Post on 27-Aug-2019
Wir schaff en Vertrauen
SCHUFAKredit-Kompass 2019Empirische Untersuchung der privaten Kreditaufnahme in Deutschland
Finanzkompetenz im digitalen Zeitalter
rz sch-1451 Cover Kreditkompass 2019.indd 1 07.03.19 09:47
Wir schaff en Vertrauen
SCHUFAKredit-Kompass 2019Empirische Untersuchung der privaten Kreditaufnahme in Deutschland
Finanzkompetenz im digitalen Zeitalter
rz sch-1451 Cover Kreditkompass 2019.indd 1 07.03.19 09:47
2 Inhaltsverzeichnis
SCHUFA Holding AG 3
Vorwort 4 Dr. Michael Freytag
1 Ergebnisse im Überblick 6
Rückzahlungsverhalten konstant auf hohem Niveau 6
Risiken der privaten Kreditaufnahme gering 6
Die Deutschen und die Digitalisierung: aufgeschlossen und wissbegierig 7
Banking neu definiert 7
2 Private Kreditaufnahme in Deutschland 8
Repräsentative Auswertungen auf Basis der SCHUFA-Daten
Einleitung 8
Trends der privaten Kreditaufnahme 9
Zahlungsstörungen im regionalen Vergleich 21
Fazit 25
3 Risiken der privaten Kreditaufnahme 26
Einleitung 26
Das SCHUFA-Risikomodell 26
Der SCHUFA-Privatverschuldungsindex (PVI) 29
Fazit 31
4 Die Deutschen und die Digitalisierung: aufgeschlossen und wissbegierig 41Professor Manfred Güllner
Verbraucher sind interessiert an technischen Neuerungen 41
Nutzung digitaler Angebote im Finanzbereich 44
Wahrnehmung neuer gesetzlicher Regelungen 49
Maßnahmen zum Datenschutz und zur Sicherheit persönlicher Daten 52
Fazit 53
5 Banking neu definiert 54Interview mit Peter Villa und Dr. Florian Haagen
6 Glossar 60
Anhang 64
SCHUFA-Verbraucherbeirat 64
SCHUFA Ombudsmann 64
SCHUFA Kredit-Kompass 65
Bücher 66
Nimm deine Finanzen in die Hand – Das Bildungsengagement der SCHUFA 70
Abbildungsverzeichnis 72
Fragebogen „SCHUFA Kredit-Kompass 2019: Digitale Angebote im Finanzdienstleistungsbereich“ 75
Impressum 84
Inhaltsverzeichnis
SCHUFA Holding AG 3
SCHUFA Holding AG
Zahlen, Daten & Fakten
�� Der Datenbestand der SCHUFA umfasst 943 Millionen Informationen
zu 67,7 Millionen natürlichen Personen und 6 Millionen Unternehmen.
�� Pro Tag erteilt die SCHUFA rund 450.000 Auskünfte an Vertragspartner-
unternehmen und Verbraucher.
�� 9.500 Firmenkunden aus Kreditwirtschaft, Handel und Dienstleistungen
sind als Vertragspartner angeschlossen.
�� 2,1 Millionen Verbraucher nutzen die SCHUFA als Privatkunden über das Online-
Portal www.meineSCHUFA.de.
�� Zu 90,8 Prozent der Verbraucher liegen ausschließlich positive Informationen vor.
�� 97,9 Prozent aller Konsumentenkredite werden ordnungsgemäß zurückgezahlt.
4 Vorwort
Vorwort
Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser,
bereits vor 47 Jahren begann für die SCHUFA das digitale
Zeitalter: 1972 wurde die erste Auskunft aus einem EDV-
gestützten SCHUFA-System erteilt. Was damals ein großer
Schritt war, ist mittlerweile Normalität; die elektronische
Datenverarbeitung ist heute Standard, und deren Weiter-
entwicklung vollzieht sich rasend schnell. Die fortschrei-
tende Digitalisierung schafft in nahezu allen Lebensberei-
chen neue Möglichkeiten für Unternehmen und Verbrau-
cher. Die Chancen dieser Entwicklung zu nutzen und
gleich zeitig die mit neuen Technologien verbundenen
Risiken zu minimieren, bleibt Anspruch und Herausforde-
rung zugleich. Die SCHUFA leistet mit ihren Informationen dazu einen wichtigen Beitrag.
Ihre Aufgabe ist es, Wirtschaft und Verbrauchern Kreditgeschäfte zu ermöglichen und
für mehr Sicherheit und Schutz vor Betrug zu sorgen. Dazu stellt die SCHUFA Informa-
tionen zur Verfügung, die das Ergebnis fundierter Analysen und Prognosen auf Basis
modernster wissenschaftlicher Verfahren sind. Ihre besondere Funktion erfüllt die SCHUFA
auch im digitalen Zeitalter mit größter Sorgfalt und höchsten Ansprüchen an Datenquali-
tät und Datenschutz. Als neutraler Informationsvermittler hat sie damit eine grundlegende
Bedeutung für den Wirtschaftsstandort Deutschland, denn ein funktionierendes Kredit-
system ist ein wesentlicher Eckpfeiler für gesundes Wachstum, die Sicherung von Arbeits-
plätzen und den Wohlstand in unserem Land.
Vorbildliches Kreditverhalten
Günstige gesamtwirtschaftliche Verhältnisse wie hohe Beschäftigung, geringe Preissteige-
rung und niedrige Zinsen stärkten in 2018 den privaten Konsum, der auch kreditfinanziert
ist. Der aktuelle SCHUFA Kredit-Kompass bestätigt, dass Verbraucher in Deutschland
dabei weiterhin überaus verantwortungsbewusst mit ihren Kreditverpflichtungen umge-
hen. 97,9 Prozent der Ratenkredite wurden 2018 zuverlässig bedient. Gegenüber 2017
hat sich das Rückzahlungsverhalten damit auf bereits hohem Niveau erneut verbessert.
2018 wurden 7,9 Millionen Ratenkredite neu aufgenommen, der Gesamtbestand an
Ratenkrediten im SCHUFA-Datenbestand erreichte damit 18,4 Millionen. Der Anteil von
Krediten mit einer Kreditsumme von mehr als 10.000 Euro an den neu abgeschlossenen
Ratenkrediten war wie schon im Vorjahr auch 2018 am größten. Die Kreditaufnahme
erfolgt wohlüberlegt; Verbraucher vergleichen zunehmend Kreditkonditionen verschie-
dener Anbieter, bevor sie sich für einen Kredit entscheiden. Die Anzahl der Anfragen zu
Kreditkonditionen ist im Vergleich zum Vorjahr um mehr als ein Viertel auf 34,8 Millionen
angewachsen.
Vorwort 5
Digitalisierung: Verbraucher nutzen neue Möglichkeiten und sind
sicherheitsbewusst
In die gesamte Finanzindustrie halten digitale Angebote Einzug, die nicht nur das Ver-
gleichen von Kreditkonditionen einfacher machen. Allerdings ist die Convenience, die
das Internet den Verbrauchern bei der Erledigung von Finanzgeschäften bietet, auch mit
der Preisgabe persönlicher Daten verbunden, denn ohne deren Weitergabe funktioniert
in der Online-Welt keine Geschäftsbeziehung. Daher ist es wichtig, dass die Verbraucher
informiert sind und ihre persönlichen Daten adäquat schützen.
Gemeinsam mit dem Marktforschungsinstitut forsa haben wir eine exklusive Befragung
zur Nutzung digitaler Angebote im Finanzdienstleistungsbereich durchgeführt und dabei
auch das Sicherheits bewusstsein der Verbraucher beleuchtet. Die Ergebnisse zeigen ein
starkes Interesse an digitalen Finanzangeboten. Über die Hälfte der Befragten empfindet
neue digitale Angebote und Finanzdienstleistungen als Erleichterung. Die Nutzer verhal-
ten sich dabei durchaus sicherheitsbewusst. Das Gros der Verbraucher achtet zum Beispiel
auf unterschiedliche Passwörter für verschiedene Anwendungen. Auch die Zwei-Faktor-
Authentifizierung wird mehrheitlich als hilfreich und sinnvoll eingeschätzt.
Moderne Technologien und neue gesetzliche Regelungen ermöglichen neue Services.
Ein Beispiel dafür ist die vom Europäischen Parlament beschlossene Payment Service
Directive 2 (PSD2), nach der Kreditinstitute Dritten – zum Beispiel Finanzdienstleistern –
auf Wunsch des Kontoinhabers Einblick in dessen Kontodaten gewähren müssen.
Ein Experteninterview zeigt, welchen Mehrwert dieses sogenannte Access-to-Account-
Verfahren für Verbraucher bietet und warum die SCHUFA und das Fintech finAPI hier
zukunftsweisend zusammenarbeiten.
Ich wünsche Ihnen eine informative und anregende Lektüre!
Dr. Michael Freytag
Vorsitzender des Vorstandes
6 Ergebnisse im Überblick
Kapitel 2: Rückzahlungsverhalten konstant auf hohem Niveau
In Deutschland werden Ratenkredite in der Regel pünktlich und zuverlässig zurückge -
zahlt: Im Jahr 2018 wurden 97,9 Prozent aller Ratenkredite ordnungsgemäß bedient.
Damit hat sich das Rückzahlungsverhalten 2018 gegenüber den Vorjahren leicht ver-
bessert. Entsprechend hoch ist auch die Anzahl der positiven Kreditbiographien: Zu
90,8 Prozent der bei der SCHUFA verzeich neten Personen liegen ausschließlich positive
Informationen vor. Das ist das zentrale Ergebnis der aktuellen Auswertungen der privaten
Kreditaufnahme, die jährlich auf Basis der SCHUFA-Daten zusammengestellt werden.
Das Interesse an Ratenkrediten in Deutschland ist weiterhin hoch. So ist die Zahl der
laufenden Ratenkredite 2018 auf 18,4 Millionen angewachsen. Zudem vergleichen
Verbraucher in Deutschland zunehmend Kreditangebote: 2018 wurden 34,8 Millionen
Anfragen im Rahmen der Kreditkonditionenermittlung seitens der Banken an die SCHUFA
gestellt. Dies ist im Vergleich zu 2017 ein Anstieg um 27,8 Prozent. Dennoch hatten
insgesamt nur 15,8 Prozent der Verbraucher im SCHUFA-Datenbestand einen Raten-
kredit. Die durchschnittliche Höhe der neu aufgenommenen Ratenkredite ist 2018 auf
11.140 Euro gestiegen. Entsprechend hat sich auch die durchschnittliche Laufzeit neuer
Raten kredite weiter erhöht. Sie lag 2018 bei 50,6 Monaten.
Kapitel 3: Risiken der privaten Kreditaufnahme gering
Um die Risiken der privaten Kreditaufnahme in Deutschland detailliert abzubilden,
nutzt die SCHUFA zwei selbst entwickelte Instrumente – das SCHUFA-Risikomodell
und den SCHUFA-Privatverschuldungsindex (PVI).
Das SCHUFA-Risikomodell zeigt, dass zu einem Großteil der Personen (90,6 Prozent),
zu denen die SCHUFA 2018 Daten gespeichert hatte, keine Informationen über
Zahlungsstörungen vorliegen. Im Vergleich zu den Vorjahren ist dies erneut eine
leichte Ver besserung.
Gemäß PVI sinkt die Verschuldungs- und Überschuldungsgefahr in Deutschland:
Im Zeitraum 2017 bis 2019 zeigt der PVI jährlich eine leichte Verbesserung an.
1 Ergebnisse im Überblick
Ergebnisse im Überblick 7
Kapitel 4: Die Deutschen und die Digitalisierung: aufgeschlossen und wissbegierig
Eine exklusive Online-Befragung der forsa im Auftrag der SCHUFA Holding AG zeigt, dass
die Mehrheit der Befragten an technischen Neuerungen und Entwicklungen durchweg
interessiert ist. Etwas mehr als die Hälfte der Befragten (54 Prozent) bewertet neue
digitale Angebote im Finanzdienstleistungsbereich als Erleichterung. Von den digitalen
Dienstleistungsangeboten im Finanzbereich kennen heute nahezu alle (99 Prozent) das
Online-Banking und eine große Mehrheit von 84 Prozent nutzt es auch. Neue digitale
Angebote wie die Möglichkeit, Dritten Einsicht in die eigenen Kontodaten zu geben, sind
nur relativ wenigen (21 Prozent) bekannt. Beim Umgang mit ihren persönlichen Daten
sind die Befragten durchaus sensibilisiert und haben deshalb auch bei der Preisgabe ihrer
Daten Bedenken. Fast 80 Prozent geben an, dass sie für verschiedene Nutzerkonten im
Internet unterschiedliche Passwörter nutzen. 72 Prozent achten auch auf ungewöhnliche
und nicht zusammenhängende Buchstabenverbindungen, Sonderzeichen und Zahlen bei
den eigenen Passwörtern und Zugangscodes.
Kapitel 5: Banking neu definiert
Seit 2018 gilt auch in Deutschland die Zahlungsdiensterichtlinie PSD2. Sie legt fest, dass
Banken Schnittstellen zur Verfügung stellen müssen, damit Drittdienstleister mit Erlaubnis
des Verbrauchers in seinem Namen auf seine Bankdaten zugreifen dürfen. Im Experten-
interview erklären Dr. Florian Haagen, Gründer und CEO von finAPI, und Peter Villa,
Vorstandsmitglied der SCHUFA, wie der Verbraucher damit mehr Übersicht und Kontrolle
über seine Finanzangelegenheiten bekommen kann und warum die Zusammenarbeit
von finAPI und SCHUFA für alle Seiten positiv ist.
8 Private Kreditaufnahme in Deutschland
2 Private Kreditaufnahme in Deutschland
Repräsentative Auswertungen auf Basis der SCHUFA-Daten
Einleitung
Seit 92 Jahren ermöglicht die SCHUFA für Verbraucher und Wirtschaft eine schnelle und
sichere Kreditvergabe. Sie trägt entscheidend dazu bei, dass sich die Kreditwirtschaft in
Deutschland stabil und mit niedrigen Ausfallraten entwickelt.
2018 umfasste der SCHUFA-Datenbestand 943 Millionen Informationen zu 67,7 Millionen
volljährigen Privatpersonen und zu 6 Millionen Unternehmen in Deutschland. Neben
personenbezogenen Daten wie Name, Geburtstag und Anschrift speichert die SCHUFA
bei natürlichen Personen auch kreditrelevante Angaben wie Informationen über laufende
Kredite, Kredithöhen und Zahlungsausfälle.
Im folgenden Kapitel werden zunächst die Trends der privaten Kreditaufnahme betrach-
tet. Die empirische Grundlage bildet dabei der Datenbestand der SCHUFA. Untersucht
werden verschiedene Indikatoren zur Entwicklung der Kreditverpflichtungen und des
Rückzahlungsverhaltens in Deutschland.
Im Vordergrund stehen dabei Ratenkredite, die typischste Form der Konsumentenkredite.
Hypothekarkredite und Leasingverträge sind hier nicht einbezogen. Ferner fließen die im
SCHUFA-Datenbestand gespeicherten Daten aus öffentlichen Verzeichnissen wie den
Schuldnerregistern der Amtsgerichte in die Datenanalysen ein. Einige Auswertungen
zeigen auch eine Differenzierung nach dem Lebensalter auf.
Private Kreditaufnahme in Deutschland 9
Trends der privaten Kreditaufnahme
Nach Angaben des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen
Entwicklung – einem unabhängigen Gremium aus Vertretern von Deutschlands bekann-
testen Wirtschaftsforschungsinstituten – bleibt die Binnenkonjunktur 2019 wie auch
schon 2018 stabil. Die Zahl der Arbeitslosen sinkt weiter, und die Inflation bleibt gering.
Gemeinsam mit der prognostizierten Niedrigzinspolitik haben die Verbraucher weiterhin
Planungs sicherheit – auch bei größeren Ausgaben. Erneut sind reale Einkommenszu-
wächse wahrscheinlich, die den finanziellen Spielraum der Haushalte erhöhen und auch
Sicherheit für den ratenkredit finanzierten privaten Konsum bieten. Diese gute binnen-
wirtschaftliche Situation bildet die Basis für Kreditgeschäfte in Deutschland.
Rückzahlungsverhalten leicht verbessert
Das Rückzahlungsverhalten kann anhand verschiedener
Indikatoren untersucht werden.
97,9 Prozent aller aufgenommenen Ratenkredite wurden
2018 vertragsgemäß bedient (siehe Ab bildung 2.1).
Damit ist der Anteil der vertragsgemäß zurückgezahlten
Kredite gegenüber dem Vorjahr leicht gestiegen. Im
längerfristigen Vergleich ist festzustellen, dass sich das
Rückzahlungsverhalten bereits seit vielen Jahren auf sehr
hohem Niveau befindet.
Junge Verbraucher verbessern sich weiter
Zwischen den einzelnen Altersgruppen gibt es geringe Unterschiede im Rückzahlungsver-
halten. Erfreulich ist, dass der Trend zur Verbesserung des Rückzahlungs verhaltens ganz
junger Verbraucher im Alter von 18 bis 19 Jahren weiter anhält. Während diese Alters-
gruppe 2015 noch 97,3 Prozent aller Ratenkredite vertragsgemäß bedient hatte, waren es
2016 bereits 98,1 Prozent und 2017 98,2 Prozent. 2018 verbesserte sich der Wert weiter
auf 98,3 Prozent. Die niedrigsten Rückzahlungsquoten haben Ver braucher im Alter von
25 bis 34 Jahren, allerdings haben auch sie 97,3 Prozent aller Ratenkredite vertragsgemäß
bedient. Mit zunehmendem Alter steigt der Anteil der Raten kredite, die jeweils vertrags-
konform zurückgezahlt werden. Die höchste vertragsgemäße Rückzahlungsquote haben
Verbraucher von 55 bis 59 Jahren (siehe Abbildung 2.2).
Regional betrachtet zeigt sich, dass vor allem Verbraucher im Osten Deutschlands ihre
Ratenkredite zuverlässig bedienen. Hier finden sich gehäuft Kreise und kreisfreie Städte,
in denen die Verbraucher eine Rückzahlungsquote von mehr als 98,25 Prozent aufweisen
(siehe Karte 2.1 Seite 10).
Rückzahlungsverhalten konstant auf hohem Niveau Abb. 2.1: Anteil der vertragsgemäß bedienten Ratenkredite an allen Ratenkrediten; in Prozent
Quelle: SCHUFA Holding AG.
201620152014
97,897,5 97,6 97,8 97,9
2017 201897,0
97,5
98,0
10 Private Kreditaufnahme in Deutschland
Das Rückzahlungsverhalten der Verbraucher ist 2018 in vielen Landesteilen gutKarte 2.1: Anteil vertragsgemäß bedienter Ratenkredite an allen Ratenkrediten; nach Kreisen; in Prozent
Prozent
98,25
< 98,25–98,00
< 98,00–97,75
< 97,75–97,50
< 97,50–97,25
< 97,25–97,00
< 97,00
>
Bayern
Niedersachsen
Hessen
Brandenburg
Sachsen
Baden-Württemberg
Nordrhein-Westfalen
Thüringen
Sachsen-Anhalt
Rheinland-Pfalz
Mecklenburg-Vorpommern
Schleswig-Holstein
Saarland
Berlin
Hamburg
Bremen
Quelle: SCHUFA Holding AG.
Private Kreditaufnahme in Deutschland 11
Damit lässt sich festhalten: Menschen in Deutschland haben insgesamt ein sehr gutes
Rückzahlungsverhalten. Vor allem die Altersgruppen, die Ratenkredite überdurchschnitt-
lich oft nutzen, haben ihre finanziellen Verhältnisse gut im Griff und weisen deshalb
unterdurchschnittliche Anteile von ausgefallenen Krediten an allen Ratenkrediten auf.
Aber auch ganz junge Menschen im Alter von 18 bis 19 Jahren weisen eine geringe
Ausfallquote auf.
Anzahl der Kreditkonditionenanfragen steigt weiter stark
Erkundigt sich eine Privatperson nach den Konditionen für einen Ratenkredit bei einer
Bank, so holt die Bank in der Regel eine Auskunft zur Bonität der betreffenden Person
bei der SCHUFA ein. Die Anzahl der im Laufe eines Jahres bei der SCHUFA eingehenden
Kre ditkonditionenanfragen gilt daher in gewisser Weise als Maßstab für das Interesse
an Ratenkrediten in diesem Jahr. Allerdings sind in den vergangenen Jahren die Möglich-
keiten einer Kreditkonditionenanfrage durch Vergleichsportale im Internet deutlich
einfacher ge worden, so dass allein schon aus diesem Grund die Konditionenanfragen
jährlich steigen.
Wie Abbildung 2.3 zeigt, stellten Banken im Jahr 2018
insgesamt 34,8 Millionen Anfragen im Rahmen der Kre-
ditkonditionenermittlung an die SCHUFA. Damit hat sich
der Trend steigender Anfragen aus den vorangegangenen
Jahren auf hohem Niveau fortgesetzt. Gegenüber 2017
betrug der Zuwachs 7,6 Millionen Anfragen, das ent-
spricht 27,8 Prozent. 2017 legten die Anfragen gegen-
über dem Vorjahr um 18,9 Prozent zu. Die Konsumenten
vergleichen immer häufiger vor Abschluss eines Raten-
kredits die Kon ditionen unterschiedlicher Anbieter.
Hier dargestellte
Anfragen von
Banken sind
spezielle Anfragen
im Rahmen der
Kreditkonditionen-
ermittlung.
Rückzahlungsverhalten junger Erwachsener (18 bis 19 Jahre) verbessert sich weiter Abb. 2.2: Anteil vertragsgemäß bedienter Ratenkredite an allen Ratenkrediten nach Altersgruppen; in Prozent
Gesamtwerte Deutschland2018: 97,92017: 97,82016: 97,8
2016 2017 2018 Quelle: SCHUFA Holding AG.
18-19 Jahre
20-24 Jahre
25-29 Jahre
30-34 Jahre
35-39 Jahre
40-44 Jahre
45-49 Jahre
50-54 Jahre
55-59 Jahre
60-64 Jahre
65-74 Jahre
> 74 Jahre96,0
97,0
98,0
99,0
98,1
98,2
98,3
97,4
97,4
97,4
97,2
97,2
97,3
97,1
97,2
97,3
97,4
97,4
97,5
97,7
97,8
97,8
98,1
98,1
98,2
98,2
98,3
98,4
98,3
98,4
98,5
98,2
98,3
98,4
98,3
98,3
98,4
98,0
98,0
98,2
Anfragen nehmen deutlich zuAbb. 2.3: Anfragen von Banken nach einer SCHUFA-Auskunft im Rahmen der Kreditkonditionenermittlung; in 1.000
Quelle: SCHUFA Holding AG.
34.77422.902 27.220
201820172016
12 Private Kreditaufnahme in Deutschland
Die Zahl der Konsumenten, die sich vor dem Abschluss eines Ratenkredits umfassend
informieren und die Konditionen mehrerer Kreditangebote vergleichen, stieg 2018 er-
neut. Während 2016 für einen Kredit durchschnittlich 1,8 und 2017 schon 2,1 Anfragen
von Banken nach einer SCHUFA-Auskunft im Rahmen der Kreditkonditionenermittlung
gestellt wurden, waren es 2018 bereits 2,7 Anfragen (siehe Abbildung 2.4).
Der Zuwachs der durchschnittlichen Anfragen pro Kredit betrifft alle Altersgruppen.
Die Kredit aufnahme erfolgt somit in der Regel wohlüberlegt und nicht leichtfertig.
Jüngere Menschen handeln an dieser Stelle besonders verantwortungsbewusst: In den
Altersgruppen 20 bis 29 Jahre wurde 2018 überdurchschnittlich oft eine SCHUFA-Anfrage
im Rahmen der Kreditkonditionenermittlung durch eine Bank veranlasst. Die Altersgruppe
25 bis 29 Jahre sowie die Gruppe der 30- bis 34-Jährigen stellten hierbei mit 3,5 Konditio-
nenanfragen die meisten Anfragen pro Kredit. In den Altersgruppen 35 bis 39 Jahre und
40 bis 44 Jahre waren es 3,3 beziehungsweise 3,0 Anfragen. 35- bis 59-Jährige holen
dabei auf: In diesen Altersgruppen lag die Zuwachsrate der durchschnittlichen Anzahl der
Kreditkonditionenanfragen bei über 30 Prozent. Damit gilt: Auch Menschen im mittleren
Alter, die Ratenkredite in Anspruch nehmen, ver gleichen überdurchschnittlich oft unter-
schiedliche Angebote.
Anzahl der neuen Kredite sinkt leicht
Nachdem die Zahl der 2017 neu abgeschlossenen
Ratenkreditverträge erstmals die 8-Millionen-Marke
überschritten hatte, war 2018 ein leichter Rückgang der
neuen Kreditverträge um 124.674 auf 7,9 Millionen zu
verzeichnen. Gegenüber dem Vorjahr bedeutete dies eine
Verringerung um 1,6 Prozent. 2017 war die Anzahl der
Kreditverträge um 4,4 Prozent gegenüber 2016 gestiegen
(siehe Abbildung 2.5).
Menschen im mittleren Lebensalter holen bei den Kreditkonditionenanfragen auf Abb. 2.4: Durchschnittliche Anzahl der Anfragen von Banken nach einer SCHUFA-Auskunft im Rahmen der Kreditkonditionenermittlung pro Kredit; nach Altersgruppen
18-19 Jahre 20-24 Jahre 25-29 Jahre 30-34 Jahre 35-39 Jahre 40-44 Jahre 45-49 Jahre 50-54 Jahre 55-59 Jahre 60-64 Jahre 65-69 Jahre 70-74 Jahre > 74 Jahre
Gesamtwerte Deutschland2018: 2,72017: 2,12016: 1,8
2016 2017 2018 Quelle: SCHUFA Holding AG.
1,5
2,1
2,4
2,3
2,1
2,0
1,8
1,6
1,4
1,3
1,3
1,1
1,0
2,0
2,4
2,5
3,2
2,8
3,5
2,7
3,5
2,5
3,3
2,3
3,0
2,0
2,7
1,8
2,4
1,6
2,1
1,5
1,9
1,4
1,7
1,2
1,5
1,0
1,2
Anzahl der neuen Kreditverträge leicht rückläufig Abb. 2.5: Anzahl der im jeweiligen Jahr neu abgeschlossenen Ratenkreditverträge; in 1.000
Quelle: SCHUFA Holding AG.
7.8887.671 8.012
2016 2017 2018
Private Kreditaufnahme in Deutschland 13
Zahl laufender Kredite steigt
Am 31.12.2018 gab es in Deutschland laut SCHUFA-Datenbestand circa 18,4 Millionen
laufende Ratenkredite. Gegenüber dem 31.12.2017 hat die Zahl der Ratenkredite um
2,5 Prozent zugenommen (siehe Abbildung 2.6). Obwohl die Anzahl neuer Kredite 2018
gegenüber dem Vorjahr leicht rückläufig war, stieg die Anzahl der insgesamt laufenden
Ratenkredite. Dies ist auf die längeren Laufzeiten der in den vergangenen Jahren abge-
schlossenen Kredite zurückzuführen.
Entgegen dem Trend verringerte sich der Bestand der laufenden Ratenkredite 2018
gegenüber dem Vorjahr in drei Altergruppen: bei den 18- bis 19-Jährigen, den 25- bis
29-Jährigen und den 45- bis 49-Jährigen.
Den höchsten Bestand an laufenden Ratenkrediten am Jahresende 2018 wiesen mit
2,6 Millionen Menschen im Alter von 50 bis 54 Jahren auf. Auch insgesamt haben Men-
schen in den mittleren Lebensjahren den höchsten Bestand an laufenden Ratenkrediten.
Der Ratenkreditbestand ist 2018 bei den 55- bis 59-Jährigen mit 6,0 Prozent am stärksten
gestiegen. Der sozio ökonomische Trend einer stärkeren wirtschaftlichen Teilhabe der über
50-Jährigen spiegelt sich somit auch in den SCHUFA-Daten wider . Wie schon in den Vor-
jahren gilt, dass junge und ältere Menschen insgesamt weniger laufende Ratenkredite
halten als Menschen in mittleren Lebensjahren.
Zahl der laufenden Ratenkredite sinkt im Alter von 45 bis 49 Jahren erneut gegen den Trend Abb. 2.6: Anzahl laufender Ratenkredite; nach Altersgruppen
18-19 Jahre 20-24 Jahre 25-29 Jahre 30-34 Jahre 35-39 Jahre 40-44 Jahre 45-49 Jahre 50-54 Jahre 55-59 Jahre 60-64 Jahre 65-69 Jahre 70-74 Jahre > 74 Jahre
656.
529
775.
666
464.
238
418.
610
1.55
9.89
7
1.79
9.63
5
1.89
9.37
3
1.89
6.27
9
2.37
2.94
1
2.45
1.79
8
1.87
6.55
4
1.18
2.05
0
2016 2017 2018 Quelle: SCHUFA Holding AG.
34.9
50
Gesamtwerte Deutschland2018: 18.447.3642017: 17.990.0872016: 17.388.565
679.
516
691.
638
821.
959
847.
758
486.
039
507.
621
430.
562
438.
005
1.59
5.22
9
1.58
7.34
8
1.89
0.25
6
1.98
9.42
1
1.99
4.42
7
2.06
6.51
9
1.94
7.44
7
2.02
6.46
0
2.34
4.77
2
2.27
8.25
2
2.52
0.39
4
2.55
2.66
6
1.99
6.56
4
2.11
6.81
2
1.24
7.24
4
1.31
0.33
5
35.6
33
34.4
84
14 Private Kreditaufnahme in Deutschland
Anteil der Personen mit Kredit rückläufig
Der Anteil der Verbraucher, die einen Ratenkredit halten, war 2018 geringer als vor fünf
Jahren (2013). 2018 hatten 15,8 Prozent der Verbraucher im SCHUFA-Datenbestand
einen Ratenkredit, 2013 waren es noch 16,5 Prozent (siehe Abbildung 2.7).
Betrachtet man die verschiedenen Altersgruppen, sind zwei gegenläufige Entwicklungen
auffällig: Während der Anteil der Menschen mit Ratenkredit bis zum Alter von 54 Jahren
gesunken ist, stagnierte beziehungsweise stieg er bei Älteren. 2013 lag der Anteil der
Verbraucher mit Ratenkredit im Alter von 60 bis 64 Jahren unter dem ermittelten Durch-
schnitt. Dieses Verhältnis drehte sich 2018 um: Mit 16 Prozent lag der Anteil der Ver-
braucher dieser Altersgruppe leicht über dem Bundesdurchschnitt von 15,8 Prozent.
Immer noch gilt, dass in der Phase von Ausbildung, Studium und ersten Schritten am
Arbeitsmarkt die Zahl der Personen, die einen Ratenkredit halten, schnell zunimmt.
Während nur 2,5 Prozent der 18- bis 19-Jährigen 2018 einen laufenden Ratenkredit
hatten, waren es bei den 30- bis 34-Jährigen bereits 19,0 Prozent. Auch in den nächst-
höheren Altersgruppen war der Anteil der Personen mit Ratenkredit deutlich höher
als in der jüngsten Altersgruppe.
In der Altersgruppe 45 bis 49 Jahre ist der Spitzenwert erreicht: 22,2 Prozent der
Menschen dieser Altersgruppe hatten 2018 mindestens einen laufenden Ratenkredit.
Bei den 50- bis 54-Jährigen waren es immerhin noch 21,8 Prozent und bei den 55- bis
59-Jährigen 20,1 Prozent. Diese Annäherung spiegelt die zunehmende wirtschaft liche
Aktivität dieser Altersgruppe wider.
Erst in der Altersgruppe 60 bis 64 Jahre lag 2018 der Anteil der Personen mit laufendem
Ratenkredit unter der 20-Prozent-Marke und wurde mit zunehmendem Alter deutlich
kleiner.
Anteil der Älteren mit Ratenkrediten steigt entgegen dem Trend Abb. 2.7: Anteil der Personen mit Ratenkredit in der jeweiligen Altersgruppe des SCHUFA-Datenbestands; in Prozent
18-19 Jahre 20-24 Jahre 25-29 Jahre 30-34 Jahre 35-39 Jahre 40-44 Jahre 45-49 Jahre 50-54 Jahre 55-59 Jahre 60-64 Jahre 65-69 Jahre 70-74 Jahre > 74 Jahre
Gesamtwerte Deutschland2018: 15,82013: 16,52008: 16,6
2008 2013 2018 Quelle: SCHUFA Holding AG.
2,63,7
3,4
2,6
2,5 3,3
12,1
12,7
18,5
18,7
19,7
20,6
20,9
21,5
22,2
22,2
22,8
22,6
22,3
21,2
19,8
18,3
15,8
14,3
12,6
11,0
9,5
8,6
11,3
17,6
19,0
19,6
21,2
22,2
21,8
20,1
16,0
12,6
10,4
Private Kreditaufnahme in Deutschland 15
Steigender Anteil der Ratenkredite über 10.000 Euro
2018 war der Anteil der neu abgeschlossenen Kleinkredite mit einer Höhe von bis zu
1.000 Euro gegenüber 2017 deutlich um 2,3 Prozentpunkte auf 21,8 Prozent rückläufig
(siehe Abbildung 2.8 ). Der Anteil der Raten kredite größer 1.000 bis 3.000 Euro legte da-
gegen minimal auf 15 Prozent zu. Der Anteil der Kredite über 3.000 bis 10.000 Euro an
den insgesamt neu abgeschlossenen Ratenkrediten war mit 24,2 Prozent nur geringfügig
kleiner als 2017. Gestiegen ist der Anteil der hohen Kreditsummen über 10.000 Euro.
Er legte 2018 um 2,8 Prozentpunkte auf 39,1 Prozent zu. Wie in den Vorjahren entfällt
auf solche hohen Kreditsummen der größte Anteil der 2018 neu abgeschlossenen Raten-
kredite.
Die durchschnittliche Höhe neu aufgenommer Kredite steigt
Die durchschnittliche Kredithöhe ist 2018 über alle Alters klassen hinweg deutlich gestie-
gen. Damit setzt sich der seit 2013 festgestellte Trend deutlich steigender Kredithöhen –
nach einer kurzzeitigen Stagnation 2017 – wieder fort. Die durchschnitt liche Höhe neu
aufgenommener Kredite nahm 2018 gegenüber 2017 um 8,5 Prozent auf 11.140 Euro
zu (siehe Abbildung 2.9). 2017 lag der Zuwachs nur bei 0,5 Prozent, 2016 waren es
Die Kredithöhen
steigen in allen
Altersklassen.
Vergleich der KreditsummenAbb. 2.8 : Anteile der jeweiligen Kredithöhen an im jeweiligen Jahr neu abgeschlossenen Kreditverträgen1); in Prozent
1) Hierbei sind ausschließlich Ratenkredite berücksichtigt worden, keine Hypothekarkredite. Quelle: SCHUFA Holding AG.
>3.000 bis 10.000 Euro
36,6
≤ 1.000 Euro
25,5
2016
23,0
14,9>1.000 bis 3.000 Euro
>10.000 Euro
>3.000 bis 10.000 Euro
36,3
≤ 1.000 Euro
24,7
2017
24,1
14,8 >1.000 bis 3.000 Euro
>10.000 Euro
>3.000 bis 10.000 Euro
39,1
≤ 1.000 Euro
24,2
2018
21,8
15,0 >1.000 bis 3.000 Euro
>10.000 Euro
Durchschnittliche Kredithöhe steigt 2018 in allen Altersgruppen deutlichAbb. 2.9: Durchschnittliche Höhe der im jeweiligen Jahr neu aufgenommenen Kredite; nach Altersgruppen; in Euro
18-19 Jahre 20-24 Jahre 25-29 Jahre 30-34 Jahre 35-39 Jahre 40-44 Jahre 45-49 Jahre 50-54 Jahre 55-59 Jahre 60-64 Jahre 65-74 Jahre > 74 Jahre
Gesamtwerte Deutschland2018: 11.1402017: 10.2722016: 10.225
2016 2017 2018 Quelle: SCHUFA Holding AG.
4.47
3
6.40
7
8.28
4
9.58
5
10.3
81
10.7
94
11.3
47
11.7
06
11.7
70
11.2
05
9.54
0
7.50
9
4.33
4
4.96
6
6.40
8
7.08
7
8.34
1
9.20
5
9.70
3
10.6
69
10.4
39
11.4
62
10.8
50
11.8
35
11.4
12
12.2
75
11.7
84
12.7
06
11.7
77
12.6
13
11.1
33
11.8
42
9.60
5
10.2
28
7.57
1
7.87
2
16 Private Kreditaufnahme in Deutschland
7,1 Prozent (Zuwachs jeweils gegenüber dem Vorjahr). Bei ganz jungen Erwachsenen im
Alter von 18 bis 19 Jahren war der Zuwachs 2018 mit 14,6 Prozent am größten. Bei den
jungen Erwachsenen bis 29 Jahre nahm die durchschnittliche Kredithöhe um mehr als
10 Prozent zu. Menschen ab 40 Jahren hingegen verzeichneten nur unterdurchschnitt-
liche Zuwächse in der Höhe neu aufge nommener Kredite.
Grundsätzlich nehmen jüngere Personen eher kleine Kredite auf: Kredite, die 18- und
19-Jährige im Jahr 2018 abgeschlossen hatten, hatten eine durchschnittliche Höhe von
4.966 Euro. Verbraucher im Alter von 35 bis 64 Jahren weisen Kredithöhen auf, die über
dem Gesamtdurchschnitt liegen. Erst ab einem Alter von 65 Jahren sinkt die Kredithöhe
wieder deutlich, wobei die durchschnittliche Kredithöhe der über 74- Jährigen 2018 immer
noch über der Kredithöhe der Jüngeren bis zu einem Alter von 24 Jahren lag. Personen
im höheren Lebensalter sind somit offen für eine Ratenkredit finanzierung mit höheren
Summen. Die höchste durchschnittliche Kredithöhe wiesen 2018 die 50- bis 54-Jährigen
mit 12.706 Euro auf.
Durchschnittliche Kreditlaufzeit steigt im langfristigen Vergleich
Die durchschnittliche Laufzeit neuer Kredite steigt aufgrund der höheren Kreditsummen
weiter. Sie erreichte 2018 im lang fristigen Vergleich einen neuen Höchststand von
50,6 Monaten. 2008 lag der Durchschnittswert bei 43,3 Monaten, 2013 waren es
43,5 Monate (siehe Abbildung 2.10).
Jüngere Konsumenten wählen erheblich kürzere Laufzeiten ihrer Verbindlichkeiten.
Bei 18- bis 19-Jährigen lag die durchschnittliche Laufzeit neuer Kredite 2018 bei
34,1 Monaten. Die kürzere Laufzeit könnte zu den geringeren durchschnittlichen Höhen
der aufgenommenen Kredite dieser Altersgruppe gegenüber anderen Altersgruppen
passen (siehe Abbildung 2.10). Bis zur Altersgruppe der 50- bis 54-Jährigen stieg die
durchschnittliche Kreditlaufzeit 2018 auf 53,2 Monate.
Im Zehnjahresvergleich sind bei den verschiedenen Altersgruppen unterschiedliche
Entwicklungen festzustellen. Menschen bis zu einem Alter von 34 Jahren wiesen einen
überdurchschnittlichen Zuwachs bei der Kreditlaufzeit auf. Bei den 35- bis 49-Jährigen
50- bis 54-Jährige
weisen die höchste
durchschnittliche
Kredithöhe auf.
Kreditlaufzeiten steigen 2018 in allen Altersgruppen deutlichAbb. 2.10: Durchschnittliche Laufzeit der im jeweiligen Jahr neu aufgenommenen Kredite; in Monaten
18-19 Jahre 20-24 Jahre 25-29 Jahre 30-34 Jahre 35-39 Jahre 40-44 Jahre 45-49 Jahre 50-54 Jahre 55-59 Jahre 60-64 Jahre 65-69 Jahre 70-74 Jahre > 74 Jahre
Gesamtwerte Deutschland2018: 50,62013: 43,52008: 43,3
2008 2013 2018 Quelle: SCHUFA Holding AG.
29,7
27,6
35,5
34,8
40,4
39,9
42,9
42,6
43,9
44,6
44,9
45,2
45,5
45,5
46,1
45,9
46,0
46,0
45,5
45,7
45,0
44,0
40,7
41,1
36,2
37,6
34,1
41,4
47,9
51,3
52,4
52,2
52,9
53,2
52,5
51,0
50,9
46,2
39,5
Private Kreditaufnahme in Deutschland 17
war die Zuwachsrate ungefähr durchschnittlich. Im höheren Alter waren die Zuwächse
unterdurchschnittlich. Allerdings wiesen nur die durchschnittlichen Kreditlaufzeiten der
über 74-Jährigen eine einstellige Zuwachsrate auf. Das passt zur wachsenden Bereitschaft
der Älteren, auch größere Kreditsummen aufzunehmen.
Die durchschnittliche Restschuld steigt
Eine weitere Kenngröße zur Analyse der privaten Kreditaufnahme ist die Entwicklung der
sogenannten Restschuld. Unter der Restschuld werden alle zum 31.12.2018 bestehenden
Zahlungsverpflichtungen der Personen im SCHUFA-Datenbestand zusammengefasst,
die mindestens einen Ratenkredit aufgenommen haben. Hypothekarkredite und Leasing-
verträge sind hierbei nicht einbezogen.
Im deutschlandweiten Durchschnitt betrug die Restschuld für jede Person im SCHUFA-
Datenbestand mit mindestens einem Kredit im Jahr 2018 insgesamt 12.060 Euro (siehe
Abbildung 2.11). Sie ist damit gegenüber dem Vorjahr um 705 Euro beziehungsweise
6,2 Prozent gestiegen. Ausschlaggebend dafür waren die höheren Kreditsummen 2018
sowie die gleichzeitige Zunahme der Zahl laufender Ratenkredite.
Junge und ältere Menschen nehmen in Deutschland eher kleinere und weniger Kredite
auf, ent sprechend niedrig ist auch ihre Restschuld. Die 18- bis 19-Jährigen, die bereits
Kredite auf genommen haben, hatten 2018 eine Restschuld in Höhe von 4.592 Euro, die
20- bis 24-Jährigen in Höhe von 7.677 Euro. Die höchste durchschnitt liche Restschuld
wiesen die Altersgruppen auf, die auch am häufigsten Ratenkredite halten: die 45- bis
49-Jährigen (2018: 13.707 Euro) und die 50- bis 54-Jährigen (2018: 13.545 Euro).
In den Altersgruppen 60 bis 64 Jahre und 65 bis 69 Jahre lag die Restschuld immer
noch über 10.000 Euro. Kreditnehmer über 74 Jahre hatten aber nur noch eine durch-
schnittliche Rest schuld von 7.004 Euro.
Insgesamt ist auffällig, dass 2018 die Entwicklung der Restschuld der einzelnen Alters-
gruppen relativ gleichmäßig war.
Die aktuelle Rest-
schuld junger und
älterer Menschen
ist eher niedrig,
weil diese Perso-
nengruppen
kleinere Kredite
aufnehmen.
Durchschnittliche Restschuld nimmt 2018 erneut in allen Altersgruppen zuAbb. 2.11: Durchschnittliche Restschuld aus Ratenkrediten; nach Altersgruppen; in Euro
18-19 Jahre 20-24 Jahre 25-29 Jahre 30-34 Jahre 35-39 Jahre 40-44 Jahre 45-49 Jahre 50-54 Jahre 55-59 Jahre 60-64 Jahre 65-69 Jahre 70-74 Jahre > 74 Jahre
Gesamtwerte Deutschland2018: 12.0602017: 11.3552016: 10.793
2016 2017 2018 Quelle: SCHUFA Holding AG.
4.26
3
6.83
9
8.95
0
10.3
79
11.3
50
12.0
20
12.2
31
12.1
74
11.7
51
10.6
73
9.58
8
7.94
1
6.42
4
4.26
7
4.59
2
7.16
8
7.67
7
9.50
5
10.2
01
11.0
63
11.8
94
12.0
04
12.8
42
12.6
38
13.4
56
12.8
84
13.7
07
12.7
94
13.5
45
12.2
95
12.9
47
11.1
33
11.6
57
10.0
12
10.4
89
8.36
1
8.85
2
6.67
5
7.00
4
18 Private Kreditaufnahme in Deutschland
Über 90 Prozent der Verbraucher haben eine positive Kreditbiographie
Das gute Zahlungsverhalten der Verbraucher in Deutschland spiegelt sich im SCHUFA-
Datenbestand wider. Zu 90,8 Prozent der Verbraucher über 18 Jahren in Deutschland hat
die SCHUFA 2018 ausschließlich sogenannte Positivinformationen gespeichert, das heißt,
es liegen keine Informationen zu Zahlungsstörungen vor. Zu diesen positiven Informatio-
nen zählen zum Beispiel Angaben zu Kredit- oder Leasingverträgen, Daten zur Eröffnung
eines Giro kontos, zur Ausgabe einer Kreditkarte oder zu Mobilfunkverträgen.
Verhält sich ein Verbraucher nicht vertragsgemäß, so speichert die SCHUFA dies in Form
sogenannter Negativmerkmale. Dabei wird zwischen weichen und harten Negativmerk-
malen unterschieden. Weiche Negativmerkmale sind Forderungen, die fällig, angemahnt
und nicht bestritten sind, Forderungen nach gerichtlicher Entscheidung sowie Informatio-
nen zum Missbrauch eines Giro- oder Kreditkartenkontos nach Nutzungsverbot.
Die harten Negativmerkmale umfassen Informationen aus öffentlichen Bekanntmachun-
gen wie eine Vermögensauskunft (früher: eidesstattliche Versicherung), einen Haftbefehl
zur Erzwingung der Abgabe einer Vermögensauskunft oder Informationen zu einem
Verbraucherinsolvenzverfahren. Diese Informationen bezieht die SCHUFA aus öffentlich
zugäng lichen Quellen, wie zum Beispiel den Schuldnerverzeichnissen der Amtsgerichte.
Die SCHUFA hatte 2018 zu insgesamt 9,2 Prozent der Verbraucher in Deutschland min-
destens ein weiches oder hartes Negativmerkmal gespeichert (siehe Abbildung 2.12).
Gegenüber 2017 bedeutete das einen leichten Rückgang um 0,2 Prozent punkte. Die
Altersgruppe 18 bis 24 Jahre ist wirtschaftlich noch relativ wenig aktiv, entsprechend
gering war hier auch der Anteil der Personen mit mindestens einem Negativmerkmal.
Wie auch schon in den Vorjahren steigt der Anteil der Verbraucher mit mindestens einem
Negativmerkmal ab einem Alter von 25 Jahren deutlich an. Bei Verbrauchern in den
Dreißigern war 2018 der Anteil an Personen, zu denen die SCHUFA mindestens ein Nega-
tivmerkmal gespeichert hat, am größten. Bei Verbrauchern ab einem Alter von 40 Jahren
sank der Anteil derer, die 2018 mit einem Negativeintrag in der SCHUFA-Datenbank ver-
merkt waren, aber erst ab 60 Jahren waren es in den betrachteten Altersgruppen weniger
Personen mit mindestens einem Negativmerkmal als im deutschlandweiten Durchschnitt.
Ab diesem Alter sank der Anteil deutlich.
Zu 90,8 Prozent der
Verbraucher über
18 Jahren hat die
SCHUFA nur Posi-
tivinformationen
gespeichert.
Bei Verbrauchern
zwischen 35 und
39 Jahren ist der
Anteil mit Infor-
mationen zu Zah-
lungsstörungen
am größten.
Junge und Ältere haben seltener ein Negativ merkmalAbb. 2.12: Anteil der Personen, zu denen die SCHUFA (mindestens) ein Negativmerkmal gespeichert hatte; nach Altersgruppen; in Prozent
18-19 Jahre 20-24 Jahre 25-29 Jahre 30-34 Jahre 35-39 Jahre 40-44 Jahre 45-49 Jahre 50-54 Jahre 55-59 Jahre 60-64 Jahre 65-74 Jahre > 74 Jahre
Gesamtwerte Deutschland2018: 9,22017: 9,42016: 9,3
2016 2017 2018 Quelle: SCHUFA Holding AG.
7,7
13,3
15,3
16,3
14,1
11,6
10,3
9,3
7,4
4,9
7,6
7,4
13,3
12,6
15,4
15,5
16,4
16,1
14,8
14,9
11,9
11,3
10,3
10,1
9,3
9,4
7,5
7,6
5,2
5,21,
2
1,2 1,9
1,9
1,2 1,9
Private Kreditaufnahme in Deutschland 19
Der Anteil der 30- bis 34-Jährigen, der 40- bis 44-Jährigen, der 55- bis 59-Jährigen und
auch der 60- bis 64-Jährigen mit mindestens einem Negativmerkmal ist 2018 gegenüber
2017 um jeweils 0,1 Prozentpunkte gestiegen.
Gesunken ist der Anteil der Verbraucher mit mindestens einem Negativmerkmal im Alter
von 25 bis 29 Jahren (0,7 Prozentpunkte) und im Alter von 50 bis 54 Jahren (0,2 Prozent-
punkte).
4,4 Prozent der Verbraucher in Deutschland haben ausschließlich
weiche Negativmerkmale
Der Anteil der Personen mit ausschließlich weichen Negativmerkmalen (Definition siehe
Seite 61) lag 2018 deutschlandweit bei 4,4 Prozent (siehe Abbildung 2.13) und hat sich
damit gegenüber den zwei Vorjahren nicht verändert.
Auch hier gilt, dass junge Verbraucher bis zu einem Alter von 24 Jahren nur zu einem
geringen Prozentsatz ausschließlich weiche Negativmerkmale aufweisen. Ab 25 Jahren ist
der Anteil dann bereits überdurchschnittlich hoch. Bei Verbrauchern im Alter von 35 bis
39 Jahren war der Anteil von Personen mit nur weichen Negativmerkmalen 2018 mit
7,6 Prozent am höchsten. In der Altersgruppe 40 bis 44 Jahre hat der Anteil von Personen
mit nur weichen Negativmerkmalen in den vergangenen drei Jahren kontinuierlich ent-
gegen dem allgemeinen Trend zugenommen. Insgesamt sank der Anteil ab einem Alter
von 45 Jahren, ab 60 Jahren lag er dann unter dem deutschlandweiten Durchschnitt und
sank mit zunehmendem Alter deutlich. Allerdings ist der Anteil der über 74-Jährigen mit
ausschließlich weichen Negativmerkmalen mit 1,3 Prozent immer noch fast doppelt so
groß wie der Anteil bei den 18- bis 19-Jährigen (0,7 Prozent).
Menschen im Alter von 30 bis 44 Jahren haben am häufigsten weiche NegativmerkmaleAbb. 2.13: Anteil der Personen, zu denen die SCHUFA (nur) weiche Negativmerkmale gespeichert hatte; nach Alters gruppen; in Prozent
18-19 Jahre 20-24 Jahre 25-29 Jahre 30-34 Jahre 35-39 Jahre 40-44 Jahre 45-49 Jahre 50-54 Jahre 55-59 Jahre 60-64 Jahre 65-74 Jahre > 74 Jahre
Gesamtwerte Deutschland2018: 4,42017: 4,42016: 4,4
2016 2017 2018 Quelle: SCHUFA Holding AG.
3,6
6,1
7,0
7,6
6,5
5,3
4,6
4,3
3,5
2,60,
7 1,3
3,5
3,5
6,1
5,8
7,0
7,2
7,7
7,6
6,9
7,1
5,5
5,3
4,7
4,7
4,3
4,4
3,6
3,7
2,7
2,80,
6
0,7 1,
3
1,3
20 Private Kreditaufnahme in Deutschland
Der Anteil von Personen mit harten Negativmerkmalen
ist weiterhin relativ gering
Zu 4,8 Prozent der Personen im SCHUFA-Datenbestand war 2018 (mindestens) ein
hartes Negativmerkmal (Definition siehe Seite 61) im Datenbestand gespeichert. Damit
sank der Anteil dieser Personengruppe gegenüber 2017 von 4,9 Prozent leicht um
0,1 Prozentpunkte. 2016 lag der Anteil ebenfalls bei 4,9 Prozent (siehe Abbildung 2.14).
Bei Verbrauchern unter 25 Jahren ist der Anteil von Personen mit harten Negativmerk-
malen gering. Es sind vor allem Personen im Alter von 25 bis 59 Jahren, zu denen
harte Negativmerkmale überdurchschnittlich oft gespeichert sind. Die Altersgruppe
der 35- bis 39-Jährigen war 2018 wie auch in den beiden Vorjahren die Personengruppe,
zu der am häufigsten harte Negativmerkmale im SCHUFA-Datenbestand zu finden waren
(8,5 Prozent). Auch hier gilt, dass bei Personen ab 60 Jahren mit zunehmendem Alter
der Anteil der Menschen mit harten Negativmerkmalen deutlich sinkt. Bei den über
74-Jährigen ist er ähnlich klein wie bei den 18 bis 19-Jährigen. Während 2018 in allen
anderen Altersgruppen der Anteil der Personen mir mindestens einem harten Negativ-
merkmal gegenüber 2017 sinkt oder zumindest stagnierte, sah es bei Personen zwischen
18 und 19 Jahren und 55 bis 59 Jahren anders aus: Hier wuchs der Anteil jeweils um
0,1 Prozentpunkte.
Nur zu 4,8 Prozent
der Verbraucher
hat die SCHUFA
harte Negativmerk-
male gespeichert.
Menschen in den Dreißigern haben am häufigsten harte NegativmerkmaleAbb. 2.14: Anteil der Personen, zu denen die SCHUFA (mindestens) ein hartes Negativmerkmal gespeichert hatte; nach Altersgruppen; in Prozent
18-19 Jahre 20-24 Jahre 25-29 Jahre 30-34 Jahre 35-39 Jahre 40-44 Jahre 45-49 Jahre 50-54 Jahre 55-59 Jahre 60-64 Jahre 65-74 Jahre > 74 Jahre
Gesamtwerte Deutschland2018: 4,82017: 4,92016: 4,9
2016 2017 2018 Quelle: SCHUFA Holding AG.
0,6
0,7
0,5
0,6
0,6
0,6
4,1
7,2
8,3
8,6
7,6
6,4
5,7
5,0
3,9
2,4
4,0
3,9
7,2
6,8
8,4
8,3
8,6
8,5
7,9
7,9
6,4
6,0
5,6
5,4
4,9
5,0
3,9
3,9
2,4
2,4
Private Kreditaufnahme in Deutschland 21
Zahlungsstörungen im regionalen Vergleich
Der regionale Vergleich zeigt, dass in den süd lichen Bundes ländern Bayern und Baden-
Württemberg 2018 am wenigsten Zahlungsschwierigkeiten zu verzeichnen waren.
Der Anteil der Personen, zu denen die SCHUFA (mindestens) ein Negativmerkmal
gespeichert hatte, erreichte in Bayern 6,9 Prozent, in Baden-Württemberg waren es
7,4 Prozent. In Brandenburg, Niedersachsen, Hessen,
Thüringen und Sachsen lagen die Anteile der Personen
mit Zahlungsschwierig keiten 2018 knapp unter dem
gesamtdeutschen Durchschnitt, in Rheinland-Pfalz
erreichten sie genau den Bundesdurchschnitt.
In den Bundesländern Berlin und Bremen war der
Anteil der Menschen mit Zahlungsschwierigkeiten auch
2018 am höchsten (siehe Abbildung 2.15). Während die
SCHUFA Ende 2018 im Bundesdurchschnitt zu 9,2 Pro-
zent aller Personen über 18 Jahren (mindestens) ein
Negativmerkmal gespeichert hatte, belief sich der ent-
sprechende Anteil in Berlin auf 12,4 Prozent und in
Bremen auf 12,2 Prozent. Auch in Nordrhein-Westfalen
(11,1 Prozent), Sachsen-Anhalt (10,8 Prozent) und
Mecklenburg-Vorpommern (10,2 Prozent) lagen die
Anteile der Personen mit Zahlungsschwierigkeiten
mindestens einen Prozentpunkt über dem Bundes-
durchschnitt. Über dem Durchschnitt befanden sich
2018 auch die Anteile der Personen mit mindestens
einem Negativ merkmal in Hamburg, im Saarland und
in Schleswig- Holstein.
Eine detaillierte Übersicht über die Anteile der Personen
mit Negativmerkmalen zeigen die Karten 2.2, 2.3 und 2.4
auf den folgenden drei Seiten.
Zahlungsschwierigkeiten unterschiedlich hochAbb. 2.15: Anteil der mindestens 18-jährigen Personen, zu denen die SCHUFA 2018 (mindestens) ein Negativmerkmal gespeichert hatte; nach Bundesländern; in Prozent
Quelle: SCHUFA Holding AG.
Berlin
Bremen
Nordrhein-Westfalen
Sachsen-Anhalt
Mecklenburg-Vorpommern
Hamburg
Saarland
Schleswig-Holstein
Deutschland gesamt
Rheinland-Pfalz
Brandenburg
Niedersachsen
Hessen
Thüringen
Sachsen
Baden-Württemberg
Bayern
12,4
12,2
11,1
10,8
10,2
10,1
9,6
9,5
9,2
9,2
9,1
9,0
8,9
8,6
8,5
7,4
6,9
22 Private Kreditaufnahme in Deutschland
Prozent
5,0
> 5,0–6,5
> 6,5–8,0
> 8,0–9,5
> 9,5–11,0
> 11,0–12,5
> 12,5
<
Bayern
Niedersachsen
Hessen
Brandenburg
Sachsen
Baden-Württemberg
Nordrhein-Westfalen
Thüringen
Sachsen-Anhalt
Rheinland-Pfalz
Mecklenburg-Vorpommern
Schleswig-Holstein
Saarland
Berlin
Hamburg
Bremen
Menschen im Norden Deutschlands haben häufiger ZahlungsschwierigkeitenKarte 2.2: Anteil der mindestens 18-jährigen Personen, zu denen die SCHUFA 2018 (mindestens) ein hartes oder weiches Negativ merkmal gespeichert hatte; nach Kreisen; in Prozent
Quelle: SCHUFA Holding AG.
Private Kreditaufnahme in Deutschland 23
Prozent
5,0
> 5,0–6,5
> 6,5–8,0
> 8,0–9,5
> 9,5–11,0
> 11,0–12,5
> 12,5
<
Bayern
Niedersachsen
Hessen
Brandenburg
Sachsen
Baden-Württemberg
Nordrhein-Westfalen
Thüringen
Sachsen-Anhalt
Rheinland-Pfalz
Mecklenburg-Vorpommern
Schleswig-Holstein
Saarland
Berlin
Hamburg
Bremen
Anteile der Personen mit nur weichen Negativmerkmalen in Teilen des Westens und im Nordosten besonders hoch Karte 2.3: Anteil der mindestens 18-jährigen Personen, zu denen die SCHUFA 2018 nur weiche Negativmerkmale gespeichert hatte; nach Kreisen; in Prozent
Quelle: SCHUFA Holding AG.
24 Private Kreditaufnahme in Deutschland
Prozent
5,0
> 5,0–6,5
> 6,5–8,0
> 8,0–9,5
> 9,5–11,0
> 11,0–12,5
> 12,5
<
Bayern
Niedersachsen
Hessen
Brandenburg
Sachsen
Baden-Württemberg
Nordrhein-Westfalen
Thüringen
Sachsen-Anhalt
Rheinland-Pfalz
Mecklenburg-Vorpommern
Schleswig-Holstein
Saarland
Berlin
Hamburg
Bremen
Anteile der Personen mit hartem Negativmerkmal im Süden Deutschlands selten über 5 Prozent Karte 2.4: Anteil der mindestens 18-jährigen Personen, zu denen die SCHUFA 2018 (mindestens) ein hartes Negativmerkmal gespeichert hatte; nach Kreisen; in Prozent
Quelle: SCHUFA Holding AG.
Private Kreditaufnahme in Deutschland 25
Fazit
Ratenkredite sind eine viel genutzte Finanzierungsform für größere Konsumausgaben.
Die Zahl der laufenden Kredite in Deutschland ist 2018 weiter leicht gestiegen.
Am 31.12.2018 gab es in Deutschland laut SCHUFA-Datenbestand circa 18,4 Millionen
laufende Ratenkredite. Gegenüber dem 31.12.2017 hat die Zahl der Ratenkredite um
2,5 Prozent zugenommen.
Trotz dieses großen Volumens werden Ratenkredite in Deutschland sehr zuver lässig
zurückgezahlt. 97,9 Prozent der Kredite wurden 2018 ordnungs gemäß bedient.
Gegenüber 2017 hat sich damit das Rückzahlungsverhalten nochmals verbessert.
Vor allem ganz junge Verbraucher im Alter von 18 bis 19 Jahren und Menschen ab
45 Jahren zahlen überdurchschnittlich oft ihre Kredite ordnungsgemäß zurück.
Ratenkredite dienen oftmals der Anschaffung größerer langlebiger Konsumgüter.
Dementsprechend ist der Anteil von Krediten mit einer Kreditsumme von mehr als
10.000 Euro an den neu abgeschlossenen Ratenkrediten auch 2018 am größten.
Der zweitgrößte Anteil entfiel auf Kreditsummen über 3.000 bis 10.000 Euro.
Mit dem wachsenden Anteil großer Kredite von mehr als 10.000 Euro Kreditsumme
erhöht sich auch die durchschnittliche Restschuld der einzelnen Kreditnehmer. Sie stieg
2018 auf 12.060 Euro. Die höchste durchschnittliche Restschuld wiesen dabei die Alters-
gruppen auf, die auch am häufigsten Ratenkredite nutzen: die 45- bis 49-Jährigen
(2018: 13.707 Euro) und die 50- bis 54-Jährigen (2018: 13.545 Euro).
Insgesamt belegt der SCHUFA Kredit-Kompass erneut, dass die Verbraucher in Deutsch-
land ihre finan ziellen Möglichkeiten im Blick haben und verantwortungsvoll mit Geld und
Krediten umgehen. Zugleich zeigen die Zahlen, dass die SCHUFA mit ihren Informationen
als stabilisierender Faktor wirkt: Sie schafft das Vertrauen zwischen Kreditgeber und
Kunde, indem sie das verantwortungsvolle Bezahlverhalten dokumentiert und bestätigt.
26 Risiken der privaten Kreditaufnahme
Einleitung
Um die Risiken der privaten Kreditaufnahme in Deutschland detailliert abzubilden,
nutzt die SCHUFA zwei selbstentwickelte Instrumente, die in den folgenden Kapiteln
dargestellt werden: das SCHUFA-Risikomodell und den SCHUFA-Privatverschuldungs-
index (PVI).
Das SCHUFA-Risikomodell teilt die Risiken der privaten Verschuldung in Deutschland in
vier unterschiedliche Warnstufen ein und erlaubt so die Analyse der privaten Ver- und
Überschuldungssituation in Deutschland.
Der Privatverschuldungsindex (PVI) zeigt die kritischen Anzeichen der privaten Ver- und
Überschuldung in Deutschland in Form eines Index wertes auf und macht sichtbar, wie
stark sie in den verschiedenen Regionen Deutschlands ausgeprägt sind. Darüber hinaus
erlaubt er eine Prognose der zukünftigen Entwicklung.
Das SCHUFA-Risikomodell
Als eine erweiterte Analyse der privaten Ver- und Überschuldungssituation in Deutschland
wurde im Jahr 2004 das SCHUFA-Risikomodell entwickelt. Es umfasst vier Warnstufen mit
einem Verlauf der Stufen von Grün über Gelb und Orange bis Rot. Diese zeigen an, wie
stark eine Person gefährdet ist, in eine Überschuldung zu geraten. Ein wichtiger Indikator
bei der Einteilung in die vier Stufen sind dabei die Negativmerkmale der Verbraucher
(siehe Kapitel Entwicklung des Rückzahlungsverhaltens, Seite 16 ff.).
Im grünen Bereich sind diejenigen Personen anonym erfasst, die bei der SCHUFA kein
negatives Merkmal, keine aktuelle Kreditverpflichtung oder eine Kreditverpflichtung mit
einer Ausfallwahrscheinlichkeit unter 10 Prozent haben. Die Warnstufe Grün zeigt ein
sehr geringes Überschuldungsrisiko an.
In der Tabelle 3.1 sind die detaillierten Indikatoren der Warnstufen aufgeführt.
Das Risikomodell
analysiert die
private Ver- und
Überschuldungs-
situation in
Deutschland.
3 Risiken der privaten Kreditaufnahme
Risiken der privaten Kreditaufnahme 27
90,6 Prozent der Verbraucher in Deutschland im grünen Bereich
Zu 90,6 Prozent der Personen, zu denen die SCHUFA 2018 Daten gespeichert hatte,
liegen keine Informationen über Zahlungsstörungen vor (siehe Tabelle 3.2). Gemessen an
den Vorjahren ist dies erneut eine leichte Verbesserung. 2018 stuft die SCHUFA lediglich
4,3 Prozent der Personen, zu denen sie Daten gespeichert hatte, in die Warnstufe Gelb
ein. Diese Personen hatten zum Beispiel erste Zahlungsschwierigkeiten aus den Branchen
Handel und Dienstleistung (zum Beispiel Versandhandel oder Telekommunikation) oder
ein erhöhtes Kreditausfallrisiko.
Nur 0,9 Prozent der Personen im SCHUFA-Datenbestand hatten 2018 mindestens eine
offene Verbindlichkeit gegenüber einer Bank, die angemahnt und unbestritten war.
Diese Personen wurden in die Risikogruppe mit der Farbe Orange eingestuft. Hier war
der Anteil bereits im zweiten Jahr leicht rückläufig.
Der Anteil der Personen im SCHUFA-Datenbestand, bei denen sich eine kritische
finan zielle Lage abzeichnete, ist 2017 gegenüber 2016 leicht um 0,1 Prozentpunkte
auf 4,3 Prozent gesunken. Diese Personen wurden in die Warnstufe Rot eingestuft,
da Hinweise auf finanziell kritische Situationen vorlagen, wie etwa die Abgabe einer
Vermögens auskunft oder Informationen zu einem Verbraucherinsolvenzverfahren.
90,6 Prozent der
Verbraucher im
SCHUFA-Daten-
bestand haben
keinen Hinweis auf
Zahlungsstörungen
– diese Zahl ist
nicht zu verwech-
seln mit 90,8 Pro-
zent mit aus-
schließlich positi-
ven Merkmalen
(vergleiche Daten
auf Seite 18).
Mehr als neun von zehn Personen finden sich 2018 im grünen BereichTab. 3.2: Anteile der Personen in den Warnstufen des SCHUFA-Risikomodells; in Prozent
Warnstufe Anteile 2018 Anteile 2017 Anteile 2016 Grün 90,6 90,4 90,3 Gelb 4,3 4,3 4,2 Orange 0,9 0,9 1,0 Rot 4,3 4,4 4,5 Gesamt 100,11) 100,0 100,0
1) Die Summe beträgt aufgrund von Rundungen mehr als 100 Prozent. Quelle: SCHUFA Holding AG.
Stufen des SCHUFA-RisikomodellsTab. 3.1: Indikatoren der einzelnen Warnstufen
Indikatoren
Warnstufe Grün
• kein negatives Merkmal und ohne jegliche aktuelle Kreditverpflichtung• kein negatives Merkmal und mit aktueller Kreditverpflichtung und SCHUFA- Risikoquote nach Score < 10%
Warnstufe Gelb
• nur noch erledigte Negativmerkmale• kein negatives Merkmal und mit aktueller Kreditverpflichtung und SCHUFA- Risikoquote nach Score ≥ 10%• ein offenes Negativmerkmal einer Nichtbanka)
• mehr als ein offenes Negativmerkmal von Nichtbankena)
Warnstufe Orange
• ein offenes Negativmerkmal von einer Bank jünger als ein Jahr• ein offenes Negativmerkmal von einer Bank jünger als ein Jahr und von Nichtbankena)
• mehr als ein offenes Negativmerkmal von mindestens einer Bank jünger als ein Jahr• Negativmerkmalhistorie bei mindestens einer Bank von ein bis drei Jahren
Warnstufe Rot
• Merkmal Vermögensauskunft oder ein Haftbefehl zur Erzwingung der Abgabe einer Vermögensauskunft• Merkmal der Privatinsolvenz• Personen mit Suchauftragb)
a) Nichtbanken sind hier Unternehmen aus den Branchen Handel und Dienstleistung.b) Personen, gegen die ein Vertragspartner der SCHUFA eine offene, ausreichend gemahnte und unbestrittene Forderung besitzt,
die aber unbekannt verzogen sind. Quelle: SCHUFA Holding AG.
28 Risiken der privaten Kreditaufnahme
Gegenüber 2017 ist die Zahl der Privatinsolvenzen
2018 um 6 Prozent auf 67.597 gesunken (siehe Kasten).
Niedrige Inflation, geringe Arbeits losigkeit und eine gute
Einkommenssituation sind Gründe für den anhaltenden
Rückgang der Privatinsolvenzen. Bei den ehemals selb-
stän digen Personen war 2018 ebenfalls ein Rückgang
der Insolvenzen gegenüber 2017 um 7,8 Prozent auf
18.331 Verfahren zu verzeichnen.
Während die Mehrzahl der Personen, die 2013 kein Über-
schuldungsrisiko aufwiesen, sich also in der Warnstufe
Grün befanden, auch 2018 kein merkliches Überschul-
dungsrisiko aufwiesen, sind in den anderen Warnstufen
deutlich stärkere Wanderungsbewegungen auszumachen
(siehe Abbildung 3.1). Knapp die Hälfte der Personen, die
2013 in der Stufe Gelb ein geringes Risiko hatten, fanden
sich bereits fünf Jahre später in der Stufe Grün wieder,
die kein merkliches Risiko aufweist. 17,5 Prozent der
Personen aus der Warnstufe Gelb im Jahr 2013 weisen
2018 ein hohes Überschuldungsrisiko in der Stufe Rot
auf. Auch aus der Warnstufe Orange im Jahr 2013 haben
31,6 Prozent ihre Überschuldungsrisiken bereits 2018
völlig hinter sich gelassen und fanden sich 2018 in der
Warnstufe Grün. Selbst knapp einem Viertel der Men-
schen mit einem hohen Überschuldungsrisiko 2013
(Stufe Rot) gelang es, alle Risikomerkmale abzulegen
und 2018 bereits wieder ohne merkliches Überschul-
dungsrisiko eingestuft zu werden. Nur gut die Hälfte
der Personen der Warnstufe Rot im Jahr 2013 fanden
sich auch 2018 in dieser höchsten Warnstufe wieder.
Entwicklung der Verbraucherinsolvenzen
Seit dem 01.01.1999 können Verbraucher in der Bundes-
republik Deutschland nach der Insolvenzordnung in Kon-
kurs gehen. Der Schuldner kann nach einer sechsjährigen
Wohlverhaltensphase von den im Insolvenzverfahren
nicht erfüllten Verbindlichkeiten befreit werden. Ohne
Verbraucherinsolvenz würden Forderungstitel erst nach
30 Jahren verjähren. Das mehrstufige Verbraucherinsol-
venzverfahren gilt:
� für natürliche Personen, die keine selbständige wirt-
schaftliche Tätigkeit ausüben oder ausgeübt haben
und
� für solche ehemaligen Selbständigen, die weniger als
20 Gläubiger und keine Verbindlichkeiten aus Beschäf-
tigungsverhältnissen mit Arbeitnehmern haben.
Entwicklung der Verbraucherinsolvenzen von 2016 bis 2018
Jahr Anzahl Veränderung gegenüber dem Vorjahreszeitraum 2018 67.597 -6,0% 2017 71.896 -6,9%2016 77.238 -3,6%
Entwicklung der Insolvenzen ehemals selbständiger Personen von 2016 bis 2018
Jahr Anzahl Veränderung gegenüber dem Vorjahreszeitraum 2018 18.331 -7,8% 2017 19.881 -1,2%2016 20.127 -2,1%
Quelle: Statistisches Bundesamt.
Fast die Hälfte der Betroffenen findet zwischen 2013 und 2018 den Weg aus der Verschuldung Abb. 3.1: Entwicklung zwischen den Warnstufen in den vergangenen fünf Jahren; jeweilige Anteile an den Warnstufen in Prozent
1) Die Summe beträgt aufgrund von Rundungen mehr als 100 Prozent. Quelle: SCHUFA Holding AG.
2013 2018
100
31,6
21,4
22,9
24,1
2013 2018
100
23,5
19,1
53,3
4,1
Warnstufe Grün Warnstufe Gelb Warnstufe Orange Warnstufe Rot
2013 20181)
100
47,3
33,4
17,5
1,9
2013 2018
100 96,5 1,7 0,4 1,4
Risiken der privaten Kreditaufnahme 29
Der SCHUFA-Privatverschuldungsindex (PVI)
Der von der SCHUFA entwickelte Privatverschuldungsindex (PVI) ist eine statistische
Kennzahl, die als Maßstab für die Entwicklung der privaten Ver- und Überschuldung in
Deutschland angesehen werden kann. Der PVI zeigt, wie stark kritische Anzeichen der
privaten Verschuldung in einzelnen geographischen Regionen Deutschlands ausgeprägt
sind. Zugleich ermöglicht der PVI Prognosen, die – basierend auf dem von der SCHUFA
ent wickelten Risikomodell und den dort definierten drei kritischen Warnstufen Gelb,
Orange und Rot – die mittelfristige Entwicklung kritischer Anzeichen privater Verschul-
dung aufzeigen.
Die Datengrundlage des PVI sind kreditrelevante Informationen der SCHUFA Holding AG
von 67,7 Millionen volljährigen Privatpersonen in Deutschland. Die PVI-Werte werden in
vier Ausprägungsstufen kritischer Anzeichen der privaten Verschuldung eingeteilt:
gering
mäßig
stark
sehr stark
Diese beschreiben, wie stark kritische Anzeichen einer Verschuldung ausgeprägt sind.
Die Prognosen des PVI sind einzigartig in der Überschuldungsforschung, da aus einer Fülle
von Einzelindikatoren die Lage der privaten Ver- und Überschuldung in Deutschland in
einem einzigen Indexwert für Gesamtdeutschland, die 16 Bundesländer sowie für die
derzeit 401 Kreise und kreisfreien Städte ausgedrückt wird.
Die vier PVI- Stufen Hellgelb, Gelb, Orange und Rot wurden mit Hilfe einer Clusteranalyse
berechnet. Die Analysen auf Bundes- und Kreisebene zeigen die sehr unterschiedliche
regionale Entwicklung der privaten Verschuldung auf. Je nach Höhe des Indexwerts wird
ein Bundesland beziehungsweise ein Kreis den einzelnen
Stufen kritischer Anzeichen einer Verschuldung zugeord-
net. In den Regionen mit dem niedrigsten PVI-Wert sind
die kritischen Anzeichen einer Privatverschuldung bei-
spielsweise am schwächsten ausgeprägt.
Durch die Ganzjahresprognose hat sich der PVI in
Deutschland zu einem wichtigen Barometer für die
kritischen Anzeichen privater Verschuldung entwickelt.
Er erhöht die Transparenz hinsichtlich einer Überschul-
dungslage beziehungsweise Überschuldungsgefahr
von Privatpersonen in Deutschland. Der PVI dient daher
als Frühwarnsystem für die deutsche Volkswirtschaft
(siehe auch Glossar, Seite 62).
Der PVI basiert auf den drei kritischen Warnstufen des RisikomodellsAbb. 3.2: Zusammenhang Risikomodell – PVI1)
1) Die Summe beträgt aufgrund von Rundungen mehr als 100 Prozent.
Quelle: SCHUFA Holding AG.
Risikomodell PVI für Gesamt- deutschland, Bundes- länder, Kreise sowie kreisfreie Städte
gering
mäßig
stark
sehr stark
0,990,64,3
4,3
30 Risiken der privaten Kreditaufnahme
Gesamtdeutscher PVI verbessert sich leicht
Die Entwicklung des PVI für Gesamtdeutschland zeigt im Zeitraum 2017 bis 2019 jährlich
eine leichte Verbesserung. Der PVI verbesserte sich 2018 um 31 Punkte auf 997 Punkte
(siehe Tabelle 3.3). Das entsprach einem Rückgang des PVI-Werts von 3 Prozent. Für das
laufende Jahr prognostiziert die SCHUFA einen gesamtdeutschen PVI-Wert von 973 Punk-
ten, was einer Verbesserung um 2,4 Prozent entspricht.
Nach wie vor Nord-Süd-Gefälle beim PVI
Sowohl die Karten 3.1 und 3.2 auf den Seiten 32 und 33 als auch die Tabellen 3.3 und
3.4 zum SCHUFA-Privatverschuldungsindex (PVI) stellen die Ausprägungen des PVI nach
Bundesländern und nach Kreisen dar.
Insgesamt zeigt die Auswertung für alle Bundesländer eine ähnliche Entwicklung auf.
Alle verzeichnen eine positive Entwicklung – also einen sinkenden PVI. Wie in den ver-
gangenen Jahren zeigen die aktuellen Auswertungen ein Nord-Süd-Gefälle: So wiesen die
Bundesländer Bayern und Baden-Württemberg die niedrigsten und damit besten Index-
werte auf. Das bedeutet, dass dort die Überschuldungsgefahr für Privatpersonen am
geringsten war. Daran wird sich auch 2019 nichts ändern, im Gegenteil: Für Bayern wird
eine überdurchschnittliche Verbesserung des PVI prognostiziert.
Auf der Karte 3.1 (Seite 32) sind die Länder Hessen, Hamburg und Rheinland-Pfalz gelb
eingefärbt – und damit der Kategorie der mäßigen Überschuldungsgefahr zugeordnet.
In der Rangfolge aller Bundes länder belegten sie, wie schon in den zwei Vorjahren, die
Plätze 3 bis 5. Während sich in allen Bundesländern der PVI 2018 um 2 oder mehr Prozent
Im Zeitraum 2017
bis 2019 zeigt
der PVI jährlich
eine leichte
Verbesserung an.
Regionale Ungleichgewichte beim Privatverschuldungsindex verringern sich 2019 weiterTab. 3.3: Rangliste des Privatverschuldungsindexes (PVI) der Bundesländer
Prognose Platz Platz PVI Veränderungsrate Platz PVI Veränderungsrate 2018 2017 Bundesland 2018 2018/17 (%) 2019 2019 2019/18 (%) 1 1 Bayern 796 -3,6 1 763 -4,2 2 2 Baden-Württemberg 824 -2,5 2 800 -2,9 3 3 Hessen 905 -2,2 3 888 -1,9 4 4 Hamburg 941 -0,6 4 934 -0,7 5 5 Rheinland-Pfalz 954 -1,9 5 937 -1,8 6 7 Niedersachsen 1005 -3,3 6 971 -3,4 7 6 Thüringen 1009 -2,5 7 982 -2,7 8 9 Brandenburg 1015 -3,1 7 982 -3,3 9 8 Saarland 1018 -2,1 9 997 -2,1 10 10 Schleswig-Holstein 1031 -2,5 10 1006 -2,4 11 11 Sachsen 1046 -4,0 10 1006 -3,8 12 12 Nordrhein-Westfalen 1152 -2,2 13 1125 -2,3 13 13 Berlin 1160 -3,7 12 1113 -4,1 14 14 Mecklenburg-Vorpommern 1189 -2,3 14 1162 -2,3 15 15 Bremen 1200 -3,3 15 1164 -3,0 16 16 Sachsen-Anhalt 1229 -2,5 16 1205 -2,0 Deutschland 997 -3,0 973 -2,4
Quelle: SCHUFA Holding AG.
Risiken der privaten Kreditaufnahme 31
verbesserte, war die Entwicklung mit einer leichten Verbesserung von 0,6 Prozent in
Hamburg am schlechtesten. Für 2019 wird eine ähnliche Entwicklung prognostiziert.
Die Bundesländer Niedersachsen, Thüringen, Brandenburg, Saarland, Schleswig- Holstein
und Sachsen – in der Karte 3.1 orange eingefärbt – haben 2018 ihre PVI-Werte weiter
verbessert. 2019 können diese Bundesländer mit Ausnahme des Saarlands und Schleswig-
Holsteins eine überdurchschnittliche Verbesserung des PVI erwarten. Eine Veränderung
ihrer Rangplätze ist voraussichtlich nicht in Sicht (siehe Tabelle 3.3).
Am unteren Ende der Ränge verändert sich ebenfalls wenig. Nordrhein-Westfalen, Berlin,
Mecklenburg-Vorpommern, Bremen und Sachsen-Anhalt weisen die höchsten PVI-Werte
auf. Dort sind die kritischen Verschuldungsanzeichen sehr deutlich, auch wenn 2018 und
2019 eine Verbesserung ausgewiesen beziehungsweise prognostiziert wird. 2019 werden
voraussichtlich Nordrhein-Westfalen und Berlin ihre Plätze tauschen.
Fazit
Ein Großteil der Verbraucher in Deutschland wird vom SCHUFA Risikomodell in Stufe Grün
eingeordnet: Für 90,6 Prozent der Personen im SCHUFA-Datenbestand waren 2018 keine
Hinweise auf Zahlungsstörungen gespeichert. Auch die Zahl der Verbraucherinsolvenzen
nahm 2018 weiter ab.
Es gibt Wege aus der Verschuldung: Knapp ein Viertel der Verbraucher im SCHUFA-
Datenbestand, die sich 2013 in der Warnstufe Rot des Risikomodells befanden, war 2018
bereits wieder im grünen Bereich zu verorten (23,5 Prozent).
Gemessen am SCHUFA-Privatverschuldungs index (PVI) sinkt die Verschuldungs- und Über-
schuldungsgefahr in Deutschland: Der PVI für Gesamtdeutschland lag 2018 bei 997 Punk-
ten. Für 2019 prognostiziert die SCHUFA einen weiteren Rückgang der Verschuldungs-
und Überschuldungsgefahr auf 973 Punkte.
32 Risiken der privaten Kreditaufnahme
Privatverschuldungsindex in den BundesländernKarte 3.1: Darstellung des Privatverschuldungsindexes (PVI) für das Jahr 2018 auf Bundeslandebene
... sehr stark... stark... mäßig... gering
Ausprägung der kritischen Anzeichen der Verschuldung ist ...
Bayern
Niedersachsen
Hessen
Brandenburg
Sachsen
Baden-Württemberg
Nordrhein-Westfalen
Thüringen
Sachsen-Anhalt
Rheinland-Pfalz
Mecklenburg-Vorpommern
Schleswig-Holstein
Saarland
Berlin
Hamburg
Bremen
Quelle: SCHUFA Holding AG.
Risiken der privaten Kreditaufnahme 33
Privatverschuldungsindex in den Kreisen und kreisfreien StädtenKarte 3.2: Darstellung des Privatverschuldungsindexes (PVI) für das Jahr 2018 auf Kreisebene
Quelle: SCHUFA Holding AG.
... sehr stark... stark... mäßig... gering
Ausprägung der kritischen Anzeichen der Verschuldung ist ...
Bayern
Niedersachsen
Hessen
Brandenburg
Sachsen
Baden-Württemberg
Nordrhein-Westfalen
Thüringen
Sachsen-Anhalt
Rheinland-Pfalz
Mecklenburg-Vorpommern
Schleswig-Holstein
Saarland
Berlin
Hamburg
Bremen
34 Risiken der privaten Kreditaufnahme
Tabellarische PVI-Übersichten zu 401 Kreisen und kreisfreien StädtenTab. 3.4: Rangliste des Privatverschuldungsindexes (PVI) der Kreise für das Jahr 2018
Prognose Platz Platz PVI Veränderungsrate Platz PVI Veränderungsrate 2018 2017 Kreise 2018 2018/17 (%) 2019 2019 2019/18 (%) 1 1 Eichstätt, Landkreis 469 -3,5 1 458 -2,3 2 2 Erlangen-Höchstadt, Landkreis 531 -3,3 2 520 -2,1 3 3 Starnberg, Landkreis 556 -2,3 4 542 -2,5 4 5 München, Landkreis 559 -4,9 3 527 -5,7 5 4 Aichach-Friedberg, Landkreis 564 -3,3 7 552 -2,1 6 8 Ebersberg, Landkreis 582 -5,2 9 559 -4,0 7 10 Landsberg am Lech, Landkreis 583 -5,8 4 542 -7,0 8 6 Roth, Landkreis 586 -2,3 10 581 -0,9 9 14 Landshut, Landkreis 593 -6,5 8 554 -6,6 10 9 Schweinfurt, Landkreis 595 -3,7 12 586 -1,5 11 7 Hochtaunuskreis 597 -2,5 11 583 -2,3 12 11 Oberallgäu, Landkreis 603 -3,2 12 586 -2,8 13 13 Main-Taunus-Kreis 612 -3,2 14 589 -3,8 14 17 Würzburg, Landkreis 619 -3,7 15 597 -3,6 15 19 Dachau, Landkreis 623 -4,2 16 610 -2,1 16 12 Jena, krsfr. Stadt 625 -0,2 20 623 -0,3 17 15 Heidelberg, Stadtkreis 628 -1,3 17 615 -2,1 18 16 Tübingen, Landkreis 632 -0,8 21 624 -1,3 19 36 Main-Spessart, Landkreis 634 -9,8 6 551 -13,1 20 22 Neumarkt i.d.OPf., Landkreis 635 -4,1 18 616 -3,0 21 18 Trier-Saarburg, Landkreis 643 -0,8 27 638 -0,8 21 24 Unterallgäu, Landkreis 643 -4,9 31 647 0,6 23 21 Bodenseekreis 645 -2,3 22 626 -2,9 24 20 Neuburg-Schrobenhausen, Landkreis 653 0,2 36 659 0,9 25 26 Donau-Ries, Landkreis 654 -4,2 19 622 -4,9 26 28 Fürstenfeldbruck, Landkreis 657 -3,9 26 637 -3,0 26 25 Traunstein, Landkreis 657 -3,4 25 634 -3,5 28 32 Regensburg, Landkreis 659 -4,4 23 628 -4,7 29 33 Bamberg, Landkreis 660 -4,8 29 646 -2,1 29 31 Stormarn, Landkreis 660 -4,1 23 628 -4,8 31 26 Augsburg, Landkreis 667 -2,3 33 648 -2,8 32 35 Bad Tölz-Wolfratshausen, Landkreis 668 -3,9 27 638 -4,5 33 23 Main-Tauber-Kreis 669 0,5 42 672 0,4 34 33 Erding, Landkreis 670 -3,3 29 646 -3,6 35 37 Ostallgäu, Landkreis 678 -4,0 31 647 -4,6 36 42 Bayreuth, Landkreis 680 -4,6 39 663 -2,5 36 29 Biberach, Landkreis 680 -0,9 50 678 -0,3 36 42 Böblingen, Landkreis 680 -4,6 34 652 -4,1 39 29 Alb-Donau-Kreis 681 -0,7 45 674 -1,0 40 37 Breisgau-Hochschwarzwald, Landkreis 685 -3,0 38 662 -3,4 41 40 Esslingen, Landkreis 686 -3,5 37 660 -3,8 42 42 Fürth, Landkreis 688 -3,5 35 655 -4,8 42 39 Rheingau-Taunus-Kreis 688 -2,7 40 668 -2,9 44 47 Freising, Landkreis 690 -4,6 44 673 -2,5 45 47 Weilheim-Schongau, Landkreis 693 -4,1 42 672 -3,0 46 41 Rosenheim, Landkreis 694 -2,5 48 676 -2,6 47 50 Emmendingen, Landkreis 698 -4,0 46 675 -3,3 48 49 Straubing-Bogen, Landkreis 701 -3,3 57 696 -0,7 49 53 Hohenlohekreis 707 -3,4 65 718 1,6 50 51 Coesfeld, Kreis 709 -2,6 53 689 -2,8 50 56 Pfaffenhofen a.d.Ilm, Landkreis 709 -3,5 60 705 -0,6 52 45 Lindau (Bodensee), Landkreis 711 -0,6 70 721 1,4 53 63 Amberg-Sulzbach, Landkreis 712 -4,9 40 668 -6,2 53 46 Mainz, krsfr. Stadt 712 -1,0 59 704 -1,1 55 64 Berchtesgadener Land, Landkreis 713 -4,9 49 677 -5,0 56 54 St. Wendel, Landkreis 714 -2,6 55 692 -3,1 57 58 Miesbach, Landkreis 715 -3,9 51 683 -4,5 58 57 Ravensburg, Landkreis 716 -2,7 56 694 -3,1 58 58 Rhein-Pfalz-Kreis 716 -3,8 53 689 -3,8 60 52 Harburg, Landkreis 717 -1,9 60 705 -1,7 61 61 Forchheim, Landkreis 718 -3,8 52 687 -4,3 62 73 Cham, Landkreis 720 -6,6 46 675 -6,3 63 58 Potsdam-Mittelmark, Landkreis 729 -2,0 63 712 -2,3 64 55 Rhön-Grabfeld, Landkreis 732 -0,3 75 729 -0,4 65 62 Mainz-Bingen, Landkreis 733 -2,0 68 719 -1,9 Deutschland 997 -3,0 973 -2,4
Risiken der privaten Kreditaufnahme 35
Prognose Platz Platz PVI Veränderungsrate Platz PVI Veränderungsrate 2018 2017 Kreise 2018 2018/17 (%) 2019 2019 2019/18 (%) 66 66 Tirschenreuth, Landkreis 736 -2,3 72 722 -1,9 67 67 Fulda, Landkreis 738 -2,3 65 718 -2,7 68 70 Ansbach, Landkreis 741 -3,3 65 718 -3,1 69 64 Erlangen, krsfr. Stadt 745 -0,7 79 742 -0,4 69 81 Passau, Landkreis 745 -4,9 58 700 -6,0 71 76 Ludwigsburg, Landkreis 747 -4,0 64 716 -4,1 72 75 Aschaffenburg, Landkreis 748 -3,5 74 727 -2,8 73 87 Nürnberger Land, Landkreis 750 -5,7 62 708 -5,6 74 78 Enzkreis 751 -3,6 68 719 -4,3 74 68 Heilbronn, Landkreis 751 -0,9 79 742 -1,2 76 86 Freyung-Grafenau, Landkreis 758 -4,3 73 724 -4,5 76 76 Südliche Weinstraße, Landkreis 758 -2,6 83 748 -1,3 76 71 Südwestpfalz, Landkreis 758 -1,4 81 746 -1,6 79 72 Münster, krsfr. Stadt 759 -1,4 84 750 -1,2 80 82 Eichsfeld, Kreis 760 -3,6 78 739 -2,8 81 69 Eifelkreis Bitburg-Prüm 763 0,0 97 769 0,8 82 85 Dingolfing-Landau, Landkreis 767 -3,0 91 761 -0,8 83 79 Karlsruhe, Landkreis 769 -1,5 90 758 -1,4 84 94 Altötting, Landkreis 772 -5,3 70 721 -6,6 85 84 Gütersloh, Kreis 773 -2,2 89 757 -2,1 86 89 Schwäbisch Hall, Landkreis 776 -2,6 91 761 -1,9 87 74 Neustadt a.d.Waldnaab, Landkreis 778 0,6 103 779 0,1 88 92 Neu-Ulm, Landkreis 780 -3,6 87 754 -3,3 89 103 Garmisch-Partenkirchen, Landkreis 782 -5,6 77 733 -6,3 89 91 Rhein-Neckar-Kreis 782 -3,2 86 752 -3,8 91 99 Rems-Murr-Kreis 785 -4,5 84 750 -4,5 92 110 Kelheim, Landkreis 787 -6,2 76 730 -7,2 92 87 Rhein-Hunsrück-Kreis 787 -1,0 101 776 -1,4 94 90 Saarpfalz-Kreis 788 -1,7 93 763 -3,2 95 99 Darmstadt, krsfr. Stadt 789 -4,0 87 754 -4,4 95 95 Dillingen a.d.Donau, Landkreis 789 -3,4 95 766 -2,9 97 80 Rottal-Inn, Landkreis 790 1,0 117 807 2,2 98 109 Oldenburg, Landkreis 791 -5,5 82 747 -5,6 99 96 Freudenstadt, Landkreis 792 -3,2 94 765 -3,4 100 82 Reutlingen, Landkreis 794 0,8 114 799 0,6 101 97 Wolfsburg, krsfr. Stadt 797 -2,7 98 772 -3,1 102 99 Ingolstadt, krsfr. Stadt 798 -2,9 102 778 -2,5 103 104 Schwandorf, Landkreis 799 -3,6 99 773 -3,3 104 106 Darmstadt-Dieburg, Landkreis 801 -4,0 96 768 -4,1 105 93 Cochem-Zell, Landkreis 803 -1,4 108 790 -1,6 106 105 München, krsfr. Stadt 805 -3,2 100 775 -3,7 106 107 Rastatt, Landkreis 805 -3,6 105 785 -2,5 108 102 Kitzingen, Landkreis 808 -2,1 109 793 -1,9 109 98 Freiburg im Breisgau, Stadtkreis 814 -0,9 117 807 -0,9 110 122 Ammerland, Landkreis 820 -4,7 103 779 -5,0 111 112 Kassel, Landkreis 821 -2,4 113 798 -2,8 112 113 Bad Dürkheim, Landkreis 822 -2,5 111 797 -3,0 113 120 Konstanz, Landkreis 827 -3,6 106 789 -4,6 113 114 Rottweil, Landkreis 827 -2,1 120 810 -2,1 115 127 Verden, Landkreis 832 -4,3 111 797 -4,2 116 119 Ahrweiler, Landkreis 834 -2,7 122 811 -2,8 116 117 Wetteraukreis 834 -2,2 126 820 -1,7 116 108 Würzburg, krsfr. Stadt 834 -0,2 140 837 0,4 119 132 Waldeck-Frankenberg, Landkreis 836 -4,3 116 803 -3,9 120 116 Saale-Holzland-Kreis 839 -1,5 134 830 -1,1 121 126 Rheinisch-Bergischer Kreis 840 -3,1 120 810 -3,6 122 118 Gießen, Landkreis 841 -1,6 131 825 -1,9 122 139 Osterholz, Landkreis 841 -5,5 109 793 -5,7 124 146 Weißenburg-Gunzenhausen, Landkreis 844 -5,6 106 789 -6,5 125 122 Schwabach, krsfr. Stadt 845 -1,7 143 840 -0,6 126 122 Bergstraße, Landkreis 846 -1,6 135 831 -1,8 127 137 Alzey-Worms, Landkreis 847 -3,8 119 809 -4,5 127 131 Bonn, krsfr. Stadt 847 -3,0 129 821 -3,1 127 111 Kaiserslautern, Landkreis 847 0,8 155 853 0,7 127 115 Lörrach, Landkreis 847 -0,2 150 845 -0,2 131 132 Bernkastel-Wittlich, Landkreis 850 -2,7 130 824 -3,1 131 125 Pinneberg, Landkreis 850 -1,8 136 834 -1,9 133 129 Warendorf, Kreis 851 -2,3 133 829 -2,6 Deutschland 997 -3,0 973 -2,4
36 Risiken der privaten Kreditaufnahme
Prognose Platz Platz PVI Veränderungsrate Platz PVI Veränderungsrate 2018 2017 Kreise 2018 2018/17 (%) 2019 2019 2019/18 (%) 134 138 Gifhorn, Landkreis 853 -3,3 131 825 -3,3 135 135 Osnabrück, Landkreis 855 -2,6 137 835 -2,3 136 157 Deggendorf, Landkreis 857 -5,8 115 801 -6,5 137 147 Günzburg, Landkreis 858 -4,3 124 816 -4,9 137 134 Offenbach, Landkreis 858 -2,2 142 839 -2,2 139 136 Wolfenbüttel, Landkreis 860 -2,2 144 841 -2,2 140 144 Neckar-Odenwald-Kreis 861 -3,5 155 853 -0,9 140 148 Ostalbkreis 861 -4,2 126 820 -4,8 142 139 Vechta, Landkreis 864 -2,9 140 837 -3,1 143 153 Erzgebirgskreis 865 -4,6 123 815 -5,8 143 139 Sigmaringen, Landkreis 865 -2,8 151 847 -2,1 145 127 Bad Kissingen, Landkreis 867 -0,2 163 864 -0,3 145 144 Merzig-Wadern, Landkreis 867 -2,8 153 851 -1,8 145 150 Vogelsbergkreis 867 -3,9 139 836 -3,6 148 129 Landau in der Pfalz, krsfr. Stadt 870 -0,1 159 861 -1,0 149 151 Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Landkreis 871 -3,7 137 835 -4,1 150 142 Waldshut, Landkreis 872 -2,1 162 863 -1,0 151 157 Lichtenfels, Landkreis 878 -3,5 154 852 -3,0 151 155 Paderborn, Kreis 878 -3,3 146 844 -3,9 153 148 Rhein-Sieg-Kreis 879 -2,2 159 861 -2,0 154 168 Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim, Landkreis 880 -5,0 126 820 -6,8 155 159 Borken, Kreis 881 -3,3 146 844 -4,2 155 160 Mühldorf a.Inn, Landkreis 881 -3,4 146 844 -4,2 157 175 Bamberg, krsfr. Stadt 885 -5,4 145 843 -4,7 158 174 Stuttgart, Stadtkreis 886 -5,0 152 848 -4,3 159 151 Plön, Landkreis 889 -1,7 171 877 -1,3 159 162 Segeberg, Landkreis 889 -2,8 158 860 -3,3 161 176 Braunschweig, krsfr. Stadt 890 -5,0 146 844 -5,2 162 163 Kronach, Landkreis 891 -2,8 161 862 -3,3 162 161 Wartburgkreis 891 -2,5 168 874 -1,9 164 155 Stade, Landkreis 893 -1,7 173 878 -1,7 165 163 Potsdam, krsfr. Stadt 897 -2,2 169 875 -2,5 166 121 Miltenberg, Landkreis 898 4,5 184 892 -0,7 166 167 Rendsburg-Eckernförde, Landkreis 898 -2,9 166 871 -3,0 168 142 Ulm, Stadtkreis 899 0,9 192 907 0,9 169 176 Göppingen, Landkreis 900 -3,9 165 869 -3,4 170 171 Calw, Landkreis 902 -3,2 174 880 -2,4 171 171 Göttingen, Landkreis 903 -3,1 177 882 -2,3 171 179 Steinfurt, Kreis 903 -3,8 167 873 -3,3 173 153 Zollernalbkreis 906 -0,1 194 911 0,6 174 179 Bautzen, Landkreis 908 -3,3 171 877 -3,4 174 165 Spree-Neiße, Landkreis 908 -1,2 185 893 -1,7 176 168 Siegen-Wittgenstein, Kreis 909 -1,8 188 898 -1,2 177 176 Sonneberg, Kreis 910 -2,9 176 881 -3,2 178 183 Marburg-Biedenkopf, Landkreis 912 -3,3 181 885 -3,0 179 200 Höxter, Kreis 916 -5,2 164 867 -5,3 180 166 Haßberge, Landkreis 919 -0,2 197 915 -0,4 181 192 Baden-Baden, Stadtkreis 921 -3,4 185 893 -3,0 181 186 Vulkaneifel, Landkreis 921 -2,5 187 896 -2,7 183 196 Kulmbach, Landkreis 923 -4,1 182 887 -3,9 184 196 Olpe, Kreis 924 -4,0 174 880 -4,8 184 182 Ortenaukreis 924 -1,9 189 901 -2,5 186 170 Karlsruhe, Stadtkreis 925 -0,6 202 924 -0,1 186 184 Saarlouis, Landkreis 925 -2,0 200 919 -0,6 188 190 Weimarer-Land, Kreis 926 -2,5 190 903 -2,5 189 171 Oberspreewald-Lausitz, Landkreis 927 -0,5 204 927 0,0 190 203 Dahme-Spreewald, Landkreis 928 -4,5 179 883 -4,8 190 184 Main-Kinzig-Kreis 928 -1,7 194 911 -1,8 192 192 Coburg, Landkreis 931 -2,3 198 916 -1,6 192 210 Landshut, krsfr. Stadt 931 -5,6 170 876 -5,9 192 215 Mittelsachsen, Landkreis 931 -6,4 157 855 -8,2 195 181 Tuttlingen, Landkreis 932 -1,0 203 925 -0,8 196 206 Dresden, Stadt 933 -4,7 177 882 -5,5 196 204 Greiz, Kreis 933 -4,6 182 887 -4,9 198 212 Regensburg, krsfr. Stadt 935 -5,5 179 883 -5,6 199 186 Groß-Gerau, Landkreis 936 -1,0 207 932 -0,4 199 242 Schmalkalden-Meiningen, Kreis 936 -9,8 124 816 -12,8 201 199 Emsland, Landkreis 940 -2,6 196 914 -2,8 Deutschland 997 -3,0 973 -2,4
Risiken der privaten Kreditaufnahme 37
Prognose Platz Platz PVI Veränderungsrate Platz PVI Veränderungsrate 2018 2017 Kreise 2018 2018/17 (%) 2019 2019 2019/18 (%) 201 194 Schwarzwald-Baar-Kreis 940 -1,9 199 918 -2,3 203 195 Bad Kreuznach, Landkreis 941 -1,9 201 923 -1,9 203 188 Hamburg, Land 941 -0,6 208 934 -0,7 203 188 Nordfriesland, Landkreis 941 -0,6 213 943 0,2 206 208 Diepholz, Landkreis 942 -4,0 193 910 -3,4 207 190 Saale-Orla-Kreis 943 -0,7 211 942 -0,1 208 202 Regen, Landkreis 955 -1,4 219 950 -0,5 209 204 Frankfurt am Main, krsfr. Stadt 956 -2,2 206 929 -2,8 210 201 Germersheim, Landkreis 957 -1,0 217 948 -0,9 211 196 Schwalm-Eder-Kreis 959 -0,3 222 952 -0,7 212 211 Wittenberg, Landkreis 962 -2,5 216 945 -1,8 213 234 Barnim, Landkreis 963 -5,4 191 904 -6,1 214 214 Saalfeld-Rudolstadt, Kreis 966 -2,7 210 936 -3,1 215 213 Ilm-Kreis 969 -2,3 214 944 -2,6 216 206 Heidenheim, Landkreis 970 -0,9 228 959 -1,1 216 224 Herzogtum Lauenburg, Landkreis 970 -3,5 209 935 -3,6 218 215 Vogtlandkreis 971 -2,4 218 949 -2,3 219 228 Cloppenburg, Landkreis 976 -3,2 211 942 -3,5 220 219 Oberhavel, Landkreis 977 -2,3 219 950 -2,8 221 222 Oberbergischer Kreis 978 -2,6 219 950 -2,9 221 221 Westerwaldkreis 978 -2,3 227 958 -2,0 223 224 Peine, Landkreis 980 -2,5 232 965 -1,5 224 232 Leipzig, Landkreis 983 -3,3 214 944 -4,0 224 224 Mayen-Koblenz, Landkreis 983 -2,2 230 962 -2,1 226 222 Neustadt an der Weinstraße, krsfr. Stadt 984 -2,0 230 962 -2,2 227 230 Lahn-Dill-Kreis 985 -2,8 224 955 -3,0 228 237 Cuxhaven, Landkreis 987 -3,6 224 955 -3,2 229 235 Havelland, Landkreis 989 -3,0 226 957 -3,2 230 232 Ostholstein, Landkreis 990 -2,7 233 966 -2,4 230 217 Rhein-Kreis Neuss 990 -0,9 238 980 -1,0 232 251 Passau, krsfr. Stadt 991 -6,5 205 928 -6,4 233 241 Grafschaft Bentheim, Landkreis 993 -4,2 223 954 -3,9 233 209 Speyer, krsfr. Stadt 993 1,1 250 1.007 1,4 235 219 Osnabrück, krsfr. Stadt 995 -0,5 240 984 -1,1 235 217 Sömmerda, Kreis 995 -0,4 244 990 -0,5 237 236 Mettmann, Kreis 997 -2,5 235 969 -2,8 238 238 Hochsauerlandkreis 998 -2,9 234 968 -3,0 239 230 Viersen, Kreis 1.001 -1,2 245 992 -0,9 240 227 Limburg-Weilburg, Landkreis 1.002 -0,5 251 1.008 0,6 241 243 Hannover, Region 1.003 -3,8 229 961 -4,2 242 240 Meißen, Landkreis 1.005 -2,9 236 970 -3,5 243 238 Rhein-Lahn-Kreis 1.008 -1,9 241 985 -2,3 244 246 Rotenburg (Wümme), Landkreis 1.012 -3,4 238 980 -3,2 245 257 Memmingen, krsfr. Stadt 1.013 -5,2 269 1.038 2,5 246 249 Oldenburg (Oldenburg), krsfr. Stadt 1.017 -3,7 237 978 -3,8 247 245 Schleswig-Flensburg, Landkreis 1.021 -2,5 248 997 -2,4 248 229 Hildburghausen, Kreis 1.024 1,3 269 1.038 1,4 248 247 Minden-Lübbecke, Kreis 1.024 -2,6 247 996 -2,7 250 244 Elbe-Elster, Landkreis 1.027 -1,6 252 1.009 -1,8 251 260 Hildesheim, Landkreis 1.028 -4,5 243 987 -4,0 252 248 Kleve, Kreis 1.031 -2,1 252 1.009 -2,1 252 254 Lüneburg, Landkreis 1.031 -3,2 246 995 -3,5 254 259 Gotha, Kreis 1.033 -3,9 241 985 -4,6 255 251 Börde, Landkreis 1.036 -2,3 273 1.044 0,8 256 255 Altenburger Land, Kreis 1.038 -2,6 255 1.015 -2,2 256 253 Coburg, krsfr. Stadt 1.038 -2,4 254 1.012 -2,5 258 261 Friesland, Landkreis 1.039 -3,7 256 1.017 -2,1 259 258 Neuwied, Landkreis 1.050 -2,2 259 1.022 -2,7 260 262 Hersfeld-Rotenburg, Landkreis 1.053 -2,9 257 1.020 -3,1 261 268 Zwickau, Landkreis 1.055 -4,3 249 1.003 -4,9 262 263 Bayreuth, krsfr. Stadt 1.056 -3,1 274 1.047 -0,9 262 272 Kusel, Landkreis 1.056 -4,6 261 1.023 -3,1 262 255 Wesel, Kreis 1.056 -0,9 274 1.047 -0,9 265 250 Trier, krsfr. Stadt 1.059 0,2 280 1.054 -0,5 266 275 Aurich, Landkreis 1.063 -4,1 264 1.028 -3,3 267 278 Kempten (Allgäu), krsfr. Stadt 1.064 -4,6 261 1.023 -3,9 268 273 Bremen, krsfr. Stadt 1.066 -3,8 266 1.032 -3,2 269 268 Donnersbergkreis 1.068 -3,1 271 1.041 -2,5 Deutschland 997 -3,0 973 -2,4
38 Risiken der privaten Kreditaufnahme
Prognose Platz Platz PVI Veränderungsrate Platz PVI Veränderungsrate 2018 2017 Kreise 2018 2018/17 (%) 2019 2019 2019/18 (%) 269 273 Teltow-Fläming, Landkreis 1.068 -3,6 259 1.022 -4,3 271 271 Lippe, Kreis 1.069 -3,1 267 1.033 -3,4 272 276 Ennepe-Ruhr-Kreis 1.073 -3,5 265 1.030 -4,0 273 265 Hof, Landkreis 1.076 -1,5 277 1.051 -2,3 273 266 Koblenz, krsfr. Stadt 1.076 -2,0 279 1.053 -2,1 275 267 Görlitz, Landkreis 1.079 -1,9 282 1.055 -2,2 276 288 Oder-Spree, Landkreis 1.081 -4,4 268 1.034 -4,3 277 264 Düsseldorf, krsfr. Stadt 1.083 -0,7 291 1.082 -0,1 278 268 Rosenheim, krsfr. Stadt 1.085 -1,5 288 1.081 -0,4 278 283 Soest, Kreis 1.085 -3,4 276 1.050 -3,2 280 279 Northeim, Landkreis 1.087 -2,6 287 1.066 -1,9 281 290 Odenwaldkreis 1.091 -3,9 272 1.042 -4,5 281 284 Rhein-Erft-Kreis 1.091 -3,4 278 1.052 -3,6 283 302 Märkisch-Oderland, Landkreis 1.096 -6,1 258 1.021 -6,8 284 295 Amberg, krsfr. Stadt 1.098 -3,5 282 1.055 -3,9 285 300 Augsburg, krsfr. Stadt 1.099 -3,9 284 1.058 -3,7 286 292 Landkreis Rostock 1.100 -3,2 286 1.062 -3,5 287 281 Birkenfeld, Landkreis 1.101 -1,5 299 1.102 0,1 287 282 Helmstedt, Landkreis 1.101 -1,7 296 1.091 -0,9 289 298 Euskirchen, Kreis 1.102 -3,3 284 1.058 -4,0 290 284 StädteRegion Aachen (einschl. Stadt Aachen) 1.106 -2,0 288 1.081 -2,3 291 280 Vorpommern-Greifswald, Landkreis 1.108 -0,8 306 1.110 0,2 292 286 Aschaffenburg, krsfr. Stadt 1.111 -1,7 300 1.103 -0,7 293 277 Weimar, krsfr. Stadt 1.112 -0,1 305 1.109 -0,3 294 293 Mülheim an der Ruhr, krsfr. Stadt 1.113 -2,1 300 1.103 -0,9 295 305 Burgenlandkreis 1.118 -4,4 280 1.054 -5,7 296 299 Nordhausen, Kreis 1.119 -2,0 310 1.116 -0,3 296 302 Uckermark, Landkreis 1.119 -4,1 292 1.085 -3,0 298 301 Ludwigslust-Parchim, Landkreis 1.122 -2,3 298 1.096 -2,3 299 289 Wiesbaden, Landeshauptstadt, krsfr. Stadt 1.124 -0,9 311 1.118 -0,5 300 290 Altenkirchen (Westerwald), Landkreis 1.125 -0,9 302 1.105 -1,8 300 302 Leverkusen, krsfr. Stadt 1.125 -3,6 288 1.081 -3,9 300 293 Unstrut-Hainich-Kreis 1.125 -1,1 306 1.110 -1,3 303 306 Schaumburg, Landkreis 1.128 -3,8 297 1.094 -3,0 304 286 Cottbus, krsfr. Stadt 1.130 0,0 314 1.134 0,4 304 297 Erfurt, krsfr. Stadt 1.130 -0,8 312 1.125 -0,4 304 323 Suhl, krsfr. Stadt 1.130 -7,0 263 1.025 -9,3 307 313 Saalekreis 1.144 -3,9 304 1.108 -3,1 307 308 Wesermarsch, Landkreis 1.144 -2,9 308 1.113 -2,7 309 295 Lüchow-Dannenberg, Landkreis 1.151 1,1 327 1.161 0,9 310 318 Goslar, Landkreis 1.154 -4,4 295 1.088 -5,7 310 306 Heinsberg, Kreis 1.154 -1,6 314 1.134 -1,7 310 311 Leer, Landkreis 1.154 -2,4 314 1.134 -1,7 313 333 Wittmund, Landkreis 1.157 -7,1 292 1.085 -6,2 314 309 Harz, Landkreis 1.159 -1,9 317 1.140 -1,6 315 317 Berlin, Land 1.160 -3,7 308 1.113 -4,1 316 315 Soltau-Fallingbostel, Landkreis 1.162 -2,8 303 1.106 -4,8 316 326 Zweibrücken, krsfr. Stadt 1.162 -4,8 294 1.086 -6,5 318 316 Köln, krsfr. Stadt 1.166 -2,8 313 1.132 -2,9 319 314 Schweinfurt, krsfr. Stadt 1.176 -1,3 331 1.170 -0,5 320 312 Neunkirchen, Landkreis 1.177 -1,0 322 1.153 -2,0 321 309 Heilbronn, Stadtkreis 1.179 -0,2 336 1.182 0,3 322 319 Prignitz, Landkreis 1.184 -2,0 321 1.152 -2,7 323 329 Ansbach, krsfr. Stadt 1.185 -3,2 318 1.143 -3,5 323 321 Nordwestmecklenburg, Landkreis 1.185 -2,1 325 1.160 -2,1 325 320 Bochum, krsfr. Stadt 1.187 -1,8 338 1.186 -0,1 326 331 Uelzen, Landkreis 1.190 -3,1 320 1.151 -3,3 327 323 Vorpommern-Rügen, Landkreis 1.192 -1,9 330 1.169 -1,9 327 327 Werra-Meißner-Kreis 1.192 -2,5 328 1.163 -2,4 329 332 Hameln-Pyrmont, Landkreis 1.193 -3,6 319 1.147 -3,9 330 322 Kassel, krsfr. Stadt 1.195 -1,6 337 1.183 -1,0 330 328 Unna, Kreis 1.195 -2,3 329 1.168 -2,3 332 323 Wunsiedel i.Fichtelgebirge, Landkreis 1.197 -1,5 334 1.177 -1,7 333 330 Holzminden, Landkreis 1.199 -2,1 332 1.174 -2,1 334 338 Celle, Landkreis 1.206 -3,8 325 1.160 -3,8 335 333 Nordsachsen, Landkreis 1.207 -3,1 324 1.158 -4,1 336 336 Ostprignitz-Ruppin, Landkreis 1.216 -2,6 339 1.187 -2,4 337 341 Mansfeld-Südharz, Landkreis 1.217 -3,3 333 1.176 -3,4 Deutschland 997 -3,0 973 -2,4
Risiken der privaten Kreditaufnahme 39
Prognose Platz Platz PVI Veränderungsrate Platz PVI Veränderungsrate 2018 2017 Kreise 2018 2018/17 (%) 2019 2019 2019/18 (%) 338 347 Weiden i.d.OPf., krsfr. Stadt 1.218 -4,5 323 1.157 -5,0 339 337 Steinburg, Landkreis 1.219 -2,6 340 1.188 -2,5 340 339 Saarbrücken, Stadtverband 1.223 -2,5 345 1.198 -2,0 341 344 Chemnitz, Stadt 1.229 -3,0 335 1.180 -4,0 341 341 Dessau-Roßlau, krsfr. Stadt 1.229 -2,4 343 1.197 -2,6 343 335 Nienburg (Weser), Landkreis 1.230 -1,4 350 1.210 -1,6 344 350 Bielefeld, krsfr. Stadt 1.231 -4,3 342 1.192 -3,2 345 346 Meckl. Seenplatte, Landkreis 1.232 -3,2 343 1.197 -2,8 346 343 Anhalt-Bitterfeld, Landkreis 1.234 -2,4 351 1.212 -1,8 347 339 Bottrop, krsfr. Stadt 1.237 -1,4 352 1.221 -1,3 348 348 Rostock, krsfr. Stadt 1.241 -2,9 346 1.203 -3,1 349 351 Kiel, Landeshauptstadt, krsfr. Stadt 1.246 -3,3 347 1.204 -3,4 350 352 Herford, Kreis 1.247 -3,3 348 1.206 -3,3 351 353 Dithmarschen, Landkreis 1.248 -3,3 348 1.206 -3,4 352 345 Kyffhäuserkreis 1.257 -1,0 357 1.244 -1,0 353 356 Düren, Kreis 1.261 -3,1 352 1.221 -3,2 354 354 Jerichower Land, Landkreis 1.262 -2,7 358 1.245 -1,3 355 362 Kaufbeuren, krsfr. Stadt 1.266 -5,2 341 1.189 -6,1 356 349 Frankfurt (Oder), krsfr. Stadt 1.268 -0,9 356 1.236 -2,5 357 359 Frankenthal (Pfalz), krsfr. Stadt 1.272 -3,6 354 1.226 -3,6 358 356 Kaiserslautern, krsfr. Stadt 1.278 -1,8 359 1.254 -1,9 359 364 Fürth, krsfr. Stadt 1.286 -4,6 355 1.229 -4,4 359 355 Recklinghausen, Kreis 1.286 -1,0 364 1.272 -1,1 361 358 Märkischer Kreis 1.291 -2,0 361 1.264 -2,1 362 361 Salzlandkreis 1.295 -2,3 365 1.285 -0,8 363 360 Stendal, Landkreis 1.297 -1,9 362 1.270 -2,1 364 363 Nürnberg, krsfr. Stadt 1.309 -2,7 362 1.270 -3,0 365 365 Altmarkkreis Salzwedel 1.319 -3,4 360 1.262 -4,3 366 376 Straubing, krsfr. Stadt 1.333 -7,2 375 1.367 2,6 367 366 Essen, krsfr. Stadt 1.345 -2,3 367 1.317 -2,1 368 369 Magdeburg, krsfr. Stadt 1.367 -2,3 369 1.350 -1,2 369 367 Salzgitter, krsfr. Stadt 1.375 -0,2 376 1.371 -0,3 369 375 Worms, krsfr. Stadt 1.375 -3,3 368 1.344 -2,3 371 378 Leipzig, Stadt 1.376 -4,7 366 1.301 -5,5 372 370 Dortmund, krsfr. Stadt 1.383 -1,9 372 1.357 -1,9 372 373 Lübeck, Hansestadt, krsfr. Stadt 1.383 -2,5 371 1.356 -2,0 374 371 Flensburg, krsfr. Stadt 1.386 -2,0 370 1.353 -2,4 375 371 Pforzheim, Stadtkreis 1.394 -1,4 377 1.376 -1,3 376 373 Eisenach, krsfr. Stadt 1.404 -1,0 378 1.385 -1,4 377 381 Delmenhorst, krsfr. Stadt 1.407 -4,1 373 1.358 -3,5 378 379 Gera, krsfr. Stadt 1.409 -3,0 374 1.365 -3,1 379 377 Brandenburg an der Havel, krsfr. Stadt 1.418 -1,7 382 1.397 -1,5 380 380 Mannheim, Stadtkreis 1.421 -2,6 380 1.394 -1,9 380 368 Remscheid, krsfr. Stadt 1.421 2,6 384 1.429 0,6 382 382 Offenbach am Main, krsfr. Stadt 1.432 -2,6 379 1.388 -3,1 383 385 Wuppertal, krsfr. Stadt 1.441 -3,4 383 1.401 -2,8 384 384 Solingen, krsfr. Stadt 1.443 -2,5 381 1.396 -3,3 385 383 Krefeld, krsfr. Stadt 1.478 0,1 388 1.490 0,8 386 388 Hamm, krsfr. Stadt 1.489 -1,5 385 1.464 -1,7 387 386 Hagen, krsfr. Stadt 1.500 -0,1 387 1.488 -0,8 387 387 Halle (Saale), krsfr. Stadt 1.500 -0,6 390 1.497 -0,2 389 389 Schwerin, krsfr. Stadt 1.501 -1,6 389 1.491 -0,7 390 391 Ludwigshafen am Rhein, krsfr. Stadt 1.524 -1,2 392 1.515 -0,6 391 392 Hof, krsfr. Stadt 1.528 -2,4 386 1.486 -2,7 392 390 Emden, krsfr. Stadt 1.538 0,7 393 1.547 0,6 393 393 Oberhausen, krsfr. Stadt 1.551 -2,3 391 1.512 -2,5 394 394 Herne, krsfr. Stadt 1.716 -0,5 394 1.705 -0,6 395 395 Neumünster, krsfr. Stadt 1.744 0,9 398 1.757 0,8 396 397 Mönchengladbach, krsfr. Stadt 1.748 -2,1 397 1.720 -1,6 397 396 Pirmasens, krsfr. Stadt 1.762 -0,7 399 1.765 0,2 398 399 Wilhelmshaven, krsfr. Stadt 1.763 -2,9 396 1.719 -2,5 399 400 Gelsenkirchen, krsfr. Stadt 1.770 -2,8 395 1.716 -3,1 400 398 Duisburg, krsfr. Stadt 1.806 -0,1 400 1.807 0,1 401 401 Bremerhaven, krsfr. Stadt 1.893 -1,5 401 1.864 -1,5 Deutschland 997 -3,0 973 -2,4
Quelle: SCHUFA Holding AG.
Die Deutschen und die Digitalisierung: aufgeschlossen und wissbegierig 41
Im Auftrag der SCHUFA Holding AG hat die forsa.marplan Markt- und Mediaforschungs-
gesellschaft mbH eine repräsentative Online-Befragung von Internetnutzern zu digitalen
Angeboten im Finanzdienstleistungsbereich durchgeführt. Im Rahmen der Untersuchung
wurden insgesamt 2.005 Internetnutzer ab 18 Jahren in Deutschland befragt. Die Erhe-
bung wurde vom 16. bis 25. Januar 2019 mit Hilfe des Online-Panels forsa.Omninet
durchgeführt. Die Untersuchungsbefunde werden im nachfolgenden Ergebnisbericht
vorgestellt. Die ermittelten Ergebnisse können lediglich mit den bei allen Stichproben-
erhebungen möglichen Fehlertoleranzen (im vorliegenden Fall +/- 2,5 Prozentpunkte) auf
die Gesamtheit der erwachsenen Online-Bevölkerung in Deutschland übertragen werden.
Verbraucher sind interessiert an technischen Neuerungen
Rund zwei Drittel (64 Prozent) der Verbraucher, die über einen Zugang zum Internet
verfügen, interessieren sich stark oder sogar sehr stark für die technischen Entwicklungen
und Neuerungen, die es laufend im Alltag gibt. Lediglich ein Drittel (36 Prozent) interes-
siert sich nicht dafür, welche neuen technischen Entwicklungen es gibt.
Das Interesse an technischen Neuerungen ist bei den jüngeren Internetnutzern aus-
geprägter als bei den älteren. So interessieren sich 77 Prozent der 18- bis 29-Jährigen,
gegenüber 57 Prozent der über 60-Jährigen für neue technische Entwicklungen.
Ihr Wissen und ihre Fähigkeiten rund um technische Entwicklungen und Neue rungen im
Alltag bewertet der Durchschnitt der Befragten mit der Schulnote „befriedigend“ (3,0).
Ihr Wissen und ihre Fähigkeiten hinsichtlich eines sicheren Umgangs mit Daten bewerten
die Befragten ähnlich wie ihr Wissen über technische Entwicklungen (Mittelwert 2,9).
4 Die Deutschen und die Digitalisierung: aufgeschlossen und wissbegierig
Professor Manfred Güllner
Gründer und Geschäftsführer der forsa GmbH
42 Die Deutschen und die Digitalisierung: aufgeschlossen und wissbegierig
Sowohl beim Wissen über technische Entwicklungen und Neuerungen als auch hinsicht-
lich eines sicheren Umgangs mit Daten geben sich die unter 45-Jährigen im Mittel eine
bessere Note als die über 45-jährigen Befragten.
Digitale Angebote im Finanzbereich: Verbraucher sind gut informiert
Über neue digitale Angebote und Dienstleistungen im Finanzbereich fühlen sich 62 Pro-
zent der Internetnutzer in Deutschland gut oder sehr gut informiert. Nicht so gut infor-
miert fühlen sich 36 Prozent. Jüngere Befragte fühlen sich häufiger gut über die neuen
digitalen Angebote informiert.
Diejenigen, die sich für neue Technologien und Entwicklungen stärker interessieren,
fühlen sich auch über die neuen digitalen Angebote im Finanzdienstleistungsbereich
besser informiert als diejenigen, deren Interesse an neuen Technologien im Alltag nicht
so groß ist.
Abb. 4.2: Die neuen digitalen Angebote: Erleichterung für die Kunden?
Quelle: forsa-Erhebung im Auftrag der SCHUFA Holding AG.
erleben die vielen neuen digitalen Angebote und Dienstleistungen im Finanzdienstleistungsbereich als Erleichterung
54%
Abb. 4.1: Interesse an technischen Entwicklungen und Neuerungen im Alltag
Es interessieren sich stark bzw. sehr stark für technische Entwicklungen und Neuerungen im Alltag
Angaben in Prozent Quelle: forsa-Erhebung im Auftrag der SCHUFA Holding AG.
insgesamt
18- bis 29-Jährige
30- bis 44-Jährige
45- bis 59-Jährige
60 Jahre und älter
64
77
69
59
57
Note für das eigene Wissen bezüglich des sicheren Umgangs mit Daten
ZEUGNIS
Die Deutschen und die Digitalisierung: aufgeschlossen und wissbegierig 43
Neue digitale Angebote im Finanzdienstleistungsbereich werden von 54 Prozent der
Befragten als Erleichterung für die Kunden und Verbraucher bewertet. Hingegen sehen
30 Prozent die neuen Angebote als Erschwernis. Weitere 16 Prozent können dazu noch
kein Urteil abgeben. Bei den gut Informierten steigt der Anteil derjenigen, die die digita-
len Angebote als Erleichterung sehen, auf 67 Prozent, und nur 21 Prozent sehen diese als
Erschwernis.
Während sich eine Mehrheit der Befragten über die neuen digitalen Angebote und
Dienstleistungen im Finanzbereich gut informiert fühlt, wissen nur relativ wenige
(16 Prozent) über die im Zusammenhang mit diesen neuen digitalen Dienstleistungen
beschlossenen neuen Gesetze Bescheid. Die große Mehrheit von 81 Prozent aller
Befragten fühlt sich über diese neuen gesetzlichen Regelungen nicht ausreichend
informiert (siehe Abbildung 4.3). Der Informationsstand über die neuen gesetzlichen
Regelungen im Hinblick auf die digitalen Angebote und Dienstleistungen im Finanz-
bereich ist in allen Alters gruppen ähnlich niedrig.
Abb. 4.3: Informationsstand über die neuen digitalen Angebote im Finanzbereich
Es fühlen sich gut bzw. sehr gut informiert über die ...
*) Fehlender Wert zu 100 entspricht nicht so gut bzw. gar nicht gut und weiß nicht/keine Angabe
Angaben in Prozent Quelle: forsa-Erhebung im Auftrag der SCHUFA Holding AG.
… neuen digitalen Angebote und … neuen Gesetze im Dienstleistungen im Finanzbereich*) Finanzdienstleistungsbereich*)
insgesamt
18- bis 29-Jährige
30- bis 44-Jährige
45- bis 59-Jährige
60 Jahre und älter
62
74
67
58
56
16
14
15
17
17
74%der 18- bis 29-Jährigen
fühlen sich gut bzw. sehr gut über neue
Angebote informiert
44 Die Deutschen und die Digitalisierung: aufgeschlossen und wissbegierig
Nutzung digitaler Angebote im Finanzbereich
Die Befragten wurden offen, d.h. ohne Antwort-
vorgaben, danach gefragt, welche digitalen Dienst-
leistungen im Finanzbereich sie kennen. Mit deutli-
chem Abstand am häufigsten wird hierbei das Online-
Banking bzw. die Online-Erledigung von Bankgeschäften
genannt (58 Prozent). Weitere digitale Dienstleistungs-
angebote im Finanzbereich werden jeweils nur von
wenigen genannt.
Kommunikation mit Finanzdienstleistern:
persönlicher Kontakt nach wie vor wichtig
Derzeit bevorzugen die meisten Befragten bei Kontakten
mit ihrer Bank bzw. ihrem Finanzdienstleister das persönliche Gespräch vor Ort in einer
Filiale oder Nieder lassung (65 Prozent).
Das Telefon (56 Prozent) oder eine E-Mail (49 Prozent) haben den Kontakt per Brief
(5 Prozent) fast vollständig abgelöst. Bei den 18- bis 29-Jährigen bevorzugen jedoch
bereits 22 Prozent den Online-Chat. Den persönlichen Kontakt suchen vor allem die
älteren Befragten.
Abb. 4.4: Spontane Bekanntheit digitaler Dienstleistungsangebote*)
*) offene Abfrage; Mehrfachnennungen möglich
Angaben in Prozent
Quelle: forsa-Erhebung im Auftrag der SCHUFA Holding AG.
Online-Banking
Brokerage, Aktien/Fonds, Depotverwaltung
PayPal
Elster
Banking-Apps
58
7
5
5
10
Abb. 4.5: Bevorzugte Kommunikation mit Banken bzw. Finanzdienstleistern
Es kommunizieren mit ihrer Bank bzw. ihrem Finanzdienstleister bevorzugt*)
insgesamt 18- bis 29-Jährige 60 Jahre und älter
*) Mehrfachnennungen möglich
Angaben in Prozent Quelle: forsa-Erhebung im Auftrag der SCHUFA Holding AG.
persönlich vor Ort
per Telefon
per E-Mail
per Online-Chat
per Brief
über einen Bot
65
56
49
11
5
1
57
54
57
22
5
5
70
58
45
7
5
1
Die Deutschen und die Digitalisierung: aufgeschlossen und wissbegierig 45
Mit ihrem Bank berater haben 12 Prozent der Befragten schon einmal gechattet. Vier Pro-
zent gaben an, schon einmal über einen Bot kommuniziert zu haben. Etwas häufiger
haben die 18- bis 29-Jährigen schon einmal mit ihrem Bankberater gechattet (18 Prozent)
beziehungsweise über einen Bot kommuniziert (8 Prozent).
Digitale Finanzdienstleistungen: Nahezu alle Verbraucher nutzen Online-Banking
Von den digitalen Dienstleistungsangeboten im Finanzbereich kennen heute nahezu alle
(99 Prozent) das Online-Banking (siehe Abbildung 4.7). Mittlerweile wickelt eine große
Mehrheit von 84 Prozent die privaten Bankgeschäfte online ab. Zwischen den verschie-
denen Altersgruppen sind hier keine allzu großen Unterschiede festzustellen.
Dass Apps für das Online-Banking über das Smartphone angeboten werden, wissen
81 Prozent, doch nutzen bislang nur 36 Prozent diese Möglichkeit. Online-Zahlungs-
dienste kennen auch relativ viele der Befragten (72 Prozent), und fast die Hälfte (47 Pro-
zent) nutzt diese Angebote auch. Weniger bekannt sind Apps zur Verwaltung der Bank-
konten oder zur Online-Vermögensverwaltung. Beide Angebote werden derzeit auch nur
von wenigen (5 bzw. 8 Prozent) verwendet.
Die Befragten, die nach eigenen Angaben die oben genannten Dienstleistungen im
Finanzbereich in der Vergangenheit in Anspruch genommen haben, dies mittlerweile aber
nicht mehr tun, wurden gefragt, warum sie diese nicht mehr nutzen. Angegeben wird,
die digitalen Angebote seien zu kompliziert und unverständlich, sie seien generell zu
aufwändig, man habe durch ihre Nutzung keine Vorteile oder man müsse zu viele
persönliche Daten preisgeben. Einige geben auch an, dass sie diese Dienste nicht mehr
benötigten.
Abb. 4.6: Kontakt mit der Bank
Es haben schon einmal mit ...
Angaben in Prozent Quelle: forsa-Erhebung im Auftrag der SCHUFA Holding AG.
nein88
ja
12
nein96
ja
4
nein82
ja
18
nein92
ja
8
dem Bankberater gechattet der Bank über einen Bot kommuniziert
insgesamt
18- bis 29-Jährige
46 Die Deutschen und die Digitalisierung: aufgeschlossen und wissbegierig
Online-Shopping: Verbraucher haben keine Bedenken beim Kauf auf Rechnung
Die Internetnutzer wurde auch nach ihren Bedenken bezüglich der verschiedenen Online-
Bezahlmöglichkeiten gefragt. Bei einem Kauf auf Rechnung haben nur wenige Bedenken;
die große Mehrheit von 88 Prozent nutzt diese Möglichkeit ohne Vorbehalte. Bei der
Bezahlung mit PayPal haben 52 Prozent keine Bedenken, 24 Prozent jedoch gewisse
Bedenken oder ein generell ungutes Gefühl. Einige (22 Prozent) nutzen PayPal generell
nicht. Bei einer Bezahlung per Lastschrift haben ungefähr genauso viele keine Bedenken
(43 Prozent) wie es Bedenkenträger gibt (45 Prozent). Bei Nutzung einer Kreditkarte
haben 45 Prozent Bedenken oder ein ungutes Gefühl, während diese Bezahlmöglichkeit
32 Prozent ohne Bedenken nutzen. Bei der Bezahlung mittels Sofortüberweisung oder bei
der Bezahlung per Vorkasse überwiegen die Bedenken. Die Nutzung einer Bezahlung per
Nachnahme oder per Kryptowährung kommt für die meisten (50 bzw. 75 Prozent) gar
nicht in Frage.
Abb. 4.7: Bekanntheit und Nutzung digitaler Dienstleistungsangebote im Finanzbereich*)
Es kennen … Es nutzen …
*) Mehrfachnennungen möglich
Angaben in Prozent Quelle: forsa-Erhebung im Auftrag der SCHUFA Holding AG.
… Online-Banking
… App für Online-Banking über das Smartphone
… Online-Zahlungsdienste
… App zur Verwaltung der Bankkonten
… Online-Vermögensverwaltung
99
81
72
29
26
84
36
47
5
8
Abb. 4.8: Keine Bedenken bei einzelnen Online-Bezahlmöglichkeiten
Es nutzen*) ...
ohne Bedenken nur mit gewissen Bedenken bzw. einem unguten Gefühl aus anderen Gründen nicht
*) Fehlender Wert zu 100 entspricht weiß nicht/keine Angabe
Angaben in Prozent Quelle: forsa-Erhebung im Auftrag der SCHUFA Holding AG.
Lastschrift
Kreditkarte
Nachnahme
Sofortüberweisung
Vorkasse
Kryptowährung
Kauf auf Rechnung
PayPal
7
24
45
45
17
42
60
9
88
52
32
43
29
27
9
5
22
11
22
50
28
30
751
Die Deutschen und die Digitalisierung: aufgeschlossen und wissbegierig 47
Bei den verschiedenen Bezahlmöglichkeiten aus Abbildung 4.8 müssen auch persönliche
Daten preisgegeben werden. Hier haben nur 9 Prozent überhaupt keine Bedenken.
56 Prozent haben gewisse Bedenken in diesem Zusammenhang, 27 Prozent ein generell
ungutes Gefühl. Jüngere Befragte, die an sich den meisten Neuerungen und digitalen
Angeboten aufgeschlossener gegenüberstehen als die älteren Befragten, haben bei der
Preisgabe ihrer persönlichen Daten bei einem Bezahlvorgang größere Bedenken als die
älteren Internetnutzer.
Größere Bedenken haben die jüngeren Befragten im Vergleich zu den älteren auch bei
der Eröffnung von Online-Accounts. Allerdings eröffnen 22 Prozent der über 60-Jährigen
überhaupt keine Accounts; von den unter 30-Jährigen eröffnen so gut wie alle Online-
Accounts. Von allen Befragten haben dabei 10 Prozent keine Bedenken, 54 Prozent aber
gewisse Bedenken und 24 Prozent ein generell ungutes Gefühl.
Vergleichsportale sind vielen bekannt
Nahezu alle Befragten (91 Prozent) kennen ein oder auch
mehrere Vergleichs portale, zum Beispiel zum Vergleich
von Kreditkonditionen oder Versicherungen. Die Hälfte
der Befragten nutzt mindestens eines der Portale. Dass
die Preisvergleichsportale die Angebote aller Anbieter
im Markt listen, glauben allerdings nur 17 Prozent aller
Befragten. Die Mehrzahl meint, es würden nur die Ange-
bote der Anbieter gelistet, die auch Provisionen an die
Portale zahlen.
Sprachsteuerung im Alltag: noch wenig verbreitet
Zu den neuen technischen Entwicklungen, die auch im Alltag nutzbar sind, gehören
die Steuerungsmöglichkeiten von Geräten mit Hilfe der Sprache. Diese Möglichkeit einer
Abb. 4.10: Einschätzungen der Vergleichsportale
Die Vergleichsportale listen auf die Angebote …
Angaben in Prozent
Quelle: forsa-Erhebung im Auftrag der SCHUFA Holding AG.
… nur von Anbietern, die eine Provi-sion bezahlen
10 73
17
weiß nicht/keine Angabe
… von allen Anbietern
Abb. 4.9: Preisgabe persönlicher Daten
*) Fehlender Wert zu 100 entspricht weiß nicht/keine Angabe
Angaben in Prozent Quelle: forsa-Erhebung im Auftrag der SCHUFA Holding AG.
mit einem unguten Gefühl
7
ohne Bedenken
27
Beim Bezahlvorgang geben persönliche Daten ein*) Online-Accounts eröffnen*)
9
56nur mit gewissen Bedenken
gebe ich nie ein
mit einem unguten Gefühl
10
ohne Bedenken
24
10
54 nur mit gewissen Bedenken
gebe ich nie ein
48 Die Deutschen und die Digitalisierung: aufgeschlossen und wissbegierig
Sprachsteuerung nutzen derzeit 9 Prozent derjenigen mit Internetzugang häufig.
22 Prozent nutzen diese Möglichkeit selten, 69 Prozent noch gar nicht. Jüngere ver-
wenden Sprachsteuerungsmöglichkeiten häufiger als Ältere. Rund jeder vierte Befragte,
der die Möglichkeit der Sprachsteuerung zumindest hin und wieder einsetzt, nutzt die
Sprachsteuerung für die Informationssuche (27 Prozent) und zur Bedienung der Musik-
anlage oder des Radios (25 Prozent).
Ansonsten nutzen einige Befragte die Sprachsteuerung noch zur Bedienung oder Einstel-
lung des Weckers oder Timers und zur Navigation (jeweils 11 Prozent), für Informationen
zum Wetter, für Telefonate, zur Bedienung des Fernsehers, zum Schreiben von Nachrich-
ten oder zur Lichtsteuerung (jeweils 8 Prozent).
Bitcoin und Kryptowährung: Zumindest dem Namen nach bekannt
Die meisten Befragten wissen ungefähr, was „Bitcoins“ sind. Rund zwei Drittel wissen
auch zumindest ungefähr, was der Begriff „Kryptowährung“ bedeutet. Mit dem Begriff
„Blockchain“ hingegen können relativ wenige der befragten Internetnutzer etwas
an fangen. Generell ist der Kenntnisstand bei den jüngeren Befragten größer als bei
den älteren Befragten.
Abb. 4.12: Bekanntheit von Bitcoin und Co.
Es wissen zumindest ungefähr, was gemeint ist mit ...
Angaben in Prozent Quelle: forsa-Erhebung im Auftrag der SCHUFA Holding AG.
90 ja
10
nein
66
nein
ja
3422
nein
ja
78
Bitcoin Kryptowährung Blockchain
Abb. 4.11: Nutzung von Sprachsteuerungs möglichkeiten
Es nutzen die Möglichkeit der Sprachsteuerung bei technischen Geräten
*) Basis: Befragte, die die Möglichkeit der Sprachsteuerung zumindest selten nutzen; offene Abfrage; Mehrfachnennungen möglich
Angaben in Prozent Quelle: forsa-Erhebung im Auftrag der SCHUFA Holding AG.
und zwar für*)
Informationssuche
Musik, Radio
Wecker, Timer
Navigation
27
11
11
25
22nie
9häufig
selten
69
Die Deutschen und die Digitalisierung: aufgeschlossen und wissbegierig 49
Wahrnehmung neuer gesetzlicher Regelungen
Mit der europaweiten Richtline über Zahlungsdienste „Payment Service Directive 2“
(PSD2) gibt es neue Regeln für den Zahlungsverkehr. In Deutschland traten sie am
13. Januar 2018 in Kraft. Bankkunden können demnach den Einblick in ihre Kontoinfor-
mationen für andere Serviceanbieter freigeben. So können Drittanbieter zum Beispiel
Bezahlvorgänge direkt auslösen.
Dass die Kreditinstitute dazu verpflichtet sind, Dritten – nach Erlaubnis des Kontoinha-
bers – Einblick in dessen Kontodaten zu geben, wissen derzeit nur wenige (21 Prozent).
Einen Einblick in ihre Kontodaten haben bisher 9 Prozent erlaubt. Allerdings können sich
62 Prozent beim Kontowechsel vorstellen, Dritten Einblick in die eigenen Kontodaten zu
erlauben. Bei fast allen anderen Dienstleistungen kann sich die Mehrheit (noch) nicht
vorstellen, den Einblick in die Kontodaten zu gewähren.
Abb. 4.14: Erlaubnis zum Kontoeinblick
Es können sich vorstellen, Dritten Einblick auf die eigenen Kontodaten zu gewähren bei folgenden Dienstleistungs-möglichkeiten:*)
*) Fehlender Wert zu 100 entspricht weiß nicht/keine Angabe
Angaben in Prozent
Basis: Befragte, die Online-Shopping nutzen (1.637) Quelle: forsa-Erhebung im Auftrag der SCHUFA Holding AG.
Tarifkonditions-Service
Multibankingangebote (wie ein automatischer Saldoausgleich zwischen Konten)
Online-Finanzmanager (über eine App)
Zahlungsdienste (Zahlung per Knopfdruck)
Spartipps und Anlagemöglichkeiten
Bonusprogramme oder Rabattinformationen
Angebotsservice
Kontowechselservice
Vertragskündigungsservice für alle im Online-Banking ersichtlichen Verträge
32
54
70
67
72
70
70
74
84
62
38
23
25
22
24
23
20
10
auf jeden Fall bzw. eher eher nicht bzw. bestimmt nicht
Abb. 4.13: Einblick in Kontodaten für Dritte
Wissen Sie, dass die Kreditinstitute dazu verpflichtet sind, Dritten (nach Erlaubnis des Kontoinhabers) Einblick in dessen Kontodaten zu geben:
Angaben in Prozent Quelle: forsa-Erhebung im Auftrag der SCHUFA Holding AG.
keine Antwort
2
77 21nein ja
9% der Befragten haben schon Dritten einen Einblick in ihre Kontodaten erlaubt.
50 Die Deutschen und die Digitalisierung: aufgeschlossen und wissbegierig
Die neue Datenschutzgrundverordnung wird eher skeptisch beurteilt
Die neue europäische Datenschutzgrundverordnung (DS-GVO) hat das bisherige deutsche
Datenschutzgesetz abgelöst. Die meisten Befragten (50 Prozent) glauben, dass sich durch
die DS-GVO an der Sicherheit der persönlichen Daten nichts geändert habe. 16 Prozent
glauben, dass sich die Sicherheit der persönlichen Daten erhöht hat, und 8 Prozent haben
den Eindruck, dass sie geringer wurde. 26 Prozent können das noch nicht beurteilen.
Eine große Mehrheit der Befragten mit Zugang zum Internet glaubt nicht, dass man durch
die DS-GVO besser über die Nutzung der persönlichen Daten durch Dritte informiert
würde. Das schätzen durchweg alle Bevölkerungsgruppen so ein.
Ebenso skeptisch sind die Befragten im Hinblick darauf, ob man durch die DS-GVO mehr
Einfluss darauf nehmen könnte, wer die persönlichen Daten nutzt: 72 Prozent glauben
nämlich, dass das nicht der Fall ist.
Abb. 4.15: Meinungen zur DS-GVO (1)
Durch die DS-GVO …
Angaben in Prozent Quelle: forsa-Erhebung im Auftrag der SCHUFA Holding AG.
… ist die Sicherheit der persönlichen ... sind über die Nutzung ihrer persönlichen … kann man selbst mehr Einfluss darauf nehmen, Daten ... geworden Daten durch Dritte besser informiert wer die persönlichen Daten nutzt
50
unverändert geblieben
26weiß nicht
72
13größer
geringer
16
8
ja
nein nein
weiß nicht15
72
10jaweiß nicht
18
Die Deutschen und die Digitalisierung: aufgeschlossen und wissbegierig 51
Mit den Auswirkungen der DS-GVO wurde über die Hälfte aller Befragten (57 Prozent)
schon einmal konfrontiert. Verunsichert fühlen sich dadurch 44 Prozent, und 67 Prozent
haben das Gefühl, dass die DS-GVO den Datenschutz noch komplizierter mache.
Allerdings geben 46 Prozent an, sie seien jetzt durch die DS-GVO kritischer im Umgang
mit ihren persön lichen Daten geworden. Dass der Verbraucher durch die DS-GVO mehr
Rechte habe als zuvor, glauben 42 Prozent.
Abb. 4.16: Meinungen zur DS-GVO (2)
Es stimmen der Aussage ...
Angaben in Prozent Quelle: forsa-Erhebung im Auftrag der SCHUFA Holding AG.
… ich bin durch die neuen Vorschriften der DS-GVO kritischer im Umgang mit meinen persönlichen Daten geworden
… ich fühle mich durch die Regelungen der DS-GVO verunsichert
… als Verbraucher habe ich durch die DS-GVO deutlich an Rechten gewonnen
… der Umgang mit persönlichen Daten ist durch die DS-GVO komplizierter geworden
… mit den Auswirkungen der DS-GVO bin ich schon konfrontiert worden
18
28
42
43
32
67
57
44
46
42
voll und ganz eher nicht bzw. bzw. eher zu überhaupt nicht zu
52 Die Deutschen und die Digitalisierung: aufgeschlossen und wissbegierig
Maßnahmen zum Datenschutz und zur Sicherheit persönlicher Daten
Die Befragten wurden auch gebeten, anzugeben, was sie
selbst zum Schutz ihrer persön lichen Daten tun. Fast
80 Prozent geben an, dass sie für verschiedene Nutzer-
konten im Internet unterschiedliche Passwörter nutzen
und nicht nur ein und dasselbe verwenden, das man sich
leicht merken kann. Das tun vor allem die älteren, über
60 Jahre alten Befragten, während die jüngeren, 18- bis
29-Jährigen eher etwas sorgloser mit ihren Passwörtern
umgehen.
72 Prozent geben auch an, sie würden bei den eigenen
Passwörtern und Zugangscodes auf möglichst unge-
wöhnliche und nicht zusammenhängende Buchstaben-
verbindungen, Sonderzeichen und Zahlen achten.
Passwortsicherungsprogramme nutzen hingegen nur
relativ wenige Befragte (19 Prozent) – am ehesten noch
die Jüngeren.
Zwei-Faktor-Authentifizierung: sinnvoll und hilfreich
Die ab September 2019 bei Online-Bezahlsystemen verpflichtende sogenannte „Zwei-
Faktor-Authentifizierung“ halten drei Viertel (76 Prozent) der Befragten für sinnvoll und
hilfreich. Nur relativ wenige (17 Prozent) meinen, diese sei eher störend und würde nur
zusätzlichen Aufwand bedeuten. In allen Befragtengruppen überwiegt die positive
Einschätzung der „Zwei-Faktor-Authentifizierung“.
Ein zentrales Login mit Passwort zur Nutzung verschiedener Angebote finden 43 Prozent
gut, 50 Prozent nicht so gut.
Abb. 4.17: Verwendung von Passwörtern
Quelle: forsa-Erhebung im Auftrag der SCHUFA Holding AG.
79%nutzen bei verschiedenen Nutzerkonten unterschiedliche Passwörter
72%achten auf möglichst ungewöhnliche und nicht zusammen- hängende Buchstabenverbindungen, Sonderzeichen und Zahlen
19%nutzen ein Passwortsicherungsprogramm
Abb. 4.18: Meinungen zur „Zwei-Faktor-Authentifizierung“ und zu einem zentralen Login
Angaben in Prozent Quelle: forsa-Erhebung im Auftrag der SCHUFA Holding AG.
nein
7
Die ab September 2019 verpflichtende sog. „Zwei-Faktor- Ein zentrales Login mit Passwort zur Nutzung Authentifizierung“ halten für sinnvoll und hilfreich verschiedener Angebote fänden
17
76ja
weiß nicht/keine Angabe
nicht so bzw. gar nicht gut
7
50
43
gut bzw. sehr gut
weiß nicht/keine Angabe
Die Deutschen und die Digitalisierung: aufgeschlossen und wissbegierig 53
Fazit
An technischen Neuerungen und Entwicklungen und entsprechenden Informationen
darüber ist die Mehrheit der Befragten durchweg interessiert.
Unterschiedlich ist dagegen die Nutzung digitaler Angebote im Finanzdienstleistungs-
bereich. So nutzen 84 Prozent der Befragten Online-Banking, das sich innerhalb weniger
Jahre nicht zuletzt durch entsprechende Aktivitäten der Banken durchgesetzt hat.
Weitere digitale Angebote im Finanzdienstleistungsbereich werden aber bislang nur
wenig genutzt, sicherlich auch, weil eine Mehrheit der Befragten (65 Prozent) an sich den
persön lichen Kontakt mit einem Geldinstitut bevorzugt. Der klassische Brief, der nur noch
von 5 Prozent genutzt wird, ist jedoch von telefonischen bzw. Mail-Kontakten (56 bzw.
49 Prozent) weitgehend abgelöst worden. Jüngere Befragte nutzen schon etwas häufiger
digitale Produkte – so halten 22 Prozent der 18- bis 29-Jährigen per Chat Kontakt zu
ihrer Bank.
Neue digitale Angebote wie die Möglichkeit, Dritten Einsicht in die eigenen Kontodaten
zu geben, sind auch nur relativ wenigen (21 Prozent) bekannt. Einem Dritten Einsicht in
die Kontodaten zu geben, können sich bei einem Wechsel des Kontos 62 Prozent vor-
stellen, während andere Serviceangebote, die eine Einsicht Dritter erforderlich machen,
eher noch kritisch bewertet werden.
Von etwas mehr als der Hälfte der Befragten (54 Prozent) werden neue digitale Angebote
im Finanzdienstleistungsbereich durchaus als Erleichterung für die Kunden und Verbrau-
cher bewertet. Allerdings sieht ein knappes Drittel darin eher eine Erschwernis. Bei den
über neue Angebote gut Informierten ist die Einschätzung einer erleichterten Hand-
habung mit 67 Prozent deutlich höher und die Skepsis mit 21 Prozent deutlich niedriger
als im Durchschnitt aller Befragten.
Generell erwartet eine Reihe der Befragten mehr Information über die stattfindenden
Veränderungen und Entwicklungen. Das gilt auch für die neu eingeführten gesetzlichen
Regelungen im Umfeld digitaler Finanzdienstleistungen, für die sich 41 Prozent mehr
Aufklärung und Hilfestellung wünschen.
Beim Umgang mit ihren persönlichen Daten sind die Befragten durchaus sensibilisiert
und haben deshalb auch bei der Preisgabe ihrer Daten Bedenken. Vielen ist aber auch
bewusst, dass jeder Einzelne selbst zum Schutz der eigenen Daten beitragen muss.
Man bemüht sich deshalb z.B. bei der Verwendung von Passwörtern um mehr Sicherheit
(siehe Abbildung 4.17). Überdies hat die neue europäische Datenschutzgrundverordnung
(DS-GVO) einige Verbraucher (46 Prozent) im Umgang mit persönlichen Daten weiter
sensibilisiert.
Insgesamt zeigen die Ergebnisse der Untersuchung, dass viele Bürger neuen technischen
Entwicklungen gegenüber durchaus aufgeschlossen sind. Vermisst werden aber ausrei-
chende und glaubwürdige Informationen und Aufklärungen über die neuen Angebote.
Politik und Wirtschaft hätten somit die Möglichkeit, die Akzeptanz des digitalen Wandels
zu erhöhen und das Vertrauen zu neuen Angeboten zu stärken.
54 Banking neu definiert
Warum hat sich die SCHUFA entschieden, Anteile an finAPI
zu erwerben?
Villa: Die SCHUFA verfügt über einen qualitativ hochwertigen Perso-
nen- und Firmendatenbestand. finAPI bringt die Stärke, das Wissen
und die Technologie, Bankkontodaten zu strukturieren und digital
aufzubereiten. Wir finden diese Kombination unheimlich spannend
und haben in finAPI einen Partner gefunden, der unser Leistungs-
portfolio perfekt ergänzt.
Herr Dr. Haagen, der Name Ihres Unternehmens ist
Programm. API ist die englische Abkürzung für Application
Programming Interface, also Computerschnittstelle.
Was ist Ihr Geschäftsmodell?
Dr. Haagen: Unsere Lösung ist eine Schnittstellen-Aggregation.
Das heißt, über eine einzige Schnittstelle liefern wir Zugang zu
Kontodaten von Geschäfts- und Privatkunden bei allen relevanten
deutschen und österreichischen Banken – sofern der Verbraucher
dem zugestimmt hat. Durch diese Bündelung ergibt sich ein einheit-
licher Blick auf die Kontodaten.
5 Banking neu definiert
Interview mit Peter Villa und Dr. Florian Haagen
Im Zeitalter der Digitalisierung ermöglichen hochmoderne Technologien neue Services, Produkte und Verfahren auch für Finanzdienstleister. Eine dieser Techno-logien heißt Access-to-Account – eine Schnittstelle, die Zugang zu Kontodaten für Finanzdienstleistungen ermöglicht. Das Fintech-Unternehmen finAPI bietet eine solche Lösung an und gehört seit dem 1. Januar 2019 zu 75 Prozent zur SCHUFA.Dr. Florian Haagen, Gründer und Geschäftsführer der finAPI GmbH, und Peter Villa, Vorstandsmitglied der SCHUFA Holding AG, erläutern im Interview, wie die Technik funktioniert und welcher Mehrwert daraus für Unternehmen und Verbraucher entsteht.
Peter Villa
ist seit 2011 Mitglied des Vorstandes der
SCHUFA Holding AG. Zudem ist er Vor
standsvorsitzender des Branchenverbandes
„Die Wirtschaftsauskunfteien e.V.“ sowie
Mitglied des Boards of Directors der Busi
ness Information Industry Association
(BIIA) und des European Credit Research
Institute (ECRI). Er war Geschäftsführer für
Bonnier Deutschland GmbH & Co. KG,
Hoppenstedt Bonnier Information GmbH,
Kompass Deutschland GmbH und zuletzt
CEO für Bisnode / Dun & Bradstreet in
Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Banking neu definiert 55
Was geschieht dann mit den Daten?
Dr. Haagen: Wir bereiten die Kontodaten auf. Im Fachjargon heißt
das „Data Enhancement“. Zum Beispiel ordnen wir die Daten in
Kategorien ein, wie Gehaltseingänge oder Mietzahlungen. Unsere
Kunden und Geschäftspartner sind andere Fintechs und Banken.
Sie greifen über unsere Schnittstelle auf die sauber aufbereiteten
Daten zu und verarbeiten sie in eigenen Szenarien und Anwen-
dungen weiter.
Welchen Nutzen hat der Verbraucher von der neuen
Schnittstellen-Technologie?
Villa: Der Verbraucher gewinnt mehr Übersicht und Kontrolle.
Er kann seine Finanz- und Online-Geschäfte bequem und schnell von
jedem Ort aus abwickeln. Sogenannte Finanz-Cockpits ermöglichen
dem Verbraucher, seine Bankkonten mit einem einzigen Login zu
verwalten, sämtliche Kontoinformationen abzurufen und Zahlungen
zu veranlassen.
Dr. Haagen: Ein weiteres Beispiel, wie Kunden unsere Schnittstelle
einsetzen, ist die Digitalisierung von Kreditanträgen. Der Verbraucher
erlaubt den Einblick in sein Bankkonto. Wir übermitteln dann digital
zum Beispiel einen Gehaltsnachweis oder Kontoauszüge an den
Kreditgeber. Das ist viel komfortabler als früher – als der Verbraucher
das Dokument umständlich einscannen oder per Post verschicken
musste.
Auf welcher rechtlichen Grundlage basiert Ihr Angebot?
Dr. Haagen: Seit 2018 gilt auch in Deutschland eine neue vom Europäischem Parlament
beschlossene Regelung. Die Zahlungsdiensterichtlinie PSD2 legt fest, dass Banken Schnitt-
stellen zur Verfügung stellen müssen, damit Drittdienstleister mit Erlaubnis des Verbrau-
chers in seinem Namen Einblick in seine Bankdaten erhalten dürfen. Die Kontodaten
verlassen also das System der einzelnen Bank, um für Finanzdienstlei s tungen, wie zum
Beispiel das Auslösen einer Zahlung, weiterverarbeitet zu werden. Dieser Vorgang wird
Access-to-Account genannt, kurz XS2A.
Villa: Wir begrüßen diese Regulierung aus Brüssel. Denn mit der PSD2 wurde dieser
Prozess einheitlich gesetzlich reguliert und für den Verbraucher transparent geregelt –
und das europaweit. In Deutschland werden die Anbieter solcher Lösungen daher von der
BaFin überwacht.
Dr. Florian Haagen
war nach dem Abschluss seines Studiums
der Betriebswirtschaftslehre wissenschaft
licher Mitarbeiter am Institut für Kapital
marktforschung und Finanzierung der
LudwigMaximiliansUniversität München.
Während seiner Promotion befasste sich
Florian Haagen insbesondere mit der
Finan zierung junger Wachstumsunterneh
men. 2008 gründete er die finAPI GmbH.
Das Unternehmen gilt als Pionier auf dem
deutschen Markt für Finanzmanagement
Software für Banken (PFM) und der Ana
lyse von Kontodaten. Seit 2016 verantwor
tet er das Produkt finAPI, einer führenden
AccesstoAccountPlattform zur Anbindung
und Verarbeitung von Bankkontodaten.
56 Banking neu definiert
Die aktuelle Forsa-Umfrage im Auftrag der SCHUFA zeigt: Etwa einem Fünftel
der Verbraucher ist bekannt, dass sie Dritten erlauben können, Einblick in die
eigenen Kontodaten zu nehmen. Etwa die Hälfte der Verbraucher, denen dieses
Verfahren bekannt ist, nutzt diese Möglichkeit bereits. Die Akzeptanz scheint
also grundsätzlich da zu sein – muss mehr Aufklärung über diese Angebote
gemacht werden?
Villa: Jeder Fünfte weiß um die Möglichkeit, seine Bankkontodaten Dritten freizugeben.
Das ist ein guter Start. Es zeigt uns aber auch, dass es weiterer Informationsbedarf be-
steht. Verbraucher wünschen sich komfortable und einfache Lösungen. Wir haben viele
Ideen, wie Access-to-Account hier unterstützen kann.
Dr. Haagen: Wir haben zum Beispiel im folgenden Fall gesehen,
dass seitens der Verbraucher ein stark ausgeprägtes Bedürfnis nach
Convenience besteht. Nachdem sie ein Finanz-App-Anbieter bei der
„Höhle der Löwen“ im Fernsehen vorgestellt hatte, haben mehrere
hunderttausend Nutzer die App heruntergeladen und ihre Bankdaten
über unsere Schnittstelle abgerufen. Man sieht: sobald die Nutzer
erfahren, welche Möglichkeiten sie haben, werden diese auch stark
nach gefragt.
Dass durch die neue Regulierung der Verbraucherschutz gestärkt werde, glaubt
nur eine kleine Minderheit von 9 Prozent. Die große Mehrheit (66 Prozent) aber
sieht sogar den Schutz der Verbraucher gefährdet. Was können Unter nehmen tun,
um diese Befürchtungen auszuräumen?
Villa: Die Freigabe von Daten ist eine Vertrauensfrage. Wir sind glücklich über die Ergeb-
nisse einer Umfrage, die gezeigt hat, dass der SCHUFA sehr viel Vertrauen entgegen-
gebracht wird. Wir gelten als seriöse Marke und stehen für Neutralität und Datensicher-
heit. Der Grund: die SCHUFA ist ein Unternehmen, das Verbraucher- und Datenschutz
sehr ernst nimmt und zusichert, dass die Daten in Deutschland gespeichert werden.
Diese Grundlagen sind die Voraussetzung für einen vertrauensvollen Umgang mit Daten.
Dr. Haagen: Seit Anfang des Jahres sind wir BaFin-lizenziert und -beaufsichtigt –
im Übrigen als zweites Unternehmen in Deutschland überhaupt. Damit ist die Rechts-
sicherheit für den Betrieb von Kontoinformations- und Zahlungsauslösediensten sowie
damit verbundener Lösungen gewährleistet.
Können Technologien wie Access-to-Account den Finanzmarkt grundlegend
verändern?
Dr. Haagen: Ja. Banken stellen fest, dass ihre Kunden ihr Banking-Geschäft zuneh-
mend über Apps von Drittanbietern tätigen. Warum? Weil diese häufig komfortabler
und schneller in der Bedienbarkeit sind.
„Der Zusammenschluss mit der SCHUFA wirkt wie ein Katalysator.“
Dr. Florian Haagen
Banking neu definiert 57
Villa: Was wir jetzt sehen ist, dass Banken verstärkt in ihr Online-Banking und in eigene
Banking-Apps investieren, um das Kundenerlebnis auf ihrer Seite attraktiver zu machen.
Der Nutzen für den Verbraucher ist eine Vielzahl neuer Produktangebote, die mit Bank-
daten funktionieren, und eine höhere Convenience im klassischen Banking.
Herr Villa, was bedeutet die veränderte Marktsituation für die SCHUFA?
Villa: Eine führende Auskunftei wie die SCHUFA muss sich natürlich Gedanken machen,
wie sie ihr Kerngeschäft weiterentwickeln und ihr Angebot mit neuen und inno vativen
Services ausbauen kann. Wir haben in den letzten Jahren viel in moderne IT investiert und
sind auf die Entwicklungen am Markt gut vorbereitet. Wir haben das Innovation-Lab ins
Leben gerufen und dafür Herrn Dr. Kasneci aus der Forschung zu uns geholt. Wir arbeiten
daran, wie wir unsere internen Prozesse weiter verbessern und Technologien der
Künst lichen Intelligenz, wie Machine Learning, sinnvoll für die SCHUFA nutzen können.
Im Ergebnis verarbeiten wir heute mehr Daten, mit einer höheren Trennschärfe.
Was verbirgt sich hinter diesen Kürzeln?
BaFin Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht
API Application Programming Interface, englisch für Programmierschnittstelle
XS2A Access-to-Account, englisch für den Zugang zu Kundenkonten, den Banken
im Zusammenhang mit der PSD2 Drittanbietern (TPPs) gewähren müssen.
TPP Third Party Provider, englisch für Drittanbieter, welche über Programmier-
schnittstellen (APIs) Zugang zu Kundenkonten erhalten. Unterschieden werden
Kontoinformationsdienstleister und Zahlungsauslösedienstleister. TPPs benö-
tigen unter der PSD2 eine Lizenz der nationalen Finanzdienstleistungsaufsicht,
in Deutschland also der BaFin.
PSD2 Die neue Zahlungsdienstrichtlinie PSD2 (Revised Payment Services Directive)
ist eine EU-Richtlinie zur Regulierung von Zahlungsdiensten und Zahlungs-
dienstleistern, deren Ziel es ist die Sicherheit im Zahlungsverkehr zu erhöhen,
den Verbraucherschutz zu stärken, Innovation zu fördern und den Wett-
bewerb im Markt zu steigern. Die PSD2 gilt ab dem 14. September 2019.
KID Kontoinformationsdienste, welche im Auftrag des Kunden und Kontoinhabers
Kontoinformationen elektronisch abholen, direkt bei den kontoführenden
Finanzinstituten. Werden erbracht durch einen lizensierten TPP.
ZAD Zahlungsauslösedienste, welche von Kunden und Kontoinhabern beauftragt
oder berechtigt sind, Zahlungen in ihrem Namen direkt von ihrem Konto bei
kontoführenden Finanzinstituten auszulösen. Werden erbracht durch einen
lizensierten TPP.
58 Banking neu definiert
Neben den Entwicklungen im Unternehmen, was ergibt der Blick nach draußen?
Villa: Wir führen regelmäßig Screenings durch, schauen, was auf dem Markt passiert,
welche Firmen unterwegs sind. Aus dem Grund hat sich die SCHUFA auch am High-Tech-
Gründerfonds beteiligt. Des Weiteren steht unser Produktmanagement im ständigen
Austausch mit den Kunden und Vertragspartnern. So entwickeln wir früh zeitig ein
Gespür für die Bedürfnisse unserer Kunden.
Welche Erwartungen hat finAPI an die Kooperation
mit der SCHUFA?
Dr. Haagen: finAPI ist ein profitables Unternehmen. Wir hatten
keinen Zwang, zu verkaufen. Bei unseren strategischen Über-
legungen entstand aber die Frage: Was ist das nächste Level –
in Bezug auf Produktqualität, Marktchancen und Angebot?
Der Gedanke an eine Partnerschaft mit der SCHUFA lag nahe.
Unsere Erwartung ist, dass wir gemeinsam und schnell auf dem
Markt agieren und das vorhandene Potential heben.
Was meinen Sie mit schnell? Gibt es erste Ergebnisse der Zusammenarbeit?
Dr. Haagen: Gleich zu Anfang haben wir festgestellt, dass die SCHUFA und finAPI auf
einer Wellenlänge liegen. Bereits während der Vertragsverhandlungen haben wir zusam-
men die Produktentwicklung vorangetrieben.
Villa: Schon in den ersten drei Monaten hat sich gezeigt, wie schnell wir gemeinsam mit
finAPI agieren können. Das ist eine absolute Stärke dieser Kooperation. Als erstes gemein-
sames Produkt haben wir „Giroident“ als Marke angemeldet.
„ Verbraucher wünschen sich komfortable und einfache Lösungen. Wir haben viele Ideen, wie Access-to-Account hier unterstützen kann.“
Peter Villa
finAPI
Die 2008 gegründete finAPI GmbH gehört zu den etablierten Anbietern von Software
für Banken und Finanzdienstleister. An seinem Firmensitz in München entwickelt und
implementiert das Unternehmen anspruchsvolle Lösungen zur Datenintegration und
-analyse, auch unter Nutzung von Technologien aus dem Bereich künstliche Intelligenz.
Die finAPI REST-API-Plattform ermöglicht den gesicherten Zugang zu derzeit 58 Millio-
nen Endkunden-Konten nahezu aller deutschen und österreichischen Banken. Grund-
lage des Angebots ist die vom Europäischen Parlament beschlossene überarbeitete
Zahlungsdiensterichtlinie (Payment Service Directive 2), die seit 2018 auch in Deutsch-
land geltendes Recht ist. Das Fintech-Unternehmen ist von der Banken- und Finanz-
aufsicht lizenziert und seit dem 01.01.2019 Teil der SCHUFA Holding AG.
Banking neu definiert 59
Wie sieht die Zusammenarbeit konkret aus?
Villa: Ganz entscheidend für eine gute und reibungslose Zusammenarbeit ist, dass die
Kommunikation funktioniert. Und das nicht nur auf Managementebene. Daher haben wir
eine gemeinsame Taskforce gebildet. Hier bündeln wir das Knowledge beider Unterneh-
men. Seitens der SCHUFA sind Kollegen verschiedener Fachbereiche vertreten, beispiels-
weise aus dem Innovation-Lab, aus IT, Produktmanagement und Marketing. Die SCHUFA
als am Markt etabliertes, stabiles Unternehmen gemeinsam mit finAPI als jungem, inno-
vativem Fintech – das sind zwei sehr positive Aspekte. Im direkten Dialog beschließen wir,
wie wir weitergehen wollen.
Dr. Haagen: Und wir freuen uns sehr über die Verstärkung aus der SCHUFA. Dr. Felix
Lowinski ist als dritter Geschäftsführer bei finAPI eingestiegen. Er ist Vertriebsleiter der
SCHUFA und verfügt über hervorragende Marktkenntnis. Das kommt uns sehr zugute.
Welche Hürden – technologischer oder regulatorischer Natur –
mussten Sie nehmen?
Villa: Aus unserer Sicht gab es keine Hürden. Das liegt daran, dass beide Unternehmen
sich komplementär ergänzen. Ganz im Gegenteil, wir sehen die Chancen für beide Seiten.
Die SCHUFA kann ihren Kunden die Frage nach einer Access-to-Account-Schnittstelle nun
positiv beantworten.
Dr. Haagen: Unsere größte Herausforderung hatten wir im Rahmen unserer BaFin-Lizen-
zierung. Die regulatorischen Anforderungen mussten in unserer Organisationsstruktur um-
gesetzt werden. Der Kraftakt zahlt sich, wie wir sehen, jetzt aus. Und bringt sogleich eine
zweite große Herausforderung mit sich. Denn wir wachsen von Jahr zu Jahr. Der Zusam-
menschluss mit der SCHUFA wirkt wie ein Katalysator. Dem müssen wir mit exzellenten
Fachkräften gerecht werden, und es ist zurzeit nicht leicht, an gute IT-Kräfte zu kommen.
Wie sieht die Zukunft aus?
Villa: Wir möchten unsere Position als führender Informations- und Vertrauensdienst-
leister – auch auf Privatkundenseite – weiter ausbauen. Das erreichen wir mit einer klugen
Erweiterung unseres Produkt- und Dienstleistungsangebotes. Wir wollen neue Wachs-
tumsmärkte erschließen – Access-to-Account ist einer der Schlüssel dazu und der Zusam-
menschluss mit finAPI der richtige Schritt in diese Richtung.
Dr. Haagen: Wir sind sehr zufrieden über den Zusammenschluss mit der SCHUFA.
Im positiven Sinne sind wir voll damit beschäftigt, was wir gemeinsam bewirken können.
60 Glossar
Account Takeover
Betrüger stehlen Zugriff auf Kundenkonto und bestellen an abweichende Lieferanschrift,
beziehungsweise sie führen Transaktionen zum Beispiel ins Ausland aus.
Bezahlverfahren, Bezahlsystem
Dem einfachen Verkaufsabschluss wird aus individualpsychologischer Sicht beim Internet-
verkauf eine besonders hohe Bedeutung beigemessen, weil der Kunde seinen Warenkorb
ohne Angst vor Datenverlust und Ausspionieren seiner Zahlungsdaten begleichen können
soll. Es wird mittlerweile eine Vielzahl verschiedener Verfahren angeboten. Die klassischen
Zahlungsarten Rechnung, Nachnahme und Kreditkarte machen in Deutschland weiterhin
einen Großteil der Zahlungen aus.
Dispositionskredit oder Dispokredit
Eine Form des Konsumentenkredits. Nichtratenkredit auf das Lohn- und Gehaltskonto,
der hauptsächlich zur Überbrückung kurz fristiger Engpässe genutzt wird.
E-Commerce
Elektronischer Handel, auch Internethandel oder Online-Handel, bezeichnet Ein- und
Verkaufsvorgänge mittels Internet. Es wird durch Datenübertragung eine unmittelbare
Geschäftsbeziehung zwischen Anbietern und Abnehmern entwickelt.
E-Payment
E-Payment steht für Electronic Payment und beschreibt die Ausführung von finanziellen
Transaktionen über elektronische Medien wie das Internet. E-Payment-Formen sind
Zahlungen im Bereich des E-Commerce. Die Zahlungen können dabei über unterschied-
liche Bezahlsysteme ausgeführt werden.
Finanzverhalten
Ländertypisches Zahlungsverhalten, Verschuldungsmuster, genutzte Kreditformen.
Fintech
Fintech ist ein aus den Wörtern „Financial Services“ und „Technology“ zusammengesetz-
tes Wort. Finanztechnologie ist ein Sammelbegriff für moderne Technologien im Bereich
der Finanzdienstleistungen.
Konsumentenkredit
Auch als Konsumfinanzierung bezeichnet. Bezieht sich auf private Raten-, Nichtraten-
und Dispositionskredite. Hypothekenkredite zählen nicht dazu.
Kredit
Wortherkunft: credere (lat.) = glauben, vertrauen. Befristete, gewerbliche Bereitstellung
von Kaufkraft.
6 Glossar
Glossar 61
Kreditfähigkeit
Finanzielle Rückzahlungsfähigkeit, basiert auf der voraussichtlichen künftigen
Einkommens situation und dem bisherigen Verhalten bei Kreditrückzahlungen.
Kreditverhalten
Die zugrundeliegende Motivation und der Umgang mit der Aufnahme von Privatkrediten.
Zu den meistverbreiteten Formen des Privat kredits gehören die Hypothek, der Raten-
sowie der Dispositionskredit.
Kreditwürdigkeit
Neben der Prüfung von Sicherheiten umfasst die Kreditwürdigkeit auch die bisherige
„Kreditgeschichte“ bei der Kreditvergabe. Dabei wird insbesondere berücksichtigt,
ob Kredite in der Vergangenheit über einen längeren Zeitraum vertragsgemäß bedient
worden sind oder ob es zu Zahlungsausfällen gekommen ist.
Mobile Banking
Eine in den vergangenen Jahren immer stärker genutzte Form der Abwicklung von
Bankgeschäften ist das Mobile Banking, bei dem die technischen Möglichkeiten der
Smartphones über Online-Verbindungen für die Erledigung von Bankgeschäften genutzt
werden.
Negativmerkmale
Verhält sich ein Verbraucher nicht vertragsgemäß, so speichert die SCHUFA dies in Form
sogenannter Negativmerkmale.
Harte Negativmerkmale: Informationen aus öffentlichen Bekanntmachungen wie eine
Vermögensauskunft (früher: eidesstattliche Versicherung), Informationen zu einem Haft-
befehl zur Erzwingung der Abgabe einer Vermögensauskunft oder Informationen zu
einem Verbraucher insolvenzverfahren. Diese Informationen bezieht die SCHUFA aus
öffentlich zugänglichen Quellen, wie zum Beispiel den Schuldnerverzeichnissen der
Amtsgerichte.
Weiche Negativmerkmale: Der SCHUFA angeschlossene Unternehmen melden Zahlungs-
ausfälle als offene, ausreichend gemahnte und unbestrittene Forderungen, Forderungen
nach gerichtlicher Entscheidung sowie Informationen zum Missbrauch eines Giro- oder
Kreditkartenkontos nach Nutzungsverbot.
Online-Banking
Unter dem Begriff Online-Banking wird das Erledigen von Bankgeschäften per Rechner
von zu Hause aus verstanden. Die Voraussetzung zum Online-Banking ist ein PC mit
Internetzugang zur entsprechenden Bank. Von der Bank werden die persönliche Identifi-
kationsnummer (PIN) für die Kontaktaufnahme sowie eine TAN-Nummer als zusätzliches
Sicherungselement bei Erteilung von Aufträgen zur Verfügung gestellt.
62 Glossar
Personen mit Suchauftrag
Personen, gegen die ein Vertragspartner der SCHUFA eine offene, ausreichend gemahnte
und unbestrittene Forderung besitzt, die aber unbekannt verzogen sind.
Positivmerkmale
Als positive Informationen gelten Angaben zu vertragsgemäßem Verhalten, also zum Bei-
spiel Girokonten, Kreditkarten, Mobilfunkverträge mit Laufzeit, Leasingverträge, Kredite
oder Versandhandelskonten. Dies alles sind Hinweise darauf, dass Unternehmen dieser
Person Vertrauen schenken.
Privatverschuldungsindex (PVI)
Der von der SCHUFA entwickelte Privatverschuldungsindex ist eine statistische Messzahl
und zeigt, wie kritische Anzeichen der privaten Verschuldung bzw. Überschuldungsgefah-
ren in verschiedenen Regionen Deutschlands zu- oder abgenommen haben. Mit dem Pri-
vatverschuldungsindex sind Prognosen möglich, die auf dem von der SCHUFA entwickel-
ten Risikomodell und den dort definierten drei kritischen Warnsektoren Gelb, Orange und
Rot basieren. Diese Sektoren enthalten jeweils eine Indikatorenkombination aus weichen
und harten Negativmerkmalen, wie beispielsweise einen Zahlungsausfall, einen Kredit-
ausfall und/oder die Abgabe einer Vermögensauskunft. Die PVI-Prognose ist einzigartig in
der Überschuldungsforschung und zeigt, wie sich die kritischen Anzeichen der privaten
Verschuldung über einen Zeitraum von etwa zwölf Monaten entwickeln werden.
Ratenkredit/Ratenzahlungskredit
Der Ratenkredit hat seinen Ursprung in den fünfziger Jahren und wird häufig als Konsu-
mentenkredit bezeichnet. Dabei macht er nur einen Teil der Konsumfinanzierung aus.
Zu zwei Dritteln dienen die Ratenkredite der Absatzfinanzierung bei langlebigen Konsum-
gütern am Point of Sale. Das restliche Drittel wird in Form von Barkrediten zur freien
Verwendung vergeben.
SCHUFA
Der Name SCHUFA steht für „Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung”.
Die SCHUFA verhilft zu einer schnellen und kostengünstigen Kreditaufnahme. Bei der
SCHUFA sind Informationen zu nahezu jedem in Deutschland wirtschaftlich aktiven
Verbraucher gespeichert. Dies sind personenbezogene Daten wie Name, Geburtsdatum,
Anschrift sowie kreditrelevante Daten wie Girokonto, Kreditkarte, laufende Kredite,
Zahlungsausfälle etc. Die SCHUFA stellt den ihr angeschlossenen Unternehmen (zum
Beispiel Banken, Leasinggesellschaften, Handels- oder Telekommunikations unternehmen)
für das jeweilige Geschäft erforderliche Informationen zur Verfügung. Im Gegenzug
melden die Unternehmen der SCHUFA Informationen zum Kreditverhalten ihrer Kunden.
SCHUFA-Klausel
Mit Unterzeichnung der SCHUFA-Klausel ent bindet ein Verbraucher den Kreditgeber
von der Bankgeheimnispflicht. Damit wird dem Kreditgeber ermöglicht, der SCHUFA
Angaben über die Aufnahme und Abwicklung von Kredit geschäften eines Verbrauchers
zu liefern.
Glossar 63
Third Party Fraud
Die missbräuchliche Nutzung personenbezogener Daten (der Identität) einer natürlichen
Person oder die Nutzung einer fiktiven Identität durch Dritte.
Überschuldung
Es gibt keine allgemeingültige Definition für Überschuldung. Folgende Begriffsbestim-
mung beschreibt Überschuldung als einen Prozess:
�� Subjektive Überschuldung: Die Person fühlt sich psychisch und finanziell überfordert,
ihre Schulden zurückzuzahlen.
�� Relative Überschuldung: Trotz Veränderung des Lebensstils reicht der Einkommens-
rest nach Abzug der Lebenshaltungskosten (Miete, Energie, Versicherung, Grundnah-
rungsmittel, öffentliche Verkehrsmittel, Telefon, Kleidung etc.) nicht zur fristgerechten
Schuldentilgung aus. Relative Überschuldung eines Haushalts liegt dann vor, wenn
trotz Reduzierung der Lebenshaltungskosten auf die Pfändungsfreigrenze (alternativ:
Sozialhilfegrenze) der verbleibende Einkommensrest nicht ausreicht, um alle Zahlungs-
verpflichtungen aus Schulden zu erfüllen.
�� Objektive Überschuldung: Ein sozialpolitisch festgelegtes Einkommen, das den
Lebensunterhalt sichern soll, zum Beispiel der Sozialhilfesatz oder die Pfändungs-
freigrenze, wird unterschritten, sobald die Zahlungsverpflichtungen aus Verschuldung
vom Nettoeinkommen abgezogen werden.
�� Absolute Überschuldung (Insolvenz): Einkommen und Vermögen des Schuldners
reichen nicht mehr aus, um die bestehenden Verbindlichkeiten zu decken.
Verschuldung
Verschuldung ist jede Form des Eingehens von Zahlungsverpflichtungen und stellt ein
normales, in vielen Haushalten unvermeidliches Verbraucherverhalten dar. Verschuldung
meint daher lediglich die Kreditaufnahme und ist strikt von dem Begriff Überschuldung
zu trennen.
Zahlungsausfall
Offene, ausreichend gemahnte und unbestrittene Forderung, die der SCHUFA von den
an geschlossenen Unternehmen gemeldet wurde.
Zwei-Faktor-Authentifizierung
Sie dient dem Identitätsnachweis eines Nutzers mittels der Kombination zweier unter-
schiedlicher und insbesondere unabhängiger Komponenten (Faktoren). Die Zwei-Faktor-
Authentifizierung ist nur dann erfolgreich, wenn beide benötigten Faktoren zusammen
eingesetzt werden und korrekt sind. Fehlt eine Komponente oder wird sie falsch verwen-
det, lässt sich die Zugriffsberechtigung nicht zweifelsfrei feststellen. Der Zugriff, der durch
die Zwei-Faktor-Authentifizierung gesichert ist, bleibt verweigert.
64 Anhang
SCHUFA Ombudsmann
Der Ombudsmann ist eine von der SCHUFA freiwillig eingerichtete, neutrale und kosten-
freie Anlaufstelle für Verbraucher. In außergerichtlichen Schlichtungsverfahren fungiert
der Ombudsmann als unabhängiger Mittler zwischen Verbrauchern, der SCHUFA und
deren Vertragspartnern. Als einzige Auskunftei in Deutschland hat die SCHUFA ein
Ombudsmannverfahren eingerichtet. Das inzwischen seit acht Jahren etablierte Schlich-
tungsverfahren nimmt einen hohen Stellenwert im Rahmen der SCHUFA-Verbraucher-
kommunikation ein. 2014 hat Professor Dr. Hans-Jürgen Papier die Funktion des unab-
hängigen Ombuds mannes der SCHUFA übernommen. Papier war von 2002 bis 2010
Präsident des Bundesverfassungsgerichts. Zudem ist er emeritierter Professor für Öffent-
liches Recht an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Der SCHUFA Ombudsmann
berichtet an den ebenfalls unabhängigen SCHUFA-Verbraucherbeirat als neutrale Instanz.
Er ist an keine Weisungen gebunden und veröffentlicht jährlich einen Bericht über die
Ergebnisse seiner Tätigkeit.
Weitere Informationen unter: www.schufa-ombudsmann.de
SCHUFA-Verbraucherbeirat
Für die Diskussion verbraucherrelevanter Themen hat die SCHUFA im Jahr 2008 einen
unabhängigen Beirat als neutrale Instanz eingerichtet. Dieser Verbraucherbeirat nimmt
gegenüber der SCHUFA die Funktion der „Spiegelung“ verbraucherrelevanter Themen
wahr. Dem interdisziplinär besetzten Gremium gehören Persönlichkeiten verschiedener
Institutionen, Verbände, Unternehmen und gesellschaft licher Einrichtungen an. Zu den
Arbeitsschwerpunkten des Verbraucherbeirates zählen folgende Themen: Finanz- und
Konsumkompetenz, Verbraucher- und Anbieterverhalten rund um Kredite, Abbau asym-
metrischer Informationen zwischen Kreditgebern und -nehmern, Transparenz in Bonitäts-
bewertungs- und Kreditvergabeprozessen sowie die Einbeziehung des Verbrauchers in
einen selbstbestimmten, sicheren und bewussten Umgang mit eigenen Daten. Ferner
diskutiert der Beirat Grundlagen, Methoden und Ergebnisse zu Studien, die im SCHUFA
Kredit-Kompass erscheinen, empfiehlt wissenschaftliche und/oder andere Projektaufträge
und gibt Anregungen, insbesondere hinsichtlich der gesamtgesellschaft lichen Zusammen-
hänge und der publizistischen Schwerpunkte.
Weitere Informationen unter:
www.schufa.de/de/ueber-uns/verantwortung/schufa-verbraucherbeirat/
Anhang 65
Während Aktienindizes als Barometer an den Finanzmärkten eingesetzt werden, will der
„SCHUFA Kredit-Kompass“
�� Fakten und Trends zur Aufnahme von Konsumentenkrediten in Deutschland ermitteln
und
�� einen objektiven Beitrag zur Diskussion über die Finanzkultur, das Konsumverhalten
sowie zur Überschuldungsforschung liefern.
Auf Basis des anonymisierten SCHUFA-Daten bestands veröffentlicht das Unternehmen
seit dem Jahr 2003 jährliche Analysen. Berücksichtigt wurden bislang unter anderem die
folgenden Aspekte:
�� Interesse der Verbraucher an Konsumentenkrediten
�� Anzahl der neu abgeschlossenen Kredit verträge
�� durchschnittliche Kreditverpflichtung pro Kopf
�� Entwicklung von Zahlungsstörungen
�� Anteil der ausgefallenen Kredite
�� Risiken der privaten Kreditaufnahme
Das Messen ist das eine, die Diagnose das andere. Daher hat die SCHUFA durch die
Mitwirkung angesehener Experten und Institu tionen seit dem Jahr 2003 rund 20 Studien
in Auftrag gegeben bzw. veröffentlicht – unter anderem zu folgenden Schwerpunkten:
�� Wege in die Überschuldung
�� Überschuldung und Armut
�� Kinder/Jugendliche im Umgang mit Geld
�� Leben in der Privatinsolvenz
�� SCHUFA-freie Kredite
�� privates Haushaltsmanagement
�� Finanzverhalten der Generation 60+
�� Finanzverhalten von Jugendlichen und jungen Erwachsenen
�� Konsum und Finanzen in der Rushhour des Lebens
�� Konsumentenverhalten in Zeiten des Online-Payments
�� E-Commerce und Bezahlverfahren aus Kundensicht
�� Finanzverhalten – Gestern. Heute. Morgen.
�� Identitätsschutz im digitalen Zeitalter
Den „SCHUFA Kredit- Kompass 2019“ sowie alle weiteren Ausgaben seit 2012
finden Sie zum Downloaden unter: www.SCHUFA-Kredit-Kompass.de
SCHUFA Kredit-Kompass
Empirische Indikatoren der privaten Kreditaufnahme in Deutschland
66 Anhang
Verbraucherintelligenz
Kunden in der Welt von morgen
Das Verbraucherverhalten hat sich in den vergangenen Jahren gewandelt: Die Kunden
sind viel informierter und kritischer als früher, sie vernetzen sich, sie vergleichen, und sie
erwarten Transparenz. Aber auch die Unternehmen wissen mehr über ihre Kunden –
und stellen sich auf sie ein. In dem Kompendium kommen hochkarätige Autoren verschie-
dener Disziplinen (Gehirnforschung, Psychologie, Medien, Wirtschaft, Verbände, Markt-
forschung etc.) zu Wort und diskutieren die kommenden Trends. Dabei steht stets die
Perspektive des Verbrauchers im Fokus: Wie wirken die derzeit beobachtbaren Entwick-
lungen auf das Verbraucherverhalten in den kommenden Jahren (2020)? Wie „ticken“
wir als Kunden? Was wird sich durch neue technische Möglichkeiten verändern?
Wie werden die Unternehmen darauf reagieren? Und wo müssen wir uns schützen?
Dr. Michael Freytag, Hg.: Verbraucherintelligenz. Kunden in der Welt von morgen;
2011; Frankfurter Allgemeine Buch.
Verbrauchervielfalt
Chancen des demographischen Wandels für Konsum und Finanzen
Der demographische Wandel in Deutschland bestimmt unsere Zukunft. Während die
Lebenserwartung stetig steigt, nimmt die Geburtenrate sukzessive ab. Die Gesamtbevöl-
kerung schrumpft, und der Anteil älterer Menschen wird immer größer. Die öffentliche
Debatte betont vor allem die Risiken dieser Entwicklung. Der Wandel birgt aber auch
große Chancen. Es entsteht eine neue Vielfalt in der Verbraucherlandschaft. Unser
Lebensstil ändert sich nachhaltig. Dem Einzelnen eröffnen sich neue Möglichkeiten der
Lebensgestaltung. In dem Kompendium erörtern ausgewiesene Experten den Zusammen-
hang zwischen Demographie, Konsum und Finanzwesen. Die steigende Lebenserwartung
verlängert die Phase der aktiven Teilnahme am wirtschaftlichen und sozialen Leben.
Konsum- und Finanzmärkte müssen sich auf eine neue Verbrauchergeneration einstellen.
Junge Menschen müssen feststellen, dass traditionelle Lebenskonzepte für sie nicht mehr
zutreffen, ihre Lebensplanung unterscheidet sich deutlich von der früherer Generationen.
Der demographische Wandel hat somit gesellschaftliche, aber auch volkswirtschaftliche
Auswirkungen. Die Chancen und Herausforderungen des demographischen Wandels gilt
es deshalb für einzelne Lebensbereiche genauer unter die Lupe zu nehmen.
Dr. Michael Freytag, Hg.: Verbrauchervielfalt. Chancen des demographischen Wandels
für Konsum und Finanzen; 2013; Frankfurter Allgemeine Buch.
Bücher
Anhang 67
Verbrauchervertrauen
Die neue vernetzte Welt: Herausforderungen für Unternehmen und Kunden
Vertrauen ist die Voraussetzung für wirtschaftlichen Erfolg. Kunden wollen sich auf die
Qualität von Produkten und Dienstleistungen verlassen können. Unternehmen sind darauf
angewiesen, die entsprechende finanzielle Kompensation für ihre Leistung zu erhalten.
Neue digitale Geschäftsmodelle eröffnen beträchtliche Chancen, gleichzeitig stellt die
Anonymität im Internet für Verbraucher und Unternehmen eine besondere Herausforde-
rung dar. Vor diesem Hintergrund widmet sich dieses Buch der Bedeutung und Funktions-
weise von Vertrauen. Hochkarätige Wissenschaftler, Trendforscher und Unternehmens-
praktiker analysieren verschiedene Facetten von Vertrauen in der digitalen Welt. Dabei
fokussieren sie auch den gesellschaftlichen Hintergrund, die Weiter entwicklung des
Datenschutzes und Innovationen wie Share Economy oder Cloud Computing.
Dr. Michael Freytag, Hg.: Verbrauchervertrauen. Die neue vernetzte Welt:
Heraus forderungen für Unternehmen und Kunden; 2015; Frankfurter Allgemeine Buch.
Gestern. Heute. Zukunft.
Ideen, die bewegen
Anlässlich des 90-jährigen Bestehens der SCHUFA ist ein ganz besonderes Buch ent-
standen. Im Fokus stehen der Blick nach vorn und die damit verbundene Notwendigkeit,
sich den überall um uns herum stattfindenden Veränderungen aktiv zu stellen. Essays
und Interviews mit namhaften Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft,
Medien, Kultur und Sport erklären aus den unterschiedlichsten Perspektiven den tief-
greifenden Wandel, der viele gesellschaftliche und wirtschaftliche Bereiche erfasst hat,
und geben einen Ausblick, welche Entwicklungen uns in den nächsten Jahren erwarten.
Die Autor innen und Autoren fassen ihre Ideen, Forschungsergebnisse und Erfahrungen
zusammen und zeigen, wie man diesen Wandel konstruktiv, optimistisch und mit Haltung
gestalten kann. Zeitlose Konstanten werden deutlich: Die Grundwerte Vertrauen und
Sicher heit sowie das Wahrnehmen von Verantwortung sind und bleiben das Fundament
funktionierender Beziehungen – zwischenmenschlicher und geschäftlicher. Unter
anderem kommen zu Wort: Prof. Dr. Miriam Meckel (Herausgeberin Wirtschafts woche),
Dr. Michael Otto (Vorsitzender des Aufsichtsrats Otto Group), Günther Oettinger
(EU-Kommissar), Sabine Bendiek (Vorsitzende der Geschäftsführung Microsoft Deutsch-
land), Martina Koederitz (Vorsitzende der Geschäftsführung IBM Deutschland),
Matthias Wissmann (Präsident VDA), Dr. Nelson Holzner (CEO und Gründer BillPay),
Martin Walser (Schriftsteller), Kai Wiesinger (Schauspieler und Regisseur),
Regina Halmich (Ex-Boxweltmeisterin).
Dr. Michael Freytag, Hg.: Gestern. Heute. Zukunft. Ideen, die bewegen; 2017;
Frankfurter Allgemeine Buch.
68 Anhang
Betrug in der digitalisierten Welt
Erkennen. Vorbeugen. Schützen.
Die Digitalisierung hat unsere Gesellschaft tiefgreifend verändert: die Art und Weise, wie
wir miteinander kommunizieren, wie wir produktive Werte schaffen oder wie wir lernen.
Wir verbringen immer mehr Zeit in der digitalen Welt und verlassen uns bei immer mehr
Aufgaben auf elektronische Unterstützung. Der Mensch profitiert in vielerlei Hinsicht von
diesem Umbruch: durch mehr Komfort, mehr Möglichkeiten und letztlich auch mehr
Sicherheit. Diese Entwicklung hat aber auch Schattenseiten, denn Kriminelle haben ihren
Fokus auf die digitale Welt erweitert und sich durch neuartige Werkzeuge und Kommuni-
kationswege zusätzliche Angriffs-und Gewinnmöglichkeiten erschlossen. Jedes Unterneh-
men, jede Institution und jede Person kann im Internet zum Opfer von Betrügern werden.
Betrug ist zwar kein neues Phänomen, es gehört aber zu den am schnellsten zunehmen-
den Delikten im Internet. Die Zeche zahlen letztlich die seriösen Unternehmer und die
ehrlichen Verbraucher, denn Betrugsschäden werden in der Preisgestaltung berücksichtigt.
Vor diesem Hintergrund befasst sich dieses Buch mit unterschiedlichen Formen des digi-
talen Betrugs und seinen weitreichenden Auswirkungen auf Wirtschaft, Gesellschaft und
Kultur. Es zeigt aber auch Möglichkeiten auf, Menschen und Institutionen bei ihren all-
täglichen Aktivitäten im digitalen Raum wirksamer zu schützen. Vor allem unterstreichen
die Expertenbeiträge, dass der Kampf gegen Online-Betrug nur mit vereinten Kräften
gewonnen werden kann. Das spiegelt die Vielfalt der in diesem Herausgeberwerk zu Wort
kommenden Persönlichkeiten und Experten aus Wissenschaft, Unternehmenspraxis,
Behörden und aus der Kultur deutlich wider.
Dr. Michael Freytag, Hg.: Betrug in der digitalisiert Welt. Erkennen. Vorbeugen. Schützen.
2019; Frankfurter Allgemeine Buch.
70 Anhang
Nimm deine Finanzen in die Hand – Das Bildungsengagement der SCHUFA
Seit 2013 stärkt die SCHUFA mit ihrer Bildungsinitiative WirtschaftsWerkstatt
die Finanzkompetenz junger Menschen – und hat bereits etwa 7,9 Millionen
Jugend liche erreicht. Ziel ist es, Jugendliche und junge Erwachsene in ihrem
Alltag bei Finanz themen zu unterstützen und dabei zu helfen, Unsicherheiten zu besei-
tigen und Finanzkompetenzen herauszubilden.
Warum schmilzt brutto zu netto auf meinem Azubi-Gehaltszettel? Wie lange speichert
ein Online-Händler eigentlich meine Daten? Und was ist beim Ratenkauf überhaupt ein
„effektiver“ Jahreszins? Die WirtschaftsWerkstatt beschäftigt sich mit unterschiedlichen
Fragen und Themen aus dem Alltag. Von A wie
Allgemeine Geschäftsbedingungen bis Z wie
Zinseszins.
Auf dem WirtschaftsWerkstatt-Portal werden
Begriffe, Sachverhalte und Prozesse aus der Geld-
und Finanzwelt in verständlichen Worten erklärt: Mit
zahlreichen Aktionen und Wett be werben rund um
das Thema Finanzen lädt die WirtschaftsWerkstatt
zum Mitmachen ein. Das Konzept setzt dabei auf
größtmögliche Abwechslung und setzt vom Online-
Quiz über den YouTube-Clip bis zum Instagram-
Wettbewerb alle Kanäle und Formate ein, die junge
Menschen bevorzugt nutzen.
In Selbsteinschätzungstests, Blitzumfragen und
interaktiven Formaten lässt sich das eigene Wissen
über Finanzen testen. Häufig gibt es auch etwas
zu gewinnen: Bei sogenannten „Hauls“ stellen
YouTuber ihren letzten Einkauf vor. Wer den
Gesamteinkaufspreis am besten schätzt, gewinnt
den entsprechenden Geldbetrag.
Die WirtschaftsWerkstatt: Finanzwissen verständlich und abwechslungsreich vermitteln
Anhang 71
Innovative Ideen und engagierte Lösungsansätze –
darum geht es im W2-Kolleg. Über reine Finanz-
themen hinaus lädt die WirtschaftsWerkstatt
schulische und studentische Teams ein, um sich
mit gesellschaftlichen Trendthemen auseinanderzu-
setzen und ihre Talente zu zeigen. So entwickelten
die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Rahmen
des Wettbewerbs 2018 Konzepte für das Wohnen
im 21. Jahrhundert und präsentierten diese beim
W2-Summit in Berlin.
Besuchen Sie die Website www.wirtschafts-
werkstatt.de oder die Social-Media-Auftritte bei
Instagram, Facebook, YouTube und Twitter.
Mit „SCHUFA macht Schule“ rundet die SCHUFA ihr
Bildungsangebot in Richtung Schulen und Lehrkräfte
ab. Mehr als 25.000 Lehrmaterialien wurden bisher
abgerufen.
Die Lehrmaterialien sind von Pädagogen für Pädago-
gen konzipiert und lassen sich leicht in den Lehrplan
integrieren. Neben kompetenzorientierten Einstiegs-
themen bietet „SCHUFA macht Schule“ Anregungen
für Vertretungsstunden, einen Methodenkatalog mit
Unterrichtsszenarien sowie Themenhefte, die sich
dem jugendlichen (Finanz-)Alltag widmen. Metho-
disch-didaktisch wird „SCHUFA macht Schule“ von
Helliwood media & education unterstützt, die als Teil
einer Non-Profit-Organisation jahrelange Erfahrung
im Bereich der schulischen Bildung haben.
„SCHUFA macht Schule“ stellt kostenfrei
Unterrichtsmaterialien rund um Finanzen
und Datenschutz in Form von Arbeitsblättern,
Grafiken, Impulsgebern und Heften zur
Verfügung.
Weitere Infos unter: www.schufamachtschule.de
SCHUFA macht Schule: Finanzunterricht realitätsnah gestalten
72 Anhang
2 Private Kreditaufnahme in Deutschland
Abb. 2.1: Rückzahlungsverhalten konstant auf hohem Niveau 9
Karte 2.1: Das Rückzahlungsverhalten der Verbraucher ist 2018
in vielen Landesteilen gut 10
Abb. 2.2: Rückzahlungsverhalten junger Erwachsener (18 bis 19 Jahre)
verbessert sich weiter 11
Abb. 2.3: Anfragen nehmen deutlich zu 11
Abb. 2.4: Menschen im mittleren Lebensalter holen bei den
Kreditkonditionenanfragen auf 12
Abb. 2.5: Anzahl der neuenKreditverträge leicht rückläufig 12
Abb. 2.6: Zahl der laufenden Ratenkredite sinkt im Alter
von 45 bis 49 Jahren erneut gegen den Trend 13
Abb. 2.7: Anteil der Älteren mit Ratenkrediten steigt entgegen dem Trend 14
Abb. 2.8: Vergleich der Kreditsummen 15
Abb. 2.9: Durchschnittliche Kredithöhe steigt 2018 in allen Alters-
gruppen deutlich 15
Abb. 2.10: Kreditlaufzeiten steigen 2018 in allen Altersgruppen deutlich 16
Abb. 2.11: Durchschnittliche Restschuld nimmt 2018 erneut in allen
Altersgruppen zu 17
Abb. 2.12: Junge und Ältere haben seltener ein Negativ merkmal 18
Abb. 2.13: Menschen im Alter von 30 bis 44 Jahren haben am häufigsten
weiche Negativmerkmale 19
Abb. 2.14: Menschen in den Dreißigern haben am häufigsten harte
Negativmerkmale 20
Abb. 2.15: Zahlungsschwierigkeiten unterschiedlich hoch 21
Karte 2.2: Menschen im Norden Deutschlands haben häufiger
Zahlungsschwierigkeiten 22
Karte 2.3: Anteile der Personen mit nur weichen Negativmerkmalen
in Teilen des Westens und im Nordosten besonders hoch 23
Karte 2.4: Anteile der Personen mit hartem Negativmerkmal im Süden
Deutschlands selten über 5 Prozent 24
Abbildungsverzeichnis
Anhang 73
3 Risiken der privaten Kreditaufnahme
Tab. 3.1: Stufen des SCHUFA-Risikomodells 27
Tab. 3.2: Mehr als neun von zehn Personen finden sich 2018
im grünen Bereich 27
Abb. 3.1: Fast die Hälfte der Betroffenen findet zwischen 2013 und 2018
den Weg aus der Verschuldung 28
Abb. 3.2: Der PVI basiert auf den drei kritischen Warnstufen
des Risikomodells 29
Tab. 3.3: Regionale Ungleichgewichte beim Privatverschuldungsindex
verringern sich 2019 weiter 30
Karte 3.1: Privatverschuldungsindex in den Bundesländern 32
Karte 3.2: Privatverschuldungsindex in den Kreisen und kreisfreien Städten 33
Tab. 3.4: Tabellarische PVI-Übersichten zu 401 Kreisen
und kreisfreien Städten 34
4 Die Deutschen und die Digitalisierung: aufgeschlossen und wissbegierig
Abb. 4.1: Interesse an technischen Entwicklungen und Neuerungen
im Alltag 42
Abb. 4.2: Die neuen digitalen Angebote: Erleichterung für die Kunden? 42
Abb. 4.3: Informationsstand über die neuen digitalen Angebote
im Finanzbereich 43
Abb. 4.4: Spontane Bekanntheit digitaler Dienstleistungsangebote 44
Abb. 4.5: Bevorzugte Kommunikation mit Banken bzw. Finanzdienstleistern 44
Abb. 4.6: Kontakt mit der Bank 45
Abb. 4.7: Bekanntheit und Nutzung digitaler Dienstleistungsangebote
im Finanzbereich 46
Abb. 4.8: Keine Bedenken bei einzelnen Online-Bezahlmöglichkeiten 46
Abb. 4.9: Preisgabe persönlicher Daten 47
Abb. 4.10: Einschätzungen der Vergleichsportale 47
Abb. 4.11: Nutzung von Sprachsteuerungs möglichkeiten 48
Abb. 4.12: Bekanntheit von Bitcoin und Co. 48
Abb. 4.13: Einblick in Kontodaten für Dritte 49
Abb. 4.14: Erlaubnis zum Kontoeinblick 49
74 Anhang
Abb. 4.15: Meinungen zur DS-GVO (1) 50
Abb. 4.16: Meinungen zur DS-GVO (2) 51
Abb. 4.17: Verwendung von Passwörtern 52
Abb. 4.18: Meinungen zur „Zwei-Faktor-Authentifizierung“
und einem zentralen Login 52
Anhang 75
Fragebogen „SCHUFA Kredit-Kompass 2019: Digitale Angebote im Finanzdienstleistungs-bereich“
1. Wie stark interessieren Sie sich persönlich für technische Entwicklungen und Neuerun-
gen im Alltag, also z.B. im Bereich Internet, bei elektronischen Geräten oder ähnliches?
�� sehr stark
�� stark
�� weniger stark
�� gar nicht
2. Wenn Sie Ihr Wissen und Ihre Fähigkeiten rund um technische Entwicklungen und
Neuerungen im Alltag anhand einer Schulnote von 1 = sehr gut bis 6 = ungenügend
bewerten müssten: Welche Schulnote würden Sie sich dann geben?
�� 1
�� 2
�� 3
�� 4
�� 5
�� 6
3. Und wenn Sie Ihr Wissen und Ihre Fähigkeiten hinsichtlich eines sicheren Umgangs mit
Daten anhand einer Schulnote von 1 = sehr gut bis 6 = ungenügend bewerten müss-
ten: Welche Schulnote würden Sie sich dann geben?
�� 1
�� 2
�� 3
�� 4
�� 5
�� 6
4. Immer mehr technische Geräte lassen sich heutzutage per Sprachsteuerung bedienen –
so z.B. mittels „Amazon Alexa“, „Siri“ von Apple, „Google Home Assistant“ von
Google oder „Cortana“ von Microsoft.
Nutzen Sie diese Möglichkeit der Sprachsteuerung?
76 Anhang
�� ja, häufig
�� ja, selten
�� nein, nie
5. FALLS „JA, HÄUFIG/SELTEN“:
Für welche Zwecke nutzen Sie die Sprachsteuerung?
OFFEN
6. Wenn Sie jetzt einmal an digitale Dienstleistungen im Finanzbereich denken:
Was fällt Ihnen dann alles dazu ein? Welche digitalen Dienstleistungen im Finanz-
bereich kennen Sie?
7. Von welchen der folgenden digitalen Dienstleistungsangeboten im Finanzbereich
haben Sie schon einmal gehört oder gelesen?
�� Online-Banking
�� App für Online-Banking über das Smartphone
�� Apps zur Verwaltung der Bankkonten, z.B. „Finanzguru“, „Numbrs Multibanking“
oder „Finanzblick“
�� Online-Zahlungsdienste, z.B. sofortueberweisung.de
�� Online-Vermögensverwaltung
8. FÜR ALLE IN FRAGE 7 GENANNTEN ANGEBOTE:
Und welche der digitalen Dienstleistungsangebote im Finanzbereich nutzen Sie
derzeit bzw. haben Sie schon einmal genutzt?
�� Online-Banking
�� App für Online-Banking über das Smartphone
�� Apps zur Verwaltung der Bankkonten, z.B. „Finanzguru“, „Numbrs Multibanking“
oder „Finanzblick“
�� Online-Zahlungsdienste, z.B. sofortueberweisung.de
�� Online-Vermögensverwaltung
ANTWORTMÖGLICHKEITEN
�� nutze ich
�� habe ich früher genutzt
�� weder noch
Anhang 77
9. FALLS MIND. EINMAL „HABE ICH FRÜHER GENUTZT“:
Warum nutzen Sie diese nicht mehr?
�� zu kompliziert und unverständlich
�� zu aufwendig
�� keine Notwendigkeit(mehr)
�� keine Vorteile durch die Nutzung
�� zu viel persönliche Daten erforderlich
�� sonstige Gründe:
10. Wie gut fühlen Sie sich alles in allem über die neuen digitalen Angebote und Dienst-
leistungen im Finanzbereich informiert: sehr gut, gut, nicht so gut oder gar nicht?
�� sehr gut
�� gut
�� nicht so gut
�� gar nicht
11. Haben Sie von den folgenden Begriffen schon einmal gehört und wissen zumindest
ungefähr, was damit gemeint ist?
�� Kryptowährung
�� Blockchain
�� Bitcoin
�� keine davon bekannt
12. Im Zuge der zunehmenden digitalen Angebote und Dienstleistungen im Finanz-
bereich wurden auch einige neue Gesetze erlassen. Wie gut fühlen Sie sich über
diese neuen Gesetze alles in allem informiert: sehr gut, gut, nicht so gut oder gar
nicht?
�� sehr gut
�� gut
�� nicht so gut
�� gar nicht
13. Erleichtern die vielen neuen digitalen Angebote und Dienstleistungen im Finanz-
dienstleistungsbereich den Verbrauchern und Kunden den Umgang mit Banken,
Versicherungen und anderen Unternehmen oder erschweren die Vielzahl der Ange-
bote und Möglichkeiten den Kontakt mit Finanzdienstleistern?
�� erleichtern den Umgang
�� erschweren den Kontakt
78 Anhang
14. Wenn Sie Informationen von Ihrer Bank oder einem Finanzdienstleister benötigen:
Wie kommunizieren Sie dann bevorzugt mit Ihrer Bank bzw. Ihrem Finanzdienst-
leister?
�� per Telefon
�� per Brief
�� per E-Mail
�� per Online-Chat
�� über einen Bot, also ein weitgehend automatisch arbeitendes Computerprogramm
�� persönlich vor Ort, z.B. in einer Filiale
�� sonstiges:
15. Haben Sie schon einmal ...
�� mit Ihrem Bankberater gechattet?
�� mit Ihrer Bank über einen Bot kommuniziert?
ANTWORTMÖGLICHKEITEN
�� ja
�� nein
16. Wenn Sie im Internet etwas mit den nachfolgenden Bezahlmöglichkeiten bezahlen
müssen: Machen Sie das dann ohne irgendwelche Bedenken, nur mit gewissen
Bedenken oder haben Sie dabei immer ein ungutes Gefühl?
Wie ist das mit ...
�� Kauf auf Rechnung
�� Vorkasse
�� Nachnahme
�� Lastschrift
�� Kreditkarte
�� PayPal
�� Sofortüberweisung
�� Kryptowährung, z.B. Bitcoin
ANTWORTMÖGLICHKEITEN
�� ohne Bedenken
�� nur mit gewissen Bedenken
�� habe dabei immer ein ungutes Gefühl
�� nutze die Zahlmöglichkeit aus anderen Gründen nicht
Anhang 79
17. Und wenn Sie persönliche Daten beim Bezahlvorgang eingeben müssen, um irgend-
welche Dienstleistungen zu erhalten: Machen Sie das dann ohne Bedenken, nur mit
gewissen Bedenken oder haben Sie dabei immer ein ungutes Gefühl?
�� ohne Bedenken
�� nur mit gewissen Bedenken
�� habe dabei immer ein ungutes Gefühl
18. Und bei der Eröffnung irgendwelcher Accounts: Machen Sie das ohne Bedenken,
nur mit gewissen Bedenken oder haben Sie dabei immer ein ungutes Gefühl?
�� ohne Bedenken
�� nur mit gewissen Bedenken
�� habe dabei immer ein ungutes Gefühl
19. Nutzen Sie ein Passwort-Sicherungsprogramm, um einen Überblick über Ihre
Passwörter zu behalten?
�� ja
�� nein
20. Wenn man „online“ unterwegs ist und sich auf verschiedenen Seiten registriert,
muss man sich jeweils eigene Zugangsdaten und Passwörter merken.
Wie gut fänden Sie es, wenn Sie über einen zentralen Login mit Passwort verschie-
dene Angebote nutzen könnten und sich nicht jeweils mit separaten Login-Daten
anmelden müssten?
�� sehr gut
�� gut
�� nicht so gut
�� gar nicht gut
21. Achten Sie bei Ihren Passwörtern oder Zugangscodes im Internet in der Regel darauf,
möglichst ungewöhnliche und nicht zusammenhängende Buchstabenverbindungen,
Sonderzeichen und Zahlen zu verwenden, oder verwenden Sie meist Namen oder ein-
fache Begriffe, die Sie sich leicht merken können?
�� achte auf ungewöhnliche, nicht zusammenhängende Buchstabenverbindungen
�� verwende meist Namen, einfache Begriffe
80 Anhang
22. Und verwenden Sie für verschiedene Anlässe oder bei verschiedenen Nutzerkonten
im Internet meist das gleiche Passwort oder nutzen Sie meist verschiedene Pass-
wörter?
�� meist das gleiche Passwort
�� nutze verschiedene Passwörter
23. Ab September 2019 wird bei zur Absicherung wichtiger Online-Transaktionen die
sog. „Zwei-Faktor-Authentifizierung“ verpflichtend. D.h., der Nutzer muss seine
Identität mit Hilfe einer Kombination zweier unterschiedlicher und unabhängiger
Komponenten („Faktoren“) nachweisen. Beispielsweise wird neben dem Passwort
ein Transaktions-Code eingegeben, welcher dem Verbraucher über eine SMS für
die jeweilige Transaktion mitgeteilt wird.
Halten Sie diese „doppelte Absicherung“ für sinnvoll und hilfreich, oder ist dies eher
störend und bedeutet zusätzlichen Aufwand?
�� sinnvoll und hilfreich
�� störend und bedeutet zusätzlichen Aufwand
24. Anstelle des bisherigen deutschen Datenschutzrechts gilt ja jetzt die EU-weite Daten-
schutzgrundverordnung (DS-GVO). Ist Ihrer Einschätzung nach die Sicherheit der
persönlichen Daten dadurch größer geworden, geringer geworden, oder ist dadurch
hinsichtlich der Sicherheit Ihrer Daten alles weitgehend unverändert geblieben?
�� größer geworden
�� geringer geworden
�� weitgehend unverändert geblieben
�� kann ich nicht beurteilen, da ich nicht genug Informationen habe
25. Haben Sie durch die neue Datenschutzgrundverordnung den Eindruck, dass Sie
besser über die Nutzung Ihrer persönlichen Daten durch Dritte informiert sind, oder
hat sich dadurch nichts geändert?
�� bin besser informiert
�� hat sich nichts geändert
26. Und haben Sie den Eindruck, dass Sie selbst mehr Einfluss darauf nehmen können,
wer Ihre Daten wie nutzt oder hat sich daran nichts geändert?
�� kann mehr Einfluss auf meine Datennutzung nehmen
�� hat sich nichts geändert
Anhang 81
27. Welchen der folgenden Aussagen zu den Auswirkungen der neuen Datenschutz-
grundverordnung (DS-GVO) stimmen Sie zu?
�� Ich bin schon mit Auswirkungen der neuen Vorschriften der DS-GVO konfrontiert
worden.
�� Ich bin durch die neuen Vorschriften der DS-GVO kritischer im Umgang mit meinen
persönlichen Daten geworden.
�� Der Umgang mit persönlichen Daten ist durch die DS-GVO komplizierter geworden.
�� Als Verbraucher habe ich durch die DS-GVO deutlich an Rechten gewonnen.
�� Ich fühle mich durch die Regelungen der DS-GVO verunsichert.
ANTWORTMÖGLICHKEITEN
�� stimme voll und ganz zu
�� stimme eher zu
�� stimme eher nicht zu
�� stimme überhaupt nicht zu
28. Seit Jahresbeginn 2018 sind Kreditinstitute wie Banken dazu verpflichtet, nach
ausdrücklicher Erlaubnis des Kontoinhabers, Dritten Einblick in die Kontodaten zu
erlauben.
Haben Sie davon bereits gehört oder gelesen?
�� ja
�� nein
29. Und haben Sie auch schon einmal Dritten den Einblick in Ihre Kontodaten erlaubt?
�� ja
�� nein
�� weiß nicht
30. FALLS JA:
Wem haben Sie digitalen Einblick in Ihre Kontodaten erlaubt?
31. Wird durch den möglichen Einblick in die Kontodaten der Verbraucherschutz –
wie behauptet – gestärkt, oder wird die Sicherheit gefährdet?
�� wird gestärkt
�� wird gefährdet
82 Anhang
32. Für welche der folgenden Dienstleistungsmöglichkeiten könnten Sie sich auf jeden
Fall, eher, eher nicht oder ganz bestimmt nicht vorstellen, unabhängigen Dritten
Zugriff auf Ihre Kontodaten zu gewähren?
�� Online-Finanzmanager, z.B. über eine App, die Sie darüber informiert, wie viel Geld
Ihnen zur Verfügung steht, welche Ausgaben getätigt wurden, welche Daueraufträge
noch anstehen, u.ä.
�� Vertragskündigungsservice für alle im Online-Banking ersichtlichen Verträge, so dass
Sie vor Ablauf von Fristen eine Information darüber erhalten, um evtl. die Kündigung
beauftragen zu können
�� Kontowechselservice, d.h. bei Eröffnung eines neuen Kontos werden die Dauer-
aufträge aus dem alten Konto automatisch in das neue übertragen
�� Tarifkonditions-Service, d.h. Sie werden über günstigere Tarife als die bisherigen auf
Ihrem Konto ersichtlichen Abbuchungen informiert
�� Zahlungsdiensten, d.h. Sie erlauben die Zahlung per Knopfdruck und der Dienstleister
führt die Zahlung direkt aus dem Konto durch, ohne dass die Daten erneut eingegeben
werden müssen
�� Bonusprogramme oder Rabattinformationen für Produktkategorien, die Sie des Öfteren
einkaufen
�� Angebotsservice, d.h. ein Dienstleister informiert Sie über für Sie passende Dienste
und Produkte, sofern Sie noch über Geld auf Ihrem Konto frei verfügen können
�� Spartipps und Anlagemöglichkeiten
�� Multibankingangebote, d.h. ein Service, mit dem Sie all Ihre Konten verknüpfen
können und so z.B. automatisch einen Saldoausgleich zwischen den Konten vor-
nehmen können
ANTWORTMÖGLICHKEITEN
�� auf jeden Fall
�� eher ja
�� eher nicht
�� ganz bestimmt nicht
33. Welche der folgenden Preisvergleichsportale haben Sie schon einmal genutzt
und welche kennen Sie, sei es auch nur dem Namen nach?
�� check24.de
�� idealo.de
�� geizhals.de
�� billiger.de
�� guenstiger.de
�� preisvergleich.de
�� geizkragen.de
�� ladenzeile.de
�� ciao.de
�� fluege.de
Anhang 83
ANTWORTMÖGLICHKEITEN
�� habe ich schon genutzt
�� kenne ich dem Namen nach
�� weder noch
34. Was glauben Sie, trifft auf Vergleichsportale zu?
�� Sie listen die Angebote aller Anbieter auf, die es für einen bestimmten Bereich gibt.
�� Sie listen nur die Angebote von Anbietern auf, die eine Provision an das Portal zahlen.
35. Die meisten Vergleichsportale bieten ihre Leistungen für die Nutzer kostenlos an.
Was glauben Sie: Wie machen Vergleichsportale im Internet ihren Umsatz?
�� eigene Werbeeinnahmen
�� Provisionszahlungen der gelisteten Anbieter für das Aufnehmen in die Ergebnisliste
�� Vermittlungszahlungen der gelisteten Anbieter für abgeschlossene Verträge
�� Weitergabe personenbezogener Daten an Dritte zu Werbezwecken (nach Einwilligung
des Nutzers)
�� auf andere Weise:
36. Würden Sie bei all den neuen Regelungen im Umfeld der Digitalisierung von Finanz-
dienstleistungen gerne Rat und Hilfe in Anspruch nehmen?
�� ja
�� nein
37. FALLS JA:
Welche Beratung und Hilfestellung würden Sie gerne in Anspruch nehmen?
38. Und wer könnte die Beratung übernehmen?
84 Impressum
Impressum
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