© PROJECT CONSULT & IT-Business 2009 1 Dr. Ulrich Kampffmeyer Elektronische Archivierung und...
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© PROJECT CONSULT & IT-Business 2009 1
Dr. Ulrich Kampffmeyer Elektronische Archivierung und Continuous Migration
21.04. Frankfurt / Hanau23.04. München05.05. Düsseldorf / Neuss07.05. Hamburg
PROJECT CONSULT Unternehmensberatung GmbH
© PROJECT CONSULT & IT-Business 2009 2
Agenda
Datenwachstum: Nicht allein ein Storage-Thema? Revisionssichere Archivierung, Langzeitarchivierung
und universelle Archivsysteme Archivierungs-Standards und internationale Initiativen Neue Archivspeichertechnologien Migration und das Konzept der „Continuous Migration“ Ausblick: Anspruch & Herausforderungen
© PROJECT CONSULT & IT-Business 2009 3
Storage
Archiv
Archiv
Storage
Tape
Storage
Server
ServerServer
User
Mobile Nutzer
Datenwachstum: Nicht allein ein Storage-Thema!Datenwachstum: Nicht allein ein Storage-Thema?
© PROJECT CONSULT & IT-Business 2009 5
Gigabyte
Der Content „Big Bang“
40.000 v.C
Höhlen-
malerei
Werkzeuge
105
Papier
3500
Schrift
1947
Tran-
sistor
1950
Computer
Späte 1960s
Internet
1870
Elektrizität,Telefon
1450
Druck
1993
Das Web
200436 Mrd
200324 Mrd
200212 Mrd
20016 Mrd
20003 Mrd
200552 Mrd
200687 Mrd
Elektronische Informationwächst exponentiell.
Jedes Jahr werden mehr alsdoppelt so viele Datenwie im Vorjahr generiert.
© PROJECT CONSULT & IT-Business 2009 8
Archivierung nur einStorage-Thema?!
Ist die Bewältigung der Informationsflut nur ein Speicherproblem?
Ist der Ansatz ILM Information Lifecycle Management der Speichersystemanbieter ausreichend?
Archivierung ist kein HSM; Archivierung ist mehr als nur ein Speicherthema!
© PROJECT CONSULT & IT-Business 2009 9
Storage
Archiv
Archiv
Storage
Tape
Storage
Server
ServerServer
User
Mobile Nutzer
Revisionssichere Archivierung, Langzeitarchivierung und universelle Archivsysteme
© PROJECT CONSULT & IT-Business 2009 11
Archiv
Unter einem Archiv (von lat.: archivum, aus griech.: archeion Regierungs-, Amtsgebäude) versteht man üblicherweise eine meist auf Dauer angelegte Sammlung von Unterlagen oder Informationen.
Die Archivierung von Informationen zu Geschäftsgängen und Entscheidungen ist seit jeher eine Verpflichtung für alle Unternehmen, Verwaltungen und Organisationen, die rechtlich relevante Handlungen vornehmen, die nachvollziehbar bleiben müssen.
© PROJECT CONSULT & IT-Business 2009 12
Elektronische Archivierung
Elektronische Archive erlauben datenbankgestützt den Zugriff auf langzeitig, unveränderbar archivierte elektronische Informationen.
Elektronische Archive sind keine Datensicherungs- oder Backup-Systeme.
Grundsätzlich dient die elektronische Archivierung zur langfristigen, sicheren, authentischen und unverfälschbaren elektronischen Speicherung von Daten, Informationen, Records, Dokumenten und Content mit direktem zielgerichtetem Zugriff.
© PROJECT CONSULT & IT-Business 2009 13
Langzeitarchivierung
Langzeitarchivierung
Unter „elektronischer Langzeitarchivierung“ versteht man die Bereitstellung von Daten und Dokumenten über einen Zeitraum von mindestens 10 Jahren.
Archivare in historischen Archiven verstehen unter Langzeitarchivierung die ewige, dauerhafte Archivierung.
© PROJECT CONSULT & IT-Business 2009 14
Revisionssichere Archivierung
Revisionssichere Archivierung
Unter „revisionssicherer Archivierung“ versteht man Archivsysteme, die nach den Vorgaben der Abgabenordnung (HGB AO) und der GoBS Daten und Dokumente sicher, unverändert, vollständig, ordnungsgemäß, verlustfrei reproduzierbar und datenbankgestützt recherchierbar verwalten.
In 2009 kommen kommt der Nachfolger der GoBS:
die GoBIT!
© PROJECT CONSULT & IT-Business 2009 15
Aufbewahrungspflicht
Die revisionssichere Archivierung bezieht sich auf
Handelsbriefe, Geschäftsbriefe und sonstige wichtige Dokumente.
Auch E-Mails, Webseiten, SMS und andere Formen von Dokumenten können für das Geschäft wichtig sein – auch wenn sie explizit kein Handelsbrief sind!
Die ordnungsgemäße Dokumentation der Geschäfts- tätigkeit ist eine Kardinalspflicht des Kaufmanns.
© PROJECT CONSULT & IT-Business 2009 16
Revisionssicherheit: Kriterien
Folgende grundsätzlichen Kriterien gelten für die
Revisionssicherheit von Archivsystemen: Ordnungsmäßigkeit Vollständigkeit Sicherheit des Gesamtverfahrens Schutz vor Veränderung und Verfälschung Sicherung vor Verlust Nutzung nur durch Berechtigte Einhaltung der Aufbewahrungsfristen Dokumentation des Verfahrens Nachvollziehbarkeit Prüfbarkeit
© PROJECT CONSULT & IT-Business 2009 17
Revisionssicherheit: Kriterien
Revisionssicherheit ist kein technisches Merkmal. Es gibt daher auch keine revisionssicheren Speichermedien!
WORM – d.h. nur einmal beschreibbare und dann nur noch lesbare Speicher – unterstützt die Revisionssicherheit, ist aber selbst und für sich allein genommen nicht revisionssicher!
Man kann bei Einsatz geeigneter Verfahren auch auf wiederbeschreibbaren Speichern revisionssicher archivieren!
© PROJECT CONSULT & IT-Business 2009 18
Revisionssicherheit: Kriterien
Die Revisionssicherheit wird in einer Verfahrensdokumentation nachgewiesen (siehe GoBS und GoBIT).
Prozesse, Organisation und Betrieb sind auf die Erfüllung der Revisionssicherheit auszulegen und die Einhaltung der Vorgaben und beschriebenen Verfahren ist regelmäßig zu prüfen.
Die „Abnahme“ der Revisionssicherheit hat durch einen unabhängigen Dritten bzw. durch die entsprechende Aufsicht zu erfolgen.
© PROJECT CONSULT & IT-Business 2009 25
10 Grundsätze der elektronischen Archivierung
1. Jedes Dokument muss unveränderbar archiviert werden.
2. Es darf kein Dokument auf dem Weg ins Archiv oder im Archiv selbst verloren gehen.
3. Jedes Dokument muss mit geeigneten Retrievaltechniken wiederauffindbar sein.
4. Es muss genau das Dokument wiedergefunden werden, das gesucht worden ist
5. Kein Dokument darf während seiner vorgesehenen Lebenszeit zerstört werden können.
6. Jedes Dokument muss in genau der gleichen Form, wie es erfasst wurde, wieder angezeigt und gedruckt werden können.
© PROJECT CONSULT & IT-Business 2009 26
10 Grundsätze der elektronischen Archivierung
7. Jedes Dokument muss zeitnah wiedergefunden werden können.
8. Alle Aktionen im Archiv, die Veränderungen in der Organisation und Struktur bewirken, sind derart zu protokollieren, dass die Wiederherstellung des ursprünglichen Zustandes möglich ist.
9. Elektronische Archive sind so auszulegen, dass eine Migration auf neue Plattformen, Medien, Softwareversionen und Komponenten ohne Informationsverlust möglich ist.
10. Das System muss dem Anwender die Möglichkeit bieten, die gesetzlichen Bestimmungen (BDSG, HGB/AO, etc.) sowie die betrieblichen Bestimmungen des Anwenders hinsichtlich Datensicherheit und Datenschutz über die Lebensdauer des Archivs sicherzustellen.
Anm.: Im Mai 2009 wurde eine Neufassung als „Grundsätze der elektronischen Archivierung vom VOI e.V. veröffentlicht. Diese Version basiert auf der Veröffentlichung Ulrich Kampffmeyer, Jörg Rogalla: Grundsätze der elektronischen Archivierung. Verband Organisations- und Informationssysteme e. V., Darmstadt 1997, ISBN 3-932898-03-6
© PROJECT CONSULT & IT-Business 2009 30
ArchivsystemManagement
ArchivsystemSpeicher
IndexDatenbank
Architektur von elektronischen Archivsystemen
© PROJECT CONSULT & IT-Business 2009 31
Grundsatz
„Nur ein dummes Archiv hat lange Bestand!“
Logik, Verwaltung und Speicher sind von einander zu trennen, damit sie auch getrennt gepflegt und weiterentwickelt werden können.
© PROJECT CONSULT & IT-Business 2009 32
Archiv-Client
Archivanwendung
ArchivverwaltungDatenbank
Archivspeicher
Monolith
Fach-Client
Fachanwendung
Speicher
ArchitekturVergangenheit
© PROJECT CONSULT & IT-Business 2009 33
Archivlogik& Dienste
Administration
ArchivverwaltungDatenbank
Archivspeicher
Fach-Client
Fachanwendung
Temporärer Speicher
Scan-Client
Scan-anwendung
Cache
Recherche
Anzeige
NachindizierungIndizierung
QS
ArchitekturHeute
© PROJECT CONSULT & IT-Business 2009 34
Archivlogik& Dienste
Administration
ArchivverwaltungDatenbank
Archivspeicher
Fach-Client
Fachanwendung
Temporärer Speicher
Dienstkonzept einer IT-Infrastruktur
Scan-Client
Scan-anwendung
Cache
Workflow-Client
Workflow
Speicher
ArchitekturHeute
© PROJECT CONSULT & IT-Business 2009 35
Archivlogik& Dienste
Administration
ArchivverwaltungDatenbank
Archivspeicher
Dienstkonzept einer IT-Infrastruktur
Universal-Archivfür alle Formen von
Informationsobjekten
Portal E-Mail Office andereFach-verfahren
ArchitekturHeute
EnablingEnablingEnablingEnabling
© PROJECT CONSULT & IT-Business 2009 36
Archivlogik& Dienste
Administration
ArchivverwaltungDatenbank
Archivspeicher
Was bleibt an eigenständigen ECM-Anwendungen?
Universal-Archivfür alle Formen von
Informationsobjekten
Postkorb-Anwendung
RecordsManager
Recherche-
ClientVirtuelleAkte
Architektur
© PROJECT CONSULT & IT-Business 2009 37
Grundsatz„Ein Archiv(medium) allein ist nie genug!“
Speichermedien müssen redundant und sicher ausgelegt sein.Die Lesbarkeit und Verfügbarkeit mussregelmäßig überprüft werden.
© PROJECT CONSULT & IT-Business 2009 38
Archivoperativ
ArchivSicherung
Inhouse Outhouse
Archivoperativ
ArchivSicherung
Archivoperativ
ArchivSicherung
Eigen-Anwender
Eigen-Anwendermit outge-sourctemSicherheits-archiv
SaaS & Outsourcing
Architektur und Sicherheit
© PROJECT CONSULT & IT-Business 2009 39
Storage
Archiv
Archiv
Storage
Tape
Storage
Server
ServerServer
User
Mobile Nutzer
Standards in der Archivierung
© PROJECT CONSULT & IT-Business 2009 41
StandardsElektronische Archivierung ist vielfachstandardisiert:
Architektur Metadaten Schnittstellen Verfahren Formate
Einige Beispiele:
© PROJECT CONSULT & IT-Business 2009 42
Archivierung
Archivierung ist normiert:
ISO 17799: Information Security ISO 14721: OAIS Open Archive Information
System ISO/TR 18492: Long-term preservation of
electronic document-based information
ISO/CD TR 26102: Information and documentation Requirements for long-term
preservation of electronic records „Vertrauenswürdige Archive“
© PROJECT CONSULT & IT-Business 2009 44
OAIS-Referenzmodell
© PROJECT CONSULT & IT-Business 2009 45
OAIS-Referenzmodell
EingangIndizierung
© PROJECT CONSULT & IT-Business 2009 46
OAIS-Referenzmodell
LogikVerwaltungDatenbank
© PROJECT CONSULT & IT-Business 2009 47
OAIS-Referenzmodell
Archiv-Speicher
© PROJECT CONSULT & IT-Business 2009 48
OAIS-Referenzmodell
ZugriffBereitstellung
© PROJECT CONSULT & IT-Business 2009 49
Vertrauenswürdige Archivierung
Definition: Vertrauenswürdigkeit (engl. trustworthiness) wird als
Eigenschaft eines Systems angesehen, gemäß seinen Zielen und Spezifikationen zu operieren.
Aus Sicht der IT-Sicherheit stellen Integrität, Authentizität, Vertraulichkeit und Verfügbarkeit Grundwerte dar. IT-Sicherheit ist somit ein wichtiger Baustein für vertrauenswürdige digitale Langzeitarchive.
Die Kriterien für vertrauenswürdige Archivsysteme wurden vom
nestor-Projekt in die ISO-Normung eingebracht.
(http://www.univie.ac.at/lehrentwicklung/fileadmin/le/files/Phaidra/Kolar.vnd.ppt#260,3,Definition)
© PROJECT CONSULT & IT-Business 2009 50
Standards Metadaten
International:
ISO 23081 Metadata-Standard
LMER Langzeitarchivierungsmetadaten
METS, MARC, Dublin Core …
Europa:
MoReq2 Records Management(einschließlich ISO 23081)
Deutschland (öffentliche Verwaltung):
XDOMEA mit XArchiv
© PROJECT CONSULT & IT-Business 2009 51
Standards Schnittstellen
Speichersystemanbieter (technisch für Archivspeicher)SNIA XAM
Öffentliche Verwaltung DeutschlandXDOMEA XArchivBundesarchiv SAM
Zugriffsschicht (technisch für Clienten)CMISWebDAVJSR 170/283
© PROJECT CONSULT & IT-Business 2009 54
XAMXAM „eXtensible Access Method“ Entwickelt ursprünglich von IBM und EMC sowie HP, Hitachi Data Systems (HDS) und Sun Microsystems (Oracle). Übernommen von der SNIA im Rahmen der „Fixed Content Aware Storage Technical Work Group“ (FCAS TWG):
XAM als Grundlage für die Entwicklung eines Fixed-Content-API zur langfristigen Datenarchivierung. Ziel des SNIA-Data-Management-Forums ist, Standards für das Speichern unveränderlicher Inhalte zu entwickeln. XAM soll das Datenspeichern und die Automatisierung von Storage-Migrationen vereinfachen. Zur Zeit existieren 3 verschiedene Ausprägungen von XAM.
© PROJECT CONSULT & IT-Business 2009 56
SNIA LTACSI LTACSI - long-term Archive and Compliance Storage Initiative Konsortium zur Lösung von Langzeitarchivierungsproblemen Zielsetzung:
weltweite Vorgaben für Best Practices und für Standards für die Langzeitarchivierung, die elektronische Archivierung generell und Compliance-relevante Systeme schaffen konkrete Anforderungen an XAM und andere ILM Aktivitäten der SNIA definieren.
© PROJECT CONSULT & IT-Business 2009 57
Der digitale 100-Jahre-Archiv-Standard
Die „100-Jahre“-Initiative ist eine Untergruppe von LTACSI Zielsetzung:
mit Hilfe von Archiv-Anwendungen Daten-Objekte für die nächsten 100 Jahre logisch lesbar und migrierbar machen. Die XAM-Spezifikationen wurden Mitte 2008 durch das Archivierungsformat SD-SCDF (Self-Describing Self Contained Data Format) aufgewertet. Dies ermöglicht die Langzeitaufbewahrung digitaler Daten auch beim Wechsel von Hardware und Anwendungen. Die Initiative fordert einen multidisziplinären Ansatz, der auch Architektur- und funktionale Themen wie die ISO 17421 OAIS Open Archival Information Systems adressiert.
© PROJECT CONSULT & IT-Business 2009 58
Standards Formate
TIFF Tagged Image File Format
verschiedene Spezifikationen (einschließlich Farbe)
PDF Portable Document Format
PDF/A als Norm ISO 19005PDF/A-2 ist in EntwicklungPDF selbst wird ebenfalls durch die ISO normiert
© PROJECT CONSULT & IT-Business 2009 59
Viele Standards …Dies heißt aber nicht, dass jeder Standard auch für die jeweiligen individuellen Archivierungsanforderungen geeignet ist!
Aber: man kann gut abkupfern …
Und: Standards ändern sich über die Zeit. DEN universellen Standard für Schnittstellen oder Formate gibt es nicht!
© PROJECT CONSULT & IT-Business 2009 60
Standards Archivierung bedeutet immer auch zugleich Migration!
z.B. Technologiewechsel bei langzeitiger Aufbewahrung, neue Nutzungsmodelle etc.
Die Einhaltung von Standards macht das Leben bei Migrationen einfacher!
© PROJECT CONSULT & IT-Business 2009 62
Storage
Archiv
Archiv
Storage
Tape
Storage
Server
ServerServer
User
Mobile Nutzer
Neue Archivspeichertechnologien
© PROJECT CONSULT & IT-Business 2009 64
ArchivierungBandspeichertechnologien
Sehr geringe Anschaffungskosten für Magnetbänder; weniger als 10 Cent pro GB WORM Medien erfüllen die Forderung nach Revisionssicherheit Energieverbrauch ist gering und macht Bandsysteme auch für die Langzeitarchivierung interessant Datentransferrate wird von heute 120 MB/s auf 270 MB/s zunehmen, dagegen liegen die Zugriffszeiten im mehrstelligen Sekundenbereich Lagerbedingungen: niedrige Temperatur und niedriger Luftfeuchtigkeit Archivdauer von 30 Jahren möglich
© PROJECT CONSULT & IT-Business 2009 65
ArchivierungFestplatten
Erste Wahl, wenn Daten ständig verfügbar sein sollen Es gibt bereits erste Festplatten mit bis zu 2TB Kapazität und Zugriffszeiten im einstelligen Millisekundenbereich Transferraten von über 100 MB/s garantieren eine sehr gute Performance Anschaffungspreis ca. 20 Cent/GB TCO jedoch hoch: hoher Energieverbrauch für Geräte und Kühlung, hoher Platzbedarf, Kurzlebigkeit (im Durchschnitt 6 Jahre) Revisionssichere Archivierung auf Festplatten erfordert einen zusätzlichen administrativen Aufwand (-> weitere Zusatzkosten, daher weniger für die Langzeitarchivierung geeignet)
© PROJECT CONSULT & IT-Business 2009 66
ArchivierungSolid State Disks
Noch schneller als Festplatten: Zugriffszeiten liegen hier im Mikrosekundenbereich (ca. 200 μs), die Übertragungsraten (80 MB/s (schreiben) – 250 MB/s (lesen)) erreichen speziell beim Lesezugriff bisher von keinem anderen externem Speichermedium erreichte Werte Sehr robust, geringer Energiebedarf, geringe Wärmeentwicklung und extrem leise Aber: sehr teuer > 3 Euro/GB Lebensdauer liegt bei ca. 5 Jahren, die maximale Kapazität einer Solid State Disk beträgt heute 128 GB Für die Langzeitarchivierung daher weniger geeignet
© PROJECT CONSULT & IT-Business 2009 67
ArchivierungDigital-Optische Speicher
Optimal für die Langzeitarchivierung, wenn man auf die richtigen Produkte setzt Werden bereits seit den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts für die Archivierung digitaler Daten eingesetzt Heutige optische Platten bieten im 5 ¼“ Format 50 GB (Blue-Ray-Disc) bzw. 60 GB (UDO-2) an Kapazität Robust gegen äußere Einflüsse, bieten eine Transferrate von 5 -10 MB/s, Zugriff erfolgt als „Random Access“ und liegt bei 25 – 150 ms Datenlebensdauer liegt bei über 30 Jahren Nachteil optischer WORM Platten: Notwendigkeit spezieller Software erhöht administrativen Aufwand und Kosten Optische Platten werden in erster Linie als WORM Datenträger zur Langzeitarchivierung eingesetzt
© PROJECT CONSULT & IT-Business 2009 68
ArchivierungHolographische Speicher
Der „natürliche“ Nachfolger der optischen Speicher Zwei Verfahren zur Speicherung von Hologrammen als Repräsentanten von ganzen Bitströmen werden zur Zeit entwickelt : Firma InPhase und eine HVD-Alliance Holographische Speicher erreichen relativ hohe Transferraten (160 MBit / s (=20MB/s)); künftige Generationen sehen Transferraten von 80MB/s bzw. 120 MB/s vor Lebensdauer holographischer Speicher wird mit mehr als 50 Jahren angegeben Vielleicht DAS Archivspeichermedium der Zukunft?
© PROJECT CONSULT & IT-Business 2009 71
ArchivierungHolographische Speicher
HVD-Alliance InPhase
Struktur der Holographic Versatile Disc1. grüner Schreib-/Lese-Laser (532 nm)2. roter Positionierungs-/Adressierungs-Laser (650 nm)3. Hologramm (Daten)4. Polycarbon-Schicht5. Photopolymerische Schicht (Datenträgerschicht)6. Distanz-Schichten7. dichroitische Schicht (reflektiert grünes Licht)8. Aluminium reflektive Schicht (reflektiert rotes Licht)9. Transparente BasisP. PIT
© PROJECT CONSULT & IT-Business 2009 72
ArchivierungMillipede Nanospeicher
IBM arbeitet seit Jahren an der Entwicklung der Millepede (Tausendfüßler) Nanospeicher Grundprinzip ist vergleichbar mit der früheren Lochkarte, jedoch mit Größenordnungen, die im Nanobereich liegen Speicherung von bis zu 125 GB auf einem Quadratzoll möglich; aktuell werden Schreib-/Leseköpfe mit 64 * 64 (4096) Nadelspitzen eingesetzt Obwohl es sich um ein teilweise mechanisches Verfahren handelt, werden Übertragungsraten von 3 – 4 MB/s erreicht Prototyp noch 2009; langfristig sollen die heutigen Festplatten ersetzt werden
© PROJECT CONSULT & IT-Business 2009 73
ArchivierungRacetrack Memory
Neue Speichertechnologie, die ebenfalls von IBM entwickelt wird Kombination der hohen Leistungsfähigkeit von Flashspeichern mit
der großen Kapazität und den niedrigen Kosten der Festplatte Daten werden in Form von winzigen, gegensätzlich
magnetisierten Bereichen (Domänen) in einem Nanodraht gespeichert
Verschiebung der einzelnen Domänen im Nanodraht mit einer Geschwindigkeit von 100 m/s über die zentrale Schreib-/Leseeinheit
Die Zugriffszeiten im Bereich unter einer Nanosekunde Arbeitet bewegungslos, daher keine Abnutzung, Lebensdauer
nahezu unbegrenzt Erster Prototyp soll laut IBM in 10 Jahren erscheinen
© PROJECT CONSULT & IT-Business 2009 80
Migration und das Konzept der „Continuous Migration“
Storage
Archiv
Archiv
Storage
Tape
Storage
Server
ServerServer
User
Mobile Nutzer
Migration
© PROJECT CONSULT & IT-Business 2009 81
MigrationMigration ist eine Methode zur Sicherstellung der Verfügbarkeit ist die Migration von Information in eine neue Systemumgebung.
Sie stellt unter Umständen ein Risiko dar, wenn die Informationen nicht nachweislich unverändert, vollständig und weiterhin uneingeschränkt wieder findbar von einer Systemlösung auf eine andere migriert werden.
© PROJECT CONSULT & IT-Business 2009 82
MigrationOriginalität und Authentizität können durch eine Migration in Frage gestellt werden. Anderseits zwingt der technologische Wandel die Anwender auf neue Speicher- und Verwaltungs-komponenten rechtzeitig zu wechseln, um die Information verfügbar zu halten.
© PROJECT CONSULT & IT-Business 2009 83
MigrationDie Migration ist bereits bei der Ersteinrichtung eines Archiv- und Speichersystems zu planen, um ohne Risiko und Aufwand den Wechsel vollziehen zu können. Kontrollierte, verlustfreie, „kontinuierliche Migration“ ist zur Zeit die wichtigste Lösung, Information über Jahrzehnte und Jahrhunderte verfügbar zu halten.
© PROJECT CONSULT & IT-Business 2009 85
Migration
Entscheidung
Realisierung Produktions-betrieb
GeänderteAnforderungen
Migration
© PROJECT CONSULT & IT-Business 2009 86
Migration„Wenn ich heute ein System installiere, das auch noch in 20 Jahren Dokumente wieder bereitstellen können muss, da weiß ich doch schon jetzt, dass Hardware, Software und Umgebung nicht mehr vorhanden sein werden!“
Langzeitarchivierung und Migration sind zwei Seiten der gleichen Medaille!
© PROJECT CONSULT & IT-Business 2009 92
Continuous MigrationContinuous Migration ist das kontinuierliche, verlustfreie Verlagern und neu Archivieren von aufbewahrungswürdigen und aufbewahrungspflichtigen Informationsbeständen nebst ihrem Kontext- und ihren Index-Informationen mit Sicherstellung der Lesbarkeit, Nutzbarkeit und Verfügbarkeit aller Informationen.
Continuous Migration nutzt Konzepte der integrativen Migration zur Ausalterung älterer Informationsbestände.
© PROJECT CONSULT & IT-Business 2009 93
Continuous Migration Continuous Migration ist eine ständige Aktivität, die zwar durch externe Faktoren beeinflusst wird, aber entsprechend einer Langfristplanung zur Sicherstellung der Informationsverfügbarkeit kontinuierlich durchgeführt wird.
Die Continuous Migration wird von regelmäßigen Tests zur Verfügbarkeit der archivierten Informationen begleitet, die zusätzlich immer dann durchgeführt werden, wenn Betriebssysteme, Anwendungen, Konfigurationen oder andere Komponenten ersetzt, verändert oder ergänzt werden.
© PROJECT CONSULT & IT-Business 2009 101
Storage
Archiv
Archiv
Storage
Tape
Storage
Server
ServerServer
User
Mobile Nutzer
Ausblick: Anspruch & Herausforderungen
Informationsmanagement
© PROJECT CONSULT & IT-Business 2009 119
Steigende rechtliche Dokumentationsanforderungen
Ständig neue Gesetze & Verordnungen: Die rechtliche Welt wird dem Informationszeitalter angepasst.
Was elektronisch entsteht oder nur elektronisch vorliegt, muss auch elektronisch nachvollzieh-bar und prüfbar sein.
Anspruch & Herausforderung
© PROJECT CONSULT & IT-Business 2009 120
Anspruch & Herausforderung
Bedeutung
Archive sind kein Nebenkriegsschauplatz!
Ohne elektronische Archive keineNachvollziehbarkeit und keine Rechtssicherheit!
Der Unternehmensleitung muss begreiflich gemacht werden, dass Archivierung auch in ihrer Verantwortung liegt.
© PROJECT CONSULT & IT-Business 2009 121
Der Wert von Information
Der Wert von Information muss für jedeindividuelle Lösung ermittelt werden.
Die Bestimmung des Wertes der gespeicherten
Information, der Grad der Abhängigkeit und die
Abwägung der Risiken bestimmen die Auslegung des Archivsystems.
Anspruch & Herausforderung
© PROJECT CONSULT & IT-Business 2009 122
Wirtschaftlichkeit & Sicherheit
Elektronische Archivierung ist wirtschaftlicher als herkömmliche Papierarchive.
Bei entsprechender Auslegung sind elektronische Archive sicherer als herkömmliche Papierarchive.
Die Einführung der elektronischen Archivierung ist nur eine Frage des „Wie“ und nicht mehr des „Ob“ und „Wann“.
Anspruch & Herausforderung
© PROJECT CONSULT & IT-Business 2009 123
Abhängigkeit
Die Abhängigkeit von elektronischer Information wird unterschätzt.
Die Abhängigkeit von der Verfügbarkeit von elektronischer Information wächst ständig. Ganze Bereiche unseres öffentlichen Lebens, unsererWirtschaft und unserer Verwaltung arbeiten nur noch mitelektronischer Information. Ist sie nicht verfügbar, sind wir nicht arbeitsfähig – oder inZukunft – nicht überlebensfähig. Die Frage nach der Verfügbarkeit, Vollständigkeit und Richtigkeit von Information ist längst eine Existenzfrage geworden.
Anspruch & Herausforderung
© PROJECT CONSULT & IT-Business 2009 125
Ausklang
Elektronische Archive sind das Gedächtnis
der Informationsgesellschaft. (Zitat von Erkki Liikanen, EU-Kommissar für die Informationsgesellschaft, 1999)
Die Archivierung von geschäftsrelevanten Informationen ist nicht alles!
Es gilt auch über den Tellerrand zu blicken und die historische Bedeutung von Informationsobjekten im Auge zu behalten.
© PROJECT CONSULT & IT-Business 2009 126
Ausklang
Elektronische Archive sind das Gedächtnis
der Informationsgesellschaft. (Zitat von Erkki Liikanen, EU-Kommissar für die Informationsgesellschaft, 1999)
Die Archivierung von geschäftsrelevanten Informationen ist nicht alles!
Es gilt auch über den Tellerrand zu blicken und die historische Bedeutung von Informationsobjekten im Auge zu behalten.
Storage
Archiv
Archiv
Storage
Tape
Storage
Server
ServerServer
User
Mobile Nutzer
© PROJECT CONSULT & IT-Business 2009 127
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit !
Dr. Ulrich KampffmeyerStefan MeinholdE-Mail: [email protected]
Folien zum Vortrag, Newsletter, Informationen ...www.PROJECT-CONSULT.com