Post on 18-Sep-2018
H.-C. Langowski Verpackungstechnik - Systeme Metalle
Einsatz von Metallen in der Lebensmittelverpackungstechnik
Als Packstoffe für Lebensmittelverpackung werden hauptsächlich folgende Metalle verwendet:
− Eisen (Weißblech, Feinblech, verchromtes Blech)− Aluminium (Bleche, Folien)
Die Metalle Zn, Sn, Cr werden überwiegend zum Oberflächenveredelneingesetzt
− Zinn wird auch zum Löten verwendet− Blei darf aus gesundheitlichen Gründen nicht in direkten Kontakt zu den
Lebensmitteln kommen (Franklin-Expedition zur Nordwestpassage: „An Bleivergiftungals einer der Hauptursachen für körperliches Versagen der Expeditionsteilnehmer wird nach der eingehenden Untersuchung von drei gut erhaltenen Leichen auf der Beechey-Insel und weiteren Knochenfunden auf der King-William-Insel durch den kanadischen Wissenschaftler Owen Beattie 1986 nicht mehr gezweifelt.“)
− Chrom darf nicht in Dauerkontakt mit Lebensmitteln kommen; kurzfristiger Kontakt zum Beispiel beim Schneiden mit verchromten Messern verursacht keinen messbaren Stoffübergang.ECCS (electrolytically cromium coated steel) = elektrolytisch verchromter Stahl wird von nicht-oxidierenden Säuren angegriffen und muss daher mit Schutzlack versehen werden
H.-C. Langowski Verpackungstechnik - Systeme Metalle
Vor- und Nachteile von Metallverpackungen
temperaturbeständig− Füllen bei höheren Temperaturen
Wärmebehandeln im Behälter beim Pasteurisieren und Sterilisieren
mechanisch unempfindlich, formstabil, vakuumfest, innendruckfest, stapeldruckfest und stoßfest auch bei hohen und tiefen Temperaturen
gas-, wasserdampf- und aromadicht
langzeitdicht
korrosionsanfällig− besonders Eisen
lichtundurchlässig alterungsbeständig chemisch, mikrobiologisch und
physiologisch unbedenklich transportsicher werbewirksam bedruckbar elektrostatisch nicht aufladbar unbrennbar gute Sortier- und
Recyclingfähigkeit
hohe Dichte− Eisen ≈7800 kg/m³− Aluminium ≈2700 kg/m³
+
-
H.-C. Langowski Verpackungstechnik - Systeme Metalle
Schematische Darstellung der Weißblechherstellung
H.-C. Langowski Verpackungstechnik - Systeme Metalle
Verfahrensschritte der Weißblechherstellung - 1
Beizen− Entfernen der Eisenoxidschicht− mit Salz- oder Schwefelsäure− mechanische Auflockerung der Oxidschicht
Kaltwalzen− Dickenverminderung− Quartogerüste mit übereinander angeordneten Walzenpaaren
(Arbeitswalze, Stützwalze)− automatische Banddickenregelung− Dickenbereich der Enderzeugnisse: 150-490 µm; Dickenabnahme
über 90 %
H.-C. Langowski Verpackungstechnik - Systeme Metalle
Verfahrensschritte der Weißblechherstellung - 2
Glühen− Verfestigung beim Kaltwalzen macht Verformen unmöglich− Rekristallisierendes Glühen zur besseren Verformbarkeit− Haubenglühverfahren, Durchlaufglühen− Erwärmen auf 600-700 °C in Schutzgasatmosphäre
Nachwalzen− Dickenabnahme 1 %− Beeinflussung der Gitterstruktur− Oberflächenbehandlung
H.-C. Langowski Verpackungstechnik - Systeme Metalle
Verzinnen
Feuerverzinnen durch Aufbringen von flüssigem Zinn Elektrolytisch verzinntes Weißblech
− gleiche Zinnauflage auf beiden Seiten− Differenzverzinntes Weißblech
Passivieren vermindert Bildung von Zinnoxid Einölen zur Verbesserung der Gleiteigenschaften auch: spezialverchromte Feinstbleche, Metallüberzüge aus
Aluminium und Nickel
H.-C. Langowski Verpackungstechnik - Systeme Metalle
Aufbau von Weißblech
Schichtaufbau von Weißblech Übliche Zinnauflagemengen für lackierte Packmittel:
− Konservendosen 1,5-5,6 g/m2
− Getränkedosen 1,0-2,8 g/m2
− Aerosoldosen 1,0-2,8 g/m2
Schichtaufbau von Weißblech −
H.-C. Langowski Verpackungstechnik - Systeme Metalle
Aufgaben− Korrosionsschutz− Dekorative Aufgaben− Reduktion der Zinnauflage
Innenschutzlacke, Polymerbeschichtungen− Vermeiden von Wechselwirkungen zwischen Verpackung und Füllgut− Auftragsmenge: 3-15 g/m2
− Epoxidharze, Phenolharze, Öllacke, Vinylharze, andere Polymerschichten
Außenlackierung− Schutzlackierung (wie Innenschutzlacke)− Dekorationslackierung
Grundierung Lackierung mit pigmentiertem Lack Bedrucken im Offset-Blechdruckverfahren Lackierung mit Klarlack
Organische Überzüge
H.-C. Langowski Verpackungstechnik - Systeme Metalle
Verfahren zur Dosenherstellung
Geschweißte Dose Tiefgezogene Dose Abgestreckte Getränkedose1. Bedrucken und Lackieren von
Tafeln für die Rumpffertigung1. Tafeln bedrucken und lackie-
ren1. Ronden schneiden, tiefziehen
2. Lackieren von Tafeln für dieBoden-Lackhaftung undDeckelherstellung
2. Ronden aus Tafeln ausstanzen 2. Abstrecken und Boden prägen
3. Stanzen von Böden undDeckeln
3. Ronden in mehreren Arbeits-folgen tiefziehen
3. Rand beschneiden, trimmen
4. Tafeln in Rumpfzargenzerschneiden
4. Böden prägen 4. Waschen und Trocknen
5. Rümpfe einrunden undschweißen
5. Bördel beschneiden 5. Außenlackieren, Bedrucken
6. Rumpfnaht mit Pulverbeschichten und trocknen
6. Transport der Leerdosen 6. Rand einziehen und bördeln
7. Bördeln 7. Dichtigkeitskontrolle undstatistische Qualitätskontrolle
7. Innenlackieren
8. Boden verschließen 8. Abstapeln der Dosen aufPaletten
8. Transport der Leerdosen
9. Sicken 9. Endverpacken 9. hundertprozentige Dichtig-keitskontrolle, statistischeQualitätskontrolle
10. Transport der Leerdosen 10. Lagerung 10. Abstapeln der Dosen aufPaletten
11. Dichtigkeitskontrolle undstatistische Qualitätskontrolle
11. Endverpacken
12. Abstapeln der Dosen undPaletten
12. Lagern
13. Endverpacken14. Lagern
H.-C. Langowski Verpackungstechnik - Systeme Metalle
Herstellen dreiteiliger Dosenmit geklebter Längsnaht
H.-C. Langowski Verpackungstechnik - Systeme Metalle
Herstellen dreiteiliger Dosenmit gelöteter Längsnaht
H.-C. Langowski Verpackungstechnik - Systeme Metalle
Beispiele für Dosen:abgedeckte Längsnaht
Längsnaht von innen
Längsnaht von außen
H.-C. Langowski Verpackungstechnik - Systeme Metalle
Schema des Weißblechrecyclings
Handel
Füllen und Verschließen
Herstellen der Packung
Herstellen von Weißblech
Schmelzen im Stahlwerk
magnetisches Aussortieren
Wertstofftonne
Verbraucher
H.-C. Langowski Verpackungstechnik - Systeme Metalle
Verpackungen aus Weißblech
Konservendosen
Getränkedosen
Dosen für chemisch-technische Füllgüter
Aerosoldosen
Eimer, Hobbocks, Kanister
Schmuckdosen
Gläser- und Flaschenverschlüsse
H.-C. Langowski Verpackungstechnik - Systeme Metalle
Korrosion – 1
Unter Korrosion versteht man im Allgemeinen einen elektrochemischen Vorgang an Metalloberflächen
Aber auch andere Packstoffe wie Papier (Schimmel und Bakterien) und Kunststoffe (Spannungsrisskorrosion) können korrodieren
Korrosion kann ausgelöst werden durch:− äußere Umwelteinflüsse− Wechselwirkung zwischen Füllgut und
Verpackungsinnenseite
H.-C. Langowski Verpackungstechnik - Systeme Metalle
Korrosion – 2
Korrosionsauslösende Faktoren beruhen auf unterschiedlichen Effekten:
− Dissoziationsgrad der meist schwachen, nicht oxidierenden Säuren
− Reinheitsgrad des Metalls z. B. Aluminium. Es bildet sich Wasserstoff, vor allem an Korngrenzen oder an Einschlüssen im Metall
− Korrosion kann auch durch Berühren verschiedener Metalle entstehen (elektrochemische Spannungsreihe)
H.-C. Langowski Verpackungstechnik - Systeme Metalle
Korrosionstypen
Quelle: www.korrosion-online.de
Lochkorrosion galvanische Korrosion
H.-C. Langowski Verpackungstechnik - Systeme Metalle
elektrochemische Spannungsreihe
Fluor (F) F2 + 2e- <-> 2F- +2,87 VGold (Au) Au+ + e- <-> Au +1,69 VChlor (Cl) Cl2 + 2e- <-> 2Cl- +1,36 VSilber (Ag) Ag+ + e- <-> Ag +0,80 VEisen (Fe) Fe+++ + e- <-> Fe++ +0,77 VKupfer (Cu) Cu+ + e- <-> Cu +0,52 VKupfer (Cu) Cu++ + 2e- <-> Cu +0,34 VWasserstoff (H2) 2H+ + 2e- <-> H2 0 VBlei (Pb) Pb++ + 2e- <-> Pb -0,13 VZinn (Sn) Sn++++ + 2e- <-> Sn++ -0,15 VNickel (Ni) Ni++ + 2e- <-> Ni -0,23 VEisen (Fe) Fe++ + 2e- <-> Fe -0,45 VEisen (Fe) Fe+++ + 3e- <-> Fe -0,45 VNickel (Ni) NiO2 + 2H2O + 2e- <-> Ni(OH)2 + 2 OH- -0,49 VZink (Zn) Zn++ + 2e- <-> Zn -0,76 VChrom (Cr) Cr++ + 2e- <-> Cr -0,91 VZinn (Sn) Sn++ + 2e- <-> Sn -1,38 VAluminium (Al) Al+++ + 3e- <-> Al -1,66 VTitan (Ti) Ti++ + 2e- <-> Ti -1,77 VMagnesium (Mg) Mg++ + 2e- <-> Mg -2,37 V
H.-C. Langowski Verpackungstechnik - Systeme Metalle
Beispiel: galvanische Korrosion
Aufreißdeckel aus Aluminium bilden an der Berührungsstelle mit dem Dosenrumpf aus Weißblech ein Lokalelement.
Das Element mit der kleineren positiven Spannung geht in Lösung. Kommt noch Schwitzwasser als Elektrolyt hinzu, wird das Aluminium mit seinem negativen Potential zur Anode eines galvanischen Elements und gibt positiv geladene Metallionen an den Elektrolyt ab.
H.-C. Langowski Verpackungstechnik - Systeme Metalle
Zinn- und eisenlösende Lebensmittel
Zinnlösende Füllgüter− Spargel, Bohnen, Spinat, Sellerie − Pilze− Rhabarber − Pfirsiche− Zitrus- und Orangengetränke − schwarze Johannisbeeren− Kondensmilch
Die zulässige Grenze wird im Codex Alimetarius mit <150 ppm Sn angegeben
Eisenlösende Füllgüter− Bohnen − Himbeeren− Erdbeeren, − schwarze Johannisbeeren− Colagetränke
Eine Konzentration von rund 30 ppm Fe führt zur Geschmacks-beeinflussung
H.-C. Langowski Verpackungstechnik - Systeme Metalle
Anodische und kathodische Korrosion von Weißblech
Anodische Korrosion (Beispiel Zitrusgetränk)
− Ein Loch in der Lackschicht bewirkt, dass Zinn als Opferanode (-) in Lösung geht. Das darunterliegende Eisen wird nicht angegriffen.
Kathodische Korrosion (Beispiel Colagetränke)
− Ein Loch in der Lackschicht bewirkt, dass Eisen (-) gegenüber dem Zinn (+) als Anode wirkt. Es kommt zum Lochfraß durch galvanische Korrosion (Durchrosten).
H.-C. Langowski Verpackungstechnik - Systeme Metalle
Korrosion verursachende bzw. fördernde Lebensmittelinhaltsstoffe
Lebensmittel InhaltsstoffeGemüse schwefelhaltige Aminosäuren, Luftsauerstoff,
Oxalsäure (Spinat), Chloride, Nitrate, Kupfer, Abbauprodukte von Ascorbinsäure und Pektin
Obst, Obstsäfte, Wein, Bier, Spirituosen
organische Säuren, insb. Hydroxysäuren, Oxalsäure (Rhabarber), Anthocyane, Flavonole, Catechine, Schwefelverbindungen, schweflige Säure, Luftsauerstoff, Kupfer
Fette, Milch, Milcherzeugnisse
freie Fettsäuren, H2S, freie Sulfhydrilgruppen, Mercaptane, Luftsauerstoff, Hydroperoxide
Fleisch, Fisch, Krustentiere und andere proteinhaltige Lebensmittel
H2S, freie Sulfhydrilgruppen, Mercaptane, Trimethylaminoxid, Ascorbinsäure, Nitrit, Polyphosphate, Kochsalz
Quelle: Schormüller, J.: Lehrbuch der Lebensmittelchemie
H.-C. Langowski Verpackungstechnik - Systeme Metalle
Vorkommen und Gewinnen von Aluminium
Nach Silicium ist Aluminium das zweithäufigste Metall der äußeren Erdkruste.
Aluminium wird durch Schmelzen von Bauxit gewonnen, (ein Tonerdehydratgestein mit 50 bis 65 % Al2O3).
Zum Herstellen von 1 t Reinaluminium aus Bauxit werden rund 14.000 kWh benötigt.
Gewinnt man das Aluminium aus Aluminium-Recyclat, so werden nur rund 800 kWh/t benötigt, das sind nur 5,7 %.
Beim Stahlschmelzen werden rund 6.000 kWh/t benötigt
H.-C. Langowski Verpackungstechnik - Systeme Metalle
Vorkommen und Gewinnen von Aluminium
Aluminium besitzt aufgrund seiner kristallinen Struktur eine gute Verformbarkeit.
Durch Rekristallisieren erhält man eine kleinere Korngröße, so dass man im Extremfall Folien mit einer minimalen Dicke von 4 µm auswalzen kann.
H.-C. Langowski Verpackungstechnik - Systeme Metalle
Schema der Aluminiumgewinnung
Aluminium-MasselnAluminium Barren
Reinaluminium
Tonerdereines Aluminiumoxid
Al2O3
BauxitAl2O3 55 %
Fe2O3 18-28 %SiO2 <7 %; TiO2 <4 %
– Aufschließen durch Natronlauge– Abscheiden des Aluminiumhydroxids– Trocknen im Drehrohrofen, 1200-1300 °C
– Aluminium-Elektrolyse im Elekrolyseofen
– Abziehen des Reinaluminiums
4 t
2 t
1 t
H.-C. Langowski Verpackungstechnik - Systeme Metalle
Aluminiumhütten in Europa
Stand 2005:
H: Hydroaluminium (einschl. VAW)
A: Alcoa
Alc: Alcan (einschl. Pechiney und Alusuisse)
H
H
H HH
H
H
Alc
AlcAlc
Alc
AlcAlc
Alc
Alc
Alc
A
A
A A
A
A
Corus Al
Trimet
Rio Tinto
H.-C. Langowski Verpackungstechnik - Systeme Metalle
Stoffwert Aluminium Eisen
Dichte ρ kg/m3 2700 7876
Schmelztemperatur ϑs °C 658 1530
spezifische Wärmekapazität cp kJ/(kg K) 0,886 0,464
Schmelzenthalpie ∆hs kJ/kg 355 206
Wärmeleitfähigkeit λ W/(m K) 222 67
Vergleich einiger physikalischer Stoffwertevon Aluminium und Eisen
H.-C. Langowski Verpackungstechnik - Systeme Metalle
Aluminiumpositive technologische Eigenschaften
Weitgehend korrosionsbeständig durch schützende natürliche Oxidschicht aus Al2O3
Niedrige Dichte von 2,7 g/cm³ (Eisen 7,8 g/cm³)
Gute Festigkeitseigenschaften; Steigerung der Festigkeit durch Legierungen (Si, Mg, Cu,..)
Leichte Verformbarkeit Kleine Ein- und
Weiterreißfestigkeit Leichte spanabhebende
Formgebung Niedriger Schmelzpunkt:
660 °C (Eisen 1530 °C)
Gute Wärmeleitfähigkeit Hohe elektrische Leitfähigkeit Nicht magnetisch große Temperaturbeständigkeit
zwischen -100 bis +250 °C Die reine, glänzende Oberfläche
reflektiert die Wärmestrahlen (glänzend 93 %, matt 77 %)
Bedruckbarkeit Absolute Gasdichtigkeit ab 20 µm Dichtigkeit gegenüber Flüssig-
keiten, Fetten, Ölen und Aromen Lichtschutz
H.-C. Langowski Verpackungstechnik - Systeme Metalle
Aluminiumnegative technologische Eigenschaften
Poren bei dünnen Folien (< 20 µm) Korrosionsempfindlich
− gegenüber gewissen Klebern− gegenüber SO2-haltigen Produkten (Beispiel: Rosinen);
durch Feuchtigkeit, gelöste Gase und Salze wirkt Füllgut als Elektrolyt
− gegenüber direktem Kontakt mit Schwermetallen (Fe, Cu, Messing)
Nicht an Luft schweißbarGeringe Dehnbarkeit des Rohaluminiums Reflexion von Mikrowellen
H.-C. Langowski Verpackungstechnik - Systeme Metalle
Eigenschaften von Folien und Bändern (Quelle: Alusuisse, heute: Alcan)
Art Al-Werkstoffe Zugfestigkeit Rm
in N/mm2
Bruchfestigkeit A100 in %
Kornzahl
je mm2
weiche Folien Reinaluminium 99,2 65–80 4 ∼2500
6,5 –15 µm Reinaluminium 98,6 75–85 5–6 ∼6000
AA 8014 (Al Fe Mn) 110–120 5–6 ∼30000
weiches Dünnband
Reinaluminium 99,2 90 30 ∼2500
70–100 µm Reinaluminium 98,6 95 30 ∼4000
Aluman 103 (Al Mn Cu) 120 23 ∼5000
AA 8014 (Al Fe Mn) 125 30 ∼30000
Aluman 060 (Al Mn0,5 Cu0,5) 130 18 ∼5000
Aluman 104 (Al Mn1 Cu0,5) 140 18 ∼6000
H.-C. Langowski Verpackungstechnik - Systeme Metalle
Anwendungsbereiche und Eigenschaften dünner Al-Bänder und Al-Folien
Bezeichnung Anwendungsbereich Besondere Eigenschaften Ziehverhalten (weich)
Reinaluminium Al 99,5 Folien, kaschiert und bedruckt
Reiner Aluminiumwerkstoff, große Wärmeleitfähigkeit, korrosionsbeständig
gut
Reinaluminium Al 99,2
Dünnbänder, Folien, Deckelband, Tuben Gute Verformbarkeit, gute Planlage
gut
Reinaluminium Al 98,6
Dünnwandige, tiefgezogene Behälter, Deckelband
Sehr gute Verformbarkeit bei erhöhter Festigkeit sehr gut
Reinaluminium Menüschalen, Leichtbehälter, Verschlüsse
Sehr gute Verformbarkeit bei erhöhter Festigkeit sehr gut
Al Fe Dünnband und Folien für Veredler, Deckelbänder, Flaschenkapseln Sehr gute Verformbarkeit sehr gut
Al Mn Cu Menüschalen, Leichtbehälter Verbesserte Tiefzieheigenschaften mäßig
Al Mn 0,5 Mg 0,5 Menüschalen, Leichtbehälter, Verschlüsse, Dosen, Dosendeckel
Sehr gute Verformbarkeit, geringe Zipfelbildung beim Tiefziehen sehr gut
Al Mg 3 Dosen, Aerosoldosen, Ventilteller, Deckel, Flaschenverschlüsse
Für erhöhte Anforderungen an Festigkeit, Verformbarkeit, Korrosionsbeständigkeit
sehr gut
Al Mg 0,4 Si 1,2 Dosen, Deckel Für erhöhte Anforderungen an Festigkeit, aushärtbar sehr gut
H.-C. Langowski Verpackungstechnik - Systeme Metalle
Veredeln von Aluminium
Lackieren− dünne Schutzlacke (Nitrocellulose, PVC, 2-Komponenten-Lacke)− Schutz- und Heißsiegellacke− Buntlacke
Kaschieren− Papier, Karton− Kunststofffolien
Beschichten− Extrusionsbeschichten− Schmelzbeschichten (Hotmelt)− Dispersionsbeschichten
Bedrucken− Flexodruck − Tiefdruck
(physikalisch trocknend) (Druckbild eingeätzt)− Buchdruck
(Basis: trocknende Öle) − Siebdruck
H.-C. Langowski Verpackungstechnik - Systeme Metalle
Aluminiumverpackungen
flexible Verpackungen halbstarre Verpackungen starre Verpackungen
Einwickler Leichtbehälter Dosen
Beutel sterilisierbare Al-Kunststoff-Verbunde
Fässer
Streifenpackungen Formpackungen Kegs
Durchdrückpackungen Behältnisse Verschlüsse
Formpackungen Portionsschalen Flaschen
Kombituben (Laminattuben)
Menüteller Transportbehälter
Abdeckungen Tuben
Flaschenkapseln
Etiketten
H.-C. Langowski Verpackungstechnik - Systeme Metalle
Herstellen von Al-Bändern und Folien
Für Lebensmittelverpackungen verwendet man unveredelte− Folien (4,5 bis 20 µm) DIN 1784, Blatt 3− dünne Bänder (21 bis 350 µm) DIN 1784, Blatt 2
Die gegossenen Al-Blöcke werden gewalzt und zum Herstellen dünner Folien mehrfach zwischengeglüht.
Bänder zum Herstellen von Dosen und Verschlüssen sind im Allgemeinen hart.
Beim letzten Walzvorgang werden zwei Al-Folien zusammen ausgewalzt. Dabei erhält man zwei Folien mit hochglänzender Innenseite und matter Außenseite.
H.-C. Langowski Verpackungstechnik - Systeme Metalle
Beispiele für gängige Foliendicken
Süßwaren, Zigarettenpackungen, Flüssigkeitskarton-Verpackungen,Folien- und Papierverbunde 5 – 7 µm
Schmelzkäse 9 – 15 µm Flaschenhalsfolien 12 – 15 µm Kapseln für Milchflaschen 40 – 65 µm Kleinpackungen für Marmelade,
Wurst, Fertiggerichte 80 – 150 µm
H.-C. Langowski Verpackungstechnik - Systeme Metalle
Herstellen von Aluminiumdosen
Aluminiumrolle Ronden stanzen Tiefziehen Schneiden
Waschen
Vorlackieren Trocknen 6-Farbendruck Decklackieren
Innenlackieren Trocknen BördelnAufhängenBilder von Pechiney, Frankreich (heute: Alcan)
H.-C. Langowski Verpackungstechnik - Systeme Metalle
VerfahrensschritteFließpressen von Aluminiumtuben - 1
Ausstanzen der Butzen (Lochscheiben) aus Blechen mit einer Schichtdicke von einigen mm
Beschichten der Butzen mit Gleitfett oder -puder Fließpressen unter hohem Druck (Pressdruck ca.
400 bar) Abstreifen der Rohtube vom Pressstempel mit
Abstreifring (Tube ist hart und spröde) Abschneiden auf genormte LängeWeichglühen der Tube Aufrollen des Gewindes am Tubenhals und
Entgraten
H.-C. Langowski Verpackungstechnik - Systeme Metalle
VerfahrensschritteFließpressen von Aluminiumtuben - 2
Innenlackieren, Einbrennen 8-15 µm Außenlackieren, Einbrennen 10-20 µm Bedrucken, Trocknen der Farbe
(Lösungsmittelrückstände vermeiden) Aufdrehen der Verschlüsse Auftragen von Dichtungsmaterial auf der
Innenseite des Tubenendes Transportieren zum Abfüller Füllen Verschließen (Falten und Pressen)
H.-C. Langowski Verpackungstechnik - Systeme Metalle
Fließpressen einer Aluminiumtube
Tubenformen- zylindrisch- konisch
H.-C. Langowski Verpackungstechnik - Systeme Metalle
Verschlüsse für Tubenmäntel
Verschlüsse für Tubenmäntel aus MetallDoppelfalz Dreifachfalz Sattelfalz
Ausführung gefalztglatt breit geriffelt eng geriffelt
Verschlüsse für Tubenmäntel aus Kunststoff
Ausführung geschweißtglatt genoppt geriffelt