11012 Engagement Bericht - ifd-allensbach.de · 2 Vorbemerkung Zu den Desideraten bei der...

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Motive des bürgerschaftlichen Engagements Ergebnisse einer bevölkerungsrepräsentativen Befragung Untersuchung im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend 2013 I N S T I T U T F Ü R D E M O S K O P I E A L L E N S B A C H

Transcript of 11012 Engagement Bericht - ifd-allensbach.de · 2 Vorbemerkung Zu den Desideraten bei der...

Motive des bürgerschaftlichen

Engagements

Ergebnisse einer bevölkerungsrepräsentativen Befragung

Untersuchung im Auftrag des

Bundesministeriums für Familie,

Senioren, Frauen und Jugend

2013

I N S T I T U T F Ü R D E M O S K O P I E A L L E N S B A C H I N S T I T U T F Ü R D E M O S K O P I E A L L E N S B A C H

1

Inhalt

Vorbemerkung ......................................................................................................... 2 Wer sich bürgerschaftlich engagiert.......................................................................... 4 Wo Freiwillige sich engagieren: Bereiche des Engagements................................... 15 Wie Freiwillige sich engagieren: Erfahrungen mit dem Engagement ...................... 20 Weshalb Freiwillige sich engagieren: Motive des bürgerschaftlichen Engagements ...................................................................... 24 Gruppierung der Motive für das bürgerschaftliche Engagement.............................. 34 Motive von Teilgruppen der Engagierten................................................................ 37 Potentiale für das bürgerschaftliche Engagement.................................................... 53 Engagementbiographien......................................................................................... 61 Ausblick................................................................................................................. 70

ANHANG

Hinweise zur Faktorenanalyse

Anhang-Tabelle

Untersuchungsdaten

Statistik der befragten Personengruppen

Fragebogenauszug mit Originalanlagen

2

Vorbemerkung

Zu den Desideraten bei der Erforschung des bürgerschaftlichen Engagements gehört

eine eingehende Analyse der Motive, weshalb Bürger sich engagieren. Zwar wurden

schon seit den 80er Jahren erste Motiv-Ermittlungen durchgeführt, teils im Rahmen

der empirischen Sozialforschung, teils im Rahmen der Psychologie. Doch diese Er-

mittlungen deckten meist nur einen Teil der möglichen Motive ab. Im Rahmen grö-

ßerer Untersuchungen zum Engagement standen sie häufig im Schatten anderer Leit-

fragen.

Vor diesem Hintergrund stellte 2012 der Erste Engagementbericht der Bundesregie-

rung weiteren Forschungsbedarf fest: "Bei den Motiven Engagierter handelt es sich

um komplexe Motivbündel, die bislang nur unzureichend erforscht wurden."1

Deshalb untersuchte das INSTITUT FÜR DEMOSKOPIE ALLENSBACH jetzt die

Motive des bürgerschaftlichen Engagements sowie die Engagementbiographien von

aktuellen und früheren Freiwilligen. Im Auftrag des BUNDESMINISTERIUMS

FÜR FAMILIE, SENIOREN, FRAUEN UND JUGEND wurde zwischen dem 19.

und dem 31. August 2013 eine bevölkerungsrepräsentative Stichprobe von insgesamt

1.548 Personen ab 16 Jahren befragt. Innerhalb der Stichprobe berichteten 693 Per-

sonen über ein aktuelles Engagement und weitere 222 Personen, die aktuell keine

Freiwilligenaufgaben übernommen haben, über ein früheres Engagement, das unter-

brochen oder beendet wurde. Die Interviews wurden mündlich-persönlich von 440

Interviewern im gesamten Bundesgebiet durchgeführt.

Der Fragebogen enthielt neben der Ermittlung der Motive auch Fragen zu Inhalt und

Umfang des aktuellen Engagements, zu Erfahrungen bei der freiwilligen Tätigkeit

und zur Bereitschaft, die freiwillige Tätigkeit auszudehnen. Der Fragebogenentwick-

lung war eine Sekundäranalyse früherer Ergebnisse durch das Allensbacher Institut

vorangegangen.

1 Erster Engagementbericht – Für eine Kultur der Mitverantwortung. Bundestags-

Drucksache 17/10580, S.92.

3

Der vorliegende Abschlussbericht zur Untersuchung kommentiert die Ergebnisse der Befragung und nimmt zentrale Ergebnisse der Sekundäranalyse mit auf. Genauere Angaben zur Methode, zu den Befragungsunterlagen sowie zu den befragten Perso-nengruppen finden sich im Anhang zu diesem Bericht. Sämtliche Ergebnisse der Befragung werden im Tabellenband zur Umfrage für zahlreiche Teilgruppen aufge-gliedert. Bei der Ermittlung der bürgerschaftlich Engagierten wurde ein möglichst breiter Kreis ins Auge gefasst, in dem ein beträchtlicher Anteil der Aktiven eher unterstützend und weniger intensiv beteiligt ist. Das war notwendig, um Übergänge zwischen innerem und äußerem Kreis der Engagierten zu betrachten und die Motive in beiden Teilgruppen fundiert miteinander vergleichen zu können. Deshalb wurde für die Frage nach dem Engagement weder die Allensbacher Trendfrage noch die Ermittlung des Freiwilligensurveys genutzt, sondern eine demoskopische Frage, die sich eng an die Zeitverwendungsstudie des Statistischen Bundesamts anlehnt. Dabei werden den Befragten begleitend zur Frage nach einem möglichen Engagement auf einer Liste unterschiedliche Bereiche des Engagements vor Augen gestellt. Anders als etwa im Freiwilligensurvey wird dann nicht noch nachträglich nach bestimmten Kriterien eingeschränkt. Man hat es hier also mit dem vergleichsweise weiten Kreis jener zu tun, die sich selbst als bürgerschaftlich engagiert einstufen. Auf diese Fragestellung berichten insgesamt 45 Prozent der Gesamtbevölkerung über bürgerschaftliche Aktivitäten, darunter 22 Prozent über eine Beteiligung mit einem Amt oder einer festen Aufgabe. Insbesondere gegenüber den Ergebnissen des Freiwilligensurveys, der 2009 einen Bevölkerungsanteil von 36 Prozent für die Freiwilligen auswies, bedeuten diese Zahlen deshalb keine „Korrektur“. Vielmehr zeigen sie erneut, dass unterschiedliche Konzepte und Operationalisierungen des Engagements auch zu unterschiedlichen Ergebnissen führen, „die sich nicht gegenseitig ausschließen“, wie bereits der erste Engagementbericht feststellt.2 Allensbach am Bodensee, 31. Oktober 2013 INSTITUT FÜR DEMOSKOPIE ALLENSBACH

2 Ebd. S. 65. Nähere Angaben zur Fragestellung finden sich hier auf S. 5ff.

4

Wer sich bürgerschaftlich engagiert

Was bürgerschaftliches Engagement ist, definiert etwa der erste Engagementbericht

der Bundesregierung. Danach handelt es sich um –

freiwillige Mitverantwortung von Individuen und Organisationen im und für

den öffentlichen Raum,

die strukturbildend ist und wichtige Impulse für das gesellschaftliche Mitein-

ander setzt,

sich in kontinuierlichen Leistungen, Innovationen und Problemlösungen aus-

drückt, mit denen primär kein finanzieller Nutzen angestrebt wird,

und sowohl auf neue Formen der Regelfindung wie auch auf die Gestaltung

des Miteinanders innerhalb der staatlichen Rahmenordnung gerichtet sein

kann.3

Trotz dieser klaren Definition fällt die Ermittlung des bürgerschaftlichen Engage-

ments in Umfragen nicht ganz leicht, weil im Einzelfall nur schwer zu entscheiden

ist, bei welchen Aktivitäten der Bürger es sich um ein mehr oder weniger „kontinu-

ierliche Leistungen“ handelt und bei welchen um eher gelegentliche Hilfsleistungen.

Je nachdem, wo diese Grenze gezogen wird, zeigen sich bei einer empirischen Er-

mittlung weitere oder engere Kreise von Freiwilligen.4

In älteren empirischen Untersuchungen richtete sich der Blick noch vornehmlich auf

den innersten Kreis der Engagierten, auf jene also, die ein Ehrenamt in Vereinen,

Verbänden, Parteien oder anderen Vereinigungen übernommen haben. Denn Aktivi-

täten wurden im damaligen Organisationsverständnis vorrangig von den Inhabern der

Ehrenämter erwartet und weitaus weniger von den übrigen Mitgliedern.

3 Erster Engagementbericht der Bundesregierung zusammen. BT-Drucksache 17/10580, S.6.

Damit wird die Definition der Enquete-Kommission „Zukunft des Bürgerschaftlichen Enga-

gements“ deutlich erweitert. 4 Einen Überblick über unterschiedliche Operationalisierungen und dementsprechend unter-

schiedliche Kreise von mehr oder weniger fest Engagierten (von 17 bis 52 Prozent der Be-

völkerung) stellt der Erste Engagementbericht der Bundesregierung zusammen. BT-

Drucksache 17/10580, S.66.

5

1954, als Allensbacher Interviewer zum ersten Mal nach der Übernahme von Ehren-

ämtern fragten, hatten erst 8 Prozent der Bevölkerung ein Ehrenamt inne, 14 Prozent

der Männer und nur 2 Prozent der Frauen5. Seither hat sich der Bevölkerungsanteil

der Bürger mit einem Ehrenamt verdoppelt. 2012 berichteten 17 Prozent der Bevöl-

kerung, dass sie ein Ehrenamt hätten, und zwar 20 Prozent der Männer und inzwi-

schen immerhin 15 Prozent der Frauen.6 Die beträchtliche Zunahme dieses Kernan-

teils der bürgerschaftlich Engagierten ergab sich folglich zum größten Teil durch

eine stärkere Beteiligung von Frauen an solchen Aktivitäten im öffentlichen Raum.

Schon seit den 60er Jahren wurde in Allensbacher Umfragen jedoch auch nach der

ehrenamtlichen Mitarbeit ohne die Übernahme von Ehrenämtern gefragt. Seit 2002

lautet die meistens eingesetzte Trendfrage: „Haben Sie ein Ehrenamt, oder arbeiten

Sie auf andere Weise privat aktiv in Gruppen oder Organisationen mit?“ Bei einer

Untersuchung zur Bedeutung der Freiheit für das bürgerschaftliche Engagement ließ

sich 2012 damit eine Gruppe von 28 Prozent der Gesamtbevölkerung ermitteln, de-

ren Mitglieder entweder Ehrenämter übernommen haben oder aktiv mitarbeiten.7 Die

Ergebnisse dieser Untersuchung wurden in der vorgelegten Sekundäranalyse für die

unterschiedlichen Teilgruppen der Gesellschaft aufgeschlüsselt.8

Für die aktuelle Umfrage wurde allerdings eine andere Frage gestellt, die auch weni-

ger fest oder weniger regelmäßig Engagierte ermittelt, die ihre ehrenamtlichen Akti-

vitäten nicht immer als „aktive Mitarbeit“ bewerten würden. Denn die Analysen der

Motive und Engagementbiographien sollte auch jene umfassen, die in geringerem

Umfang partizipieren. Gefragt wurde deshalb: „Es gibt ja verschiedene Möglichkei-

ten, sich außerhalb von Beruf und Familie irgendwo zu engagieren, z.B. in einem

Verein, einer Initiative, einem Projekt oder einer Selbsthilfegruppe. Hier auf der Lis-

te sind einmal einige Bereiche aufgeschrieben. Sind darunter welche, in denen Sie

5 Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 078, 1954. 6 Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 10086, 2012. 7 Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 10086, 2012. Veröffentlicht von Thomas Petersen:

Freiheit und bürgerschaftliches Engagement. Ergebnisse einer Repräsentativuntersuchung

im Auftrag der Herbert Quandt-Stifung. Bad Homburg 2012. 8 Sekundäranalyse: Das bürgerschaftliche Engagement und seine Motive. IfD Allensbach

2013.

6

sich engagieren, Sie also freiwillig mitarbeiten oder mithelfen, ohne dafür bezahlt zu

werden bzw. nur gegen eine geringe Aufwandsentschädigung?“ Dazu wurde den

Befragten eine Liste mit 12 möglichen Bereichen des Engagements vorgelegt

(Schaubild 1).9

Schaubild 1

9 Vgl. die Dokumentation der benutzten Befragungsunterlagen im Anhang. Die zur Ermitt-

lung vorgelegte Liste beruht auf der Liste, die für die Zeitbudgetstudie 2001/2002 des Statis-

tischen Bundesamts benutzt wurde. Dort wurde mit diesem Instrument eine Engagementquo-

te von 43 Prozent ermittelt, hier nun von 45 Prozent: Die voneinander unabhängigen Mes-

sungen kommen also zu ganz ähnlichen Ergebnissen. Der kleinere Bevölkerungsanteil von

Personen mit Ehrenamt wird dort ebenso wie in der Allensbacher Ermittlung mit 17 Prozent

beziffert. Vgl. Irene Kahle und Dieter Schäfer: Ehrenamt und bürgerschaftliches Engage-

ment. Ergebnisse der Zeitbudgeterhebung 2001/2002. In: Statistisches Bundesamt: Wirt-

schaft und Statistik, 4/2005, S.312-318.

© IfD-Allensbach

Weiterer und engerer Kreis der freiwillig Engagierten

Gesamtbevölkerung

Engerer Kreis:Es erklären, dass sie dort, wo sie mitarbeiten,eine feste Aufgabe oder ein Amt übernommenhaben: 22 % (der Gesamtbevölkerung)

Weiterer Kreis:Es engagieren sich regelmäßig oder gelegentlichin unterschiedlichen Bereichen wie z.B. Sport, Kultur,Kirche, Schule, Kindergarten, Sozialbereich, FreiwilligerFeuerwehr, Unfall- oder Rettungsdienst

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 JahreQuelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 11012, 2013

rer Kreis:

45 %

Freiwillig Engagierte

50 %Mit festerAufgabe oder Amt

7

Auf diese Frage berichten nicht weniger als 45 Prozent der Bevölkerung über ein

Engagement in einem der Bereiche.10 Allerdings gibt nur jeder Zweite dieser bürger-

schaftlich Engagierten an, dabei zugleich eine feste Aufgabe oder ein Ehrenamt

übernommen zu haben (22 Prozent der Gesamtbevölkerung).

Eine vertiefende soziodemografische Analyse bestätigt den zentralen Befund aller

vorangegangenen Untersuchungen: Bürgerschaftliches Engagement gibt es in erheb-

lichem Maß in allen Teilgruppen der Gesellschaft. Jedoch engagieren sich einige

Gruppen etwas häufiger als andere. Dabei prägen sich im weitesten Kreis der Enga-

gierten wie auch im engeren Kreis der fester Gebundenen dieselben Muster aus:

Westdeutsche engagieren sich immer noch etwas eher als Ostdeutsche,

Männer etwas eher als Frauen,

Personen in gehobenen Schichten (hier abgegrenzt durch Schulbildung, Be-

rufskreise und Haushaltseinkommen) eher als Angehörige einfacher Schich-

ten,

Mitglieder von Glaubensgemeinschaften eher als andere,

Eltern mit Kindern im Haushalt eher als Kinderlose oder Eltern, deren Kinder

den Haushalt bereits verlassen haben,

Bewohner ländlicher Regionen eher als Städter (Tabelle 1).

Darüber hinaus zeigt die Analyse für die unterschiedlichen Lebensphasen überdurch-

schnittliche Engagementquoten für die Eltern mit Kindern im Haushalt, insbesondere

für jene Eltern, deren jüngstes Kind das Schulalter bereits erreicht hat. Deutlich er-

kennbar ist die Verringerung des intensiven Engagements bei den älteren Alleinle-

benden, bei denen es sich zum großen Teil um Verwitwete handelt: Von ihnen haben

nur noch 13 Prozent ein Amt oder eine feste Aufgabe übernommen. Doch auch in

dieser Lebensphase wirken noch 20 Prozent als zumindest gelegentliche Helfer bei

öffentlichen Aufgaben mit.11

10 Eingeschränkt auf jene, die zugleich über eine regelmäßige Mitarbeit berichten, umfasst

der Anteil der Aktiven auch ei dieser Fragestellung 28 Prozent der Bevölkerung. 11 Vgl. die differenziertere Darstellung des Engagements in unterschiedlichen Lebensphasen

im Rahmen des Abschnitts zu den Engagementbiographien, S. 61 ff.

8

Tabelle 1

Anteil der bürgerschaftlich Engagierten an den Teilgruppen der Bevölkerung - 1

Anteil der Engagiertenan der jeweils genannten Gruppe (in Prozent)

Gesamtbevölkerung

Bürgerschaftlich Engagierte (weiter Kreis, einschließlich

gelegentlicher Helfer)

insgesamt

45

mit Amt oder festerAufgabe

22

übrigeEngagierte

23

Westdeusche

Ostdeutsche

Männer

Frauen

46

40

24

15

49

41

26

19

22

25

23

22

Alter:16 bis 29 Jahre

30 bis 44 Jahre

45 bis 59 Jahre

60 bis 69 Jahre

48

42

23

22

48

49

27

26

70 Jahre oder älter

Elternschaft:Eltern mit Kindern im Haushalt

Eltern ohne Kinder im Haushalt

Kinderlose

38

51

14

27

42

43

20

21

25

20

21

23

24

24

22

22

Religiöse Ausrichtung:

Mitglieder einer Kirche oder Glaubensgemeinschaft

Übrige Bevölkerung

Schulbildung:einfache

mittlere

49

37

25

16

39

42

18

21

höhere

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 JahreQuelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 11012, 2013

54 29

24

21

21

21

26

9

Tabelle 1

Anteil der bürgerschaftlich Engagierten an den Teilgruppen der Bevölkerung - 2

Anteil der Engagiertenan der jeweils genannten Gruppe (in Prozent)

Bürgerschaftlich Engagierte (weiter Kreis, einschließlich

gelegentlicher Helfer) insgesamt mit Amt

oder festerAufgabe

übrigeEngagierte

Berufskreise:ArbeiterEinfache Angestellte/Beamte/Selbständige

Leitende Angestellte/Beamte, Freie Berufe

Haushalts-Nettoeinkommen:Bis unter 1.750 Euro

38

45

17

21

52

36

33

11

21

24

19

25

1.750 bis unter 3.000 Euro

3.000 Euro und mehr

WohnregionenGroßstädte

Mittel- und Kleinstädte

42

52

22

31

44

43

23

20

Ländliche Regionen

LebensphasenKinderlose Singles unter 40 JahrenKinderlose Paare unter 40 JahrenEltern mit Kindern unter 6 Jahren

54

45

28

214148

1923

20

21

21

23

26

242225

Eltern mit größeren Kindern im Haushalt (ausschließlich ab 6 Jahre)Paare ab 50 Jahre ohne Kinder imHaushaltAlleinlebende ab 50 Jahre ohne Kinderim HaushaltBasis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 Jahre

52

44

29

24

36 13

Quelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 11012, 2013

23

20

20

10

Diese Auswertungen lassen aber auch gewichtige Unterschiede zur vorangegangenen

Sekundäranalyse12 erkennen: Zum einen ist das „Gefälle“ zwischen gehobenen und

einfachen Schichten, das sich auch hier erkennen lässt, weniger stark als in der dort

ausgewerteten Befragung, wo der Anteil der Engagierten unter den Arbeitern nur

etwa halb so groß war wie der entsprechende Anteil unter leitenden Angestellten und

Beamten. Dabei wirkt sich aus, dass hier durch die Auswahlfrage ein deutlich weite-

rer Kreis der Engagierten im Fokus steht als bei der vorangegangenen Erhebung.

Zum anderen berichten hier jüngere Leute nicht seltener als ältere über ein bürger-

schaftliches Engagement, wogegen die Sekundäranalyse noch eine weit unterdurch-

schnittliche Beteiligung der 16- bis 29-Jährigen an ehrenamtlichen Aktivitäten kons-

tatierte. Auch dabei wirkt sich die breitere Ermittlung der Engagierten aus, die in

höherem Maße auch Helfer und Unterstützer aus Sport- und Freizeitvereinen sowie

aus der Unfall- und Rettungshilfe mit einschließt, aus Bereichen also, in denen sich

jüngere Leute vergleichsweise häufig engagieren.

Beachtung verdienen hier die unterschiedlichen Spannweiten der Anteile derer, die

zur Übernahme von Ehrenämtern sowie zur weniger fest gebundenen Mitarbeit bereit

sind: Während die Anteile des inneren Kreises von Engagierten (mit Amt oder fester

Aufgabe) in den ausgewiesenen Bevölkerungsgruppen zwischen 11 und 33 Prozent

differieren (Spannweite 22 Prozentpunkte), unterscheiden sich die Anteile der weni-

ger fest gebundenen Mithelfer in denselben Gruppen weitaus weniger. Hier liegen

die Werte zwischen 19 und 26 Prozent der jeweiligen Bevölkerungsgruppe (Spann-

weite 7 Prozentpunkte).

Die daraus resultierende Folgerung hat beträchtliche Auswirkungen für die Erschlie-

ßung von Potentialen für bürgerschaftliches Engagement: Offensichtlich sind die

unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen zu einer verantwortlichen bzw. dauerhaften

Einbindung unterschiedlich stark bereit, lassen sich aber für eine weniger verpflich-

tende Mitarbeit etwa im gleichen Maß gewinnen.

12 Sekundäranalyse: Das bürgerschaftliche Engagement und seine Motive. IfD Allensbach

2013.

11

Die Lebensziele der Engagierten gleichen weitgehend den Lebenszielen des Bevöl-

kerungsdurchschnitts. Dennoch gibt es auch bei diesen Wertsetzungen und Werthal-

tungen Akzentuierungen, die sich im inneren Kern der Freiwilligen mit Ehrenamt

oder fester Aufgabe in der Regel stärker ausprägen als im Randbereich der weniger

fest Gebundenen:

Altruistische Neigungen zeichnen die Engagierten weitaus häufiger aus als

die übrige Bevölkerung. Insbesondere die Angehörigen des engeren Kreises

der fest Engagierten legen Wert darauf, für andere da zu sein und Verantwor-

tung zu übernehmen.

Engagierte blicken zudem etwas eher „über den Tellerrand“ des Alltagsle-

bens als die nicht Engagierten. Als erstrebenswert erscheint vielen von ihnen

eine gute Bildung und die Teilnahme am kulturellen und politischen Leben.

Zusammen damit ist bei ihnen das Interesse, etwas Neues zu lernen, deutlich

ausgeprägter als bei anderen. Zugleich legen die Engagierten auch in höhe-

rem Maße Wert auf einen erfüllenden Beruf sowie auf die Verwirklichung

eigener Wünsche und Interessen: Hier gibt es also offenbar verstärkt den An-

trieb, die eigenen Lebensumstände gemäß den eigenen Vorstellungen zu ges-

talten.

Deutlich seltener als anderen geht es den Engagierten dagegen darum, sich

viel leisten zu können. Auch im Hinblick auf Genüsse beim Essen und Trin-

ken oder ein gutes Aussehen entwickeln die Engagierten eher weniger Ambi-

tionen als andere (Tabelle 2).

Allerdings betreffen diese Wertsetzungen nur den mehr oder weniger abstrakten

Durchschnitt der bürgerschaftlich Engagierten. Einzelne, homogenere Teilgruppen

setzen hier leicht abweichende Akzente. So verfolgen z.B. Engagierte mit vorwie-

gend religiösen Motiven, die zu beträchtlichem Teil schon im Rentenalter sind, dem-

entsprechend auch seltener berufsorientierte Ziele als andere Engagierte, legen aber

noch einmal weitaus mehr Wert auf altruistische Hilfsbereitschaft sowie Pflicht- und

Akzeptanzwerte als jene.13 13 Vgl. den Tabellenband zur Umfrage; Tabellen 1 c bis 1 d.

12

Tabelle 2

Lebensziele der bürgerschaftlich Engagierten

Das ist für mich sehr wichtig und erstrebenswert– Auszug aus den Angaben –

Bevölkerunginsgesamt

Bürgerschaftlich Engagierte (weiter Kreis, einschließlich

gelegentlicher Helfer)

insgesamt mit Amt oder festerAufgabe

Nicht Engagierte

Eine glückliche Partnerschaft Sich selber treu sein, immer man selbstseinGute, vielseitige Bildung

%77

%80

61

56

62

62

%81

%74

65

63

60

52Einen Beruf haben, der mich erfüllt,der mir Spaß machtKinder haben Viel Zeit mit der Familie verbringen Meine Hobbys, meine Interessen

56

55

61

565439

5642

Gutes Essen und Trinken Werte wie Disziplin und Ordnung Verantwortung übernehmen Für andere da sein, anderen helfen

3939

3539

3838

4242

64

57

52

545445

5338

3442

4338

4943

3534

Viel mit Freunden zusammen sein Viel in der Natur sein Immer Neues lernen Frei sein, nicht zu viele Rücksichtennehmen zu müssen

3836

4142

34

23

37

21

Sich viel leisten können Gutes Aussehen, gute Figur Teilnahme am kulturellen Leben Aktive Teilnahme am politischen Leben

2322

1920

17

7

20

10

4239

3532

40

17

31

25

1718

2625

23

12

15

4

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 JahreQuelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 11012, 2013

13

Ergänzende Informationen über die Ehrenamtlichen als innerster Kreis der Engagier-

ten eröffnet eine Auszählung aller Merkmale der Allensbacher Markt- und Media-

studie AWA, die im Rahmen der Sekundäranalyse durchgeführt wurde.14 Daraus ist

hier bedeutsam, –

dass Ehrenamtliche häufig besonders aktiv sind. Nach einem Aktivitätsindex,

der auf Grundlage von 110 Merkmalen gebildet wird, gehören 57 Prozent zu

den besonders Aktiven. Von den nicht ehrenamtlich Tätigen erreichen nur 32

Prozent diese Spitzengruppe. Aktivität bedeutet dabei nicht nur eine Vielzahl

von Unternehmungen, sondern zugleich eine Mehrfach-Mitgliedschaft in

Vereinen, Organisationen und Parteien, auch jenseits der eigentlichen Mitar-

beit.

43 Prozent der Ehrenamtlichen sind zudem privat viel unterwegs. Sie können

also meist gleich für mehrere Anliegen angesprochen werden, stehen zuwei-

len aber vor der Notwendigkeit, eine Fülle anderer Unternehmungen mit ih-

rem Ehrenamt zeitlich zu vereinbaren.

Besonders stark sind die Ehrenamtlichen an lokalen Ereignissen und am Ge-

schehen am Ort interessiert. Ungleich häufiger als andere lesen sie etwa eine

regionale Tageszeitung (Tabelle 3).

14 Sekundäranalyse: Das bürgerschaftliche Engagement und seine Motive. IfD Allensbach

2013.

14

Tabelle 3

AWA 2012: Bedeutsame Unterschiedezwischen Ehrenamtlichen und anderen

Bevölkerunginsgesamt

mit Ehren-

amt

%

ohneEhren-

amt

%

Differenz

Prozent-punkte

Aktivitätsindex: Sehr AktiveBesonders interessiert an lokalen Ereignissen und amGeschehen am OrtEs lesen täglich eine regionale AbonnementszeitungSkala der Persönlichkeitsstärke: Überdurchschnittlichstarke Persönlichkeiten

57

60

32

37

62

39

42

22

25

23

20

17

Besonders interessiert an PolitikIch bin privat viel unterwegs, unternehme vielSelbstbeschreibung: Leute, die sich auch neben ihremBeruf oder im Ruhestand gern weiterbildenBasis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 14 Jahre

3643

1931

20 9

Quelle: Allensbacher Archiv, AWA 2012

1712

11

15

Wo Freiwillige sich engagieren: Bereiche des Engagements

Die meisten freiwilligen Helfer, Mitarbeiter und Ehrenamtlichen engagieren sich im

Sport, insbesondere in Sportvereinen. 17 Prozent der Gesamtbevölkerung (37 Pro-

zent der Engagierten) berichten über eine freiwillige Mitarbeit oder Mithilfe in die-

sem Bereich. An zweiter Stelle folgt hier der Bereich Kultur oder Musik, in dem 10

Prozent der Bevölkerung (22 Prozent der Engagierten) aktiv sind. Kaum weniger

Freiwillige finden sich im Bereich der Kirchen und Religionsgemeinschaften (8 bzw.

19 Prozent), im Bereich Schule und Kindergarten (8 bzw. 18 Prozent), oder bei wei-

teren bürgerschaftlichen Aktivitäten am Wohnort (8 bzw. 18 Prozent).

Im Sozial- und Gesundheitsbereich einschließlich der Selbsthilfegruppen sind 7 Pro-

zent der Gesamtbevölkerung aktiv (16 Prozent der Engagierten. Mithilfe im Unfall

und Rettungsdienst – besonders bei freiwilliger Feuerwehr, THW und DLRG – leis-

ten 7 Prozent (15 Prozent der Engagierten). Ganz ähnlich sehen die Engagementquo-

ten für die Bereiche Umwelt- und Naturschutz, Freizeit und Geselligkeit sowie für

den politischen Bereich aus. Nicht ganz so breit ist die Beteiligung dann in der au-

ßerschulischen Jugendarbeit oder in der Bildungsarbeit für Erwachsene sowie in den

Gewerkschaften und Berufsverbänden (Schaubild 2).

Dabei gilt es zu berücksichtigen, dass die repräsentierte Gesamtheit der erwachsenen

Bevölkerung rund 63 Millionen Personen umfasst, so dass bereits eine zunächst ge-

ring anmutende Quote von 4 Prozent rund 2,5 Millionen Personen entspricht.

16

Schaubild 2

© IfD-Allensbach

Bereiche des Engagements

Quelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 11012, 2013Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 Jahre

Bereiche, in denen bürgerschaftlichEngagierte mitarbeiten oder mithelfen –

17

10

8

8

8

7

7

7

6

6

4

4

37

22

19

18

18

16

15

15

14

13

9

8

Im Bereich Sport, z.B. in einem Sportverein

Im Bereich Kultur und Musik, z.B. in einerMusik- oder Theatergruppe, einem Chor,Förderkreis, einer kulturellen Vereinigung

Im Bereich Schule und Kindergarten, z.B.als Elternvertreter, Schulsprecher oder ineinem Förderkreis

Sonstige bürgerschaftliche Aktivät amWohnort

In einer Gewerkschaft, einem Berufsver-band, einer Arbeitsloseninitiative

Bevölkerung insgesamtEngagierte insgesamt

Im Unfall- oder Rettungsdienst, der frei-willigen Feuerwehr oder der DLRG

Im Bereich Umwelt-, Natur- oder Tierschutz,z.B. in einem Projekt oder Verband aus diesem Bereich

Im Bereich Freizeit und Geselligkeit,z.B. einem Karnelvalsverein oder Fanclub

Im Bereich Politik, z.B. in einer Partei, im Ge-meinde- oder Stadtrat, in einer politischen Initiative oder Menschenrechtsgruppe

Im kirchlichen oder religiösen Bereich, z.B.in der Kirchengemeinde, einer kirchlichenOrganisation oder religiösen Gemeinschaft

Im Gesundheits- oder sozialen Bereich, z.B.in einem Wohlfahrtsverband oder einer an-deren Hilfsorganisation, in der Nachbar-schaftshilfe oder einer Selbsthilfegruppe

In der außerschulischen Jugendarbeit oderder Bildungsarbeit für Erwachsene, z.B. Kin-der- oder Jugendgruppen betreuen, Bil-dungsveranstaltungen durchführen

%

17

Jüngere wie ältere Freiwillige finden sich zwar in allen Bereichen des Engagements.

Dennoch lassen sich deutliche Präferenzen der Altersgruppen erkennen. Jüngere

Freiwillige werden überdurchschnittlich häufig im Bereich Sport aktiv, zudem im

Unfall- und Rettungsdienst, im Umweltschutz und im Bereich Freizeit und Gesellig-

keit. Die 30- bis 44-Jährigen, von denen die meisten Kinder haben, engagieren sich

dagegen besonders häufig im Kindergarten- und Schulbereich. Freiwillige ab 45 Jah-

ren finden sich überdurchschnittlich häufig im Sozialbereich wie auch in der Politik.

Viele ältere Freiwillige engagieren sich zudem im Bereich der Kirchen und Religi-

onsgemeinschaften.15

Beim Engagement der Über-60-Jährigen lassen sich zwei Gruppen bzw. Phasen un-

terscheiden: Die 60- bis etwa 69-Jährigen sind weit überdurchschnittlich aktiv, unter

den Älteren beteiligt sich dann nur noch ein deutlich kleinerer Teil an den bürger-

schaftlichen Aufgaben (vgl. Tabelle 1). Gerade in der ersten Phase nach dem Aus-

scheiden aus dem Beruf agieren viele Ältere aber auch als „Multifunktionäre“ und

arbeiten in gleich mehreren Bereichen des Engagements mit (Tabelle 4)16:

Tabelle 4

15 Vgl. die Analyse der Bereiche des Engagements in unterschiedlichen Lebensphasen im

Zusammenhang der Engagementbiographien, Tabelle 18. 16 Vgl. dazu auch Institut für Demoskopie Allensbach: Generali Altersstudie 2013. Frankfurt

am Main 2012. S.341-382.

Aktivität in mehrerenGruppen oder Organisationen

Bürgerschaftlich Engagierte

insg. Altersgruppen

16 bis29 Jahre

30 bis44 Jahre

45 bis59 Jahre

60 bis69 Jahre

70 Jahreund älter

Ich arbeite in verschiede-nen Gruppen bzw. Organisationen mit

Basis: Bundesrepublik Deutschland, bürgerschaftlich EngagierteQuelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 11012, 2013

%

25

%

21

%

19

%

26

%

37

%

26

18

Geprägt wird das Erscheinungsbild des Engagements durch die unterschiedlichen

Präferenzen der Geschlechter: Männer werden deutlich eher im Bereich des Sports

aktiv als Frauen. Weitere Männerdomänen sind der Unfall- und Rettungsdienst, die

Politik und die Gewerkschaften sowie Berufsverbände. Frauen engagieren sich dage-

gen weitaus eher als Männer im Gesundheits- und Sozialbereich, in Schulen und

Kindergärten und zudem auch in den Kirchengemeinden (Tabelle 5)

Tabelle 5

Unterschiedliche Schwerpunkte hat das Engagement in ländlichen Regionen und in

Städten oder Ballungsräumen. Auf dem Lande gehören Aktivitäten zugunsten des

Sport- oder Gesangvereins, der freiwilligen Feuerwehr oder von Fastnachts- oder

Kegelvereinen ungleich häufiger zu den Freizeitbeschäftigungen als in der Stadt.

Bereiche, in denen Männer und Frauenaktiv sind- Auszug aus den Angaben –

Es engagieren sich im Bereich:

Bevölkerunginsgesamt

Männer

%

Frauen

%

SportUnfall oder Rettungsdienst (z.B. freiwillige Feuerwehroder DLRG)Bürgerschaftliche Aktivitäten am WohnortPolitik

23

11

10

3

109

63

Gewerkschaften, Berufsverbände, ArbeitsloseninitiativenKirche oder ReligionGesundheit oder SozialesSchule oder Kindergarten

5

7

2

954

912

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 JahreQuelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 11012, 2013

19

Auch für Schulen und Kindergärten, etwa als Elternvertreter, engagieren sich dort

signifikant mehr Eltern als im städtischen Umfeld.

Dadurch errechnet sich für ländliche Regionen nicht nur eine höhere Engagement-

quote als für Städte: Bürgerschaftliches Engagement hat dort auch einen anderen

Charakter als in der Stadt, ist in höherem Maße auf die Gestaltung des Alltagslebens

und der sozialen Interaktion ausgerichtet (Tabelle 6).

Tabelle 6

Allerdings verwenden Engagierte im ländlichen Raum eher etwas weniger Zeit auf

die ehrenamtlichen Aktivitäten als Engagierte im städtischen Umfeld: Nur 24 Pro-

zent geben an, viel Zeit in die freiwillige Mitarbeit zu investieren; von den Engagier-

ten im städtischen Umfeld über 30 Prozent. Die deutlich höheren Beteiligungsquoten

in ländlichen Regionen hängen also mit einer etwas weniger intensiven Beteiligung

eines Teils der dortigen Freiwilligen zusammen.

Bereiche, in denen Bürgerinnen und Bürgerin ländlichen und städtischen Regionen aktiv sind- Auszug aus den Angaben –

Es engagieren sich im Bereich:

Bevölkerung insgesamtWohnregion

ländliche Regionen

%

Mittel- undKleinstädte

%

Großstädte

%SportUnfall oder Rettungsdienst (z.B. freiwillige Feuerwehroder DLRG)Kultur und Musik (z.B. in einem Chor)Schule oder Kindergarten

24

14

15

6

1311

99

14

4

106

Freizeit und GeselligkeitBasis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 JahreQuelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 11012, 2013

11 6 4

20

Wie Freiwillige sich engagieren: Erfahrungen mit dem Engagement

Nur eine Minderheit von 28 Prozent der Engagierten verwendet weniger als 2 Stun-

den in der Woche auf die ehrenamtlichen Aktivitäten. 39 Prozent berichten über ei-

nen Zeitaufwand von 2 bis unter 5 Stunden, 21 Prozent über sogar 5 oder mehr Stun-

den wöchentlich. 12 Prozent können keinen zeitlichen Umfang benennen, da es sich

bei ihrem Engagement nicht um eine regelmäßige Tätigkeit handelt. Im Mittel sind

die Engagierten, die eine Stundenzahl nennen, rund 3 h 50 min in der Woche mit

ihren freiwillig übernommenen Aufgaben beschäftigt.

Im Durchschnitt verwenden Männer etwas mehr Zeit auf ihre Engagementaktivitäten

als Frauen (4 h gegenüber 3 h 30 min) und übernehmen zudem etwas eher Aufgaben,

die eine regelmäßige Anwesenheit erfordern (Schaubild 3).

Schaubild 3

Über längere Beteiligungszeiten berichten Ältere zu deutlich überdurchschnittlichem

Anteil: Mehr als ein Viertel der Engagierten ab 60 verbringt wöchentlich 5 oder

© IfD-Allensbach© IfD-Allensbach

Zeitaufwand für das Engagement: meist zwei bisfünf Stunden in der WocheFrage an Personen, die sich freiwillig bzw. ehrenamtlich engagieren:

“Einmal alles zusammengenommen: Wie viel Zeit wenden Sie für Ihr gesamtes freiwilliges bzw. ehrenamtliches Engagement im Durchschnitt pro Woche so ungefähr auf? Sind das ...”

Quelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 11012, 2013 Basis: Bundesrepublik Deutschland, bürgerschaftlich Engagierte

x = weniger als 0,5 Prozent

Unmöglich zu sagen,keine regelmäßige Tätigkeit

Keine Angabe

MännerEngagierteinsgesamt

Frauen

“weniger als 2 Stunden”

“2 bis unter 5 Stunden”

“5 bis unter 10 Stunden”

“10 bis unter 15 Stunden”

“15 Stunden oder mehr”

28

39

15

4

2

12

1

31

35

13

4

1

16

x

26

42

16

5

2

8

2

%

21

mehr Stunden mit dem bürgerschaftlichen Engagement. Im Durchschnitt sind die

Aktiven ab 60 wöchentlich etwa 4 h 20 min mit ihren Tätigkeiten beschäftigt.

Besonders viel Zeit benötigen die Engagierten für die Politik, die außerschulische

Jugendarbeit oder die Erwachsenenbildung: Aus den jeweiligen Gruppen berichten

annähernd 40 Prozent über 5 oder mehr Wochenstunden für ihr Engagement. Eher

weniger Zeit verbringen dagegen jene mit solchen Aufgaben, die sich in Freizeitver-

einen einbringen.

Beschreibungen des individuellen Engagements werden vor allem durch positive

Schilderungen geprägt, offenbar macht also die große Mehrheit der Aktiven vorwie-

gend gute Erfahrungen. Im Vordergrund steht dabei meist die Freude an der gemein-

samen Tätigkeit. Für 73 Prozent aller Engagierten und 79 Prozent des inneren Krei-

ses derjenigen mit Amt oder festen Aufgaben ist diese Freude ein zentrales Motiv,

die Freiwilligenarbeit zu beginnen und beizubehalten (vgl. Tabelle 8).

69 Prozent der Engagierten haben durch ihre Mitarbeit viele nette Leute kennenge-

lernt. Vom inneren Kreis der Engagierten mit Amt oder fester Aufgabe geben das

sogar 75 Prozent zu Protokoll. Das von vielen verfolgte Ziel, durch das Engagement

auch soziale Kontakte zu finden, wird also in der Regel erfüllt (Schaubild 4).

56 Prozent aller Engagierten, 64 Prozent des inneren Kreises, fühlen sich für ihr En-

gagement zudem geschätzt und anerkannt. Überdurchschnittlich häufig erfahren jene

solche Anerkennung, die sich in Freizeit- und Geselligkeitsvereinen wie auch im

Bereich der Kirchen engagieren. Einen Mangel an Anerkennung und Wertschätzung

beklagen dagegen nur 8 Prozent.

Zustimmung und Respekt bei Freunden und Verwandten ernten 40 Prozent der En-

gagierten insgesamt und 45 Prozent des inneren Kreises. Insbesondere jene, die sich

bei der freiwilligen Feuerwehr, beim DRK oder beim Technischen Hilfswerk enga-

gieren, können mit solcher Zustimmung aus dem privaten Umfeld rechnen.

Die bei einem Teil der Nicht-Engagierten erkennbare Sorge, bei einem möglichen

Ehrenamt ausgenutzt zu werden, ist in der Regel unbegründet. Lediglich 4 Prozent

der Engagierten haben derartige Erfahrungen gemacht.

22

Schaubild 4

© IfD-Allensbach

Erfahrungen mit dem Engagement undEinstellungen dazu

Quelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage11012Basis: Bundesrepublik Deutschland, bürgerschaftlich Engagierte

Wie bürgerschaftlich Engagierteihr Engagement erleben –

75

75

64

45

45

39

38

25

7

12

17

9

9

7

5

6

5

Ich habe über meine Mitarbeit viele nette Leute kennengelernt

Ich engagiere mich dort regelmäßig,arbeite regelmäßig mit

Ich werde für meine Arbeit geschätzt,fühle mich anerkannt

Viele Freunde und Verwandte finden estoll, dass ich mich so engagiere

Ich habe vor, mich dort längerfristig zuengagieren

Ich investiere viel Zeit in diese freiwilligeMitarbeit

Ich arbeite in verschiedenen Gruppen bzw. Organisationen mit

Mein Engagement kostet mich auchGeld, ich habe dadurch Kosten

Ich helfe nur hin und wieder bzw.unregelmäßig dort aus

Für meine Mitarbeit erhalte ich einefinanzielle Aufwandsentschädigung

Ich habe schon öfters darüber nachge-dacht, meine Mitarbeit zu beenden

Mein Engagement ist mir eigentlich zu zeitauf-wändig, ich würde gerne weniger Zeit investieren

Ich habe oft das Gefühl, dass niemand wirk-lich zur Kenntnis nimmt, was ich alles leiste

Ich weiß jetzt schon, dass ich mich dort nur eineZeit lang engagieren werde und nicht langfristig

Durch mein Engagement fehlt mir oft die Zeit fürandere Dinge, anderes kommt dadurch oft zu kurz

Bürgerschaftlich Enga-gierte insgesamtEngagierte mit Amt oderfester Aufgabe

69

61

56

40

38

30

25

21

19

12

11

9

9

8

4

4

4

%

Die Arbeit dort strengt mich sehr an, nimmt mich sehr mit

Ich fühle mich häufiger ausgenutzt

23

Dennoch gehen nur 38 Prozent der Freiwilligen insgesamt und 45 Prozent der Frei-

willigen mit Amt oder fester Aufgabe von einem langfristigen Engagement aus, noch

am ehesten die Engagierten im Bereichen des Unfall- und Rettungswesens, der Kul-

tur und Musik, der Politik, der Kirchen sowie der Freizeit- und Geselligkeitsvereine.

Das bedeutet jedoch nicht, dass für alle übrigen Engagierten ein langfristiges Enga-

gement undenkbar wäre oder dass sie ihr Engagement bald beenden wollten: Nur 9

Prozent haben schon konkret darüber nachgedacht, das Engagement wieder zu been-

den.

Zugleich fühlt sich allerdings ein Teil der Engagierten durch die Aktivität zeitlich

eingeengt: 12 Prozent denken, dass anderes wegen der freiwilligen Aktivitäten zu

kurz kommt, weitere 4 Prozent würden gern den Zeitaufwand für das Engagement

verringern. 9 Prozent wollten das Engagement von vornherein auf einen überschau-

baren Zeitraum eingrenzen.

Fasst man hier all jene zusammen, die entweder negative Erfahrungen gemacht ha-

ben (zusammen 10 Prozent), die ihr Engagement als sehr anstrengend erleben (4

Prozent), zeitliche Engpässe schildern oder über eine Beendigung ihrer Tätigkeit

nachgedacht haben, so ergibt sich (ohne Doppelnennungen) immerhin ein Kreis von

insgesamt 30 Prozent aller Freiwilligen, die auch Vorbehalte anmelden.

Dieser Befund bedeutet für die Zukunft des Engagements allerdings kein substantiel-

les Problem. Denn die Umfrage zeigt zugleich einen erheblichen „Austausch“ der

Engagierten, verbunden mit einem beträchtlichen Ersatzpotential für ausscheidende

Aktive.17

17 Vgl. S.53 ff.

24

Weshalb Freiwillige sich engagieren: Motive des bürgerschaftlichen Engagements

Motive für das bürgerschaftliche Engagement erhob das Allensbacher Institut zuerst

1989/1990 im Rahmen der internationalen Wertestudie (World Values Survey). Da-

mals wurden 14 Motive abgefragt. Dabei richtete sich der Blick entsprechend dem

Grundinteresse der Studie vorwiegend auf Werthaltungen und empathische Empfin-

dungen, die zum Engagement beitragen (wie z.B. Pflichtgefühl, Mitleid, Hilfsbereit-

schaft und Mitgefühl für Menschen in Not).

Im internationalen Vergleich unterschieden sich die Engagierten in Deutschland da-

mals vom Durchschnitt der Engagierten in 33 Ländern vor allem durch ihr ver-

gleichsweise geringes Interesse, mit ihren Aktivitäten auch etwas für das Leben in

der eigenen Gemeinde zu tun. In Westdeutschland erklärten 38 Prozent dieses Ziel

für besonders bedeutsam für ihr Engagement (Stufen 4 und 5 einer fünfstufigen Ska-

la), in der noch eigenständigen DDR 45 Prozent. Im internationalen Durchschnitt

verfolgten damals jedoch 57 Prozent der Engagierten dieses Ziel, in Ländern wie den

USA und Großbritannien wurde es sogar von über zwei Dritteln der Freiwilligen

genannt. 18 Die Vorstellung des Engagements als Beitrag der Bürger zu einer „caring

community“ lag den Deutschen 1990 dagegen weniger nah.

Die Befunde der aktuellen Umfrage sind damit nur noch bedingt vergleichbar, denn

jetzt werden die Einstellungen nicht mehr mit einer fünfstufigen Skala, sondern mit

einer sprachlichen Abstufung gemessen („steht für mich im Vordergrund“, „spielt für

mich auch eine Rolle“, „spielt keine Rolle“). Tendenziell deutet sich jedoch eine

stärkere Motivierung des Engagements durch solche kommunalen Belange an (Ta-

belle 7).19

18 Ronald Inglehart, Miguel Basanez, Alejandro Moreno: Human Values and Beliefs. A

Cross-Cultural Sourcebook. Ann Arbor: University of Michigan Press 1998. V64. 19 Zum Vergleich wurden hier jene Ehrenamtlichen, die 1990 eine der oberen 3 Stufen der

Leiter gewählt hatten, jenen gegenübergestellt, die jetzt den Einsatz für die Lebensqualität

am Ort als vorrangiges oder mit bedeutsames Motiv für ihr Engagement bezeichnen.

25

Tabelle 7

In der aktuellen Umfrage wurden 24 Motive des Engagements untersucht. Die Aus-

wahl beruhte im Kern auf früheren Ermittlungen des Allensbacher Instituts20, ergänzt

um Motive, deren Bedeutung nach der Forschungsliteratur sowie nach den Ergebnis-

sen der Sekundäranalyse zu erwarten war.21

Unter den vorrangigen Motiven für das bürgerschaftliche Engagement rangiert die

Freude an der ehrenamtlichen Aktivität mit deutlichem Abstand an der Spitze. 73

Prozent der Engagierten erklären, für sie gehöre diese Freude zu den bestimmenden

Gründen für ihre Mitarbeit. Für weitere 22 Prozent spielt die Freude auch eine Rolle.

20 Vgl. Thomas Petersen: Freiheit und bürgerschaftliches Engagement. Ergebnisse einer

Repräsentativuntersuchung im Auftrag der Herbert Quandt-Stifung. Bad-Homburg 2012. 21 Bei der Item-Entwicklung wurden zudem Untersuchungen wie der Freiwilligen-Survey

2009, eine Beschäftigten-Befragung des BMFSFJ und auch erprobte psychologische Skalen

für die Ermittlung solcher Motive zum Vergleich mit herangezogen. Vgl. Hans-Werner Bier-

hoff, Theo Schülken und Matthias Hof: Skalen der Einstellungsstruktur ehrenamtlicher Hel-

fer (SEEH). In: Zeitschrift für Personalpsychologie, 6 (2007), Heft 1, S. 12-27. E. Gil Clary

und Mark Snyder: The Motivations to Volunteer. In: Current Directions in Psychological

Science, 8(1999), S. 156-159. Dies. und andere: Understanding and Assessing the Mo-

tivations of Volunteers: A Functional Approach. In: Journal of Personality and Social

Psychology, 74(1998), S.1516-1530.

Indikatoren für eine stärkere Motivierung desEngagements durch kommunale Belange

Bei meinem Engagement spielt für mich auch eine Rolle oder ist sogar von vorrangiger Bedeutung:

1990: "Um etwas für meine Gemeinde zu tun"2013: "Um das Leben vor Ort attraktiver zu machen, um die Lebensqualität zu erhalten oder zu verbessern"Basis: Bundesrepublik Deutschland, bürgerschaftlich EngagierteQuelle: Allensbacher Archiv, Internationale Wertestudie 1990, IfD-Umfrage 11012, 2013

EngagierteWest-

deutsch-land

%

Ost-deutsch-

land

%61

71

64

71

26

Nur 4 Prozent sind nach eigenem Bekunden auch ohne diesen emotionalen Anreiz

aktiv (Tabelle 8).

Tabelle 8

Gerade für die Gewinnung weiterer Freiwilliger spielt dieser Befund eine Rolle.

Denn da sich die Engagierten in ihren Einstellungen und Lebenszielen nicht grundle-

gend vom Rest der Bevölkerung unterscheiden, dürfte die mit solchen Aktivitäten

verbundene Freude auch den allermeisten von jenen offenstehen, die heute nicht en-

gagiert sind. Von daher bildet sie nicht nur die eigentliche Gratifikation des bürger-

schaftlichen Engagements, sondern auch dessen wichtigsten Anziehungspunkt, der

bei der Kommunikation gebührend herausgestellt werden sollte.

Allerdings ist die Freude am Ehrenamt bei weitem nicht der einzige Grund, um sich

bürgerschaftlich zu engagieren. Im Durchschnitt nennen die Befragten hier gleich 6

bis 7 vorrangige Gründe für ihr Engagement und weitere 7 bis 8, die daneben auch

noch eine Rolle spielten. Insgesamt sind also im Durchschnitt etwa 14 von 24 vorge-

stellten Motiven für das bürgerschaftliche Engagement bedeutsam. Dabei prägen sich

unterschiedliche Schwerpunkte und Muster zu den „komplexen Motivbündeln“ aus,

die auch im Ersten Engagementbericht angesprochen werden (Schaubild 5).

Meist dominierendes Motiv für das Engagement:

"Weil es mir Freude macht"

Bürgerschaftlich Engagierte

insg. West Ost Männer Frauen Alter

unter45

Jahre

Steht für mich im VordergrundSpielt auch eine RolleSpielt keine Rolle

%

73

%

74

224

214

%

69

%

74

282

205

%

72

%

75

252

232

Keine Angabe

Basis: Bundesrepublik Deutschland, bürgerschaftlich EngagierteQuelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 11012, 2013

1100

1100

1100

1100

1100

-100

ab 45Jahre

%

72

2341

100

27

Schaubild 5

.../

Motive für das bürgerschaftlicheEngagement

17

10

8

8

8

7

7

7

6

6

4

4

Weil es mir Freude macht

Weil ich etwas für andere tun, ihnenhelfen möchte

Weil ich das Gefühl habe, mit meinerTätigkeit etwas zu bewegen

Um Leute zu treffen, Kontakte zu anderenzu haben

Weil in diesem Bereich meine Stärkenliegen, weil ich das gut kann

Weil ich dort gebraucht werde

Um Dinge zu verändern, die mir nichtgefallen

Um Abwechslung zum Alltag zu haben

Weil ich freie Zeit habe, in der ich etwasSinnvolles tun will

Weil ich so meinen eigenen Interessen undNeigungen nachgehen kann

Um das Leben vor Ort attraktiver zumachen, um die Lebensqualität zu er-halten oder zu verbessern

Weil mir der Bereich bzw. die Gruppe, umdie ich mich kümmere, besonders am Herzen liegt, z.B. die Umwelt, Kinder oderältere Menschen

KeineAngabe

Das steht für michim Vordergrund Das spielt auch

eine Rolle

Das spieltkeine Rolle

%73

54

49

44

41

38

38

37

30

30

29

28

13

18

16

17

20

17

24

29

40

32

33

1

1

-

1

1

2

1

1

1

1

1

2

422

32

33

39

41

40

44

38

40

29

38

37

28

Schaubild 5

/...

© IfD-AllensbachQuelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 11012, 2013Basis: Bundesrepublik Deutschland, bürgerschaftlich Engagierte

17

10

8

8

8

7

7

7

6

6

4

4

Um Neues zu lernen und nützliche Erfahrungen zu machen

Aus Pflichtgefühl, aus moralischerVerpflichtung

Weil ich dort viel selbst entscheiden kann,Gestaltungsmöglichkeiten habe

Weil ich mich revanchieren, etwas zurück-geben möchte

Weil ich Wertschätzung bzw. Anerkennungdafür erhalte

Weil Freunde bzw. Bekannte mich gebetenhaben mitzumachen

Weil ich neue Ziele, neue Aufgabengesucht habe

Weil es mir beruflich bzw. für die Aus-bildung ewas bringt

Weil ich es nicht ablehnen konnte,obwohl ich eigentlich zuerst keine Lustdazu hatteWeil ich dafür auch etwas bekomme,z.B. eine Übungsleiterpauschale oderAufwandsentschädigung

Aus religiöser Überzeugung

Weil es andere Familienmitglieder vor mirauch so gemacht haben und ich so rein-gewachsen bin

%25

20

19

17

16

15

14

12

8

7

3

3

2

1

1

2

1

2

3

1

2

2

2

1

27

42

45

44

45

52

51

74

74

79

80

86

46

37

35

37

38

31

32

13

16

12

15

10

Motive für das bürgerschaftlicheEngagement Keine

Angabe

Das steht für michim Vordergrund Das spielt auch

eine Rolle

Das spieltkeine Rolle

29

Neben der verbreiteten Freude bei den ehrenamtlichen Aktivitäten werden noch 10

weitere Motive von jeweils mehr als zwei Dritteln der Engagierten als vorrangig oder

ebenfalls bedeutsam für ihre Aktivität genannt: Dabei handelt es sich zunächst um

altruistische Antriebe wie den allgemeinen Wunsch, anderen zu helfen (von insge-

samt 86 Prozent genannt), etwas für bestimmte Gruppen oder Anliegen zu tun (82

Prozent), aktiv zu werden, weil man sich gebraucht fühlt (82 Prozent) oder einfach

die Lebensqualität am Wohnort zu erhöhen oder erhalten möchte (70 Prozent).

Nicht viel seltener führen die Freiwilligen jedoch auch ichbezogene Motive an wie

etwa den Wunsch nach Kontakten und sozialer Interaktion (82 Prozent), das Anlie-

gen, eigenen Interessen und Neigungen nachzugehen (75 Prozent) und dabei die per-

sönlichen Stärken entfalten zu können (78 Prozent), oder auch das Ziel, Neues zu

lernen und interessante Erfahrungen zu machen (71 Prozent). Attraktiv ist für viele

zugleich die Abwechslung zum Alltag durch das Engagement (67 Prozent).

Pflichtgefühl und moralische Verpflichtungen (57 Prozent) werden hier deutlich sel-

tener genannt als etwa der schlichte Wunsch, etwas für andere zu tun: Daraus darf

aber nicht auf eine Gleichgültigkeit gegenüber Wertefragen bei einem Teil der Frei-

willigen geschlossen werden. Vielmehr muss man dabei das breite Spektrum der

Engagierten bedenken und wie gewichtig ein Begriff wie „Pflichtgefühl“ beispiels-

weise für einen regelmäßigen Helfer beim Jugendtraining im Sportverein klingen

muss.

Rund die Hälfte der Engagierten nennen dann als vorrangig oder auch bedeutsam die

Wünsche, empfundene Missstände zu beheben (59 Prozent), „etwas zurückzugeben“

oder sich zu revanchieren (54 Prozent), beim Engagement vergleichsweise frei ent-

scheiden und gestalten zu können (54 Prozent) sowie die immaterielle Belohnung

durch Wertschätzung und Anerkennung (54 Prozent).

Etwa die Hälfte der Freiwilligen, 46 Prozent, ist auch deshalb aktiv, weil Freunde

oder Bekannte sie dazu aufgefordert haben. Die Gewinnung neuer Mitarbeiter funk-

tioniert also zum wesentlichen Teil über solche persönlichen Einladungen oder zu-

mindest im Zusammenhang mit ihnen. Offensichtlich gibt es hier eine Hürde, die am

ehesten in Gesellschaft von anderen überwunden wird.

30

Allerdings gehören derartige Aufforderungen nur für 15 Prozent der Aktiven zu den

entscheidenden Motiven; für 31 Prozent zählen sie zu den weniger bedeutsamen

Gründen, die zwar möglicherweise den Anstoß lieferten, allein aber nicht ausgereicht

hätten, um sie zu einer Beteiligung zu motivieren. Immerhin 18 Prozent geben an,

dass sie einer derartigen Aufforderung zunächst nur widerwillig Folge leisteten, die

Einladung aber auch nicht ablehnen wollten.

Von eher kleineren Gruppen werden dann religiöse Überzeugungen angeführt (25

Prozent), die Familientradition und die Sozialisierung ins Engagement (24 Prozent),

sowie konkrete Nutzenerwägungen im Hinblick auf Beruf und Ausbildung (19 Pro-

zent) oder auch finanzielle Anreize durch Übungsleiterpauschalen oder Aufwands-

entschädigungen (13 Prozent).

Unterschiede zur Vorgängeruntersuchung gibt es insbesondere im Hinblick auf die

ethischen Motive und die Wünsche, etwas zu verändern und zu bewegen, die dort

weitaus häufiger genannt wurden als hier. Ursache dafür ist zum einen die Ausdiffe-

renzierung der Antwortmöglichkeiten, so dass Befragte jetzt Angaben machen konn-

ten, die ihren Intentionen besser entsprechen als die zuvor abgefragten.

Zum anderen macht sich dabei auch die Untersuchungsanlage bemerkbar. Für die

aktuelle Ermittlung wurde ja ein breiterer Kreis von Engagierten befragt als noch im

Vorjahr.22 Dieser breitere Kreis der Engagierten wird nun etwas seltener durch ethi-

sche Antriebe motiviert oder durch die Neigung, etwas zu bewegen oder für be-

stimmte Anliegen einzutreten, als die engere Gruppe der Engagierten, die im Fokus

der Vorgängeruntersuchung stand.

Derselbe Unterschied prägt sich auch innerhalb der aktuellen Stichprobe aus. Die

fester Eingebundenen, die Ämter und feste Aufgabe übernommen haben, geben hier

ganz ähnliche Motive zu Protokoll wie die 2012 Befragten. Dagegen nennen die An-

gehörigen des weiteren Kreises häufiger Motive wie den Wunsch nach Kontakten

und Abwechslung (Tabelle 9)

22 Vgl. S. 5f.

31

Tabelle 9

Eine Einteilung der 24 Motive danach, ob sie öfter als Haupt- oder öfter als Zu-

satzmotive genannt werden, zeigt lediglich 5 Gründe, die häufiger als Hauptmotive

erscheinen:

die Freude am Engagement,

der Wunsch, etwas für andere zu tun,

die Ausrichtung auf eine besondere Gruppe oder ein besonderes Anliegen,

die Möglichkeit, etwas mit dem Engagement zu bewegen

und der Wunsch, Dinge zu verändern.

Unterschiedliche Motive des engeren und weiterenKreises der Engagierten

– Auszug: die größten Unterschiede –

Das steht für mich im Vordergrund:

Weil es mir Freude machtWeil mir der Bereich bzw. die Gruppe, um die ich michkümmere, besonders am Herzen liegt, z.B. die Umwelt,Kinder oder ältere MenschenWeil ich das Gefühl habe, mit meiner Tätigkeit etwas zubewegenWeil ich so meinen eigenen Interessen und Neigungennachgehen kann

Engagierteengerer

Kreis mitAmt oderfester Auf-

gabe

%

übrige

%79

54

67

44

52

41

34

33

Um Leute zu treffen, Kontakte zu anderen zu habenWeil in diesem Bereich meine Stärken liegen, weil ichdas gut kannUm Dinge zu verändern, die mir nicht gefallenUm Neues zu lernen und nützliche Erfahrungen zu ma-chen

38

45

47

31

34

29

26

23

Um Abwechslung zum Alltag zu habenWeil ich dort viel selbst entscheiden kann, Gestaltungs-möglichkeiten habeBasis: Bundesrepublik Deutschland, bürgerschaftlich Engagierte

Quelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 11012, 2013

27

23

33

11

32

Dabei handelt es sich – mit Ausnahme der Freude – um eher objektive, „selbstlose“

Antriebe. Stärker subjektiv geprägte Motive stehen dagegen häufiger als nur mitwir-

kende Motive hintan. Dazu gehören etwa die Wünsche, eigene Fähigkeiten zu entfal-

ten, den eigenen Neigungen nachzugehen oder Abwechslung zum Alltag zu finden.

Besonders das Interesse an finanziellen Aufwandsentschädigungen oder Übungslei-

terpauschalen, das von allen Motiven am seltensten genannt wird, erscheint in rund

drei von vier Fällen lediglich als begleitendes Motiv.

Allerdings darf man aus den geringen Nennungen dieses Motivs und seiner Rolle als

„zusätzlicher Antrieb“ noch nicht unmittelbar folgern, dass eine Monetarisierung der

ehrenamtlichen Tätigkeiten generell nicht attraktiv wäre. Denn schließlich erhalten ja

von dem hier befragten weitesten Kreis der Engagierten überhaupt nur 11 Prozent

eine finanzielle Entschädigung, vom engeren Kreis der Engagierten mit Amt oder

fester Aufgabe 17 Prozent (vgl. Schaubild 4).

Von den Beziehern solcher Aufwandsentschädigungen und Pauschalen fühlen sich

mehr als die Hälfte durch die Zahlungen motiviert, wobei sie diese Motivation aller-

dings meist als nachrangig schildern (Tabelle 10).

Tabelle 10

Monetarisierung: Bedeutung der Pauschalen und Aufwandsentschädigungen für die Bezieher

– Auszug aus den Nennungen –

Motiv: Weil ich dafür auch etwas bekomme

Das steht für mich im VordergrundDas spielt auch eine RolleDas spielt keine RolleKeine Angabe

Engagierteinsgesamt

%

Beziehervon Pau-schalen

und Entschädi-

gungen

%3

101741

861

42–

Basis: Bundesrepublik Deutschland, bürgerschaftlich Engagierte

Quelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 11012, 2013

100 100

33

Die verbreitete Einstufung der bezogenen Pauschalen und Aufwandsentschädigun-

gen als nachrangiges Motiv legt die Folgerung nahe, dass die Zahlungen – zumindest

in der Art und Weise, wie sie heute angelegt sind – nicht viel zur Erweiterung des

Kreises der Freiwilligen beitragen, wohl aber etwas zur Erhöhung der Stetigkeit und

der Bereitschaft, auch schwierigere Pflichten dauerhaft zu übernehmen.

Dabei muss man den engen Bezieherkreis berücksichtigen: Bezogen werden solche

Aufwandsentschädigungen und Pauschalen derzeit fast durchgehend von besonders

aktiven und fest gebundenen Freiwilligen, die vorrangig meist durch eine ganze Rei-

he anderer Motive zu ihrem Einsatz bewogen werden. Auch dadurch erklärt sich

deren häufige Einstufung der Zahlungen als zusätzliches, nicht entscheidendes Motiv

für ihre ehrenamtliche Tätigkeit (Tabelle 11).

Tabelle 11

Monetarisierung: Empfänger von Pauschalen undAufwandsentschädigungen haben meist viele Motive

– Auszug aus den Nennungen –

Das steht für mich im Vordergrund:Weil es mir Freude machtWeil ich etwas für andere tun, ihnen helfen möchteWeil ich das Gefühl habe, mit meiner Tätigkeit etwas zubewegenWeil in diesem Bereich meine Stärken liegen, weil ichdas gut kann

Engagierteinsgesamt

%

Bezieher vonPauschalen

und Entschädi-

gungen

%7354

8160

44

38

53

49

Weil ich so meinen eigenen Interessen und Neigungen nachgehen kannUm Neues zu lernen und nützliche Erfahrungen zu machenBasis: Bundesrepublik Deutschland, bürgerschaftlich Engagierte

Quelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 11012, 2013

37

25

48

38

34

Gruppierung der Motive für das bürgerschaftliche Engagement

Selbstverständlich verteilen sich die genannten Motive nicht rein zufällig auf die

unterschiedlichen Freiwilligen. So geben z.B. Engagierte, die besonderen Wert auf

die Verfolgung eigener Interessen im Rahmen der ehrenamtlichen Aktivitäten legen,

vergleichsweise selten zugleich religiöse Überzeugungen als Motive an (Korrelati-

onskoeffizient zwischen den Angaben -0,13), sehr viel häufiger als der Durchschnitt

aller Engagierten aber den Wunsch, Nützliches zu lernen und neue Erfahrungen zu

machen (Korrelation 0.26).

Zur Identifizierung von Gruppen inhaltlich zusammengehörender Motive wurden die

Angaben deshalb einer mathematischen Faktorenanalyse unterzogen (Anhang-

Tabelle 1). Ausgehend von den Korrelationen zwischen den unterschiedlichen Nen-

nungen errechnet dieses Verfahren gemeinsame Hintergrundgrößen, die Faktoren

genannt werden. Diesen Faktoren lassen sich in der Regel gleich mehrere Aussagen

zuordnen, so dass sich die Vielzahl der Angaben auf die geringere Zahl der bedeut-

samen Dimensionen verringert. Dabei werden die Aussagen jeweils nach dem Grad

ihrer Übereinstimmung mit dem jeweiligen Faktor angeordnet. Angaben mit hoher

Übereinstimmung signalisieren deshalb die inhaltliche Ausrichtung des Faktors. Hier

werden in den Angaben zu den Motiven die folgenden 8 Dimensionen erkennbar23:

23 Hauptkomponenten-Analyse mit Varimax-Rotation. Die Faktoren wurden für die Darstel-

lung im Text nach inhaltlichen Gesichtspunkten umgeordnet; die Reihenfolge signalisiert

also nicht die Anteile der erklärten Varianz, die in Anhang-Tabelle 1 zu sehen sind. Erläute-

rungen zur Faktorenanalyse auf S.74.

35

Ergebnisse der Faktorenanalyse24

Aus den Faktoren ergibt sich die folgende Gruppierung der Motive:

Engagement, um Dinge zu verbessern und zu bewegen

Um Dinge zu verändern, die mir nicht gefallen

Um das Leben vor Ort attraktiver zu machen, um die Lebensqualität zu erhal-ten oder zu verbessern

Weil ich das Gefühl habe, mit meiner Tätigkeit etwas zu bewegen

Engagement aus Wertüberzeugungen und Altruismus

Aus religiöser Überzeugung

Weil ich etwas für andere tun, ihnen helfen möchte

Weil ich mich revanchieren, etwas zurückgeben möchte

Weil mir der Bereich bzw. die Gruppe, um die ich mich kümmere, besonders am Herzen liegt, z.B. die Umwelt, Kinder oder ältere Menschen

Aus Pflichtgefühl, aus moralischer Verpflichtung

Engagement als Sinngebung durch bedeutsame Aufgaben und Anerkennung

Weil ich dort gebraucht werde

Weil ich Wertschätzung bzw. Anerkennung dafür erhalte

Weil ich neue Ziele, neue Aufgaben gesucht habe

Weil ich freie Zeit habe, in der ich etwas Sinnvolles tun will

Engagement als Bereicherung des eigenen Lebens

Um Abwechslung zum Alltag zu haben

Um Leute zu treffen, Kontakte zu anderen zu haben

Weil es mir Freude macht

Um Neues zu lernen und nützliche Erfahrungen zu machen

24 Die Faktorenanalyse der 2012 durchgeführten Untersuchung zeigte bereits ähnliche Fak-

toren. Allerdings umfassen die hier ausgewiesenen Gruppierungen aufgrund des weitaus

breiteren Motivspektrums mehr Dimensionen, so dass auch andere Benennungen notwendig

waren. Vgl. Thomas Petersen: Freiheit und bürgerschaftliches Engagement. Ergebnisse

einer Repräsentativuntersuchung im Auftrag der Herbert Quandt-Stifung. Bad-Homburg

2012. S.66f.

36

Engagement als Entfaltung von Fähigkeiten und Neigungen

Weil in diesem Bereich meine Stärken liegen, weil ich das gut kann

Weil ich so meinen eigenen Interessen und Neigungen nachgehen kann

Engagement, um Entscheidungsfreiheit zu haben

Weil ich dort viel selbst entscheiden kann, Gestaltungsmöglichkeiten habe

Engagement durch Anstöße von anderen

Weil Freunde bzw. Bekannte mich gebeten haben mitzumachen

Weil ich es nicht ablehnen konnte, obwohl ich eigentlich zuerst keine Lust dazu hatte

Weil es andere Familienmitglieder vor mir auch gemacht haben und ich so reingewachsen bin

Engagement für einen konkreten Nutzen

Weil es mir beruflich bzw. für die Ausbildung etwas bringt

Weil ich dafür auch etwas bekomme, z.B. eine Übungsleiterpauschale oder Aufwandsentschädigung

Altruismus und religiöse oder ethische Wertüberzeugungen, die im Alltagsverständ-

nis häufig als einzige Motive für die Übernahme ehrenamtlicher Tätigkeiten präsent

sind, bilden also nur eine Dimension innerhalb eines dichten Netzes von gleich 8

unterschiedlichen Faktoren. Von diesen Motivgruppen richtet sich nur eine auf die

objektive Behebung von Fehlständen und die Gestaltung des sozialen Umfelds. Da-

gegen fächern sich die eher subjektiven, ichbezogenen Dimensionen breit auf: Neben

den eigentlichen Wertüberzeugungen und empathischen Regungen erscheinen hier

Wünsche nach angenehmen Erlebnissen, nach Sinngebung durch bedeutsame Auf-

gaben und Anerkennung sowie nach Aktivitäten, die den eigenen Neigungen ent-

sprechen und Gelegenheit zur Entfaltung der eigenen Fähigkeiten geben. Überra-

schenderweise prägt sich daneben der 2012 noch nicht erhobene Wunsch nach Ent-

scheidungsfreiheit und Möglichkeiten zu freier Gestaltung als eigenständige Dimen-

sion aus, die sich nicht schon durch die anderen Dimensionen teilweise miterklärt.

37

Motive von Teilgruppen der Engagierten

In allen Teilgruppen der bürgerschaftlich Engagierten finden sich alle Motive für das

bürgerschaftliche Engagement. Es ist also nicht so, dass etwa religiöse Motive nur

bei älteren Leuten auftreten würden oder das Interesse an einer Entfaltung der eige-

nen Fähigkeiten ausschließlich bei den jüngeren. Allerdings prägen sich die unter-

schiedlichen Motive in den soziodemografischen Teilgruppen der Engagierten unter-

schiedlich stark aus. Von daher zeigen die folgenden Analysen zwar keine grundsätz-

lichen Unterschiede, wohl aber Akzentuierungen, die mehrheitlich auch schon bei

der vorangegangenen Sekundäranalyse erkennbar wurden (Tabelle 12)25.

25 Für die folgende Analyse der Motivstrukturen in den soziodemografischen Teilgruppen

werden jeweils alle Freiwilligen mit eingeschlossen, die das jeweilige Motiv nennen, unab-

hängig davon, ob es für sie vorrangig oder nachrangig ist. Die Motive werden nach den

identifizierten Motivfaktoren zusammengefasst. Anders als in der vorstehenden Auflistung

werden die Motive dabei nicht nach ihrer Übereinstimmung mit dem jeweiligen Faktor, son-

dern nach der Häufigkeit der Nennungen geordnet. Die Analysen beruhen auf einer Basis

von insgesamt rund 700 Engagierten, so dass die Fallzahl in den soziodemografischen Teil-

gruppen in der Regel zwischen 150 und 250 Befragten beträgt. Von daher werden im Fol-

genden lediglich größere Abweichungen vom Mittelwert kommentiert, die gleichwohl auf-

grund der Fallzahlen als explorative Befunde verstanden werden sollten.

Tabelle 12 38

Ausprägungen der Motiv-Faktoren in unterschiedlichen Teilgruppen 1a

"Das steht für mich im Vordergrund" oder "Dasspielt für mich auch eine Rolle"

Bürgerschaftlich Engagierte

insgesamt mit Amtoder fester

Aufgabe

West Ost Männer Frauen

Engagement, um etwas zu verbessern und zu bewe-gen

Weil ich das Gefühl habe, mit meiner Tätigkeit et-was zu bewegen

Um das Leben vor Ort attraktiver zu machen

% %

83

70

88*

74

% %

83

70

79

71

% %

85

70

79

71

Um Dinge zu verändern, die mir nicht gefallen

Engagement aus Wertüberzeugungen und Altruismus

Weil ich etwas für andere tun, ihnen helfen möchte

Weil mir der Bereich / die Gruppe besonders amHerzen liegt

59 63

86

82

86

84

Aus Pflichtgefühl, aus moralischer Verpflichtung

Weil ich mich revanchieren, etwas zurückgebenmöchte

Aus religiöser Überzeugung

Engagement als Sinngebung durchbedeutsame Aufgaben und Anerkennung

57

54

59

54

25 21

59 55

86

82

84

78

57 60

86

79

85

84

56

53

59

54

27 16*

61

52

52*

54

21 29

Weil ich dort gebraucht werde

Weil ich freie Zeit habe, in der ich etwas Sinnvollestun will

Weil ich Wertschätzung bzw. Anerkennung dafürerhalte

Weil ich neue Ziele, neue Aufgaben gesucht habe

82

65

85

64

54

46

54

50

* = Abweichung vom Mittelwert um wenigstens 5 Prozentpunkte

Basis: Bundesrepublik Deutschland, bürgerschaftlich Engagierte ab 16 Jahre

Quelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 11012, 2013

81

64

85

69

52

47

63*

47

81

65

83

65

53

45

55

48

Altersgruppen

16 bis 29Jahre

30 bis 44Jahre

45 bis 59Jahre

60 Jahreund älter

% %

84

66

85

70

% %

84

75*

78*

69

51* 60

78*

76*

85

85

65* 55

86

85

90

79

50*

51

60

55

14* 15*

52*

51

63*

55

20* 43*

80

65

86

52*

61*

41*

50

41*

81

57*

81

82*

50

46

56

55*

../...

Tabelle 12

39

Ausprägungen der Motiv-Faktoren in unterschiedlichen Teilgruppen 1b

"Das steht für mich im Vordergrund" oder "Dasspielt für mich auch eine Rolle"

Bürgerschaftlich Engagierte

insgesamt mit Amtoder fester

Aufgabe

West Ost Männer Frauen

../...

Engagement als Bereicherung des eigenen Lebens

Weil es mir Freude macht

Um Leute zu treffen, Kontakte zu anderen zu haben

% %

95

82

98

85

% %

95

83

97

82

% %

94

83

98

82

Um Neues zu lernen, nützliche Erfahrungen zu machen

Um Abwechslung zum Alltag zu haben

Engagement als Entfaltung von Fähigkeiten undNeigungen

Weil in diesem Bereich meine Stärken liegen

71

67

75

68

78 84*

Weil ich so meinen eigenen Interessen und Neigun-gen nachgehen kann

Engagement, um Entscheidungsfreiheit zu haben

Weil ich dort viel selbst entscheiden kann, Gestal-tungsmöglichkeiten habe

Engagement durch Anstöße von anderen

75 79

54 65*

72

66

71

71

78 80

72

69

70

66

80 76

75 73

55 54

76 73

58 51

Weil Freunde bzw. Bekannte mich gebeten habenmitzumachen

Weil es andere Familienmitglieder vor mir auch sogemacht haben

Weil ich es nicht ablehnen konnte, obwohl ich ei-gentlich zuerst keine Lust dazu hatte

Engagement für einen konkreten Nutzen

46

24

47

21

18 18

Weil es mir beruflich bzw. für die Ausbildung etwasbringt

Weil ich dafür auch etwas bekomme

* = Abweichung vom Mittelwert um wenigstens 5 Prozentpunkte

Basis: Bundesrepublik Deutschland, bürgerschaftlich Engagierte ab 16 Jahre

19

13

22

17

45

24

55*

27

18 20

46

25

47

23

17 19

19

12

17

15

19

13

19

12

Quelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 11012, 2013

Altersgruppen

16 bis 29Jahre

30 bis 44Jahre

45 bis 59Jahre

60 Jahreund älter

% %

98

88*

97

78

% %

93

80

96

85

79*

71

76*

63

84* 83*

68

62*

66*

72*

78 72*

81* 78

57 56

74 68*

58 49*

42

30*

43

27

12* 17

50

18*

48

26

20 21

36*

15

18

16

14*

11

14*

10

40

Kernergebnisse des Vergleichs:

Der innere Kreis der Engagierten, dessen Mitglieder Ämter und feste Aufga-

ben übernommen haben, nennt eher mehr Motive als die übrigen Freiwilli-

gen. Überdurchschnittlich häufig geht es den fest Gebundenen darum, mit ih-

rem Engagement Dinge zu bewegen (88 Prozent) sowie eigene Stärken ein-

zusetzen (84 Prozent) und selbständig entscheiden zu können (65 Prozent).

Etwas häufiger als andere sind die fest Engagierten auch durch materielle An-

reize motiviert, die sie selbstverständlich auch etwas häufiger erhalten als an-

dere (17 Prozent). An Kontakten oder Abwechslung durch das Engagement

sind sie dagegen nicht häufiger interessiert als andere.

Die Motive der ostdeutschen Engagierten unterscheiden sich von denen der

westdeutschen vor allem durch das etwas größere Interesse an gesellschaftli-

cher Anerkennung für ihr Engagement (63 gegenüber 52 Prozent). Weit häu-

figer als die Freiwilligen im Westen wurden die Freiwilligen in Ostdeutsch-

land auf Einladung und Aufforderung von anderen aktiv (55 gegenüber 45

Prozent). Dabei verfolgen in Ostdeutschland weniger Freiwillige religiöse

Motive als im Westen.

Engagierte Männer nennen deutlich mehr Motive als engagierte Frauen. Be-

sonders die Entscheidungsfreiheit bei der Freiwilligentätigkeit (58 gegenüber

51 Prozent) und grundsätzliche Pflichterwägungen (61 gegenüber 52 Prozent)

besitzen für Männer mehr Bedeutung als für Frauen. Frauen engagieren sich

dagegen etwas häufiger als Männer mit dem konkreten Wunsch, etwas für ei-

ne bestimmte Gruppe oder für ein bestimmtes Anliegen zu tun (84 gegenüber

79 Prozent).

Auch jüngere Freiwillige engagieren sich vergleichsweise häufig wegen der

Gelegenheit zur Entfaltung von Fähigkeiten (84 Prozent) entsprechend ihren

Neigungen (81 Prozent). Überdurchschnittlich viele von ihnen denken auch

an den Nutzen für die eigene Entwicklung durch die Lern- und Erfahrungs-

möglichkeiten der Freiwilligentätigkeit. Für über ein Drittel der jungen Leute

geht es beim Engagement auch um einen konkreten Nutzen für Beruf oder

Ausbildung (36 Prozent). Zum Teil stehen sie auch noch unter dem Einfluss

41

von Vorbildern in der Familie (30 Prozent). Überdurchschnittlich häufig wer-

den die jüngeren Leute zudem durch die Anerkennung ihres Engagements

angezogen (61 Prozent). Pflicht- und Wertvorstellungen motivieren die Un-

ter-30-Jährigen dagegen weniger oft als die Älteren.

Die Motive der 30- bis 44-jährigen Engagierten unterscheiden sich nicht son-

derlich von jenen des Durchschnitts aller Freiwilligen. Erkennbar ist aller-

dings, dass sie deutlich seltener als andere bestrebt sind, verfügbare Freizeit

mit ihren Aktivitäten sinnvoll zu füllen (52 Prozent gegenüber 82 Prozent bei

den Über-60-Jährigen): Viel eher geht es für die meisten in diesem Alter dar-

um, ihre Familie mit einer Berufstätigkeit zu vereinbaren und zudem noch

genügend Zeit für eine Freiwilligentätigkeit übrig zu haben.

Die 45- bis 59-Jährigen engagieren sich ebenfalls vergleichsweise selten zur

Freizeitgestaltung. Für sie geht es überdurchschnittlich häufig um die Verän-

derung der Verhältnisse und eine Verbesserung des Lebens am Wohnort (75

Prozent).

Weitaus am häufigsten werden Hilfsbereitschaft (90 Prozent), Wertüberzeu-

gungen (63 Prozent) und religiöse Antriebe (43 Prozent) dann von den 60-

Jährigen und Älteren als Motive für ihr Engagement benannt. Für ver-

gleichsweise viele Angehörigen dieser Altersgruppe geht es beim Engage-

ment auch darum, die verfügbare Freizeit mit einer sinnvollen Aufgabe zu

verbringen und sich – zum Teil nach dem Ausscheiden aus dem Beruf, zum

Teil nach dem Verlust des Lebenspartners – neue Ziele zu setzen. Nicht zu-

letzt die mögliche Abwechslung zum Alltag durch eine Freiwilligentätigkeit

ist häufig ein Motiv (72 Prozent). Weniger stark als Jüngere sind sie dagegen

an der Entfaltung ihrer Fähigkeiten oder auch an der Möglichkeit zu selb-

ständigen Entscheidungen interessiert.

Angesichts der schwachen religiösen Prägung der jungen Altersgruppen deutet sich

für die fernere Zukunft eine weniger starke Motivation auch der Älteren durch religi-

öse Motive an. Nur mit Langzeitdaten wäre zu erkennen, ob sich damit zugleich auch

ein langfristiger Bedeutungsverlust für Pflicht- und Wert-Motive ankündigt.

42

Eltern mit Kindern im Haushalt engagieren sich überdurchschnittlich häufig

für die Schulen, Kindergärten oder Freizeitaktivitäten ihrer Kinder. Dement-

sprechend ist eines ihrer Kernmotive der besondere Bezug zu der Gruppe, für

die sie sich engagieren (91 Prozent). Das geht oft mit dem Wunsch einher,

das Leben vor Ort attraktiver zu machen (76 Prozent), und Dinge zu verän-

dern, die ihnen nicht gefallen (67 Prozent). Vergleichsweise häufig wurden

sie auf Einladung oder nach Aufforderung von anderen aktiv, weniger häufig

dagegen, um etwaige Freizeit zu füllen.

Ganz anders sieht das bei Eltern aus, deren Kinder bereits ausgezogen sind.

Sie suchen weit häufiger als die jüngeren Eltern beim Engagement nach einer

neuen, sinnvollen Aufgabe (53 Prozent) und sind zudem überdurchschnittlich

an Kontakten und Abwechslung interessiert (73 Prozent).

Kinderlose, unter denen die jüngeren Leute dominieren, fühlen sich eher als

die Eltern von der Möglichkeit, den eigenen Horizont zu erweitern, angezo-

gen (80 Prozent). Etwa jeder Dritte von ihnen hat auch mögliche Vorteile für

die Ausbildung oder die Berufstätigkeit vor Augen (30 Prozent).

Freiwillige mit einfacher Bildung sind mehrheitlich ältere Leute. Von daher

überrascht nicht, dass sie hier überdurchschnittlich häufig religiöse Motive

und Pflichterwägungen ebenso wie Wünsche nach Abwechslung vom Alltag

als Motive für ihr Engagement anführen. Unabhängig vom Alter ist das Wi-

derstreben, mit dem über ein Viertel der einfach Gebildeten sein bürger-

schaftliches Engagement begann (27 Prozent).

Freiwillige mit höherer Bildung zeigen dagegen Motivakzentuierungen, die

eher für jüngere Leute bezeichnend sind, insbesondere den Wunsch an einer

Entfaltung der eigenen Stärken und das Interesse an Vorteilen für Beruf oder

Ausbildung. Die Motive der Aktiven mit mittlerer Bildung verteilen sich da-

gegen kaum anders als beim Durchschnitt aller Engagierten (Tabelle 13).

Tabelle 13

43

Ausprägungen der Motiv-Faktoren in unterschiedlichen Teilgruppen 2a

"Das steht für mich im Vordergrund" oder "Dasspielt für mich auch eine Rolle"

Bürgerschaftlich Engagierte

insgesamt Kirchen und Glaubens-gemeinschaften

Mitglieder übrige Bevölke-

rung

Familiensituation

Eltern mitKindern im

Haushalt

Elternohne

Kinder imHaushalt

Kinderlose

Engagement, um etwas zu verbessern und zu bewegen

Weil ich das Gefühl habe, mit meiner Tätigkeit etwaszu bewegen

Um das Leben vor Ort attraktiver zu machen

% %

83

70

82

71

% %

82

68

84

76*

% %

80

70

82

65*

Um Dinge zu verändern, die mir nicht gefallen

Engagement aus Wertüberzeugungen und Altruismus

Weil ich etwas für andere tun, ihnen helfen möchte

Weil mir der Bereich / die Gruppe besonders am Her-zen liegt

59 58

86

82

87

83

Aus Pflichtgefühl, aus moralischer Verpflichtung

Weil ich mich revanchieren, etwas zurückgebenmöchte

Aus religiöser Überzeugung

Engagement als Sinngebung durchbedeutsame Aufgaben und Anerkennung

57

54

57

54

25 32*

60 67*

83

78

88

91*

55 53*

86

77*

82

77*

56

51

64*

56

7* 25

54

50

52*

54

32* 17*

Weil ich dort gebraucht werde

Weil ich freie Zeit habe, in der ich etwas Sinnvollestun will

Weil ich Wertschätzung bzw. Anerkennung dafür er-halte

Weil ich neue Ziele, neue Aufgaben gesucht habe

82

65

82

62

54

46

52

45

* = Abweichung vom Mittelwert um wenigstens 5 Prozentpunkte

Basis: Bundesrepublik Deutschland, bürgerschaftlich Engagierte ab 16 Jahre

Quelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 11012, 2013

81

72*

84

48*

61*

51*

46*

43

77*

76*

84

71*

59*

53*

58

44

Schulbildung

einfache mittlere höhere

% %

84

75*

76*

65*

%

85

70

56 55

90

82

80*

79

63

85

83

65*

59*

51*

51

33* 19*

54

50

21

82

70*

82

63

52

48

56

49

82

62

55

44

../...

Tabelle 13

44

Ausprägungen der Motiv-Faktoren in unterschiedlichen Teilgruppen 2b

"Das steht für mich im Vordergrund" oder "Dasspielt für mich auch eine Rolle"

Bürgerschaftlich Engagierte

insgesamt Kirchen und Glaubens-gemeinschaften

Mitglieder übrige Bevölke-

rung

Familiensituation

Eltern mitKindern im

Haushalt

Elternohne

Kinder imHaushalt

Kinderlose

../...

Engagement als Bereicherung des eigenen Lebens

Weil es mir Freude macht

Um Leute zu treffen, Kontakte zu anderen zu haben

% %

95

82

97

82

% %

94

84

96

79

% %

94

87*

97

82

Um Neues zu lernen, nützliche Erfahrungen zu machen

Um Abwechslung zum Alltag zu haben

Engagement als Entfaltung von Fähigkeiten und Neigungen

Weil in diesem Bereich meine Stärken liegen

71

67

71

68

78 81

Weil ich so meinen eigenen Interessen und Neigun-gen nachgehen kann

Engagement, um Entscheidungsfreiheit zu haben

Weil ich dort viel selbst entscheiden kann, Gestal-tungsmöglichkeiten habe

Engagement durch Anstöße von anderen

75 75

54 53

73

64

71

61*

73* 81

65*

73*

80*

67

74 81

74 71

58 56

73 79

52 56

Weil Freunde bzw. Bekannte mich gebeten habenmitzumachen

Weil es andere Familienmitglieder vor mir auch sogemacht haben

Weil ich es nicht ablehnen konnte, obwohl ich eigent-lich zuerst keine Lust dazu hatte

Engagement für einen konkreten Nutzen

46

24

47

26

18 18

Weil es mir beruflich bzw. für die Ausbildung etwasbringt

Weil ich dafür auch etwas bekomme

* = Abweichung vom Mittelwert um wenigstens 5 Prozentpunkte

Basis: Bundesrepublik Deutschland, bürgerschaftlich Engagierte ab 16 Jahre

19

13

19

11

46

22

51*

22

19 21

47

23

42

28

19 13*

18

17

14*

9

13*

11

30*

18*

Quelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 11012, 2013

Schulbildung

einfache mittlere höhere

% %

94

84

97

83

%

97

80

69

75*

68

67

71* 79

76*

61*

85*

73 73

52 55

77

56

48

24

52*

23

27* 14

41*

26

13*

13*

10

17

14

25*

14

45

Freiwillige aus der einfachen Schicht, die etwa als Arbeiter berufstätig sind

oder nur über kleine Haushaltseinkommen verfügen, verfolgen mit ihrem En-

gagement vergleichsweise häufig die Ziele, verfügbare Zeit sinnvoll zu nut-

zen (71 Prozent der Arbeiter) und Abwechslung zum Alltag zu finden (73

Prozent). Ein beträchtlicher Teil führt mit dem Engagement auch eine Fami-

lientradition weiter (30 Prozent).

Für einen überdurchschnittlichen Teil der Freiwilligen mit sehr kleinen Ein-

kommen spielen auch die finanziellen Entschädigungen, etwa die Übungslei-

terpauschalen, eine Rolle (19 Prozent).

Dagegen suchen die Engagierten aus den gehobenen Schichten, hier etwa die

Freiwilligen mit höheren Einkommen oder auch die leitenden Angestellten

und Beamten, nicht ganz so häufig Abwechslung zum Alltag. Eher geht es

ihnen um die Erweiterung ihres Horizonts (79 Prozent der leitenden Ange-

stellten und Beamten).

In Großstädten führen Engagierte vergleichsweise häufig den Wunsch an, mit

ihrem Engagement Dinge zu verbessern (64 Prozent). Viele von ihnen wün-

schen sich durch das Engagement auch besondere Entscheidungsfreiheit (60

Prozent). Dagegen geht es den Engagierten in ländlichen Regionen deutlich

häufiger um Abwechslung zum Alltag (72 Prozent).

Bedeutsam ist vor allem die verbreitete „Aufforderungskultur“ beim Enga-

gement in ländlichen Regionen: Dort wurden 53 Prozent der Freiwilligen

(auch) deshalb aktiv, weil sie von Freunden oder Bekannten dazu ermuntert

wurden. In Mittel- und Kleinstädten geht das Engagement von 46 Prozent der

Freiwilligen auf solche Anstöße zurück, in Großstädten von lediglich 38 Pro-

zent: In den Großstädten kommt es also ungleich stärker als in ländlichen Re-

gionen oder kleineren Städten darauf an, mögliche Freiwillige auch argumen-

tativ zu gewinnen (Tabelle 14).

Tabelle 14

46

Ausprägungen der Motiv-Faktoren in unterschiedlichen Teilgruppen 3a

"Das steht für mich im Vordergrund" oder "Dasspielt für mich auch eine Rolle"

Bürgerschaftlich Engagierte

insge-samt

Berufskreise

Arbeiter EinfacheAnge-stellte/

Beamte/Selbstän-

dige

LeitendeAnge-stellte/

Beamte,freie

Berufe

Haushalts-Nettoeinkommen

Bis unter1.750Euro

1.750 bisunter3.000Euro

Engagement, um etwas zu verbessern und zu bewegen

Weil ich das Gefühl habe, mit meiner Tätigkeit etwas zubewegen

Um das Leben vor Ort attraktiver zu machen

% %

83

70

80

64*

% %

83

71

82

73

% %

83

66

83

70

Um Dinge zu verändern, die mir nicht gefallen

Engagement aus Wertüberzeugungen und Altruismus

Weil ich etwas für andere tun, ihnen helfen möchte

Weil mir der Bereich / die Gruppe besonders am Herzenliegt

59 51*

86

82

85

77*

Aus Pflichtgefühl, aus moralischer Verpflichtung

Weil ich mich revanchieren, etwas zurückgeben möchte

Aus religiöser Überzeugung

Engagement als Sinngebung durchbedeutsame Aufgaben und Anerkennung

57

54

60

55

25 17*

59 61

85

83

87

82

58 58

88

78

86

85

53

53

63*

51

27 26

56

51

58

55

31* 25

Weil ich dort gebraucht werde

Weil ich freie Zeit habe, in der ich etwas Sinnvolles tunwill

Weil ich Wertschätzung bzw. Anerkennung dafür erhalte

Weil ich neue Ziele, neue Aufgaben gesucht habe

82

65

79

71*

54

46

57

46

* = Abweichung vom Mittelwert um wenigstens 5 Prozentpunkte

Basis: Bundesrepublik Deutschland, bürgerschaftlich Engagierte ab 16 Jahre

Quelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 11012, 2013

82

64

84

61

55

47

47*

46

88*

75*

78

67

59*

54*

59*

50

3.000Euro und

mehr

Wohnregion

Groß-städte

Mittel-und

Klein-städte

ländlicheRegion

% %

80

70

84

67

% %

84

73

80

70

61 64*

83

80

85

81

57 57

93*

83

79*

80

57

51

55

50

19* 28

59

57

57

53

23 25

83

62

87*

71*

53

43

60*

46

80

68

81

59*

52

44

53

50

../...

Tabelle 14

47

Ausprägungen der Motiv-Faktoren in unterschiedlichen Teilgruppen 3b

"Das steht für mich im Vordergrund" oder "Das spieltfür mich auch eine Rolle"

Bürgerschaftlich Engagierte

insge-samt

Berufskreise

Arbeiter EinfacheAnge-stellte/

Beamte/Selbstän-

dige

LeitendeAnge-stellte/

Beamte,freie

Berufe

Haushalts-Nettoeinkommen

Bis unter1.750Euro

1.750 bisunter3.000Euro

../...

Engagement als Bereicherung des eigenen Lebens

Weil es mir Freude macht

Um Leute zu treffen, Kontakte zu anderen zu haben

% %

95

82

93

84

% %

96

80

97

85

% %

95

87*

96

83

Um Neues zu lernen, nützliche Erfahrungen zu machen

Um Abwechslung zum Alltag zu haben

Engagement als Entfaltung von Fähigkeiten und Neigungen

Weil in diesem Bereich meine Stärken liegen

71

67

68

73*

78 70*

Weil ich so meinen eigenen Interessen und Neigungennachgehen kann

Engagement, um Entscheidungsfreiheit zu haben

Weil ich dort viel selbst entscheiden kann, Gestaltungsmög-lichkeiten habe

Engagement durch Anstöße von anderen

75 70*

54 49*

70

67

79*

57*

80 82

66*

76*

72

72*

76 80

76 71

55 57

72 74

48* 58

Weil Freunde bzw. Bekannte mich gebeten haben mitzu-machen

Weil es andere Familienmitglieder vor mir auch so gemachthaben

Weil ich es nicht ablehnen konnte, obwohl ich eigentlichzuerst keine Lust dazu hatte

Engagement für einen konkreten Nutzen

46

24

44

30*

18 18

Weil es mir beruflich bzw. für die Ausbildung etwas bringt

Weil ich dafür auch etwas bekomme

* = Abweichung vom Mittelwert um wenigstens 5 Prozentpunkte

Basis: Bundesrepublik Deutschland, bürgerschaftlich Engagierte ab 16 Jahre

19

13

18

14

46

24

49

20

17 18

44

27

49

26

19 16

17

11

22

11

23

19*

15

12

Quelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 11012, 2013

3.000Euro und

mehr

Wohnregion

Groß-städte

Mittel-und

Klein-städte

ländlicheRegion

% %

97

81

98

84

% %

95

78

95

85

73

60*

73

67

78 80

69

62*

73

72*

77 79

78 75

55 60*

69* 78

56 50

49

24

38*

23

19 15

46

26

53*

24

18 20

22

12

18

14

20

14

19

11

48

Im Wesentlichen entsprechen die Befunde damit den Ergebnissen der vorgelegten

Sekundäranalyse, die z.B. ebenfalls auf einen höheren Anteil von „Eingeladenen“

unter den Engagierten in Ostdeutschland hinwies oder auf eine vergleichsweise ge-

ringe Motivation jüngerer Engagierter durch Pflichterwägungen und Wertvorstellun-

gen.

Erkennen lässt sich darüber hinaus ein Zusammenhang zwischen den Motivstruktu-

ren der Engagierten und ihrer Entscheidung für bestimmte Bereiche des Engage-

ments, wobei es sich allerdings wiederum eher um Akzentuierungen der Motivstruk-

turen als um grundlegende Unterschiede handelt (Tabelle 15).

So engagieren sich Sportfreunde überdurchschnittlich häufig, um damit Ab-

wechslung zum Alltag zu finden (74 Prozent), ihren eigenen Interessen nach-

gehen zu können (80 Prozent) und die eigenen Stärken zu entwickeln (84

Prozent).

Engagierte aus den Bereichen Kultur und Musik streben ähnlich häufig wie

die Freiwilligen im Bereich des Sports nach einer Entfaltung ihrer Fähigkei-

ten auf einem Feld, das ihren Neigungen entspricht (84 Prozent). Auch für sie

geht es häufig um eine Abwechslung zum Alltag (77 Prozent). Stark ist zu-

dem ihr Interesse daran, Neues zu lernen (81 Prozent).

Aktivitäten für Schulen und Kindergärten gehen am häufigsten von allen eh-

renamtlichen Aktivitäten auf Anstöße von außen zurück. Vielen der dort Ein-

gebundenen wurden ihre Aufgaben, vornehmlich in der Elternvertretung, von

anderen angedient (57 Prozent). Ein beträchtlicher Teil hat sie zunächst wi-

derwillig übernommen (28 Prozent). Allerdings haben die meisten der hier

Engagierten auch die Vorstellung, dass im Bereich der hier anfallenden Auf-

gaben auch ihre Stärken liegen (85 Prozent). Eine große Rolle für ihr Enga-

gement spielen zudem Pflicht- und Werterwägungen sowie der Wunsch, Din-

ge zu verändern, die als unbefriedigend empfunden werden (79 Prozent).

Tabelle 15

49

Ausprägungen der Motiv-Faktoren in unterschied-lichen Bereichen des Engagements

"Das steht für mich im Vordergrund" oder "Dasspielt für mich auch eine Rolle"

Bürgerschaftlich Engagierte

insge-samt

Bereich des Engagements

Sport Kulturund

Musik

Schuleund

Kinder-garten

Freizeitund

Gesel-ligkeit

Gesund-heits-

und So-zialbe-reich

Engagement, um etwas zu verbessern und zu bewegen

Weil ich das Gefühl habe, mit meiner Tätigkeit etwas zubewegen

Um das Leben vor Ort attraktiver zu machen

% %

83

70

82

72

% %

85

83*

90*

78*

% %

83

81*

92*

72

Um Dinge zu verändern, die mir nicht gefallen

Engagement aus Wertüberzeugungen und Altruismus

Weil ich etwas für andere tun, ihnen helfen möchte

Weil mir der Bereich / die Gruppe besonders am Herzenliegt

59 58

86

82

85

81

Aus Pflichtgefühl, aus moralischer Verpflichtung

Weil ich mich revanchieren, etwas zurückgeben möchte

Aus religiöser Überzeugung

Engagement als Sinngebung durchbedeutsame Aufgaben und Anerkennung

57

54

56

55

25 14*

53* 79*

85

83

89

93*

53* 70*

82

79

98*

94*

55

51

68*

62*

33* 30*

48*

61*

66*

59*

22 37*

Weil ich dort gebraucht werde

Weil ich freie Zeit habe, in der ich etwas Sinnvolles tunwill

Weil ich Wertschätzung bzw. Anerkennung dafür erhalte

Weil ich neue Ziele, neue Aufgaben gesucht habe

82

65

80

64

54

46

55

47

* = Abweichung vom Mittelwert um wenigstens 5 Prozentpunkte

Basis: Bundesrepublik Deutschland, bürgerschaftlich Engagierte ab 16 Jahre

Quelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 11012, 2013

80

69

91*

56*

55

56*

52

49

80

64

90*

76*

55

54*

54

61*

Umwelt,Natur-

undTier-

schutz

Politik Kircheoder

Religion

Unfall-oderRet-

tungs-dienst

% %

92*

80*

97*

89*

% %

83

71

86

75*

Sonst. Aktivi-

tätam

Wohn-ort

%

82

78*

82* 84*

88

91*

87

83

54* 58

93*

90*

92*

78

68*

70*

73*

55

21 33*

69*

61*

72*

61*

82* 18*

71*

93*

82

62*

62*

26

81

62

84

59*

42*

42

49*

64*

92*

81*

86

56*

62*

56*

59*

42

87*

66

49*

63*

../...

Tabelle 15

50

Ausprägungen der Motiv-Faktoren in unterschied-lichen Bereichen des Engagements

"Das steht für mich im Vordergrund" oder "Dasspielt für mich auch eine Rolle"

Bürgerschaftlich Engagierte

insgesamt Bereich des Engagements

Sport Kulturund

Musik

Schuleund

Kinder-garten

Freizeitund

Gesel-ligkeit

Gesund-heits-

und So-zialbe-reich

../...

Engagement als Bereicherung des eigenen Lebens

Weil es mir Freude macht

Um Leute zu treffen, Kontakte zu anderen zu haben

% %

95

82

97

85

% %

96

91*

97

76*

% %

97

94*

99

84

Um Abwechslung zum Alltag zu haben

Um Neues zu lernen, nützliche Erfahrungen zu machen

Engagement als Entfaltung von Fähigkeiten und Neigun-gen

Weil in diesem Bereich meine Stärken liegen

67

71

74*

75

78 84*

Weil ich so meinen eigenen Interessen und Neigungennachgehen kann

Engagement, um Entscheidungsfreiheit zu haben

Weil ich dort viel selbst entscheiden kann, Gestaltungs-möglichkeiten habe

Engagement durch Anstöße von anderen

75 80*

54 58

77*

81*

51*

79*

83* 85*

78*

73

64

71

82 75

84* 67*

55 58

93* 64*

59* 51

Weil Freunde bzw. Bekannte mich gebeten haben mitzu-machen

Weil es andere Familienmitglieder vor mir auch so ge-macht haben

Weil ich es nicht ablehnen konnte, obwohl ich eigentlichzuerst keine Lust dazu hatte

Engagement für einen konkreten Nutzen

46

24

48

24

18 19

Weil es mir beruflich bzw. für die Ausbildung etwasbringt

Weil ich dafür auch etwas bekomme

* = Abweichung vom Mittelwert um wenigstens 5 Prozentpunkte

Basis: Bundesrepublik Deutschland, bürgerschaftlich Engagierte ab 16 Jahre

19

13

19

17

53*

30*

57*

28

20 28*

53*

23

43

26

22 27*

22

11

25*

12

19

8*

21

16

Quelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 11012, 2013

Um-welt,

Natur-undTier-

schutz

Politik Kircheoder

Religi-on

Unfall-oderRet-

tungs-dienst

% %

94

68*

92

86

% %

100*

89*

95

88*

Sonst. Aktivi-

tätam

Wohn-ort

%

92

84

64

82*

48*

78*

78 81

72*

69

70

77*

84* 84*

78 72

56 69*

65* 81*

56 54

68

77*

76

69*

64*

43

33*

52*

24

26* 22

49

29*

49

43*

19 17

30*

15

27*

13

17

13

30*

16

55*

24

23*

21

14

51

Aufgaben im Freizeitbereich wählen verstärkt jene, die Kontakte (94 Prozent)

oder Abwechslung zum Alltag suchen (78 Prozent). Auch die mögliche Ent-

scheidungsfreiheit und die Möglichkeit, persönliche Neigungen in einem öf-

fentlichen Rahmen zu verfolgen, bewegt vergleichsweise viele der hier Enga-

gierten. Vier von fünf möchten mit ihrem Engagement zudem das Leben am

Ort attraktiver machen (81 Prozent).

Dagegen werden die Aktiven im Gesundheits- und Sozialbereich in relativ

hohem Maß durch Hilfsbereitschaft (98 Prozent) und religiöse (37 Prozent)

sowie ethische Antriebe (66 Prozent) motiviert. Überdurchschnittlich viele

von ihnen wollen nicht nur anderen helfen, sondern zudem eine bedeutsame

Aufgabe übernehmen, die ihr eigenes Leben mit Sinn erfüllt (76 Prozent).

Häufig engagieren sich hier Personen, die nach neuen Zielen und Aufgaben

suchen (61 Prozent).

Die vorrangige Orientierung an Wertvorstellungen und ethischen oder religi-

ösen Motiven teilen die sozial Engagierten mit jenen, die sich in der Politik,

im Bereich des Tier- und Umweltschutzes sowie der Kirchen und Religions-

gemeinschaften engagieren. Insbesondere bei den politisch Engagierten spielt

zudem Wünsche nach Veränderungen (97 Prozent) und nach Behebung von

Missständen eine sehr große Rolle (84 Prozent). Für die Religiösen sind sol-

che Antriebe weniger bedeutsam.

Engagierte im Unfall- oder Rettungsdienst, mehrheitlich also Mitglieder von

freiwilliger Feuerwehr, THW und DLRG, nennen sowohl Wert- und Pflicht-

motive überdurchschnittlich häufig (72 Prozent) wie auch den Wunsch nach

Kontakten durch die ehrenamtliche Aktivität (88 Prozent). Vielen von ihnen

geht es zudem um die Möglichkeit zur Entfaltung der eigenen Fähigkeiten.

Von allen Engagierten setzen die Aktiven in diesem Bereich am häufigsten

eine Familientradition fort (43 Prozent).

Aktive bei anderen bürgerschaftlichen Aktivitäten am Wohnort, beispielswei-

se Helfer beim Betrieb oder bei der Renovierung von Gemeinschaftseinrich-

tungen, führen häufig die Wünsche an, das Leben vor Ort attraktiver zu ma-

chen und zugleich damit Dinge zu verändern, die ihnen nicht gefallen.

52

Als erste Ansätze zu einer weiteren Verdichtung der Motivstrukturen durch eine Ty-

pologie der Engagierten wurde eine Reihe von multivariaten Gruppierungen mit un-

terschiedlichen Parametern durchgeführt. Dabei ließen sich in der Regel drei Kern-

gruppen erkennen26 :

Engagierte, die besonders durch Pflicht- und Wertvorstellungen motiviert

werden, verbunden mit dem altruistischen Wunsch zu helfen. Zugleich geht

es diesen Engagierten häufig darum, Dinge zu verändern, die ihnen missfal-

len.

Für eine andere Gruppe der Engagierten rangieren dagegen eher Wünsche

nach Abwechslung vom Alltag und nach Kontakten unter den vorrangigen

Motiven für ihr Engagement.

Ein dritter Teil der Freiwilligen fühlt sich offenbar besonders durch die Mög-

lichkeit angezogen, hier entsprechend den eigenen Fähigkeiten und Neigun-

gen etwas für eine bestimmte Gruppe oder ein bestimmtes Anliegen zu tun.

Je nach Differenzierung bilden sich bei solchen Verdichtungen aber auch

kleinere Sondergruppen heraus wie beispielsweise jene, die aufgrund von

Anstößen durch andere zu ihrem Engagement kamen.

Durchgehend nennen Freiwillige, die einer der Kerngruppen zugeordnet werden,

zugleich auch Motive, die für eine andere der Gruppen bestimmend sind. Generell

gilt deshalb die Regel, dass sich das vollständige Spektrum der unterschiedlichen

Motive in allen Teilgruppen der Engagierten ebenso wie in allen Bereichen des En-

gagements entfaltet, dass es zugleich aber jeweils auch Schwerpunkte gibt, die sich

stärker oder schwächer ausprägen.

26 Zum Auffinden einer solchen Typologie wurden mit einem k-means-Algorithmus heuris-

tisch erste Berechnungen für unterschiedliche Clusterzahlen vorgenommen, bei denen sich

die hier nur kurz skizzierten Typen mehrfach herausbildeten, zum Teil mit Abwandlungen,

dass also z.B. die Wertorientierten noch einmal danach unterschieden wurden, ob eher

ethisch- soziale oder eher religiös-altruistische Werte im Vordergrund stehen.

53

Potentiale für das bürgerschaftliche Engagement

Mehr als ein Viertel der Bevölkerung wäre grundsätzlich zu einer Ausweitung oder

zum Neubeginn einer Freiwilligentätigkeit bereit (26 Prozent). Unter den aktuell

bereits Aktiven fassen sogar 29 Prozent die Möglichkeit ins Auge, sich in Zukunft

noch stärker freiwillig zu engagieren, wobei die potentiellen Aufstocker eher im wei-

teren Kreis der Engagierten zu finden sind als unter den Ehrenamtlichen, die bereits

jetzt Ämter und feste Aufgaben übernommen haben.

Von den derzeit nicht Engagierten zeigen sich 24 Prozent für den Gedanken an eine

Freiwilligentätigkeit empfänglich. Dabei stehen die früher einmal Engagierten dem

Gedanken weitaus offener gegenüber als jene, die sich auch in der Vergangenheit

noch nie engagiert haben (Schaubild 6).27

27 Ein breiteres Potential für die Aufnahme oder die Ausweitung des bürgerschaftlichen

Engagements zeigt der Freiwilligensurvey 2009: In der Gesamtbevölkerung sind danach 37

Prozent an einem Engagement interessiert, von denen 11 Prozent bestimmt und 26 Prozent

unter Umständen zu einem Engagement bereit wären. Umgerechnet wären das 58 Prozent

der gegenwärtig Nicht-Engagierten, von denen sich 17 Prozent bestimmt und 41 Prozent

unter Umständen engagieren würden. Die Unterschiede zur aktuellen Befragung ergeben

sich durch die unterschiedlichen Fragestellungen: Während im Freiwilligensurvey gefragt

wird, ob man „heute oder in Zukunft“ an einem Engagement „interessiert“ sei, lautet die

hier benutzte Frageformulierung, ob es grundsätzlich infrage komme, sich freiwillig bzw.

ehrenamtlich zu engagieren, oder ob das nicht in Frage komme. Die Antworten zeigen dem-

gemäß das festere Interesse eines engeren Kreises. Vgl. die Dokumentation des Fragebogens

im Anhang.

54

Schaubild 6

Hierbei wiederholen sich einige Unterschiede, die auch das aktuelle Engagement

prägen: Personen mit höherer Bildung sind nicht nur deutlich häufiger engagiert,

sondern wären auch deutlich eher zur Aufnahme oder Ausweitung eines Engage-

ments bereit als Personen mit einfacher Bildung (32 gegenüber 20 Prozent). Mit hin-

ein spielt dabei das Alter, denn jüngere Leute, von denen vergleichsweise viele höhe-

re Bildungsabschlüsse erreicht haben, signalisieren deutlich eher eine entsprechende

Bereitschaft als ältere (30 Prozent der 16- bis 29-Jährigen, 20 Prozent der 60-

Jährigen und Älteren).

Aber es gibt auch gegenläufige Befunde: Entgegen den tatsächlichen Engagement-

quoten, die in ländlichen Regionen etwas höher sind als in größeren Städten, erklären

sich in Großstädten überdurchschnittlich viele Bürgerinnen und Bürger zur Aufnah-

me oder Ausweitung einer Freiwilligentätigkeit bereit.

© IfD-Allensbach

Bereitschaft zu Beginn, Wiederaufnahme oderAusweitung eines Engagements

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 JahreQuelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 11012, 2013

Frage:

Bevölkerunginsgesamt

Aktuell Engagierte

engererKreis*

übrigeEnga-gierte

ins-gesamt

Käme in Frage

Käme nicht in Frage

“Käme es für Sie grundsätzlich in Frage, sich (stärker) freiwillig bzw. ehrenamtlich zu engagieren, oder käme das für Sie nicht in Frage?”

525654 515753 58

26 % 3024332629 21

Aktuell nicht Engagierte

frühereinmalEnga-gierte

nochnie

Enga-gierte

ins-gesamt

An 100 fehlene Prozent: unentschieden, keine Angabe

*Engerer Kreis: Engagierte mit Amt oder fester Aufgabe

55

Von den Teilgruppen der bereits Engagierten würden am häufigsten jene mehr Zeit

in ihre ehrenamtliche Tätigkeit investieren, die vorwiegend durch Pflichterwägungen

oder durch den Wunsch, anderen zu helfen, zu ihrer Tätigkeit bewegt werden. In den

unterschiedlichen Bereichen des Engagements deuten die Befunde auf überdurch-

schnittliches Erweiterungspotentential in den Gewerkschaften und Berufsverbänden,

im Bereich des Umwelt- und Tierschutzes sowie in der Jugendarbeit und der Er-

wachsenenbildung hin. Unterdurchschnittlich häufig signalisieren die Aktiven im

Freizeit- und Geselligkeitsbereich sowie im Bereich Kultur und Musik solches Inte-

resse.

Allerdings kann man aufgrund dieser Befunde noch nicht davon ausgehen, dass nun

auch ein Viertel der Bevölkerung unschwer für ein (erweitertes) bürgerschaftliches

Engagement zu gewinnen wäre. Denn etwa die Hälfte der prinzipiell dazu Bereiten

gibt an, derzeit aus beruflichen oder familiären Gründen keine Zeit dafür zu haben

(51 Prozent der Interessierten), 10 Prozent geben an, aus gesundheitlichen Gründen

derzeit keine neuen oder weiteren Aufgaben übernehmen zu können. Von daher ist

das realistisch erreichbare Potential zwar deutlich kleiner als die vergleichsweise

große Gruppe der prinzipiell Ansprechbaren, die in Schaubild 6 dargestellt wurde,

umfasst aber immer noch 12 Prozent der Bevölkerung, und zwar 16 Prozent der ak-

tuell Engagierten und 9 Prozent der aktuell nicht Engagierten (Tabelle 16).

56

Tabelle 16

Neben den Grundvoraussetzungen verfügbarer Zeit und gesundheitlicher Belastbar-

keit gibt es für die möglichen Freiwilligen noch eine ganze Reihe weiterer Voraus-

setzungen für eine (stärkere) Mitarbeit. Insbesondere geht es den potentiell (stärker)

Beteiligten um –

eine interessante Aufgabe, die sich in ihren Augen lohnt,

möglichst viel Entscheidungsspielraum, sowohl im Hinblick auf die zeitliche

Beteiligung wie auch im Hinblick auf die Art und Weise, wie anfallende

Aufgaben zu lösen sind,

und zudem die Möglichkeit, sich (zunächst) für einen überschaubaren Zeit-

raum zu verpflichten (Schaubild 7).

Realistisch erreichbaresPotential für das bürgerschaftlicheEngagement:

Bevölkerung

insg. Aktuell Engagierte

insg. engererKreis

übrige

Aktuell nicht Engagierte

insg. früherEnga-gierte

(Stärkeres) Engagementkäme in Frage und keineEinschränkungen durchZeitmangel oder Gesund-heitsproblemeBasis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 JahreQuelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 11012, 2013

%

12

%

16

%

16

%

16

%

9

%

11

nieEnga-gierte

%

9

57

Schaubild 7

© IfD-Allensbach

Voraussetzungen für Aufnahme oderAusweitung des Engagements

Quelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 11012, 2013Basis: Bundesrepublik Deutschland, Personen, für die ein (stärkeres) Engagement grundsätzlich in Frage käme

Es müsste ein interessantes Projekt sein, für das es sich lohnt, sich zu engagieren

Ich müsste mehr Zeit haben, um mich enga-gieren zu können. Mir fehlt aus beruflichenoder familiären Gründen die Zeit dafür

Ich würde gern selbst bestimmen, wann bzw.in welchem Umfang ich helfe

Ich müsste den Freiraum haben, die Aufgabeso zu erledigen, wie ich es gerne möchte

Es wäre mir wichtig, dass ich mich nichtlangfristig binde

Es müsste mich jemand ansprechenbzw. fragen

Die Einrichtung, bei der ich mich engagiere,müsste gut erreichbar sein, z.B. mit öffentlichenVerkehrsmitteln oder mithilfe eines FahrdienstesFreiwilliges bzw. ehrenamtliches Engagementmüsste von der Gesellschaft stärker anerkanntwerdenIch bräuchte einen Ansprechpartner, dermich darüber informiert, wo ich michengagieren kann

Es müsste jemanden geben, der sich dortauch engagiert und den ich bereits kenne

Es müsste mir gesundheitlich besser gehen

Es müsste eine (größere) finanzielle Auf-wandsentschädigung geben

Frage an Personen, für die ein (stärkeres) Engagement grundsätzlich in Fragekäme: “Was wäre Ihnen wichtig, was müsste sich ändern, damit Sie sich

(stärker) freiwillig bzw. ehrenamtlich engagieren?”

56

51

45

38

26

25

24

20

16

15

10

9

%

58

Von den unterschiedlichen Voraussetzungen für ein (stärkeres) Engagement werden

Inhalt und Ausrichtung des Projekts am häufigsten genannt. Die meisten potentiellen

Freiwilligen möchten sich vor allem für interessante Projekte engagieren, bei denen

sie davon überzeugt sein können, dass ihr Engagement nicht vergebens ist (56 Pro-

zent der Ansprechbaren). Besonders Personen mit höherer Bildung legen Wert dar-

auf. Überzeugen lassen sich Freiwillige also am ehesten dann, wenn es gelingt, ihnen

den Sinn der Tätigkeit zu vermitteln.

Zusammen mit dieser Sinn-Dimension wünschen sich die potentiellen Freiwilligen

viel Raum für eigene Entscheidungen, sowohl über den Umfang ihrer Mitarbeit (45

Prozent) wie auch über ihr Vorgehen bei der Erledigung anstehender Aufgaben (38

Prozent). 26 Prozent geben an, ihnen sei es zudem wichtig, sich durch ein Engage-

ment nicht langfristig zu binden. Offensichtlich möchten viele Bürgerinnen und Bür-

ger trotz prinzipieller Bindungsbereitschaft also einem zu weitgehenden Verlust von

Freiräumen durch das Engagement vorbeugen.

Viele der möglichen Aktiven warten auch auf eine Ansprache von anderen (25 Pro-

zent) oder machen ihre Beteiligung davon abhängig, beim Engagement Bekannte zu

treffen (15 Prozent). 16 Prozent wünschen sich einen Ansprechpartner, der sie dar-

über informiert, wo sie sich engagieren könnten. Von daher kommt der persönlichen

Werbung durch bereits Engagierte unverändert hohe Bedeutung zu, obwohl zugleich

Interesse an einer bereichsübergreifenden Engagement-Beratung besteht.

Eine grundsätzliche Verbesserung des gesellschaftlichen Klimas gegenüber dem

bürgerschaftlichen Engagement würden sich 20 Prozent der potentiellen Aktiven

wünschen, eine (größere) finanzielle Aufwandsentschädigung 9 Prozent. Überdurch-

schnittlich häufig melden mögliche Freiwillige mit sehr kleinen Haushaltseinkom-

men solche Wünsche nach einer Ausweitung und Erhöhung der finanziellen Kom-

pensation an.

Damit stehen die finanziellen Aspekte auch für die potentiellen Freiwilligen am Ende

der Nennungsliste. Allerdings gilt es bei der Bewertung zu berücksichtigen, dass von

den Beziehern solcher Entschädigungen und Pauschalen 17 Prozent die Zahlungen

59

als vorrangiges und 41 Prozent als zusätzliches Motiv für ihr Engagement einord-

nen28.

Ein Vergleich der Voraussetzungen, die aktuell Engagierte für eine Ausweitung ihrer

Tätigkeit nennen, mit jenen Voraussetzungen, die Nicht-Engagierten für eine Betei-

ligung vor Augen stehen, zeigt ähnliche Schwerpunkte: Beide Gruppen würden sich

vorrangig nach dem Sinn des Projekts entscheiden sowie nach den Möglichkeiten,

selbst über Umfang und Ausgestaltung der eigenen Hilfe zu entscheiden.

Deutliche Unterschiede gibt es jedoch im Hinblick auf die Voraussetzung der befris-

teten Bindung, die für Nicht-Engagierte eine ungleich größere Bedeutung hat, als für

jene, die sich bereits jetzt an der Freiwilligenarbeit beteiligen (40 Prozent gegenüber

16 Prozent). Von daher erscheinen Angebote für „Schnupper“-Beteiligungen an

befristeten Projekten vor allem dort als sinnvoll, wo es darum geht, bisher Fernste-

hende an ein bürgerschaftliches Engagement heranzuführen und die Einstiegshürde

zu überwinden.

Nicht wenige möchten aber auch aufgefordert bzw. persönlich über die Möglichkei-

ten des Engagements informiert werden oder zumindest in eine Umgebung kommen,

in der sie bereits jemanden kennen. Von den derzeit nicht Engagierten nennen insge-

samt 48 Prozent zumindest eine dieser drei Voraussetzungen „persönlicher Anspra-

che“ (Tabelle 17).

28 Vgl. S.32f. zur Monetarisierung.

60

Tabelle 17

Ähnliche Voraussetzungen für Aufnahme oderAusweitung eines Engagements

– Auszug aus den Nennungen –

Diese Voraussetzungen müssten erfüllt sein:

Es müsste ein interessantes Projekt sein, für das essich lohnt, sich zu engagierenIch würde gern selbst bestimmen, wann bzw. in wel-chem Umfang ich helfeIch müsse den Freiraum haben, die Aufgabe so zu er-ledigen, wie ich es gern möchteEs müsste mich jemand ansprechen bzw. fragen

Personen, die zur Aufnahme oder Aus-weitung eines Engagements bereit und

nicht durch Zeitmangel oder Krankheit daran gehindert wären

Aktuell Engagierte

%

Aktuell nicht Engagierte

%

65

47

60

40

42

26

37

28Es wäre mir wichtig, dass ich mich nicht langfristigbindeDie Einrichtung, bei der ich mich engagiere, müsstegut zu erreichen seinIch bräuchte einen Ansprechpartner, der mich darü-ber informiert, wo ich mich engagieren kannFreiwilliges bzw. ehrenamtliches Engagement müss-te von der Gesellschaft stärker anerkannt werden

16

24

40

22

22

25

22

15

Es müsste jemanden geben, der sich dort auch enga-giert und den ich bereits kenneEs müsste eine (größere) finanzielle Aufwandsent-schädigung gebenBasis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 Jahre

Quelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 11012, 2013

17

12

22

9

61

Engagementbiographien

Umfang und Ausrichtung des bürgerschaftlichen Engagements sind eng mit den Le-

bensphasen verknüpft (Tabelle 18).29 Jüngere Singles und kinderlose Paare engagie-

ren sich zunächst vergleichsweise stark im Sportbereich, im Unfall- und Rettungs-

dienst sowie auch im Bereich Freizeit und Geselligkeit. Von den Singles berichten

45 Prozent über solche Aktivitäten, 21 Prozent über Ämter und feste Aufgaben.

Wenn dann die erste gemeinsame Wohnung mit einer Partnerin oder einem Partner

bezogen wird und viele den Berufseinstieg meistern müssen, verringert sich die Be-

teiligung. Von diesen Jüngeren in Paarverbindungen sind noch 41 Prozent aktiv, 19

Prozent mit Amt oder fester Aufgabe.

Nach der Geburt des ersten Kindes verändern sich vor allem die Schwerpunkte des

Engagements. Jüngere Eltern reduzieren offenbar stark die frühere Mitarbeit im Frei-

zeit- und Geselligkeitsbereich. Auch im Unfall- und Rettungsdienst sind junge Eltern

weitaus seltener aktiv als die jüngeren Kinderlosen. Dafür beginnen vergleichsweise

viele von ihnen ein Engagement in Kindergärten und Schulen oder auch im Sozialbe-

reich. In dieser Phase sind insbesondere Frauen stärker beteiligt als zuvor. Insgesamt

berichten 48 Prozent der jungen Mütter und Väter über bürgerschaftliche Aktivitäten,

darunter 23 Prozent mit Ämtern und festen Aufgaben.

Eltern mit größeren Kindern (jüngstes Kind ab 6 Jahren) beteiligen sich dann zwar

etwas seltener beim Sport, dafür häufiger bei bürgerschaftlichen Aktivitäten am

Wohnort. Einige übernehmen jetzt offenbar auch wieder Aufgaben im Freizeit- und

Geselligkeitsbereich. In dieser Lebensphase gibt es die meisten Freiwilligen: 52 Pro-

zent berichten über Engagement-Aktivitäten, 29 Prozent über Ämter und feste Auf-

gaben.

29 Im Folgenden werden die Querschnittdaten der aktuellen Umfrage wie Längsschnittdaten

für eine einheitliche Alterskohorte interpretiert. Dabei muss berücksichtigt werden, dass die

jüngeren Altersgruppen in Zukunft abweichende Muster des Engagements entwickeln könn-

ten, etwa durch weniger Engagement in den Bereichen Kultur und Religion. Die vereinfachte

Gruppierung von Personen in unterschiedlichen Lebensphasen erfasst 92 Prozent der er-

wachsenen Bevölkerung.

Tabelle 18

62

Bürgerschaftliches Engagement in unterschiedlichenLebensphasen

Es berichten über freiwillige Mitarbeit oder Mithilfe in den Bereichen:

Bevölkerung insgesamt

insgesamt Lebensphasen

KinderloseSinglesunter 40Jahren

KinderlosePaare unter40 Jahren

Eltern mitKindern un-ter 6 Jahrenim Haushalt

Eltern mitnur größe-

ren Kindernim Haushalt

Paare ab 50Jahre ohneKinder imHaushalt

Sport

Kultur und Musik

Kirche oder Religion

%

17

%

21

10

8

8

4

%

22

%

21

5

7

7

5

%

18

%

15

9

9

14

9

Schule oder Kindergarten

Bürgerschaftliche Aktivitäten am Wohnort

Gesundheit oder Soziales

Unfall oder Rettungsdienst (z.B. freiwillige Feuerwehr oderDLRG)

8

8

5

3

7

7

3

11

Umwelt, Natur- und Tierschutz

Freizeit und Geselligkeit

Politik

Außerschulische Jugendarbeit oder Erwachsenenbildung

7

6

11

9

6

4

4

5

2

6

21

1

2

9

5

4

18

11

5

11

6

7

11

6

6

8

8

2

6

1

6

2

7

6

6

8

6

4

7

5

Gewerkschaften, Berufsverbände, Arbeitsloseninitiativen

Zusammenfassung: Es berichten über bürgerschaftliche Aktivitäten (ohne Doppelangaben)

darunter: mit Amt oder fester Aufgabe

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 Jahre

4

45

1

45

22 21

Quelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 11012, 2013

1

41

5

48

19 23

5

52

5

44

29 24

Alleinle-bende ab 50Jahre ohneKinder imHaushalt

%

7

10

16

2

7

10

4

5

3

4

2

1

36

13

63

Für ältere Paare spielt der Schul- und Kindergartenbereich kaum noch eine Rolle.

Auch der Sport verliert für sie an Bedeutung. Dafür sind vergleichsweise viele im

Bereich Kultur und Musik aktiv, etwa in Chören oder Theatergruppen. Auch im Ge-

sundheits- und Sozialbereich arbeitet ein vergleichsweise großer Anteil mit. Nach

der beschriebenen besonders aktiven Phase zwischen 60 und 75 Jahren verringert

sich allerdings der Anteil der Aktiven deutlich; im Durchschnitt sind im weitesten

Kreis 44 Prozent aktiv, darunter 24 Prozent mit Amt oder fester Aufgabe.

Das Engagement der älteren Alleinstehenden wird schon stark durch den Rückgang

in höherem Alter geprägt, da die Gruppe mehrheitlich aus älteren Verwitweten be-

steht. Größere Anteile von ihnen beteiligen sich noch vor allem im Bereich der Kir-

chen und im Sozial- und Gesundheitsbereich. Insgesamt sind jedoch nur noch 36

Prozent aktiv, 13 Prozent darunter im engeren Kreis der Freiwilligen mit Amt oder

fester Aufgabe.

Allerdings dürfen diese Veränderungen der Schwerpunkte in den Lebensphasen nicht

darüber hinwegtäuschen, dass ein beträchtlicher Teil der Engagierten die Freiwilli-

gentätigkeit über Jahrzehnte und unterschiedliche Lebensphasen hinweg beibehält.

Von den Engagierten über 60 Jahren geben 63 Prozent an, dass sie ihre aktuelle eh-

renamtliche Beschäftigung noch nie unterbrochen haben. Zwar sind die entsprechen-

den Anteile in jüngeren Altersgruppen nicht ganz so groß, dennoch streben viele

Freiwillige noch immer ein langfristiges Engagement an. Von den heute 16- bis 29-

Jährigen, die sich bürgerschaftlich engagieren, gehen 40 Prozent davon aus, die

übernommene Aufgabe auch langfristig auszuüben. Nur 9 Prozent der Aktiven in

diesem Alter erklären ausdrücklich, dass sie sich nur für einen überschaubaren Zeit-

raum binden wollen.

Doch trotz der überwiegenden Neigung zu längeren Beteiligungen werden Freiwilli-

gentätigkeiten immer wieder abgebrochen oder auch unterbrochen und zu einem spä-

teren Zeitpunkt fortgesetzt. Ein gutes Drittel der Gesamtbevölkerung hat schon we-

nigstens ein Engagement abgebrochen. Fast die Hälfte dieser Abbrecher (14 Prozent

der Gesamtbevölkerung) berichtet über gleich mehrere Abbrüche, was auf sukzessive

Phasen des Engagements ebenso hindeuten kann wie auf Phasen, in denen es Über-

schneidungen von unterschiedlichen Engagements gab (Schaubild 8).

64

Schaubild 8

Besonders groß ist der Anteil der früheren Abbrecher unter den aktuell Engagierten

(40 Prozent), insbesondere im engeren Kreis derer, die Ämter oder zumindest feste

Aufgaben übernommen haben (43 Prozent). Diese Aktiven haben also wenigstens

schon einmal länger pausiert oder früher einmal eine andere ehrenamtliche Aktivität

ausgeübt. Auch unter den aktuell nicht Engagierten finden sich noch 28 Prozent, die

früher engagiert waren, ihre Aktivität dann aber unterbrochen oder abgebrochen ha-

ben.

Hauptgrund für Abbrüche und Unterbrechungen ist Zeitmangel. Vielen blieb aus

beruflichen oder familiären Gründen keine Zeit für das Engagement mehr (36 bzw.

23 Prozent der Abbrecher), vielen wurde das Engagement einfach zu zeitaufwändig

oder zu anstrengend (38 Prozent, Schaubild 9).

© IfD-Allensbach

Unterbrechungen und Abbrüche des bürger-schaftlichen Engagements

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 Jahre

An 100 fehlene Prozent: keine Angabe

Quelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 11012, 2013

Frage:

Bevölkerunginsgesamt

Aktuell Engagierte

engererKreis*

übrigeEnga-gierte

ins-gesamt

*Engerer Kreis: Engagierte mit Amt oder fester Aufgabe

Mehrmalsvorgekommen

Einmal

Noch nichtvorgekommen

“Ist es schon ein- oder mehrmals vorgekommen, dass Sie sich irgendwo freiwillig enga- giert haben und dieses Engagement dann für einige Zeit unterbrochen oder ganz aufgegeben haben, oder ist das noch nicht vorgekommen?”

6862 595656

28 %33 % 36 %43%40%

14 % 171516

1319 19

282415

Aktuell nichtEngagierte

65

Schaubild 9

© IfD-Allensbach

Weshalb das bürgerschaftliche Engagementunterbrochen oder aufgegeben wurde

Quelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 11012, 2013

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Personen, die ihr freiwilliges Engagement schon mal unterbrochen bzw.abgebrochen haben

Ich hatte aus beruflichen Gründen keine Zeitmehr dafürIch hatte aus familiären Gründen keine Zeitmehr dafür

Anderes

Ich habe die Freude, den Spaß daran ver-lorenIch wollte keine bzw. weniger VerpflichtungenhabenDie Voraussetzungen für meine Mitarbeit sind weg-gefallen, z.B. waren meine Kinder nicht mehr in dem Verein oder auf der Schule

Ich hatte das Gefühl, ausgenutzt zu werden

Die Gruppe bzw. der Verein wurde aufgelöst

Ich bin umgezogen

Ich hatte das Gefühl, nicht wirklich etwas be-wegen bzw. bewirken zu können

Ich kam mit den Leuten dort nicht gut aus

Es gab Schwierigkeiten in der Zusammenarbeitmit den hauptamtlichen KräftenIch habe keine Anerkennung für meine Mit-arbeit bekommenDie Tätigkeit war anders, als ich sie mir vor-gestellt habeIch musste zu viel Geld investieren, die Kostenwaren zu hochIch habe gemerkt, dass mir die Aufgabe nichtliegt, dass ich dafür nicht geeignet bin

Das Engagement wurde mir zu anstrengendbzw. zu zeitaufwändig

Deshalb habe ich mein Engagementunterbrochen bzw. aufgegeben –

38

36

23

19

17

16

16

15

15

10

10

9

8

8

5

2

6

%

66

An zweiter Stelle der Gründe für die Unterbrechungen und Abbrüche stehen „subjek-

tive“ Haltungen der früher Aktiven, die entweder die Freude am Engagement verlo-

ren (19 Prozent30), weniger Verpflichtungen anstrebten (17 Prozent), sich selbst als

ungeeignet für die übernommene Aufgabe empfanden (2 Prozent) oder falsche Vor-

stellungen von der Tätigkeit gehabt hatten (8 Prozent).

Verbreitet sind auch sachbezogene Gründe, etwa dass die Voraussetzungen für eine

Beteiligung entfielen (16 Prozent), die Gruppen aufgelöst wurden (15 Prozent) oder

die früher Aktiven umgezogen sind (15 Prozent).

Aber auch Unzufriedenheit mit dem Engagement führte zum Abbruch, sei es, weil

die Aktiven sich ausgenutzt fühlten (16 Prozent), weil sie das Gefühl hatten, nichts

zu bewirken (10 Prozent), mit den anderen Beteiligten nicht gut auskamen (10 Pro-

zent), nicht genügend Anerkennung ernteten (8 Prozent) oder auch zu viel Geld in

ihre Aktivität investieren mussten (5 Prozent).

Eine Zusammenfassung dieser Motive ohne Doppelnennungen zeigt bei fast zwei

Dritteln der Abbrecher Hinweise auf Zeitmangel oder Überanstrengung (63 Prozent),

bei 38 Prozent sachbezogene Gründe wie Umzug oder Wegfall der Voraussetzungen

für das Engagement, bei 35 Prozent subjektive Motive wie den Wunsch nach mehr

freier Zeit und schließlich bei 32 Prozent auch Unzufriedenheit mit dem Engage-

ment, etwa durch zu geringe Anerkennung oder das Gefühl, ausgenutzt zu werden.

Allerdings werden solche Einwände meistens zusammen mit anderen Gründen vor-

gebracht. Neben den Gründen für die Unzufriedenheit gab es oft auch noch Zeitprob-

leme oder andere Gründe für den Abbruch. Ausschließlich wegen solcher schlechter

Erfahrungen haben lediglich 5 Prozent ihre Tätigkeit abgebrochen. Diese Verteilung

der Gründe sieht bei jenen, die in ein Engagement zurückgefunden haben, nicht an-

ders aus als bei jenen, die heute nicht engagiert sind: Von daher bedeuten auch

schlechte Erfahrungen in einem früheren Engagement offenbar kein substantielles

Hindernis dafür, anderswo erneut aktiv zu werden (Tabelle 19).

30 Basis hier und im Folgenden jeweils Personen, die wenigstens schon einmal ein Engage-

ment abgebrochen oder unterbrochen haben.

67

Tabelle 18

Im Rückblick auf ihre eigene Engagementbiographie bewerten 30 Prozent der Ge-

samtbevölkerung ihr bürgerschaftliches Engagement in der Vergangenheit als stark

(24 Prozent) oder sogar sehr stark (6 Prozent). 29 Prozent bewerten ihre früheren

Aktivitäten als weniger stark. 37 Prozent geben an, dass sie sich in der Vergangen-

heit kaum oder gar nicht engagiert haben (Schaubild 10).

Motive für den Abbruch desbürgerschaftlichen Engagements –Zusammenfassung

Es nennen (ohne Doppelangaben):

Früher Engagierte, die ein Engagement abgebrochen haben

insgesamt

%

– und heutewieder aktiv

sind%

– und heutenicht wieder

aktiv sind%

Zeitmangel, Anstrengungsachbezogene Gründe (z.B. Umzug, Wegfall der Voraussetzungen für das Engagement)subjektive Gründe (z.B. den Spaß an der Sache verlo-ren, falsche Erwartungen)Anlässe zur Unzufriedenheit (z.B. nicht genug Aner-kennung, das Gefühl, ausgenutzt zu werden)

63

38

64

38

35

32

35

32

61

39

36

31

darunter: ausschließlich Anlässe zur Unzufriedenheit, keine gleichzeitige Nennung anderer GründeBasis: Bundesrepublik Deutschland, früher EngagierteQuelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 11012, 2013

5 4 5

68

Schaubild 10

Dabei berichten aktuell Engagierte am ehesten über größere Freiwilligenaktivitäten

auch in der Vergangenheit, während Personen, die heute nicht engagiert sind, auch

für die Vergangenheit häufig eine bestenfalls geringe Beteiligung angeben.

Eine differenziertere Betrachtung der damit erkennbaren Übergänge deutet darauf

hin, dass die große Mehrheit der heute stärker Engagierten ebenfalls in der Vergan-

genheit schon besonders aktiv war.31 Zuwanderer in diese Gruppe stammen danach

31 Die folgende Analyse kann hier nur als Indikator verstanden werden, da für die Informa-

tion über frühere bürgerschaftliche Aktivitäten auf die Erinnerung der Befragten zurückge-

griffen werden muss. Solche Erinnerungen werden aber durch die aktuellen Verhältnisse

beeinflusst, so dass man sichere Befunde am ehesten durch langfristige Wiederholungsbe-

fragungen derselben Personen erhält. Allerdings dürfte eine völlig falsche Erinnerung bei

diesem wenig umstrittenen Thema unwahrscheinlich sein.

© IfD-Allensbach

Bewertung des früheren Engagements

Basis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung ab 16 JahreQuelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 11012, 2013

Frage:

Sehr stark

Stark

Nicht so stark

Kaum, gar nicht

Unentschieden

“Einmal unabhängig davon, ob Sie sich zurzeit engagieren: Was würden Sie sagen, wie stark haben Sie sich bisher freiwillig bzw. ehrenamtlich engagiert?”

4

37

29

24

6 %

69

eher aus dem Randbereich der früher weniger intensiv Engagierten als aus dem Be-

reich der früher überhaupt nicht Engagierten. Der Beginn einer Freiwilligentätigkeit

würde danach in den meisten Fällen zunächst in den Randbereich der weniger stark

Engagierten führen.

Für die umgekehrte Richtung signalisieren die Daten dementsprechend, dass früher

intensiv Engagierte deutlich eher ihre Tätigkeit reduzieren als ganz abbrechen, auch

wenn der vollständige Abbruch eines zuvor intensiven Engagements offenbar etwas

häufiger vorkommt als der Übergang von „null auf hundert“ (Tabelle 20).

Tabelle 20

Zukünftige Untersuchungen zu den erreichbaren Potentialen für das bürgerschaftli-

che Engagement sollten sich deshalb nicht allein mit der Frage beschäftigen, unter

welchen Umständen bisher nicht Engagierte zu einem Engagement bereit wären,

sondern eher noch mit der Frage, unter welchen Umständen zuvor nur geringfügig

Beteiligte ihre Beteiligung erweitern würden (vgl. Tabelle 17).

Zudem stellt sich angesichts der offenbar starken Kontinuität des bürgerschaftlichen

Engagements im Lebenslauf die dringliche Frage, wie schon Jugendliche und jünge-

re Leute für eine Beteiligung zu begeistern wären.

Rückblick auf die Engagementbiographieder heute Engagierten

Engagement in der Vergangenheit:

Bevölkerung insgesamt

Aktuelles Engagement –stärker *)

%weniger stark

%gar nicht

%stark/sehr starknicht so starkkaum, gar nicht

7623

3163

1100

6100

102367

100*) Zeitaufwand für das Engagement ab 2 WochenstundenBasis: Bundesrepublik Deutschland, Bevölkerung mit konkreten AngabenQuelle: Allensbacher Archiv, IfD-Umfrage 11012, 2013

70

Ausblick

Die Ergebnisse der Untersuchung erweitern die Kenntnisse über die Motive für das

Zustandekommen und die Entwicklung des bürgerschaftlichen Engagements. Selbst

wenn manche Einzelbefunde zunächst explorativen Charakter haben, dürfte doch

außer Frage stehen, dass es deutliche Akzentuierungen der Motive von Freiwilligen

gibt, je nachdem, zu welchen soziodemografischen Gruppen sie gehören und in wel-

chen Bereichen des Engagements sie aktiv werden. Allerdings lässt sich das Enga-

gement praktisch nie auf ein einziges beherrschendes Motiv zurückführen: In der

Regel haben die Freiwilligen gleich eine ganze Reihe von mehr oder weniger bedeut-

samen Motiven für ihr Tun.

Eine Beachtung dieser Motive könnte insbesondere die Gewinnung und Zurückge-

winnung von Freiwilligen positiv beeinflussen. Potentiellen Freiwilligen im Sozial-

bereich könnte beispielsweise vor allem Sinn und Wert einer Beteiligung in diesem

Bereich vor Augen gestellt werden. Im Freizeitbereich dürfte es dagegen eher darauf

ankommen, Interessierten den Raum zur freien Gestaltung und die Möglichkeiten für

Abwechslung und gemeinschaftliche Aktivitäten darzustellen. Träger von Unfall-

und Rettungsdiensten könnten auf die Doppelstruktur von sinnvoller Aufgabe und

Gemeinschaftserlebnis hinweisen.

Zwar wurden diese vorrangigen Attraktoren auch in der Vergangenheit schon her-

ausgestellt. Durch die Untersuchung wird jetzt jedoch erkennbar, dass praktisch alle

Engagierten neben den vorrangigen Zielen auch zusätzliche Ziele verfolgen, dass es

beispielsweise auch im Sozialbereich vielen auf Kontakte und Gemeinschaftserleb-

nisse ankommt, und dass im Freizeitbereich viele neben der Abwechslung auch

Möglichkeiten zur freien Gestaltung suchen. Auch der Wunsch, etwas für die eigene

Gemeinde zu tun, gehört zunehmend zu den Vorstellungen, die Freiwillige zu ihrem

Engagement bewegen.

Solche Erkenntnisse können dazu beitragen, die Interessen der jeweiligen Zielgrup-

pen bei der Ansprache potentieller Freiwilliger breiter zu berücksichtigen und zudem

die Rahmenbedingungen des Engagements attraktiver zu gestalten. Insbesondere

wird erkennbar, wie wichtig die Freude an ihrer Tätigkeit für die Freiwilligen ist.

71

Diese Freude zu erhalten und auch den potentiellen Freiwilligen zu vermitteln, ge-

hört damit zu den wichtigsten Aufgaben der Träger gegenüber den Engagierten.

Hauptkanal für die Ansprache der potentiellen Freiwilligen ist das persönliche Ge-

spräch. Rund die Hälfte der Engagierten berichtet über Einladungen und Aufforde-

rungen von anderen als zumindest nachrangiges Motiv für ihr Aktivwerden. Daraus

lässt sich zwar nicht unmittelbar auf eine Überlegenheit der „Mund-zu-Mund-

Propaganda“ gegenüber der Medienwerbung bei der Gewinnung von Freiwilligen

schließen, da Medien in diesem Bereich bisher erst in geringem Maße eingesetzt

wurden. Allerdings deuten die Befunde darauf hin, dass die persönlichen Kontakte

auch ganz unabhängig von der eigentlichen Werbung hohe Bedeutung für die Attrak-

tivität eines Engagements besitzen. So wäre es beispielsweise nicht wenigen der po-

tentiellen Freiwilligen wichtig, bei einem Engagement auch Bekannte und Freunde

zu treffen. Ein Teil der Ansprechbaren ist aber auch an persönlichen Informationen

interessiert, wo sie aktiv werden könnten: Von daher dürften zudem Anlaufstellen für

einen Teil der potentiellen Freiwilligen hilfreich sein.

Als größtes Hindernis für bürgerschaftliches Engagement wird der Zeitmangel er-

kennbar. Wenn Freiwillige ihre Aktivitäten unterbrechen oder aufgeben, fehlt es ih-

nen meist an Zeit. Solcher Zeitmangel entsteht häufig bei Übergängen in neue Le-

benssituationen, etwa bei der Aufnahme einer Berufstätigkeit, dem Beginn einer

Partnerschaft, der Geburt von Kindern. Zugleich ist erkennbar, dass viele derjenigen,

die ihr Engagement in solchen Situationen abbrechen, auch in der Folge grundsätz-

lich aufgeschlossen und ansprechbar bleiben. Daraus ergibt sich für die Träger des

bürgerschaftlichen Engagements die Frage, wie der Kontakt zu den Freiwilligen auch

in oft längeren Phasen der Zeitarmut gehalten werden kann. Um die Hürden eines

späteren Wiedereinstiegs überhaupt nicht erst entstehen zu lassen, wäre in solchen

Fällen eine Beteiligung mit verringerten Aufgaben wünschenswert.

Die Engagementbiographien konnten hier erst ansatzweise in den Blick genommen

werden und sollten, ebenso wie die Motive für das Engagement, möglichst noch ein-

gehender, mit einer größeren Stichprobe untersucht werden. Trotz der begrenzten

Befragtenzahl lässt sich jedoch deutlich erkennen, dass einem intensiven Engage-

ment häufig die Vorstufe der eher gelegentlichen Unterstützung und Hilfeleistung

vorangeht. Von daher wäre es wahrscheinlich wenig aussichtsreich, Aktive für eine

72

intensive Beteiligung unter gänzlich Unbeteiligten zu suchen. Mehr verspricht die Ansprache derjenigen, die bereits jetzt geringfügig, durch gelegentliche Hilfen enga-giert sind. Zugleich wäre der Ausbau des eher locker engagierten Kreises gelegentlicher Unter-stützer anzuraten. Diese weniger fest Eingebundenen könnten zunächst einen Ein-druck von den Aktivitäten im jeweiligen Bereich gewinnen und sich prüfen, ob ein stärkeres Engagement für sie in Frage käme. Eine solche Erweiterung des Randbe-reichs gelegentlicher Unterstützer käme auch den Interessen derjenigen entgegen, die zu einem Neuengagement bereit wären: Viele von ihnen wünschen sich ein über-schaubares Engagement, das ihnen keine engen Zeit- und Handlungsvorgaben setzt. Die meisten Freiwilligenkarrieren beginnen offenbar schon in der Jugend, auch wenn sich die Bereiche des Engagements mit den unterschiedlichen Lebensabschnitten verändern können und das Engagement häufig phasenweise unterbrochen wird. Da-gegen stehen jene, die sich nicht auch schon in jungen Jahren beteiligten, dem Enga-gement offenbar auch später oft fern. Für eine lebendige Kultur des bürgerschaftli-chen Engagements wäre es deshalb wichtig, auch schon Kinder und Jugendliche für das bürgerschaftliche Engagement zu begeistern. Für das bürgerschaftliche Engagement spielen monetäre Anreize offenbar nur eine geringe Rolle. Lediglich eine kleine Minderheit der potentiellen Aktiven macht fi-nanzielle Gegenleistungen zur Vorbedingung für ihre mögliche Beteiligung. Dass eine Beteiligung als „lohnend“ empfunden wird, hängt für die Freiwilligen offen-sichtlich eher vom Sinn der Tätigkeit und vom eigenen Interesse am Gegenstand des Engagements ab. Allerdings fühlt sich etwa die Hälfte der stark Engagierten, die heu-te Pauschalen und Aufwandsentschädigungen beziehen, durch diese Zahlungen – meist zusätzlich – motiviert: Das deutet darauf hin, dass finanzielle Kompensation dort sinnvoll sein könnte, wo es um die Verstetigung und Intensivierung von Aktivi-täten und insbesondere um die dauerhafte Übernahme anstrengender Aufgaben geht.

73

ANHANG

Hinweise zur Faktorenanalyse

Anhang-Tabelle

Untersuchungsdaten

Statistik der befragten Personengruppen

Fragebogenauszug mit Originalanlagen

74

Hinweise zur Faktorenanalyse Anhang-Tabelle 1 zeigt die Ergebnisse einer Faktorenanalyse zur Frage nach den Motiven

für das bürgerschaftliche Engagement, bei der 24 unterschiedliche Motive untersucht wur-

den. Die Faktorenanalyse ist ein mathematisch-statistisches Verfahren, mit dem überprüft

wird, ob sich eine Vielzahl von Aussagen (Variablen) auf einige Grundthemen reduzieren

lässt. Man macht sich dabei zunutze, dass bestimmte Antworten häufig gemeinsam gegeben

werden (hier z.B. „Wunsch nach Abwechslung“ und „Suche nach Kontakten“) andere sich

gleichsam abstoßen (hier z.B. „Aufforderung von anderen“ und „eigene Suche nach neuen

Zielen“). Die Faktorenanalyse macht diese Zusammenhänge deutlich, indem sie Hinter-

grundgrößen errechnet, die als Faktoren bezeichnet werden. Diese Faktoren hängen jeweils

mit einer Reihe von „verwandten“ Aussagen zusammen. Im Idealfall lassen sich alle unter-

schiedlichen Aussagen auf die errechneten Faktoren zurückführen. Hier konnten die 24 er-

mittelten Motive für das bürgerschaftliche Engagement 8 unterschiedlichen Faktoren zuge-

ordnet werden.

Da die Faktoren verwandte Aussagen bündeln sollen, geht die Faktorenanalyse von der Kor-

relationsmatrix der tatsächlich gemachten Aussagen aus. Daraus werden nacheinander die

Faktoren extrahiert, die jeweils die hoch miteinander korrelierenden Aussagen bündeln.

Für jeden Faktor werden im Hinblick auf alle Aussagen (Variablen) Ladungen zwischen –1

und +1 ausgewiesen. Diese Ladungen zeigen an, wie stark die einzelnen Aussagen mit den

unterschiedlichen Faktoren verbunden sind. Sie können als Korrelationen der einzelnen Aus-

sagen mit den Faktoren betrachtet werden. Höhere Absolutwerte der Ladungen in der fol-

genden Faktorenmatrix signalisieren deshalb einen höheren Beitrag der Aussage für den

Faktor. Solche Aussagen haben für die Interpretation und Benennung der Faktoren mehr

Gewicht als Aussagen mit geringeren Ladungen. So ist z.B. für den ersten ermittelten Faktor

die Aussage „Um Abwechslung vom Alltag zu haben“ mit einem Ladungswert von 0,71

ungleich bedeutsamer als die Aussage „Um Neues zu lernen“ (Ladung 0,44).

Da zunächst die Faktoren mit den stärksten Übereinstimmungen zu unterschiedlichen Aus-

sagen extrahiert werden, ergibt sich zudem aus der Reihenfolge der Faktoren ein Hinweis auf

deren Erklärungskraft.

Eine Darstellung der Faktorenanalyse findet sich bei Jürgen Bortz, Christof Schuster:

Statistik. Für Human- und Sozialwissenschaftler. 7. Auflage. Berlin: Springer-Medizin-

Verlag, 2010. Kapitel 23. S.385-434.

Anhang-T

abelle 1

75

Faktorenanalyse FAKTORENANALYSE Bundesrepublik Deutschland24 Variablen Bürgerschaftlich EngagiertePrincipal Component Solution Motive des n = 693Varimax Rotation bürgerschaftlichen EngagementsEigenwerte > 1.0

Quelle: IfD-Umfrage 11012 Faktor Arbeitstitel Eigenwerte Kumulierte Anteile Kumulierte Anteile an

der Eigenwerte der erklärten Varianz

1 Engagement als Bereicherung des eigenen Lebens 3,5 ,14 25 %

2 Engagement als Sinngebung durch Übernahme bedeutsamer Aufgaben

und Anerkennung 2,4 ,24 43 %

3 Engagement durch Anstöße von anderen 1,6 ,31 55 %

4 Engagement für einen konkreten Nutzen 1,4 ,37 66 %

5 Engagement, um Dinge zu verbessern und zu bewegen 1,3 ,43 77 %

6 Engagement aus Wertüberzeugungen und Altruismus 1,2 ,48 86 %

7 Engagement, um Entscheidungsfreiheit zu haben 1,1 ,52 93 %

8 Engagement als Entfaltung von Fähigkeiten und Neigungen 1,0 ,56 100 %

ROTIERTE FAKTORENMATRIX

FRAGE: "Man kann ja ganz verschiedene Gründe dafür haben, ehrenamtlich etwas zu tun. Hier auf den Karten sind verschiedene Gründe aufgeschrieben. Bitte verteilen Sie die Karten auf dieses Blatt hier, je nachdem, wie wichtig diese Gründe für Sie sind."

ANTWORTAUSPRÄGUNG: Steht im Vordergrund (3), spielt auch eine Rolle (1), spielt keine Rolle (0)

Nr. % Text Faktorladung > +/- .40

(Vordergr.) Fakt. 1 Fakt. 2 Fakt. 3 Fakt. 4 Fakt. 5 Fakt. 6 Fakt.7 Fakt.8 Kommunalitäten h2

12 29 Um Abwechlsung zum Alltag

zu haben ,71 -,12 ,01 ,00 ,12 ,10 ,03 ,08 ,55

16 41 Um Leute zu treffen, Kontakte

zu anderen zu haben ,68 -,22 ,23 -,11 ,01 ,07 -,04 ,10 ,59

6 73 Weil es mir Freude macht ,59 ,07 -,14 ,13 -,13 -,08 -,32 ,09 ,52

8 25 Um Neues zu lernen und nützliche

Erfahrungen zu machen ,44 ,05 -,07 ,53 -,22 -,21 ,11 -,05 ,59

22 38 Weil ich dort gebraucht werde -,09 -,66 ,08 -,00 -,15 -,19 ,00 ,09 ,52

15 16 Weil ich Wertschätzung bzw.

Anerkennung dafür erhalte ,29 -,60 ,16 ,13 ,07 ,10 ,07 ,20 ,54

23 14 Weil ich neue Ziele, neue Aufgaben

gesucht habe ,23 -,56 -,05 ,31 -,18 -,12 -,06 -,18 ,55

14 28 Weil ich freie Zeit habe, in der ich

etwas Sinnvolles tun will ,47 -,52 -,09 -,07 ,02 -,11 ,10 -,11 ,54

../...

Faktorenanalyse FAKTORENANALYSE Bundesrepublik Deutschland24 Variablen Bürgerschaftlich EngagiertePrincipal Component Solution Motive des n = 693Varimax Rotation bürgerschaftlichen EngagementsEigenwerte > 1.0

Quelle: IfD-Umfrage 11012.../...

Nr. % Text Faktorladung > +/- .40

(Vordergr.) Fakt. 1 Fakt. 2 Fakt. 3 Fakt. 4 Fakt. 5 Fakt. 6 Fakt.7 Fakt.8 Kommunalitäten h2

17 15 Weil Freunde bzw. Bekannte mich

gebeten haben mitzumachen ,12 -,08 ,75 -,04 -,15 ,04 -,05 ,05 ,62

18 3 Weil ich es nicht ablehnen konnte,

obwohl ich eigentlich zuerst keine

Lust dazu hatte -,10 -,04 ,73 ,22 ,03 -,05 -,01 -,11 ,61

19 8 Weil es andere Familienmitglieder

vor mir auch so gemacht haben

und ich so reingewachsen bin ,06 ,09 ,45 ,04 -,04 -,15 ,08 ,56 ,56

21 7 Weil es mir beruflich bzw. für die

Ausbildung etwas bringt -,06 -,16 ,05 ,69 -,10 -,02 ,15 ,12 ,56

20 3 Weil ich dafür auch etwas bekomme,

z.B. eine Übungsleiterpauschale oder

Aufwandsentschädigung -,02 -,07 ,20 ,67 ,19 ,02 -,24 ,15 ,60

24 30 Um Dinge zu verändern,

die mir nicht gefallen -,17 -,25 ,07 ,14 -,67 -,15 -,10 -,14 ,62

5 30 Um das Leben vor Ort

attraktiver zu machen, um die

Lebensqualität zu erhalten oder

zu verbessern ,22 ,09 ,11 -,13 -,61 -,09 ,02 ,22 ,51

10 44 Weil ich das Gefühl habe, mit

meiner Tätigkeit etwas zu bewegen -,09 -,40 ,02 ,10 -,57 -,07 -,25 ,18 ,61

4 12 Aus religiöser Überzeugung -,00 -,14 ,12 -,19 ,36 -,61 -,09 ,07 ,59

1 54 Weil ich etwas für andere tun,

ihnen helfen möchte -,09 -,21 -,14 ,04 -,17 -,61 -,12 -,08 ,49

7 19 Weil ich mich revanchieren,

etwas zurückgeben möchte ,17 ,07 ,11 ,28 -,20 -,59 ,20 -,06 ,55

3 49 Weil mir der Bereich bzw. die

Gruppe, um die ich mich kümmere,

besonders am Herzen liegt, z.B.

die Umwelt, Kinder oder

ältere Menschen -,10 ,02 -,01 ,09 -,21 -,46 -,37 ,08 ,42

2 20 Aus Pflichtgefühl, aus

moralischer Verpflichtung -,20 -,17 ,16 -,10 -,20 -,42 ,36 ,36 ,58

../...

Anhang-T

abelle 1

76

Faktorenanalyse FAKTORENANALYSE Bundesrepublik Deutschland24 Variablen Bürgerschaftlich EngagiertePrincipal Component Solution Motive des n = 693Varimax Rotation bürgerschaftlichen EngagementsEigenwerte > 1.0

Quelle: IfD-Umfrage 11012.../...

Nr. % Text Faktorladung > +/- .40

(Vordergr.) Fakt. 1 Fakt. 2 Fakt. 3 Fakt. 4 Fakt. 5 Fakt. 6 Fakt.7 Fakt.8 Kommunalitäten h2

13 17 Weil ich dort viel selbst

entscheiden kann, Gestaltungs-

möglichkeiten habe ,08 -,01 ,06 -,07 -,08 -,05 -,70 ,01 ,51

11 38 Weil in diesem Bereich meine

Stärken liegen, weil ich das gut kann ,15 -,34 -,25 ,19 -,06 ,03 -,16 ,59 ,62

9 37 Weil ich so meinen eigenen

Interessen und Neigungen

nachgehen kann ,45 ,03 -,15 ,23 -,11 ,20 -,04 ,56 ,64

Anhang-T

abelle 1

77

Befragter Personen-

kreis:

Anzahl der Befragten:

Auswahlmethode:

Gewichtung:

Repräsentanz:

Art der Interviews:

Anzahl der einge-

setzten Interviewer:

Termin der

Befragung:

IfD-Archiv-Nr.

der Umfrage:

Deutsche Wohnbevölkerung ab 16 Jahre in der Bundesrepublik Deutschland

West 1159 Personen

Ost 389 Personen

Insg. 1548 Personen

Repräsentative Quotenauswahl

Den Interviewern wurden dabei Quoten vorgegeben, die ihnen vorschrieben,

wie viele Personen sie zu befragen hatten und nach welchen Merkmalen diese

auszuwählen waren. Die Befragungsaufträge oder Quoten wurden nach Maß-

gabe der amtlichen statistischen Unterlagen auf Bundesländer und Regie-

rungsbezirke und innerhalb dieser regionalen Einheiten auf Groß-, Mittel- und

Kleinstädte sowie Landgemeinden verteilt. Die weitere Verteilung der Quoten

erfolgte auf Männer und Frauen, verschiedene Altersgruppen sowie auf Be-

rufstätige und Nichtberufstätige und die verschiedenen Berufskreise.

Die Auswahl erfolgte disproportional für die alten und die neuen Bundesländer,

der Osten wurde mit etwa einem Viertel stärker berücksichtigt als es dem Be-

völkerungsanteil von 19 Prozent entspricht. Bei der Ausweisung von zusam-

menfassenden Ergebnissen wird diese Disproportionalität über die Gewich-

tung aufgehoben.

Zur Aufhebung der Disproportionalität bezüglich alter und neuer Länder und

zur Angleichung an Strukturdaten der amtlichen Statistik erfolgte eine faktoriel-

le Gewichtung der Ergebnisse.

Die gewichtete Stichprobe entspricht, wie die Gegenüberstellung mit den amt-

lichen statistischen Daten zeigt, der Gesamtbevölkerung ab 16 Jahre in der

Bundesrepublik Deutschland. Diese Übereinstimmung im Rahmen der statisti-

schen Genauigkeitsgrenzen ist eine notwendige Voraussetzung dafür, dass

die Ergebnisse verallgemeinert werden dürfen.

Die Befragung wurde mündlich-persönlich (face-to-face) nach einem einheitli-

chen Frageformular vorgenommen. Die Interviewer waren angewiesen, die

Fragen wörtlich und in unveränderter Reihenfolge vorzulesen.

An der Befragung waren insgesamt 440 nach strengen Testmethoden ausge-

wählte Interviewerinnen und Interviewer beteiligt.

Die Interviews wurden vom 19. bis 31. August 2013 geführt.

11.012

UNTERSUCHUNGSDATEN

Umfrage Amtliche

August/II 2013 Statistik (*)

REGIONALE VERTEILUNG

Westl. Länder einschl. West-Berlin

Östl. Länder einschl. Ost-Berlin

%

81

19

%

81

19

Norddeutschland (Schleswig-Holstein,

Hamburg, Niedersachsen, Bremen)

100

16

Nordrhein-Westfalen

Südwestdeutschland (Hessen,

Rheinland-Pfalz, Saarland)

Baden-Württemberg

21

13

13

100

16

21

13

13

Bayern

Berlin

Nordostdeutschland (Brandenburg,

Mecklenb.-Vorp., Sachsen-Anhalt)

15

4

9

Sachsen und Thüringen

WOHNORTGRÖSSE

9

100

15

4

9

9

100

unter 5.000 Einwohner

5.000 bis unter 20.000 Einwohner

20.000 bis unter 100.000 Einwohner

100.000 und mehr Einwohner

15

27

28

30

GESCHLECHT

Männer

100

49

15

27

28

30

100

49

Frauen

ALTER

16 - 29 Jahre

51

100

18

30 - 44 Jahre

45 - 59 Jahre

60 Jahre und älter

22

27

33

100

51

100

18

22

27

33

100

(*) Original- und Schätzwerte (für die deutsche Wohnbevölkerung ab 16 Jahre) nach Daten der

amtlichen Statistik.

Quelle: Mikrozensus 2012.

STATISTIKder in der Umfrage 11.012 befragten Personengruppe (Deutsche Wohnbevölkerung ab 16 Jahre)

im Vergleich zu den Zahlen der amtlichen Statistik

STATISTIKder in der Umfrage 11.012 befragten Personengruppe (Deutsche Wohnbevölkerung ab 16 Jahre)

im Vergleich zu den Zahlen der amtlichen Statistik

Umfrage

August/II 2013

%

BERUFSTÄTIGKEIT

Erwerbspersonen (Berufs-

tätige und Arbeitslose)

Nichterwerbspersonen

61

39

Amtliche

Statistik (*)

%

61

39

BERUFSKREISE (**)

Arbeiter

100

14

Angestellte

Beamte

Selbständige und freiberuflich Tätige

37

3

7

100

15

36

3

7

Nichterwerbspersonen

FAMILIENSTAND

39

100

Verheiratet

- Männer

- Frauen

Ledig

53

27

26

31

39

100

53

27

26

31

Verwitwet, geschieden

HAUSHALTSGRÖSSE

16

100

Von der deutschen Wohnbevölkerung

ab 16 Jahre leben in Haushalten mit

- 1 Person

- 2 Personen

23

40

16

100

23

40

- 3 Personen

- 4 Personen

- 5 und mehr Personen

18

15

4

100

18

14

5

100

(*) Original- und Schätzwerte (für die deutsche Wohnbevölkerung ab 16 Jahre) nach Daten der

amtlichen Statistik.

Quelle: Mikrozensus 2012.

(**) für Berufstätige und Arbeitslose (Einstufung Arbeitslose nach letzter Berufsstellung)

I N S T I T U T F Ü R D E M O S K O P I E A L L E N S B A C H

Für Formulierung und Anordnungalle Rechte beim IfD !

Auszug aus derHauptbefragung 11012

August 2013

INTERVIEWER: Fragen wörtlich vorlesen. Bitte die Buchstaben oder Zahlen neben zutreffenden Antworten einkreisen. Wenn keine Antworten vorgegeben sind, auf den punktierten Linien Antworten im Wortlaut eintragen. Alle Ergebnisse dieser Umfrage dienen dazu, die Meinung der Be-völkerung zu erforschen und besser bekanntzumachen.

Nach einigen Einleitungsfragen zu neutralen Themen:

1. t

INTERVIEWER überreicht Kartenspiel und graues Bildblatt 1 ! "Etwas anderes:Hier auf diesen Karten steht einiges, was man im Leben wichtig und erstrebenswert finden kann. Können Sie die Karten einmal auf dieses Blatt hier verteilen, je nachdem, wie wichtig das für Sie ist? Sie sehen ja, was da steht." (Jeweils Zutreffendes einkreisen!)

kleines hellgelbes

/ 1 / 2 / 3 / 4 / 5 / 6 / 7 / 8 / 9 / 10 /

/ 11 / 12 / 13 / 14 / 15 / 16 / 17 / 18 / 19 / 20 /

/ 21 / 22 / 23 / 24 / 25 / 26 / 27 /

DAS IST MIR SEHRWICHTIG:

/ 1 / 2 / 3 / 4 / 5 / 6 / 7 / 8 / 9 / 10 /

/ 11 / 12 / 13 / 14 / 15 / 16 / 17 / 18 / 19 / 20 /

/ 21 / 22 / 23 / 24 / 25 / 26 / 27 /

DAS IST MIR AUCHNOCH WICHTIG:

/ 1 / 2 / 3 / 4 / 5 / 6 / 7 / 8 / 9 / 10 /

/ 11 / 12 / 13 / 14 / 15 / 16 / 17 / 18 / 19 / 20 /

/ 21 / 22 / 23 / 24 / 25 / 26 / 27 /

DAS IST MIR NICHT SO WICHTIG:

An späterer Stelle im Interview:

2. t

INTERVIEWER überreicht blaue Liste 2 !

"Zum Thema freiwilliges Engagement: Es gibt ja verschiedene Möglichkeiten, sich außerhalb von Beruf und Familie irgendwo zu engagieren, z.B. in einem Verein, einer Initiative, einem Projekt oder einer Selbsthilfegruppe. Hier auf der Liste sind einmal einige Bereiche aufgeschrieben. Sind darunter welche, in de-nen Sie sich engagieren, Sie also freiwillig mitarbeiten oder mithelfen, ohne dafür bezahlt zu werden bzw. nur gegen eine geringe Aufwandsentschädigung?" (Alles Genannte einkreisen!)

JA, und zwar: / 1 / 2 / 3 / 4 / 5 / 6 / 7 / 8 / 9 / 10 /

/ 11 / 12 /

NEIN, IN KEINEM DAVON ...................... 0**KEINE ANGABE....................................... 9**

**Gleich übergehen zu Frage 7!

3. T

"Einmal alles zusammengenommen: Wie viel Zeit wenden Sie für Ihr gesamtes freiwilligesbzw. ehrenamtliches Engagement im Durchschnitt proWoche so ungefähr auf? Sind das..."

"weniger als 2 Stunden" ....................... 1"2 bis unter 5 Stunden"......................... 2"5 bis unter 10 Stunden" ....................... 3"10 bis unter 15 Stunden" ..................... 4"15 Stunden oder mehr" ....................... 5UNMÖGLICH ZU SAGEN, IST KEINE

REGELMÄSSIGE TÄTIGKEIT ......... 6KEINE ANGABE ..................................... 7

11012/2

4. t

INTERVIEWER überreicht Kartenspiel und gelbes Bildblatt 3 !"Man kann ja ganz verschiedene Gründe haben, ehrenamtlich etwas zu tun. Hier auf den Karten sind verschiedene Gründe aufgeschrieben. Bitte verteilen Sie die Karten auf dieses Blatt hier, je nachdem, wie wichtig diese Gründe für Sie sind." (Jeweils Zutreffendes einkreisen!)

rosa

/ 1 / 2 / 3 / 4 / 5 / 6 / 7 / 8 / 9 / 10 /

/ 11 / 12 / 13 / 14 / 15 / 16 / 17 / 18 / 19 / 20 /

/ 21 / 22 / 23 / 24 /

STEHT IM VORDERGRUND:

/ 1 / 2 / 3 / 4 / 5 / 6 / 7 / 8 / 9 / 10 /

/ 11 / 12 / 13 / 14 / 15 / 16 / 17 / 18 / 19 / 20 /

/ 21 / 22 / 23 / 24 /

SPIELT AUCH ROLLE:

/ 1 / 2 / 3 / 4 / 5 / 6 / 7 / 8 / 9 / 10 /

/ 11 / 12 / 13 / 14 / 15 / 16 / 17 / 18 / 19 / 20 /

/ 21 / 22 / 23 / 24 /

SPIELT KEINE ROLLE:

5. INTERVIEWER überreicht grüne Liste 4 !

"Hier auf der Liste stehen einige Aussagen, die wir von anderen Leuten gehört haben, die sich freiwillig engagieren. Was davon würden auch Sie sagen?"

(INTERVIEWER: Falls der/die Befragte sich bei mehreren Vereinen/Gruppen engagiert: "Denken Sie bitte bei dieser und der nächsten Frage an das Engagement, für das Sie die meiste Zeit aufwenden." – Alles Genannte einkreisen!)

/ 1 / 2 / 3 / 4 / 5 / 6 / 7 / 8 / 9 / 10 /

/ 11 / 12 / 13 / 14 / 15 / 16 / 17 /

NICHTS DAVON..................................... 0KEINE ANGABE ..................................... 9

6. "Haben Sie dort, wo Sie mitarbeiten, ein Amt oder eine feste Aufgabe bzw. Funktion, oder arbeiten bzw. helfen Sie einfach so dort mit?"

HABE AMT/FESTE AUFGABE ............... 1ARBEITE/HELFE EINFACH SO MIT....... 2UNENTSCHIEDEN, KEINE ANGABE .... 3

7. T

"Käme es für Sie grundsätzlich in Frage, sich (stärker) freiwillig bzw. ehrenamtlich zu engagieren, oder käme das für Sie nicht in Frage?"

KÄME IN FRAGE ................................... 1KÄME NICHT IN FRAGE ....................... 2**UNENTSCHIEDEN, KEINE ANGABE ... 3**

Gleich übergehen zu Frage 9 !**

8. t

INTERVIEWER überreicht weiße Liste 5 !

"Was wäre Ihnen wichtig, was müsste sich ändern, damit Sie sich (stärker) freiwillig bzw. ehrenamtlich engagieren?" (Alles Genannte einkreisen!)

/ 1 / 2 / 3 / 4 / 5 / 6 / 7 / 8 / 9 / 10 /

/ 11 / 12 /

NICHTS DAVON........................................ 0KEINE ANGABE ..................................... 9

11012/3

9. "Ist es schon ein- oder mehrmals vorgekommen, dass Sie sich irgendwo freiwillig engagiert haben und dieses Engagement dann für einige Zeit unter-brochen oder ganz aufgegeben haben, oder ist das noch nicht vorgekommen?"

JA, EINMAL VORGEKOMMEN.............. 1JA, MEHRMALS VORGEKOMMEN....... 2NEIN, NICHT VORGEKOMMEN ............ 3**UNENTSCHIEDEN, KEINE ANGABE ... 4**

Gleich übergehen zu Frage 11 !**

10. INTERVIEWER überreicht rosa Liste 6 !

"Und darf ich fragen, woran es lag, dass Sie Ihr Engagement unterbrochen bzw. aufgegeben haben?Was hat da alles eine Rolle gespielt?" (Alles Genannte einkreisen!)

/ 1 / 2 / 3 / 4 / 5 / 6 / 7 / 8 / 9 / 10 /

/ 11 / 12 / 13 / 14 / 15 / 16 /

ANDERES, und zwar:...................................................................................................................................... 8KEINE ANGABE...................................... 9

11. t

"Einmal unabhängig davon, ob Sie sich zurzeit engagieren:Was würden Sie sagen, wie stark haben Sie sich bisherfreiwillig bzw. ehrenamtlich engagiert?"

"Sehr stark" ............................................ 1"Stark" .................................................... 2"Nicht so stark" ...................................... 3"Kaum, gar nicht" .................................. 4UNENTSCHIEDEN, KEINE ANGABE .... 5

Zu Frage 1 11012

B I L D B L A T T 1

DAS IST MIRSEHR WICHTIG:

DAS IST MIR AUCHNOCH WICHTIG:

DAS IST MIR NICHTSO WICHTIG:

Zu Frage 2 11012L I S T E 2

Sind darunter Bereiche, in denen Sie sich engagieren,Sie also freiwillig mitarbeiten oder mithelfen, ohne dafür bezahlt zu werden bzw. nur gegen eine geringeAufwandsentschädigung?

(1) Im Bereich Sport, z.B. in einem Sportverein

(2) Im Bereich Kultur und Musik, z.B. in einer Musik- oderTheatergruppe, einem Chor, Förderkreis, einer kulturellenVereinigung

(3) Im Bereich Schule und Kindergarten, z.B. als Elternver-treter, Schülersprecher oder in einem Förderkreis

(4) Im Bereich Freizeit und Geselligkeit, z.B. einem Karne-valsverein oder Fanclub

(5) Im Gesundheitsbereich oder sozialen Bereich, z.B. in einem Wohlfahrtsverband oder einer anderen Hilfs-organisation, in der Nachbarschaftshilfe oder einerSelbsthilfegruppe

(6) In der außerschulischen Jugendarbeit oder der Bildungs-arbeit für Erwachsene, z.B. Kinder- oder Jugendgruppen betreuen, Bildungsveranstaltungen durchführen

(7) Im Bereich Umwelt, Naturschutz oder Tierschutz, z.B. in einem Projekt oder Verband aus diesem Bereich

(8) Im Bereich Politik, z.B. in einer Partei, im Gemeinderatoder Stadtrat, in einer politischen Initiative oder Men-schenrechtsgruppe

(9) In einer Gewerkschaft, einem Berufsverband, einer Arbeitsloseninitiative

(10) Im kirchlichen oder religiösen Bereich, z.B. in der Kirchengemeinde, einer kirchlichen Organisation oder religiösen Gemeinschaft

(11) Im Unfall- oder Rettungsdienst, der Freiwilligen Feuerwehr oder der DLRG

(12) Sonstige bürgerschaftliche Aktivität am Wohnort

Zu Frage 4 11012

B I L D B L A T T 3

DAS STEHT FÜR MICHIM VORDERGRUND:

DAS SPIELT BEI MIR AUCH NOCH EINE ROLLE:

DAS SPIELT BEI MIR KEINE ROLLE:

Zu Frage 5 11012L I S T E 4

(1) Ich engagiere mich dort regelmäßig, arbeite regelmäßig mit

(2) Ich werde für meine Arbeit geschätzt, fühle mich anerkannt

(3) Durch mein Engagement fehlt mir oft die Zeit für andere Dinge, anderes kommt dadurch zu kurz

(4) Ich fühle mich häufiger ausgenutzt

(5) Ich habe vor, mich dort längerfristig zu engagieren

(6) Mein Engagement kostet mich auch Geld, ich habe dadurchKosten

(7) Ich investiere viel Zeit in diese freiwillige Mitarbeit

(8) Ich habe schon öfters darüber nachgedacht, meine Mitarbeit zu beenden

(9) Ich helfe nur hin und wieder bzw. unregelmäßig dort aus

(10) Ich habe oft das Gefühl, dass niemand wirklich zur Kenntnisnimmt, was ich alles leiste

(11) Ich weiß jetzt schon, dass ich mich dort nur eine Zeit lang engagieren werde und nicht langfristig

(12) Für meine Mitarbeit erhalte ich eine finanzielle Aufwands-entschädigung

(13) Die Arbeit dort strengt mich sehr an, nimmt mich sehr mit

(14) Viele Freunde und Verwandte finden es toll, dass ich mich so engagiere

(15) Mein Engagement ist mir eigentlich zu zeitaufwändig, ichwürde gerne weniger Zeit investieren

(16) Ich habe über meine Mitarbeit viele nette Leute kennengelernt

(17) Ich arbeite in verschiedenen Gruppen bzw. Organisationen mit

Zu Frage 8 11012L I S T E 5

Was wäre Ihnen wichtig, was müsste sich ändern, damit Sie sich (stärker) freiwillig bzw. ehrenamtlich engagieren?

(1) Es müsste ein interessantes Projekt sein, für das es sich lohnt, sich zu engagieren

(2) Ich müsste mehr Zeit haben, um mich engagierenzu können; mir fehlt aus beruflichen oder familiä-ren Gründen die Zeit dafür

(3) Die Einrichtung, bei der ich mich engagiere, müsste gut erreichbar sein, z.B. mit öffentlichenVerkehrsmitteln oder mithilfe eines Fahrdienstes

(4) Es müsste eine (größere) finanzielle Aufwands-entschädigung geben

(5) Es müsste mich jemand ansprechen bzw. fragen

(6) Ich würde gern selbst bestimmen, wann bzw.in welchem Umfang ich helfe

(7) Freiwilliges bzw. ehrenamtliches Engagementmüsste von der Gesellschaft stärker anerkannt werden

(8) Es wäre mir wichtig, dass ich mich nicht langfristig binde

(9) Ich bräuchte einen Ansprechpartner, der mich darüber informiert, wo ich mich engagieren kann

(10) Ich müsste den Freiraum haben, die Aufgabeso zu erledigen, wie ich es gerne möchte

(11) Es müsste jemanden geben, der sich dort auchengagiert und den ich bereits kenne

(12) Es müsste mir gesundheitlich besser gehen

Zu Frage 10 11012L I S T E 6

(1) Das Engagement wurde mir zu anstrengendbzw. zu zeitaufwändig

(2) Ich habe die Freude, den Spaß daran verloren

(3) Ich hatte das Gefühl, ausgenutzt zu werden

(4) Ich musste zu viel Geld investieren, die Kostenwaren mir zu hoch

(5) Die Gruppe bzw. der Verein wurde aufgelöst

(6) Ich kam mit den Leuten dort nicht gut aus

(7) Ich hatte aus beruflichen Gründen keine Zeitmehr dafür

(8) Die Voraussetzungen für meine Mitarbeit sindweggefallen, z.B. waren meine Kinder nichtmehr in dem Verein oder auf der Schule

(9) Ich habe keine Anerkennung für meine Mitarbeit bekommen

(10) Ich bin umgezogen

(11) Die Tätigkeit war anders, als ich sie mir vorgestellt habe

(12) Ich hatte das Gefühl, nicht wirklich etwas bewegen bzw. bewirken zu können

(13) Ich hatte aus familiären Gründen keine Zeitmehr dafür

(14) Es gab Schwierigkeiten in der Zusammenarbeitmit den hauptamtlichen Kräften

(15) Ich habe gemerkt, dass mir die Aufgabe nichtliegt, dass ich dafür nicht geeignet bin

(16) Ich wollte keine bzw. weniger Verpflichtungenhaben

Anderes bitte angeben !

Die folgenden Bogen wurden in einzelne Karten ge-schnitten, auf denen jeweils nur eine der Angabenzu lesen war. Die Interviewer hatten den Befragtendie Karten willkürlich geordnet in die Hand zu geben.

1

Eine glückliche Partnerschaft

1

2

Gute, vielseitige Bildung

2

3

Finanzielle Unabhängigkeit

3

4

Für andere da sein, anderen helfen

49.

Einen Beruf haben, der micherfüllt, der mir Spaß macht

9.

10

Viel Zeit mit der Familie verbringen

10

5

Erfolg im Beruf

5

.6

Kinder haben

6.7

Immer Neues lernen

7

8

Viel mit Freunden zusammen sein

8

11

Zeit für mich selbst haben

11

12

Meine Hobbys, meine Interessen

12

13

Frei sein, nicht zu vieleRücksichten nehmen zumüssen

13

14

Viel in der Natur sein

14

15

Das Leben genießen

15

16

Sich selber treu sein, immerman selbst sein

1621

Religion, feste Glaubens-überzeugung

21

22

Aktive Teilnahme am politischen Leben

22

17

Viel erleben, Spaß haben

17

18

Gutes Aussehen, gute Figur

1819

Viel für die Gesundheit, Fitness tun

19

20

Verantwortung übernehmen

20

23

Ein schönes Zuhausehaben

23

24

Sich viel leisten können

24

25

Gutes Essen und Trinken

25

26

Werte wie Disziplin und Ordnung

26

27

Teilnahme am kulturellenLeben

27

87

6.5

43

21

1 2

3 4

5 6.

7 8

Weil ich etwas für anderetun, ihnen helfen möchte

Aus Pflichtgefühl, morali-scher Verpflichtung

Weil mir der Bereich bzw.die Gruppe, um die ich michkümmere, besonders amHerzen liegt, z.B. die Um-welt, Kinder oder ältereMenschen

Aus religiöser Überzeugung

Um das Leben vor Ort attraktiver zu machen, um die Lebensqualität zu erhalten oder zu verbessern

Weil es mir Freude macht

Weil ich mich revanchieren,etwas zurückgeben möchte Um Neues zu lernen und

nützliche Erfahrungen zumachen

1615

1413

1211

109.

9. 10

11 12

13 14

15 16

Weil ich so meinen eigenenInteressen und Neigungennachgehen kann

Weil ich das Gefühl habe,mit meiner Tätigkeit etwaszu bewegen

Weil in diesem Bereich meine Stärken liegen, weilich das gut kann

Um Abwechslung zum Alltag zu haben

Weil ich dort viel selbst ent-scheiden kann, Gestal-tungsmöglichkeiten habe

Weil ich freie Zeit habe, inder ich etwas Sinnvolles tunwill

Weil ich Wertschätzung bzw.Anerkennung dafür erhalte

Um Leute zu treffen, Kon-takte zu anderen zu haben

2423

2221

2019

1817

17 18

19 20

21 22

23 24

Weil Freunde bzw. Bekanntemich gebeten haben mitzu-machen

Weil ich es nicht ablehnenkonnte, obwohl ich eigent-lich zuerst keine Lust dazuhatte

Weil es andere Familienmit-glieder vor mir auch ge-macht haben und ich soreingewachsen bin

Weil ich dafür auch etwasbekomme, z.B. eineÜbungsleiterpauschale oderAufwandsentschädigung

Weil es mir beruflich bzw.für die Ausbildung etwasbringt

Weil ich dort gebraucht werde

Weil ich neue Ziele, neueAufgaben gesucht habe

Um Dinge zu verändern, die mir nicht gefallen