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1 Sicher, klimaschonend, bezahlbar – Ein Energiekonzept für Deutschland

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WWF Deutschland - fakten: Sicher, klimaschonend, bezahlbar – Ein Energiekonzept für Deutschland WWF-Energiekonzept – 10 Eckpfeiler für eine CO2-freie Zukunft: 1. Ziele zur Treibhausgasreduktion festlegen Um die globale Temperaturerwärmung unter 2° C halten zu können, müssen die glo- balen Emissionen bis 2050 um 80 Prozent sinken. Für Industrieländer bedeutet dies eine Reduktion aller Treibhausgase bis 2020 um mindestens 40 Prozent, bis 2030 um 60, bis 2040 um 80 und bis 2050 um 95 Prozent gegenüber 1990. 2. Ambitionierte Ziele zur Steigerung der Energieeffizienz Für alle Sektoren ist eine massive Ausweitung der Energieeffizienz notwendig. Für jeden Sektor muss ein Energieeffizienz-Ziel transparent formuliert werden. 3. Ausbauziele für erneuerbare Energien in allen Sektoren Nur mit klaren Ausbauzielen für alle erneuerbaren Energien kann der Umbau der Energiewirtschaft gelingen. Bis 2050 sollen die Stromversorgung und der Verkehrs- sektor vollständig auf erneuerbare Energien umgestellt sein. 4. Keine Laufzeitverlängerung für Kernkraftwerke Die Laufzeitverlängerung der bestehenden Kernkraftwerke blockiert den benötigten Umbau der Energiewirtschaft und den Wettbewerb. Das Energiekonzept muss min- destens ein Szenario mit Zielerreichung ohne Laufzeitverlängerung enthalten. 5. Robuste Annahmen bei den Energiepreisen Unrealistisch niedrige Annahmen bei den Energiepreisen führen dazu, dass die Kosten für Klimaschutz überschätzt und die Erträge für die Volkswirtschaft unterschätzt wer- den. Die Energiepreise sollten sich an den aktuellsten Prognosen orientieren. 6. Bewusstes Ressourcenmanagement Die Notwendigkeit eines sorgfältigen Umgangs mit knappen Ressourcen wie mit Biomasse und mit CO2-Lagerstätten für die unterschiedlichen Anwendungsfelder muss ausreichend berücksichtigt und reflektiert werden. 7. Identifikation der Umbaumaßnahmen der benötigten Infrastruktur Das Energiekonzept muss klar ausweisen, welche Umbaumaßnahmen an der heu- tigen Energieinfrastruktur durchgeführt werden müssen, um Versorgungssicherheit und Klimaschutz zu gewährleisten. 8. Klare Aussagen zur zeitlichen Einordnung der verschiedenen Umbaumaßnahmen Für Bereiche mit hoher Kapitalbindung, langer Lebensdauer bzw. langen Vorlaufzei- ten müssen Zeitfenster identifiziert und bei der Investition berücksichtigt werden. 9. Identifikation der Innovationserfordernisse Das Energiekonzept muss Schlüsselinnovationen in den verschiedenen Sektoren identifizieren und für diese klare „Roadmaps“ aufzeigen. 10. Gesamtwirtschaftliche Bewertung Die industriepolitischen Vorteile einer frühzeitigen und ambitionierten Klimaschutz- politik müssen für die gesamtwirtschaftliche Bewertung berücksichtigt werden.

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Sicher, klimaschonend, bezahlbar – Ein Energiekonzept für Deutschland

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Inhalt

10 Eckpfeiler für ein zukunftsfähiges EnergiekonzeptLeitplanken für ein deutsches Energiekonzept

Klimaschutz bis 2050 – Mythen entzaubern und Antworten geben, die Zukunft haben.„Modell Deutschland“ und das „WWF-Energiekonzept“

Mythos: „Kernkraft ist die Brücke in eine CO2-freie Zukunft.“

Fakten zu Kernenergie und erneuerbaren Energien

Mythos: „Ohne Kohle und Kernenergie geht in Deutschland das Licht aus.“Fakten zu Infrastruktur und Versorgungssicherheit

Mythos: „Die erneuerbaren Energien machen den Strom teuer.“Fakten zu Energiepreisen

Mythos: „Klimaschutz schadet der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie.“Fakten zu Wettbewerbsfähigkeit und Zukunftsmärkten

Vier auf einen Streich. Die Argumente für ein zukunftsfähiges Energiekonzept im Überblick.

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Impressum

Verantwortlich für den Inhalt:WWF DeutschlandReinhardtstraße 14, 10117 BerlinRedaktionsleitung: Mandy Schoßigwww.wwf.de

Gestaltung und Layout: Bertram Sturmwww.bertramsturm.de

Herausgeber:Verlag Rommerskirchen GmbH & Co. KGMainzer Str. 16-1853424 Remagen-Rolandseckwww.rommerskirchen.com

Druck: L.N. Schaffrath GmbH, Geldern

Fotos und Abbildungen:Titel: © WWF / istockphoto.comS. 3 und 15: © istockphoto.comS. 4: © Bernd Lammel / WWFS. 6: © istockphoto.comS. 7: © Markus Mohr / Fotolia.comS. 8: Dr.G.Schmitz / wikimediaS. 9: © istockphoto.coms. 10: © Adam Oswell / WWF-CanonS. 11: © istockphoto.comS. 12: © REpower, Projekt Beatrice, Foto: Jan OelkerS. 13: © istockphoto.com

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10 Eckpfeiler für ein zukunftsfähiges Energiekonzept

Aus Sicht des WWF Deutschland sind folgende Leitplanken für ein deutsches Energiekonzept bis 2050 zentral:

1. Ambitionierte Ziele zur Reduktion der Treibhausgasemissionen fest-legen.

2. Ambitionierte Ziele zur Steigerung der Energieeffizienz formulieren.

3. Ausbauziele für erneuerbare Ener-gien in allen Sektoren bestimmen.

4. Am Ausstieg aus der Kernenergie festhalten.

5. Robuste Annahmen bei den Energiepreisen vornehmen.

6. Knappe Ressourcen sorgfältig planen.

7. Benötigte Infrastruktur heute entwerfen.

8. Realistische Zeitpläne für die Umbaumaßnahmen erarbeiten.

9. Schlüsselinnovationen für alle Industriezweige identifizieren.

10. Vorteile der Klimaschutzpolitik gesamtwirtschaftlich bewerten.

Wie sich der WWF die wichtigsten Leitplanken für ein deutsches Energiekonzept vorstellt, lesen Sie ausführlich auf Seite 5.

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kunft oder der wachsenden Bedrohung durch den Klimawandel.Diese Broschüre wird zeigen, dass viele Argumente, die derzeit große Aufmerksamkeit erhalten, bei näherer Betrachtung nicht belastbar sind und dazu beitragen, Angst zu schüren. Angst vor Veränderung. Angst vor Fortschritt. Der WWF nimmt diese Ar-gumente unter die Lupe. Es hat sich gezeigt, dass vielfach wahre Mythen geschaffen wurden, die dazu beitragen sollen, einen Status Quo zu zementieren, der erst zur jetzigen, bedrohlichen Klima-situation geführt hat.

Der WWF ist davon überzeugt, dass ein Paradigmenwechsel in der Wirtschaft nötig und möglich ist. Nur mit einer Veränderung unserer Wirtschaftsweise werden wir unseren Lebensstandard auch weiterhin sichern, die drohenden Auswirkungen des Klimawandels beschränken und künftig zusätzliche Arbeitsplätze schaffen.

Die internationale Staatengemeinschaft, so auch Deutschland, steht vor großen Herausforderungen. Parallel zur Bewältigung der weltweiten Wirtschaftskrise müssen wir einer weiteren globalen Krise rechtzeitig begegnen: dem Klimawandel. Nur wenn wir es schaffen, ihn zu begrenzen, können wir einen lebendigen Planeten mit einer großen biologischen Vielfalt und die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft bewahren. Deshalb müssen wir jetzt begin-nen, unsere Wirtschaft auf Produktionsweisen und Dienstleistun-gen ohne Treibhausgasausstoß umzustellen. Eine solche Transfor-mation erfordert jedoch Mut zur Veränderung. Mut von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.

Doch Umgestaltungen bedeuten nicht per se Unsicherheit, sondern bringen vielfach mehr Sicherheit. CO2-freies Wirtschaften bedeu-tet, Chancen zu ergreifen, um für die Zukunft gewappnet zu sein. Darum wird es jetzt gehen: Wählen zwischen einer sicheren Zu-

stoffarmen Wirtschaftsweise fehlen. Es sind keine klaren Ziele für den Ausbau der erneuerbaren Energien und der Energieeffizienz er-kennbar. Es fehlen Vorschläge, wie die Infrastruktur für die Strom- oder Wärmeversorgung in den kommenden Jahren umgebaut wird. Die benötigten Innovationen werden nicht oder nur unzureichend benannt. Derzeit scheint es, als ob die Laufzeitverlängerung für die deutschen Kernkraftwerke das Kernstück des Energiekonzepts sei. Dies kann jedoch nicht der dringend benötigte Zukunftsplan 2050 für eine nachhaltige Energieversorgung sein. Einziger Lichtblick ist das langfristige Minderungsziel von 85 Prozent Treibhausgasen, die bis 2050 gegenüber 1990 eingespart werden sollen.

Was sind aus Sicht des WWF die wichtigsten Inhal-te für das Energiekonzept?Am wichtigsten sind Ziele und damit einhergehende belastbare Po-litiken und Maßnahmen. Um die Klimaerwärmung zu begrenzen, müssen die Industrieländer ihren Treibhausgasausstoß bis 2050 um 95 Prozent vermindern. Dafür müssen wir unseren Strom zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen beziehen, und die Indus-trie muss weitgehend CO2-frei arbeiten. Um auch die Bevölkerung in schwierigen Fragen mitzunehmen, muss das Gesamtkonzept mit großer Glaubwürdigkeit hinterlegt werden. Dafür brauchen wir dringend ein Klimaschutzgesetz. Dies bringt zudem für die Unter-nehmen Planungssicherheit und Energie- und Klimasicherheit für die Bürger.

Leiterin Energie- und Klimapolitik beim WWF Deutschland, zu den Herausforderungen für das Energiekonzept.

Können Sie erklären, warum wir schon in den kom-menden Jahren handeln müssen, um die Klima-erwärmung zu begrenzen?Dafür sind drei Gründe entscheidend: Erstens brauchen wir für viele zukünftige Emissionsreduktionen eine völlig neue Infrastruktur. Wir müssen jetzt unter anderem in intelligente Stromnetze und -speicher für Wind- und Solarenergie investieren. Nur so stehen diese in zehn, fünfzehn Jahren ausreichend zur Verfügung. Für diese Investitionen und Innovationen brauchen wir genügend Vorlauf. Zweitens dürfen wir uns den Weg in eine klimafreundliche Zukunft nicht verbauen. Wenn wir heute die falschen Investitionsentscheidungen treffen und zum Beispiel neue Kohlekraftwerke bauen, würden diese aufgrund der hohen Kosten lange Jahre genutzt. Diese würden dann zu lange zu viele Treibhausgase ausstoßen. Drittens ist das Klimasystem träge. Das heißt, dass sich die negativen Auswirkungen hoher Emis-sionen von heute erst viele Jahre später zeigen.

Wie schätzen Sie die bisherigen Schritte der Regie-rung zu einem langfristigen Energiekonzept ein?Leider sehen wir derzeit in der in Auftrag gegebenen Studie der Bundesregierung keine vielversprechenden Ansätze für das Ener-giekonzept. Wichtige Leitplanken für die Etablierung einer kohlen-

Klimaschutz bis 2050 – Mythen entzaubern …

Drei Fragen an Regine Günther,

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WWF-Energiekonzept – 10 Eckpfeiler für eine CO2-freie Zukunft

Der WWF hat ein Energiekonzept erarbeitet, das ausgehend vom Ziel – minus 95 Prozent Treibhausgase bis 2050 – die wichtigsten energie- und klimapolitischen Weichenstellungen für Deutschland formuliert.

1. Ziele zur Treibhausgasreduktion festlegenUm die globale Temperaturerwärmung unter 2° C halten zu können, müssen die glo-balen Emissionen bis 2050 um 80 Prozent sinken. Für Industrieländer bedeutet dies eine Reduktion aller Treibhausgase bis 2020 um mindestens 40 Prozent, bis 2030 um 60, bis 2040 um 80 und bis 2050 um 95 Prozent gegenüber 1990.

2. Ambitionierte Ziele zur Steigerung der EnergieeffizienzFür alle Sektoren ist eine massive Ausweitung der Energieeffizienz notwendig. Für jeden Sektor muss ein Energieeffizienz-Ziel transparent formuliert werden.

3. Ausbauziele für erneuerbare Energien in allen Sektoren Nur mit klaren Ausbauzielen für alle erneuerbaren Energien kann der Umbau der Energiewirtschaft gelingen. Bis 2050 sollen die Stromversorgung und der Verkehrs-sektor vollständig auf erneuerbare Energien umgestellt sein.

4. Keine Laufzeitverlängerung für KernkraftwerkeDie Laufzeitverlängerung der bestehenden Kernkraftwerke blockiert den benötigten Umbau der Energiewirtschaft und den Wettbewerb. Das Energiekonzept muss min-destens ein Szenario mit Zielerreichung ohne Laufzeitverlängerung enthalten.

5. Robuste Annahmen bei den EnergiepreisenUnrealistisch niedrige Annahmen bei den Energiepreisen führen dazu, dass die Kosten für Klimaschutz überschätzt und die Erträge für die Volkswirtschaft unterschätzt wer-den. Die Energiepreise sollten sich an den aktuellsten Prognosen orientieren.

6. Bewusstes Ressourcenmanagement Die Notwendigkeit eines sorgfältigen Umgangs mit knappen Ressourcen wie mit Biomasse und mit CO2-Lagerstätten für die unterschiedlichen Anwendungsfelder muss ausreichend berücksichtigt und reflektiert werden.

7. Identifikation der Umbaumaßnahmen der benötigten InfrastrukturDas Energiekonzept muss klar ausweisen, welche Umbaumaßnahmen an der heu-tigen Energieinfrastruktur durchgeführt werden müssen, um Versorgungssicherheit und Klimaschutz zu gewährleisten.

8. Klare Aussagen zur zeitlichen Einordnung der verschiedenen Umbaumaßnahmen

Für Bereiche mit hoher Kapitalbindung, langer Lebensdauer bzw. langen Vorlaufzei-ten müssen Zeitfenster identifiziert und bei der Investition berücksichtigt werden.

9. Identifikation der InnovationserfordernisseDas Energiekonzept muss Schlüsselinnovationen in den verschiedenen Sektoren identifizieren und für diese klare „Roadmaps“ aufzeigen.

10. Gesamtwirtschaftliche BewertungDie industriepolitischen Vorteile einer frühzeitigen und ambitionierten Klimaschutz-politik müssen für die gesamtwirtschaftliche Bewertung berücksichtigt werden.

Wie können wir den Treibhausgasausstoß um 95 Prozent bis 2050 senken? Wie bauen wir die Wirtschaft um, ohne ihr zu schaden? Wie sehen dann unsere Lebensgewohnheiten aus? Welche Politik ist dafür nötig?

„Modell Deutschland“ – Der Wegwei-ser in eine kohlenstoffarme WirtschaftDie WWF-Studie „Modell Deutschland – Kli-maschutz bis 2050. Vom Ziel her denken“, erstellt von der prognos AG und dem Öko-Institut, gibt Antworten auf diese Fragen. Mit ihr existiert erstmals ein durchgerechneter Po-litikentwurf für den Klimaschutz bis zum Jahr 2050. Er beschreibt den Wandel hin zu einer kohlenstofffreien Wirtschaft. Gleichzeitig zeigt die Studie, dass dieser Systemwechsel mach-bar und bezahlbar ist. Die Mehrkosten für eine 95-prozentige Emissionsreduktion sind überschaubar. Sie liegen bei durchschnittlich 0,3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.

Die wichtigsten Eckpunkte für ein ambitionier-tes deutsches Klima- und Energiepaket bis zum Jahr 2050 sind:• Stützung der Rolle der erneuerbaren Ener-

gien: Sie könnten bis zum Jahr 2050 100 Prozent der Stromerzeugung ausmachen. Für eine umfassende Nutzung der erneuer-baren Energien müssen intelligente Strom-netze geschaffen, Speicherkapazitäten massiv ausgebaut sowie neue Marktregeln eingeführt werden.

• Die Energieeffizienz muss massiv gestei-gert werden. Dazu müssen sowohl Indus-trieprozesse, der Neubau und Umbau von Gebäuden als auch die Produktion von Ge-räten deutlich energieeffizienter erfolgen. Die Stromnachfrage kann mittelfristig um ein Drittel gesenkt werden.

• Die deutsche Industrie kann mit Investi-tionen in CO2-arme Techniken, Prozesse, Werkstoffe und Produkte um bis zu 20 Pro-zent wachsen. Bei gleichzeitig sinkendem Energiebedarf um etwa die Hälfte bleibt sie zukunftsfähig im Wettbewerb.

• Der Verkehr wird effizienter: Bis zum Jahr 2050 können zu etwa 80 Prozent Hybrid- und Elektroautos auf deutschen Straßen unterwegs sein. Die Effizienz des gesamten Fahrzeugparks muss um 60 Prozent erhöht werden. Der Güter-, Flug- und Schiffsver-kehr wird auf Biokraftstoffe umgestellt.

… und Antworten geben, die Zukunft haben.

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Klimaschützer?

Mythos: „Kernkraft ist die Brücke in eine CO2-freie Zukunft.“

„Mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien müssen Kernkraftwerke nicht nur herunter geregelt, sondern zeitweise abgeschaltet werden. Zu solcher Betriebsweise taugen Kernkraftwerke nicht. Denn wenn sie abgeschaltet werden, dürfen sie nur nach längerem Stillstand und langsam wieder angefahren werden. Damit wird ihr Be-trieb in Zukunft unpraktikabel.“

Prof. Dr. Klaus Traube, ehem. Manager von Interatom, heute: Vizepräsident Bundesverband Kraft-Wärme-Kopplung e.V.

Mythos 1:„Eine Verlängerung der Laufzeiten der deutschen Kernkraftwerke ist gut fürs Klima.“

Mythos 2:„Kernkraft ist billig.“

Mythos 3:„Für den internationalen Klimaschutz ist Kernenergie notwendig. Deshalb muss sie ausgebaut werden.“

Die Fakten: Eine Laufzeitverlängerung bringt keine Zugewinne für den Klimaschutz, denn es werden nicht mehr CO2-Emissionen eingespart als im EU-Emissionshandel vereinbart.

Die Fakten: Kernkraft ist nur für die Energieversorger billig, weil die Erzeugungskosten niedrig sind. Die Verbraucher zahlen Strompreise, die sich nach dem Börsenpreis richten.

Die Fakten: Die Kernenergie hat global gesehen einen geringen Anteil an der Energieversor-gung. Dementsprechend ist ihr Potenzial zur CO2-Minderung sehr niedrig.

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Präsident des Bundeskartellamtes Ulf Böge bereits öffentlich gewarnt. Auch ein Gutachten der Universität Leipzig im Auftrag einer Stadtwerkegemeinschaft bestätigt, dass es bei einem län-geren Betrieb der Kernkraftwerke zu Wettbewerbsverzerrungen zugunsten von E.ON, RWE, EnBW und Vattenfall käme. Die Stadtwerke sehen ihre Investitionen in neue Erzeugungskapazi-täten und erneuerbare Energien dadurch gefährdet.

Das Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) hat er-rechnet, dass für die Kernkraft seit ihrer Nutzung (1950 bis 2008) in Deutschland Steuergelder in Höhe von 165 Mrd. Euro auf-gewendet wurden. Den Löwenanteil davon stellen Finanzhilfen und Steuervergünstigungen. In den nächsten Jahrzehnten werden voraussichtlich weitere 92,5 Mrd. Euro anfallen, so die Prognose. Mit in die Betrachtung einbezogen wurden dabei die Kosten, die

längerfristig durch die Stromerzeugung aus radioaktivem Ma-terial entstehen, wie die Beseitigung des nuklearen Abfalls in Endlagern. Dazu kommt, dass bisher die Betreiber von Kernkraft-werken nur sehr beschränkt für Schäden aufkommen müssen, die durch eventuelle Unfälle entstehen.

Mythos 3Global gesehen ist der Beitrag der Kernenergie zur Energiever-sorgung nur gering: Sie deckt nur rund 15 Prozent des globalen Strombedarfs und sechs Prozent des Energiebedarfs ab. Um eine weltweite CO2-Minderung von nur zehn Prozent zu erreichen, müssten die Kernkraftwerkskapazitäten nach Berechnungen der Internationalen Energieagentur (IEA) bis 2050 verdreifacht wer-den (auf rund 1.400 Kernkraftwerke). Das würde bedeuten, dass ab sofort mehr als 35 Kernkraftwerke pro Jahr errichtet werden müssten. Hierfür stehen aber die industriellen Voraussetzungen nicht einmal in Ansätzen zur Verfügung. Zudem müssen wir schnell zu signifikanten CO2-Minderungen kommen. Das ist mit Energieeinsparungen und erneuerbaren Energien am besten machbar. So war für das Erreichen des deutschen Kyoto-Ziels, einer Minderung der Treibhausgasemissionen um 21 Prozent bis 2012 gegenüber 1990, der Ausbau der erneuerbaren Energien und die Steigerung der Energieeffizienz wichtig.

Mythos 1Der Pfad zur CO2-Reduktion im Energiesektor ist durch die Be-stimmungen zum europäischen Emissionshandel vorgeschrieben. Ein längerer Betrieb der deutschen Kernkraftwerke würde keine zusätzlichen Emissionsminderungen erbringen. Im Gegenteil: Durch eine Laufzeitverlängerung der Kernkraftwerke wäre der Anreiz für Investitionen und Innovationen in Energieeffizienz oder auch die Speicherung von CO2 im Untergrund gering. Wei-tere Emissionsminderungen würden verlangsamt oder fänden gar nicht statt. Es besteht also die Gefahr, dass die Infrastruktur und die Innovationen, die mittelfristig für die Zukunft mit erneuer-baren Energien benötigt werden, ausbleiben. Da die Stromerzeu-gung in den bereits amortisierten Meilern für die Betreiber be-sonders attraktiv ist, würden zudem Investitionen in erneuerbare Energien hinausgezögert bzw. ganz abgesagt.

Mythos 2Die derzeit relativ niedrigen Erzeugungskosten des aus Kern-kraft produzierten Stroms kommen nur den Erzeugern in Form höherer Gewinne, nicht aber den Verbrauchern zugute. Denn der Strompreis entsteht aus der Relation von Angebot und Nachfrage an der Strombörse. Dabei gibt das jeweils zur Deckung der letz-ten nachgefragten Kilowattstunde benötigte „Grenzkraftwerk“ den Ausschlag für die Höhe des Preises (sogenanntes Merit- Order-Prinzip). Alle Erzeugungsformen enthalten diesen Preis, unabhängig von ihren tatsächlichen Kosten. Die Großhandels-strompreise würden durch eine Laufzeitverlängerung der Kern-kraftwerke nicht sinken können, da nicht die Kernkraftwerke diesen Preis setzen. Das zeigt auch der Vergleich mit Frankreich, wo der Strompreis trotz 85 Prozent Kernenergie-Anteils an der Stromerzeugung nicht niedriger liegt als in Deutschland mit ei-nem Anteil von 23 Prozent.

Da die deutschen Kernkraftwerke nahezu alle bereits vollständig abgeschrieben sind, würden sich bei einer Laufzeitverlängerung die Zusatzgewinne der vier großen Energieversorger täglich auf eine Million Euro pro Kraftwerk belaufen. Da bei der Strom-erzeugung noch immer vier Anbieter knapp drei Viertel der Stromkapazitäten bereitstellen, würden diese durch die Milliar-den-Zusatzgewinne weiter begünstigt. Davor hat der ehemalige

Fakten zu Kernenergie und erneuerbaren Energien – 7

WWF-Fazit für das deutsche Energiekonzept:Eine Laufzeitverlängerung bringt in Deutsch-land nichts für den Klimaschutz und blockiert zudem den Wettbewerb zu Gunsten der vier großen Stromunternehmen. Wenn wir den kompletten Umbau des Energiesystems hin zu 100 Prozent erneuerbaren Energien und mehr Wettbewerb wollen, müssen wir jetzt am Kernenergieausstieg aus dem Jahr 2002 festhalten.

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Grüne Infrastruktur!

Mythos: „Ohne Kohle und Kernenergie geht in Deutschland das Licht aus.“

„Viele Studien weisen darauf hin, dass 2050 ein auf 100 Prozent erneuerbaren Energien basieren-des System möglich ist. Der Entwicklung einer ‚nachhaltigen Infrastruktur‘ als Grundlage einer nachhaltigen Wirtschaftsentwicklung kommt eine entscheidende Bedeutung zu. Dabei geht es nicht nur um ‚reaktive Netze‘ (smart grids), sondern auch um die regulatorische und institutionelle Ausgestaltung, Organisations- und Finanzie-rungsmodelle.“

Prof. Dr. Christian von Hirschhausen, TU Berlin, Fachgebiet Wirtschafts- und Infrastrukturpolitik.

Mythos 1:Die Stromnachfrage steigt bzw. bleibt in Zukunft gleich.

Mythos 2:Die erneuerbaren Energien können Kern- und Kohlekraftwerke nicht er-setzen, weil sie so schnell nicht zur Verfügung stehen.

Mythos 3:Erneuerbare Energien schaffen es nicht, die Grundlast zu sichern – da-für brauchen wir Kohle- und Kern-kraftwerke.

Die Fakten:Studien im Auftrag der Industrie zeigen: Der Stromverbrauch kann massiv sinken, wenn die Politik die Weichen in Richtung Energieeffizienz stellt.

Die Fakten:Die erneuerbaren Energien können bis 2050 so schnell ausgebaut werden, dass sie den Strombedarf in Deutschland zu 100 Prozent decken.

Die Fakten:Herkömmliche Grundlastkraftwerke wer-den überflüssig. Die Diversifikation der erneuerbaren Energieerzeugung kann die Energieversorgung sichern.

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Fakten zu Infrastruktur und Versorgungssicherheit – 9

deckten den Bedarf rund um die Uhr. Steinkohleanlagen sorgten für die Sicherung der Mittellast. Spitzenlastkraftwerke, in der Regel auf Erdgasbasis oder Pumpspeicher-Wasserkraftanlagen, traten in Aktion, um die Extremnachfrage zu sichern.

Mit dem Ausbau der Regenerativstromerzeugung ändert sich das Bild: Regenerativstrom ist nicht mehr die Ergänzung zur traditio-nellen Stromerzeugung, sondern dominiert sie durch den Einspei-sevorrang ins Netz mehr und mehr. Dieser Paradigmenwechsel hat Auswirkungen auf die Führung des konventionellen Kraftwerks-parks. Das Konzept der „Grundlastfähigkeit“ wird im Energiesys-tem der Zukunft keine Rolle mehr spielen. Es wird lediglich darum gehen, die Stromnachfrage zu jedem Zeitpunkt mit einem adäqua-ten Mix aus zunehmend erneuerbaren Energien zu decken. Schon heute übertrifft die installierte Windkraftleistung in Deutschland die der Kernkraftwerke. Bei guten Windbedingungen könnte Wind-strom die gesamte Nachfrage decken. Die neue, erforderliche Fle-xibilität kann von den ehemaligen „Grundlastkraftwerken“ nicht erbracht werden. Da sie auf Dauerbetrieb ausgelegt sind, lassen sie sich nur begrenzt flexibel an- und abfahren. Benötigt werden in der Zukunft nicht mehr große Mengen an Grundlast, sondern flexible Kraftwerke für die Mittel- und Spitzenlast.

Das Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystem-technik (IWES) hat bundesweit modellhaft 36 regenerative Er-zeugungsanlagen zusammengeschaltet, um die Umsetzung in die Praxis zu demonstrieren. Durch die Verknüpfung von erneuerbaren Energiequellen wie Biomasse und Wasserkraft mit den stark fluk-tuierenden, sich aber zum Teil gegenseitig wieder ausgleichenden Quellen Wind und Sonne wird die Versorgungssicherheit garan-tiert. Dem Ausbau der Netze – beispielsweise der Errichtung eines Verbunds der in der Nordsee geplanten Offshore-Windparks – und der Speicher kommt für die Versorgungssicherheit wesentliche Be-deutung zu.

Mythos 1Ohne eine drastische Reduktion des Stromverbrauchs werden wir die notwendigen Einsparungen bei den Treibhausgasen nicht errei-chen können. Viele Studien zeigen, dass dies möglich ist, wenn jetzt gehandelt wird. Der Ersatz ineffizienter Haushaltsgeräte oder von Nachtspeicherheizungen, die Minimierung der Stand-by-Verluste und die Effizienzsteigerung bei Beleuchtung im Haushalt sind notwen-dige Maßnahmen. Aber auch in Industrie und Gewerbe ist das Ein-sparpotenzial groß. Im Bereich der Industriemotoren beispielsweise könnten effizientere Motoren und die Optimierung der Systeme nach Schätzungen des Verbands der Elektrotechnik Elektronik Informa-tionstechnik e.V. (VDE) Stromeinsparungen von bis zu 60 Prozent nach sich ziehen. Dies würde eine Reduzierung der CO2-Emissionen beim heutigen Strommix um 40 Millionen Tonnen bedeuten.

Mythos 2Das Ausbautempo der erneuerbaren Energien hat bisher jede Pro-gnose übertroffen. Schon heute werden mehr als 16 Prozent des Stroms regenerativ erzeugt. Bis 2050 könnte die Stromversorgung vollständig auf erneuerbare Energien umgestellt sein. Zu diesem Ergebnis kommen übereinstimmend eine Reihe von Studien wie die von McKinsey (Roadmap 2050), PricewaterhouseCoopers (100 % renewable electricity), die Stellungnahme des Sachverständigenrats für Umweltfragen (100 % erneuerbare Stromversorgung bis 2050) oder die WWF-Studie „Modell Deutschland“. Neben dem verstärk-ten Einsatz der erneuerbaren Energien sind dabei in allen Szenarien vier Elemente wichtig: die Steigerung der Energieeffizienz, mas-sive Energieeinsparungen, der starke Ausbau von Speichern sowie Investitionen in neue, intelligente Übertragungsnetze. Der Umbau muss heute durch eine entschiedene Politik beginnen.

Mythos 3Bis vor kurzer Zeit war die „Stromlandschaft“ noch klar kontu-riert. Grundlastkraftwerke auf Basis von Kernkraft und Braunkohle

WWF-Fazit für das deutsche Energiekonzept:Die erneuerbaren Energien können die Stromversorgung in Deutschland klima-verträglich, sicher und risikolos leisten und müssen deshalb schnell auf 100 Prozent ausgebaut werden.

Exkurs: Mythos „Stromlücke“Seit die Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) 2008 ihre Stu-die zur Entwicklung der Stromerzeugung vorgelegt hat, taucht das Bild der „Stromlücke“ immer wieder in den Schlagzeilen auf. Nicht erst das Umweltbundesamt hat in einer Studie nachgewie-sen, dass es keine Stromlücke geben wird. Dies bestätigt auch die WWF-Studie „Modell Deutschland“. In der dena-Studie wurde unter anderem der Strombedarf über- sowie Energieeinsparun-

gen unterschätzt. Im Studienszenario wurden die bestehenden konventionellen fossilen Kraftwerke nicht nach Marktgeschehen vom Netz genommen, sondern sehr strikt nach einer fest definier-ten Laufzeit. Zudem lassen sich momentan an den Strommärkten für zukünftige Stromlieferungen keine künftigen Preissteigerun-gen ablesen. Dies wäre allerdings der Fall, sollte eine Stromlücke existieren oder bevorstehen.

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Billige Energie?

Mythos: „Die erneuerbaren Energien machen den Strom teuer.“

„Wenn die Preise uns vorgaukeln, die Natur sei unendlich, rennen der technische Fortschritt und die Zivilisation in den Abgrund. Das kann 100 Jahre gut gehen. Aber wenn wir am Abgrund ste-hen, ist das Rücksteuern unendlich viel schmerz-hafter, als heute sanft umzusteuern.“

Prof. Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker, Ko-Präsident, UNEP Resource Panel. Quelle: Berliner Zeitung, 8. Mai 2010.

Mythos 1:„Der Ausbau der erneuerbaren Energien ist zu teuer.“

Mythos 2:„Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) lässt die Strompreise ansteigen.“

Mythos 3:„Strom aus Kohle und Kernkraft ist und bleibt billig.“

Die Fakten: Die erneuerbaren Energien werden zwar heute noch finanziell gefördert, sie sparen aber auch Milliarden für Importe fossiler Energieträger wie Erdöl und Erdgas.

Die Fakten: Der Betrag, den die Verbraucher für die Förderung der erneuerbaren Energien über das EEG zahlen, macht nur einen mi-nimalen Anteil am Strompreis aus.

Die Fakten: Fossile Brennstoffe sind in den vergan-genen Jahren auf dem Weltmarkt tenden-ziell immer teurer geworden, was für die Verbraucher steigende Strom- und Gas-preise bedeutete.

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Fakten zu Energiepreisen – 11

EEG-Anteil für die Privatkunden nur mit wenigen Prozent zu Buche schlägt (siehe Grafik).

Mythos 3Jahrzehntelang wurde der Stein-kohlebergbau in Deutschland mit Milliarden an Steuergeldern sub-ventioniert. Erst 2018 ist damit endgültig Schluss. Derzeit wird der größte Teil der in Deutschland verfeuerten Steinkohle importiert. Auch ihr Preis steigt, ebenso wie der Uranpreis. So hat das Bundes-amt für Wirtschaft und Ausfuhr-

kontrolle (BAFA) für die Import-Steinkohle für 2007 einen Preisan-stieg von 95,5 Prozent gegenüber 1999 ermittelt.

Nicht von ungefähr haben daher RWE und Vattenfall großes In-teresse an der weiteren Nutzung der deutschen Braunkohle. Aber auch dieser Kohlestrom wird in Zukunft teurer, da über die CO2-Zertifikate, die die Kraftwerksbetreiber ab 2013 im Rahmen des europäischen Emissionshandels ersteigern müssen, ein Preis für die Verschmutzung der Atmosphäre gezahlt werden muss (CO2-Preis). Die Kosten dafür geben die Stromversorger an die Verbraucher weiter. Selbst als die Zertifikate noch kostenlos waren, wurden sie „eingepreist“. Groß war die Empörung über die „windfall profits“, die die Unternehmen dadurch realisiert haben. Das Öko-Institut beziffert deren Zusatzgewinne im Zeitraum zwischen 2008 und 2012 auf rund 35,5 Mrd. Euro.

Darüber hinaus entstehen Kosten u. a. für Gesundheitsschäden oder Luftverunreinigung, die nicht von den Energieversorgern, sondern der Gesellschaft getragen werden.

Auch die Kernenergie wurde – als Folge der Ölkrise – seit den sieb-ziger Jahren hoch subventioniert. Darüber hinaus sind im Preis die sogenannten „externen Kosten“ der Produktion von Kernenergie nicht eingerechnet: unter anderem die Gewährleistung der Sicher-heit von Transporten mit nuklearem Abfall und die Endlagerung. Wie teuer dies die Bürger zu stehen kommt, hat sich zuletzt an den maroden Endlagern Morsleben und Asse gezeigt. Zudem haften die Betreiber von Kernkraftwerken bei einem möglichen nuklea-ren Unfall de facto nur beschränkt. Eventuelle Folgekosten eines solchen Unfalls sind nicht über die Betreiber versichert. Vielmehr muss dafür, unabhängig von der finanziellen Größenordnung, die Allgemeinheit aufkommen.

Mythos 1Es greift zu kurz, nur die Kos-ten für den Ausbau der erneu-erbaren Energien zu betrachten. Die zunehmende Nutzung der unbeschränkt verfügbaren er-neuerbaren Energiequellen spart teure Importe fossiler Energie-träger wie Öl, Kohle und Gas. Die Preise letzterer sind durch weltweit steigende Nachfra-ge in den vergangenen Jahren stark angestiegen. Alle Prog-nosen gehen für die Zukunft von weiter steigenden Preisen aus. Das Bundesumweltministerium beziffert die Kostenerspar-nis durch vermiedene Energierohstoffimporte allein für 2008 auf 6,6 Mrd. Euro. Dazu kommen die durch den Einsatz regenerativer Energieträger vermiedenen externen Kosten, wie unter anderem Umweltbelastungen. Für das Jahr 2008 errechnete das BMU hier-für weitere vier Milliarden Euro. Würden beispielsweise die Folge-schäden durch Luftschadstoffe mit in den Strompreis einbezogen, so wäre Kohlestrom um mehrere Cent pro Kilowattstunde teurer. Zusätzlich bringen die erneuerbaren Energien positive volkswirt-schaftliche Effekte unter anderem durch Arbeitsplätze: Mehr als 300.000 sind bereits in Deutschland entstanden.

Die Entwicklung der erneuerbaren Energien in den letzten 20 Jah-ren hat gezeigt, dass die Förderung eine frühzeitige Markteinfüh-rung ermöglichte und die Kosten massiv gesenkt hat. Angereizt wird dies zudem durch die Degression der Einspeisevergütung. Größere Produktionszahlen, die zu so genannten „Skaleneffekten“ führen, und technische Weiterentwicklung machen die erneuerba-ren Energien langfristig immer konkurrenzfähiger.

Mythos 2Bei den Preisen muss unterschieden werden zwischen dem Bör-senpreis für Strom und dem Preis für die Endkunden. Der Anteil am Strompreis, den die Verbraucher für die erneuerbaren Energi-en zahlen, ist gering: In den vergangenen Jahren waren es jeweils etwa ein Cent pro Kilowattstunde. Nach Prognose der Übertra-gungsnetzbetreiber wird dieser Betrag im kommenden Jahr mit der wachsenden Zahl von Erneuerbaren-Energie-Anlagen auf zwei Cent pro Kilowattstunde ansteigen.

Großhandel und Vertrieb, Steuern und Abgaben sowie die Netzent-gelte machen den Löwenanteil des Strompreises aus, während der

WWF-Fazit für das deutsche Energiekonzept:Die Technik wird durch ständige Weiterent-wicklung immer billiger. Um die Klimaschutz-ziele zu erreichen, müssen bis 2030 mehr als 35 Prozent des Primärenergiebedarfs von erneuerbaren Energien gedeckt werden.

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20 Umsatzsteuer

Kostenanteile für eine Kilowattstunde (kWh) Strom für Haushaltskunden in Deutschland

Quelle: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU). 2009.

Stromsteuer

Konzessionsabgabe

Erneuerbare-Energien-GesetzKraft-Wärme-Kopplungs-Gesetz

Erzeugung, Transport, Vertrieb

2000 2002 2004 2005 2006 2007 2008

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Exportweltmeister!

Mythos: „Klimaschutz schadet der Wettbe-werbsfähigkeit der deutschen Industrie.“

„Bis 2020 wird sich der globale Umsatz der Umweltindustrien auf 3.100 Mrd. Euro mehr als verdoppeln. Deutschland hat eine gute Ausgangs-basis, um von dem globalen Wachstum über-durchschnittlich zu profitieren.“

Dr. Torsten Henzelmann, Partner Roland Berger Strategy Consultants. Quelle: Presseinformation zum GreenTech-Atlas 2.0, 7. Mai 2009.

Mythos 1:„Klimaschutz führt zu Wettbewerbs-nachteilen für die deutsche Industrie.“

Mythos 2:„Klimaschädliche Industrien werden ins Ausland abwandern.“

Mythos 3:„Zu viel Klimaschutz führt zur Deindustrialisierung Deutschlands.“

Die Fakten: Viele Unternehmen profitieren vom Klima-schutz. Deutschland ist in diesen Märkten durch Innovation, Qualität und Kompe-tenz Weltmarktführer.

Die Fakten: Dies ist nicht zu erwarten. Nicht alle ener-gieintensiven Industrien stehen im inter-nationalen Wettbewerb. Nur denjenigen, denen nachweislich große Wettbewerbs-probleme entstehen, sollten Nachteile ausgeglichen werden.

Die Fakten: Rohstoffe werden knapper. Daher muss Deutschland auf ressourcenschonende Technologien setzen und die Politik den Unternehmen Innovationsanreize setzen.

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Fakten zu Wettbewerbsfähigkeit und Zukunftsmärkten – 13

Mythos 2Eine Studie im Auftrag des Umweltbundesamtes von 2008 belegt, dass nur ein sehr geringer Anteil der Industrie negative Auswirkun-gen auf den internationalen Märkten wegen CO2-Emissionskosten befürchten müsste. Von den deutschen energieintensiven Branchen, die von hohen CO2-Kosten betroffen sind, stehen nur fünf im in-ternationalen Wettbewerb: Eisen und Stahl, Düngemittel, Papier, Aluminium und Teile von Chemie (siehe Grafik). Für diese sollten angemessene Kompensationen erbracht werden. Branchen wie die Zementindustrie jedoch haben ihren Absatzmarkt im Inland und hätten keinerlei Vorteile durch eine Verlagerung der Produktion. Im Gegenteil: Faktoren wie Distanz zum Absatzmarkt, logistische Anbindung, Qualifikation der Arbeitnehmer oder die Kosten einer Verlagerung können so negativ zu Buche schlagen, dass eine Ab-wanderung für das jeweilige Unternehmen sogar kontraproduktiv wäre. Augenblicklich werden aber bei weitem zu viele Industrien mit zu hohen Vergünstigungen bedacht. Dies ist klimaschädlich.

Mythos 3Klimaschutz bedeutet Wirtschaften ohne CO2-Ausstoß, nicht aber Deindustrialisierung. In diesem Umgestaltungsprozess entstehen neue Industriezweige, andere verschwinden. Deutschland konkur-riert in einem Weltmarkt, der immer energieeffizienter wirtschaf-tet. Falsch verstandene „Schutzräume“ für die deutsche Industrie bremsen Innovationen in Effizienz und erneuerbare Energien. Die deutsche Autoindustrie beispielsweise läuft dem Weltmarkt bei Elek-tromobilität und Fahrzeugeffizienz hinterher, weil die Politik mit fal-schen Anreizen die heimische Industrie vor zu großen Klimaschutz-auflagen schützen wollte. Die schnelle Entwicklung und Einführung von energieeffizienten und CO2-armen Produkten und Prozessen hilft der Industrie, Kosten zu senken und die Wettbewerbsposition zu ver-bessern. Die Politik muss verhindern, dass Unternehmen aufgrund kostenloser oder zu hoher Zuteilung von Emissionsrechten Zusatzge-winne abschöpfen können. Gleichzeitig müssen Rahmenbedingun-gen geschaffen werden, die Unternehmen weiterhin einen Anreiz zu CO2-Minderung und nachhaltigem Wirtschaften insgesamt geben.

Mythos 1Deutschland ist bislang im Klimaschutz vorangegangen und pro-fitiert davon. Die Vorreiterrolle hat die technische Entwicklung vorangetrieben und der Clean-Tech-Branche beachtliche Export-erfolge ermöglicht. Die deutschen Windanlagenbauer z. B. waren laut Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) die einzige Branche, die 2009 im von der Wirtschaftskrise stark gebeu-telten Anlagenbau eine positive Entwicklung vorwies. 80 Prozent Exportanteil und eine Wertschöpfung am Weltmarkt von rund 30 Prozent verweisen auf den Stellenwert der Branche. In der Technik des Carbon Capture and Storage (CCS), die nach Meinung vieler Experten zukünftig eine wichtige Rolle bei der Speicherung von CO2 aus Industrieprozessen oder der Verbrennung von Biomasse zur Extrahierung von CO2 aus der Atmosphäre spielen muss, hinkt Deutschland der internationalen Entwicklung hinterher.

In Deutschland wird oft angeführt, dass in China jede zweite Woche ein neues Kohlekraftwerk ans Netz gehe. Die andere, klimafreund-liche Seite geht dabei unter. China hat einen Wettbewerb um die energieeffizienteste Volkswirtschaft eröffnet. Der laufende Fünf-Jahres-Plan sieht eine Effizienzsteigerung um 20 Prozent pro BIP-Einheit vor. Gleichzeitig baut China erneuerbare Energien massiv aus: 2009 gingen rund 13.000 Megawatt Windkraftleistung in Be-trieb – weltweit ein Spitzenwert. Das Land hat schon heute mehr Unternehmen in der Solarbranche als die übrige Welt zusammen und exportiert rund 50 Prozent seiner Solarzellenproduktion.

Der Vorsprung eines „First Mover“, den Deutschland noch für sich reklamieren kann, muss nicht dauerhaft sein. Das Pew Center aus den USA beobachtet einen Wettkampf um die Führungsposition bei Nutzung und Produktion erneuerbarer Energien zwischen China, Deutschland und den USA. Das zeigt, dass hierzulande politische Rahmenbedingungen gesetzt werden müssen, die es den privat-wirtschaftlichen Unternehmen ermöglichen, weiterhin erfolgreich global zu konkurrieren.

WWF-Fazit für das deutsche Energiekonzept:Es ist wichtig, die deutsche Industrie fit für die Zukunft zu machen – mit Anreizen zu einer Technologieführerschaft in kohlenstoff-armen Technologien.

Handelsintensität deutscher Branchen und ihre potenzielle Belastung durch den Emissionshandel

Farbstoffe und Pigmente

€ anorganische Grundstoffe und Chemikalien

Holz- und Zellstoff

organische Grundstoffe u. ChemikalienKupfer

Glaswaren

€ Aluminium € Papier

€ Düngemittel

Furnier & Sperrholz Hohlglas

Kunststoff

Flachglas

€ Roheisen und Stahl

GlasfaserStärke

Keramik

Haushaltsartikel aus ZellstoffZucker

Kokerei, Mineralöl

KartoffelprodukteZement

Ziegel, Dachziegel

Kalk

Textilienverarbeitung

Quelle: Öko-Institut. V. Graichen et al. 2008.

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Handelsintensität mit Nicht-EU-LändernAnteil der direkten CO

2-Kosten an der Wertschöpfung

Anteil der indirekten CO2-Kosten an der Wertschöpfung

Branchen mit hohen direkten und indirekten CO2-Kosten und gleichzeitig starkem internationalen Wettbewerb€

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Für Rückfragen zu allen Themen in dieser Broschüre stehen Ihnen beim WWF zur Verfügung:

Regine GüntherLeiterin Klima- und EnergiepolitikTelefon: +49 (0) 30 308742-18E-Mail: [email protected]

Thomas DuveauReferent Erneuerbare Energien und InfrastrukturTelefon: +49 (0) 30 308742-36E-Mail: [email protected]

Der Klimawandel ist eine Bedrohung, die wir jetzt noch begrenzen können. Dies gelingt, wenn Politik und Wirtschaft gemeinsam Lö-sungen zur Änderung unserer Wirtschaftsweise entwickeln. Dem Kurswechsel hin zum kohlenstofffreien Wirtschaften stehen etab-lierte Interessen gegenüber. Sich mit ihren Argumenten auseinan-derzusetzen und Lösungen für ein klimafreundliches Wirtschaften anzubieten, ist eine Stärke des WWF.

Auf der folgenden Seite haben wir die wichtigsten Argumente aus dieser Broschüre zusammengestellt. Weitere Informationen zum WWF-Energiekonzept, zur Studie „Modell Deutschland“ und den Lösungsansätzen des WWF für die deutsche und internationale Klimapolitik finden Sie online unter www.wwf.de/klima.

Vier auf einen Streich. Die Argumente für ein zukunftsfähiges Energiekonzept im Überblick.

Der WWF ist eine der größten unabhängigen Naturschutzorganisationen der Welt. Das globale Netzwerk des WWF ist in mehr als 100 Ländern aktiv. Weltweit unterstützen uns rund fünf Millionen Förderer.

Der WWF will der weltweiten Naturzerstörung Einhalt gebieten und eine Zukunft gestalten, in der Mensch und Natur in Harmonie leben. Deshalb müssen wir gemeinsam:

• die biologische Vielfalt der Erde bewahren,• erneuerbare Ressourcen naturverträglich nutzen und• die Umweltverschmutzung verringern und verschwenderischen Konsum eindämmen.

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Mythos: „Die Stromnachfrage steigt bzw. bleibt in Zukunft gleich.“Fakten: Werden Industrieprozesse und Elektrogeräte effizi-enter, kann der Stromverbrauch bis 2050 bis zu einem Drittel sinken. Dafür muss die Politik jetzt die Weichen stellen. Sie muss Verbrauchsstandards für effiziente Geräte definieren, in die Verbesserung der Energieproduktivität investieren und Märkte für Energieeffizienz schaffen.

Mythos: „Die erneuerbaren Energien können den Strombedarf nicht decken.“Fakten: Die erneuerbaren Energien können bis 2050 den Strombedarf in Deutschland zu 100 Prozent decken. Zahl-reiche Studien belegen dies (McKinsey, PWC, Sachverstän-digenrat für Umweltfragen, WWF). Blieben die Kernkraft-werke länger am Netz, würde der notwendige Ausbau der erneuerbaren Energien behindert.

Mythos: „Nur Strom aus Kohle und Kernkraft kann die Grundlast sichern – die erneuerbaren Energien schaffen dies nicht.“Fakten: Eine breite Aufstellung der erneuerbaren Energie-erzeugung kann zu jedem Zeitpunkt die Nachfrage decken. Schon heute übertrifft die installierte Windkraftleistung die der Kernkraftwerke. Investitionen müssen jetzt in Energie-speicher und intelligente Stromnetze getätigt werden. Damit wird das Konzept der „Grundlast“ hinfällig.

Mythos: „Klimaschutz führt zu Wettbewerbs-nachteilen für die deutsche Industrie.“Fakten: Viele Unternehmen profitieren von ihrer Vorreiter-rolle im Klimaschutz. So waren bspw. die deutschen Wind-anlagenbauer die einzige Branche im Anlagenbau, die 2009 trotz Wirtschaftskrise Zugewinne machen konnte. Es gilt jetzt, diese wirtschaftlichen Vorteile gegenüber Wettbewer-bern, z. B. aus den USA und China, zu sichern.

Mythos: „Klimaschädliche Industrien werden ins Ausland abwandern.“Fakten: Energieintensive Branchen, wie z. B. der Zement-sektor, haben ihren Absatzmarkt in Deutschland. Eine Verla-gerung der Produktion in ein Land mit niedrigeren Umwelt-standards würde für diese Industrien höhere Transportkosten und ggf. schlechtere Standortbedingungen bedeuten. Eine Abwanderung wäre unter diesen Umständen nicht sinnvoll.

Mythos: „Zu viel Klimaschutz führt zur Dein-dustrialisierung Deutschlands.“Fakten: Nicht alle energieintensiven Industriezweige in Deutschland sind tatsächlich dem internationalen Wettbe-werb ausgesetzt. Wo nachweisbar Nachteile entstehen, sollte ein Ausgleich entrichtet werden. Allerdings müssen Unter-nehmen auch Innovationsanreize gesetzt werden, um ihre Wettbewerbsfähigkeit auf den energieeffizienten Märkten der Zukunft zu behaupten.

Mythos: „Eine Verlängerung der Laufzeiten der Kernkraftwerke ist gut fürs Klima.“Fakten: Eine Laufzeitverlängerung der Kernkraftwerke bringt keine zusätzlichen CO2-Einsparungen. Denn es wer-den nicht mehr Emissionen eingespart als im EU-Emissi-onshandel vereinbart. Vielmehr blockiert die Verlängerung den Ausbau der erneuerbaren Energien und die Bemühungen um Energieeffizienz.

Mythos: „Kernkraft ist billig.“Fakten: Der Preis für Strom bildet sich an der Strombörse. Deshalb kommen die relativ niedrigen Erzeugungskosten bei Strom aus Kernkraft nur den Energieversorgern, nicht aber den Verbrauchern zugute. Was oft vergessen wird: Für die Kernenergie wurden seit ihrer Nutzung (1950-2008) in Deutschland Steuergelder in Höhe von 165 Mrd. Euro auf-gewendet.

Mythos: „Für den internationalen Klimaschutz ist die Kernenergie notwendig.“Fakten: Global gesehen ist der Beitrag der Kernenergie zum Klimaschutz nicht signifikant: Sie deckt nur rund 15 Prozent des globalen Strombedarfs ab. Wichtig für das Erreichen des deutschen Kyoto-Ziels von minus 21 Prozent (bis 2012 gegenüber 1990) war vor allem der Ausbau der erneuerbaren Energien und der Energieeffizienz.

Mythos: „Der Ausbau der erneuerbaren Ener-gien ist zu teuer.“Fakten: Die erneuerbaren Energien werden finanziell ge-fördert. Sie sparen aber auch Geld. Denn es müssen ent-sprechend weniger fossile Energieträger wie Öl und Gas importiert werden. Das waren laut BMU allein 2008 rund 6,6 Mrd. Euro. Durch die Vermeidung von Umweltbelastun-gen wie den Ausstoß von Luftschadstoffen gibt es weitere Kostenersparnisse.

Mythos: „Das EEG lässt die Strompreise an-steigen.“Fakten: Der Betrag, den die Verbraucher für die Förderung der erneuerbaren Energien über das EEG zahlen, macht nur einen minimalen Anteil am Strompreis aus. 2009 war es etwa ein Cent pro kWh. Wesentliche Preisbestandteile sind dagegen Steuern und Abgaben sowie die Netzentgelte.

Mythos: „Strom aus Kohle und Kernkraft ist und bleibt billig.“Fakten: Fossile Brennstoffe sind in den vergangenen Jahren auf dem Weltmarkt stetig teurer geworden. Darüber hinaus gibt es erhebliche externe Folgekosten aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe (Luftverunreinigung, Gesundheitsschä-den). Hohe Kosten entstehen auch bei der Kernkraft, u. a. für die Sicherheit von Transporten mit nuklearem Abfall und die Endlagerung.

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MYTHEN UND FAKTEN ZU

Kernkraft und erneuerbaren Energien

MYTHEN UND FAKTEN ZU

Energiepreisen

MYTHEN UND FAKTEN ZU

Infrastruktur und Versorgungs-sicherheit

MYTHEN UND FAKTEN ZU

Wettbewerbs- fähigkeit und Zukunftsmärkten