Post on 13-Jan-2015
description
Dr. Stefan Hagen August 2013
PROJEKTMANAGEMENT WERDEN SIE ZUM GÄRTNER IHRER PROJEKTKULTUR!
SPANNENDE FRAGEN?
▶ Was ist „Kultur“ im Zusammenhang mit Organisationen und Projekten überhaupt?
▶ Woher kommt Kultur? ▶ Wie wirkt sich (Un)Kultur aus – speziell in Projekten? ▶ Wie können wir die Kultur in Organisationen und im
Projektgeschäft weiter entwickeln? ▶ Kann man die Projektkultur in Organisationen verändern?
Projektkultur 2
Organisationskultur / Projektkultur
© P
hoto
Cre
dit:
http
://w
ww
.flic
kr.c
om/p
hoto
s/99
2556
85@
N00
/490
7264
36
PROJEKTKULTUR 7 THESEN ZUM EINSTIEG
© Photo Credit: http://www.flickr.com/photos/50451886@N00/3534516458
© Photo Credit: http://www.flickr.com/photos/95572727@N00/4070581709
1 2
4 3
Die gelebte Projektkultur macht den Unterschied – sowohl für die „harten“ Zahlen als auch das „weiche“
Wohlbefinden der beteiligten Menschen.
Kultur in Projekten kann und soll gestaltet werden. Alle beteiligten Führungskräfte haben eine gemeinsame
Verantwortung für die „Kultivierung der Projektkultur“.
Der Kultur in Organisationen und Projekten sollte achtsam und respektvoll begegnet werden. Es gibt gute Gründe,
warum eine Kultur so ist wie sie ist.
Gleichzeitig gilt es, UNkulturen in Organisationen und Projekten gezielt entgegen zu wirken. Sonst wuchern schlechte Gewohnheiten wie Unkraut in einem Garten.
Projektkultur Folie 5 © Photo Credit: Photo Credit: <a href="http://www.flickr.com/photos/14516334@N00/621370589
5
7 6 Projektkultur ist ein wichtiges – häufig unbewusstes –
Ordnungsmoment in Projekten. Weitere ordnende Kräfte sind Strategie und Struktur, die idR durch die
Führungskräfte determiniert werden.
Das Umfeld entscheidet wesentlich über die spezifische Kultur in Projekten. Dieses Umfeld ist vergleichbar mit dem
Ökosystem, in dem Pflanzen wachsen.
Die Reflexion, Weiterentwicklung und Gestaltung der Projektkultur kann immer nur gemeinsam mit der
übergeordneten Organisationskultur erfolgen.
WAS IST (PROJEKT)KULTUR? „SUMME DER GEWOHNHEITEN“
Projektkultur Folie 6
© Photo Credit: http://www.flickr.com/photos/47264866@N00/8520340192/
KULTURBEGRIFF: POPULÄRE SICHT
Projektkultur 7
© P
hoto
Cre
dit:
http
://w
ww
.flic
kr.c
om/p
hoto
s/12
8365
28@
N00
/686
1256
042
M. Löhner: "Kultur ist die Summe der Gewohnheiten einer Organisation."
„So machen wir das hier...“
Routinen
KULTURBEGRIFF
▶ W. Berner1: „Kultur macht einen Unterschied – nicht nur für das Wohlbefinden, sondern auch in harten betriebswirtschaftlichen Zahlen.“
▶ W. Berner1: „Kultur ist der 'Charakter' eines sozialen Systems, d.h. die Art, wie es auf die großen und kleinen Fragen des Lebens antwortet. Sie ist das Produkt der Entscheidungen, die es im Laufe seiner Entwicklung in Reaktion auf kritische Erfahrungen getroffen hat.“
▶ E. Schein2: „Organisationskultur ist ein Muster gemeinsamer Grundprämissen, das die Gruppe bei der Bewältigung ihrer Probleme externer Anpassung und interner Integration erlernt hat, das sich bewährt hat und somit als bindend gilt; und das daher an neue Mitglieder als rational und emotional korrekter Ansatz für den Umgang mit Problemen weitergegeben wird.“
Projektkultur Folie 8
1 Quelle: http://www.umsetzungsberatung.de/unternehmenskultur/unternehmenskultur.php 2 Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Organisationskultur
KULTURBEGRIFF: DIFFERENZIERTE SICHT
Projektkultur Folie 9
© P
hoto
Cre
dit:
http
://w
ww
.flic
kr.c
om/p
hoto
s/70
0217
71@
N00
/291
3908
045
Logische Wirkebenen nach Dilts/Epstein
Ebenen unterscheiden
LOGISCHE WIRKEBENEN
Corporate Identity
Corporate Values
Corporate Culture
Corporate Potentials
Corporate Behaviour
Corporate Mission
Environment & Context ...wie wir mit unseren Kunden, Partnern, Lieferanten etc. in Verbindung treten.
...wie wir gemeinsam kommunizieren und zusammen arbeiten. (inkl. Artefakte, Rituale)
...welche Potenziale unserer Mitarbeiter/innen haben, einsetzen und entwickeln.
...woran wir glauben und festhalten (mentale Modelle, Glaubenssätze, Bezugssysteme).
...wonach wir unser Denken und Handeln ausrichten (Werte, Prinzipien, Prioritäten).
...wer wir sind bzw. sein möchten (Identität, Eigenbild und -verständnis).
...wofür wir uns einsetzen und warum wir als Organisation existieren (Sinn, Zweck, Auftrag).
Lern
en &
Ent
wic
klun
g
Verh
alte
n(sm
uste
r)
In Anlehnung an: Poostchi (2006): Spuren der Zukunft. Vom Systemdenken zur Teampraxis. S. 154
nach Dilts/Epstein
Projektkultur 10
Auf der Grundlage des Modells der Logischen Ebenen (Dilts/Epstein) können so genannte „Wirkebenen“ in sozialen/psycho-sozialen Systemen beschrieben werden. Erläuterung des Modells: 1) Soziale Systeme (z.B. Organisationen, Projektteams...) sind in eine übergeordnete Systemumwelt eingebetetet (Umfeld, Kontext, übergeordnetes System...). Natürliche Systeme sind nur dann überlebensfähig, wenn
a) sie mit ihrer Umwelt im Austausch sind (offene Systeme),
b) sie sich an einem Bedarf im übergeordneten System ausrichten und daraus folgend
c) sie eine konkrete Funktion im größeren Ganzen erfüllen.
2) Wenn man das Verhalten von sozialen Systemen erforschen und beeinflussen möchte, muss man mindestens eine Wirkebene höher ansetzen. Anders ausgedrückt: Die Lösung liegt meist auf einer anderen Ebene als jene, auf der das Problem sichtbar geworden ist. (Punkt „Lernen und Entwicklung“ im Modell)
3) Die Systemkultur („corporate culture“) resultiert aus den gelebten Werten, der Systemidentität, den damit verbundenen tieferen Annahmen sowie der systemischen Anbindung und dem sich daraus ergebenden Organisationssinn. Entsprechend muss auf diesen Ebenen angesetzt werden, um die gelebte Kultur (Organisationskultur, Projektkultur...) ansatzweise nachvollziehen und folglich beeinflussen zu können. 4) Das Modell der Wirkebenen ist keinesfalls mit dem Bild einer Maschine zu vergleichen, sondern vielmehr mit jenem eines lebenden Organismus. Entsprechend bietet sich beispielsweise die Metapher eines Baumes an. Um der Darstellungsform der logischen Ebenen zu entsprechen, müssen wir den Baum aber gedanklich umdrehen. „Wirkebenen sind wie ein um 180° gedrehter Baum“
LOGISCHE WIRKEBENEN
Projektkultur Folie 11
Erläuterung
BAUM-METAPHER
Projektkultur Folie 12
Werte
Herkunft
Sinn und Zweck
Glaubenssätze
sichtbares Verhalten, Rituale...
Potenziale
Regeln
Beitrag
Umfeld Kompetenzen
ERFOLG / Misserfolg
Identität
Grundannahmen
1
2
3
4
Blüten, Früchte, Blätter...
Ökosystem
Stamm, Äste, Strukturen
Wurzeln, Aufnahme von Nähr-/Giftstoffen, DNA ...
Methoden Prozesse
Im Zusammenhang mit der gelebten Projektkultur in Organisationen kann die Baum-Metapher folgende Ansatzpunkte zur Weiterentwicklung liefern: Umfeld / Ökosystem ▶ In welche übergeordneten Systeme ist unser Projekt
eingebettet (Organisation, Märkte, Gesellschaft)? ▶ Welchen Bedarf im übergeordneten System
adressiert unser Projekt? ▶ Welche Funktion hat unser Projekt? Warum macht
das Projekt „Sinn“? ▶ Wie verhält sich unser Projekt(team) im
Zusammenspiel mit den übergeordneten Systemen?
▶ Welche externen Einflüsse wirken auf unser Projekt? Wurzeln – Ursprünge unserer Projektkultur ▶ Was hat uns in der Vergangenheit erfolgreich
gemacht? ▶ Welche Werte, Glaubenssätze, Haltungen und
Überzeugungen prägen das Führungs- und Managementverhalten in Projekten?
Projektkultur gestalten, entwicken, „kultivieren“ ▶ Wie wird Führung in unserem Projekt
wahrgenommen? (Kundenorganisation, Linien-Führungskräfte, Projektauftraggeber, Projektleiter...)
▶ Gibt es vereinbarte Werte und Spielregeln für die Zusammenarbeit in Projekten?
▶ Werden Potenziale der Teammitglieder bewusst gefördert und in die Leistungserbringung einbezogen?
▶ Werden Verhaltensweisen, die Kooperation und Zusammenarbeit behindern, konsequent angesprochen und von der Führung geahndet?
Früchte einer Projektkultur ▶ Sind unsere Projekte erfolgreich? Wenn ja, worauf
beruht dieser Erfolg? ▶ Wenn nein, welche Symptome zeigen sich? Welche
Ursprünge hat Fehlverhalten in Projekten? ▶ Lernen wir aus gemachten Fehlern? Sind wir in der
Lage, gewünschtes Verhalten in der gesamten Organisation zu verankern?
ERLÄUTERUNG BAUM-METAPHER
Projektkultur Folie 13
1
2
3
4
PROJEKTKULTUR
Projektkultur Folie 14
Denken in Systemebenen!
Projekt
Unternehmen
Projektumfeld
Gesellschaft
Projektkunde(n), Markt, externe Einflüsse ...
Leitbild, Werte, Haltungen, Strategie, Struktur, Kultur, Prozesse,
Potenziale, Fähigkeiten...
gesellschaftlich – wirtschaftlich – technologisch – ökologisch
▶ Wie arbeiten wir zusammen? ▶ Wie gehen wir mit Fehlern, Widersprüchen ▶ und Konflikten um? ▶ Wie kommunizieren wir? ▶ ...
▶ Was sagen Kunden über unser Unternehmen?
▶ Wie wird Führung in unserer Organisation wahrgenommen?
▶ Welche Werte werden in unserer Organisation gelebt?
▶ Wie ist unser Unternehmen in puncto Strategie, Struktur, Systeme und Prozesse „aufgestellt“?
▶ ...
▶ Welchen Beitrag leistet unser Projekt? ▶ Was / wer beeinflusst unser Projekt? ▶ ...
▶ Welchen Beitrag leistet unser Unternhemen in einem größeren Kontext?
▶ ...
PROJEKTMANAGEMENT
PROJEKTFÜHRUNG
© http://www.flickr.com/photos/kool_skatkat/ © http://www.flickr.com/photos/boston_public_library/ © http://www.flickr.com/photos/freefoto/
Change the System. Lead the System-Change.
GESTALTUNG DER PROJEKTKULTUR = FÜHRUNGSAUFGABE!
Run the System. Manage the System.
PROFESSIONELLE PROJEKTKULTUR 6 KONKRETE EMPFEHLUNGEN
© Photo Credit: http://www.flickr.com/photos/84172943@N00/5242603576
WERTSCHÄTZUNG +
Jede/r einzelne kann etwas beitragen, Jeder/r einzelne ist wertvoll.
© Photo Credit: http://www.flickr.com/photos/73645804@N00/1384952210 woodleywonderworks
1 VERTRAUEN
Projektkultur Folie 18
SINN +
Beitrag eines jeden einzelnen Projekts klären! Warum ist unser Projekt wichtig? Was wollen/sollen wir mit unserer „Expedition“ erreichen?
© Photo Credit: http://www.flickr.com/photos/24257706@N07/3200146240 twiga269 ॐ FEMEN
2 ZWECK
Projektkultur Folie 19
SPIRIT +
Orientierung an großen Zielen, aber KEIN HELDENTUM! Emotionalität und Leidenschaft Konsequenz und Klarheit
© Photo Credit: www.flickr.com/photos/88232386@N00/2313082920 tsevis
3 WEITBLICK
Projektkultur Folie 20
FÜHRUNG +
Verbindlichkeit, klare Entscheidungen, Sicherheit, Stabilität, Transparenz, Orientierung, Verlässlichkeit, Leistungsorientierung, ...
© Photo Credit: www.flickr.com/photos/62223880@N00/2692420732 wili_hybrid
4 MANAGEMENT
Projektkultur Folie 21
© Photo Credit: www.flickr.com/photos/48066826@N02/4786036110 pj_vanf
RHYTHMUS +
Plan – Do – Check – Act Iteratives Vorgehen / Agilität „getaktete“ Lernschleifen „gute Routinen“ erkennen und anwenden
5 ROUTINE
Projektkultur Folie 22
WIDERSPRÜCHE +
Offenheit und Transparenz fördern gemeinsam aus Fehlern lernen Professioneller Umgang mit Komplexität und Widersprüchen
© Photo Credit: www.flickr.com/photos/34120957@N04/4199675334 Alex E. Proimos
6 FEHLER
Projektkultur Folie 23
„Um einen Gesinnungswandel zu ermöglichen, bedarf es eines Wandels der bisher in Unternehmen und Organisationen entstandene Denk,- Organisations- und
Beziehungskulturen. Menschen müssen die Gelegenheit haben, neue Erfahrungen zu machen, die positiver und bereichernder sind als die fest im Hirn verankerten,
althergebrachten Handlungsmuster.“
Quelle: www.kulturwandel.org
© Modell der liegenden 8 (Völkl/Wallner)
FAZIT
PROJEKTKULTUR „KULTIVIEREN“
Projektkultur Folie 24
Werden Sie zum Gärtner / zur Gärtnerin!
MUT
BUCHEMPFEHLUNGEN
▶ Hüther 2013: Was wir sind und was wir sein könnten. ▶ Schein 2010: Organisationskultur. ▶ Wallner/Völkl 2013: Das innere Spiel. ▶ Senge 2011: Die fünfte Disziplin. ▶ Scharmer 2011: Theorie U. ▶ Sprenger 2012: Radikal führen. ▶ Hinz 2013: Der Projekt-Kapitän. ▶ Schreckeneder 2011: Projektführung für Profis.
Projektkultur Folie 25
Projektkultur Folie 26
See slides for copyright details.
KONTAKT
27
Hagen Management GmbH CAMPUS Dornbirn Hintere Achmühlerstraße 1 6850 Dornbirn T +43 5572 401 011 www.hagen-management.at www.PM-Blog.com office@hagen-management.at