Post on 29-Jul-2020
LANDESHAUPTSTADT HANNOVER
Motto „Oasen im S tadtgrün“D ok u m e n t a t i on d e r We t t b e w e r b s e rg e b n i s s e
8. Wettbewerb für Kleingärten in Hannover
LANDESHAUPTSTADT HANNOVER
… in einem Gewinner-Garten von 2013, KGV Lange-Hop e.V., Fliegenweg 16, Eckhard Augustin
Traditionell fand am 01. Juni 2018 die Wettbewerbseröffnungim Kleingarten eines Preisträgers des letztmaligenWettbewerbs statt.Der vielfältige Garten von Eckhard Augustin mit dem üppigenNutz- und Staudengarten sowie den vielen kleinen Biotopenbot den idealen Rahmen für die Eröffnungsveranstaltung unddie Vorstellung des neuen Mottos.Um unterschiedliche Menschen und Nutzer*innengruppenanzusprechen, gibt es jedes Jahr ein besonderes Motto, dasAkzente setzen soll:2018 lautete das Thema „Oasen im Stadtgrün“.
Mit einer Ansprache eröffnete am 01. Juni Dr. Heino Kamieth,Leiter des Bereichs Forsten, Landschaftsräume undNaturschutz des Fachbereichs Umwelt und Stadtgrün, offiziellden 8. Wettbewerb Bunte Gärten.
Vom Eröffnungsdatum an bis zum 15. August waren allehannoverschen Kleingärtner*innen sowie Kleingärtnervereineund -kolonien aufgerufen, sich mit ihren Gärten und Anlagenzum Wettbewerb anzumelden.
Eröffnung des Wettbewerbs 2018
Ein Gewinner-Garten von 2013, KGV Lange-Hop e.V., Fliegenweg 16, Eckhard Augustin.
LANDESHAUPTSTADT HANNOVER
Die Jury setzte sich zusammen aus Vertreter*innen des Fachbereichs Umwelt und Stadtgrün, des Bezirksverbandes der Kleingärtner Hannover e.V., aus Fachvereinen und –verbänden (z.B. BDLA, DGGL, BUND) und den Fraktionen im Rat der Landeshauptstadt Hannover.
In diesem Jahr nahmen folgende Vertreter*innen an der Bewertung teil:
Jurymitglieder 2018
• Bezirksverband Hannover der Kleingärtner e.V. Dr. Reinhard Martinsen• Landesverband Braunschweig der Gartenfreunde e.V Manfred Weiß• Deutsche Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur Karin Degenhardt• Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland Klaus Hennemann• Bund Deutscher Landschaftsarchitekten Emily Renz• SPD-Fraktion im Rat der Landeshauptstadt Hannover Christine Ranke-Heck• Die Linke- und Piraten Ratsfraktion Andre Zingler• Fachbereich Umwelt und Stadtgrün Nadine Köpper
(Vorsitzende der Jury)
Zusammensetzung der Jury
LANDESHAUPTSTADT HANNOVER
Die Bewertung der Wettbewerbsbeiträge erfolgtesowohl während einer Bereisung vor Ort als auch nachAktenlage anhand von Fotos und detailliertenBeschreibungstexten.Jedes Jurymitglied erhielt Bewertungsunterlagen inForm einer Mappe mit schriftlichen und bildlichenInformationen zu allen Wettbewerbsbeiträgen.Für jeden Beitrag vergab jedes Jurymitglied Punkte von1 bis 4 (je höher die Zahl, desto besser die Bewertungdes Beitrags) für die vier Kriterien: Nutzung undGestaltung – Naturnähe und Ökologie – soziale Wirkung –Mottobezug.
Aus diesen Punkten wurde die Summe je Jurymitgliednotiert und floss in die Gesamtpunktzahl jedes Beitragsein. Dadurch ergab sich ein Ranking derWettbewerbsbeiträge. Beiträge, die nahe beieinanderliegende Gesamtpunktzahlen erreicht hatten, wurdenaufgrund der meist vergleichbaren guten Qualität zuPreisgruppen zusammengefasst.Die Jury vergab Preise in zwei Kategorien: Kleingärtner-vereine und Einzelkleingärten.Sie entschied über die Höhe und Verteilung der Preiseund vergab zusätzlich einen Sonderpreis.
Bewertung
Die Bunte Gärten-Jury im KGV Buchholzer Mühle e.V. (oben) und im KGV Hannover-Eilenriedee.V. (unten).
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Gestaltung und Nutzung• Sinnvolle und übersichtliche Gliederung des
Geländes• Durchgehende, behindertengerechte
Wegeführung, optische Fußgänger*innenlenkung• Angemessene Parzellen- und Laubengrößen• Attraktive öffentlich nutzbare Flächen wie
Sitzplätze, Liegewiese, Spielplatz• Bewirtschaftetes Vereinsheim, öffentliches WC• Nicht störende, zentrale PKW-Stellplätze• Gepflegter Anblick
Naturnähe und Ökologie• Einbeziehung der landschaftlichen Gegebenheiten• Durchgrünung der gesamten Anlage mit standort-
gerechten Pflanzen, fachgerecht gepflegte wegbegleitende Pflanzungen
• Wiesen statt kurzgeschnittene Rasenflächen• Möglichst hoher Grünanteil in
Gemeinschaftsflächen• Geringe Versiegelung der Gemeinschaftswege
und -flächen• Hecken und Vogelschutzgehölze• Amphibienteiche• Nahrung spendende Pflanzung für die heimische
Tierwelt• Gemeinschaftskompostanlage / zentrale
Entsorgungsanlage• Aktivitäten des Vereins im Bereich Natur- und
Umweltschutz, Nutzung alternativer Energie
Soziale Wirkung• Eingebundenheit in das gesamtstädtische
Verkehrs- und Wegenetz, Anlage von öffentlichen Fuß- und Radwegen
• Betonte Kolonieeingänge mit einladender Wirkung auf BesucherInnen
• Gemeinschaftsleistung bei Bau und Pflege der Gemeinschaftsanlagen und begrünter Wege
• Gerätepool zum Ausleihen• Jugend- und Seniorenarbeit,
Fortbildungsangebote, Fachberatung• Vereinsversammlungen, -feste• „Tag der offenen Tür“ für Freunde, Bekannte
und StadtteilbewohnerInnen• Beratung bei Problemen (Schlichtung bei
nachbarschaftlichen Streitigkeiten)• Beratung bei gestalterischen Fragen und der
Realisierung von Umbaumaßnahmen
Mottobezug• Hoher Anteil an Gärten mit ökologischen und
räumlich gestalteten Nischen• Ökologische Nischen und individuelle
Raumgestaltungen der Gemeinschaftsflächen• Bildung von Treffen von Interessensgruppen zu
Umwelt- und Naturschutzthemen (wie eine nachhaltige Gestaltung und Verwendung, Insektenfutterpflanzen, Umweltbildung)
• Projekte zu Themen der Ökologie und Umweltbildung: Einsatz von Solarpaneelen, Fassadenbegrünung, Dachbegrünung, …
Bewertungskriterien für Kleingärtnervereine
•GESTALTUNG UND NUTZUNG
• NATURNÄHE UND ÖKOLOGIE
• SOZIALE WIRKUNG
• MOTTOBEZUG
LANDESHAUPTSTADT HANNOVER
Gestaltung und Nutzung• Verschiedene Nutzungsbereiche vorhanden wie Wiese,
Beete, baumbestandene Flächen, Sitz- und Erholungsbereiche
• Ausgewogenheit, harmonische Proportionen und Farben
• Benutzer*inrorientierte Gestaltung • Individualität und Wiedererkennbarkeit (besondere
Beetformen, kreative Kunst)• Blickfang (Blumenflor, kunstvoll geschnittene Hecken)• Angemessener Pflegezustand (Gehölzschnitt,
Sauberkeit)
Naturnähe und Ökologie• Laubgehölze statt Nadelgehölze• Begrünte Laube, berankte Pergola, Wege begleitendes
Grün• Nutzgartenbereich mit Fruchtfolge und Mischkultur,
Sortenvielfalt • Verwendung von Naturmaterialien (Lehm, Naturstein,
Holz), Vermeidung von Kunststoff- und Betonprodukten
• Auffangen von Regenwasser und Nutzung als Gießwasser
• Geringe Versiegelung der Wege und Terrasse• Kompostierung• Angelegte Biotope ( Feuchtbiotop, Trockenmauer),
auch Nahrungsbiotope, Unterschlupf- und Nistmöglichkeiten
• Ökologische Gartenpflege (Mulchen, Verwendung von Jauchen, Verzicht auf umweltschädliche Chemikalien, nützliche Pflanzenbenachbarung)
• Hoher Bodenbedeckungsgrad
Soziale Wirkung• Einsehbarkeit vom Weg aus• Einladender optischer Eindruck• Vorbildfunktion, Anregung zur Nachahmung• Öffnung zu Nachbargrundstücken
Mottobezug• Wiedererkennungswert, Individualität und
Originalität in der Gartengestaltung (Farb-aspekte, verwendete Materialien, kunstvolle/künstlerische Gestaltung)
• Individuelle Raumbildungen, große und kleine Nischen für Mensch und Natur
• Ökologische Nischen (s. Kriterien Naturnähe und Ökologie), besondere Grünräume fürInsekten, Vögel usw., Energiegewinnung, Dachbegrünung, Solarpaneelen
• Artenreiche und vielfältige Gestaltung (Insektenfutterpflanzen, Gewässer)
• Aspekte der Umweltbildung, nachhaltige Nutzung und Gestaltung
• Räumliche Nischen (Abgrenzungen mittels Bepflanzung, Sitzgruppen)
Bewertungskriterien für Einzelkleingärten
•GESTALTUNG UND NUTZUNG
• NATURNÄHE UND ÖKOLOGIE
• SOZIALE WIRKUNG
• MOTTOBEZUG
LANDESHAUPTSTADT HANNOVER
Kategorie:„Kleingärtnervereine“
LANDESHAUPTSTADT HANNOVER
Kategorie „Kleingärtnervereine“ANERKENNUNGSPREIS
KGV Tiefenriede e.V. Gesamtanlage
Klein, aber fein: Jeder Garten der nur 67 Gärten des Kleingärtnervereins Tiefenriede e.V. ist in Art, Farbe und Gestaltung einzigartig. Der Verein bildet aus den vielen individuellen Kleingartenoasen im Gesamtbild eine große Oase im Stadtgrün. Niedrige wegbegleitende Hecken erlauben den Blick in jeden Garten, sodass sich auch Besucher*innen an den Gärten erfreuen können. Insektenhotels, Lauben mit Dachbegrünung, mehrere Bienenvölker sowie eine Vielzahl an Insektenfutterpflanzen spiegeln den hohen Stellenwert der Flora und Fauna wider. Hier wird ebenfalls besonders viel Wert auf Gemeinschaft gelegt: So gibt es beispielsweise Gartenpatenschaften und Veranstaltungen zur Umwelt-bildung.
LANDESHAUPTSTADT HANNOVER
Kategorie „Kleingärtnervereine“ANERKENNUNGSPREIS
KGV Buchholzer Mühle e.V. Gesamtanlage
In unmittelbarer Nähe zum Mittel-landkanal gelegen befindet sich der Kleingärtnerverein Buchholzer Mühle e.V. Ob sehr gepflegt, gesellig, naturnah oder kunstvoll: Das Spektrum individueller und vielfältiger Gestaltung und Nutzung der einzelnen Gärten ist sehr eindrucksvoll. Jeder Garten allein ist schon eine kleine Oase wie zum Beispiel der Feng-Shui-Garten. Bei allen Gärten spiegeln sich viel Engagement und Kreativität wider. Auch die Vereinsarbeit ist dem Verein ein wichtiges Anliegen: Das schöne Vereinshaus und die große umliegende Gemeinschafts-rasenfläche bieten Raum für Feiern und Feste. Außerdem werden auf dem Vereinsgelände vier Bienenvölker gehalten, deren Honig den Mitgliedern zur Verfügung steht.
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Kategorie:„Einzelkleingärten“
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1. PREIS
KGV Hannover-Eilenriede e.V. Garten Nr. 60aTorsten Ziesmer & Sebastian Paß
Kategorie „Einzelkleingärten“
Die 567 Quadratmeter große Gartenoase ist ein Paradies für Mensch und Natur. Kleinteilige räumliche sowie ökologische Nischen schaffen harmonische Sichtachsen.Das Herzstück ist ein naturnaher Teich, an dem sich unter anderem Libellen wohlfühlen. In der Wildblumenwiese zirpen Heuschrecken und Bienen freuen sich über Insektenfutterpflanzen, in der Natursteinmauer finden Molche ein Zuhause, Igel können sich einen Lebensraum im Totholzhaufen schaffen und Vögel finden in „Plattenbauvogel-häuschen“ Unterschlupf. Ein automatisiertes Bewässerungs-system, ein ökologischer Nutzgarten mit Hochbeeten und eine enorme Staudenvielfalt runden das Gartenidyll ab. Als besondere Attraktion lädt das Rasenbett“ zum Entspannen ein
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Kategorie „Einzelkleingärten“2. PREIS
KGV Lange-Hop e.V. Fliegenweg 16Eckhard Augustin
Das 320-Quadratmeter-Gartenrefugium überzeugt durch unterschiedliche kleinteilige Biotope und bietet so verschiedenster Flora und Fauna einen Lebensraum. Eine Moorzone mit Karnivoren, ein Steingarten mit Bachlauf, der sich durch den Garten zum Teich schlängelt, ein Freiland-Kakteenbeet sowie einüppiger Nutz- und Staudengarten strukturieren den Garten und ergeben ein harmonisches Gesamtbild. Für die Enkelkinder wurde sogar ein übergehbarer Sandkasten und ein eigenes kleines Beet zum Gärtnern angelegt. Mehrere Sitzecken und eine selbst-gebaute Schaukelbank für Groß und Klein schaffen Orte zum Verweilen und Entspannen.
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Kategorie „Einzelkleingärten“3. PREIS
KGV VereinigteSteintormasch e.V. Klönsbühlgang 123Martina & Marion Söffker
Seit 2015 gestalten die Schwestern Marion und Martina Söffker ihre individuelle Wohlfühloase in ihrem Kleingarten. Neben vielen Nutz-und Zierpflanzen begeistert der Garten mit einer großen Teichanlage. Besonders wichtig ist das biologische Gärtnern und die Förderung der Flora. So gibt es eine Totholzecke für Igel, viele Nistmöglichkeiten, einen Brunnen mit Steingartengewächsen für Erd-hummeln und einen Teich, der zum Beispiel für Wasserflöhe einen Lebensraum schafft. Auch die Erholung kommt nicht zu kurz: In einer Hollywoodschaukel mit Blick auf den Teich oder in einem Outdoor-Loungebereich mit bunten Freilufthimmelbetten genießen beide oft mit Freunden laue Sommerabende.
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Kategorie „Einzelkleingärten“4. PREIS
KGV Wülfel e.V. Schneewittchenweg 32Rolf Behrens
Der Garten spielt mit Linien, Flächen, Farben, Formen sowie Kunstobjekten und lässt ein einzigartiges Gartenkunstwerk entstehen. Sichtbar oder etwas versteckt finden sich im Garten verteilt in Eigenarbeit angefertigte Objekte aus einer Kombination von Holz und Stein wie zum Beispiel ein Palettenschreibtisch oder ein Palettenliegestuhl mit Tischchen unter dem alten Kirschbaum.Eine Vielzahl an Stauden sowie schmale Wege strukturieren den Garten und bilden verschiedene Nischen, die zum Erholen, kreativen Gestalten und Verweilen einladen. Durch verschiedene Sitzmöglichkeiten bieten sich unterschiedliche Blickwinkel in den Garten.
LANDESHAUPTSTADT HANNOVER
Kategorie „Einzelkleingärten“4. PREIS
KGV Wülfel e.V. Tulpenweg 139Eveline Ludwig
In dem 605 Quadratmeter großen Generationsgarten, der für Jung und Alt etwas bietet, kommt jeden Sonntag die ganze Familie zusammen. Die alten Bäume, Stauden sowie die natürliche Form der Beete schaffen verschiedene Gartenräume, die je nach Tageszeit und Wetter zum Erholen, Spielen und gemeinsamen Essen genutzt werden. Für die Enkelkinder gibt es eine eigene versteckte Spielecke.Neben einer Teichanlage mit Bachlauf besticht der Garten durch sein üppiges Blütenmeer in den Beeten. Die Teichanlage, eine Vielzahl an Nutz- und Insektenfutterpflanzen, mehrere Nistkästen, ein Reisichhaufen und ein Insektenhotel bieten der Fauna Unterschlupf und Futter.
LANDESHAUPTSTADT HANNOVER
Allen
Preisträger*innen einen
Herzlichen Glückwunsch!
LANDESHAUPTSTADT HANNOVER
Landeshauptstadt HannoverFachbereich Umwelt und Stadtgrün
Text Carina KoskaRedaktion Nadine KöpperBildmaterial Carina Koska
Stand September 2018
Weitere Informationen Landeshauptstadt HannoverFachbereich Umwelt und StadtgrünArndtstraße 130167 HannoverTel. 05 11 / 168 40 244Fax 05 11 / 168 429 14
E-Mail gartenkultur@hannover-stadt.de
Internet www.hannover.de
Dank an die Sponsor*innen- Bezirksverband Hannover der Kleingärtner e.V.- Firma Nebelung, Sämereien und Gartenbaubetrieb- DGGL- BUND- BDLA
Impressum