Post on 05-Jul-2018
8/16/2019 Spiele im Deutschunterricht
1/93
MASARYK-UNIVERSITÄT
PÄDAGOGISCHE FAKULTÄT
Lehrstuhl für deutsche Sprache und Literatur
SPIELE IM DEUTSCHUNTERRICHT
Diplomarbeit
Brünn 2007
Vorgelegt von: Dana Dvořáková Betreuerin: PhDr. Alice Brychová
8/16/2019 Spiele im Deutschunterricht
2/93
2
Ich erkläre damit, dass ich die vorliegende Arbeit selbständig verfasst und nur
die im Literaturverzeichnis angegebenen Quellen benutzt habe.
Ich erkläre mein Einverständnis, dass die von mir erstellte Arbeit in der
Bibliothek der Pädagogischen Fakultät der Masaryk-Universität in Brünn hinterlegt
wird und zu den Studienzwecken zugänglich gemacht wird.
Brünn, den 20. April 2007 ...............................................
8/16/2019 Spiele im Deutschunterricht
3/93
3
Ich möchte mich bei Frau PhDr. Alice Brychová für ihre Bereitwilligkeit und wertvolle
Ratschläge, die sie mir bei der Bearbeitung meiner Diplomarbeit gewidmet hat,
bedanken.
8/16/2019 Spiele im Deutschunterricht
4/93
8/16/2019 Spiele im Deutschunterricht
5/93
5
5.2. Übungstypologie………………………………………………………………..38
5.2.1. Aufgaben, die Sprechen vorbereiten………………………………….….38
5.2.1.1. Aufgaben zur Verbesserung des artikulierenden Sprechens
und des diskriminierenden Hörens……………………………....39
5.2.1.2. Aufgaben zum Aufbau von Wortschatz………………………....39
5.2.1.3. Redemittel…………………………………………………..……43
5.2.2. Die Aufgaben, die Sprechen oder Kommunikation aufbauen…………....43
5.2.2.1. Grammatikübungen…………………………………………..….44
5.2.2.2. Modelldialoge…………………………………………………....47
5.2.2.3. Meinungsäußerung ……………………………………………...48
5.2.2.4. Sammeln von Ideen zu einem Bild oder Foto…………………..485.2.3. Die Aufgaben, die Sprechen strukturieren……………………………….50
5.2.3.1. Interviewen………………………………………………………50
5.2.3.2.Diskussion......................................................................................51
5.2.3.3. Nacherzählen von Texten…………………………………….….52
5.2.3.4. Eine Geschichte von Stichworten erfinden...................................52
5.2.3.5. Fortsetzung von einer Geschichte.................................................53
5.2.3.6. Spontanes Sprechen über etwas....................................................535.2.4. Die Aufgaben, die mündliche Kommunikation simulieren........................53
5.2.4.1. Dialogspiele und Rollenspiele.......................................................53
5.2.5. Die Aufgaben, die Kommunikation sind....................................................54
5.2.5.1.Soziale Interaktion im Unterricht………………………………...54
5.2.5.2.Vorbereitungsgespräch……………………………………….…..55
5.2.5.3.Hypothesenbildung vor Textrezeption……………………….…..55
5.2.5.4.Hypothesenbildung während der Textrezeption………………....55II. DER METHODISCH-DIDAKTISCHE TEIL…………………………………..56
6. ÜBERSICHT ÜBER DIE SPIELE………………………………………...…..58
III. ZUSAMMENFASSUNG………………………………………………………....76
LITERATURVERZEICHNIS……………………………………………………….77
RESÜME………………………………………………………………………………79
ANHANG…………………………………………………………………………...…80
8/16/2019 Spiele im Deutschunterricht
6/93
6
Einleitung
Die Sprachkenntnisse werden heutzutage für Notwendigkeit gehalten. Die Schüler,
die die Grundschulen besuchen, können sich auswählen, welche Fremdsprache sie
lernen wollen. Oft wählen ihre Eltern Englisch, weil es sich um eine weltweitere
Sprache handelt. Deutsch als Fremdsprache steht an der 2. Stelle.
Der Anspruch der heutigen Gesellschaft ist, dass jeder mindestens zwei
Fremdsprachen beherrschen sollte.
Deutsch wird vor allem bei den Schülern mit besonderen Bildungsbedürfnissen
unterrichtet, weil Deutsch für eine leichtere Sprache gehalten wird. Weiter wird Deutsch
in den Gebieten, die in der Nähe von österreichischen oder deutschen Grenzen liegen,unterrichtet.
Das Spiel, spielt im Fremdsprachunterricht eine große Rolle. Als Thema meiner
Arbeit wählte ich mir „Spiele im Deutschunterricht“ aus. Dabei konzentrierte ich mich
auf die Fertigkeit „Sprechen“.
Meiner Meinung nach haben die Spiele im Fremdsprachunterricht eine unvertretbare
Stelle und helfen dem Schüler, die Fremdsprache zu schaffen.
Im theoretischen Teil meiner Arbeit befasse ich mich mit dem Unterricht – hiererwähne ich das Rahmenbildungsprogramm und Entwicklung von
Schlüsselkompetenzen, von denen heute viel gesprochen wird. Weiter widme ich mich
den Spielen im Deutschunterricht und der Fertigkeit Sprechen.
Als Ergänzung des theoretischen Teils benutze ich einen Fragenbogen, durch den ich
feststellen möchte, welche Erfahrungen mit dem Spiel im Unterricht zukünftige Lehrer
haben.
Im praktischen Teil meiner Arbeit biete ich einige Aktivitäten an, die zurEntwicklung der kommunikativen Fertigkeit dienen. Ich führe einige Beispiele aus der
sehr breiten Menge der Spiele, wie man „Sprechen“ üben kann.
Ich versuchte solche Aktivitäten anführen, die im Unterricht nicht so oft zu
sehen sind.
8/16/2019 Spiele im Deutschunterricht
7/93
8/16/2019 Spiele im Deutschunterricht
8/93
8
Bei uns lernen die Kinder die Erstfremdsprache ab der 4. Klasse der Grundschule,
man setzt voraus, dass dies in der Zukunft ab der 3. Klasse möglich sei, und eine
Zweitfremdsprache ab der 6. Klasse.
In einigen Schulen können sich die Kinder oder ihre Eltern auswählen, welche
Fremdsprache das Kind lernen wird. Fast in jeder Schule dominiert Englisch.
Deutsch als Fremdsprache überwiegt im Unterricht der Schüler mit Lehrnstörungen
und in den Gebieten, die in der Nähe der Grenze mit Deutschland oder Österreich
liegen.
Es gibt Ängste, dass bald Deutsch als Fremdsprache aus dem Unterricht in den
Grundschulen verschwindet.
1.1. Rahmenbildungsprogramm (RVP)
In diesem Kapitel möchte ich Rahmenbildungsprogramme erwähnen, dass für
Grundschulen verpflichtend sind, und von dem die Schulen bei der Bildung von
Schulinterneprogrammen ausgehen müssen.
Ich habe mich auf das Bildungsgebiet Sprache und Sprachkommunikation konzentriert,
das für Fremdsprachenunterricht bestimmt ist.
Rahmenbildungsprogramm, das für die Grundschulen gültig ist, definiert im Rahmen
des Fremdsprachunterrichts folgende Sprechfertigkeiten:
1. rezeptive
2. produktive
3. interaktive
Bei einzelnen Sprechfertigkeiten sind erwartete Zielleistungen definiert, die die
Schüler während der Schulpflicht erreichen sollten. Diese erwartete Zielleistungen sind
für die erste und zweite Stufe der Grundschule definiert.
Die Ausbilgungsforderungen in den Fremdsprachen, die im
Rahmenbildungsprogramm für Grundausbildung definiert sind, gehen von dem
gemeinsamen europäischen Referenzrahmen für Sprachen aus.
8/16/2019 Spiele im Deutschunterricht
9/93
9
Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen für Sprachen definiert Befugnisse
komunikative (lingvistische, soziolingvistische und pragmatische) und allgemein (sie
setzen Kenntnis der Soziokulturumwelt und der Realien der Länder voraus, in denen
man lernende Sprache spricht) als Zielbefugnisse des Sprachunterrichts.
Die Fremdsprachenausbildung führt zum Erreichen des Niveaus A2. Das betrifft der
Grundschule.
Niveau A2: Der Schüler versteht die Sätze und oft benutzte Ausdrücke, die sich auf
die Bereichen beziehen, die ihn unmittelbar betreffen (z.B. Grundinformationen überihn und seine Familie, über Einkaufen, Topographie und Beruf). Der Schüler beweist
durch einfache und übliche Aufgaben zu kommunizieren, die den einfachen und
direkten Informationsaustausch fordern. Der Schüler kann seine eigene Familie, die
unmittelbare Umgebung und seine eigenen Bedürfnisse beschreiben.
Erwartete Sprechfertigkeiten für zweite Stufe:
Rezeptive Sprechfertigkeiten:
Der Schüler
- liest die Texte des angemessenen Umfangs laut fließend und fonetisch korrekt
- versteht den Umfang des einfachen Lehrbuchtextes und dem Umfang der
authentischen Materialien mit dem Gebrauch von Visuellstützen.
- In den Texten sucht man bekannte Ausdrücke, Redewendungen und Antworten
auf Fragen
- Versteht eine einfache und deutlich ausgesprochene Ansprache und
Konversation
- Antwortet mit einer wahrscheinlichen Bedeutung der neuen Wörter aus dem
Kontext des Textes
- Benutzt ein zweisprachiges Wörterbuch, sucht Information oder Wortbedeutung
in dem geeigneten Wörterbuch
8/16/2019 Spiele im Deutschunterricht
10/93
10
Produktive Sprechfertigkeiten:
Der Schüler
- bildet einfache (mündliche und schriftliche) Mitteilung, die die Situation in der
Familie, der Schule und die durchgenommenen Themenbereiche betrifft
- schriftlich, grammatisch korrekt, so bildet und variiert einfache Sätze und kurze
Texte
- reproduziert kurz den Umfang des angemessenen schwierigen Textes, der
Ansprache und der Konversation
- zieht einfache Information ein
Interaktive Sprechfertigkeiten:
Der Schüler:
- veständigt sich in den Alltagsituationen
Lehrstoff:
- einfache Mitteilungen – Anrede, Begrüßung, Verabschiebung, Vorstellung,
Entschuldigung, Bitte, Dank, Wunsch, Glückwunsch, Zustimmung/
Nichtübereinstimmung, Treffen, gesellschaftliches Programm
- Grundbeziehungen – existenziale (Wer? …), räumliche (Wo? Wohin?…), zeitliche
( Wann?…), qualitative (Wie? Welcher?…), quantitative (Wieviel?…)
- Themenbereiche – Heimat, Familie, Wohnen, Schule, Freizeit, Hobbys, Personalbrief,
Formular, Fragebogen, Sport, Gesundheitspflege, Verpflegung, Stadt, Natur, Wetter,
Einkäufe, Bekleidung, der Mensch und die Gesellschaft, Reisen und
Soziokulturumwelt der Tschechischen Republik und der betreffenden Sprachgebieten
- Wortschatz und Wortbildung
- grammatische Strukturen und Satzarten, lexikalisches Prinzip der Rechtschreibung
(vgl. www.rvp.cz , 2005)
8/16/2019 Spiele im Deutschunterricht
11/93
11
1.2. Entwicklung von Schlüsselkompetenzen im Fremdsprachenunterricht
Das Ziel des Fremdsprachenunterrichts nach dem Rahmenbildungsprogramm sollte
nicht nur der Grammatikunterricht und der Unterricht von Wörtern, sondern
Entwicklung von Schlüsselkompetenzen der Schüler.
Dank der Entwicklung von Schlüsselkompetenzen gewinnen die Schüler Kenntnisse,
Fertigkeiten, Stellungen und Werte, die sie dann nicht nur in der Schule, sondern auch
im alltäglichen Leben ausnützen können.
Überall im Europa erscheinen auch Schlüsselkompetenzen. Sie können anders
genannt werden, aber das Wesentliche bleibt gleich.
Weil mein Thema auf kommunikative Fertigkeit orientiert ist, spielt die Entwicklung
von Schlüsselkompetenzen in diesem Bereich eine große Rolle.
Diese Entwicklung ist eng mit der spielerischen Aktivität verbunden, weil diese
Kompetenzen vor allem durch spielerische Aktivität entwickelt werden können.
Im Fremdsprachenunterricht sind diese Kompetenzen definiert:
Kompetenzen zum Lernen:
Die Schüler sollten sich effektive Strategien aneignen, die zur Beherrschung der
Fremdsprache führen. Der Lehrer führt die Schüler mittels interessanten und
abwechslungsreichen Methoden zum aktiven Lernen während der Stunde. Die Schüler
sollten sich in den Lehrbüchern und in verschiedenen Materialien z.B. in den
Wörterbüchern, in den Zeitschriften,…die nötigen Informationen erwerben.
Die Schüler sollten imstande sein, Analogie zu benützen und die Bedeutung vonunbekannten Wörtern nach schon bekannten zu schätzen, sich in einem unbekannten
Text zu orientieren.
Kompetenzen zur Problemlösung:
Die Schüler sollten mindestens passiv fremdsprachige Instruktionen in Materialien,
mit denen sie arbeiten erkennen. Die Schüler sollten selbst arbeiten, später ohne weitere
Erklärung.
8/16/2019 Spiele im Deutschunterricht
12/93
12
Zur Entwicklung dieser Kompetenz dient auch ein Projektunterricht, in dem die
Schüler selbst neue Informationen aus verschiedenen Quellen aussuchen, sie auswerten
und dann bearbeiten.
Kommunikative Kompetenzen:
Das Ziel des Fremdsprachenunterrichts ist das Sprechen, das nicht unbedingt
fehlerfrei sein muss. Die Schüler sollten genug Gelegenheiten haben, in verschiedenen
Situationen zu kommunizieren. So sind die Schüler dazu „gezwungen“, eigene Meinung
und Gedanken zu äußern.
Der Lehrer sollte den Schülern natürliche Situationen erzeugen, in denen die Schüler
nicht nur Dialoge führen, sondern auch in größeren Gruppen kommunizieren.Zur Entwicklung dieser Kompetenz dienen verschiedene Dialoge, Spiele, Lieder. Die
Schüler lernen, mit verschiedenen Texten zu arbeiten. Wenn der Lehrer die Möglichkeit
hat, kann er auch verschiedene on-line Übungen auszunützen.
Soziale und personale Kompetenzen:
Vom Anfang an sollten im Unterricht alle Sozialformen ausgenutzt werden und
effektiv variiert werden – Frontalunterricht, Arbeit zu zweit, Einzelarbeit,…Am Anfang kann der Lehrer die Gruppen bilden, später bilden die Schüler selbst die
Gruppen. Sehr wichtig ist auch Stationenlernen.
Im Fremdsprachenunterricht sollte eine freundliche Atmosphäre herrschen, weil alle
Mitglieder der Gruppe eine Fremdsprache lernen wollen.
Bürgerkompetenz:
Mittels Fremdsprache sollten den Schülern eigene Identitäten bewußt werden. ZumBeispiel bei den Übungen, in denen die Schüler einen Ausländer mit ihrem Land, ihrer
Kultur, ihrer Stadt bekanntmachen.
Oder mittels Internet können die Schüler Informationen aus verschiedenen Bereichen im
Ausland feststellen.
8/16/2019 Spiele im Deutschunterricht
13/93
13
Arbeitskompetenz:
Der Lehrer sollte die Schüler zur selbständigen Arbeit führen – dass heißt Arbeit mit
Wörterbüchern, mit grammatischen Handbüchern, Aussuchen von Informationen in den
fremdsprachigen Zeitschfriften, im Internet.
Sinnvoll ist auch, wenn der Lehrer den Schülern langfristige Aufgaben gibt. Die Schüler
können selbständig, systematisch und gezielt arbeiten.
(vgl. www.rvp.cz/)
Für den Fremdsprachenunterricht, ist von diesen Kompetenzen die kommunikativeKompetenz die wichtigste.
Eine Weitere Kompetenz, die im Fremdsprachenunterricht entwickelt wird, ist die
soziale Kompetenz. Diese Kompetenz ist am meisten bei der Gruppenarbeit zu
beobachten. Der Schüler muss mit anderen Mitschülern handelt können, ihnen anpassen
und andere berücksüchtigen.
1.3 Lehrwerke
In den Grundschulen werden verschiedene Lehrbücher benutzt. Es hängt nur von der
Schule ab, welche Materialien zum Unterricht ausgewählt werden. Oft ist dies von
Finanzmitteln abhängig. Auf dem Markt finden wir eine riesige Menge von
verschiedenen Lehrmaterialien.
Viele Lehrer möchten moderne Lehrwerke, aber wenn die Finanzen nicht zurVerfügung stehen, können sie damit nichts machen und müssen nur damit arbeiten, was
sie gerade haben.
Nie wird strikt geschrieben, welche Lehrwerke die Lehrer beim Unterricht benutzen
müssen. Das Bildungsministerium führt auf seinen Web-Seiten eine Liste von
genehmigten Lehrwerken, die im Fremdsprachenunterricht können benutzt werden.
8/16/2019 Spiele im Deutschunterricht
14/93
14
Zu den Lehrwerken, aus denen die Schulen auswählen können, gehören:
Tamburin 1, 2, 3
Wer? Wie? Was? MEGA 1, 2
Wer? Wie? Was? 1, 2, 3, 4
Das neue Deutschmobil 1, 2
Wir 1, 2
Guten Tag, Kinder I, II, III
Start mit Max 1, 2
Spaß mit Max 1, 2
Němčina pro 4., 5., 6., 7., 8., 9. ročník základní školy
(vgl. www.msmt.cz)
Alle diesen Titel enthalten sowohl das Lehrbuch, als auch das Arbeitsheft. Viele von
ihnen noch Kassetten oder CDs mit methodisches Handbuch.
Während meinem Praktikum habe ich diese Lehrwerke getroffen: Start mit Max (bzw.
Spaß mit Max) und Heute haben wir Deutsch.
Durch den Fragenbogen habe ich festgestellt, mit welchen Lehrbüchern meine
Kollegen – zukünftige Lehrer bei ihren Praktiken gearbeitet haben.
Aus den Ergebnissen ergeben sich folgende Angaben:
Das gebrauchte Lehrbuch
31%
42%
4%
23%
0%
5%
10%
15%
20%
25%
30%
35%
40%
45%
Heute haben wir Deutsch
Spass mit Max/Start mit Max
Das neue Deutschmobil
jiná
8/16/2019 Spiele im Deutschunterricht
15/93
15
1.4. Prinzipien im Fremdsprachenunterricht
Im Rahmen des Fremdsprachenunterrichts soll der Lehrer folgende Prinzipien
berücksichtigen:
1. Erfahrungsorientierung – die Schüler, die die Fremdsprache lernen, haben schon
Erfahrungen mit dem Gebrauch von ihrer Muttersprache. Also die
Sprachkenntnisse sollen aufgrund der Spracherfahrungen vermittelt.
2. Bedürfnisorientierung – für die Lernerleichterung sind sehr wichtig, nicht nur das
Interesse für den Lerngegenstand, sondern auch eine positive Einstellung zur
Lernumgebung und zur Lerngruppe. Die Lernbedürfnisse betreffen nicht nur denErwerb bestimmter sprachlicher Ausdruckmittel, sondern auch die Art des
Lernens.
3. Realitätsorientierung – die Realität bezieht sich auf gegenwärtige und zukünftige
Lebenswelten des Schülers. Es handelt sich um tatsächliche oder mögliche,
erwartete und erwartbare Lebenssituationen, in denen sich die Schüler befinden
können.
4. Handlungsorientierung – „Lernen durch Handeln“. Die Schüler, die die Sprachelernen, geraten so häufig wie möglich sprachlich „in Aktion“. Das heißt, dass die
Kinder auf bestimmte Aufgaben oder Situationen reagieren.
5. Reflexionsorientierung – Reflexion durch Bewußtmachung stützt und erleichtert
Lernprozesse. Die Schüler sind fähig, Handlungen zu planen und Handlungsabläuf
zu kontrolieren.Wenn die Schüler selbst die Zusammenhängen zwischen den
sprachlichen Lerngegenständen aufdecken, wird die Bewußtmachung leicht zu
Reflexionsfähigkeit führen.
(vgl. Henrici 1996, S.520)
8/16/2019 Spiele im Deutschunterricht
16/93
16
2. Spiel im Unterricht
Das Spiel begleitet uns von klein auf. Durch das Spiel beginnen wir zu lernen. In der
Unterstufe der Grundschule ist das Spiel sogar die wichtigste Unterrichtsform.
Je älter wir sind, desto mehr hören wir auf, das Spiel für ein Mittel des Lernens zu
halten.
Meine Arbeit betont, dass der spielerische Aspekt beim Fremdsprachen erlernen sehr
wichtig ist und der Lehrer darf es nicht vergessen.
Meiner Meinung nach sollten die Spiele im Unterricht eine gleichwertige
Unterrichtsform sein, wie z.B. der Frontalunterricht.
2.1. Definition vom Spiel
Es gibt viele Definitionen vom Spiel, jeder kann diesen Begriff anders definieren.
Jeder versteht unter diesem Begriff etwas anderes. Es ist ganz schwierig, den Begriff
„Spiel“ zu erklären. Ich verstehe unter Begriff „Spiel“ eine Tätigkeit, zu der ich nicht
gezwungen bin, bei der ich frei werden kann und bei der ich mich streßfrei fühle.Ähnliche Meinungen haben auch die Autoren, die das Spiel definieren.
Also ich möchte hier einige Definitionen von Spiel erwähnen.
Zum Beispiel die tschechischen Autoren Průcha, Walterová, Mareš definieren den
Begriff „Spiel“ in ihrem Werk Pedagogický slovník (2003) folgend:
„……forma činnosti, která se liší od práce i od učení. V předškolním věku má specifické
postavení – je vůdčím typem činnosti. Hra má řadu aspektů: aspekt poznávací,
procvičovací, emociální, pohybový, motivační, tvořivostní, fantazijní, sociální,
rekreační, diagnostický, terapeutický. Zahrnuje činnosti jednotlivce, dvojice, malé
skupiny i velké skupiny. Většina her má podobu sociální interakce s explicitně
formulovanými pravidly (danými dohodou aktérů nebo společenskými konvencemi)…“
(Průcha, Walterová, Mareš, 2003. S.75 )
8/16/2019 Spiele im Deutschunterricht
17/93
17
Horst Schaub, Karl G.Zenke führen in ihrer Publikation Wörterbuch zur Pädagogik
folgende Definition von Spiel an:
„…im Unterschied zum zweckbestimmten, geplanten Arbeiten die zweckfreie, spontane,
freiwillige, von innen heraus motivierte, lustbetonte und phantasiegeleitete Tätigkeit,
die nach bestimmten Regeln verläuft…“
(Schaub, Zenke, 1995, S.328)
Die freie Enzyklopädie Wikipedia führt auf seinen Seiten an:
„Das Spiel ist eine Tätigkeit, die ohne bewussten Zweck zum Vergnügen, zur
Entspannung, allein aus Freude an ihrer Ausübung ausgeführt wird. Es ist eine
Beschäftigung, die um der in ihr selbst liegenden Zerstreuung, Erheiterung oder
Anregung willen, die oft in Gemeinschaft mit anderen vorgenommen wird. Ein Großteil
der kognitiven Entwicklung und der Entwicklung von motorischen Fähigkeiten findet
durch Spielen statt, beim Menschen ebenso wie bei zahlreichen Tierarten. Einem Spiel
liegen oft ganz bestimmte Handlungsabläufe zugrunde, aus denen, besonders in
Gemeinschaft, dann Regeln hervorgehen können.“(www.wikipedia.de)
Dietmar Rösler führt in seinem Werk Deutsch als Fremdsprache (1994):
„ Mit „Spielen“ kann im Fremdsprachunterricht auf recht unterschiedliche
Aktivitäten Bezug genommen werden. Es kann sich um Tätigkeiten handlen, die zeitlich
sehr begrenzt als Übungen zielgerichtet für das Lernen einer Fertigkeit oder
sprachlichen Einheit eingesetzt werden, oder um größere Aktivitäten, die evtl. mit
sozialemanzipatorischen Ansprüchen versehen über das Sprachlernen hinaus motiviert
sind oder als generelle Alternative zu lehrmaterialgeleitetem Unterricht zu sehen sind.“
(Rösler, 1994. S.132)
8/16/2019 Spiele im Deutschunterricht
18/93
18
2.2. Funktionen des Spiels
Wenn die Schüler spielen, bedeutet es überhaupt nicht, dass sie nichts lernen und,
dass das Spiel nur eine Erholungsfunktion hätte. Das Spiel hat auch seine Bedeutung
und erfühlt dabei einige Funktionen.
1. Motivierungsfunktion – durch das Spielen sind die Schüler motiviert und sind
leichter bereit mitzuarbeiten
2. Aktivierungsfunktion – das Spiel hebt die Aufmerksamheit und Konzentration ,
übt das Gedächnis und dasVorstellungsvermögen
3. Sozialfunktion – im Spiel formen sich verschiedene Gruppen. Die Kindernehmen miteinader Kontakte auf
4. schöpferische Funktion – das Spiel entwickelt schöpferische Überlegungen,
kombinatorische Fähigkeiten und Fähigkeiten des Suchens nach neuen
Strategien
5. Erholungsfunktion – beim Spielen kommt es zur spontanen Aktivität ohne
Stress.
6. Erkenntnisfunktion – durch spielerische Aktivität gewinnen die Schüler neueErkenntnisse
7. Funktion der Einüben – durch das Spielen kann der Lehrer schon
durchgenomennen Lehrstoff einüben
8. Bewegungsfunktion – ist damit verbunden, dass die Schüler nicht nur in der
Bank sitzen müssen
9. diagnostische Funktion – durch das Spiel kann der Lehrer bei dem Schülern
einige Mängel aufdecken10. therapeutische Funktion
Ich habe hier einige Funktionen erwähnt, die spielerische Aktivität mitbringt. Dabei
habe ich meine Kenntnisse ausgenützt, die ich während meines Studiums gewonnen
habe.
8/16/2019 Spiele im Deutschunterricht
19/93
8/16/2019 Spiele im Deutschunterricht
20/93
20
- das Spiel wird von Zufall, Glück, Chance begleitet
- einerseits brigt das Spiel eine Ausgelassenheit, anderseits muss es aber ernst
genommen werden
- das Spiel füllt eine Problemlösungsfunktion
2.4. Vorteile und Nachteile des Spiels
In diesem Kapitel möchte ich einige Vorteile und Nachteile erwähnen, die ich für die
wichtigsten halte.
2.4.1. Vorteile des Spiels
Die Schüler empfangen das Spiel im Unterricht sehr herzlich. Als ich mich an meine
Schulzeit erinnert habe, wenn die Lehrerin uns mitgeteilt hat, dass wir ein Spiel spielen,
waren alle begeistert und in Euphorie. Also zu den Vorteilen gehört:
- das Spiel entwickelt die Phantasie und das Interessen der Kinder.
- durch das Spielen sind die Schüler aktiviert und motiviert. Das Spielen macht
die Atmosphäre in der Klasse frei.
- beim Spielen ist die Konzentration der Schüler auf dem höheren Grad, nicht so
bei den Aufgaben, die sie strikt erfüllen müssen.
- mit dem Spielen fällt Stress von den Kindern.
- beim Spielen arbeiten die Kinder selbst, sie brauchen Lehrerhilfe nur selten.
manchmal ist der Lehrer auch Mitspieler der Kinder.
- die Schüler, die beim Lernen schwächer sind, fühlen beim Spielen nicht so
große Unterschieden zwischen ihnen und anderen Mitschülern.
- das Spiel ermöglicht aktives, kreatives und selbstständiges Lernen.
- durch das Spielen können sich die Kinder reale Situationen ausprobieren,
können eigene Erfahrungen benutzen.
- der Schüler muss sich auf sich selbst verlassen und muss selbst handeln.
- durch das Spiel lernen die Kinder, bestimmte Regeln einzuhalten und auf
bestimmte Situationen angemessen zu reagieren.
8/16/2019 Spiele im Deutschunterricht
21/93
21
2.4.2. Nachteile des Spiels
Beim ersten Anblick kann es scheinen, dass das Spiel keine Nachteile hat, aber es
kann zu einigen kommen.
- schlechtes und ungeeignetes eingesetzes Spiel
- manchmal müssen die Schüler nicht begreifen, dass sich es um ein Spiel handelt
- der Lehrer kann bekannt geben, dass ein Spielt folgt, aber dazu kann es
überhaupt nicht kommen
- zu komplizierte und nicht begreiffene Regeln, die Unlust hervorrufen
- für die Kinder ist die Sprache vom Lehrer unverständlich
- der Lehrer darf die Schüler dazu nicht zwingen
- die Kinder sollten freiwillig zum Spielen kommen
- Störfaktoren aus der Umgebung, d.h. Lärm aus der anderen Klassen
- zeitliche und räumliche Bedingungen, die das Spielen verhindern
8/16/2019 Spiele im Deutschunterricht
22/93
22
3. Didaktische Spiele
Die didaktischen Spiele oder Lernspiele mit ihrem breiten Spektrum von
Anwendungsmöglichkeiten gehören zu den Lerntechniken eines moderen
Fremdsprachenunterrichts.
Die didaktischen Spiele wurden in der letzten Zeit immer mehr beliebter, besonders
bei den Schülern.
Beim Lernen ist sehr wichtig die Motivation, die allerdings vor allem bei den
Kleinschülern fehlt. Es ist wichtig, das Interesse bei den Schülern für das Lernen
wachzurufen. Vor allem so, wenn der Lehrer die Lerntechniken wie zum Beispiel das
Lernspiel in den Unterricht einführt. Dieses Lernen bringt Freude und Spass. Es ist
wichtig, von den einfachen Lernspielen schrittweise zu den komplexeren Rollenspielen
zu übergehen.
Die Schüler sind dabei immer mehr motiviert. Die Spiele sind eine richtige
Unterrichtsform besonders für die kleinen Kinder, wenn sie mit der Fremdsprache
beginnen.
Der Lehrer sollte das Zeitintervall zwischen Spiel und Lernen enger machen und
fortschreitend vom Spiel zum Lernen übergehen.
Die Spiele sollten dem Alter der Schüler angemessen sein. Dazu muss der Lehrer
kinder- und lernpsychologische Kenntnisse haben. Jeder Schüler ist individuell und
muss ihm nicht alles passen, was den anderen recht ist.
Das Lernspiel ist immer mit den formulierten Lernzielen verbunden. Das Lernspiel
ist so wiederholbar, wenn es abgebrochen ist, kann neu beginnen. Die Spiele sind nicht
festgelegt und können immer nach dem Wunsch von den Schülern abgeändert werden.
3.1. Spiele im Deutschunterricht
Spiele im Deutschunterricht sind sehr beliebt, besonders bei den Schülern.
Sie sollten nicht zur Erleichterung der Stunde dienen, auch sollten sie überhaupt nicht
als Pausenfüller oder als Belohung eingesetzt werden. Oder sogar nur wenn am Ende
der Stunde noch ein paar Minuten bleiben.
8/16/2019 Spiele im Deutschunterricht
23/93
23
Ich habe meine Kollegen gefragt, wie sie das Spiel im Deutschunterricht verstehen,
ob es nur ein passendes Mittel zum Üben des Lehrstoffes ist oder ein Lückenfüller oder
das Mittel zur Anregung des Unterrichts. Die Ansichten der Befragten sind folgend:
Auffassung des Spiels im Fremdsprachunterricht
48%
11%
41%
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
Mittel zum Üben des Lehrstoffes
Lückenfüller
Mittel zur Anregung des
Unterrichts
Spiele im Unterricht sind das beste Mittel, das die Schaffung der authentischen
Kommunikationssituationen im Klassenzimmer ermöglicht: zum Beispiel bei der
Einführung, der Verarbeitung und der Anwendung von Themen, zum Einüben von
Wortschatz, Grammatik und Strukturen, zum Fertigkeitslernen, zum orientierenden und
interkulturellen Lernen.
Manchmal ist es ganz schwierig, dass passende Spiel für einen konkreten Zweck zu
finden.
Als ich mich an meine Schulzeit erinnerte, hatten wir Spiele nur bei den besonderen
Gelegenheiten – zum Beispiel kurz vor Weihnachten oder dann am Ende des
Schuljahres. Heute hat sich die Lehrmeinung verändert, und die Spiele haben eine
unvertretbare Pozition.
Es hat mich interessiert, wie oft die Lehrer die Spiele in den Deutschunterricht
einsetzen. Die Praktikanten, die meinen Fragenbogen bearbeitet haben, haben den
Unterricht beobachtet und haben festgestellt, das die Spiele zwar oft eingesetzt wurden,
aber unregelmäßig.
8/16/2019 Spiele im Deutschunterricht
24/93
24
Spielausnutzung im Unterricht
9%
73%
18%
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
80%
ja, immer
nur manchmal
überhaupt nicht
Weiter hat mich interessiert, in welcher Phase es am besten wäre, die Spiele im
Unterricht einzusetzen. Die Befragten halten den Spieleinsatz für wichtig vor allem bei
der Wiederholung.
Spieleinsatz
15%
36%
49%
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
Exposition
Fixation
Wiederholung
3.2. Spieleinsatz
Bevor der Lehrer die Spiele im Unterricht einsetzt, sollte er einige Aspekte in
Betracht nehmen. Es handelt sich um:
- das Alter der Lehrnenden – einige Lehrer denken, dass der Spieleinsatz bei den
Schülern der achten Klassen und noch älteren Lernenden unmöglich und
8/16/2019 Spiele im Deutschunterricht
25/93
25
ungeeignet ist. Das ist aber ein großer Irrtum, für Spielen ist niemand zu alt, das
gilt am meisten beim Fremdsprachenunterricht.
- Klassengröße/ Spielorganisation – den Spielern sollte eine angemessene Gruppe
sein, das gilt nicht nur beim Spielen, sondern auch beim ganzem
Fremdsprachenunterricht. Wenn es eine große Gruppe im
Fremdsprachenunterricht gibt, ist es nötig, die Gruppe in zwei oder mehrere
Kleingruppen zu teilen.
- Zeitorganisation/ Zeitmangel – es ist wichtig, sich Zeit für Spiele zu finden. Es
ist klar, dass es manchmal nicht gelingt, die Spiele jede Stunde einzusetzen.
Trotzdem sollten wir die Spiele nicht vergessen.
- Lehrinhalte/ Lernziele – die einzelnen Spiele können sich durch ihre Inhalteändern. Es ist davon abhängig, an welche Bereiche die Spiele orientiert sind.
Das heißt entweder auf einzelne Fertigkeiten (wie z.B. Hören, Sprechen,
Lesen,…) oder auf Teilbereiche des sprachlichen Systems (wie z.B.
Morphologie, Lexik, Syntax,…).
Der Lehrer muss sich dessen bewußt sein, welches Ziel durch das Spiel erreicht
werden soll.
- Motivation/ Spielfreude – die Spiele bringen Spaß und Freude. Dadurch sind dieKinder mehr am Lernen motiviert.
(vgl. Dauvillier, Lévy-Hillerich, 2004. S.9)
3.3. Klassifikation von Spielen im Deutschunterricht
Auch diese Einteilung ist nicht in der Literatur gleichmäßig. Die Autoren
klasifizieren die Spiele nach ihrer Meinung. Es gibt viele Klasifikationsversuche. Wir
können aber einige gemeinsame Punkte in verschiedenen Einteilungen beobachten.
Anne Spier (1981) teilt die Spiele in neun Gruppen nach der Art ihrer Realisation:
1) Kartenspiele: Domino, Quartett, Trio, Memory,…
2) Würfelspiele: Deklinationswürfel,…3) Brettspiele: Stadtplanspiel, Mensch ärgere dich nicht, Schlangen und Leitern
8/16/2019 Spiele im Deutschunterricht
26/93
26
4) Erinnerungspiele: Kim-Spiele: Tast-Kim, Bild-Kim,….
5) Schreib- und Zeichenspiele: Visuelles Diktat, Zuordnen, Schreiben,
Schlangensatz, Wortdomino, Silbenrätsel, Warum-Weil-Spiel
6) Bewegungs- und Auflockerungsspiele: Ballspiel, Reisespiel, Besenspiel,
Mein rechter Platz ist leer, Auftragsspiel, Verwandschaftspiel, Schatzsuche, …
7) Dialogspiele und Verhandlungsspiele: Wohin kann ich gehen?, Ratschläge,
Terminkalender, Optimist und Pessimist,…
8) Ratespiele: Versteckspiele, Rätsel, Kreuzworträtsel, Lotto, Puzzle,…
9) Pantomimespiele: Gruppen- und Partnerpantomime, Verbenpantomime,
Berufe,…
(vgl. Spier, 1981. S.23 )
3.4. Der Lehrer als Spielleiter
Erfolg des Spiels hängt auch vom Spielleiter, also vom Lehrer ab. Die Aufgaben der
Lehrer bestehen in der Vorbereitung, der Führung, dem Zusehen und der Hilfeleistung.
Der Lehrer muss ein passendes Spiel auswählen, das angemessen dem Alter, den
Bedürfnissen und den Interessen der Schüler ist. Und vor allem ein passendes Spiel,dass den Zielvorstellungen entspricht.
Ulrich Heimlich führt in seiner Einführung in die Spielpädagogik 5 spielpädagogische
Kompetenzen vom Spielleiter:
1. der Spielleiter muss selbst spielen können
2.
spielpädagogisches Handeln hängt eng mit der eigenen Spielbiographie zusammen
3. der Spielleiter sollte ein hohes Maß an Beobachtungsfähigkeit verfügen
4. der Spielleiter sollte über Sensibilität und Flexibilität im sozialen Umgang
verfügen
5. der Spielleiter sollte kreativ und phantasievoll mit Räumen und Materialien
umgehen können
(Heimlich, 2001, S.253)
8/16/2019 Spiele im Deutschunterricht
27/93
27
3.5. Der Schüler als Spielteilnehmer
Der Schüler als Spielteilnehmer hat eine leichtere Position als der Lehrer. Die
Schüler sind sich nicht dessen bewußt, dass sie beim Spielen auch lernen. Die Schüler
müssen nichts auswendig lernen, deshalb wird das Spiel im Unterricht so herzlich
angenommen.
Beim Spielen muss der Schüler die anderen berücksichtigen und mitarbeiten. Das
heißt vor allem das, dass der Spieler auf die Regeln achten muss und Fair play spielen.
In das Spiel kann sich auch solcher Schüler eingliedern, der im gewöhnlichen Unterricht
zu den besten nicht gehört.
Im Spiel werden vor allem Spontaneität, Schöpfungskraft und auch Muteingeschätzt. Bei den Spielern können wir Wettbewerbslust beobachten. Jeder bemüht
sich darum, zu gewinnen.
Die Schüler schätzen vor allem das eine, dass sie sich nicht auf den Lehrer
konzentrieren müssen. Beim Spiel können sie sich ausruhen. Während des Spiels
können sie sich frei bewegen und müssen nicht nur in den Schulbänken sitzen.
Das Spiel erhöht die Aktvität bei den Schülern und so können sie mit anderen
kommunizieren, ohne gemahnt zu werden.
3.6. Spielplanung
Es ist wichtig, vor dem Spielanfang den Spielplan zu formulieren. Nach diesem Plan
sollte sich das ganze Spiel abspielen. Also was ist überhaupt ein Spielplan? Allgemein
kann man sagen, dass es sich um eine Zusammenfassung von Regeln, die sich auf
bestimmtes Spiel beziehen.Der Spielplan sollte folgende Punkte enthalten:
- Name des Spieles, meist mit Bezug auf Thema und Inhalt,
- Durchschnittliche Dauer des Spieles ohne Vorbereitung und Auswertung
- Sozialform (ob es sich um ein Gruppenspiel, Partnerspiel oder Einzelspiel
handelt)
- Material, das wir zum Spiel brauchen
- Redeabsichten, die für das Spiel wichtig sind
8/16/2019 Spiele im Deutschunterricht
28/93
28
- Redemittel, die für die Versprachlichung der Redeabsichten benutzt werden
können
- Grammatik
- Wörter, die für das Spiel wichtig sind
- Spielbeschreibung, die Hinweise auf die Vorbereitung, die Durchführung und
die Regeln des Spieles
- Anmerkungen, Variationen oder Besonderheiten
(Lohfert 1993, S.11)
3.6.1.Spielmaterial
Mit dem Spielplan hängt das Spielmaterial zusammen. Es geht um ein Material, dass
fast zu jedem Spiel notwendig ist. Am meisten gibt es ein Spielblatt, aber können auch
mehrere sein. Dieses Spielblatt dient als Vorlage. Oft gibt es verschiedene kopierte
Blätter. Heute stehen viele Materialien auf dem Markt zur Verfügung. Aber die Lehrer
können auch selbst verschiedene Materialien herstellen.
3.7. Lehrplan
Unter dem Begriff „Lehrplan“ verstehen wir „Zusammenstellung der Lehraufgabe
(Lehrinhalte, Lernziele) für einen umfassenderen Lehrzweck und ihre Verteilung aufeinen verfügbaren Zeitraum.“
(Glöckel 1990, S.213)
In anderen Literaturen können wir den Begriff „Syllabus“ oder „Curriculum“ treffen.
Die freie Enzyklopädie Wikipedia führt, dass ein Lehrplan in der Regel auf die
Aufzählung der Unterrichtsinhalte beschränkt ist. Und führt weiter an, dass sich das
Curriculum hingegen mehr an Lehrziele und am Ablauf des Lehr- bzw. Lernprozesses
8/16/2019 Spiele im Deutschunterricht
29/93
29
bzw. des Studiengangs orientiert. Insbesondere enthält es Aussage über die
Rahmenbedingungen des Lernens.
In dem didaktischen Gebiet sollte Curriculum eine möglichst präzise Regelung nicht nur
von Lernzielen und Lerninhalten, sondern auch von Lernprozessen und der
Lernorganisation umfassen.
Die Lernenden können sich aufgrund des Lehrplans über den Inhalt und den Verlauf
des Unterrichts orientieren. Der Lehrplan bietet auf der anderen Seite den Lehrenden
eine Grundlage für die Organisation ihrer Unterrichtstätigkeit.
In der Regel sind Lehrpläne so offen formuliert, dass Lehrende und Lernende innerhalb
des thematischen Rahmens ihre eigenen Interessen und Methodenvorliebe einbringen
können.
Der Lehrplan enthält das, was der Lehrer mit den Schülern während des Schuljahres
durchnehmen sollte. Der Lehrplan ist für jedes Schuljahr oder jede Klasse bestimmt.
Er enthält den vorgeschriebenen Umfang des Lehrstoffes.
(www.wikipedia.de)
3.8. Spielen und Lernen
Manche Lehrer haben Angst, die Spiele in den Unterricht wegen dem Zeitmangel
einzusetzen. Deshalb ist der Spieleanteil bei einigen Lehrern sehr begrenzt. Einerseits
ist es begreiflich – der Lehrer muss während der Stunde schon den durchgenommnen
Lehrstoff wiederholen, die Hausaufgaben kontrolieren und dann einen neuen Stoff
präsentieren und erklären. Man muss es einsehen, dass es zu viele Tätigkeiten gibt, die
der Lehrer im Laufe der Stunde schaffen muss.
Andererseits ist Lernen durch Spielen eine andere Form die Schüler mehr zum Lernen
zu motiviert.
„ Sprachlernspiele und spielerische Aktivitäten gehören jedoch wie Übungsformen
und Aufgaben im Fremdsprachenunterricht zum Lernprozess, wenn auch leider allzu oft
nicht zum Lernprozess.“
8/16/2019 Spiele im Deutschunterricht
30/93
30
Allgemein gilt, dass die Spiele nicht nur ein Lernziel haben, sondern auch sein
Spielziel.
(Dauvillier, Lévy-Hillerich 2004, S.10)
3.8.1. Sprachlernspiele
Den Begriff Sprachlernspiele benutzt man, wenn die Schüler im
Fremdsprachenunterricht spielen, um die Sprache zu lernen. Das ist eine vereinfachte
Definition.
Mit dem Sprachlernspiel bezeichnen wir nach Dauvillier (2004) „alle Aktivitäten ineinem handlungsorientierten, komunikativen und Lernerautonomie fördernden
Unterricht.“
Durch das Spielen können die Schüler den Lernstoff festigen, wiederholen, erweitern
und dabei benutzen sie die Elemente der Sprache und dadurch lernen sie.
Zu den Sprachlernspielen gehört eine umfangreiche Gruppe von Lernspielen. Im
Vordergrund steht ein sprachliches Können zu entwickeln. Es handelt sich um Übungenmit spielhaften Handlungen, bei denen man sprachliche Aufgaben bildet.
( vgl. Henrici, 1996, S.419)
Der Lernprozess ist nicht nur der sprachlichen Handeln förderlich, sondern auch das
die Schüler mitanander arbeiten und kooperieren. Sprachlernspiele sind motivierend und
unterstützen so das Lernen.
Beim Sprachlernspieleneinsatz muss immer dem Lernenden das Lernziel ganz klar
sein. Der Lehrer muss sich einer Sache bewußt sein, dass die Lernspiele die
Verschiedenheiten bei einzelnen Schülern vorbringen können, es handelt sich meist um
diese Bereiche:
- in den Aktivitäten
- im Material
- in der Organisation
- in der Entwicklung
8/16/2019 Spiele im Deutschunterricht
31/93
31
- in der Zeit
- im Inhalt
(www.eduhi.at/dl/Lernspiele.pdf)
Sehr wichtig ist auch die Kontrolle, ob wir das gewünschte Ziel durch Lernspiele
erreicht haben.
3.9. Phasen des Spielverlaufs
1. Vorbereitung und PlanungDer Lehrer muss ein passendes Spiel auswählen. Dabei muss er dem Alter, die
Interessen, die Fähigkeiten der Teilnehmer und die Gruppengröße
berücksichtigen. Der Lehrer muss sich dessen bewußt sein, zu welchem Zweck
ein Spiel eingesetzen wird. Der Erfolg eines Spieles ist davon abhängig, ob es
zur Situation und Zusammensetzung und Größe der Gruppe passt.
In dieser Phase muss der Lehrer auch das benötigte Material vorbereiten.
Diese Planung und Vorbereitung dient dem Lehrer mögliche Gefahren im Spielzu erkennen.
Der Lehrer muss daran denken, dass nichts fest planbar ist und während des
Spieles kann sich alles ändern.
2. Durchführung
Das Wichtigste in dieser Phase ist die Erklärung von Spielregeln. Die Schüler
müssen genau und klar wissen, was sie tun sollen. Der Lehrer sollte den
Schülern ermöglichen, das Spiel zu probieren. Dann sollte das Spieldurchlaufen, natürlich nach vorgegebenen Regeln. Das Spiel soll enden, wenn es
noch Spass macht. Wir sollten nicht in einem toten Punkt geraten, in dem das
Spiel die Kinder langweiligt.
Am Ende des Spiels kann es dazu kommen, dass die Kinder das Spiel zu „heiß“
spielen und nicht imstande sind, sich zu beruhigen. In diesem Fall wäre es
sinnvoll, ein weiteres Spiel zur Beruhigung einzusetzen.
In dieser Phase füllt der Lehrer die Rolle des Beobachters, der das Vorgehen der
Kinder während des Spiels beobachtet.
8/16/2019 Spiele im Deutschunterricht
32/93
32
3. Auswertung des Spiels
In dieser Phase wird festgestellt, ob die geplanten Ziele durch das Spiel erreicht
wurden. Es verläuft ein Gespräch über Spielerlebnisse und Austausch von
Gedanken und Gefühle.
( vgl. www.erzwiss.uni-hamburg.de/Personal/Trautmann/material/Lehrer-Spielleiter.pdf)
8/16/2019 Spiele im Deutschunterricht
33/93
33
4. Sozialformen im Fremdsprachenunterricht
Die heutige Ausbildung legt einen großen Nachdruck auf aktive und selbständige
Arbeit von Schülern. Also die Schüler sollten ihre Fähigkeiten entwickeln und neue
Kenntnisse entdecken.
Im Rahmen des Fremdsprachenunterrichts sprechen wir über diese
Unterrichtsformen:
1. Frontalunterricht
2. Plenum
3. Gruppenarbeit
4. Arbeit zu zweit (Partnerarbeit)
5. Einzelarbeit
1. Frontalunterricht
Meiner Meinung nach eine traditionele und wie ich im Rahmen meines Praktikums
festgestellt habe, immer noch am meisten benutzte Unterrichtsform.Der Lehrer leitet die Schüleraktivität und vermittelt den Schülern neue
Informationen. Die Schüler sind nicht so aktiv und sind wenig konzentriert. Bei diesem
Unterrichtstyp haben die Schüler keine Möglichkeit, ihre Kommunikationsfähigkeiten
zu entwickeln.
Ich meine, dass der Lehrer diese Form in diesem Falle benutzen soll, wenn er einen
neuen Lehrstoff erklären will, z.B. den neuen grammatischen Lehrstoff. Man kann diese
Form auch dabei benutzen, wenn der Lehrer am Ende der Stunde einen Lehrstoffwiederholen will und will damit nicht zu viel Zeit verlieren.
2. Plenum
Bei dieser Form arbeitet die ganze Gruppe an einem Thema oder an einer Übung.
Der Lehrer beteiligt sich an diesem Unterricht, aber nicht als Informationsvermittler,
sondern er füllt die Rolle eines Moderators.
8/16/2019 Spiele im Deutschunterricht
34/93
34
Die Schüler sind aktiv und können miteinander kommunizieren. In diesem Stundeteil
ist es passend, Spiele einzusetzen. So kooperieren die Kinder miteinader und damit
lernen sie am besten.
3. Gruppenarbeit
Es werden mehrere Kleingruppen (3 - 5 Mitglieder) gebildet. Die Schüler in dieser
Kleingruppe arbeiten gemeinsamen an der Lösung der Aufgabe. Unter diesen
Mitgliedern kommt es zu einer Interaktion.
Der Lehrer kann die Klasse in einige Gruppen teilen, z.B. nach dem Tempo der
einzelnen Schüler, nach der Art der Tätigkeit, nach der Schwierigkeit oder nach denInteressen der Schüler.
Nicht nur der Lehrer muss die Gruppen teilen, sondern auch die Schüler können die
Gruppe spontan bilden.
Zu den Vorteilen gehört, dass jeder Schüler in dieser Kleingruppe zu Wort kommt.
Durch Mitarbeit entwickeln die Kinder Hilfsbereitschaft, Toleranz und Verantwortung.
Zu den Nachteilen gehört, dass nicht alle Schüler aktiv sind und nicht alle so
leistungsfähig sind.
4. Partnerarbeit
Mitarbeit von zwei Schülern, die an einer Aufgabe arbeiten. Diese Form wird typisch
z.B. bei verschiedenen Gesprächen oder Dialogen benutzt. Die Partner sind aktiv und
lernen voneinander. In der Praxis ist diese Form sehr häufig anzutreffen.
5. Einzelarbeit (Individuellarbeit)
Jeder Schüler in der Klasse arbeitet selbstständig. Der Lehrer kann sich den
einzelnen Schülern widmen. Auch diese Form ist in der Praxis oft zu sehen. Am
meisten wird diese Form bei der Arbeit mit dem Lehrbuch oder Arbeitsheft benutzt, wo
die Schüler selbst Übungen bearbeiten sollen.
Vorteile der Einzelarbeit: Die Schüler können die Aufgabe in ihrem angemessenenTempo bearbeiten. Die Aufgaben können individuell und angemessen der Fähigkeiten
8/16/2019 Spiele im Deutschunterricht
35/93
35
der Schüler gestellt werden. Jeder Schüler entwickelt seine eigene Aktivität. Der Lehrer
kann jedem Schüler verschieden schwierige Aufgaben anbieten.
Nachteile der Einzelarbeit: einzelne Schüler sind isoliert und sind nicht zur Arbeit
motiviert.
Zu den Sozialformen kann man auch Stationenlernen zählen. Ich habe diese Form
noch nicht getroffen. Die freie Enzyklopädie Wikipedie führt diese Erklärung an:
“Beim Stationenlernen erhalten die Schüler Arbeitspläne mit Pflicht und
Wahlaufgaben, die Stationen genannt werden.“
Die Schüler können sich auswählen, mit welcher Aufgabe sie beginnen, welche
Sozialform (ob Einzelarbeit, Paararbeit oder Gruppenarbeit) sie bei der Bearbeitung der
Aufgabe wählen und wie sie die Aufgabe zeitlich teilen.
Die Schüler müssen Pflichtaufgaben und Wahlaufgaben erfüllen. „Pflichtaufgaben müssen gemacht werden und dienen der Erarbeitung eines neuen
Stofes oder der Festigung und Übung“.
„Wahlaufgaben können gemacht werden und dienen der Erweiterung und Vertiefungoder Wiederholung.“
Der Lehrer leistet den Schülern Hilfe für ihre weiteren Lernschritte. Die Schüler
werden zur Selbstkontrolle (Genauigkeit, Erkennen von Fehlern), Zeitplanung,
Selbstständigkeit und Veratwortung geführt.
Die Materialien, die im offenen Unterricht genutzt werden, sollten mehrere Sinne
ansprechen, d.h. optische, akustische und taktile Kanäle.
Wie Wikipedia weiter führt, sind wesentliche Aspekte im Offenen Lernen
zielorientiertes, selbstständiges und gelenktes Lernen, unterschiedliche Kontrollformen
(Selbst-, Partner-, Lehrer- Kontrolle), verschiedene Sozialformen (Einzelarbeit, Arbeit
zu zweit, Arbeit in der Gruppe von mehr als zwei) und auch unterschiedliche Arten der
Aufgabenstellung.
(vgl. www.wikipedia.de)
8/16/2019 Spiele im Deutschunterricht
36/93
36
5. Sprechen als Fertigkeit
In dieser Kapitel möchte ich mich der Sprechfertigkeit widmen. Diese Fertigkeitmöchte ich definieren und beschreiben, dazu führe ich einige Beispiele von Spielen als
Entwurf für den Deutschunterricht an.
SPRECHEN
Sprechen gehört in der Kommunikation zu den wichtigsten Fertigkeiten. Die Schüler
sollten kommunikative Kompetenz erreichen. Die wird erreicht, wenn das Sprechen alsZielfertigkeit entwickelt wird.
Am Anfang des Sprechabsicht steht eine Absicht oder ein Ziel, das wir durch das
Sprechen erreichen wollen. Das Sprechen dient zur:
- Vermittlung der Informationen und von anderen die Informationen gewinnen
- Äußerung von eigenen Gefühlen, Eindrücken und Meinungen
- Reaktion auf bestimmtes Verhalten und Handeln von anderen Personen
- Regulation von gemeinsamer Tätigkeit
Sehr einfach können wir das Sprechen als eine Handlung begreifen, in der wir
Fragen stellen und auf sie antworten. Diese Handlung ist nicht nur von Wörtern,
sondern auch von Mimik und Gestik begleitet.
Der Sprecher muss sein Sprechen der Situation und dem Kommunikationspartner
anpassen.
Das Ziel des Fremdsprachenunterrichts ist es verständliges, flüssiges, spontanes
Sprechen, das unbedingt nicht ohne Fehler sein muss, aber bei dem wir uns um
Richtigkeit bemühen. Also wir passen auf Grammatik, Wortfolge und Artikulation auf.
Anders gesagt das Lehrziel ist Ausbildung der kommunikativen Kompetenz.
Im Unterricht, in dem wir uns auf Sprechen konzentrieren, beginnen wir zuerst mitdem monologischen Sprechen und erst dann folgt das dialogische Sprechen.
8/16/2019 Spiele im Deutschunterricht
37/93
37
Zum monologischen Sprechen gehören z.B. ein Vortrag, Nacherzählen, Erzählen,
Assozieren, eine Rede halten, Berichte präsentieren, …
Zum dialogischen Sprechen gehören z.B. verschiedene Gespräche (Lehrer – Schüler
Gespräch, Telefongespräch, Arbeitsgespräch, Streitgespräch,…), Rollenspiele,
Dialoge,…
5.1.Sprechakt
Sprechakt oder Sprechhandlung ist ein Bestandteil der menschlichen
Kommunikation. Einfach gesagt, alles was sich bei der Absicht etwas zu sagen und beim Sprechen abspielt, d.h. was und wem wir was sagen wollen, wie wir es sagen, in
welcher Situation und auch wie der Partner auf unsere Mitteilung reagiert.
Dabei unterscheiden wir einige Phasen.
Gabriele Neuf-Münkel und Regine Roland gliedern den Sprechakt in drei Stufen:
1. Konstruktion – was soll gesagt werden und wie soll es gesagt werden im Bezug
auf die Situation und den Adressanten2. Transformation – Übersetzung, was und wie in Sätze
3. Exekution – der Prozess, in dem die Mitteilung mündlich ausgeführt wird
(vgl. Neuf-Münkel, Roland, 1994, S.34)
Janíková und Michels-McGovern unterscheiden im Sprechakt folgende Komponente:
1. Sprechintention – Mittelungsabsicht des Sprechers2. Redemittel – deren Umsetzung in Sprache
3. Sprechsituation – Auswahl der passenden Redemittel in einer konkreten
Sprechsituation
4. die beim Gesprächspartner ausgelöste Wirkung
(vgl. Janíková, McGovern, 2004, S.49)
8/16/2019 Spiele im Deutschunterricht
38/93
38
Entwicklung der Fertigkeit Sprechen ist bestimmt durch die größe der Klasse, die
Atmosphäre des Klassenzimmers, das soziale Umfeld der Lernenden und durch die
Lernenden selbst.
Es ist wichtig, genug Übungen zur Entwicklung der Sprechfertigkeit zu haben.
5. 2. Übungstypologie
Übungstypologie nach Piepho 1987; Neuer 1981, die Neuf- Münkel und Roland in
ihrem Werk führen:
- Aufgaben, das Sprechen vorbereiten- Aufgaben, das Sprechen aufbauen
- Aufgaben, das Sprechen strukturieren
- Aufgaben, die mündliche Kommunikation simulieren.
(vgl. Neuf-Münkel, Roland, 1994, S.38)
Diese Klasifikation ist der Klasifikation ähnlich, die Janíková und McGover in der
Methodik und Didaktik des Unterrichts Deutsch als Fremdsprache.
In folgenden Unterkapiteln versuche ich einzelne Aufgaben kurz zu beschreiben und
die Beispiele anführen.
5.2.1. Aufgaben, das Sprechen vorbereiten
Neuf-Münkel und Roland zählen zu diesen Übungen:
- rein reproduktive Aufgaben, die stark imitatorischen Charakter haben. Es
handelt sich um die Übungen, die artikulierendes Sprechen und
diskriminierendes Hören verbessern.
- Aufgaben, die zum Aufbau von Mitteilungswortschatz dienen
- Aufgaben, die für Formulierung von Redemitteln wichtig sind
8/16/2019 Spiele im Deutschunterricht
39/93
39
5.2.1.1. Aufgaben zur Verbesserung des artikulierenden Sprechens und des
diskriminierenden Hörens
Diese Aufgaben sind eng mit Phonetik verbunden und dienen zur Verbesserung der
sprachlichen Äußerung des Sprechers. Die Übungen sind auf Wortakzent,
Satzintonation und Einzellaute orientiert.
Beispiel:
Die Schüler sollen ähnlich lautende Wörter aussprechen und die Unterschiede erkennen.
gern Kern gern Kern
Garten Karten Garten Karten
Lüge Lücke Lüge Lücke
wegen wecken wegen wecken
5.2.1.2. Aufgaben zum Aufbau vom Wortschatz
Der Wortschatz ist eine wichtige Vorraussetzung für Sprechfertigkeit. Es kann uns
passieren, dass wir etwas sagen wollen, aber können wir uns an das richtige Wort nicht
erinnern. Also wir versuchen ein anderes passendes Wort zu finden oder es
umschreiben. Manchmal passiert es, dass wir einen ganz neuen Satz bilden müssen.
Dann sind wir nervös und es kann dazu kommen, dass wir vor Angst zum sprechenaufhören. Deshalb muß man große Aufmerksamheit dem Wortschatzaufbau widmen.
Ständige Wiederholung und damit Festigung von Wortschatz spielt bei der
Sprechfertigkeit eine wichtige Rolle. Wie ich in verschiedenen Literaturen erfahren
habe, sollten wir den Worschatz nach ein paar Stunden, dann nach einem Tag, nach
einer Woche, nach einem Monat und dann nach einem halben Jahr wiederholen, um der
Vergessenheit vorherzugehen.
8/16/2019 Spiele im Deutschunterricht
40/93
40
Dabei sollte man Mehrkanaligkeit und Vernetzung benutzen. Wenn ein neues Wort
durch mehrere Wege (d.h. durch Sprechen, Lesen, Hören, usw.) angeboten wird, so hat
es eine große Chance, dass in dem Wortschatz behaltet wird.
Der Lehrer muss auf die Auswahl von Wörtern achten, die er im Unterricht
präsentieren will. Er sollte solche Wörter auswählen, die die Schüler bei der spontanen
Kommunikation benutzen können.
“…Die Wörter, die für Sprechen gelernt werden, müssen sprechend gelernt werden…“
(Neuf-Münkel, Roland 1994, S.45)
Das heißt, dass die Wörter durch wiederholtes Sprechen gelernt werden und damit
bleiben sie länger im Gedächnis behalten.
Ein neues Wort sollte immer mit schon bekannten Wörter assoziert werden.
Beispiel:
Spielzeug
schreien
Kind
Kindergartenweinen
spielen
8/16/2019 Spiele im Deutschunterricht
41/93
41
Neuf-Münkel und Roland führen, dass für die Wiederholung von Wörtern im
Unterricht diese Möglichkeiten sinnvoll sind:
- Partnerübungen
- Kettenübungen
- Spiele
(Neuf-Münkel, Roland 1994, S. 45)
Partnerübungen
Diese Übungen sind nicht nur auf die Wiederholung von Wortschatz orientiert,
sondern auch auf ein grammatisches Problem. Die Schüler arbeiten zu zweit.
Beispiel:
Die Schüler sollen mündlich kleine Dialoge bearbeiten.
duschenkämmen
A: schnell, schnell! Hast du schon… frühstückenTee kochenanziehen
es gibt kein warmes WasserBad ist besetzt
B: Ich kann doch nicht…, wenn… Kamm ist verschwundenGeschäft ist noch zu
Kettenübungen
Die Flüßigkeit und angemessene Reaktionen sind Ziele des Sprechunterichts. Fastimmer beim Sprechen steht der Sprecher unter Zeitdruck.
Bei diesen Übungen, die den Wortschatz wiederholen sollen, trifft man auch diesen
Zeitdruck.
Es geht um eine spontane Reaktion. Der Schüler sagt das, was ihn gerade einfällt,
wenn es möglich ist, im schnellen Tempo.
Dieses Spiel verläuft so, dass der Lehrer einen Oberbegriff gibt und die Schüler müssen
Unterbegriffe nennen.
8/16/2019 Spiele im Deutschunterricht
42/93
42
Beispiel:
Der Lehrer will mit den Schüler Tierarten wiederholen, also der Oberbegriff ist „Tier“.
das Tier
Schüler 1 Schüler 2 Schüler 3 Schüler 4 ……
die Katze der Hund das Schwein …… … ……
Alle Schüler sollten sich an diese Übung beteiligen und immer einen neunen
Unterbegriff dazu geben.
Der Lehrer kann in diesem Fall die Klasse in 2 Gruppen teilen. Eine Gruppe bilden
die Schüler, die Unterbegriffe nennen und die zweite Gruppe kann „Zuhörer“ sein.
Diese Zuhörer achten auf die Wörter, die wiederholten und die in der Kette fehlten und
dann ergänzen sie diese.
Auf diese Art kann der Lehrer alle Vokabel zum Thema wiederholen, das er mit den
Schülern besprechen will.
Diese Übung bringt viele Möglichkeiten zur Anwendung. Durch diese Ketten
können nicht nur Substantive geübt werden, sondern auch Verben.
Eine weitere Möglichkeit, wie man diese Übung ausnützen kann, ist, dass der Lehrerden Schülern einen bestimmten Buchstaben anbietet. Die Schüler suchen dann die
Wörter, die mit diesem bestimmten Buchstaben des Alphabets beginnen.
Vielleicht die einzige Vorraussetzung für diese Kettenübungen ist, dass die Schüler
über einen ausreichenden Wortschatz verfügen müssen.
8/16/2019 Spiele im Deutschunterricht
43/93
43
Spiele
Die Spiele in dieser Phase führen von den Spielen mit Worten bis zu den
Sprachspielen.
5.2.1.3. Redemittel
In dieser Phase verläuft der Aufbau von Redemitteln, die dem Lernenden erleichtern,
in bestimmten Situationen seine eigene Meinung zu äußern. Es geht um allgemein
benuzten Phrasen, die man z.B. in diesen Gebieten anwenden kann:- Grüßen
- Danken und Bitten
- Fragen und Nachfragen
- sich entschuldigen
- Auskunft über die eigene Person geben
(Neuf-Münkel, Roland 1994, S. 51)
Redemittel ist Material, das wir zur Mitteilung von unserer Absicht brauchen.
Ein Beispiel führen Neuf-Münkel und Roland:
Für die Sprechintention „Zustimmen“ führen folgende Redemittel:
A B
Ja! Das ist wahr.
Stimmt! Da hast du recht.
Genau! Das glaube ich auch.
Wie wahr! Das ist auch meine Meinung.
Das stimmt! Da stimme ich dier voll und ganz zu.
(Neuf-Münkel, Roland 1994, S. 51)
8/16/2019 Spiele im Deutschunterricht
44/93
44
5.2.2. Die Aufgaben, das Sprechen oder Kommunikation aufbauen
Diese Übungen sind auf einige Elemente der Sprache konzentriert. Bei diesen
Übungen müssen wir folgende Aspekte berücksichtigen:
- Übungen, die auf Grammatik orientiert sind. Das Ergebnis ist grammatisch
korrekt gebildete Sätze
- wir gehen von einem Modelldialog aus, deren Inhalte und sprachliche Form
zur Verfügung stehen. Aufgrund dieses Modelldialog sollen die Schüler den
Dialog selbst rekonstruiern (nicht vorlesen).
- die Schüler konstruieren selbst einen Dialog aufgrund eines Textes, der nur den
Inhalt und Verlauf vorzeichnet.- die Übungen zur Bildbeschreibung
- Übungen, die zu Meinungsäußerungen und zu Diskussionen dienen
5.2.2.1. Grammatikübungen
Beim Sprechen spielt Grammatik eine große Rolle, vielleicht die größte.
Wir müssen uns dessen bewußt sein, wieviele grammatische Regeln der Lernende beim
Sprechen im Kopf haben muss. Wir müssen auch dass berücksichtigen, dass der
Lernende beim Sprechen unter Zeitdruck steht. Das Ergebnis muss nicht fehlerfreie
Kommunikation sein.
An einem Beispiel kann ich zeigen, was alles der Lernende kennen muss. Zum
Beispiel der Satz:
„Im Garten neben dem Haus spielen die Kinder Fußball und schreien dabei.“
Der Lernende muss diese Regel berücksichtigen:
1. Welchen Artikel hat das Wort „Garten“ – der Garten
2. Frage wo? – im Garten – d.h. in + Dativ
3. in dem verkürzt man „im“
4. „hinter dem Haus“ ist Attribut zu „Garten“
8/16/2019 Spiele im Deutschunterricht
45/93
45
5. Wieder Frage wo? – hinter + Dativ
6. Welchen Artikel hat das Wort „Haus“ – das Haus
7. Das Verb muss an zweiter Stelle sein.
8. Nach dem Verb steht das Subjekt des Satzes – d.h. „die Kinder“.
9. Dann folgt das Objekt ohne Artikel.
10. „und“ - beiordnendes Bindewort, nach dem das Subjekt weggelassen sein kann,
wenn das Subjekt mit dem Subjekt aus dem ersten Satz übereinstimmend ist.
11. Verb,…
Ich habe nur auf einem Satz gezeigt, woran der Lernende in einem Satz denken muss.
Dabei sollten wir uns in Betracht ziehen, dass ein Gespräch oder Kommunikation nichtnur aus einem Satz, sondern aus vielen Sätzen besteht. Und bei jedem Satz muss der
Lernende alle Regel beachtet.
Beim Einüben von grammatisch richtigen Sprechen sollte der Lehrer Visualisierung
benutzen.
Beispiel:
Wie Neuf-Münkel und Roland führen: „…Regel müssen optisch sichtbar sein – sich so
dem Gedächnis des Sprachlerners einprägen, dann (nur dann) ist es möglich, dass der
8/16/2019 Spiele im Deutschunterricht
46/93
46
Sprecher im Akt des Sprechens, durch diese Bilder geleitet, Regelwissen anwenden
kann…“.
(Neuf-Münkel, Roland 1994, S.55)
Grammatisch richtiges Sprechen kann nur erworben werden, wenn es ständig und
regelmäßig geübt wird.
Es hat sich ergeben, dass der Sprecher bei der Bildung der Sätze nicht nur einzelne
Wörter benutzt, sondern auch einige Phrasen.
…Phrasen bestehen also oft (nicht mehr) aus mehreren Wörtern, die im jeweiligen Satz
zusammengehören und den Platz eines Satzglieds einnehmen…“
(Neuf-Münkel, Roland 1994, S. 64)
Die Lernenden sollten beim Sprechen mehr an Formulierung von Phrasen als an
einzelne Wörter denken. Schon bekannte Phrasen sollte er immer um weitere Phrasen
erweitern. Damit trainiert er sein Gedächnis und hört auf, in einzelnen Wörtern zu
denken.
Beispiel der Erweiterung von der Phrase:
Alle SchülerAlle Schüler der 8. KlasseAlle Schüler der 8. Klasse wollenAlle Schüler der 8. Klasse wollen am Dienstag
Alle Schüler der 8. Klasse wollen am Dienstag mit der LehrerinAlle Schüler der 8. Klasse wollen am Dienstag mit der Lehrerin ins Kino gehen.
Bei den grammatischen Übungen, die zum grammatisch richtigen Sprechen dienen,
können wir auch einen längeren Satz in kürzere Sätze zerlegen. Der Grund dafür ist
einfach. Bei längerem Satz hört der Lernende auf, einen Überblick zu haben und kann
leicht vergessen, was er eigentlich sagen wollte.
8/16/2019 Spiele im Deutschunterricht
47/93
47
Beispiel:
Die Schüler sollen folgendes Satzgefüge in kurze Hauptsätze zerlegen. Dabei sollen sie
logische Reihenfolge beachten.
„Der siebenjährige Andreas, der auf dem fast zugefrorenen Fluss, ohne dass seine Elterndas ahnten, Schlittschuh lief, brach ein, konnte aber gerettet und durch Mund-zu-Mundbeatmung vor Dauerschäden bewahrt werden.“
(Neuf-Münkel, Roland 1994, S. 65)
Dieses Satzgefüge ist für die Schüler zu kompliziert. Bei der mündlichen Äußerung
benutzen sie nie solch einen Satz.
Zerlegung von diesem Satz:
1. Der siebenjährige Andreas lief Schlittschuh.
2. Der Fluß war fast zugefroren.
3. Seine Eltern ahnten nichts davon.
4. Andreas brach ein.5. Aber er konnte gerettet werden.
6. Durch Mund-zu-Mundbeatmung konnte er vor Dauerschächen bewahrt
werden.
Nach meinen Erfahrungen sind die Schüler nicht imstande, sich in diesem Satz zu
orientieren oder sogar ihn zu übersetzen. Beim Sprechen benutzen fast alle Schüler eher
kürzere Sätze, die für sie besser verständlich sind. Gebrauch von kürzeren Sätzen führtmeiner Meinung nach zum flüssigen Sprechen.
Eine weitere Möglichkeit, die zum grammatischen Üben dient und die in der Praxis
sehr beliebt ist und benutzt wird, ist eine Übung, bei der, der Hauptsatz ergänzt werden
muss. Der Lehrer gibt einen Hauptsatz und dazu eine Konjunktion und die Schüler
müssen den Satz schnell und spontan ergänzen. Die Schüler sollen möglichst viele
Möglichkeiten finden und sinnvoll und richtig nach Regeln ergänzen.
8/16/2019 Spiele im Deutschunterricht
48/93
48
Beispiel:
Ich gehe mit dir, wenn…….
Ich habe viel zu tun, weil ……..
5.2.2.2. Modelldialoge
Ein Dialog steht den Schülern zur Verfügung und sie sollen einen ähnlichen Dialog
bilden, ohne den Musterdialog zu lesen.
Die Schüler lernen mit der Hilfe von Modelldialogen sprechen. Dabei können einige
Stichworte den Lernenden zur Verfügung stehen, die sie bei dem Aufbau von Dialogen
benutzen können. Die aufgebaute Aussagen verändern sich vom Originaldialog.
5.2.2.3. Meinungsäußerung
Diese Übungen sind Vorstufen für eine Diskussion. Die Schüler äußern eigene
Stellungsnahmen zu einem bestimmten Problem, das ein Bild oder einen Text enthält.
Das Problem muss natürlich den Fähigkeiten der Schüler angemessen sein und sollte für
die Lernende interessant sein.
Den Schülern können entsprechende Redemittel vorhanden sein.
Beispiel:
Das finde ich…… toll/ super/ gut,…
Meiner Meinung nach ist es …. falsch/ dumm/ unschön,…
Ich denke, dass es … ist
Nach diesen Ausdücken von eigenen Stellungen sollte der Schüler seine Meinung
begründet. Zur Begründung kann ihm der Lehrer wieder einige Phrase geben:
Das finde ich richtig/ falsch, weil/ denn…
Auf diese Art und Weise argumentieren die Schüler und sammeln Argumente pro und
conntra.
8/16/2019 Spiele im Deutschunterricht
49/93
49
5.2.2.4. Sammeln von Ideen zu einem Bild oder Foto
Zu weiteren aufbauenden Übungen gehört auch diese Übung. Den Schülern steht ein
Bild oder ein Foto mit einem bestimmten Inhalt oder einer Handlung zur Verfügung.
Die Schüler sollen mit dem Bild arbeiten.
Fast in jedem Lehrbuch gibt es viele Bilder, mit denen die Schüler arbeiten.
In der Praxis ist es eine häufig benutzte Form von sprachlichen Übungen.
Beispiel:
(Sprachkurs Deutsch 3, 1991, S.144)
Das Ziel der Arbeit mit dem Bild kann sein:
- Bildbeschreibung- eine Erzählung ausdenken, die den Bildinhalt enthält
- eine Szene dramatisieren
Für Erleichterung kann der Lehrer einige Frage vorbereiten, die mit dem Bild
zusammenhängen.
8/16/2019 Spiele im Deutschunterricht
50/93
50
Z.B.
WER? - Wer ist auf dem Bild?
WO? - Welchen Ort/ Raum zeigt das Bild?- Wo befinden sich die Personen?
WAS? - Was passiert?- Was machen sie jetzt?
(vgl. Neuf-Münkel, Roland 1994, S. 77)
5.2.3. Die Aufgaben, das Sprechen strukturieren
Die kommunikationsstrukturierenden Übungen sollen den Lernenden dazu dienen, in
ihrer Rede selbstständig eine Struktur, eine Ordnung zu bringen.
Die Schüler können z.B. eine Aufnahme mit einem originalen Gespräch hören, in
dem ein Mädchen, das nur Dialekt spricht. Dazu bekommen die Schüler eine Umschrift
von dem Text. So können die Schüler feststellen, dass Muttersprachler beim sprechen
auch Fehler machen.
5.2.3.1. Interviewen
Die Schüler können in Gruppen ein Interview mit einer Persöhnlichkeit machen, z.B.
mit einem Lehrer. Oder sie können mit dem schon gemachten Interview arbeiten.
Beispiel:
Interview mit einem Popstar1. Wie ist denn dein wirklicher Name?2. Wann hast du angefangen zu singen?3. Guten Tag4. Bei wem hast du gelernt?
5. Und warum hast du dir den Künstlernamen Matan zugelegt? 6. Haben deine Eltern das erlaubt?
8/16/2019 Spiele im Deutschunterricht
51/93
51
7. Danke, dass du für uns Zeit hast. 8. Welche Songs von deiner letzten CD gefallen dir am besten? 9. Wir danken dir für dieses Gespräch. 10. Bist du so nett und beatwortest einige Fragen?
(Neuf-Münkel, Roland, 1994. S.80)
Die Schüler sollen die Fragen so ordnen, dass eine sinnvolle Reihenfolge ensteht und
dann das Interview in Teilen teilen (Einleitung, Hauptteil, Schluss).
Bei einem Interview müssen sich die Schüler zuerst überlegen, was eigentlich schon
bekannt ist, was sie wissen wollen. Dann müssen sie eine sinnvolle Reihenfolge derFragen bilden. Am Ende sollten sie einen Zettel mit Stichworten bilden, um nichts zu
vergessen.
5.2.3.2.Diskussion
Das Prinzip der Diskussion besteht darin, dass die Teilnehmer ihre Meinungen zu
einem bestimmten Sachverhalt äußern und dabei sind sie imstande, sie zu begründen.Die Schüler müssen so ihre eigenen Standpunkte formulieren.
...wenn unterschiedliche Meinungen, Vorschläge, Verhaltensweisen
Gesprächsgegenstand werden und man seinen eigenen Vorschlag durchsetzen will,
seine Meinung als richtige vertreten, seine Verhaltensweise rechtfertigen will, dann
wird dies eine Diskussion...
(Neuf-Münkel, Roland 1994, S.83)
Wenn der Lehrer die Diskussion im Unterricht benutzen will, sollte er jedem Schüler
eine Aufgabe zuteilen und ihm Zeit für seine Überlegungen geben.
Die Schüler können sich ihre Gründe und Meinungen in Stichworten auf einem Zettel
schreiben. Allgemein werden bei der Diskussion verschiedene Unterlagen und
Materialien ausgenützt.
Diskussion sollte lebhaft geführt werden und alle Teilnehmer engagiert werden.
Die Ergebnisse der Diskussion können dann von einzelnen Gruppen präsentiert werden.
8/16/2019 Spiele im Deutschunterricht
52/93
52
Beispiel:
„Du sollst deinen Freund überzeugen, dass er mit dir einen Ausflug nach Prag macht.“
1. Sammlung von Argumenten:
Pro Contra
- etwas Neues sehen, erleben - es ist zu teuer
- Sehenswürdigkeiten durchsehen - ihr kennt euch dort nicht aus
- ohne Erwachsene oder Lehrer sein - es kann gefährlich sein
- Abenteuer - zu viele Leute
2. Diese Argumente werden in einfachen Sätzen formuliert.
3. Diskussion – Einer will sein Argument durchsetzen, der andere reagiert und will es
ihm ausreden
4. Einbindung von den Zuhörern in die Diskussion. Die anderen Schüler können sich
Notizen machen und später darüber diskutieren.
Der Lehrer kann vor der Diskussion an die Tafel einige Redemittel schreiben, die dieSchüler benutzen können, z.B.:
Begründung: denn, weil,…
A widerspricht B: nein! doch! Das ist nicht richtig!
A will B unterbrechen: Entschuldigung, aber…
5.2.3.3. Nacherzählen von Texten
Der Lehrer wählt einen Text aus dem Lehrbuch aus. Dabei kann er einige
Konjunktionen (aber, denn, trotzdem, obwohl,…) oder Redemittel (zuerst, dann,
nachdem) an die Tafel aufschreiben. Nachdem die Schüler den Text lesen, läßt sie der
Lehrer erzählen. Der Lehrer sollte seine Korrektur auf Fehlern beschränken.
8/16/2019 Spiele im Deutschunterricht
53/93
53
5.2.3.4. Eine Geschichte aus Stichworten erfinden
Die Schüler haben einige Stichwörter zur Verfügung, aus denen sie eine Geschichte
bilden sollen. Die Schüler arbeiten in kleinen Gruppen. Jedes Mitglied muss einen
Absatz erfinden. Der Lehrer kann ihnen damit helfen, dass er einige Konjunktionen
ausschreibt.
Beispiel:
5.2.3.5. Fortsetzung von einer Geschichte
Der Lehrer beginnt eine Geschichte, z.B ein Märchen erzählt und die Schüler sollten
selbstständig fortsetzen. Dabei haben sie eine große Freiheit, können ihre Phantasie und
Kreativität ausnützen. Die Ergebnisse oder die neue Geschichte kann zur Diskussion
dienen.
5.2.3.6. Spontanes Sprechen über etwas
Dem Schüler wird ein Stichwort gegeben und er spricht selbstständig und spontan
über alles, was mit diesem Stichwort zusammenhängt. Der Inhalt des Textes ist nur vom
Schüler bestimmt. So können freie Texte entstehen, die überhaupt von niemanden
begrenzt sind.
Fenster
PartyGeschäftsmannVilla
SchmuckEinbrecher
50 000 EuroMauer
8/16/2019 Spiele im Deutschunterricht
54/93
54
5.2.4. Die Aufgaben, die mündliche Kommunikation simulieren
5.2.4.1. Dialogspiele und Rollenspiele
Dialogspiele verbinden Hören, Verstehen und Sprechen. In Dialog- und
Rollenspielen können die Lernenden ein spontannes und freies Sprechen entwickelt.
Bei den Rollenspielen übernehmen die Schüler Rollen von Schauspielern. Alle
Situationen gehen vom wirklichen Leben aus. Die Schüler können probieren, wie sie in
solchen Situationen reagieren würden und danach handeln, z.B. beim Einkaufen, um
Hilfe bitten, fragen nach der Richtung des Weges usw.
Es handelt sich um Alltagssituationen, in die ein Nicht-Muttersprachler im Land dergelernten Sprache (d.h. in einem deutschsprächigen Land) gerät.
Diese Rollenspiele dienen dazu, dass sich die Schüler einige Hilfsmittel aneignen, die
ihnen helfen, in einigen Situationen schneller und situationadäquat zu reagieren.
Zu den typischen Dialogspielen gehört ein Telefongespräch, in dem die Schüler promt
reagieren müssen.
5.2.5. Die Aufgaben, die Kommunikation sind
In diesen Aufgaben sollte der Sprecher seine erworbenen Kenntnise praktisch
ausnutzen. Diese Aufgaben sollten die Kommunikation nicht stimmulieren, sondern
stellen sie die Kommunikation dar.
Diese Aufgaben beziehen sich auf alltägliche Situationen, auf die der Sprecher
spontan reagiert. Alle Möglichkeiten, die diese Übungen anbietet, sind unter dem
Begriff Classroom Discourse zusammengefasst. Dazu zählt man:
1) soziale Interaktion im Unterricht
2) vorbereitende Gespräche
3) Hypothesenbildung vor und während der Textrezeption
4) Diskussion
(vgl. Janíková, McGovern, 2004. S.52)
8/16/2019 Spiele im Deutschunterricht
55/93
55
5.2.5.1.Soziale Interaktion im Unterricht
Im Unterricht kommt es zu verschiedenen sozialen Interaktionen, in den der
Sprecher mündlich reagieren muss. Es handelt sich um Bitten, Nachfragen, Korrigieren,
Begründen.
5.2.5.2.Vorbereitungsgespräch
Es handelt sich um ungelenkte Gespräche, die sich auf ein bestimmtes Thema
beziehen. Diese Gespräche dienen zur Aktualisierung von bereits existierenden
Weltwissen der Schüler. Dabei werden schon verarbeitete, im Gedächnis gespeicherte
Informationen vernetzt aufgenommen.Dazu dient ein Assoziogramm, d.h. Sammeln von verschiedenen Wörtern zu einem
Begriff.
5.2.5.3.Hypothesenbildung vor Textrezeption
Diese Hypothesen vor Textrezeption helfen uns, „Unbekanntes in bereits
verarbeitete Wissens- und Erfahrungsgebiet zu integrieren.“(Neuf-Münkel, Roland, 1994. S.111)
Hypothesen versuchen, den Schülern den Textinhalt näher zu bringen, z.B. der
Lehrer beginnt eine neue Lektion durchnehmen, die z.B. „Supermarkt“ genannt wird.
Eine Vorstufe wäre thematische Antizipation.
Der Lehrer nähert den Sachverhalt den Schülern. Weiter können Argumente Pro und
Contra gesammelt werden und weitere Hypothesen gebildet werden.
5.2.5.4.Hypothesenbildung während der Textrezeption
Die Schüler gehen von einem Text aus, der aus einigen Abschnitten besteht. Die
Schüler lesen nur einen Abschnitt und überlegen, wie sie die Geschichte weiter
fortsetzen könnte. Ihre Vermutungen müssen sie mündlich begründen. Der Lehrer
notiert alle Möglichkeiten. Die Schüler lesen den nächsten Abschnitt und dann
vergleichen sie ihre Hypothesen mit den Hypothesen im Text.
8/16/2019 Spiele im Deutschunterricht
56/93
56
II. DER METHODISCH-DIDAKTISCHE TEIL
In dem praktischen Teil meiner Arbeit widme ich mich den Sprachspielen. Die
Sprachspiele sind im Fremdsprachenunterricht sehr wichtig.
Das Sprechen wird im Fremdsprachenunterricht nicht so oft und ausreichend geübt.
Im Vordergrund stehen noch immer Grammatik und Wortschatzvermittlung. Das führt
dazu, dass die Schüler Angst vor dem Sprechen haben. Sie empfinden Angst vor den
Fehlern. Das hängt mit der fremdsprachigen Atmosphäre zusammen, die im
Fremdsprachenunterricht geschaffen wird.
Es ist wichtig, den Schülern die Angst vom Sprechen zu nehmen und genügend
Gelegenheiten zum Sprechen zu schaffen.
Die Schüler sollten wissen, dass die Entwicklung der kommunikativen Fähigkeiten
im Vordergrund steht. Der Lehrer sollte ihnen erklären, dass sie beim Sprechen nicht so
auf Fehler achten, aber dass das freie Sprechen für ihm wichtiger sei.
Wie es schon in dem theoretischen Teil erwähnt wurde, ist das Ziel des
Fremdsprachenunterrichts veständliches, flüssiges und spontanes Sprechen, das nicht
unbedingt fehlerfrei sein muss.
In diesem Teil meiner Arbeit biete ich einige Sprechaktivitäten an, die der Lehrer
nach seinen Möglichkeiten weiter entwickeln kann. Ich konzentrierte mich auf solche
Aktivitäten, die im Unterricht nicht so oft zu Sehen sind.
Bei jedem Spiel führe ich einzelne Elemente des Spiels an. Das heißt das sprachliche
Ziel, dass das Spiel folgen sollte, weiter Sozialform (d.h. Einzelarbeit, Partnerarbeit
oder Gruppenarbeit), Lehrmittel, die für das Spiel nötig sind, dann Redemittel, die denSchüler den Spielverlauf erleichtern sollen oder den benötigten Wortschatz. Zuletzt
führe ich den Spielverlauf. Am Anfang fasse ich das Spiel in einige Punkte zusammen.
Diese Rekapitulation kann der Lehrer an die Tafel schreiben, weil die Informationen
den Schülern mehrkanalig vermitteln sollten.
Im Anhang führe ich die Vorlagen zu den einzelnen Spielen an.
8/16/2019 Spiele im Deutschunterricht
57/93
57
Jedes Spiel hat nicht nur sein Sprachziel, sondern auch sein Erziehungsziel. Dieses
Erziehungsziel hängt mit den Sozialformen zusammen, weil das Spiel Toleranz und
Respekt entwickeln soll und der Schüler muss nach bestimmten Regeln handeln.
Die Sprachspiele können sich auf monologisches oder dialogisches Sprechen
beziehen. Das monologisches Sprechen steht im Fremdsprachenunterricht ein bißchen
im Hintergrund.
Heutzutage wird das monologische Sprechen bei verschiedenen Sprachprüfungen
mit der internationalen Gültigkeit gefordert. Die Studenten sollen ein Bild oder ein
Schaubild mit eigenen Worten beschreiben.Dialogisches Sprechen wird dann viel öfter im Unterricht geübt, vor allem in Form von
verschiedenen Dialogen.
8/16/2019 Spiele im Deutschunterricht
58/93
58
6. Übersicht über die Spiele
Spiel Nr. Thema Sprechintention Grammatik/Wortschatz
1 Wohnungseinrichtung Möbelstücke lokalisieren Wechselpräpositionen/Möbel
2 Person identifizieren eine Persöhnlichkeit/ Fragesätze/VergangenheitSache identifizieren
3 Würfelspiel über verschiedene Präsens
Bereiche sprechen4 Bildbestimmung über ein Bild sprechen Wechselpräpositionen,
Präsens
5 Detektivspiel genauere Angaben zu Vergangenheitsformeneinzelnen Personengewinnen
6 Freizeit über Pläne sprechen Konjunktivformen
7 Wohnhaus Personen unterscheiden Ordinalzahlen/Relativpronomen
8 Suche nach über die Unterschiede WechselpräpositionenUnterschieden sprechen
9 Schatzinsel Wegbeschreibung Himmelsrichtungen,geographischeBezeichnungen
10 Frage nach Frage spontanes Sprechen Fragenbildung
8/16/2019 Spiele im Deutschunterricht
59/93
59
1. RICHTE DIR DEIN WOHNZIMMER EIN!
Ziel: Formulierung von Fragen
Wiederholung des Wortschatzes
Wechselpräpositionen
Lehrmittel: Vorlagen (Anlage N.1)
Sozialform: Partnerarbeit
Redemittel: Schüler A: Wohin hast du das Bett gestellt? / Wo steht das Bett?
Schüler B: Ich habe es… gestellt. / Es steht…
Benötigter Wortschatz:
das Fenster das Regal die Lampe das Sofa
der Tisch das Bett das Bild der Sessel
der Teppich der Schrank die Pflanze die Tür das Radio die Gitarre der Fernseher
Durchführung:
Die Schüler bilden Paare. Beide Spieler bekommen eine Vorlage mit dem leeren
Wohnzimmer und eine Vorlage, auf der ein Wohnzimmer und Möbelstücke sind. Diese
Möbelstücke sollen die Schüler beliebig in eine Vorlage malen. Eine Vorlage bleibt alsoleer. Der Nachbar darf nicht sehen, wohin die Möbelstücke vom Partner gemalt wurden.
Wenn sie fertig sind, beginnt das Spiel. Ein Spieler nimmt die leere Vorlage und stellt
dem Partner Fragen zum Bild, z.B. Wo steht das Bett? Der Gegner antwortet, z.B. Das
Bett steht unter dem Fenster. Der Spieler, der die Frage gestellt hat, muss das Bett im
Wohnzimmer malen. Und so setzen sie fort. Wenn das Bild fertig ist, vergleichen sie
ihre Bilder, ob sie übereinstimmend sind. Dann wechseln sie sich einander und Schüler
B malt das Bild.
8/16/2019 Spiele im Deutschunterricht
60/93
60
Zusammenfassung des Spielsverlaufs:
- in leeren Vorlagen die Möbelstücke malen
- Fragen stellen
- nach Antworten von dem Partner die Möbelstücke malen
Ähnliche Variante:
Wenn die Schüler nicht bildkünstlerisch geschickt sind, kann der Lehrer die
einzelnen Möbelstücke herausschneiden. So können die Schüler mit den Möbelstücken
beliebig bewegen und können Architekten spielen. Schüler A kann sich das
Wohnzimmer einrichten und Schüler B kann es raten, z.B. „Ich würde das Bett lieber
unter die Fenster stellen“. So können sie es gegenseitig raten.