Post on 06-Apr-2015
Universität Bern WS 04/05ISSW 11. Januar
2005Dr. E. Wannack ReferatModul: Sport und Spiel 1
Fairness und im Spiel
Dinichert, Meyer, Steinegger, Zutavern, Zryd
Struktur der Präsentation
Einführung/Klärung der Begriffe: Fairness& Fair play
Historische Betrachtung des Fairplays
Aktuelle Betrachtung der Thematik I : Die Ethik Charta
Aktuelle Betrachtung der Thematik II : Situation in der Schweiz (Swiss Olympic)
Diskussion in Gruppen
Eine Fairplay- Geschichte
Olympische Spiele Paris 1928
3000m-Hindernislauf
Nurmi
Definitionsversuch von Fairplay
• „…ein eigenartiger inhaltlich unbestimmt schillernder Begriff…“ (Röthig, P. aus: Sportwissen-schaftliches Lexikon. 1973)
• Keine klare, einheitliche Begriffs-bestimmung in der Sportwissenschaft
• Grosser Interpretationsspielraum
aber: Klarheit im alltagssprachlichen Umgang ?
Eine mögliche Definition
• „…Fair Play bezeichnet nicht nur das Einhalten der Spielregeln, Fair Play umschreibt vielmehr eine Haltung des Sportlers: der Respekt vor dem sportlichen Gegner und die Wahrung seiner physischen und psychischen Unversehrtheit . Fair verhält sich derjenige Sportler, der vom anderen her denkt.“ (Internationale Fairplay- Charta)
Fairplay
heute nach Lenk,H.:(1989)
• Informelles Fair play
„Muss- Normen“
• Formelles Fair play „Soll- Normen“
Sprachwissenschaft I.
• Fair play: Germanische Wurzeln (engl. & deutsch)
fair von faeger = schön, frei von Makel, günstig, licht, blond(Bsp.: „My fair lady“)
play von plegian = spielen, aneinem Spiel teilnehmen, persön- licher Einsatz
Sprachwissenschaft II
• Vor allem in Deutschland aktualisierter und recherchierter Begriff
• Nicht so sehr in selber
• Kein einziger Beleg des Begriffes im „Oxford Englisch Dictionary“
„Die theoriebeflissenen Deutschen“
„… einer dieser findigen Deutschen hatte die Sache ausgegraben!“ (Gillmeister, H. 1995)
Zur Entstehung des Fairplay
• Christliches Verständnis von Liebe
• Thomas von Aquin: Grossherzigkeit
• MA: Ritter = ehrwürdiger Kämpfer in Bezug von Ehre und Ruhm (1467: „foul play“)
• 19. Jahrhundert: aristokratische sport- treibende Oberschicht Englands (Cricket)
1. Fazit
keine Erfindung der englisch aristokra-tischen Klasse des 19. Jhr. im Sport
aber: • eigentliche Entfaltung in dieser Zeit (Gleichzeitig: „unfair“, „foul“ und „not cricket“)
deshalb wohl heute: • Verknüpfung zum engl. Gentlemens-Ideal
Fairplay in der Moderne
Pierre de Coubertin
Olympischer Gedanke
• Fairplay als „esprit chevaleresque“
• Fairplay = moralisches Grundgebot
2. Fazit: Wandel I.
Fairplay
Fairnessverhalten
Fairnesserziehung (Familie/Schule/Sport)
3. Fazit: Wandel II.
Verhalten/ Zeremonie
Ideal
Institutionen mit Charta(Internationale Fairplay Komitees)
Die Ethik Charta
„Cool and clean“
• Leistungsvereinbarung „Prävention durch Sport“
• Bundesamt für Sport (BASPO), Magglingen u. Swiss Olympic Association, Bern
• Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) und der Eidgenössischen Sportkommission (ESK)
Präventions- und Fairplay- Konzept
• Nachwuchssport an die Kader der Sportverbände
• An Schulen mit Leistungssport unterstützdendem Stundenplan
Ziel
• Nachwuchssportler/innen Werte eines sucht- und dopingfreien Leistungssports vermitteln
• In Form von Commitments befürworten die jungen Talente diese Werte
Nachwuchs: „cool and clean“
• Verantwortung wahrnehmen
• Aufklärung der Commitments
• Botschafter/in für fairen Sport
• Vorbildrolle für Peers
1. Commitment
2. Commitment
3. Commitment
4. Commitment
… nach innen leben
• Inhalte sollen im Kaderbetrieb einen Prozess der Reflexion auslösen
• Bewusstes leben
• Eingang in sportorientierte Schulen finden (vorstellen, thematisieren, selber leben)
… nach aussen kommunizieren
+ selber vertreten
• Ein Ziel dieser Kampagne ist es, der Öffentlichkeit aufzeigen, dass die Nachwuchsleistungssportler/innen sich für „guten und sauberen Sport“ einsetzen.
These
• „Guter“, „sauberer“ Sport ist nur noch ein ideelles Konstrukt. In der knallharten Praxis des Leistungssports zählt nur Sieg oder Niederlage. Der ökonomische und kulturelle Druck auf die Spitzensportler/innen fördern geradezu ein latent unfaires Verhalten.
Im Spitzensport ist und bleibt Fairness Wunschdenken. Dieser ist somit nicht geeignet als Medium für solch gross angelegte Präventionsprogramme.
Literatur:
Gabler, H. (1998) Fairness/Fair Play. In Gruppe, Ommo; Mieth; Dietmar (Eds.), Lexikon der Ethik im Sport. Schorndorf: Verlag Karl Hofmann
Hotz, A. u. Luther D,.(1998) Erziehung zu mehr Fairplay (Hrsg.) SOV/AOS. Bern, Stuttgart, Wien: Verlag Paul Haupt
Röthig, P. (1973) Sportwissenschaftliches Lexikon. Schorndorf: Verlag Karl Hofmann
Volker, G. u. Lämmer, M. (1995) Fairness und Fair Play. Sankt Augustin: Academia Verlag