Post on 12-Jul-2020
Untersuchung
zu Möglichkeiten einer umfassenden Kompetenzbilanzierung
Stand: Dezember 2010
Dieses Vorhaben wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und aus dem Europäischen Sozialfonds der Europäischen Union gefördert.
Der Europäische Sozialfonds ist das zentrale arbeitsmarktpolitische Förderinstrument der Europäischen Union. Er leistet einen Beitrag zur Entwicklung der Beschäftigung durch Förderung der Beschäftigungsfähigkeit, des Unternehmergeistes, der Anpassungsfähigkeit sowie der Chancengleichheit und der Investition in die Humanressourcen.
2
Inhalt
1. Einführung ...................................................................................................................... 3
2. Erläuterung der Kompetenzgruppenbildung ................................................................... 4
2.1 Fachkompetenzen ................................................................................................... 5
2.2 Fachlich-Methodische Kompetenz ........................................................................... 5
2.3 Sozial-Kommunikative Kompetenz .......................................................................... 6
2.4 Personale Kompetenzen (Selbstkompetenz) ........................................................... 6
3. Darstellung der Ergebnisse verschiedener Kompetenzfeststellungen ............................. 7
3.1 Allgemeinbildende Schulen, gymnasiale Oberstufe, Berufsoberschule, Fachoberschule ................................................................................................................. 8
3.2 Beruflichen Qualifizierung........................................................................................ 9
3.3 Hochschulen ........................................................................................................... 9
3.4 Aus dem Arbeitszeugnis .........................................................................................10
3.5 Zeugnissen aus dem Ausland ................................................................................14
3.5.1 Bulgarien .........................................................................................................14
3.5.2 Dänemark .......................................................................................................15
3.5.3 Estland ............................................................................................................15
3.5.4 Finnland ..........................................................................................................15
3.5.5 Frankreich Tunesien, Algerien und Marokko ...................................................16
4. Ableitung von Bewertungsmöglichkeiten .......................................................................17
5. Fazit und Ausblick .........................................................................................................18
Anhang .................................................................................................................................19
3
1. Einführung
Der wissenschaftliche Erkenntnisprozess zu Kompetenzen und deren Kategorisierung bietet keine einheitliche Ausgangsposition. Aus dieser Tatsache heraus hat das Netzwerk Pro Beruf Halle zwei grundsätzliche Entscheidungen zu treffen.
1. Welcher Lehrmeinung schließen wir uns an?
2. Welches System bietet eine praktikable und effiziente Möglichkeit der Kompetenzbilanzierung, unter Beachtung unserer Zielgruppe?
Eine Besonderheit stellt die Sachlage der Menschen dar, deren Berufsbiografie durch verschiedenste berufliche Tätigkeiten und durch einen häufigen Arbeitsplatzwechsel gekennzeichnet ist. In solchen Fällen gibt es zwar vielfältiges Datenmaterial, jedoch sind die Vergleichbarkeit, das abgesicherte Zusammenführen und eine Wertung, sprich Bilanzierung, nur mit hohem Aufwand möglich. Bei An- und Ungelernten liegen häufig nur verbale Einschätzungen oder Ergebnisse aus Kompetenzfeststellungsverfahren vor.
Es gibt eine Vielzahl anerkannter Methoden und Verfahren zur Analyse und Feststellung von Kompetenzen, die jedoch nur für den jeweils betrachteten Kompetenzbereich Aussagen treffen. Diese Aussagen werden in den seltensten Fällen in ein Gesamtgefüge übertragen und für eine Persönlichkeit bilanziert.
Um einen geeigneten Ausgangspunkt für die Bilanzierung von Kompetenzen zu finden, haben wir uns der folgenden Definition angeschlossen:
Kompetenz ist die „Bereitschaft und Fähigkeit selbstorganisiert und kreativ zu handeln, sowie mit Unbestimmtheit und wandelnden Anforderungen umzugehen.“
(Enggruber, Bleck, 2005)
Kompetenz bedeutet auch erlangte Werte, Erkenntnisse, Verhaltensweisen im beruflichen und persönlichen Lebensbereich anzuwenden sowie zielorientiert umzusetzen.
Für unsere Zielgruppe (über 25jährige An-und Ungelernte), für Unternehmen und Institutionen ist die bilanzierte Handlungskompetenz das entscheidende Merkmal, um über den künftigen Entwicklungsweg, die Förderung und/oder eine eventuelle Neueinstellung oder Weiterbeschäftigung zu entscheiden. Je nach Fragestellung sollten die zu untersuchenden Kompetenzen im Kompetenzfest-stellungs- und Bilanzierungsprozess unterschiedlich gewichtet werden.
So variieren in der Berufsberatung die Anforderungen an den Teilnehmer je nach Beruf und werden gleichzeitig durch den Einfluss weiterer Marktteilnehmer (Unternehmeransprüche) beeinflusst. Eine allgemeingültige Bilanzierung mit einem starren System hätte hier zur Folge, dass man völlig verschiedene Berufe an den gleichen Kompetenzen bemisst.
Um eine höchstmögliche Flexibilität in der Nutzung und Sicherung zu erreichen, wurde nach einem Verfahren gesucht, das verschiedenen Anforderungen angepasst werden kann.
Validität, Objektivität und Reliabilität müssen in zwei Richtungen gesichert sein. Zum Einen sind die bereits vorliegenden Kompetenzfeststellungen zu prüfen und kritisch zu werten und zum Anderen muss die Übertragung in ein umfassendes Bilanzierungsmodell mit sachlicher und inhaltlicher Objektivität und Kompetenz erfolgen.
4
Während eine Analyse oder eine Feststellung die Ausprägung einer Kompetenz wiedergibt, ist das Ergebnis einer Bilanz ein Vergleich zwischen „Soll“ und „Haben“. Im Fall der Kompetenzbilanzierung sollen vorhandene und erwünschte Kompetenzen verglichen werden. Somit fließen in dieses Verfahren ausschließlich die Ergebnisse bereits erhobener Analysen ein. Hierzu stehen die Ergebnisse absolvierter Analyseverfahren, Profilings, Zeugnisse, Arbeitszeugnisse oder andere Bewertungen zur Verfügung.
Die Anforderung Dritter, also zum Beispiel der Unternehmer, können für eine Bilanzierung ebenso maßgeblich sein.
Je nach Fragestellung der Kompetenzbilanzierung lassen sich die zu betrachtenden Kompetenzen und ihre Anzahl wählen und somit auch Wichtungen deutlich machen.
Das Bilanzergebnis soll Stärken und Defizite des Probanden, gemessen an einer virtuellen Vergleichsperson oder Gruppe zeigen. Die Forderungen und Wünsche des Arbeitgebers sowie die Anforderungen durch einen bestimmten Arbeits- bzw. Ausbildungsplatzes muss in diesem Rahmen ebenfalls berücksichtigt werden.
Aus der Differenz zwischen der jeweiligen „Soll“ Kompetenz und der „Ist“ Kompetenz, lässt sich ein individuelles Bildungsziel ableiten und Ressourcen zum Erreichen des Ziels können optimiert werden.
2. Erläuterung der Kompetenzgruppenbildung
In der Beratungspraxis zeigt sich häufig das die Kompetenzforderungen und die Feststellung der Kompetenzen auf den Bereich Fachkompetenz reduziert werden. Zuweilen werden noch die sogenannten Soft Skills als Einzelwertung aus einem Feststellungsprozess berücksichtigt. Der Anspruch einer umfassenden Kompetenzbilanzierung, auch unter Einbeziehung der Ergebnisse weiterer Kompetenzfeststellungen, wird nur in wenigen Zeitarbeitsfirmen oder Headhunteragenturen im Bereich des mittleren und gehobenen Managements genutzt. Für die Zielgruppe der An- und Ungelernten finden wir in der Praxis zwar eine Vielzahl verschiedener Kompetenzfeststellungsverfahren und Profilingvarianten, jedoch kein schlüssiges System der persönlichkeitsumfassenden Kompetenzbilanzierung.
Um zusammenfassende Aussagen über die Handlungskompetenzen zu erhalten, müssen die Kompetenzen in Hauptgruppen mit spezifischen Merkmalen zusammengefasst werden. So findet man im Folgenden kurze Erläuterungen zu diesen Hauptgruppen und welche Kompetenzen hier einfließen.
Als Kompetenz sollen auch verinnerlichte Werte, Erkenntnisse, Verhaltensweisen die im beruflichen und persönlichen Lebensbereich zielorientiert umgesetzt werden betrachtet werden. In Anlehnung oben aufgeführter Definition werden zunächst folgende Gruppen gebildet:
1. Fachkompetenz 2. Methodenkompetenz 3. Personale Kompetenz 4. Sozialkompetenz
Bei der Zuordnung von Teilkompetenzen stießen wir mit diesem Schema jedoch schnell an Grenzen. Die Erweiterung der Methodenkompetenz zur Fachlich-Methodischen Kompetenz und der sozialen Kompetenz zur Sozial- Kommunikativen- Kompetenz, ermöglichte schließlich eine genauere Zuordnung der Teilkompetenzen. Um Dopplungen bei der
5
Zuordnung zu vermeiden, orientierten wir uns an dem Schema der Bundesagentur für Arbeit und dem KODE (Kompetenz-Diagnostik und Entwicklung) System von John Erpenbeck u.a..
Die Summe der vier Hauptkompetenzen wird als Handlungskompetenz beschrieben. Sie werden im Folgenden als Hauptgruppen bezeichnet. Im Einzelnen werden unter den nächsten Gliederungspunkten die einzelnen Teilkompetenzen noch einmal dargestellt, ohne selbst näher erläutert zu werden.
Die im Folgenden Teilkompetenzen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
2.1 Fachkompetenzen
Schlüsselfrage: „Was kann ich?“
Hierunter verstehen wir nicht nur berufliches Fachwissen und Fachkenntnisse, sondern auch den Grad der Beherrschung allgemeiner Grundfertigkeiten.
Kenntnisse
Fachwissen/Fachkenntnisse
Erfahrungswissen Prozesswissen Prozesskompetenz
Rechenkenntnisse
Rechtschreibkenntnisse
Wortschatz/Ausdrucksvermögen
PC-Kenntnisse
Internetkenntnisse
2.2 Fachlich-Methodische Kompetenz
Schlüsselfrage: „Wie arbeite ich?“
Darunter verstehen wir die Fähigkeit, mit fachlichem und methodischem Wissen gut ausgerüstet, schier unlösbare Probleme schöpferisch zu bewältigen.
Planen
Durchführen
Kontrollieren
Belastbarkeit/Ausdauer
Flexibilität
Konzentrationsfähigkeit
Kreativität
Organisationsfähigkeit
Abstraktionsvermögen
Sorgfalt/Gewissenhaftigkeit
6
2.3 Sozial-Kommunikative Kompetenz
Schlüsselfrage: „Wie ist mein Sozialverhalten?“
Damit meinen wir die Fähigkeit, sich aus eigenem Antrieb mit anderen zusammen- und auseinanderzusetzen, kreativ zu kooperieren und zu kommunizieren. Diese Kompetenz können wir auch mit „Wir-Kompetenz“ umschreiben.
Diskussionsfähigkeit
Durchsetzungsvermögen
Einfühlungsvermögen
Führungsfähigkeit
Kommunikationsfähigkeit
Kompromissfähigkeit
Konfliktfähigkeit
Kontaktfähigkeit
Kritikfähigkeit
Motivationsfähigkeit
Teamfähigkeit/Teamorientierung
Toleranz
2.4 Personale Kompetenzen (Selbstkompetenz)
Schlüsselfrage: „Wie bin ich organisiert und wie organisiere ich mich?“
Die Fähigkeit, sich selbst gegenüber klug und kritisch zu sein, produktive Einstellungen, Werthaltungen und Ideale zu entwickeln. Diese Kompetenz wird auch als „Ich-Kompetenz“ bezeichnet.
Allgemeine Lebenszufriedenheit
Fleiß
Leistungsbereitschaft
Logisches Denkvermögen/allgemeine Auffassungsgabe
Motorische Fähigkeiten
Offensive Problembewältigung
Selbstbewusstsein
Selbsteinschätzung
Selbstmanagement
Selbstvertrauen
Verantwortung
7
3. Darstellung der Ergebnisse verschiedener Kompetenzfeststellungen
Zur Bilanzierung der ausgewählten Kompetenzen liegen in der Regel die Ergebnisse bereits existierender Analysen, Zeugnisse und/oder Bescheinigungen vor. So verschieden diese Unterlagen sind, so verschieden sind auch die Mittel, um der Bewertung Ausdruck zu verleihen.
Leistungen bis zur 10. Klasse der allgemeinbildenden Schulen und der beruflichen Bildung werden derzeit in den deutschen Zeugnissen mit Noten von 1 bis 6 und einer einheitlichen Prozentspanne ausgedrückt. Doch ändert sich das System in der gymnasialen Stufe in ein Punktesystem. Noten, die einem ausländischen Zeugnis entstammen, haben wiederum eine absolut andere Aussage als vergleichbare Zeugnisse im deutschen Notensystem.
Nicht in jedem Fall liegen die Ergebnisse in einem Notensystem vor. So besitzen An- und Ungelernte qualifizierte Arbeitszeugnisse, verbale Einschätzungen oder Beurteilungen, die eine Vielzahl von qualitativen Aussagen zu Kompetenzen enthalten. Unter dem Punkt 3.4 wurde der Versuch unternommen Aussagen der Zeugnisse zu systematisieren. Dazu wurden die verbalen Aussagen in eine Rangfolge gesetzt, die ein Qualitätsausdruck für die Ausbildung der jeweiligen Kompetenz bieten.
8
3.1 Allgemeinbildende Schulen, gymnasiale Oberstufe, Berufsoberschule, Fachoberschule
Notendefinition durch KMK-Beschluss vom 3. Oktober 1968
gymnasiale Oberstufe, Berufsoberschule, Fachoberschule
in einzelnen Bundesländern auch
1 sehr gut
wenn die Leistung den Anforderungen in besonderem Maße entspricht
15 Punkte 1+ < 1,00 voll sehr gut
14 Punkte 1 1,00 sehr gut
13 Punkte 1- 1,25 knapp sehr gut
2 gut
wenn die Leistung den Anforderungen voll entspricht
12 Punkte 2+ 1,75 voll gut
11 Punkte 2 2,00 gut
10 Punkte 2- 2,25 knapp gut
3 befriedigend
wenn die Leistung im Allgemeinen den Anforderungen entspricht
9 Punkte 3+ 2,75 voll befriedigend
8 Punkte 3 3,00 befriedigend
7 Punkte 3- 3,25 knapp befriedigend
4 ausreichend
wenn die Leistung zwar Mängel aufweist, aber im Ganzen den Anforderungen noch entspricht
6 Punkte 4+ 3,75 voll ausreichend
5 Punkte 4 4,00 ausreichend
4 Punkte 4− 4,25 knapp ausreichend
5 mangelhaft
wenn die Leistung den Anforderungen nicht entspricht, jedoch erkennen lässt, dass die notwendigen Grundkenntnisse vorhanden sind und die Mängel in absehbarer Zeit behoben werden können
3 Punkte 5+ 4,75 voll mangelhaft
2 Punkte 5 5,00 mangelhaft
1 Punkte 5- 5,25 knapp mangelhaft
6 ungenügend
wenn die Leistung den Anforderungen nicht entspricht und selbst die Grundkenntnisse so lückenhaft sind, dass die Mängel in absehbarer Zeit nicht behoben werden können
0 Punkte 6 > 5,25 ungenügend
bestanden
nicht bestanden
9
3.2 Beruflichen Qualifizierung
Berufskollegs nach DIHK
von bis
1 sehr gut 100% 92%
2 gut 91% 81%
3 befriedigend 80% 67%
4 ausreichend 66% 50%
5 mangelhaft 49% 30%
6 ungenügend 29% 0%
Bestanden
nicht bestanden
3.3 Hochschulen
in techn., natur- und ing.wissen-schaftlichen Fächern
andere Fächer Dissertation
universitären Juristenausbildung
Einzelnote Einzelnoten im Test im Examen
1
se
hr
gu
t
summa cum laude
mit Auszeich-nung
18–16 Punkte
18,00–14,00 Punkte
Prä
dik
ats
exam
en
1,0 magna cum laude
sehr gut
1,3
2
gu
t
1,7
cum laude gut 15–13 Punkte
13,99–11,50 Punkte
2,0
2,3
3
be
sta
nd
en
2,7
rite bestanden
12–10 Punkte
11,49–9,00 Punkte
3,0
9–7 Punkte 8,99–6,50 Punkte
3,3
3,7
6–4 Punkte 6,49–4,00 Punkte
4
nic
ht
besta
nd
en
4,0
4,3
insufficienter nicht bestanden
4,7 3–1 Punkte 3,99–1,50 Punkte
5,0 0 Punkte 1,49–0,00 Punkte
bestanden
nicht bestanden
10
3.4 Aus dem Arbeitszeugnis
Beschreibung als Note
Be
reit
sc
ha
ft
Er/Sie zeigte stets ein sehr hohes Maß an Eigeninitiative und Leistungsbereitschaft. 1
Er/Sie zeigte stets eine hohe Leistungsbereitschaft und Pflichtauffassung. 2
Er/Sie zeigte Einsatzbereitschaft. 3
Er/Sie zeigte auch Einsatzbereitschaft. 4
fehlt = „beredtes Schweigen“ 5
Befä
hig
un
g
Er/Sie verfügt über ein sehr gutes analytisch-konzeptionelles und zugleich pragmatisches Urteils- und Denkvermögen.
1
Er/Sie verfügt über ein gutes analytisch-konzeptionelles und zugleich pragmatisches Urteils- und Denkvermögen.
2
Er/Sie bewies Belastbarkeit und Flexibilität. 3
Er/Sie verfügte über eine ausreichende Arbeitsbefähigung. 4
Zu den unabdingbaren Voraussetzungen für diese Funktion gehörten Eigenschaften wie Belastbarkeit, Flexibilität und analytisches Denkvermögen.
5
Fa
ch
wis
se
n
Aufgrund seines/ihres umfangreichen und besonders fundierten Fachwissens erzielte er/sie immer weit überdurchschnittliche Erfolge.
1
Er/Sie wendete seine/ihre guten Fachkenntnisse laufend mit großem Erfolg im Arbeitsgebiet an.
2
Er/Sie besitzt ein solides Fachwissen in seinem Fachgebiet. 3
Er/Sie besitzt das erforderliche Fachwissen. 4
Er/Sie zeigte bei der Beschäftigung mit den ihm/ihr übertragenen Aufgaben das notwendige Fachwissen, das er/sie wiederholt Erfolg versprechend einsetzte.
5
Fa
ch
wis
se
n
Hohes Fachwissen 1
gutes Fachwissen 2
solides Fachwissen 3
Hat Fachwissen 4
sein Fachwissen weist Lücken auf 5
Fachwissen ist manglhaft 6
11
Arb
eit
sw
eis
e
Die Aufgaben führte er/sie immer äußerst effizient, sorgfältig und selbstständig aus. 1
Die Aufgaben führte er/sie immer effizient, sorgfältig und selbstständig aus. 2
Die Aufgaben führte er/sie selbstständig, effizient und sorgfältig aus. 3
Die Aufgaben wurden mit Sorgfalt und Genauigkeit ausgeführt. 4
Die Aufgaben wurden im allgemeinen mit Sorgfalt und Genauigkeit ausgeführt. 5
Fü
hru
ng
sko
mp
ete
nz
Er/Sie zeigte stets ein sehr hohes Maß an Eigeninitiative und Leistungsbereitschaft. 1
Er/Sie zeigte stets eine hohe Leistungsbereitschaft und Pflichtauffassung. 2
Er/Sie zeigte Einsatzbereitschaft. 3
Er/Sie zeigte auch Einsatzbereitschaft. 4
fehlt = „beredtes Schweigen“ 5
Beschreibung als Note
An
trie
b u
nd
Le
istu
ng
sb
ere
its
ch
aft
Er/Sie zeigte stets ein sehr hohes Maß an Eigeninitiative und Leistungsbereitschaft. 1
Er/Sie zeigte stets eine hohe Leistungsbereitschaft und Pflichtauffassung. 2
Er/Sie zeigte Einsatzbereitschaft. 3
Er/Sie zeigte auch Einsatzbereitschaft. 4
fehlt = „beredtes Schweigen“ 5
Ve
ran
two
rtu
ng
sb
ew
us
sts
ein
höchstes Verantwortungsbewusstsein 1
hohes Verantwortungsbewusstsein 2
verantwortungsbewusst 3
geringe Neigung Verantwortung zu übernehmen 4
geringes Verantwortungsbewusstsein 5
verfügt über kein Verantwortungsbewusstsein 6
12
B
ela
stb
ark
eit
Seine/Ihre Leistungen fanden stets unsere vollste Zufriedenheit. 1
Seine/Ihre Leistungen fanden stets unsere volle Zufriedenheit. 2
Seine/Ihre Leistungen fanden unsere volle Zufriedenheit. 3
Seine/Ihre Leistungen fanden unsere Zufriedenheit. 4
Aufgaben, die ihm/ihr übertragen wurden, erledigte er/sie in der Regel zu unserer Zufriedenheit.
5
Um
ga
ng
mit
Mit
arb
eit
ern
/
Vo
rge
se
tzte
n
Sein/Ihr Verhalten gegenüber Vorgesetzten und Kollegen war jederzeit vorbildlich. 1
Sein/Ihr Verhalten gegenüber Vorgesetzten und Kollegen war jederzeit einwandfrei. 2
Sein/Ihr Verhalten gegenüber Vorgesetzten und Kollegen war einwandfrei. 3
Sein/Ihr Verhalten gegenüber Kollegen und Vorgesetzten war korrekt und ohne Beanstandung.
4
Es erübrigt sich zu betonen, dass sein/ihr Betragen gegenüber den Vorgesetzten und Kollegen unbelastet war.
5
Um
ga
ng
mit
Ku
nd
en
/ V
org
es
etz
ten
stets zuvorkommend und höflich 1
zuvorkommend und höflich 2
angemessen 3
ohne Tadel, tadelsfrei 4
meist zuvorkommend und höflich 5
verbesserungsfähig, verbessungswürdig 6
Zu
sa
mm
en
fas
su
ng
de
r
Le
istu
ng
un
d T
ea
mfä
hig
ke
it Wir bedauern sein/ihr Ausscheiden sehr und danken ihm/ihr für stets sehr gute Leistungen. 1
Wir bedauern sein/ihr Ausscheiden und danken ihm/ihr für die stets guten Leistungen. 2
Wir bedauern sein/ihr Ausscheiden und danken ihm/ihr für die guten Leistungen. 3
Wir bedanken uns für seine/ihre Mitarbeit. 4
fehlt = „beredtes Schweigen“ 5
Beschreibung als Note
13
Z
us
am
me
nfa
ss
un
g d
er
Arb
eit
s-
un
d P
ers
on
en
ko
mp
ete
nzen
Wir wünschen ihm/ihr auf dem weiteren Berufs- und Lebensweg alles Gute und weiterhin viel Erfolg.
1
Wir wünschen ihm/ihr auf dem weiteren Berufs- und Lebensweg alles Gute und weiterhin Erfolg.
2
Wir wünschen ihm/ihr auf dem weiteren Berufs- und Lebensweg alles Gute und Erfolg. 3
Wir wünschen ihm/ihr für die Zukunft alles Gute. 4
Wir wünschen ihm/ihr alles nur erdenklich Gute, insbesondere auch Erfolg bei den weiteren Bemühungen.
5
Beschreibung als Note
Te
am
fäh
igk
eit
in vollem Umfang 1
beinflusste das Team positiv 2
fügte sich in das Team ein 3
wurde in das Team eingebunden 4
zeitweilige Mitarbeit 5
Probleme im Team / Außenseiter 6
Kre
ati
vit
ät
erledigt seine Aufgaben mit hoher Kreativität 1
kann Aufgaben kreativ erledigen 2
in eingeschränkten Maß kreativ 3
teilweise kreative Ansätze 4
in schwachen Ansätzen 5
nicht vorhanden 6
14
Kompetenzen vorhanden
Kompetenzen rudimentär/nicht vorhanden
3.5 Zeugnissen aus dem Ausland
3.5.1 Bulgarien
Noten als Durchschnitt in Worten Bedeutung
6 6,00 - 5,50 Отличен Ausgezeichnet
5 5,49 - 4,50 Много добър Sehr gut
4 4,49 - 3,50 Добър Gut
3 3,49 - 2,50 Среден Befriedigend
2 2,49 - 1,50 Слаб Ungenügend
1 wird nie erteilt
bestanden
nicht bestanden
Beschreibung als Note
Mo
tiv
ati
on
sehr hohe Motivation 1
mit guter Motivation 2
ist motiviert 3
geringe Ansätze zur Motivation 4
situationsabhängige Motivation 5
sehr geringe oder keine Eigenmotivation 6
15
3.5.2 Dänemark
13er-Skala seit 1963
„7-trins-skalaen“ seit 2005/2006 (um ECTS-Noten besser abzubilden)
12 Die beste Note
10
7
4
02 Bestanden
00 Nicht bestanden
-3
bestanden
nicht bestanden
Die Schreibweise der Noten 02 und 00 ist zweistellig, um einer Manipulation zu einer 12 bzw. 10 vorzubeugen.
3.5.3 Estland
Note In Worten Bedeutung
5 väga hea Sehr gut 100% – 90%
4 hea Gut 89% – 70%
3 rahuldav Befriedigend 69% - 45%
2 mitte rahuldav Nicht befriedigend 44% - 20%
1 puudulik Ungenügend 19% - 0%
Bestanden
nicht bestanden
3.5.4 Finnland
in Grundschulen und Gymnasialen Oberstufen
in Fachschulen, Fachhochschulen und Universitäten
10 5
9 4
8 3
7
6 2
5 1
4 0
bestanden
nicht bestanden
16
3.5.5 Frankreich Tunesien, Algerien und Marokko
Punkte
20
sehr gut
19
18
17
16
15
gut 14
13
12
11
10
9 bis 0
bestanden
nicht bestanden
17
4. Ableitung von Bewertungsmöglichkeiten
Um Bewertungen aus so vielen, teils grundlegend verschiedenen Systemen zusammenzuführen, muss eine weitere Systematik erstellt werden, welche dem Bilanzierungsmodell gerecht wird. Als geeignet hierfür erwies sich eine prozentuale Skalierung. Vorteilhaft hierfür ist die internationale Verständlichkeit in Hinblick auf die Auswertung der Kompetenzen, insbesondere auch von Migranten.
Der Notenzuordnung prozentualen Zuordnung liegen folgende inhaltlichen Aussagen zugrunde:
Noten Prozentspanne für Noten Verbaler Bezug
1 92% bis 100% Kompetenz umfassend ausgeprägt und vorhanden
2 82% bis 91% Kompetenz gut ausgeprägt
3 67% bis 81% Kompetenz im befriedigenden Umfang vorhanden
4 50% bis 66% Kompetenz vorhanden
5 30% bis 49% Kompetenz rudimentär und unzulänglich vorhanden
6 0% bis 29% Kompetenz praktisch nicht vorhanden
Wie bereits im Punkt 1 kurz erläutert, wurde ein Verfahren gesucht, dass die Ergebnisse der Kompetenzfeststellungen so normiert, dass verbale, noten- oder punktebasierte Feststellungen in einem System vereinigt werden können. Um eine Weiterverarbeitung zu ermöglichen, wurde die obige Tabelle um eine Spalte „vermittelte Prozent“ erweitert. Hierzu wurden die bundesweit üblichen Prozentspannen für Noten gemittelt.
Noten Prozentspanne für Noten Verbaler Bezug vermittelte Prozent
1 92% bis 100% Kompetenz umfassend ausgeprägt und vorhanden
96%
2 82% bis 91% Kompetenz gut ausgeprägt 86%
3 67% bis 81% Kompetenz im befriedigenden Umfang vorhanden
74%
4 50% bis 66% Kompetenz vorhanden 58%
5 30% bis 49% Kompetenz rudimentär und unzulänglich vorhanden
40%
6 0% bis 29% Kompetenz praktisch nicht vorhanden
17%
Mit diesen Festlegungen werden nach unserer Auffassung, die allgemeingültigen Aussagen für Reliabilität und Validität nicht verletzt. Sie dienen als mathematisches Hilfsmittel der Zusammenführung von Kompetenzfeststellungen.
18
5. Fazit und Ausblick
Nach unseren Recherchen existieren keine umfassenden Bilanzierungstools. Es gibt zwar branchenzentrierte Kompetenzbilanzierungsmodelle, die jedoch nicht auf die Zielgruppe der An- und Ungelernten übertragbar sind. Mit den vorgestellten Lösungsansätzen der vorangegangenen Seiten sollte es möglich sein, verbale und notenbasierte Kompetenzfeststellungen zusammenzuführen.
Innerhalb des Förderprogramms „Perspektive Berufsabschluss“ hat sich das „Netzwerk Pro Beruf Halle“ die Aufgabe gestellt ein Tool zu entwickeln, dass die Möglichkeit bietet unterschiedliche Kompetenzfeststellungsverfahren auswertend darzustellen. Wichtig hierbei ist es, eine erhöhte Flexibilität zu erreichen, um somit verschiedene Berufe und Anforderungen abzudecken.
Konventionell vorliegende Beurteilungen, Zeugnisse und Bestätigungen sowie deren Analyseergebnisse sollen so aufbereitet werden, dass die Bilanz je nach Anforderung des Beraters, der Institution oder des Unternehmens eine kurze prägnante Aussage über das Gesamtgefüge der Kompetenzen einer Person hervorbringt.
Kompetenzen sollen grafisch ausgewertet und als Entscheidungsgrundlage für die Entwicklung eines individuellen Curriculums zur erfolgs- und zielorientierten Bildungsganggestaltung verwendet werden.
Somit könnte dieses Verfahren durch seine offene Struktur in vielen Bereichen und verschiedenen Fragestellungen eingesetzt werden. Eine Gewichtung der Kompetenzfelder muss durch die Auswahl von Kompetenzen möglich sein. Durch ein solches Tool kann die Gesamtheit der Kompetenzen einer Person umfassend dargestellt und visualisiert werden.
19
Anhang
Tabelle 1 - Arbeitsblatt Auswertungstabelle ..........................................................................20
Abbildung 1 - Auswertungsgrafik ..........................................................................................21
Abbildung 2 - Zusammenfassung .........................................................................................22
20
Tabelle 1 - Arbeitsblatt Auswertungstabelle
Name: Einschätzung Vergleich (als Anforderung für ein Ziel oder als Fremdeinschätzung)
Kompetenz Alternative
Ein
sch
ätz
un
g a
us
An
aly
sen
,
Ze
ug
nis
sen
, u
sw
.
Selb
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insc
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Bera
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zu
m
Ein
tra
ge
n
Fachkompetenzen
Fertigkeiten
Kenntnisse
Fachwissen/Fachkenntnisse ...
Erfahrungswissen
Prozesswissen
Prozesskompetenz
Rechenkenntnisse
Rechtschreibkenntnisse
Wortschatz/Ausdrucksvermögen
PC-Kenntnisse
Internet
Fachlich-Methodische Kompetenz
Planen
Durchführen
Kontrollieren
Fähigkeiten
Belastbarkeit/Ausdauer
Flexibilität
Konzentrationsfähigkeit
Kreativität
Organisationsfähigkeit
Sorgfalt/Gewissenhaftigkeit
Sozial-Kommunikative Kompetenz
Diskussionsfähigkeit
Durchsetzungsvermögen
Einfühlungsvermögen
Führungsfähigkeit
Kommunikationsfähigkeit
Kompromissfähigkeit
Konfliktfähigkeit
Kontaktfähigkeit
Kritikfähigkeit
Motivationsfähigkeit
Teamfähigkeit/Teamorientierung
Toleranz
Personale Kompetenzen
Allgemeine Lebenszufriedenheit
Fleiß
Leistungsbereitschaft
Logisches Denkvermögen / allgemeine Auffassungsgabe
Motorische Fähigkeiten
Offensive Problembewältigung
Selbstbewusstsein
Selbsteinschätzung
Selbstmanagement
Selbstvertrauen
Verantwortung
21
Abbildung 1 - Auswertungsgrafik
22
Abbildung 2 - Zusammenfassung