Post on 31-Mar-2019
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Wundheilung nach Maß
Lokale Behandlung chronischer Wunden
Quelle: ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände
Inhalte
n Ulcus cruris venosum (Ursachen & Behandlung) n Diabetischer Fuß (Ursachen & Behandlung) n Dekubitus (Ursachen & Behandlung) n Phasen und Störungen der Wundheilung n Möglichkeiten der Wundversorgung n Welche Wundauflage ist wann notwendig?
Inhalte
n Ulcus cruris venosum (Ursachen & Behandlung)
n Diabetischer Fuß (Ursachen & Behandlung) n Dekubitus (Ursachen & Behandlung) n Phasen und Störungen der Wundheilung n Möglichkeiten der Wundversorgung n Welche Wundauflage ist wann notwendig?
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Ulcus cruris venosum („offenes Bein“)
Ulcus cruris venosum – Ursachen n chronisch venöse Insuffizienz n unzureichender Blut-Rücktransport n übermäßige Belastung der Beinvenen n Störung der Makro- und Mikrozirkulation n …
Ulcus cruris venosum – Behandlung n ungehinderter Blutfluss soll hergestellt werden n evtl. Operation n konsequente Kompressionstherapie n Gefäßtraining durch intensives Gehen n …
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n Ulcus cruris venosum (Ursachen & Behandlung) n Diabetischer Fuß (Ursachen & Behandlung) n Dekubitus (Ursachen & Behandlung) n Phasen und Störungen der Wundheilung n Möglichkeiten der Wundversorgung n Welche Wundauflage ist wann notwendig?
Diabetischer Fuß
Stadium 1 Stadium 3
Diabetischer Fuß - Ursachen
n diabetische Neuropathie mit Verlust der Schmerzempfindung
n Missachtung von Verletzungen n Infizierung und Vergrößerung der Wunde n …
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Diabetischer Fuß - Behandlung n optimale Blutzuckereinstellung n Patientenschulung n orthopädisches Schuhwerk n medizinische Fußpflege n …
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n Ulcus cruris venosum (Ursachen & Behandlung) n Diabetischer Fuß (Ursachen & Behandlung) n Dekubitus (Ursachen & Behandlung) n Phasen und Störungen der Wundheilung n Möglichkeiten der Wundversorgung n Welche Wundauflage ist wann notwendig?
Dekubitus (Wundliegegeschwür)
Stadium 1
Stadium 3 ð
Stadium 4 ð
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Dekubitus – Ursachen
n Immobilität und Druckbelastung n Fieber n Inkontinenz n schlechter Allgemeinzustand n trockene Haut
Dekubitus – Behandlung
n Gefahr erkennen (Zustand des Patienten) Haut beobachten
n Druckentlastung (häufiges Umlagern, Weichlagern)
n Patienten mobilisieren (Restmobilität erhalten) n Hautpflege intensivieren (stark rückfettende
Reinigungs- und Pflegepräparate)
n Vermeiden: Eisen, Föhnen, Franzbranntwein, Gerbstoffe
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n Ulcus cruris venosum (Ursachen & Behandlung) n Diabetischer Fuß (Ursachen & Behandlung) n Dekubitus (Ursachen & Behandlung) n Phasen und Störungen der Wundheilung n Möglichkeiten der Wundversorgung n Welche Wundauflage ist wann notwendig?
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Phasen der Wundheilung
n Reinigungs- / Entzündungsphase (inflammatorische oder exsudative Phase):
Dauer: etwa 3 Tage, bis Wundexsudat nachlässt
n Granulationsphase: 4./5. Tag, Gewebedefekte werden aufgefüllt n Epithelisierungsphase (reparative Phase):
Dauer: etwa 3 Wochen, Ausreifung der Kollagenfasern
Phasen der Wundheilung
Störungen der Wundheilung
n Die Wundheilung verzögert sich auf über 8 Wochen
n Wunde wird chronisch n Wundheilung gestört durch:
n Gefäßerkrankungen, Diabetes n hohes Alter, schlechte Hygiene n Rauchen, manche Medikamente n Demenz n Wundinfektionen
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n Ulcus cruris venosum (Ursachen & Behandlung) n Diabetischer Fuß (Ursachen & Behandlung) n Dekubitus (Ursachen & Behandlung) n Phasen und Störungen der Wundheilung n Möglichkeiten der Wundversorgung n Welche Wundauflage ist wann notwendig?
Lokalbehandlung chronischer Wunden n Leitlinien beachten n feucht statt trocken n Hydroaktive Wundauflagen n Wundruhe einhalten n Antiseptika nur kurzfristig n keine Lokalantibiotika (Allergien, Resistenzen) n Salben und Puder nicht direkt in die Wunde n „Rosig und feucht
soll eine gereinigte Wunde aussehen!“ (Zitat Oberarzt Dr. Andreas Fischer von der Charité in Berlin)
Semi-okklusive (teil-verschließende) Verbände n gewährleisten feuchtes Wundmilieu n Sekundärverbände oder mit dem Primärverband
verarbeitete Folien schließen die Wunde keimdicht ab
n können je nach Exsudat- menge auch mehrere Tage auf der Wunde belassen werden (anfangs max. 3 Tage)
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Wundreinigung (Débridement)
n chirurgisch n biochirurgisch (Fliegenlarven) n Wundspülungen (Wunddusche, Ringerlösung) n Hydrogele
(semi-okklusiver Verband für ein bis drei Tage) n Vermeiden:
Wasserstoffperoxid, Honig, Zucker
Keimreduktion (1)
Povidon-Iod (PVP, z.B. in Betaisodona®, Frekacid®): n breite mikrobizide Wirkung, kostengünstig n gute Gewebeverträglichkeit n rot-braune Farbe n kurzfristige Anwendung bei oberflächlichen Wunden n Vorsicht bei: Schilddrüsenerkrankungen,
Schwangeren, Säuglingen
Octenidin (z.B. in Octenisept®): n breites Wirkungsspektrum, auch gg. Pilze und Viren n etwas schlechter verträglich als PVP u. Polyhexanid
Keimreduktion (2)
Polyhexanid (teilw. auch als Polihexanid bezeichnet ): n in Deutschland als Rezeptur aus der Apotheke n sehr breites Wirkungsspektrum n sehr gut verträglich, daher auch großflächig
und längerfristig anzuwenden Lokalantibiotika und Farbstoffe vermeiden!
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Anforderungen an Wundauflagen n Reinigungsphase: hohe Saugfähigkeit
n Granulationsphase: Wundruhe im Vordergrund
Verbandwechsel nicht zu häufig
n Epithelisierungsphase: Schutz des neu gebildeten Gewebes
Saugkompressen
n Zellstoff- oder Wattekern mit Vliesumhüllung, hohe Exsudataufnahme
n gute Polstereigenschaften n Anwendung v.a. nach
Operationen oder bei sehr stark sezernierenden Wunden in Reinigungsphase
n passen sich gut den Körperformen an
n Wechsel bei Durchfeuchtung n nicht in Granulationsphase!
Alginate (1)
n Rohstoffe stammen aus Braunalgen
n als Tamponadestränge oder Kompressen
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Alginate (2)
n unter Quellung entsteht Gel, das die Wundoberfläche feucht hält
n Anwendung bei mittelstark sezernierenden oder blutenden Wunden
n können auch angefeuchtet verwendet werden (beschleunigte Gelbildung)
n können auch in tiefe Wunden eingelegt werden n je nach Exsudatmenge mit Saugkompresse oder
Folienverband abdecken n Verbandwechsel je nach anfallendem Exsudat,
bei infizierten Wunden täglich
Aktivkohlekompressen (z.B. Actisorb®, Carboflex®) n mehrschichtig, teilweise mit Silber kombiniert n bei infizierten, übel riechenden Wunden n auf flache oder in tiefe Wunden zu applizieren n zur Aufnahme von Exsudat
mit Saugkompresse kombinieren;
n auf nicht infizierten Wunden: bis zu 3 Tagen Liegedauer
Nasstherapeutika (z.B. Tenderwet®)
n kissenförmige Wundauflage mit stark absorbierendem Polyacrylat-Kern
n vor Anwendung mit Ringerlösung tränken n Abgabe von Ringerlösung in die Wunde
u. Aufnahme von Exsudat n Ablösung von Nekrosen n auch für tiefe Wunden
(komb. mit Saugkompr.) n Verbandwechsel
alle 12 bis 24 Stunden
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Hydropolymere (z.B. Cutinova Hydro®, Tielle®) n Polyurethan-Grundsubstanz in Gel- oder
Schaumform, in die Superabsorber-Partikel eingelagert sind (Bindung großer Flüssigkeitsmengen)
n Quellung und Anpassung an Wundtiefe n je nach Produkt für flache
oder tiefe Wunden n rückstandsfreie Entfernung
nach 1 bis mehreren Tagen
Schaumstoffkompressen
n aus reizlosem Polyurethanschaum; n hohe Exsudataufnahme n Feuchthaltung der Wunde n Unterschiede nach Aufbau
und Struktur des Schaums: n Offenporig n nicht-anhaftend
Offenporige Wundauflagen (z.B. Epigard®, Allevyn® adhesive) n „Synthetischer Hautersatz“ n haften in Granulationsphase am Wundgrund n Kapillaren sprossen in Schaum n Verbandwechsel schmerzhaft n beim Verbandwechsel frisches
Granulationsgewebe mitgerissen (gute Wundreinigung, -konditionierung)
n werden genau in Wunde eingepasst n Verbandwechsel täglich
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nicht anhaftende Wundauflagen (z.B. Allevyn®) n thermisch geglättet, deshalb keine Adhäsion n für mäßig bis stark sezernierende Wunden n auch an schwierigen Stellen n Verbandwechsel einmal
pro Tag oder in mehrtägigem Abstand je nach Exsudatmenge
Hydrokolloide (1) (z.B. Varihesive®, Hydrocoll®) n dünner Polyurethanfilm oder Schaumstoff,
auf den eine selbst klebende Masse mit stark quellenden Partikeln (Gelatine, Pektine etc.) aufgebracht ist
n unter Exsudataufnahme entsteht visköses, gelbliches Gel
n entstehendes Gel riecht unangenehm, darf nicht mit Eiter verwechselt werden
Hydrokolloide (2)
n für alle Arten sezernierender Wunden n können auch Beläge aufweichen und ablösen n wird faltenfrei der Wunde angepasst
und anmodelliert n Wunde vor Begut-
achtung gut reinigen n Zeitpunkt des Verband-
wechsels an Blasen- bildung erkennbar
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Imprägnierte Wundgazen (z.B. Grassolind®, Sofratüll®) n grobmaschige Gewebe aus Zellulose
oder Kunststoff, mit Salben imprägniert n Exsudat läuft in Saugkompresse dahinter,
Salbe verhindert Verkleben mit der Wunde n für oberflächliche,
mäßig bis stark sezernierende Wunden
n Vorsicht bei nachlassendem Exsudat (Verkleben!)
Folienverbände (1)
n Membranen, die Gasaustausch erlauben, aber die Wunde vor Bakterien und Austrocknen schützen
n Folien haften nur auf trockener Haut, nicht auf Wunden
n für oberflächliche, nicht nässende Wunden
n zur Fixierung anderer Produkte n zur Abdeckung des Wundgebiets
Folienverbände (2)
n Wundumgebung muss trocken, fettfrei und möglichst unbehaart sein;
n Verbände können 5 bis 7 Tage auf der Wunde verbleiben und müssen dann durch vorsichtiges Ziehen entfernt werden
n Vorteil: Beobachtung des Wundgebiets möglich
n Vorsicht bei nässenden oder infizierten Wunden und Altershaut!
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Inhalte
n Ulcus cruris venosum (Ursachen & Behandlung) n Diabetischer Fuß (Ursachen & Behandlung) n Dekubitus (Ursachen & Behandlung) n Phasen und Störungen der Wundheilung n Möglichkeiten der Wundversorgung n Welche Wundauflage ist wann notwendig?
Welche Wundauflage wann?
Reinigungsphase n blutende Wunden
n bevorzugt: Alginate n möglich: Saugkompressen, impräg. Gaze
n exsudative Phase n bevorzugt: Saugkompressen, Alginate,
Schaumstoffe, Nasstherapeutika n möglich: impräg. Gaze, Hydrokolloide
Welche Wundauflage wann?
n belegte Wunde n bevorzugt: Hydrogele, Nasstherapeutika n möglich: Alginate, Hydrokolloide,
Schaumstoffe, Hydropolymere
n infizierte Wunden n bevorzugt: Kohlekompressen (bei Geruch),
Alginate n möglich: Nasstherapeutika, Hydropolymere
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Welche Wundauflage wann?
Granulationsphase n bevorzugt: Hydrogele, Hydrokolloide,
Hydropolymere n möglich: Alginate, Schaumstoffe
Epithelisierungsphase n bevorzugt: Folien n möglich: Hydrogele, Hydrokolloide,
Hydropolymere
Reinigungsphase Granulations- Epithelis.- blutend exsudativ belegt infiziert phase phase
Saugkompressen x xx o o
Imprägnierte Gazen
x x
Kohlekompressen xx
Alginate xx xx x xx x x
Hydrogele xx xx xx x
Hydrokolloide x x xx x
Schaumstoffe xx x o x
Folien xx xx
Nasstherapeutika xx xx x
Hydropolymere xx x x xx x
xx bevorzugt eingesetzt / x eingesetzt / o möglich, aber nur mit Einschränkungen sinnvoll
Welche Wundauflage wann - Zusammenfassung
Wundheilung bei optimaler Versorgung n Beispiel Diabetischer Fuß
Ausgangsbefund Epithelisierung Abheilung unter konsequenter
Therapie
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