Post on 05-Apr-2015
Zukunft gestaltenBildung für nachhaltige Entwicklung
Jahresthema „Geld“
Chancen durch Bürgeraktiengesellschaften- die Regionalwert AG -
Bürgeraktiengesellschaft in der Region FreiburgReferent: Christian Hiß Gründer und Vorstand
• Die Idee und die Ziele
• Die Unternehmenstätigkeit und die Chancen
• Die Rechtsform und die Organe
• Die zweifache Rendite
• Nachhaltigkeitsindikatoren
Gliederung
Idee
• Beteiligung von Bürgern an regionaler Landwirtschaft
• Kapital als Schlüsselfaktor zur Regionalisierung der Wertschöpfung
• In-Wertsetzung von sozial-ökologischen Leistungen der Landwirtschaft
Ziele
• Aufbau der gesamten Wertschöpfungskette mit Kapital von Bürgern
• Aufbau einer ökonomischen, sozial-ökologisch nachhaltigen Wirtschaft
• Erfassung der tatsächlichen Leistungen zur Nachhaltigkeit (verbürgte NH)
• Bürgern Gestaltungseinfluss auf ihre Region geben
• Ausserfamiliäre Betriebsnachfolge • Existenzgründungen im ländlichen Raum
• Alternative Finanzierungsmöglichkeiten – » Bürger gehen mit ins Risiko
• Qualität gilt als „Zins“ auf Kapital
• Kapitalanleger können in regionale Projekte investieren
Chancen
• Erwerb und Verpachtung von landwirtschaftlichen Betrieben
• Finanzierung von landwirtschaftlichen Betrieben » Alternative zu Fremdkapital
• Finanzielle Beteiligungen an Unternehmen der Regionalwirtschaft
• Finanzierung von Existenzgründungen
• Steuerung der Regionalentwicklung durch Kapitalwirtschaft
Unternehmenstätigkeit
Organe
• Hauptversammlung der Aktionäre einmal in den ersten 8 Monaten des Jahres
• Aufsichtsrat – Kontrollorgan wird alle 5 Jahre durch die Aktionärsversammlung gewählt
• Vorstand - Unternehmensleitung wird auf 5 Jahre durch den Aufsichtsrat benannt
Kapitalbeschaffung
über öffentliche Kapitalerhöhungen derzeit:
- 2793 Aktien a´ 500 €- Grundkapital: 1,4 Mio. Euro- 360 Aktionäre
3. Kapitalerhöhung:- von September 2010 bis Oktober 2010
• Gärtnerei Querbeet Eichstetten af Nachfolge
• Milchviehstall mit Käserei Eichstetten af Nachfolge
• Biomarkt Rieselfeld Freiburg Eigenkapital
• Biogroßhandel Bodan Überlingen Eigenkapital
• Obstbau Siegel Norsingen Existenzgründung
• Bio-Catering Mocellin Freiburg Existenzgründung
• Biohöfe-Frischekiste GmbH Freiburg Existenzgründung
• Weingut Dilger Freiburg Flächenkauf
• Gasthaus Ochsen Eichstetten Restrukturierung
Partnerbetriebe
Die sozial-ökologische „Rendite“Theorie und Praxis
bei der Regionalwert AG
Bürgeraktiengesellschaft in der Region Freiburg
Grundsätzliches
• Nachhaltiges Wirtschaften verursacht Kosten
• jeder Landwirt muss sich jeden Tag und jedes Jahr entscheiden, worauf er seine Prioritäten setzt
auf das finanzwirtschaftliche Geschäftsergebnis oder soziale Gerechtigkeit und ökologische Achtsamkeit
• mit welchen Erwartungen wird Geld angelegt oder eingesetzt?
• sozial- ökologische oder/und finanzielle Wertschöpfung? • nicht-finanziell heißt nicht automatisch altruistisch oder gemeinnützig
• saubere Luft zum Atmen, gesundes Essen und erholsame Kulturlandschaft sind für den Einzelnen wichtige Qualitäten
Kapitalwirtschaft
Indikatoren
Indikatoren dienen zur Abbildung von „weichen“ Kriterien Indikatoren zeigen, wie nachhaltig in den Betrieben gearbeitet wird
mit Hilfe der Indikatoren wird der Begriff „Nachhaltigkeit“ mit Substanz gefüllt
Indikatoren geben Auskunft über die externen Effekte
sozial-ökologische Indikatoren ergänzen den Finanzbericht - sie ersetzen ihn nicht
Abbildung der sozial-ökologischen Wertschöpfungin der Landwirtschaft
Nachhaltigkeitsindikatorender Regionalwert AG
Gliederung der Indikatoren
- Beschäftigte
- Ökologie- Regionalwirtschaft
Themenbereich Beschäftigte
Beschäftigtenstruktur
• Anzahl der Unternehmer
• Anzahl der Beschäftigten
• Anteil von Fachkräften
• Anteil von Auszubildenden / Praktikanten
• Anteil von sozial schwächeren Menschen
• Anteil von Saisonarbeitskräften
Entlohnung
• Anteil der Beschäftigten, die über Tarif entlohnt werden
• Anteil der Beschäftigten, die gemäß Tarif entlohnt werden
• Anteil der Beschäftigten, die unter Tarif entlohnt werden
• Betriebseinkommen
• Einkommen der qualifizierten Vollzeitarbeitskräfte
(Ingenieure und Meister)
• Einkommen der ausgebildeten Fachkräfte
• Einkommen der Unternehmer
• Einkommen der sonstigen Arbeitskräfte
Fluktuation
– Fluktuationsrate = (Abgänge / durchschnittlicher Personalbestand ) x 100%
– Anteil der Saisonarbeitskräfte, die auf dem Betrieb
gearbeitet haben
Qualität der Arbeitsplätze
• Mitbestimmungsmöglichkeiten der Beschäftigten
• Zufriedenheit der Beschäftigten
• vielfältige Einsatzbereiche
• abwechslungsreiche Tätigkeiten
• Einblick in größere Produktionszusammenhänge
Themenbereich Ökologie
Bodenfruchtbarkeit
• Humusentwicklung
• Stickstoffbilanz
• Herkunft des eingeführten Stickstoffes
• Fruchtfolgewechsel (Häufigkeit der Fruchtfolge
in Jahren)
Biodiversität
• Anteil von samenfesten Sorten
• Anteil von Hybridsorten
• In der Tierzüchtung angewendete Reproduktionsmethode:
- Anteil der durch Natursprung gezüchteten Tiere
- Anteil der durch künstliche Besamung gezüchteten Tiere
- Anteil der durch Embryotransfer gezüchteten Tiere
• Lebensleistung beim Milchvieh – gemessen in Zahl der Kälber
• Anzahl der angebauten Kulturen (Gemüsebau)
• Durchschnittliche Schlaggröße im Ackerbau (Größe der
Felderparzellen)
• Maßnahmen, die der Erhaltung der Artenvielfalt dienen
• Maßnahmen, die der vielfältigen Kulturlandschaft dienen
Anwendung der EG-Öko-Verordnung
• Anteil der angebauten Lebensmittel, die nach EU-Öko-Verordnung angebaut wurden (Produktionsbetrieb)
• Anteil der verarbeiteten Lebensmittel, die nach EU-Öko-Verordnung hergestellt wurden (Verarbeitungsbetrieb)
• Anteil der vertriebenen Produkte, die mindestens die Anforderungen der EU-Öko-Verordnung erfüllen (Handel)
Ressourcenverbrauch
• Stromverbrauch in Bezug auf Produktionsmenge oder Fläche
• Anteil des zertifizierten Stroms aus erneuerbaren Energien
• Anteil des Stroms aus nicht-erneuerbaren Energien
• Wasserverbrauch in Bezug auf Produktionsmenge oder Fläche
• Gasverbrauch in Bezug auf Produktionsmenge oder Fläche
• Treibstoffverbrauches in Bezug auf Produktionsmenge oder
Fläche
Ökolandbau-Fläche
»Öko- Landbaufläche des Betriebes
»Umstellungsfläche des Betriebes
»Nulljahrfläche des Betriebes
Themenbereich Regionalwirtschaft
• Wertschöpfungsentste
hung
- Umsatz
- Subventionen
• Wertschöpfungsverteilung
- Einkommen der Unternehmer
- Einkommen der Beschäftigten
- Steuern
- Aufwendungen für Lieferanten
- Sachkosten für übrige Partner
- Rücklagen
- Aufwendungen für Maschinen
- Investitionen
Wertschöpfungsfaktor - Finanzen
Wertschöpfung innerhalb der Region
• Anteil des Beschaffungsvolumens von regionalen Zulieferern
• Anteil der Direktvermarktung
• Anteil der Vermarktung über Wiederverkäufer
• Anteil der Vermarktung über Großhandel
• Anteil des Beschaffungsvolumens aus Betrieben der RWAG
• Anteil des Absatzvolumens an Betriebe der RWAG
Engagement in der Region
• Engagement in regionalen Initiativen
• Kooperationen / Vernetzung mit anderen Betrieben in der
Region
• Durchführung von pädagogischen Initiativen mit Schulen,
Kindergärten usw.
• Durchführung von Hoffesten oder ähnlichen Aktivitäten
• Erhalt von Auszeichnungen und Preisen
• Andere Maßnahmen
Dialog in der Wertschöpfungskette
• Dialog mit Lieferanten / Kunden über die Preis- und
Einkommensbildung
• Teilnahme an Informationssystemen zur Steigerung
der Transparenz gegenüber den Kunden
Berichterstattung
• jährlicher Geschäftsbericht
finanziell, sozial, ökologisch und regionalwirtschaftlich
• gibt Antwort auf die Frage des Aktionärs: Wo und wie hat mein eingelegtes Geld „gearbeitet“?
• bei der RWAG in Geld und in sozial-ökologischen Leistungen
• „Nebeneffekte“ werden sichtbar
Danke für Ihre Aufmerksamkeit!