Post on 22-Mar-2022
Ausgabe 1 | 2019
Kunststoffeim Bausektor
Informationen aus dem kunststoffland NRW
Schwerpunktthema
Euro
pawahlen:
Parteien zur
EU-Kunststo
ffstra
tegie
www.kunststoffland-nrw.de 3
VEREINVEREIN
kaum hat das Jahr an Fahrt aufge-nommen, da liegt bereits wieder eine druckfrische Ausgabe unseres kunststoffland reports mit zahlrei-chen informativen Beiträgen vor Ihnen. Wir hoffen, dass Sie sich von den Innovationen unserer Mitglie-der und unseren vielfältigen Ver-einsaktivitäten inspirieren lassen. Und wir setzen darauf, dass auch Sie Lust am Mitmachen entwickeln, sofern Sie nicht ohnehin schon in unseren Reihen aktiv sind. Seit einiger Zeit beschäftigen uns zwei Themen ganz besonders, über die wir in diesem Heft berich-ten: Die EU-Kunststoffstrategie mit ihren Auswirkungen auf die Wertschöpfungskette und die zu-nehmend kritische Diskussion des Werkstoffs Kunststoff in der Öf-fentlichkeit. Zu beiden Themen hat sich kunststoffland NRW mit gro-ßer Offenheit der Diskussion mit allen Interessierten aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft gestellt und dafür überall hohe Zustim-mung erhalten. In diesem Sinne war der kunststoffland Branchen-tag 2019 beim Vereinsmitglied Covestro unter der provokanten Überschrift „Kunststoff – Innova-tionstreiber oder Umweltsünder?“
ein voller Erfolg. Perspektiven eröffnet uns auch der Schulter-schluss mit der Landesregierung, die zum Thema „EU-Kunststoff-strategie“ eigens in die NRW-Ver-tretung in Brüssel geladen hatte. Insgesamt hilft der gute Draht zum Land unseren Mitgliedern, ihre Themen und ggf. auch Sorgen bei der Politik treffsicher zu platzieren. Genau dies hat sich der Vorstand unseres Vereins für sein nächstes
Gespräch mit Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart im April erneut vorgenommen. Wir werden berich-ten …
Daneben stehen natürlich unsere TOP-Innovations- bzw. Vernet-zungsthemen „Additive Fertigung/Digitalisierung“ und „Mobilität & Leichtbau“ weiter ganz oben auf der Agenda ebenso wie praktische Hilfestellungen zur optimalen Nut-zung von Förderprogrammen. De-taillierte Infos zu unseren neuesten Veranstaltungsangeboten finden Sie sämtlich in diesem Heft.Von den branchen- bzw. be-triebsbezogenen Themen hin zur „großen Politik“: die Europawahlen werfen ihren Schatten voraus. Lesen Sie in diesem Heft, was die Parteien mit Bezug auf unsere Branche planen. Ich wünsche Ihnen eine interessan-te Lektüre und grüße Sie herzlich,
Ihre Dr. Bärbel Naderer
Editorial
Liebe Leserinnen und Leser,
Dr. Bärbel Naderer,Geschäftsführerin kunststoffland NRW e.V.
Impressum Ausgabe 1 | 2019
Aktuelle Mitteilungen von kunststoffland NRW e.V.
Grafenberger Allee 277-287 40237 Düsseldorf
Telefon +49 211 210 940 0
info@kunststoffland-nrw.de www.kunststoffland-nrw.de
Herausgeberin: Dr. Bärbel Naderer
Redaktion: Marianne Lehner kunststoffland NRW e.V.
Layout und Produktion:
Stefan Räuschel Johannesstr. 13, 31177 Harsum Telefon +49 5127 90 36 138 Mobil +49 174 96 50 421 info@raeuschel-design.de
Druck:
Albersdruck GmbH & Co. KG, Düsseldorf
Bildquelle Titelseite: iStockphoto.com/mikkelwilliam – Isoliermaterial für Tonstudio
Externe Beiträge geben nicht notwen-digerweise die Meinung des Herausge-bers wieder. Alle Angaben erfolgen trotz sorgfältiger Bearbeitung ohne Gewähr; eine Haftung ist ausgeschlossen.
Der Verein behält sich vor, gelieferte Artikel redaktionell sinngemäß zu bearbeiten und zu kürzen.
Der nächste kunststoffland report erscheint Ende Juni 2019. Über Ihre Beteiligung in Form von eigenen Beiträgen oder Anzeigen würden wir uns sehr freuen.
Inhalt
VEREINEditorial .....................................................................................................................................................................................2
Impressum ........................................................................................................................................................................2
kunststoffland NRW Branchentag .............................................................................4
Umfrage: Kunststoff – Innovationstreiber oder Umweltsünder? ..................................................................................................................................7
NRW-Kunststoffindustrie im aktuellen Dialog mit Brüssel ........................................................................................................................................................................8
Parteien zur EU-Kunststoffstrategie ................................................................10
Institute und Universitäten stellen sich vor: Institut für Textiltechnik (ITA) der RWTH Aachen University .......................................................................................................12
kunststoffland NRW vor Ort bei der Uni Duisburg-Essen ...................................................................................................35
Neumitglieder im kunststoffland NRW ......................................................36
kunststoffland NRW Mitgliederversammlung............................39
kunststoffland NRW Förderveranstaltung .........................................40
kunststoffland NRW Innovationstag bei ARBURG ...........41
kunststoffland NRW vor Ort bei 3M ..................................................................42
SCHWERPUNKTTHEMA KUNSTSTOFFE IM BAUSEKTORaquatherm GmbH/Wittmann Battenfeld Rohrleitungsproduktion: Neue Wittmann Battenfeld Maschine begeistert aquatherm ................................................................................ 16
Aachen-Maastricht Institute for Biobased Materials (AMIBM) Forschungskooperation zu Bautextilien – Gemeinsame
Pilotanlage von IFGAsota und AMIBM .......................................................... 18
Verbundvorhaben KUBA Nachhaltige Kreislaufführung von Kunststoffen im Baubereich ....................................................................................................................................................... 19
Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) Klimaneutrale Gebäude durch Hochleistungs-Wärmedämmstoff .....................................................................................................................................20
ENGEL Deutschland GmbH Kompakte Lösungen für große Fitting-Werkzeuge .....................................................................................................................................23
Institut für Kunststoffverarbeitung (IKV) Halogenfreies Flammschutzsystem für Dämmstoffe aus Celluloseacetat ............................................................................25
Covestro AG Erstmals auf Bestenliste ...............................................................................................................27
ARBURG GmbH + Co KG Additive Fertigung: Größerer Freeformer – mehr Anwendungen..............................................................................................................................28
BRANCHEMayweg GmbH Drei Produkte mit nur einem Werkzeug produziert ......................................................................................................................................................................30
Carl Hanser Verlag Kuteno Kunststofftechnik Nord weiter auf Expansionskurs ......................................................................................................32
PlasticsEurope Deutschland e.V. EU-Stoffpolitik: Beschänkungen bei Titandioxid drohen ...................................................34
Kurz gemeldet ..................................................................................................................................................38
Termine .............................................................................................................................................................................43
klimaneutralnatureOffice.com | DE-158-875578
gedruckt
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Mit diesem Thema traf der Verein kunststoffland NRW ins Schwarze. Das
Interesse auf Seiten der Kunst-stoffindustrie war enorm – eben-so wie die ehrliche Bereitschaft, sich den großen Herausforderun-gen zu stellen. Gekommen wa-ren rund 120 Industrievertreter/innen aus Großunternehmen und Mittelstand, die alle Bereiche der Wertschöpfungskette Kunststoff abdeckten. Berührungsängste gab es nicht, im Gegenteil. Der offene Austausch mit Vertreter/innen von NABU, Verbraucherzentrale und
Medien war wesentlicher Teil des Programms und stand ebenso wie der Dialog mit NRW-Wirtschafts-minister Prof. Dr. Andreas Pinkwart im Vordergrund der Veranstaltung.
Image Kunststoff – Weckruf für die Branche
„Die Kunststoffindustrie sitzt in der Öffentlichkeit auf der Ankla-gebank, wir sind alle gemeinsam gefordert, jetzt zu handeln“, ap-pellierte Reinhard Hoffmann, Vor-sitzender kunststoffland NRW an die Teilnehmer/innen. „Wie kann
man die enormen Vorteile des Werkstoffs Kunststoff weiter nut-zen und zugleich nachhaltig und verantwortungsbewusst agie-ren?“- so brachte Hoffmann die Herkulesaufgabe der Kunststoff-branche auf den Punkt.
Dr. Hermann Bach, Innovations-chef von Covestro und Vorstands-mitglied von kunststoffland for-derte die Gäste auf, die Diskussion in der aktuellen Debatte anzufüh-ren und sich an die Spitze der Be-wegung zu setzen. Er selbst bezog direkt klar Position: „Kunststoff
kunststoffland NRW-Branchentag 2019
„Kunststoff – Innovationstreiber oder Umweltsünder?“kunststoffland NRW Branchentag 2019 beim Vereinsmitglied Covestro
ist Innovationstreiber. Er ist Teil der Lösung für eine ganze Reihe von Herausforderungen unse-rer Zeit: Erneuerbare Energien, Klimaschutz, Elektromobilität. Nichts davon geht ohne Kunst-stoff. Ich gebe offen zu, die Er-folgsgeschichte des Kunststoffs hat eine Schattenseite. Wir haben ein Abfallproblem, insbesondere in Afrika und Asien und insbeson-
dere bei Verpackungsmaterialien. Dieses Problem werden wir nur gemeinsam lösen können.“Die Rolle der Kunststoffindustrie als Innovationstreiber unterstrich auch Prof. Dr. Andreas Pinkwart, Wirtschaftsminister des Landes Nordrhein-Westfalen. Gleichwohl gebe es weltweit große Heraus-forderungen. „Deutschland hat in den vergangenen 40 Jahren viel
Erfahrung mit Recycling gesam-melt. Diese deutsche Lernkurve muss auch in Länder exportiert werden, die derzeit die Verursa-cher des Problems sind“, sagte Pinkwart. Maß und Mitte seien hier wichtig.
Für den Naturschutzbund NABU skizzierte Katharina Istel grund-sätzliche Positionen ihrer Organi-
v.l.n.r.: Reinhard Hoffmann (Vor-
sitzender kunst-stoffland NRW,
Geschäftsführender Gesellschafter
Gerhardi Kunststoff-technik), Prof. Dr.
Andreas Pinkwart (Wirt-
schaftsminister des Landes
Nordrhein-Westfa-len), Dr. Hermann
Bach (Covestro).
v.l.n.r.: Diskussionsteilnehmer/-in-nen: Dr. Hermann Bach (Covestro), Lothar Becker (ZDF), Ulrike Schell (Verbraucherzentrale NRW), Katharina Istel (NABU, Bundesver-band), Prof. Dr. Andreas Pinkwart (Wirtschaftsminister des Landes Nordrhein-Westfalen), Frauke Hoffmann (Hoffmann + Voss), Reinhard Hoffmann.
Wer ist Ihrer Meinung nach in der aktuellen Situation besonders gefordert? (max. drei Nennungen)
KunststoffindustrieAnwenderindustrie
Markenhersteller
Handel
Komsum
enten
Medien
Politik
NGOs
3530
2520
1510
50
Ergebnis der Online-Befragung der Branchentag-Teilnehmer
Informationen aus dem kunststoffland NRW4 www.kunststoffland-nrw.de 5
VEREINVEREIN
Umfrage: Kunststoff – Innovationstreiber oder Umweltsünder? Im Vorfeld des kunststoffland NRW Branchentages hat kunststoffland NRW eine Online-Befragung unter den angemeldeten Teilnehmern durchgeführt. Und das sagen die Teilnehmer des Branchentages:
Eindringlicher Appell von Reinhard Hoffmann: „Welche Lösungen fallen uns ein, damit in Indien der Ganges am Ende ohne Kunststoff auskommt?“ Fotos (3): Covestro Deutschland AG
sation zum Werkstoff Kunststoff. Dabei räumte sie offen ein, dass Kunststoffe oft eine bessere Ökobilanz als andere Materialien hätten und neue Funktionen und Anwendungen erst ermöglichten. Trotzdem: Marine Litter, Mikro-plastik sowie die erhebliche Zu-nahme der Kunststoffabfälle in Deutschland gehörten unbedingt noch stärker in den Fokus – so-wohl von Regulierung als auch freiwilliger Maßnahmen seitens der Industrie. Ein „Weiter-so“ dürf-te es dabei auf keinen Fall geben, auch wenn sich selten einfache oder widerspruchsfreie Lösungen finden ließen. Gerade jetzt müsse man gemeinsam agieren.
Diskussionsrunde: Alle an einen Tisch
Bei der Diskussion zwischen Prof. Dr. Andreas Pinkwart, Wirt-schaftsminister des Landes Nord-rhein-Westfalen, Dr. Hermann
Bach (Covestro), Lothar Becker (ZDF), Ulrike Schell (Verbraucher-zentrale NRW), Katharina Istel (NABU, Bundesverband), Frauke Hoffmann (Hoffmann + Voss), Reinhard Hoffmann (Vorsitzender kunststoffland NRW, Geschäfts-führender Gesellschafter Gerhar-di Kunststofftechnik) begegneten sich Wirtschaft, Politik, NGOs und Medien auf Augenhöhe.
Auch das hochkompetente Pub-likum lieferte klare Einschätzun-gen und ideenreiche Antworten, wie die Kunststoffindustrie ihrer Verantwortung gerecht werden kann. Aufschlussreich waren hier die Ergebnisse aus einer Vorab-befragung, die kunststoffland im Vorfeld durchgeführt hatte: Über 90 Prozent der Befragten meinen, dass der Werkstoff Kunststoff aktuell negativ in der Öffentlich-keit wahrgenommen werde. Es bestünde dringend Handlungsbe-darf.
Auch Reinhard Hoffmann mahn-te in seinem Schlusswort, die eigene Verantwortung und das Thema Image Kunststoff ernst zu nehmen. „Lassen Sie uns die He-rausforderungen gemeinsam an-gehen, nur geschlossen mit allen Akteuren werden wir dieses hoch-komplexe Thema meistern.“
„Keine panischen
Schnell- schlüsse”
„Radikales ge-sellschaftliches
Umdenken”
„Kunststoff-abfall muss
ein Wertstoff werden”
„Strukturiert und nachhaltig vorgehen, kein
Aktivismus”„Plakative Darstellun-
gen seitens der Medien müssen unterbunden
werden”
„Kunststoff darf nicht stigmati-siert werden”
„Selbstverpflichtende Beschränkung von
umweltgefährdenden Kunststoffanwen-
dungen”
„Beeinflussung desVerbraucherverhaltens
durch die Politik, ggf. durch Geldbußen”
„Bessere Aufklärung der Konsumenten, (…) schon in Kindergarten
undGrundschule”
„Engere Zusammenar-beit zw. Industrien und
Medien, umVerbraucher aufklären
zu können”
„Wir brauchen … (neue) unter Normalbedin-
gungen in Salzwasser bioabbaubare Verpa-ckungs(kunst)stoffe”
„Die Kreislauffähigkeit (…) muss belegt werden durch eine zunehmende Rezyklateinsatzquote in
hochwertigen Anwen-dungen …”
„Es ist doch Unsinn, Stroh-halme und Ohrenstäbchen zu
verbieten. Der Verbraucher (zumindest hierzulande) wirft
doch keine Einweg-Kunst-stoffartikel in Flüsse und
Meere”
„…die Politik (muss) klare Vorgaben machen, die von der Industrie in (…) Recy-
cling-Technologien umgesetzt werden und Rezyklatkunst-
stoff fördern”
„Die Kunststoffbranche sollte sich proaktiv und innovativ ihrer Verant-
wortung stellen und sich fokussieren auf (…)sinnvolle Produkte, Öko-Design und ge-
schlossene Wertstoff-kreisläufe”
Informationen aus dem kunststoffland NRW www.kunststoffland-nrw.de6 7
VEREINVEREIN
Die Europäische Strategie für Kunststoffe in der Kreislaufwirtschaft
NRW-Kunststoffindustrie im Dialog mit BrüsselLandesregierung lädt in NRW-Vertretung ein
Flagge zeigen direkt am Sitz der EU-Kommission – dies stand im Vordergrund einer
hochkarätigen Veranstaltung in der NRW-Landesvertretung in Brüssel. Mit aktiver Unterstüt-zung des Vereins kunststoffland NRW hatte Wirtschaftsminister Pinkwart gemeinsam mit seiner Kabinettskollegin Umweltministe-rin Heinen-Esser unter der Über-schrift „Kunststoff(verpackung) 2030“ ausgewählte Gäste aus Wirtschaft, Politik und Gesell-schaft zu einer Abendveranstal-tung in die Rue Montoyer eingela-den, um mit ihnen über die aktuelle EU-Kunststoffstrategie zu dis-kutieren. Wegen der führenden
Rolle der Kunststoffregion Nord-rhein-Westfalen innerhalb von Eu-ropa besitzt dieses Thema für das bevölkerungsreichste Bundesland logischerweise ganz besondere Bedeutung. Entsprechend positiv fiel die Resonanz auf die Einladung der Landesregierung aus. Mehr als 150 Personen, größtenteils aus der NRW-Kunststoffwirtschaft, waren eigens nach Brüssel ge-reist, um die Chance zu umfassen-dem Informations- und Meinungs-austausch vor Ort zu nutzen. Mit ihren Plädoyers für eine kon-sequente Umsetzung einer Kunst-stoff-Kreislaufwirtschaft stießen Andreas Pinkwart und Ursula Hei-nen-Esser beim Auditorium auf
offene Ohren. Allerdings wurde im Verlauf der Veranstaltung immer deutlicher, wie komplex die Her-ausforderungen in der Praxis tat-sächlich sind – und wie sehr sich die Wahrnehmungen von Politik und Wirtschaft im Detail unter-scheiden.
Für die Kommission referierte Silvija Aile, stellvertretende Ab-teilungsleiterin in der Generaldi-rektion Umwelt, die Grundzüge der EU-Kunststoffstrategie. Sie räumte ein, dass man in Brüssel bei der European SUP Directive unter erheblichem Zeitdruck ge-handelt habe, um bewusst noch vor den EU-Wahlen im Mai 2019
li: Reinhard Hoffmann, Geschäftsführer Gerhardi Kunststofftechnik GmbH und Vorsitzender kunststoffland NRWoben: NRW-Wirtschaftsminister Pinkwart im Gespräch.
Weichen stellen zu können. Auf dem Podium bekannten sich die Vertreter der Kunststoffwirt-schaft – alle im Verein kunststoff-land NRW engagiert – ohne Wenn und Aber zu ihrer Verantwortung als Produzenten. Aus unterschied-lichen Perspektiven der Wert-schöpfungskette fokussierten sie anschließend jeweils andere Aspekte des umfangreichen The-menkomplexes.
Für den Rohstoffhersteller Coves-tro gestand Dr. Christoph Siever-ing ein, dass sich die Kunststoffin-dustrie lange Zeit primär auf eine optimale Performance der Pro-dukte konzentriert habe, dadurch sei die Realisierung der Kreislauf-wirtschaft eher vernachlässigt worden. Nun gehe man das The-ma jedoch mit hoher Priorität und vollem Engagement an. Sievering betonte, dass es verschiedene Lösungen für die Rückführung geben müsse, wenn der Kreislauf wirksam geschlossen werden sol-le. Michael Wiener, CEO Duales
System Holding, machte deut-lich, dass heute niemand mehr im Alleingang tragfähige Lösungen realisieren könne und plädierte entschieden für die Zusammen-arbeit aller Akteure, idealerweise auf der gemeinsamen Plattform von kunststoffland NRW. Mit Verboten seien die ehrgeizigen Ziele der EU-Kunststoffstrategie schwerlich zu erreichen, wichtig seien vielmehr glasklare Rahmen-bedingungen und eine Stärkung des Vollzugs.
Während Minister Pinkwart und Prof. Weidner zusätzlich interna-tionale Aspekte des Themas her-vorhoben und auf die Innovations-kraft von Industrie und Forschung setzten, waren in der Diskussion mit Unternehmensvertretern aus dem Plenum auch kritische Töne nicht zu überhören. Die Sorge vor übereiltem Aktionismus aus Brüs-sel scheint groß. Zahlreiche Dis-kussionsteilnehmer plädierten für eine differenzierte Herangehens-weise, anderenfalls bestünde die
Gefahr, am Ende der Umwelt eher zu schaden als zu nutzen. Über ei-nen langen Zeitraum erfolgreich entwickelte Materialinnovationen der Kunststoffindustrie und -for-schung, etwa im Bereich der Mul-ti-Layer-Verpackungen dürften unter den Vorzeichen der Kreis-laufwirtschaft nicht per se obso-let werden, sondern blieben für spezifische Einsatzzwecke nach wie vor relevant. Ähnliches gilt für die biologisch abbaubaren Kunst-stoffe als durchaus interessante Produktgruppe, der jedoch in der EU-Kunststoffstrategie wenig Be-achtung geschenkt wird.
Am Ende blieben viele Fragen offen, somit gab es genügend spannenden Gesprächsstoff für engagierte Diskussionen vieler Teilnehmer/innen beim anschlie-ßenden Get-together – Beweis ge-nug für die enorme Relevanz der Veranstaltung vor Ort in Brüssel.
Mitte: Peter Brunk, Geschäftsfüh-rer Biotec Biologische Naturver-packung GmbH & Co. KG
li: Michael Wiener, CEO DSD - Duales System Holding GmbH & Co. KG, bei der Diskussionsrunde
unten:NRW-Umweltministerin Heinen-Esser im Gespräch
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Informationen aus dem kunststoffland NRW www.kunststoffland-nrw.de8 9
VEREINVEREIN
kunststoffland NRW exklusiv +++ kunststoffland NRW exklusiv +++ kunststoffland NRW exklusiv +++ kunststoffland NRW exklusiv +++ kunststoffland NRW exklusiv +++ kunststoffland +++ kunststoffland NRW exklusiv +++ kunststoffland NRW exklusiv +++ kunststoffland NRW exklusiv +++ kunst
kunststoffland NRW exklusiv +++ kunststoffland NRW exklusiv +++ kunststoffland NRW exklusiv +++ kunststoffland NRW exklusiv +++ kunststoffland NRW exklusiv +++ kunststoffland +++ kunststoffland NRW exklusiv +++ kunststoffland NRW exklusiv
Die Europawahlen stehen vor der Tür. kunststoffland
NRW fragt die Parteien:
„Hat die Europäische Kommission mit
ihrer „Europäischen Strategie für
Kunststoff in einer Kreislaufwirtschaft“
vom Januar 2018 den richtigen Weg
eingeschlagen?“
„Nordrhein-Westfalen ist Deutschlands Motor für umwelt-wirtschaftliche Produkte und Dienstleistungen. Das Land ist ein Zentrum der Kunststoffindustrie, und im Abfall- und Recyclingsek-tor stark aufgestellt. 19% aller bundesweiten Patente der Um-weltwirtschaft kommen aus un-serem Land. Wir in NRW können Wege aufzeigen, wie Kunststoffe besser in eine Kreislaufwirtschaft integriert werden können.In Europa wird die bestehende lineare Wirtschaftsweise Stück für Stück zu einer Kreislaufwirt-schaft umstrukturiert. Kunst-stoffprodukte spielen dabei eine besondere Rolle. Im Januar hat die Europäische Kommission die Mitteilung „Eine Europäische Strategie für Kunststoffe in der Kreislaufwirtschaft“ vorgelegt. Unter anderem wird gefordert, dass bis 2030 alle Kunststoffver-packungen recycelt werden kön-nen. Das ist sehr ambitioniert. Im Europäischen Parlament setzen wir uns für einen verlässlichen, langfristigen Weg des Recyclings ein. Wir stehen für ambitionierte, aber erfüllbare Recyclingziele ein. Augenmaß ist die Devise“.
CDU
„Die Strategie der EU-Kom-mission betont zu Recht die Notwendigkeit eines verstärkten Recyclings von Kunststoffen. Die EU muss mehr tun, um Abfall zu vermeiden. Dies gilt insbeson-dere für Kunststoffabfälle, die häufig verbrannt werden oder mit schädlichen Auswirkungen auf unser Ökosystem verbunden sind. Die Verschmutzung der Umwelt und Gewässer mit Plastikabfällen ist aus unserer Sicht eines der derzeit größten Umweltprobleme. Um den Übergang zu einer echten Kreislaufwirtschaft zu einer Erfolgsgeschichte für Europa zu machen, muss die Politik daher Anreize setzen. Mit dem Verbot von Einweg-Plastikprodukten haben wir bereits einen ersten wichtigen Schritt getan. Wenn es nun darum geht, Kunststoff insgesamt recycelbarer zu machen, müssen wir aber auch klar im Auge behalten, dass dies etliche Herausforderungen für Unternehmen und Beschäftigung mit sich bringt. Der Prozess sollte daher sorgfältig – zusammen mit den Unternehmen – gesteuert werden.“
SPD
„Die wichtigste Zielvorgabe der EU-Kunststoffstrategie heißt, dass bis 2030 alle Plastikver-packungen recyclingfähig oder mehrmals verwendbar sein sollen. Doch auch der Blick auf die Wie-derverwertbarkeit von Produk-ten bzw. ihrer schadstoffarmen Entsorgung ist wichtig. Um die Wegwerfwirtschaft zu überwin-den, müssen Anreize geschaffen werden, schädliche Produkte und Einwegwaren zu ersetzen. Zu kurz greift die Plastikstrategie zum Beispiel noch beim Meeresschutz oder bei Plastiktüten. Wir brau-chen zudem klarere Vorgaben wie für Umwelt und Mensch schädliche Stoffe aus Plastik herausgehalten werden sollen. Die Prioritätenfolge heißt: 1. Giftstoffe raus, 2. Reduzieren, 3. Reparieren und/oder
Wiederverwenden und 4. Recyceln. Wir GRÜNE setzen uns in der kommenden Legislaturperiode ein für ein Verbot von Mikroplas-tik in Kosmetika, Körper- und Pflegeprodukten, eine europäi-sche Plastiksteuer, verbindliche Mehrwegquoten und ein EU-weit einheitliches Pfandsystem für Einweggetränkeflaschen.“
Bündnis 90 / Die Grünen
„Die Europäische Strategie für Kunststoff in einer Kreislauf-wirtschaft ist grundsätzlich begrüßenswert. An zahlreichen Details der Strategie haben wir aber erhebliche Kritik. So lehnen wir die Ausgestaltung der vorge-schlagenen Steuer/Abgabe auf nicht recyceltem Plastikabfall ab, da sie letztlich von den Steuer-zahlern gezahlt werden würde, anstatt die Kunststoff-Industrie in Verantwortung zu nehmen.Für die Reduzierung des Plastik-mülls hat die EU eigentlich schon seit Jahren Instrumente. Über die Ökodesignrichtlinie hätten Plas-tikverpackungen schon längst eingeschränkt werden können, über die Abfallrahmenrichtlinie wäre die Menge des Abfalls reduzierbar.DIE LINKE fordert zudem eine Ressourcenabgabe auf die Ver-wendung von Kunststoffen, die bei den Herstellern zu erheben ist.“
Die Linke
„Das Ziel, die Kreislaufwirtschaft in Europa noch konsequenter umzusetzen, ist richtig. Dafür bestehen in Nordrhein-West-falen bereits gute Strukturen, die vorbildhaft sein können. Aber statt auf Verbote muss eine erfolgreiche Strategie auf kooperative Ansätze mit den Verursachern innerhalb und außerhalb der Wirtschaft sowie Innovationen und deren schnelle Umsetzung im internationalen Maßstab ausgerichtet sein. Denn entscheidend ist, dass Plastik nicht in der Natur landet, sondern verwertet wird. Durch kontinu-ierliche Forschung und Entwick-lung ist die Kunststoffindustrie ein Innovationstreiber. Dieses Potenzial muss genutzt werden, beispielsweise im Rahmen von Zusammenschlüssen der gesam-ten Wertschöpfungskette der Branche.“
FDP
www.kunststoffland-nrw.de 11Informationen aus dem kunststoffland NRW10
VEREINVEREIN
Institute und Universitäten stellen sich vorDie Mitgliederbefragung von kunststoffland NRW im Sommer 2018 ergab ein großes Interesse vor allem des Mittelstandes an Austausch und Wissenstransfer mit Universitäten. Aus diesem Anlass stellen wir in loser Folge Universitäten, Fachhochschulen und Institute in NRW vor – immer mit Fokus auf die Schwerpunkte, die für Kunststoffunternehmen von besonderem Interesse sind.
Institut für Textiltechnik (ITA) der RWTH Aachen University
Praxisnahe Forschung mit der ITA GroupDas Institut für Textiltechnik (ITA) der RWTH Aachen University und die ITA Technologietransfer GmbH in Aachen bilden den Kern der ITA Group.
Die ITA Group ist ein führender Forschungs- und Qualifizierungs-dienstleister mit 350 Mitarbeite-rinnen und Mitarbeitern in den Be-reichen faserbasierte Hochleis-tungswerkstoffe, textile Halbzeu-ge und deren Fertigungsverfah-ren. Die Leitthemen der ITA Group ori-entieren sich an den gesellschaft-lichen Megatrends und Herausfor-
derungen wie Mobilität, Gesund-heit, Energie, Bauen und Woh-nen, Informations- und Kommu-nikationstechnik sowie Werkstof-fe, Produktion und Qualifizierung. Die Kombination von inhaltlicher Breite durch vollständige Prozess-ketten mit einer thematischen Tie-fe in ausgewählten Technologien und Kompetenzbereichen zeich-net die ITA Group aus.
Die Bearbeitung technologieüber-schreitender, ganzheitlicher Fra-gestellungen wie Mensch-Ma-schine-Interaktion, Qualifizierung, Technikgestaltung und -folgeab-schätzung sowie Industrial En-gineering und Wertschöpfungs-management steht dabei im Vor-dergrund.
Mehrwert der ITA Group
Vollständigkeit der textilen Prozessketten: von den Faserrohstoffen bis zu textilen Halbzeugen und integrierten Bauteilen
Vielfalt der Services über die Forschung hinaus aus einer Hand:
Brückenschlag von der Grundlagenentwicklung in die industrielle Anwendung, Begleitung des vollständigen Innovationsprozesses bis zum Markteintritt, Qualifizierung,
Technologie- und Know-how-Transfer, Gründungsunter-stützung mit einem eigenen Technologiezentrum
Internationale Sichtbarkeit und exzellente Vernetzung in: Interdisziplinären Forschungs-feldern, internationalen Märk-ten, vielfältigen Branchen
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TA
Forschung und Entwicklung am ITA
Das Institut für Textiltechnik ge-hört als eines der größten Institu-te dem Fachbereich Maschinen-bau der RWTH Aachen Universi-ty an und ist verbunden mit dem Lehrstuhl für Textiltechnik im Ma-schinenbau. Institutsleiter ist Prof. Dr.-Ing. Thomas Gries. Schwerpunkte des Institutes lie-gen in den Bereichen Maschinen-bau und textile Verfahrenstech-nik, Polymertechnik und Hoch-leistungsfaserwerkstoffe, Texti-les Preforming und Faserverbun-de, Medizintechnik, Smart Texti-les und Fügetechnologie sowie Si-mulations- und Messtechnik. Das ITA entwickelt textile Halbzeuge und Produkte für Applikationsfel-der in den Branchen Life Sciences und Healthcare, Bauen und Woh-nen, Leichtbau und Mobilität und für den Energie-Sektor. Darüber
hinaus werden zahlreiche weitere Industriebranchen mit zielgerich-teten Innovationen für neue Pro-zesse und textile Werkstoffe be-dient, dazu zählen z. B. die Sportar-tikel-Industrie oder die IKT-Bran-che.
Das ITA arbeitet industrienah, in-terdisziplinär und ist international ausgerichtet. Öffentlich geförder-te Kooperationsprojekte führen die Kompetenzen des ITA, von In-dustrieunternehmen und akade-mischen Forschungspartnern an-derer Disziplinen zusammen. Hier werden vorwettbewerblich inno-vative Prozessketten und neue textile Lösungen für ausgewähl-te Anwendungen entwickelt. Ein Schwerpunkt liegt hierbei auf der Unterstützung der Innovationstä-tigkeit von KMU. Weiterhin wer-den durch direkte Forschungs- und Entwicklungsaufträge von In-dustrieunternehmen z. B. Prototy-
pen zur Marktreife gebracht oder Prozessanalysen und Wirtschaft-lichkeitsbetrachtungen durch-geführt. Für die Forschungs- und Entwicklungsarbeiten verfügt das ITA über ein modern ausgestat-tetes Technikum, in dem textile Prozessketten vollständig abge-bildet werden, vom Rohstoff bis zum textilen Halbzeug oder Bau-teil. Die internationale Orientie-rung des ITA setzt auf eine ge-zielte Kooperation mit anerkann-ten akademischen und industriel-len Forschungspartnern in Euro-pa und der Türkei, in Asien sowie den USA.
Technologiecenter für Digitale Transformation und Technische Textilien in Aachen
Mit dem Digital Capability Center (DCC) hat das ITA in Kooperati-
Informationen aus dem kunststoffland NRW www.kunststoffland-nrw.de12 13
VEREINVEREIN
Bild
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TA
on mit McKinsey eine Lernfabrik für die Kompetenzentwicklung in einer realen Demonstrations- und Lernumgebung sowie eine Testbasis für die Pilotierung und Skalierung neuer digitaler Lösun-gen gegründet. Ziel des DCC ist die Unterstützung beim digitalen Wandel und die Optimierung der Produktivität und Effizienz in den Prozessen.
Neben der Kompetenzentwick-lung durch die Lernfabrik ist die Unterstützung junger Menschen bei der Entwicklung ihrer Poten-ziale zentrales Ziel der ITA Group. Ein wesentliches Element der Strategie ist die Unterstützung von Ausgründungen und jungen Start-Ups, mit denen Forschungs-ergebnisse zu Innovationen wer-den. Die ITA Group hat daher einen eigenen Inkubator für Start-Ups und ein eigenes Technologiezent-
rum gegründet. Die ITA Inkubator GmbH in Aachen begleitet und unterstützt Unternehmensgrün-dungen aus dem Umfeld des ITA.
Primär sind dies Neugründungen für Technologieunternehmen auf der Basis von vielversprechenden Forschungsergebnissen im Be-reich der Produktion und Anwen-dung von Technischen Textilien. Der ITA Inkubator ist eingebettet in eine sehr lebhafte und starke Gründerszene der Forschungs-landschaft in Aachen. Kern ist hier das Transfer- und Grün-derzentrum der RWTH Aachen University. Starke Kooperati-onspartner sind hier mit im Boot: Regional sind dies die Gründerregion und die IHK Aachen, wei-terhin die Sparkassen der Region mit dem S-UBG Seed-Fonds.
Von besonderer Bedeutung ist das EXIST-Förderprogramm des Bun-desministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi), das gezielt junge Wissenschaftler in den ersten beiden Jahren einer Aus-gründung finanziell unterstützt. Der Gründerwettbwerb AC² und der Innovation Award der RWTH Aachen University bieten Anreize für angehende Gründerinnen und Gründer, einen ersten Business- plan zu entwickeln und ihre Idee
hinsichtlich Innovationsgrad, Kundennutzen und wirt-
schaftlichem Potenzial bewerten zu lassen.
Schwerpunktthema
Kunststoffeim BausektorKunststoffe sind im Bausektor allgegenwärtig: Dichtungsbahnen, Dämmstoffe, Bindemittel, Kunststoffrohre, Fassadenverkleidung und vieles mehr. Auf den Bausektor in Europa entfällt ca. 20% des gesamten europäischen Kunststoffverbrauchs. Übertroffen wird er dabei nur vom Verpackungssektor. Kunststoffe erfüllen im Bauwe-sen zahlreiche funktionale, ökonomische und ökologische Anforde-rungen. Durch die einzigartige Kombination der Eigenschaften, wie Stabilität, Witterungsbeständigkeit, leichtes Eigengewicht und gute Dämmung sind Kunststoffe in der Baubranche nicht mehr wegzuden-ken und werden auch auf dem Weg zur Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle spielen.
Bauen mit KunststoffenDie Baubranche liegt in Sachen Kunststoffnachfrage auf Platz zwei. Hier werden aus unterschiedlichen Kunststoffen z.B. Kabelummantelungen, Rohre, Dämmmaterialien für Dächer und Wände, Kunststoffprofile für Fenster, Fußböden und vieles mehr produziert.
Univ.-Prof. Prof.h.c. (MGU) Dr.-Ing. Dipl.-Wirt. Ing. Thomas Gries Direktor des Instituts für Textiltechnik (ITA) der RWTH Aachen University
Prof. Dr.-Ing. Thomas Gries studierte Maschinenbau mit den Schwerpunkten Textiltechnik und Wirt-schaftswissenschaften an der RWTH Aachen University und promovierte im Bereich keramische Werkstoffe im Jahr 1995. In einer sechsjährigen Tätigkeit für das Unternehmen Lurgi Zimmer entwickelte und projektierte er Großanlagen zur Chemiefaserherstellung, bis er als Nachfolger von Prof. Burkhard Wulfhorst im April 2001 den Lehrstuhl für Textilmaschinenbau und die Leitung des ITA übernahm.
KONTAKT:
Telefon: +49 241 80 23403Fax: +49 241 80 22422E-Mail: thomas.gries@ita.rwth-aachen.de
www.ita.rwth-aachen.de
Nachfrage nach Kunststoff-Werkstoffen*
*Zahlen für das Jahr 2016,Gesamtmenge 12,2 Millionen Tonnen.
Quelle: PlasticsEurope Market
Research Group (PEMRG)
35 % Verpackung
22 % Bau
12 % Automobil
7 % Elektro/Elektronik
4 % Haushalt/Sport
3 % Landwirtschaft
17 % Sonstiges
Informationen aus dem kunststoffland NRW www.kunststoffland-nrw.de14 15
VEREIN KUNSTSTOFFE IM BAUSEKTOR
Der Rohrleitungsspezialist aquatherm produziert seit Ende 2018 seine Großform-
teile im Durchmesser von 90 bis 250 mm vollautomatisch mit einer Maschine der MacroPower-Se-rie von Wittmann Battenfeld. Mit 10.000 kN Schließkraft und ei-nem Spritzgewicht von 9 kg ist die MacroPower 1000/16800 die zweitgrößte bei aquatherm instal-lierte Spritzgießmaschine.
Die 1973 von Gerhard Rosenberg gegründete Firma aquatherm mit Sitz in Attendorn, Nord-rhein-Westfalen, ist der weltweit führende Hersteller von Kunst-
stoff-Rohrleitungssystemen aus Polypropylen für den Anlagenbau und die Haustechnik. Das inha-bergeführte Unternehmen be-schäftigt über 600 Mitarbeiter an insgesamt sieben Standorten in Deutschland, Italien, Großbritan-nien, den USA und Kanada. Pro-duziert wird ausschließlich an den beiden deutschen Standorten in Attendorn und Radeberg. 90% der Produkte gehen in den weltweiten Export.
aquatherm stellt jährlich ca. 41 Mil-lionen Formteile mit Rohrdurch-messern von 16 bis 630 mm her. Das Produktsortiment umfasst
über 17.000 verschiedene Artikel, die in Ein- und Mehrfamilienhäu-sern, Hotels, öffentlichen Gebäu-den, Industrieanlagen, Gesund-heits- und Sozialeinrichtungen, Sport- und Freizeitanlagen oder Schiffen zum Einsatz kommen. Beispiele dafür sind Rohrleitungen für Trinkwasser und für den Sani-tärbereich, für Heizungsanlagen, Verteilerleitungen, Fußbodenhei-zungen, Wand- und Deckenhei-zungen oder das Wasserrecycling. Die bei aquatherm produzierten Rohrleitungssysteme dienen dem Transport von Wasser, Druck-luft, flüssigen Lebensmitteln und aggressiven Medien wie Säuren,
aquatherm GmbH
Rohrleitungsproduktion: Neue WITTMANN BATTENFELD Maschine begeistert aquatherm
MacroPower 1000/16800 mit
SonderautomationBildquellen: aquatherm
Die Wittmann GruppeDie Wittmann Gruppe ist ein weltweit führender Hersteller von Spritzgießmaschinen, Robotern und Peripheriegeräten für die Kunststoff verarbeitende Industrie mit Hauptsitz in Wien, Österreich, bestehend aus zwei Haupt-Geschäftsbereichen: WITTMANN BATTENFELD und WITTMANN. Gemeinsam betreiben die Unternehmen der Gruppe acht Produktionswerke in fünf Ländern, und mit ihren 34 Standorten sind die zu-sätzlichen Vertriebsgesellschaften auf allen wichtigen Kunststoffmärkten der Welt vertreten.
Kontakt:Wittmann Battenfeld Deutschland GmbHWerner-Battenfeld-Straße 158540 MeinerzhagenDEUTSCHLANDTel.: +49 2354 72 – 0Fax: +49 2354 72 – 485info@wittmann-group.com
www.wittmann-group.com
aquatherm GmbHBiggen 557439 AttendornTel.: +49 2722 950 – 0Fax: +49 2722 950 – 100info@aquatherm.de
www.aquatherm-pipesystems.com
Laugen und Lacken, was oftmals eine besonders hohe chemische Widerstandsfähigkeit erfordert. Neben der hohen Qualität seiner Produkte liegt aquatherm auch eine umweltschonende und ener-gieeffiziente Herstellung seiner Fittinge und Rohrleitungen am Herzen.
Ausbau von Kapazitäten
An seinen beiden Standorten in Deutschland arbeitet aquatherm konstant an der Optimierung der Prozesse und dem Aus-bau seiner Kapazitäten. 2018 wurde eine neue Halle für den Spritzguss mit einer Fläche von 4.750 m² eröffnet, die nach neu-esten Energie- und Umweltstan-dards errichtet wurde. Auch der Maschinenpark des Unterneh-mens wurde erweitert, und zwar um eine Großmaschine von Witt-mann Battenfeld. Dabei handelt es sich um eine MacroPower 1000/16800 mit einer Schließ-kraft von 10.000 kN und einem maximalen Spritzgewicht von 9 kg, ausgestattet mit einem Wittmann Roboter W843 pro und Sonderautomation. Mit dieser Maschine werden Groß-formteile mit 90 bis 250 mm Durchmesser hergestellt. Die Maschine ist mit der modernen auf Windows® 10 IoT basieren-den Steuerung UNILOG B8 aus-
gerüstet, die sich durch ihren ho-hen Bedienkomfort auszeichnet.
Zusatzanforderungen erfüllt
Zusätzlicher Komfort ist durch die elektrisch betätigte Schutztüre auf der Bedienseite gegeben. Ein Öffnungsweg von 2000 mm er-möglicht den Einbau großer Werk-zeuge. Die an aquatherm geliefer-te Maschine erfüllt darüber hinaus voll und ganz die hohen Ansprü-che, die das Management des Un-ternehmens an Energieeffizienz, Sauberkeit und Geräuscharmut stellt. Die Maschine ist mit einem modernen Servohydraulikantrieb ausgestattet, der sich durch hohe Dynamik und Laufruhe auszeich-net. Auch beim Wittmann Roboter der modernen pro-Serie konnten durch Vergrößerung des in den Servomodulen integrierten Ener-giespeichers die Energieverluste erheblich reduziert werden. Eben-falls wurden durch die optimierte Energiekette der Roboter-Serie die Geräuschemissionen deutlich verringert.
Sowohl die Geschäftsführung als auch die Maschinenbediener sind mit der neuen MacroPower nach nunmehr drei Monaten Produk-tion sehr zufrieden. Maik Rosen-berg, einer der drei Geschäftsfüh-rer von aquatherm: „Neben dem niedrigen Energieverbrauch und
der Geräuscharmut überzeugt die Maschine durch ihren hohen Be-dienkomfort. Auch die kompakte Bauweise und der damit geringe Platzbedarf ist ein großes Plus der MacroPower.“
Die Geschäfts-führer von aquatherm: Christof, Maik und Dirk Rosenberg
Entnahme und Ablage der Muffen mit Wittmann Roboter W843 pro
Informationen aus dem kunststoffland NRW www.kunststoffland-nrw.de16 17
KUNSTSTOFFE IM BAUSEKTORKUNSTSTOFFE IM BAUSEKTOR
Aachen-Maastricht Institute for Biobased Materials (AMIBM)
Forschungskooperation zu Bautextilien – Gemeinsame Pilotanlage von IFGAsota und AMIBM
Die IFGAsota GmbH und das Aachen-Maastricht Insti-tute for Biobased Materials
(AMIBM) der Maastricht Universi-ty und der RWTH Aachen Univer-sity haben eine gemeinsame Pilot-anlage für die Forschungsproduk-tion von Stapelfasern eingerichtet. Ziel ist es, vom Labor- zum Indust-riemaßstab zu skalieren.
Rund 20 Prozent aller Faserma-terialien weltweit sind schmelz-gesponnene Stapelfasern mit ei-nem Produktionsvolumen von ca. 20 Millionen Tonnen pro Jahr. Da
neue Polymere ihre Leistungsfä-higkeit nur in der Praxis unter Be-weis stellen können, müssen ent-sprechende Mengen produziert werden. Dies ist im Labormaßstab nicht möglich. Bislang gibt es in Europa keine solche Stapelfaser-linie im Pilotmaßstab. Die von der IFGAsota GmbH und der Univer-sität Maastricht eingerichtete ge-meinsame Forschungsinfrastruk-tur wird am 4. Juni 2019 eröffnet.Dr. Wolfgang Hermann – Ge-schäftsführer IFGAsota: „Diese Pilotline ermöglicht es uns, unse-re Kunden von Anfang an zu un-
terstützen und zu begleiten und innovative Ideen schnell in rea-le Produkte umzusetzen. Für die IFG-Gruppe ist die Zusammenar-beit mit einem der führenden In-stitute im Bereich der biobasier-ten Materialien sehr sinnvoll, da die Zukunftsthemen (Elektro)Mo-bilität und Leichtbau mit ökologi-scher Nachhaltigkeit kombiniert werden müssen“.
Prof. Gunnar Seide – Maastricht University: „Diese Kooperation bietet uns die Möglichkeit, Grund-lagenforschung und anwendungs-orientierte Forschung zu kombi-nieren. Die Infrastruktur ist einzig-artig für die Maastricht University und die RWTH Aachen University, ohne einen industriellen Koopera-tionspartner wie IFGAsota wäre es nicht möglich, eine so große For-schungs- und Entwicklungsein-richtung zu betreiben. Die Zusam-menarbeit gibt unseren Studieren-den auch einen Einblick in den in-dustriellen F&E-Alltag. Angewand-te Forschung darf nicht losgelöst von den Anforderungen der Nut-zer erfolgen.“
Die Infrastruktur kann auch von Dritten genutzt werden.
www.maastrichtuniversity.nl
IFGAsota:Die IFGAsota GmbH ist Mitglied der International Fibres Group (IFG) mit Standorten in den USA und Großbritannien (IFG Drake) sowie Belgien (IFG Exelto) und ist ein weltweit führender Anbie-ter von thermoplastischen Fasern. Die Gruppe entwickelt, produziert und vermarktet PP, PE und PA6 Stapelfasern und Filamentgarne für weltweite Anwendungen in den Bereichen Automobil, Technik, Teppiche, Sonnenschutz, Sportbekleidung und Textilien. Kernkompetenzen sind exzel-lente Produktqualität, kontinuierliche Verbesserung und eine hohe Servicequalität.
AMIBM: AMIBM ist eine grenzüberschreitende Kooperation zwischen der Universität Maastricht, der RWTH Aachen und dem Fraunhofer IME. Die Vision von AMIBM ist es, das fehlende Bindeglied zwischen Grundlagen- und angewandter Forschung und dem Markt im Bereich der biobasierten Materialien zu schaffen. Dies soll erreicht werden, indem das Verhältnis zwischen der Produkti-on biobasierter Materialien und der Wertschöpfungskette durch die Entwicklung eines integrier-ten, interdisziplinären Forschungsprogramms verändert wird. Das Programm konzentriert sich auf neue Strategien, um fortschrittliche biobasierte Materialien auf nachhaltige und wirtschaft-liche Weise herzustellen. Sie betont auch die Entwicklung dieser neuartigen Materialien zu innovativen Produkten mit hohem Nutzen für technische und medizinische Anwendungen.
Ansprechpartner:Prof. Dr.-Ing. habil. Dipl.-Wirt. Ing. Gunnar Seide, Urmonderbaan 22, 6167 RD Geleen, gunnar.seide@maastrichtuniversity.nl, www.maastrichtuniversity.nl/research/institutes/amibm
Dr. Wolfgang Hermann, Schachermeyerstrasse 22, 4020 Linz, Österreich, wolfgang.hermann@ifgasota.com, www.ifgasota.com
Im Pilotvorhaben KUBA soll erforscht werden, wie Kunst-stoffe aus der Bauwirtschaft in
Kreisläufen genutzt und daraus Rohstoffe für neue Produkte wie-dergewonnen werden können. Am Lebensende bestehen für einzelne Produkte bereits Rücknahme- und Recyclingsysteme. Das werkstoff-liche Recycling, bei der die che-mische Struktur des Kunststoffes erhalten bleibt, stößt jedoch häu-fig an technische oder ökonomi-sche Grenzen. Daher könnte sich eine rohstoffliche Verwertung der kunststoffreichen Abfallströme aus dem Baubereich anbieten. Hierbei werden die enthaltenen
Kunststoffe in chemische Grund-stoffe zerlegt. Das Ziel des Pilot-vorhabens „KUBA - Nachhaltige Kunststoffwertschöpfungskette: Pilotfall Kunststoffe in Bauwirt-schaft und Gebäuden“ ist es, ein Konzept für die nachhaltige Kreis-laufführung von Kunststoffabfäl-len aus dem Baubereich zu entwi-ckeln. Das Pilotvorhaben mit einer Laufzeit von 18 Monaten startete im Dezember 2018 und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.Das Pilotvorhaben KUBA wird von der DECHEMA Gesellschaft für Chemische Technik und Bio-technologie e.V. koordiniert. Ne-
ben den Verbundpartnern sind 11 Vertreter der Industrie und re-levanter Verbände als assoziier-te Partner am Pilotvorhaben be-teiligt: Arbeitsgemeinschaft PVC und UMWELT e.V., BASF SE, BKV GmbH, Bundesverband Sekundär-rohstoffe und Entsorgung e.V., Co-vestro Deutschland AG, Deutsche Bauchemie e.V., INEOS Styrolu-tion Group GmbH, PlasticsEuro-pe Deutschland e.V., Sto SE & Co. KGaA, Tönsmeier Wertstoffe Gm-bH & Co. KG und Verband der Che-mischen Industrie e.V..
www.dechema.de
Verbundvorhaben KUBA
Nachhaltige Kreislaufführung von Kunststoffen im Baubereich
Über 70 Jahre sprechen eine klare Sprache: Als langjähriger Partner von lokal sowie global agierenden Unternehmen steht ENGEL weltweit für verlässliche Lösungen. Unsere Erfahrung, verbunden mit der Leidenschaft für unsere Arbeit, hat uns vor 30 Jahren zu einer der bahnbrechendsten Entwicklungen unserer Firmengeschichte inspiriert: Wir haben damals begonnen, auf Holme zu verzichten und damit einen Meilenstein in unserer Branche gesetzt.
Die Holmlos-Technologie sorgt für einen barrierefreien Werkzeugbereich, noch mehr Präzision und hervorragende Werkzeugschonung. Mit diesem Konzept machen wir unsere Kunden nachhaltig erfolgreich – von 1989 bis heute.
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Informationen aus dem kunststoffland NRW18
KUNSTSTOFFE IM BAUSEKTORKUNSTSTOFFE IM BAUSEKTOR
Bis zum Jahr 2050 will die Bundesregierung einen na-hezu klimaneutralen Gebäu-
debestand realisieren. Um dieses Ziel zu erreichen, muss unter an-derem der Heizenergiebedarf von Gebäuden verringert werden, bei-spielsweise durch eine effektive Gebäudedämmung. Besonders wirkungsvoll sind hier die soge-nannten Hochleistungsdämm-stoffe, die sich durch sehr niedrige Wärmeleitfähigkeiten auszeich-nen. Als Hochleistungsdämmstof-fe bereits auf dem Markt finden sich Vakuum-Isolations-Paneele (VIP) mit pyrogener Kieselsäure als Stützkern und Aerogele. Auf-
grund von aufwendigen Herstell-verfahren sind sie allerdings sehr kostenintensiv und werden daher nur als „Nischenprodukte“ einge-setzt.
Polymerschaumstoffe können deutlich kostengünstiger herge-stellt werden. Wärmedämmstof-fe aus Polystyrol zählen daher zu den gängigsten Dämmmaterialien. Volumenmäßig am bedeutends-ten ist derzeit expandierter Poly- styrol-Hartschaum (EPS). Um als Hochleistungsdämmstoff zu gel-ten, müsste der Polystyrolschaum über Schaumporen im nanoska-ligen Bereich verfügen, da aus
physikalischen Gründen nur nano-zelluläre Schäume extrem gerin-ge Wärmeleitfähigkeiten bieten. Die Problematik beim Entwickeln eines Polystyrol-Hochleistungs-dämmstoffs liegt darin, die Nano-struktur dauerhaft beizubehalten.
Nanozellulärer Polystyrol-Schaum
Der SUMTEQ GmbH, Köln, ist es in eigener Forschungsarbeit gelun-gen, ein innovatives Produktions-verfahren zu entwickeln, mit dem Polystyrol zu einem nanozellulären Schaum expandiert werden kann, der seine Struktur unbegrenzt
Von Jörg Lefèvre, Verena Menz
beibehält. Die Porengröße liegt dabei um den Faktor 1.000 un-ter dem von marktüblichem EPS. Dazu wird das flüssige Monomer Styrol durch Polymerisation in Po-lystyrol-Granulat überführt, das als Hauptbestandteil für die Her-stellung des neuen Nanoschaum-stoffes SUMFOAM dient. Das Granulat wird mithilfe von Kohlen-
dioxid (CO2) aufgeschäumt. Das Treibmittel CO2 kann im Prozess aufgefangen und im Kreislauf ge-führt werden. Dadurch ist die Her-stellung von SUMFOAM deutlich umweltfreundlicher, zumal bei der herkömmlichen Aufschäumung von Polystyrol das Treibmittel Pentan verwendet wird, welches ein signifikant höheres Treib-hauspotenzial als CO2 besitzt.Ausgehend von einem Reaktorvo-
lumen von wenigen Litern gelang es in Kooperation mit mit-
telständischen Anwen-derunternehmen und
finanziell unterstützt von der Deutschen
B un d e s s t i f t un g Umwelt (DBU), den Prozess in Reaktoren mit bis zu 1.000 Li-tern umzuset-zen und damit in den industri-ellen Maßstab zu überführen.
Die CO2-Auf-schäumung wur-
de in enger Zusammenarbeit mit Partnern aus der CO2-Industrie durchgeführt.
Exzellent dämmend, leicht und formflexibel
Das neue Material wurde in ver-schiedenen Dämmanwendungen getestet: Zum einen diente es als Kernmaterial in VIPs, wo es die herkömmliche Kieselsäure er-setzte. Im Laufe des Projektes wurde die Dämmperformance kontinuierlich verbessert, so dass die Wärmeleitfähigkeit eines VIP mit SUMFOAM letztendlich nur noch weniger als 5 mW/m·K be-trug. Zum Vergleich: Für eine her-kömmliche Polystyrolplatte liegt der Wert bei etwa 35 mW/m·K, also beim siebenfachen Wärme-verlust. Um das expandierte Ma-terial in unterschiedliche Formen – Pulver, Flakes, Formteile – zu bringen, kann es mit herkömmli-chen Mahlprozessen und Form-teilanlagen bearbeitet werden. In diesem Zusammenhang konnte das Schaumgranulat mit Koope-rationspartnern durch Druck- und Temperatureinwirkung direkt in Form gepresst, als auch zu Pulver vermahlen werden, ohne dass dies negative Auswirkungen auf die Nanostrukturen und Performance hatte.
SUMFOAM in verschiedenen Kör-
nungen – als Pulver, Granulat und Flakes. Bildquellen: Christopher
Walerius © SUMTEQ
Formteil aus SUMFOAM.
Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)
Klimaneutrale Gebäude durch Hochleistungs-Wärmedämmstoffe
Informationen aus dem kunststoffland NRW20
MacroPower400 – 2000 t
KUNSTSTOFFE IM BAUSEKTORKUNSTSTOFFE IM BAUSEKTOR
Die Verarbeitung als Platte, Pul-ver oder Granulat mit oder ohne nachträgliche Formgebung macht das Material für unterschied-lichste Anwendungen bis hin zu Wärmedämmputzen interessant. Derartige Anwendungen wurden mit verschiedenen Partnern der
Baustoffindustrie evaluiert. Ins-besondere die Entwicklung eines Hochleistungsdämmputzes birgt hohes Potenzial für zukünftige Produktentwicklungen.
Ökologisch und ökonomisch vorteilhaft
Eine vergleichende Ökobilanz-studie ergab, dass SUMFOAM annähernd die Dämmwirkung von Kieselsäure sowie die Dämmwir-kung von Aerogel erreicht. Das Treibhauspotenzial (Global War-ming Potential, GWP) des neuen Dämmmaterials liegt deutlich un-ter dem der Vergleichsmaterialien. Ökonomisch gesehen konnte ge-meinsam mit Produktionspart-nern und Anlagenbauern validiert werden, dass SUMFOAM schon im ersten Industrialisierungsschritt gegenüber den bereits als Hoch-leistungsdämmstoffe verwende-ten Vergleichsmaterialen wettbe-werbsfähig ist. Langfristig lassen sich mit der einhergehenden Ska-
lierung weitere signifikante Kos-tensenkungen erzielen.
Weitere Anwendung
Zurzeit wird das SUMFOAM-Ma-terial in einem ebenfalls DBU-ge-förderten Anschlussprojekt opti-miert, um Dämmeigenschaften, Verarbeitbarkeit und Energiever-brauch bei der Weiterverarbeitung zu verbessern. Eine zusätzliche interessante Anwendung wird im Projekt mit betrachtet: Der nano-zelluläre Schaum besitzt eine hohe Druckfestigkeit und eignet sich somit als Stützmaterial für Kons-truktionen im Strukturleichtbau. Darüber hinaus ist das Material äu-ßerst hydrophob und verfügt über eine hohe Kapillarität, wodurch es sich auch als Hochleistungsabsor-ber für unpolare Substanzen, wie beispielsweise zur Ölschadensbe-kämpfung, einsetzen lässt.
www.dbu.de
Das SUMTEQ- Gründerteam (v.l.):
Michael Hoffmann, Dr. Roland Oberhoffer,
Dr. Alexander Müller
Das Projekt in Kürze: Die SUMTEQ GmbH entwickelte einen Hochleistungsdämmstoff aus nanozellulärem Polystyrol, brachte den Produktionsprozess in den industriellen Maßstab und evaluierte mit Partnern der Baustoffindustrie verschiedene Anwendungen. Gefördert durch: Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) fördert innovative, modellhafte Verfahren zum Schutz der Umwelt unter besonderer Berücksichtigung der mittelständischen Wirtschaft, siehe: www.dbu.de.
Die Autoren: Dr.-Ing. Jörg Lefèvre ist bei der DBU verantwortlich für die Projektförderung umwelt- und gesundheitsfreundli-cher Verfahren in der industriellen Produktion.
Dipl.-Biol. Verena Menz ist wissenschaftliche Mitarbei-terin im DBU Zentrum für Umweltkommunikation.
Im Bereich Wassermanagement geht nichts ohne Kunststoff. Rohrstücke, Klappen, Fittings
und viele weitere Produkte wer-den in sehr hohen Stückzahlen im Spritzguss produziert. Große Werkzeuge sind dabei das all-tägliche Bild. Um abgewinkelte Rohstücke und Fittings mit meh-reren Zu- und Abgängen in einem Arbeitsschritt zu spritzen, sind im Werkzeug zahlreiche bewegliche Elemente erforderlich. Nicht sel-ten beanspruchen die Kernzüge
mehr Volumen als der die Kavität umschließende Stahl. Holmlose Spritzgießmaschinen von ENGEL leisten in diesem Bereich einen großen Beitrag, den Footprint der Fertigungsanlage klein zu halten und Kosten und Energie einzuspa-ren.
Werkzeugaufspannplatten bis an den Rand ausnutzen
„Holmlose Spritzgießmaschinen bieten einen freien Zugang zum
Werkzeugraum. Hinzu kommt, dass sich die Werkzeugaufspann-platten bis an den Rand vollstän-dig ausnutzen lassen“, macht Rolf Saß, Geschäftsführer von Engel Deutschland am Standort Hagen, deutlich. „Bei der Investition in eine neue Maschine entscheidet damit nicht länger das Werkzeug-volumen über die Größe der Ma-schine, sondern die zum Abformen des Bauteils tatsächlich benötigte Schließkraft. Nicht selten können wir um zwei Schließkraftgrößen
Engel Deutschland GmbH
Kompakte Lösungen für große Fitting-Werkzeuge
Die Rohrbögen wer-den auf einer ENGEL victory Spritzgieß-maschine mit einer Schließkraft von 800 kN produ-ziert. Beim Einsatz einer Maschine mit Holmen wäre eine Schließkraft von mindestens 1300 kN (mit Holmzugvor-richtung) bzw. 2500 kN (ohne Holm-zugvorrichtung) erforderlich. Bildquellen: Engel
www.kunststoffland-nrw.de 23Informationen aus dem kunststoffland NRW22
KUNSTSTOFFE IM BAUSEKTORKUNSTSTOFFE IM BAUSEKTOR
Der barrierefreie Zugang zum
Werkzeugraum vereinfacht und
beschleunigt das Rüsten.
kleiner planen. In der Bauindust-rie gehören die holmlosen Engel victory und e-victory Maschinen deshalb zum bevorzugten Ma-schinentyp.“ Die Holmlostechnik ermöglicht besonders kompakte Fertigungszellen. Es passen mehr Maschinen in die Produktionshal-le und die Flächenproduktivität steigt. Gleichzeitig reduziert die Holmlostechnik sowohl die Inves-titions- als auch die Betriebskos-ten. Eine kleinere Maschine benö-tigt weniger Energie, und auch in der Peripherie – zum Beispiel beim Kühlen – macht sich der Spareef-fekt bemerkbar.
Weitere Vorteile der Engel Holm-lostechnik: Der freie Zugang zum Werkzeugraum beschleunigt das Rüsten, erhöht die Ergonomie bei manuellen Arbeiten am Werkzeug und ermöglicht eine besonders effizientere Automatisierung. Ro-
boter können nah an die Schließ-einheit heranrücken und ohne Störkantenumfahrung die Kavitä-ten erreichen.
ENGEL Holmlostechnik seit 30 Jahren erfolgreich
Die Schließeinheit einer Spritz-gießmaschine hat vier Holme. – Seit der Entwicklung der ersten Einschneckenspritzgießmaschine im Jahr 1956 galt dieses Konst-ruktionsprinzip als unverrückbarer Grundsatz. Als Engel vor 30 Jahren auf der K 1989 in Düsseldorf eine holmlose Maschine präsentierte, wurde die Innovation des öster-reichischen Maschinenbauers bestaunt, aber auch mit Skepsis beäugt. Heute – 30 Jahre später – gehören die holmlosen Maschinen zu den größten Umsatzträgern der Engel Gruppe. Mehr als 70.000 Holmlos-Maschinen wurden welt-
weit an mehr als 10.000 Kunst-stoffverarbeiter ausgeliefert und belegen den herausragenden Er-folg dieses Konstruktionsprinzips. Aufgrund ihres unaufhaltsamen Siegeszugs bekam die Baureihe ohne Holme den Namen victo-ry. Inzwischen bietet Engel drei holmlose Maschinenbaureihen an, neben der servohydraulischen vic-tory die e victory mit elektrischen Spritzaggregaten und die vollelek-trische e-motion TL.
Mit dieser Auswahl an Antrieben finden die holmlosen Spritzgieß-maschinen von Engel in einem sehr breiten Anwendungsspek-trum Einsatz. Dabei kommen die Vorteile der Holmlostechnik außer beim Spritzgießen geometrisch komplexer Bauteile insbesonde-re beim Einsatz von Mehrkavitä-tenwerkzeugen zum Tragen. Auch diese Werkzeuge bauen groß und benötigen für das Abformen der eher kleinen Bauteilflächen ver-gleichsweise wenig Schließkraft. Bei der Produktion von Präzisi-onsteilen punktet die holmlose Schließeinheit mit einer heraus-ragenden Parallelität der Werk-zeugaufspannplatten. Der paten-tierte Force Divider sorgt dafür, dass die bewegliche Platte wäh-rend des Schließkraftaufbaus dem Werkzeug in absoluter Parallelität folgt und die eingeleitete Kraft gleichmäßig über die gesamte Fläche verteilt wird. Dies stellt si-cher, dass die außen- und die in-nenliegenden Kavitäten mit exakt gleicher Kraft zugehalten werden, was zu äußerst konstanten Wand-dicken führt. Selbst beim Einsatz sehr niedrigviskoser Materialien wie Flüssigsilikon wird die Gratbil-dung zuverlässig verhindert.
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Auf uns können Sie bauen! Leitungen, Rohre und Fittings stellen Sie wirtschaftlich in Großserie mit der ent-sprechenden Ausstattung auf unseren ALLROUNDERn her. Aus PVC. Stark, robust, langlebig und vielseitig im Einsatz. Wenn das Fundament stimmt, dann läuft der Rest fast wie von selbst. Das ist die wahre Kunst am Bau!
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Ein Forschungsverbund aus FKuR Kunststoff GmbH, Fraunhofer UMSICHT, dem
Institut für Kunststoffverarbei-tung (IKV) in Industrie und Hand-werk an der RWTH Aachen und Jackon Insulation GmbH entwi-ckelt biobasierte, flammgeschütz-te Dämmstoffe zur Umsetzung der Energiewende.
Geschäumte Platten aus Polysty-rol (XPS) werden seit langem er-folgreich zur thermischen Isolie-rung von Gebäuden eingesetzt. Aufgrund vergleichbarer mecha-nischer und thermischer Eigen-schaften stellt der biobasierte Kunststoff Celluloseacetat (CA) eine vielversprechende, nachhal-
tige Alternative zur Substitution erdölbasierter Kunststoffe dar.
Die verwendeten Rohstoffquel-len Holzspäne und Baumwoll-Lin-ters stehen nicht in Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion und sind lokal verfügbar. Die Verschäu-mung von CA ist eine Schlüssel-technologie und ermöglicht die material- und ressourcenscho-nende Herstellung von Schaum-waren wie Dämmplatten zum Ein-satz im Baugewerbe.
Schäumen mit halogenfreien Flammschutzmitteln
Für den Einsatz von CA in Däm-manwendungen ist es jedoch un-
bedingt erforderlich, den Werk-stoff mit einem Flammschutzsys-tem auszurüsten. Flammschutz-mittel werden zugesetzt, um die Ausbreitung von Feuer zu ver-hindern oder zu verzögern. Auf-grund zunehmender Bedenken hinsichtlich der Umweltverträg-lichkeit ist der Zusatz von konven-tionellen Flammschutzadditiven auf Basis von halogenierten oder bromierten Flammschutzmitteln wie Hexabromcyclododecan (HB-CD) für Schaumanwendungen von CA nicht förderlich. Geeignete Al-ternativen sind sowohl anorgani-sche als auch organische Flamm-schutzmittel. Diese Additive müs-sen jedoch in vergleichsweise ho-her Konzentration eingesetzt wer-
Institut für Kunststoffverarbeitung (IKV)
Halogenfreies Flammschutzsystem für Dämmstoffe aus Celluloseacetat
Informationen aus dem kunststoffland NRW24
KUNSTSTOFFE IM BAUSEKTORKUNSTSTOFFE IM BAUSEKTOR
den. Um Schaumprodukte mit gleichmäßig feinzelligen Schaum-strukturen und glatten Oberflä-chen herstellen zu können, ist es deshalb notwendig, Rezepturen zu entwickeln, die entsprechen-de Materialeigenschaften für ei-ne gute Schaummorphologie ge-währleisten.
Ziel eines Verbundprojekts ist da-her die Bereitstellung von flamm-geschütztem Celluloseacetat mit-hilfe von halogenfreien Flamm-schutzmitteln. Das flammge-schützte CA wird dabei speziell für Schaumanwendungen entwickelt. Das Vorhaben wird vom Bundes-ministerium für Bildung und For-schung (BMBF) im Rahmen der Maßnahme „Neue Materialien für die Energiewende“ gefördert.
FKuR und UMSICHT entwickeln innovative, an die Schaumherstel-lung angepasste flammgeschütz-te CA-Compounds. Die Verarbeit-
barkeit im Schaumspritzgießen und in der Schaumextrusion wird vom IKV untersucht. Dabei liegt der Fokus auf der Prozessführung und der Erweiterung des Verarbei-tungsbereichs. Anschließend wer-den die Compounds von Jackon auf Industrieanlagen verarbeitet. Anhand verschiedener Flamm-tests und der Ermittlung mecha-nischer Kennwerte erfolgt dann die Qualifizierung der flammge-schützten CA-Materialien und der daraus gefertigten Schaumplat-ten (Bild 1).
Verarbeitungsprozess mittels Schaumextrusion am IKV
Das IKV erforscht die Verarbeit-barkeit der neuen Compounds durch Schaumextrusion mit phy-sikalischen Treibmitteln. Aufgrund des für die thermoplastische Ver-arbeitung von CA notwendigen hohen Anteils an Weichmachern ergeben sich durch die veränder-
te und zusätzliche Additivierung durch Flammschutzmittel verfah-renstechnische Herausforderun-gen. Dabei stehen neben der Un-tersuchung der Verarbeitungsei-genschaften insbesondere die er-zielbare Schaumstruktur sowie die erreichbare Dichtereduktion im Fokus.
Erste Ergebnisse zeigen bereits Erfolge hinsichtlich der Schaum-struktur und der Flammschutzwir-kung. Durch den Einsatz eines Treibmittelgemisches aus HFO und Ethanol konnten flammge-schützte CA-Schaumplatten mit einer Dichte von etwa 100 kg/m³ und feinzelliger Schaumstruktur hergestellt werden (Bild 2). Einge-setzt wurden dabei sowohl kon-ventionelle, halogenierte Flamm-schutzmittel (PS-Referenz und CA-Referenz) als auch halogen-freie Alternativen. Als anorgani-scher, halogenfreier Flammschutz wird Böhmit verwendet, mit Pho-
Bild 2:Resultierende Schaumdichte der unterschiedlichen geschäumten CA-Compounds im Vergleich zur XPS-Referenz
phastester steht zudem ein phos-phorbasierter halogenfreier Flammschutz zur Verfügung.
Bild 2 zeigt die unterschiedlichen Schaumdichten der hergestellten Schaumplattenproben. Die Dich-te der PS-Referenzprobe liegt da-bei mit etwa 60 kg/m³ in einem für XPS-Schaumplatten üblichen Be-reich. Die Dichte der Schaumplat-ten aus CA beträgt sowohl mit als auch ohne Flammschutz etwa 100 bis 110 kg/m³. Es zeigt sich somit, dass die Schaumplatten aus CA noch nicht im Dichtebereich der
PS-Referenz hergestellt werden können. Es muss jedoch beachtet werden, dass auch die Rohdichte der CA-Compounds etwa 20 Pro-zent höher ist als die der PS-Refe-renz.
Weitere Schritte zur Prozess- und Rezepturoptimierung wie zum Bei-spiel die Anpassung der Flamm-schutzmittelanteile und Treibmit-telzusammensetzungen sind nö-tig, um eine höhere Dichteredukti-on und bessere Flammschutzwir-kung zu ermöglichen.
www.ikv-aachen.de
Bild 1:Die extrudierten Probekörper aus
geschäumtem CA werden bei
Jackon einer Brandprüfung
unterzogen. Bildquelle: Jackon
Insulation GmbH
InfoDas diesem Bericht zugrundeliegende Vorhaben wird mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung unter dem Förderkennzeichen 03SF0485E gefördert. Dem BMBF gilt unser Dank. Ebenfalls gilt unser Dank der Honeywell Deutschland GmbH, Offen-bach, für die Bereitstellung von Treibmittel.
Autor:Robert Breuer, M.Sc.Telefon: +49 241 80-28354E-Mail: robert.breuer@ikv.rwth-aachen.dewww.ikv-aachen.de
Covestro zählt aus Sicht des renommierten Wirtschafts-magazins „Brand Eins“ zu den
rund 500 innovativsten Unternehmen Deutschlands. Der Werkstoffher-steller wurde erstmals in die jährliche Bestenliste aufgenommen, die das Magazin jetzt veröffentlichte. In der Kategorie „Herstellung und Verar-beitung von Werk- und Baustoffen“ gehört Covestro zu den sechs inno-vativsten Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern. Die Liste basiert auf einer aufwändigen Untersuchung
des Statistik-Dienstleisters Statista. Dabei wurden rund 2.500 Branchen- und Innovationsexperten nach ihren Empfehlungen befragt, unter ande-rem vom Institut für Innovation und Technik in Berlin. Bewertet wurden Exzellenz bei Produkten, Prozessen und Unternehmenskultur.
„Der Platz auf der Liste der innova-tivsten Unternehmen in Deutschland bestärkt uns darin, dass wir mit der Entwicklung nachhaltigerer Produk-te, zum Beispiel auf Basis alternativer
Rohstoffe, der umfassenden Digita-lisierung und der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle genau den richti-gen Weg eingeschlagen haben“, sagt Dr. Hermann Bach, Head of Innovation Excellence & Commercial Services bei Covestro. „Unsere Unternehmens-kultur, die alle 17.000 Mitarbeiter glei-chermaßen zu Innovatoren macht, un-terstreicht das zusätzlich.“
www.covestro.com
Covestro AG
Innovationserfolge gekürt – Covestro erstmals auf Bestenliste deutscher Unternehmen
www.kunststoffland-nrw.de 27Informationen aus dem kunststoffland NRW26
KUNSTSTOFFE IM BAUSEKTORKUNSTSTOFFE IM BAUSEKTOR
Das Arburg Kunststoff-Frei-formen (AKF) für die indust-rielle additive Fertigung wird
kontinuierlich weiterentwickelt. Seit kurzem gibt es den Freefor-mer 300-3X. Damit lassen sich
weltweit erstmals additiv aus drei Komponenten belastbare Hart-Weich-Verbindungen mit Stützstruktur fertigen. Bei der Weltpremiere der „AM Factory“ auf den Arburg Technologie-Ta-
gen im März 2019 war außerdem zu sehen, welchen Mehrwert der neue Freeformer in vollautomati-sierten Fertigungszellen bietet.Der Markt der additiven Fertigung wächst rasant und bietet eine in-
ARBURG GmbH + Co KG
Additive Fertigung: Größerer Freeformer – mehr Anwendungen• Großer Freeformer 300-3X: Belastbare Hart-Weich-Verbindungen
aus drei Komponenten• AM Factory: Freeformer in vollautomatisierte und IT-vernetzte
Fertigungszelle integriert• Innovationstag: kunststoffland NRW und Arburg präsentieren
Freeformer und AKF-Verfahren
Der neue Freeformer 300-3X verfügt über
drei Austragseinhei-ten und eine zweige-
teilte Bauraumtür. Der Bauraum lässt sich
optional auf bis zu 200 Grad Celsius beheizen.
teressante fertigungstechnische Ergänzung zum Spritzgießen. Mit seinem Know-how in der Kunst-stoffverarbeitung und zwei Free-formern der Baugrößen 200-3X und 300-3X bietet Arburg Ein-steigern und Experten attraktive Lösungen für die industrielle ad-ditive Fertigung mit dem AKF-Ver-fahren.
Freeformer 300-3X erweitert Anwendungsspektrum
Der Freeformer 300-3X mit drei Austragseinheiten erschließt ganz neue Anwendungen. Er kann aus zwei qualifizierten Kunststoff-granulaten und Stützmaterial komplexe und belastbare Funk-tionsbauteile in Hart-Weich-Ver-bindung additiv fertigen; das ist bislang einzigartig in der Branche. Ein aktuelles Bauteilbeispiel sind bewegliche Greiferfinger aus ABS, TPE und Stützmaterial, die in ei-nem Schritt und ohne zusätzlichen Montageaufwand entstehen.Die Bezeichnung 300 steht für die auf der Bauplatte zur Verfü-gung stehende Fläche in Quadrat-zentimetern. Diese ist um knapp 50 Prozent größer als beim Free-former 200-3X. Der Bauraum bie-tet Platz für größere Kleinserien und Teile mit Abmessungen von bis zu 234 x 134 x 230 Millimetern. „3X“ steht für die drei in x-, y- und
z-Richtung beweglichen Achsen des Bauteilträgers. Optional ist ein geschlossenes Kühlsystem mit industrietauglichem Kühlwas-seranschluss erhältlich. Damit lassen sich Materialien bei hoher Bauraumtemperatur von künftig bis zu 200 Grad Celsius verarbei-ten. Neu ist auch die zweigeteilte Bauraumtür. Durch Aufklappen der oberen Hälfte können z. B. die Materialbehälter im laufen-den Betrieb nachgefüllt werden. Der beheizte Bauraum muss nur noch für die Bestückung mit der Bauteilplatte und die Entnahme der Fertigteile geöffnet werden. Dank automatischen Öffnens und Schließens der Bauraumtür lässt sich der Freeformer 300-3X in vernetzte Fertigungslinien integ-rieren.
AM Factory: Vollautomatisierte additive Fertigung
Mit der „AM Factory“ demonstriert Arburg seine gebündelte Kom-petenz im Bereich Digitalisierung und Turnkey nun auch im Additive Manufacturing (AM). Die Idee ist, vollautomatisiert Kleinserien oder Bauteile in Losgröße 1 additiv zu fertigen oder Serienteile funkti-onal zu veredeln. Das Herzstück der IT-vernetzten Fertigungszelle ist ein Freeformer 300-3X, der exemplarisch Vakuumgreifer für
Schachfiguren individualisiert. Ein Sechs-Achs-Roboter übernimmt die Handhabung der Greiferplat-ten, das Bestücken des Bauraums und die Funktionsprüfung. Nach Starten des Auftrags wird eine Greifer-Grundplatte aus Alu-minium mit einem DM-Code be-schriftet und plasmabehandelt. Dann ergänzt sie der Freeformer entsprechend des hinterlegten 3D-Druck-Auftrags mit einer funktionalen, an die gewünsch-te Schachfigur angepassten Geometrie aus TPU (Desmopan 9370). Insgesamt werden sechs Varianten „on demand“ gefertigt – vollautomatisiert und zu 100 Pro-zent rückverfolgbar. Als nächster Prozessschritt folgt eine taktile Funktionsprüfung des Greifers. Nur wenn die TPU-Geometrie zur Schachfigur passt, kann diese mit Vakuum angesaugt und auf dem Schachbrett umgesetzt werden.Das Scada-System ATCM (Arburg Turnkey Control Module) visua-lisiert an seinem Bedienterminal mit Touch-Panel die Anlagefunkti-onen und sammelt und übermittelt alle relevanten Prozess- und Prüf-daten. Der Datentransfer erfolgt über das Kommunikationsproto-koll OPC UA. Über den DM-Code können die Daten jederzeit auf ei-ner produktspezifischen Website abgerufen werden.
www.arburg.com
kunststoffland NRW Innovationstag bei ARBURGDas Arburg Kunststoff-Freiformen (AKF) auf Basis qua-lifizierter Standardgranulate bietet Materialfreiheit und wird deshalb als „offenes“ System bezeichnet. Wie sich der Freeformer erfolgreich in der additiven Fertigung einsetzen lässt und welche Vorteile das AKF-Verfahren bietet, wird beim Innovationstag des Kunststofflands NRW vorgestellt. Das praxisnahe Event mit Führung, Vorträgen und Podiumsdiskussion findet am 4. Juni 2019 im Arburg Technology Center in Radevormwald statt. Siehe auch Seite 41.
Der Freeformer 300-3X ist die ein-zige Maschine, die additiv belastbare Funktionsbauteile in Hart-Weich-Ver-bindung fertigen kann. Exempla-risch produziert er z. B. aus TPU, ABS und Stützmaterial bewegliche Greifer-finger. Bildquellen: ARBURG
Informationen aus dem kunststoffland NRW www.kunststoffland-nrw.de28 29
KUNSTSTOFFE IM BAUSEKTOR KUNSTSTOFFE IM BAUSEKTOR
Gerade in der Konzeption ei-nes Neuwerkzeuges sowie der kompletten Fertigungs-
umgebung schlummern nicht sel-ten Potenziale, um Fertigungs-prozesse zu verschlanken und die Stückkosten nachhaltig zu sen-ken. Beim Kunststoffspezialisten Mayweg GmbH gehört die Opti-mierung des Produktionsprozes-ses in der Entwicklungsphase zum Standard. So stellte das Entwick-lungsprojekt für die Serienferti-gung eines Gangwahlhebels für eine plattformbezogene Pkw-Se-rie – zu fertigen in Hybridbauweise – auf den ersten Blick keine große Aufgabe dar. Beschäftigt man sich näher mit den technischen Anfor-derungen des Auftraggebers, ent-puppt sich das Funktionsbauteil zur einer großen Herausforderung.
Die Herausforderung
Der Kern des konstruierten Gang-wahlhebels muss zwingend aus einem Metallrohr bestehen, dass die auftretende mechanische Be-lastung, erzeugt durch außerge-wöhnliche Bewegungen des He-bels in den Schaltprozessen, abfängt. Der Clou: für die platt-formbezogene Serie gibt es insge-samt drei funktionsidentische Va-rianten, mit unterschiedlich langen
Metallrohreinlegern die mit Kunst-stoff umspritzt werden.
Zudem ist für die drei Varianten ein funktionales Kugelgelenk in dem Gangwahlhebel integriert. In diesen hochkomplexen Bautei-len sind Rastnasen verbaut, die im späteren Gebrauch Signale aus-lösen um mit der Fahrzeugsteue-
rung kommunizieren zu können. Grundsätzlich galt es, die aktuell geltenden Sicherheitsbestimmun-gen für jedes Bauteil einzuhalten.
Das Ziel
Im Vorfeld hat sich Andreas Meyer, Technischer Leiter bei der Mayweg GmbH, Gedanken für die Umset-
Mayweg GmbH
3 in 1: Drei Produkte mit nur einem Werkzeug produziertMayweg senkt mit einzigartigem Werkzeugkonzept die Prozesskosten
Andreas Meyer (rechts) hat das Projekt federführend betreut. Aktuell werden in der Fer-tigungszelle rund 600.000 Artikel in drei verschiedenen Varianten jährlich gefertigt.
zung des Projektes gemacht. „Die zündende Idee kam mir beim wie-derholten Lesen der Kundenan-forderungen, weil mir ein Problem so lange keine Ruhe lässt, bis ich eine machbare Lösung gefunden habe.“ Sein Ziel hatte er technisch sehr hoch gesteckt: in einem Zyk-lus mit nur einem Werkzeug soll-ten sämtliche technische Anforde-rungen an das Hybridbauteil erfüllt werden. Eine konstruktive Lösung musste her, in der die drei Bauteil-varianten mit jeweils differenten Längen der Kernrohre umspritzt werden können. Andreas Meyer erklärt weiter: „Es galt eine zen-trale technische Frage zu beant-worten. Wie bekomme ich die An-forderungen des Kunden an beide Geometrien möglichst gut abge-deckt? Die nötigen Voraussetzun-gen dafür zu schaffen, sind schon mit einem herkömmlichen 1K-Ver-fahren schwierig umzusetzen.“
Mit der gewünschten Lösung wer-den Kosten für zwei Werkzeuge eingespart. Somit können die Bau-teilvarianten auf nur einer einzi-gen Spritzgießmaschine produziert werden. Daraus resultieren erheb-liche Einsparungen bei den Maschi-nenkapazitäten. Ferner bietet es weitere Einsparpotenziale im Be-reich der Automatisation im Ferti-gungsumfeld, die sich ebenfalls auf nur eine Lösung reduzieren.
Die Lösung
Um das Bauteil mit nur einem Spritzgießwerkzeug fertigen zu können, musste im Vorfeld eine Konstruktion entwickelt werden, die drei unterschiedliche Bauteil-längen mit einem unterschiedli-chen plattformbezogenen Hö-henversatz von jeweils 20 mm möglich macht. Im Werkzeugkon-zept wurde das über verschiebba-re Formeinsätze gelöst. Sensoren überwachen verschiedene Bau-teilpositionen, die letztlich erken-nen, welche Länge des Rohlings
gerade im Werkzeug eingelegt ist. Um den Höhenversatz spritz-gießtechnisch abbilden zu können, wurde statt einem Spritzgießvor-gang für das Umspritzen des je-weiligen Metalleinlegers ein zwei-stufiges Umspritzen definiert. Dafür ist eine extrem hohe Präzi-sion erforderlich, bei der die To-leranzen zwischen zwei und fünf Hundertstel Millimeter liegen. Der Einspritzprozess ist bei jeder Bau-teilvariante identisch. Um die un-terschiedlichen Bauarten zu re-alisieren, wird der obere Bereich des Gangwahlhebels während der zweiten Ausführungsstufe des Metallumspritzens jeweils mit un-terschiedlichem Dosiervolumen angesprochen.
Um die angedachte Funktionali-tät in der Praxis zu gewährleisten, wurde das Werkzeug intelligent gemacht. Eine Forminnendruck-sensorik überwacht in jedem Spritzzyklus den Füllstand sowie den Füllprozess. Zudem überneh-men zwei Sensoren in Nestnähe die Aufgabe der Detektion. Ermit-telt wird, in welcher Position sich das zweite Nest befindet. Für die jeweiligen Metallrohlinge werden dann die jeweiligen Formeinsätze
positioniert und entsprechend die Höhe im Werkzeug variiert.
Als Material wird ein Polybutylen-terephthalat (PBT), versetzt mit Glasfasern sowie einem Mineral, verarbeitet. Für die konturnahe Temperierung wurden gesinterte Formeinsätze konstruiert, die eine gleichmäßige Temperaturabfüh-rung aus dem Werkzeug sicher-stellen, gleichzeitig die Zykluszeit je Schuss reduzieren. Eine Füll-simulation, durchgeführt mit der Cadmould-Software von Simcon, lieferte bereits in der Konstrukti-onsphase wichtige prozessrele-vante Ergebnisse. Somit gelang es bereits vor Serienstart der Pro-duktion den Verzug der Bauteile auszuschließen.
Andreas Meyer zieht ein positi-ves Fazit des Projektes: „Wir konn-ten den Stückkostenpreis deutlich senken.“ Aktuell werden bei May-weg im sauerländischen Halver 600.000 Bauteile in drei Varian-ten produziert. Weitere vier Millio-nen Gangwahlhebel werden in den nächsten Jahren das Werk verlas-sen.
www.mayweg-gmbh.de
Hochautomatisiert: aus drei Werkzeugen für drei verschie-dene Produkte machte Mayweg kurzerhand ein Werkzeug.
Der Clou: alle Produkte werden nun in einem Werkzeug gefertigt. Das hat nachhaltig die Stückkosten gesenkt.
Bildquellen: vogomedia
Informationen aus dem kunststoffland NRW www.kunststoffland-nrw.de30 31
BRANCHE BRANCHE
Die Kuteno füllt bereits im zweiten Messejahr vier Hal-len mit über 250 Zulieferern
der kunststoffverarbeitenden In-dustrie. An drei prall gefüllten Mes-setagen werden in Rheda-Wieden-brück vom 07. bis 09. Mai innova-tive Lösungen und Dienstleistun-gen für die Kunststoffverarbeiter im Norden Deutschlands gezeigt. Die Kuteno bietet durch das fami-liäre Messekonzept Raum für Ge-spräche und Platz zum Netzwer-ken. Abgerundet wird die Messe durch ein hochkarätiges Fachvor-tragsprogramm. Für Fachbesucher ist die Messe komplett kostenfrei: Parken, Eintritt, Messekatalog und Verpflegung übernimmt die Aus-stellergemeinschaft. Über 250 Aussteller haben sich für die Kuteno Kunststofftechnik
Nord, die vom 07. bis 09. Mai 2019 in Rheda-Wiedenbrück stattfin-det, angemeldet. Ein Beleg dafür, dass die Messe bei den Ausstel-lern als Branchentreffpunkt im norddeutschen Markt gesetzt ist. Mehrfach wurde die Ausstellerflä-che aufgrund der hohen Nachfra-ge erweitert. „Insgesamt kommt die Kuteno 2019 nun auf eine be-eindruckende Ausstellungsfläche von rund 6.000 qm, in vier Messe-hallen“, erklärt Jan Harms, Projekt-leitung Messen vom veranstalten-den Carl Hanser Verlag. „Dies un-terstreicht die Stellung der Kuteno im norddeutschen Raum als Mes-se von der Branche für die Bran-che. Die Besucher werden im Mai die gesamte Wertschöpfungskette der Kunststoffverarbeitung vor-
finden.“ Mit dabei sind auch zahl-reiche Mitglieder von kunststoff-land NRW, darunter:
• Akro-Plastic GmbH • Barlog Gruppe• EM-Systeme GmbH• FEDDEM GmbH & Co. KG• Gwk Gesellschaft Wärme
Kältetechnik mbH • Hennecke GmbH• Hoffmann + Voss GmbH• Kunststoff-Institut
Lüdenscheid • Murtfeldt Kunststoffe• ONI-Wärmetrafo GmbH• Sigma Engineering GmbH• Simcon kunsstofftechnische
Software GmbH• Sonderhoff Services GmbH
Auf der KUTENO 2019 wird Haitian International Germany eine ZE600 mit einem Sepro-Roboter präsentieren. Bildquelle: Haitian GmbH
Jan Harms, Projektleitung KUTENO vom
veran-staltenden Carl Hanser Verlag, stellvertretend für
das KUTENO-Team, „Nach Lage der
Dinge werden wir die Ausstellungsfläche
des A2 Forum mit 253 Ausstellern voll auslasten.“ Bildquelle:
Carl Hanser Verlag
Die GINDUMAC GmbH ist ins-besondere auf
kunststoff- und metallverarbeitende
Gebrauchtmaschi-nen spezialisiert.
Bildquelle:
GINDUMAC GmbH
Weitere Informationen sowie die neue Broschüre für die KUTENO 2019 stehen unter www.kuteno.de zum Download bereit.
Die Besucher profitieren auf der Messe vom Rund-um-Service, u.a. mit kostenfreiem Eintritt, Parkmöglich-keiten und Verpflegung. So werden sie als Gäste der Aussteller empfangen und ganztägig versorgt.
VeranstaltungsortMessehallen A2 ForumGütersloher Str. 10033378 Rheda-Wiedenbrück
Öffnungszeiten1. Messetag, 07. Mai 2019: 9:00 – 17:00 Uhr2. Messetag, 08. Mai 2019: 9:00 – 17:00 Uhr3. Messetag, 09. Mai 2019: 9:00 – 16:00 Uhr
EintrittspreisTageskarte: 15,- Euro inkl. MwSt. bei Kauf vor OrtKostenfrei bei vorheriger Online-Registrierung auf der Messe-Homepage: www.kuteno.de (Code: kuteno-19wbzHO)
Carl Hanser Verlag
KUTENO Kunststofftechnik Nord weiter auf Expansionskurs
Vom Experten Know-how profi-tieren – aktuelle Themen im Vor-tragsprogramm.Das Rahmenprogramm der Ku-teno wird neben den vom Kunst-stoff-Institut Lüdenscheid, vom Konstruktionsbüro Hein sowie vom Kunststoff-Zentrum Leipzig kuratierten Vorträgen, um weite-re Firmenreferenten von Liste-mann Technology AG, MEWO Gm-bH & Co. KG, Energiewerkstatt und EAS Changesystems erwei-tert. So wird der Netzwerkpartner der Kuteno, das Kunststoff-Insti-tut Lüdenscheid, den 1. Themen-tag am 7. Mai 2019 mit dem Titel „Trendthemen in der Kunststoff-branche und dem Formenbau“ ge-stalten. Neben Marius Fedler vom Kunststoff-Institut Lüdenscheid wird Daniel Althaus von der Remo-vatec GmbH & Co.KG den Men-schen, als entscheidende Kompo-nente – über den digitalen Wan-del zu einer verbesserten Arbeits-kultur – in den Mittelpunkt seines Vortrags stellen. Die Vortragsrei-he „Nachhaltige Konzepte von der Produktentwicklung bis zur Se-rie“ am 2. Thementag wird Rudolf
Hein, Konstruktionsbüro Hein, er-öffnen. Ein Referent von Trumpf Additive Manufacturing wird im Anschluss die konturnahe Tem-perierung im Werkzeugbau – Ein-satzmöglichkeiten und Randbe-dingungen, vorstellen. Der Vor-trag von Horst-Werner Bremmer, GÜNTHER Heisskanaltechnik, hat das Thema „Energieeffizienz durch thermische Isolation und Dickschichtbeheizung von Heiß-kanalsystemen“. Am 3. Themen-tag unter dem Titel „Kunststoff-schweißen – Möglichkeiten und Grenzen“ wird der Netzwerkpart-ner Kunststoff-Zentrum Leipzig die Vorträge präsentieren. Ne-ben Ingo Hoveling vom Kunst-stoff-Zentrum Leipzig werden Carsten Thielen von LPKF Wel-dingQuipment, Felix Burkhardt von KVT Bielefeld sowie ein Ver-treter von Branson Ultraschall über unterschiedliche Schweiß-verfahren für Kunststoffproduk-te referieren. Einmal mehr werden die Vorträge wieder Treffpunkt für Networking und fachlichen Aus-tausch sein.
www.Kuteno.de
Informationen aus dem kunststoffland NRW www.kunststoffland-nrw.de32 33
BRANCHE BRANCHE
Kaum zu ersetzen, eine mas-sive Einschränkung für die Produktqualität und Pro-
duktvielfalt, schlecht für etab-lierte Verwertungswege: So sieht das Fazit einer aktuellen Untersu-chung der Kunststoffindustrie, der Pigmenthersteller und der Recyc-ler aus, sollte der Weißmacher Ti-tandioxid für die Kunststoffpro-duktion wegfallen. Die Studie ist eine Reaktion auf die Pläne der Europäischen Kommission, Titan-dioxid als möglicherweise kreb-serzeugend einzustufen. Die In-dustrie sieht keinen Grund für eine solche Einstufung, da bestehende strenge Grenzwerte und Regulari-en den ordnungsgemäßen und si-cheren Gebrauch von Titandioxid garantieren. Darüber hinaus konn-ten verschiedene epidemiologi-sche Langzeitstudien keine Ge-sundheitsrisiken für Beschäftigte im Umgang mit dem Stoff feststel-len.
Das Weißpigment ist ein wich-tiger Rohstoff für Farben, Kos-metika und Medikamente und ist hierzulande in nahezu allen verar-beiteten Kunststoffen enthalten, dabei in fast 50 Prozent mit Ge-halten über einem Prozent. Ziel der Studie war es, sowohl Fakten über die Verwendung von Titan-dioxid bei der Kunststoffverarbei-tung in den unterschiedlichen An-wendungen zu erhalten als auch die Auswirkungen im Hinblick auf die Verwertung von Kunststoff-abfällen zu ermitteln. Im Falle ei-ner Einstufung könnten all dieje-nigen Kunststoffabfallströme, die mehr als ein Prozent Titandioxid enthalten, insbesondere aus dem Bau- und Abbruchbereich, zu ge-fährlichem Abfall werden. Die we-sentlichen Ergebnisse der Studie im Überblick:
Für Kunststoffhersteller und -verarbeiter gibt es aufgrund seiner herausragenden tech-nischen Eigenschaften derzeit keine Alternative zu Titandio-xid.
Die aktuelle Befragung von Kunststoffverarbeitern stützt die bisherige Befürchtung, nach denen eine Einstufung zu einer massiven Einschrän-kung in der Anwendungsbrei-te von Kunststoffprodukten führen würde.
Kunststoffverpackungs-abfälle, die über Leichtver-packungssysteme erfasst werden, können durch die Sortierung in einzelnen Kunst-stofffraktionen punktuell zu
Titandioxid-Gehalten ober-halb von ein Prozent füh-ren. Hiervon sind aktuell etwa 400.000 t Kunststoffe be-troffen, die derzeit einem werkstofflichen Recycling zu-geführt werden.
Im Baubereich sind insbeson-dere die heute fest etablier-ten Erfassungs- und Verwer-tungssysteme zum Beispiel für Fensterprofile betroffen; hier weisen mehr als 90% Ti-tandioxid-Gehalte von mehr als ein Prozent auf.
Am Beispiel der Abfallwirt-schaft zeigt sich, dass die möglichen Folgen einer Ein-stufung von Titandioxid als krebserregend konträr zur EU- Kunststoffstrategie stehen würden. So müssten Kunst-stoffabfälle, die mehr als ein Prozent Titandioxid enthalten, demnach künftig als gefähr-liche Abfälle behandelt und könnten nicht mehr wie bisher recycelt werden.
Die Studie legt dar, dass durch eine Einstufung von Titandioxid als Krebsverdachtsstoff insbesonde-re für Wirtschaft und Verwaltung mit nachteiligen Auswirkungen so-wohl bei der Herstellung und An-wendung von Kunststoffproduk-ten als auch beim Recycling zu rechnen ist.
www.plasticseurope.org
PlasticsEurope Deutschland e.V.
EU-Stoffpolitik: Beschränkungen bei Titandioxid drohenVorgesehene Einstufung mit großen Auswirkungen auf Industrie
Die Studie wurde im Auftrag von PlasticsEurope Deutschland e.V., AGPU – Arbeitsgemeinschaft PVC und Umwelt e.V., BDE Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft e.V., BKV GmbH, bvse –Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V., GKV – Gesamtverband Kunststoff-verarbeitende Industrie e. V. und VDMI – Verband der Mineralfarbenindustrie e.V. durch die Conversio Market & Strategy GmbH erstellt. Die Kurzfassung der Studie kann auf den Webseiten der Auftraggeber herunterge-laden werden. Die komplette Studie kann über die BKV (www.bkv-gmbh.de) kostenpflichtig erworben werden.
07. bis 09. Mai 2019 A2 Forum | Rheda-Wiedenbrück
www.kuteno.de
253 Aussteller in 4 Hallen
Verbringen Sie Ihren Tag auf der KUTENO:
▶ Informationsforum entlang der gesamten Prozesskette –Entdecken Sie neue Partner sowie innovative Produkte und Serviceleistungen.
▶ Nutzen Sie die hervorragenden Kommunikations-möglichkeiten in entspannter Messeatmosphäre zum intensiven Netzwerken.
▶ Treff en Sie führende Netzwerke der Region vor Ort.
▶ Rundum-Service – Seien Sie unser Gast und profi tieren Sie u. a. von freiem Eintritt, Parkplatz und Verpfl egung.
▶ Aktuelles Experten-Know-how – Erhalten Sie im Vortragsprogramm frische Impulse.
Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG
info@kuteno.de | www.kuteno.de
Ihr O
nline-
Gutscheincode:
kuteno-19wbzHO
Auf Einladung von Prof. Schiffers, Leiter des Lehrstuhls für Kons-
truktion und Kunststoffma-schinen an der Universität Duisburg-Essen, schlug Ver-einsgeschäftsführerin Dr. Bärbel Naderer gemeinsam mit ihrem Kollegen Eric Wall-ner die Brücke zur Kunststoff- industrie und ihren aktuellen Herausforderungen. Im Rah-men der Vorlesung Kunst-stofftechnik präsentierten sie Zahlen, Daten und Fakten zu Branche und Verein und sparten dabei auch kritische
Themen wie Plastikmüll in den Weltmeeren nicht aus.Anschließend diskutierten die Studierenden aus den Be-reichen Maschinenbau und Wirtschaftsingenieurwesen hochengagiert zum Thema „Kunststoff – Innovations-treiber oder Umweltsünder.“ Klares Fazit im Hörsaal: Es gibt große Herausforderun-gen, die mit innovativen Ide-en, Engagement und Enthu-siasmus angegangen werden müssen. Berufsperspektiven in der Kunststoffindustrie: Gerade jetzt hochspannend.
kunststoffland NRW vor Ort bei der Uni Duisburg-Essen
Zukunft in der Kunststoff- Industriekunststoffland NRW diskutiert mit Studierenden an der Uni Duisburg-Essen
v.l.n.r.: Prof. Schiffers, Leiter des Lehrstuhls für Konstruktion und Kunststoffmaschinen an der Universität Duisburg-Essen, Dr. Bärbel Naderer, Geschäftsführerin kunststoffland NRW, und Eric Wallner, Projektkoordinator Wissensmanagement, Messen & Internationales. Bildquelle: Uni Duisburg-Essen
Informationen aus dem kunststoffland NRW34 www.kunststoffland-nrw.de
BRANCHE BRANCHE
BüchnerBarella Assekuranzmakler GmbH
Die BüchnerBarella Unternehmesgruppe gehört mit 400 Mitarbeitern an 16 Standorten zu den führenden Versicherungsmaklern Deutschlands. Seit fast 100 Jahren beraten wir Unternehmen auf dem nationalen sowie internationalen Markt. Seit fast 30 Jahren verfolgt BüchnerBarella dabei einen branchenspezifischen Ansatz. In der Zusammenar-beit mit Unternehmen und Branchenverbänden wurden maßgeschneiderte Deckungs-modelle für besondere Anforderungen entwickelt. BüchnerBarella konzentriert sich auf die Oberflächentechnik, die Automobilzuliefererindustrie, die chemischen Industrie und die Kunststofftechnik.BüchnerBarella berät unabhängig und zielorientiert und ist kompetenter Ansprechpart-ner für alle Fragestellungen aus den Bereichen des Risikomanagements.
Jokey Group
Die Jokey Group ist ein Unternehmen der Kunststoff verarbeitenden Industrie mit vier Geschäftsfeldern: Im Bereich „Packaging“ gehört Jokey mit einem herausragend breiten Programm an Kunststoffverpackungen zu den weltweit führenden Herstellern. Die Spar-te „Individual“ entwickelt und realisiert maßgeschneiderte Verpackungslösungen nach Kundenwunsch. „Technics“ produziert technische Präzisionsteile für die Automobil-, Computer- und Konsumgüterindustrie. „Spa“ vereint Bad- und Sanitärmöbel der Marken Jokey, Sieper und Imagolux. Die Jokey Group verbindet exzellente Kunststoffkompe-tenz und höchste Qualität mit einem kundenorientierten Service. Das 1968 gegründete Unternehmen mit Hauptsitz im deutschen Wipperfürth wird in der zweiten und dritten Generation von der Familie Kemmerich geführt. Es verfügt über 15 Werke in 12 Ländern und beliefert Kunden in rund 80 Ländern. Die 2000 Mitarbeiter erwirtschafteten 2018 einen Umsatz von rund 472 Mio. Euro.
Wessel-Werk GmbH
Individuelle Kunststofflösungen auf höchstem Qualitätsniveau: Als Spezialist für Kunststofftechnik entwickelt und produziert Wessel-PKF seit mehr als 50 Jahren individuelle Lösungen auf höchstem Qualitätsniveau – von einzelnen Komponenten bis hin zu komplexen Bau- und Montagegruppen. Bei dem Kölner Unternehmen bekommen Kunden alles aus einer Hand – von der Idee bis zum fertigen Produkt. Konstruktion, Fer-tigung, Werkzeugbau und die Projektierung von Werkzeugen in China werden In-House realisiert. Dabei begleitet ein Team aus erfahrenen Mitarbeitern die Kunden über den gesamten Prozess hinweg. Neben dem Werk in Köln gehört eine Produktionsstätte in Polen zum Netzwerk der Wessel-PKF.
SHS plus GmbH
Die SHS plus GmbH beschäftigt sich mit der Steigerung von Qualität, Produktivität und Effizienz mit einem ausschließlichen Fokus auf die kunststoffverarbeitende Industrie. Dazu bietet SHS Lösungen aus den vier Geschäftsfeldern Consulting, Software, Techno-logie und virtuelle Assistenzsysteme.Im Bereich des Consultings agiert SHS als Troubleshooter und löst auftretende Proble-me kunststoffverarbeitender Betriebe. Zu den typischen Problemen zählen dabei quali-täts- oder produktivitätsbeeinträchtigende Themen wie Bartbildung, Bogenlauf, Stippen, Schrumpf, Schlieren, Lunker, Vakuolen, Kolbenringe und Planlage.Im Geschäftsfeld Technologie beschäftigt sich die SHS primär mit der Prozessdatener-fassung sowie der Herstellung von Kommunikationsmöglichkeiten von Maschinen. Die Simulationssoftware chillWARE® erlaubt die vollständige thermodynamische Simulation von nahezu beliebigen Extrusionsprozessen und somit die Berechnung von Phänomenen wie Eigenspannungen, Kristallisationsgrad, Temperatuverteilung oder der Neigung zur Verformung von extrudierten Produkten.
Hufschmied Zerspanungssysteme GmbH
Die Hufschmied Zerspanungssysteme GmbH verfügt über 25 Jahre Erfahrung in der Entwicklung und Fertigung von Zerspanungswerkzeugen. Durch die frühzeitige Kon-zentration auf die Bearbeitung von Kunststoffen, Glasfaserwerkstoffen und Carbonfa-sern hat Hufschmied in Europa einen Spitzenplatz in der spanenden Bearbeitung von neuen Werkstoffen erreicht. Hufschmied ist ein mittelständisches, inhabergeführtes Unternehmen. Unsere Kunden dagegen gehören zu den internationalen Größen der High-Tech-Industrie. Von Airbus, Audi oder BMW, über Mercedes oder Porsche – sie alle setzen bei der Bearbeitung neuer Werkstoffe auf die prozessoptimierten Werkzeuge von Hufschmied. Bereits 2016 wurde das Unternehmen für den Supplier Innovation Award der BMW Group nominiert und im Bereich Produktion ausgezeichnet. Weitere Auszeichnungen wie „Top Innovator 2017“ und „Der große Preis des Mittelstandes 2018“ verdeutlichen die kontinuierliche und nachweisbare Weiterentwicklung der prozessopti-mierten Werkzeuge von Hufschmied.
INDE PLASTIK Betriebsgesellschaft mbH
Inde Plastik steht für Spitzenqualität bei innovativen Verpackungslösungen im Food Ser-vice. Als führender Anbieter von Take-away-Verpackungen auf der ganzen Welt legt Inde Plastik Wert auf ressourcenschonende und umweltbewusste Produktion. Viele Produk-tideen entstehen durch maßgeschneiderte Lösungen, die der hauseigene Werkzeugbau für spezielle, oft landestypische Kundenwünsche entwickelt. Die besondere Kompetenz von Inde Plastik liegt in der Entwicklung und Herstellung von Verpackungsmaterialien aus geschäumten Polystyrol (EPS) für das Fast-Food Segment.Dazu kommen die Original Siegelmaschinen-Systeme mit umfangreichem Zubehör sowie PP- und PET Produkte. Der Vertrieb erfolgt im In- und Ausland ausschließlich über den qualifizierten Fachgroßhandel als Absatzmittler.
www.BuechnerBarella.de
www.jokey.com
www.shs-plus.de
www.wessel-werk.com
www.hufschmied.net
www.indeplastik.de
Wir begrüßen unsere neuen Mitglieder im
Packaging Technics IndividualSpa
Informationen aus dem kunststoffland NRW www.kunststoffland-nrw.de36 37
VEREINVEREIN
Kurz gemeldet
Die Jokey Group, einer der führenden Hersteller von Kunststoffverpackungen, ist seit Jahresbe-ginn Mitglied der RAL-Gütegemeinschaft Rezyk-late aus haushaltsnahen Wertstoffsammlungen. Die von Grüner Punkt und Partnern im April 2018 gegründete Gütegemeinschaft unterwirft sich freiwillig den vom RAL-Institut anerkannten Güte- und Prüfbestimmungen. Als Mitglied ist Jokey künftig berechtigt, das RAL-Gütezeichen %-Recycling-Kunststoff zu verwenden. Damit dokumentiert das Familienunternehmen, in welchen Verpackungen Kunststoffe aus der gelben Tonne verwertet und eingesetzt werden und wie hoch deren prozentualer Anteil ist.
www.jokey.com
Post-Consumer-Rezyklate: Jokey tritt RAL-Gütegemeinschaft bei
3D-Tage Nord
Auf dem Gelände des Science Center Phäno-menta Lüdenscheid wird sich im September
zwei Tage lang alles um die neusten Trends, Verfahren und Lösungen rund um 3D-Druck
und Rapid Manufacturing drehen. Vorträge renommierter Referenten aus Industrie und
Wissenschaft, Workshops und Fachausstellun-gen lassen weder Theorie noch Praxis zu kurz
kommen und bieten einen umfassenden Über-blick über den Stand der Technik und zukünftige
Möglichkeiten.
www.3d-tage.de
Neue Kooperation untersucht kulturhistorische Bedeutung von KunststoffPreiswerte Massenprodukte prägten und prägen die Konsumgesellschaft des 20. und beginnenden 21.
Jahrhunderts. Taster und Schalter aus Kunststoff elektrifizierten die Welt, Telefone oder Radios aus Bakelit ermöglichten eine flächendeckende Kommunikation, die vorher so nicht denkbar war. Seit Juni 2017 befindet sich die 20.000 Objekte umfassende Sammlung des Deutschen Kunststoff-Museums als Dauerleihgabe im Peter-Behrens-Bau, dem zentralen Sammlungsdepot des LVR-Industriemuseums. Im Rahmen des vierjähri-gen interdisziplinären Förderprojektes „Kunststoff – Ein moderner Werkstoff im kulturhistorischen Kontext“ stellt der Kunststoff-Museums-Verein e.V. nun seine Exponate dem LVR-Industriemuseum und seinen Part-
nern exklusiv für die Forschung zur Verfügung.Das LVR-Industriemuseum untersucht ge-
meinsam mit dem Institut für Restaurierungs- und Konservierungswissenschaft (CICS)
der Technischen Hochschule Köln und dem Institut für Kunststofftechnik der Universität Stuttgart (IKT) den Einfluss der Kunststoffe
auf unsere kulturelle Entwicklung. Das Projekt wird durch das Bundesministerium für Bildung
und Forschung (BMBF) finanziell gefördert.
www.industriemuseum.lvr.de
Exponate des Kunststoff-Museums-Vereins e.V. im Fokus
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ge Mitgliederversammlung kunststoffland NRW
am: Dienstag, 2. Juli 2019, ab 13.30 Uhr (bis ca. 18.00 Uhr, inkl. Führung)bei: GREIWING logistics for you GmbH in Wesel gemeinsam mit Sievert Handel Transporte GmbH
Auch bei unserer diesjährigen Mitgliederversammlung ist wieder ein interessantes Rahmenprogramm geboten. Wie es bereits gute Tradition ist, findet die Versamm-lung im Hause eines Mitgliedsunternehmens statt. Sie haben die Gelegenheit hinter die Kulissen eines wichtigen Dienstleisters der Kunststoffindustrie zu blicken. Im Rahmen der Mitgliederversammlung werden GREIWING und Sievert einen Überblick über ihr Leistungssprektrum geben.
Anschließend besteht die Möglichkeit der Betriebsbesichtigung, u.a. von
Abfüllanlage Hochsilo Siloreinigung Granulathalle
Nach der Führung gibt es noch ein Get-together mit Imbiss.Wir freuen uns auf Ihr Kommen!
Infos und Anmeldung über: Brigitte RauscherTelefon: +49 211 210 940 13, E-Mail: rauscher@kunststoffland-nrw.de
Bitte vormerken:
Informationen aus dem kunststoffland NRW www.kunststoffland-nrw.de38 39
BRANCHE VEREIN
kunststoffland NRW Veranstaltung
kunststoffland NRW-Förderveranstaltung
„Innovation, Digitalisierung, Patente – Fördermittel optimal nutzen“
wann: Montag, 27. Mai 2019 14.00 Uhr bis 16.00 Uhr mit anschließendem Get-together
wo: Geschäftsstelle kunststoffland NRW e. V., Düsseldorf
Ansprechpartner bei kunststoffland NRW:Eric WallnerTel. +49 211 210 940 12E-Mail: wallner@kunststoffland-nrw.de
Anmeldung unterwww.kunststoffland-nrw.de
Innovation – Digitalisierung – Patente – zentrale Themen gerade auch für Mittelständler! Es gibt zwar viele Förderprogramme, aber: Wie können sich KMU im Förderdschungel orientieren? Wie profitieren sie von den vielen Unterstützungsmöglichkeiten der öffentlichen Hand?
Im Rahmen der kunststoffland NRW-Förderveranstaltung stellen erfahrene Experten pra-xisnahe Fördermöglichkeiten besonders für die Zielgruppe der KMU vor, konzentriert auf die Themenfelder Innovation, Digitalisierung und Patente .
Im bewusst kleinen Rahmen der Veranstaltung können Sie als Teilnehmer/in die Referen-ten mit Ihren Fragen direkt adressieren. Nutzen Sie auch das anschließende Get-together als attraktive Kontakt- und Austauschmöglichkeit. Das Veranstaltungsangebot richtet sich primär an Geschäftsführung und Entscheider/innen von kleinen und mittleren Unternehmen, natürlich sind aber auch Vertreter/innen größerer Unternehmen herzlich willkommen!
Auszug aus dem Programm:
Praxiserprobte Mittelstandsförderung„KMU-Innovationen erfolgreich unterstützen – Erfahrungen mit ZIM aus der Praxis“Claus Dahlkamp, Senior Consultant, Hagen Consulting & Training GmbH
Digitalisierungsinitiative Mittelstand des Landes und der NRW.Bank – neu!„Mit Förderung in die digitale Zukunft starten – Welche konkreten Hilfen gibt es für KMU?“Philipp Salm, Leiter Förderberatung Rheinland, NRW.Bank
Wissens- und Technologietransfer durch Patente und Normen (WIPANO)„Innovative Ideen durch Patente und Normen schützen – Unterstützungsmöglichkeiten der öffentlichen Hand“Dr. Stefan Féaux de Lacroix, Partner, Patentanwälte Isenbruck Bösl Hörschler PartGmbB
kunststoffland NRW Veranstaltung
kunststoffland NRW – Innovationstag 2019 bei ARBURG
Erfolgreicher Einsatz der Additiven Fertigung – Chancen, Grenzen, Praxistipps
wann: Dienstag, 4. Juni 2019 14.00 Uhr bis ca. 19.00 Uhr
wo: ARBURG Technology Center, ATC Radevormwald
Ansprechpartnerin bei kunststoffland NRW:Katja KirschnerTelefon +49 211 210 940 15 oderE-Mail: kirschner@kunststoffland-nrw.de
Infos und Anmeldung unterwww.kunststoffland-nrw.de
Auszug aus dem Programm:
Eröffnung und EinleitungDr. Patrick Gloeckner, VP Industry Cross Innovation, Evonik Industries AG, Vorstand kunst-stoffland NRW
Begrüßung Ulf Moritz, Abteilungsleiter ATC Radevormwald Arburg GmbH + Co KG
Aktueller Stand und Zukunft der Additiven Fertigung in der (Klein-) Serie Frank Kynast, Manager Additive Manufacturing Arburg GmbH + Co KG Hagen Tschorn, Geschäftsführer, Canto Ing. GmbH
3D-Druck – Künftige Materialien und Technologien in der Industrieproduktion Sylvia Monsheimer, Head of Market Segment Neue 3D Technologien Evonik Industries AG
Wir drucken, um zu fahren: 3D-Druck bei der DB Dr. Tina Schlingmann, Senior Referent Technik Gesamtsystem Bahn, Deutsche Bahn AG
Podiumsdiskussion unter Einbezug des Plenums mit:Frank Kynast (Maschinenhersteller) Hagen Tschorn (Kunststoffverarbeiter)Dr. Tina Schlingmann (Anwenderindustrie) Sylvia Monsheimer Evonik (Rohstoffhersteller
Get Together und Imbiss
Wir danken unserem Vereinsmitglied und Gastgeber ARBURG GmbH + Co KG.
Informationen aus dem kunststoffland NRW www.kunststoffland-nrw.de40 41
VEREINVEREIN
kunststoffland NRW27. Mai 2019 kunststoffland NRW-Förderveranstaltung
„Innovation, Digitalisierung, Patente – Fördermittel optimal nutzen“Geschäftsstelle kunststoffland NRW, Düsseldorf
4. Juni 2019 kunststoffland NRW InnovationstagErfolgreicher Einsatz der Additiven Fertigung – Chancen, Grenzen, PraxistippsArburg Technology Center, RadevormwaldGastgeber: Arburg GmbH + Co KG
2. Juli 2019 Mitgliederversammlung kunststoffland NRWGastgeber: Greiwing logistics for you GmbH, Greven
5. September 2019
kunststoffland NRW vor OrtMobilität & Leichtbau – Herausforderungen und Chancenfür (Automobil-) ZuliefererNeussGastgeber: 3M Deutschland GmbH
Mitglieder und Kooperationspartner10. – 11. April 2019
IMC 2019 – International Injection Moulding Conference AachenVeranstalter: Institut für Kunststoffverarbeitung (IKV) in Industrie und Handwerk an der RWTH Aachen
www.iimc-aachen.de
11. April 2019 Autonomes Fahren – Herausforderung für Kunststoffverarbei-ter LüdenscheidVeranstalter: Kunststoff-Institut Lüdenscheid
www.kunststoff-institut-luedenscheid.de/veranstaltungen
08. – 09. Mai 2019
10. Internationale Duroplasttagung – „Erfolgsfaktor Duroplast: Trends – Machbarkeit– Prozesse“Parktheater, IserlohnVeranstalter: Kunststoff-Institut Lüdenscheid
www.duroplasttagung.de
15. – 16. Mai 2019
12th International Conference on Bio-based Materials (BMC)Maternushaus, KölnVeranstalter: nova-Institut GmbH
www.bio-based-conference.com
28. – 29. Mai 2019
bio!PAC – Conference on Bioplastics in PackagingDüsseldorf, Maritim HotelVeranstalter: bioplastics Magazine
www.bio-pac.info
Termine
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kunststoffland NRW-Mitglieder
kunststoffland NRW Veranstaltung
kunststoffland NRW vor Ort bei 3M Deutschland GmbH
Mobilität & Leichtbau – Herausforderungen und Chancen für (Automobil-) Zulieferer
wann: Donnerstag, 5. September 2019 14.00 Uhr bis ca. 19.00 Uhr
wo: 3M Deutschland GmbH, Neuss
Ansprechpartnerin bei kunststoffland NRW:Katja KirschnerTelefon +49 211 210 940 15 oderE-Mail: kirschner@kunststoffland-nrw.de
Infos und Anmeldung unterwww.kunststoffland-nrw.de
Auszug aus dem Programm:
Begrüßung kunststoffland NRWReinhard Hoffmann, Gerhardi Kunststofftechnik GmbH, Vorsitzender kunststoffland NRW e. V.
EinleitungDr. Axel Tuchlenski, Head of Global Product & Application Development, LANXESS Deutschland GmbH, Vorstand kunststoffland NRW
Begrüßung GastgeberDr. Chris Howitt, Technical Director, Research & Development, 3M Europe, Middle East & Africa
„Mobilitätskonzepte mit Zukunft – Herausforderungen und Chancen für neue Materialien“ Christoph Küsters, Technischer Leiter Automotive Electrification, 3M Europe, Middle East & Africa
„Emissionsfreie Mobilität mit Batterie und Brennstoffzelle – neue Chancen für die Zuliefererindustrie“? Dr. Jörg Karstedt (Koordinator Elektromobilität, stellv. Abteilungsleiter, ZBT GmbH – Zentrum für BrennstoffzellenTechnik
„Automobilindustrie im Umbruch – Auswirkungen auf die Industrie“ Andy Fuchs, General Manager Europe & Africa, Toyota Mobility Foundation
Elektromobilität: Chancen und Risiken für die Zuliefererindustrie?Ryan Hassoun, Team Lead Electric Powertrain, technical consultant, eMobility p3 group GmbH
Mobilitätskonzepte & Leichtbau – Podiumsdiskussion unter Einbezug des Plenums mit:Christoph KüstersDr. Jörg KarstedtAndy FuchsRyan Hassoun
Get Together und Imbiss
Wir danken unserem Vereinsmitglied und Gastgeber 3M Deutschland GmbH.
Informationen aus dem kunststoffland NRW www.kunststoffland-nrw.de42 43
VEREINVEREIN