Post on 17-Nov-2021
EUROPA-FACHBUCHREIHEfür wirtschaftliche Bildung
Marketing in Lernsituationen
von
Frank Evers
VERLAG EUROPA-LEHRMITTEL · Nourney, Vollmer GmbH & Co. KG
Düsselberger Straße 23 · 42781 Haan-Gruiten
Europa-Nr.: 47380
1. Auflage 2018
Druck 5 4 3 2 1
Alle Drucke derselben Auflage sind parallel einsetzbar, da bis auf die Behebung von Druckfehlern untereinander unverändert.
ISBN 978-3-8085-4738-0
Alle Rechte vorbehalten. Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der gesetzlich geregelten Fälle muss vom Verlag schriftlich genehmigt werden.
© 2018 by Verlag Europa-Lehrmittel, Nourney, Vollmer GmbH & Co. KG, 42781 Haan-Gruiten http://www.europa-lehrmittel.de
Umschlag und Satz: Punkt für Punkt GmbH · Mediendesign, 40549 DüsseldorfUmschlagfoto: © – stock.adobe.comDruck: Triltsch Print und digitale Medien GmbH, 97199 Ochsenfurt-Hohestadt
Autor:
Frank Evers Diplom-HandelslehrerOStR BBS Lingen Wirtschaft
Verlagslektorat:
Anke Hahn
Vorwort
Die erfolgreiche Anwendung von erworbenen Kenntnissen im betrieblichen Funktionsbereich Absatz bzw. Marketing kann nur dann gelingen, wenn die komplexen Zusammenhänge in diesem wichtigen unternehme-rischen Bereich zielorientiert eingeübt werden. Um dies zu erreichen, reicht eine isolierte Wissensvermittlung heute nicht mehr aus. Aus diesem Grund werden im vorliegenden Lern- und Arbeitsbuch 10 komplexe Lernsituationen angeboten, die betriebliches Zusammenhangswissen im Funktionsbereich Marketing kompetenz- und handlungsorientiert aufbauen und einüben.
Im Zentrum des Buches steht die Turasol AG, ein Modellunternehmen, das Sportgeräte (Laufbänder, Heim- und Crosstrainer) herstellt. Die komplexe (übergeordnete) Ausgangssituation ist die Entwicklung einer neuen Produktlinie, die auf dem Markt positioniert werden soll. Dabei werden alle Phasen von der Analyse der Markt- und Unternehmenssituation bis zur Entwicklung und Vermarktung eines marktreifen Prototyps aus der Sicht des betrieblichen Funktionsbereiches Absatz/Marketing durchlaufen. Außerdem wird der zunehmenden Globalisierung der Unternehmen auf den Märkten Rechnung getragen, indem das Unter-nehmen seine Produkte in den letzten beiden Lernsituationen auch auf ausländischen Märkten positionieren möchte (vgl. Inhaltsverzeichnis und Überblick über die Lerninhalte).
Alle 10 Lernsituationen wurden in verschiedenen Voll- und Teilzeitschulformen an Berufsbildenden Schulen erfolgreich erprobt und mittlerweile schon weiterentwickelt. Um sich der komplexen betrieblichen Problem-situation (die Entwicklung der neuen Produktlinie) anzunähern, startet jede dieser 10 Lernsituationen mit einer Ausgangssituation, an die sich die Arbeitsaufträge anschließen. Diese können mithilfe der vorliegenden Informationsmaterialien und Anlagen gelöst werden (empfohlen wird Partner- oder Teamarbeit). Aber auch der Zugriff auf das Internet als moderne Informationsquelle im Unterricht ist bei der Bearbeitung der Arbeits-aufträge häufig möglich und auch gewünscht.
Aufgrund seines exemplarischen Charakters, der Entwicklung und Einführung einer neuen Produktlinie aus der Sichtweise des Marketings, kann das vorliegende Lern- und Arbeitsbuch vielfältig und flexibel bundes-landübergreifend eingesetzt werden. Es bedient Lehrplaninhalte für
◾◾ das Berufliche Gymnasium Wirtschaft,◾◾ die Berufsoberschule Wirtschaft,◾◾ die Fachoberschule Wirtschaft,◾◾ die Berufsschule (z. B. Industriekaufleute, Büroberufe, Groß- und Außenhandelskaufleute),◾◾ die betriebliche Aus- und Weiterbildung,◾◾ die Weiterqualifikation in Fortbildungsinstituten und Akademien
(z. B. zum staatlich geprüften Betriebswirt).
Für ein konstruktives Feedback zur Verbesserung dieser Lern- und Schulungsmaterialien sind Autor und Verlag jeder Anwenderin und jedem Anwender dankbar. Schreiben Sie uns unter lektorat@europa-lehrmittel.de.
Lingen, im Frühjahr 2018 Frank Evers
Vorwort
3
Ein handlungsorientiertes Arbeitsbuch für den lernsituationsbezogenen und bundeslandübergreifenden Unterricht in kaufmännischen Voll- und Teilzeitschulformen,
der betrieblichen Aus- und Weiterbildung sowie für die Weiterqualifikation in Fortbildungsinstituten und Akademien am Beispiel des Modellunternehmens:
Die Turasol AG
Inhaltsverzeichnis
Überblick über die Lerninhalte „Marketing in Lernsituationen“ 6
Vorstellung des Modellunternehmens: Die Turasol AG 7
Lernsituation 1: Situationsanalyse, Entwicklungspotenzial und Zielhorizont 14
Lernsituation 2: Analyse des bestehenden Angebotsprogramms 25
Lernsituation 3: Methoden der Marktforschung 32
Lernsituation 4: Produkt- und programmpolitische Entscheidungen treffen 42
Lernsituation 5: Preispolitische Entscheidungen treffen 55
Lernsituation 6: Distributionspolitische Entscheidungen treffen 69
Lernsituation 7: Kommunikationspolitische Entscheidungen treffen 89
Lernsituation 8: Durchführung eines zielorientierten Marketing-Controllings 102
Lernsituation 9: Produktpositionierung in Asien – strategische Planung 113
Lernsituation 10: Produktpositionierung in Asien – operative Planung 125
Sachwortverzeichnis 138
Marketing in Lernsituationen
Inhaltsverzeichnis
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Vorstellung des Modellunternehmens: Die Turasol AG
Seit dem Jahr 2000 bietet die Turasol AG in Lingen hochwertige Trainingsgeräte für anspruchsvolle und sportbegeisterte Kunden im gesamten nordwestdeutschen Raum an. In den letzten Jahren hat sich das Unternehmen aufgrund wachsender Umsatzzahlen zu einem Spezialisten in den Produktsegmenten Cross-trainer, Laufbänder und Heimtrainer entwickelt. Die in den drei Abbildungen dargestellten Produkte zeigen den Powerseller im jeweiligen Segment:
Laufband Speedstar 900 ©Fotolia.com – Dmitry Vereshchagin
Heimtrainer Steel Type 600 ©Fotolia.com – starush
Crosstrainer Workout 200 ©Fotolia.com – Julián Rovagnati
Im sogenannten ersten Kundenmarkt werden hauptsächlich Fitnessstudios in Nord- und Westdeutschland beliefert. Aber auch große Kauf- und Warenhäuser, die dem immer stärker werdenden Gesundheitstrend der anspruchsvollen Kundschaft gerecht werden wollen, gehören zunehmend zum Abnehmerkreis der Turasol AG. Privatkunden im zweiten Kundenmarkt werden nicht beliefert.
Der Vorstand des Unternehmens im aktuellen Geschäftsjahr besteht aus dem Vorstandsvorsitzenden Dr. Niels Breuer, einem ehemaligen Sportmediziner, Diplom-Kaufmann Samir Kadar sowie der ausgebildeten Physio-therapeutin Klara Schubert. Alle drei Vorstandsmitglieder sind aktiv in die Geschäftstätigkeiten eingebunden und leiten das Unternehmen gemeinsam. Der weitere Aufbau des Unternehmens wird in dem folgenden Organigramm dargestellt.
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Vorstellung des Modellunternehmens: Die Turasol AG
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Das Absatz- und Verkaufsgebiet der Turasol AG bezieht sich in erster Linie auf die Bundesländer Nieder- sachsen, Bremen, Hamburg und Nordrhein-Westfalen. Aber auch in den Randgebieten von Schleswig- Holstein und Mecklenburg-Vorpommern konnten erste Kunden gewonnen werden. Für die Bundesländer Niedersachsen, Bremen und Hamburg ist Peter Wingen zuständig, während Nordrhein-Westfalen von Carolin Brand betreut wird. Chef der Kundenbetreuung ist Frank Kraft, der wiederum von der studierten Marketing-Expertin Sophia Briest unterstützt wird. Die Gesamtverantwortung für den Bereich Absatz/ Verkauf trägt Sina Röben als Abteilungsleiterin.
Das Unternehmen steht im Übrigen erstmals mit einer großen Fitnessstudio-Kette in Berlin in geschäftlichem Kontakt. Evtl. könnte sich hier ebenfalls eine längere Zusammenarbeit ergeben.
Die folgende Abbildung zeigt das komplette Produktions- bzw. Angebotsprogramm der Turasol AG:
Angebotsprogramm Turasol AG
Workout 200
Workout 230
Workout 260
Workout 290
Speedstar 900
Speedground 930
Speedrun 960
Speedsprint 990
Steel Type 600
Steel Front 630
Steel Force 660
Steel Type 690
LaufbänderCrosstrainer Heimtrainer
Die Produkte der drei Produktlinien werden im Unternehmen von insgesamt 120 Mitarbeitern in drei sepa-raten Fertigungsbereichen mit jeweils ca. 40 gewerblichen Mitarbeitern hergestellt. Diese drei Fertigungs- bereiche unter der Gesamtleitung von Jens Schürmann werden von Stefan Schmidt, Cord Siemer und Thilo Jansen geführt.
Die Auslieferung der Produkte an die Kunden erfolgt mit eigenem Fuhrpark. Die in einzelnen Kartonagen verpackten Trainingsgeräte erfordern dabei einen sensiblen Umgang.
Die wichtigsten Unternehmensdaten können zusammenfassend dem folgenden Datenblatt entnommen werden.
Vorstellung des Modellunternehmens: Die Turasol AG
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Datenblatt Turasol AG:
Hausanschrift: Georgstraße 10, 49808 Lingen (Ems), Tel: 0591 8040400, Fax: 0591 8040420
E-Mail: info@turasol.de
Unternehmensform: Aktiengesellschaft
Gründungsjahr: 2000
Vorstand: Dr. Nils Breuer, Samir Kadar, Klara Schubert
Weitere Organe: Aufsichtsrat, Hauptversammlung
Anzahl der Mitarbeiter: ca. 145
Zuständiges Amtsgericht: Amtsgericht Osnabrück, früher Amtsgericht Lingen (Ems)
Handelsregistereintragung: HRB 10091
Zuständiges Finanzamt: Finanzamt Lingen, Mühlentorstraße 14, 49808 Lingen
Grundkapital: 500.000 €
Produktionsprogramm: Crosstrainer, Laufbänder, Heimtrainer
Umsatzerlöse im letzten Geschäftsjahr: ca. 18.000.000 €
Internetpräsenz: www.Turasol.de
Social Media: www.facebook.com/Turasol www.xing.com/companies/Turasol
Unternehmensleitbild:
◾◾ Als verantwortungsvoller Arbeitgeber in der Region produzieren wir Sportgeräte auf höchstem tech-nologischen Niveau.
◾◾ Die Arbeit in unserem Unternehmen ist geprägt von Toleranz und Achtung gegenüber allen am Unter-nehmensgeschehen beteiligten Personen.
◾◾ Die Verwirklichung eigener unternehmerischer Ideen steht im Mittelpunkt unseres Denkens und Handelns.
◾◾ Ein hohes Maß an Qualität, Termintreue und Kundenorientierung, gepaart mit Eigenverantwortung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sind wichtige Orientierungsgrößen unseres Handelns.
◾◾ Das ständige Streben nach Verbesserung unter Achtung der Natur, des Menschen und sozialer Gerechtigkeit ist eine wichtige Maxime unserer täglichen Arbeit.
Vorstellung des Modellunternehmens: Die Turasol AG
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Auszug aus der Kundendatenbank nach Verkaufsgebieten (Fitnessstudios)
Niedersachsen, Bremen, Hamburg
First Fitness GmbHStadtring 4230453 HannoverFrau Kämpter
Non-Stop FitnessAm Großen Asten 538110 BraunschweigHerr Kalus
Infit GmbHMönckebergstraße 1821129 HamburgFrau de Fries
Nordrhein-Westfalen
Start-up-FitnessGöthering 1945879 GelsenkirchenHerr Thies
Hantelbank AGStommersweg 2640489 DüsseldorfHerr Büscher
Strike Out GmbHVon-Gaalen-Straße 12550968 KölnFrau Wolf-Lindemann
Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern
Work-OutGraf-Betty-Str. 26224943 FlensburgFrau Saroste
Style & Fit GmbHAn der Tulpe 8624103 KielHerr Manenke
Big-Fit AGBushardweg 1219053 SchwerinHerr Brodisch
Auszug aus der Kundendatenbank (Kauf- und Warenhäuser)
Tanstadt Warenhaus GmbHTheodor-Heuss-Str. 745133 EssenFrau Lüschkow
Selanda-Kaufplatz GmbHBegemannsweg 150676 KölnHerr Schmidt
Landkauf GmbHAn der Weser 18–2428279 BremenFrau Diener
Kesselmann AGPrinzenpark 1226121 OldenburgHerr van Stappen
Regelkampf GmbHKampstraße 12449078 OsnabrückFrau Katzoweit
Mega-Markt GmbHLudwigsglück 6222769 HamburgHerr Glück
Vorstellung des Modellunternehmens: Die Turasol AG
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Um das Modellunternehmen im Zusammenhang mit dem Bereich Absatz/Marketing besser kennenzulernen, nutzen Sie für die Bearbeitung der folgenden Aufgaben bei Bedarf ihr Lehrbuch oder vorzugsweise das Internet als Informationsquelle.
1. Beurteilen Sie das Angebotsprogramm der Turasol AG im Hinblick auf die Programmbreite und die Programmtiefe.1 Ist die Turasol AG diesbezüglich für die Zukunft erfolgversprechend aufgestellt?
2. Beurteilen Sie die geografische Lage des Unternehmens im emsländischen Lingen. Welche Stärken (Chancen) und Schwächen (Risiken) verbinden Sie mit dem Standort?
3. Beurteilen Sie die Einbindung von Absatz und Marketing in das Organigramm des Unternehmens. Welche Bedeutung haben die Bereiche für die Turasol AG und wo liegen die Unterschiede in beiden Bereichen?
4. Beurteilen Sie das Unternehmensleitbild der Turasol AG? Welche Bedeutung hat dieses für ein Unter-nehmen? Nehmen Sie ggf. auch Veränderungen oder Verbesserungen vor.
Aufgaben für die Partner- oder Teamarbeit
1 Programmbreite: Anzahl der Produktgruppen (Produktlinien), die ein Unternehmen auf dem Markt anbietet. Programmtiefe: Anzahl von Varianten und Artikeln, die ein Unternehmen in den jeweiligen Produktgruppen (Produktlinien)
anbietet.
Vorstellung des Modellunternehmens: Die Turasol AG
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Situationsanalyse, Entwicklungspotenzial und Zielhorizont
Ausgangssituation▸
Am Ende des Geschäftsjahres treffen sich die drei Vorstandsmitglieder der Turasol AG im Konferenzraum des Unternehmens, um über das abgelaufene Geschäftsjahr zu sprechen. Ebenfalls anwesend sind die fünf Abteilungsleiter Herr Schütz, Herr Schürmann, Frau Bakkers, Frau Röben und Herr Hansen.
Dr. Breuer: „Guten Morgen zusammen! Wie ich Ihnen ja bereits per E-Mail mitgeteilt habe, möchte ich mit Ihnen über das abgelaufene Geschäftsjahr sprechen. Wir müssen sehen, wie sich das abgelaufene Jahr entwickelt hat, um zu überlegen, welche operativen Veränderungen bzw. Aktivitäten wir im neuen Geschäftsjahr angehen müssen. Dazu habe ich Frau Röben und Herrn Hansen gebeten, uns einen Überblick über die wichtigsten Zahlen und Fakten zu geben. Hören wir uns also an, was sie zu sagen haben.“
Frau Röben: Vielen Dank, Herr Dr. Breuer, und guten Morgen! Nun, Herr Hansen und ich haben uns zusammengesetzt und einmal die wichtigsten Informationen für Sie aufbereitet. Insge-samt können wir feststellen, dass das abgelaufene Geschäftsjahr nicht so erfolgreich war wie das Vorjahr. Im Vorjahr konnten wir noch ein Umsatzplus von ca. 10 % erwirt-schaften, während der Umsatz in diesem Jahr doch eher stagnierte und sich gegenüber dem Vorjahr wiederum bei ca. 18.000.000 € eingependelt hat. Herr Hansen ...!“
Herr Hansen: „Und nach den Informationen von Frau Franz aus dem Controlling ist unsere Kosten- situation ebenfalls nicht unproblematisch. Wir müssen weiterhin mit ständig steigenden Rohstoffpreisen von durchschnittlich 2 % pro Geschäftsjahr rechnen, was dann auch unsere Gewinnerwartung drückt. Das wird unsere Aktionäre sicherlich nicht begeistern.“
Frau Röben: „Außerdem erlaubt es die aktuelle Marktsituation nicht, die gestiegenen Kosten auf die Verkaufspreise umzulegen. Das werden unsere Kunden sicherlich nicht mitmachen. Alle weiteren Informationen können sie dem beiliegenden Handout entnehmen.“
Dr. Breuer: „Meine Damen und Herren! Sie sehen, wir müssen uns etwas einfallen lassen. Ich habe bereits mit Frau Schubert und Herrn Kadar über die Einführung einer neuen Produktlinie gesprochen. Wir halten es für sinnvoll, wenn wir uns in Bezug auf unser Produktions- und Absatzprogramm etwas breiter aufstellen.“
Herr Kadar: „Sehr richtig! Um zukünftig am Markt bestehen zu können, ist eine Programmverbreite-rung unumgänglich. Das haben die Marktforschungsergebnisse aus dem letzten Jahr be-reits gezeigt. Dabei scheint z. B. die Nachfrage nach Rudergeräten ständig zu steigen.“
Dr. Breuer: „So ist es. Rudergeräte werden wohl zukünftig voll im Trend liegen. Damit wir das Ganze im neuen Jahr aber systematisch angehen, schlage ich vor, ein Entwicklungsteam zu bilden, das sich mit der möglichen Markteinführung einer neuen Produktlinie für Rudergeräte beschäftigt.“
Situationsanalyse, Entwicklungspotenzial und ZielhorizontLernsituation1
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Herr Kadar: „Bevor wir allerdings einen ersten Prototypen herstellen können, ist aber noch einiges an Vorarbeit zu leisten. Es ist ein komplettes Marketing für die neue Produktlinie zu ent-wickeln, um das Produkt erfolgreich auf den Markt zu bringen. Dies soll die Haupt- aufgabe des neuen Entwicklungsteams sein. Parallel dazu werden wir dann auch an der Konzeption eines Prototypen arbeiten.“
Dr. Breuer: „Sie sehen, es gibt einiges zu tun. Also packen wir es an. Herr Kadar wird im neuen Geschäfts-jahr die erste Teamsitzung einberufen und den Vorstand auf dem Laufenden halten. Wir alle sollten das Entwicklungsteam tatkräftig unterstützen. Dazu wünsche ich uns allen ein gutes Gelingen. Wenn sie noch Fragen haben, wenden sie sich direkt an Herrn Kadar.“
Nach der Lagebesprechung im alten Geschäftsjahr trifft sich das neu eingerichtete Entwicklungsteam zu Beginn des neuen Geschäftsjahres, um die Arbeit aufzunehmen. Herr Kadar hat die Mitarbeiter des Teams bereits mit einem Handout über das geplante Vorgehen informiert und etwaige Unklarheiten beseitigt. Außerdem hat er die Teammitglieder und alle Abteilungsleiter gebeten, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Abteilungen über das entsprechende Vorhaben zu informieren, damit die gesamte Belegschaft das Team ggf. tatkräftig unterstützen kann.
Ihre Aufgabe ist es nun, das Entwicklungsteam der Turasol AG zielorientiert zu unterstützen. Zunächst be- kommen Sie dazu von Herrn Kadar den Auftrag, die Situation auf dem Markt für Trainings- bzw. Rudergeräte sowie auch die eigene Unternehmenssituation zu analysieren. Erst dann können klare Ziele für die Markt- einführung formuliert werden.
1. Führen Sie zur Darstellung der aktuellen Unternehmenssituation (interne Analyse) eine Stärken-Schwächen-Analyse durch. Nutzen Sie dazu die vorliegenden Informationen sowie die Vorlage zur Stärken-Schwächen-Analyse.
2. Führen Sie zur Darstellung der aktuellen Situation auf dem Markt für Trainingsgeräte (externe Analyse) eine Chancen-Risiken-Analyse durch. Nutzen Sie dazu die vorliegenden Informationen und wählen Sie selbstständig eine geeignete Visualisierungsform.
3. Erstellen Sie eine strukturierte Übersicht (z. B. als Mind-Map) über alle notwendigen Tätigkeiten im Marketing, die mit der Einführung einer neuen Produktlinie verbunden sind. Nutzen Sie dazu u. a. das vorliegende Interview.
4. Legen Sie die Marketingziele für die Einführung der neuen Produktlinie fest. Unterscheiden Sie dabei zwischen strategischen, taktischen und operativen Zielen sowie zwischen wirtschaftlichen, ökologi-schen und sozialen Zielen. Überlegen Sie sich, wenn möglich, SMARTe Zielformulierungen und wählen Sie eine geeignete Darstellungsform. Achten Sie auch auf die Vereinbarkeit (Harmonie) Ihrer Ziele.
Aufgaben für die Partner- oder Teamarbeit
Lernsituation1
Situationsanalyse, Entwicklungspotenzial und Zielhorizont
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Info 1: Alles Fit im Handel?
Die Fitnessindustrie ist und bleibt ein Wachstumsmarkt. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Studie von Deloitte. Gilt das aber auch für das Homefitness- segment? Fitnessgeräte-Händler berichten sport + mode von ihren Erfahrungen der letzten Zeit.
Fitness ist aufgrund der bevorstehenden Fibo (23. bis 26. April) ein Thema – sowohl auf In- dustrie- als auch auf Händlerseite. Die Industrie hat dabei gute Karten: Wie das Düsseldorfer Prüfungs- und Beratungsunternehmen Deloitte in seiner aktuellen Studie „Der deutsche Fitness- und Wellness-markt“ bekanntgibt, wuchs die Anzahl der deutschen Fitnessstudio-Mitglieder um 8,8 Prozent auf 5,91 Millionen Mitglieder. Dementsprechend hoch ist der geschätzte Branchenumsatz von knapp drei Milliarden Euro.
Keine Spur von Krise
Auch die Stimmung der Studiobetreiber ist laut Studie ungetrübt optimistisch. Demnach schätzen 29,6 Prozent der Fitnessstudio-Einzelbetreiber ihre Situation als gut, und 57,1 Prozent als zufrieden- stellend ein. Im Vergleich dazu beschreiben 64,3 Prozent der Kettenbetreiber ihre derzeitige Situation als gut, während 35,7 Prozent mit der momentanen Lage der Dinge zufrieden sind. Die Prognose des Marktforschungsunternehmens bläst ins gleiche Horn: Über 60 Prozent der Einzelbetreiber glauben an eine positive wirtschaftliche Entwicklung ihres Unternehmens, 35,8 Prozent der Kettenbetreiber sehen ebenfalls optimistisch ihrer Zukunft entgegen. Für das Jahr 2013 erwarten 87,7 Prozent der befragten Einzelbetreiber gleichbleibende oder steigende Mitgliederzahlen – bei den Kettenbetreibern sind es immer-hin noch beachtliche 78,5 Prozent, die von einer wachsenden Kundschaft ausgehen.
Der Fitnessmarkt scheint also zu boomen – von der viel zitierten Krisenstimmung ist nichts zu spüren. Zumindest, was den professionellen Fitnessmarkt angeht. Wie aber sieht es im Homefitnesssegment aus? Sind die Menschen dort ebenso fitnessorientiert und -begeistert wie die Anhänger des Studio- besuchs? Was können die Einzelhändler dazu berichten? Ist jene äußerst positive Stimmung auch hier zu spüren?
Geteilte Meinungen
Fest steht, dass Kraftstationen nicht mehr so gut verkauft werden wie noch vor ein paar Jahren. Und zwar in dem Maße, dass sich einer der befragten Händler komplett aus dem Teilsegment zurückgezogen hat. Ein anderer Händler hat sich dazu entschieden, keine Kraftstationen mehr zu präsentieren – obgleich er sie immer noch zum Kauf anbietet. Hometrainer und Ergometer stehen bei den Händlern ganz oben auf der Liste – nicht nur aus Platzgründen beim Kunden in den eigenen vier Wänden verkaufen sie sich am ehesten.
Bewusst ist den Händlern der hohe Aufwand, den man im Verhältnis erbringen muss, wenn man sich dafür entscheidet, Fitnessgeräte anzubieten. Das fängt bei der Platzfrage im Geschäft an, geht hin zum intensiven, zeitaufwendigen Beratungsgespräch und endet bei der individuellen Betreuung des Kunden. Allerdings berichten die Händler, dass es sich oft lohnt, diesen Aufwand zu betreiben, denn viele Inte- ressierte seien bereit, eine hohe Summe zu investieren, wenn sie sich gut aufgehoben fühlen.
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Krehler allgegenwärtig
Die führende Marke scheint ihre Position als Primus zu bestätigen. Krehler steht bei vielen Händlern im Laden, wenn sogar nicht ausschließlich. Dass hochwertige Krehler-Geräte ihren Preis haben, scheint in diesem Fall niemanden abzuschrecken – weder den Händler noch den Endkunden. Positive Erfahrungs-werte auf beiden Seiten spielen hierbei eine wichtige Rolle. In diesem Zusammenhang erwähnenswert ist die Tatsache, dass bei unserer kleinen Umfrage kein Händler von extravaganten Neuheiten berichtete.
Skepsis gegenüber Neuem
Im Gegenteil: Es scheint der Fall zu sein, als seien die Verkäufer mit den bekannten Modellen zufrieden. Vibrationsplatten oder elektrisch-stimulierende Neuheiten sind weder vom Händler noch von der Kundschaft besonders erwünscht. Momentan scheint es schwierig zu sein, einen wirklichen Trend im Fitnessgeräte-segment ausfindig zu machen. Der Händler ist weiterhin in der Pflicht, Überzeugungsarbeit zu leisten – wie genau, sollte jeder Händler selbst entscheiden.
Quelle: www.spomo.de, Informationen wurden für die Lernsituation angepasst
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Interview der Neuen Osnabrücker Zeitung (NOZ) zur aktuellen Unternehmens- und Marktsituation der Turasol AG in Lingen mit Dr. Niels Breuer (Vorstandsvorsitzender) und Sina Röben (Verkaufsleiterin).
NOZ: „Herr Dr. Breuer, Sie sind Vorstandsvorsitzender der Turasol AG in Lingen. Das Unternehmen stellt seit mehr als 12 Jahren erfolgreich Trainingsgeräte her. Was ist das Geheimnis Ihres Unternehmenserfolges?“
Dr. Breuer: „Nun, mit der Gründung unseres Unternehmens haben wir uns von Anfang an das Ziel gesetzt, unseren Kunden hochwertige Trainingsgeräte zu akzeptablen Preisen anzubieten. Das Konzept ist bisher gut aufgegangen, unsere Kapazitäten sind voll ausgelastet.“
NOZ: „Aber das kann doch nicht alles sein!?“
Dr. Breuer: „Natürlich nicht! Um das zu realisieren, brauchen und haben wir gute und fachlich kompe-tente Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die selbstständig und verantwortlich handeln und engagiert für das Unternehmen arbeiten. Wir legen sehr viel Wert darauf, dass sich unsere Leute im Unternehmen wohlfühlen.
Außerdem ist es wichtig, sich auf seine Lieferanten zu hundert Prozent verlassen zu können. Die Liefertermintreue unserer Lieferanten ist uns genauso wichtig, wie unsere eigene Liefer-termintreue gegenüber unseren Kunden. Selbstverständlich spielt dabei auch die Qualität unserer Produkte eine große Rolle.“
NOZ: „Und wie sichern Sie dann Ihre hohen Qualitätsansprüche?“
Dr. Breuer: „Unsere Qualitätssicherung basiert auf einer langen und vertrauensvollen Zusammenarbeit mit unseren Lieferanten. Das ist die beste Basis für gute Qualität. Wir führen z. B. keine Ein-gangskontrollen der angelieferten Rohstoffe mehr durch. Sollte es zu Qualitätseinbußen kommen, die auf mangelhafte Lieferungen zurückzuführen sind, stehen unsere Lieferanten dafür gerade.“
NOZ: „Das heißt also, Qualitätsprobleme kommen in Ihrem Unternehmen nicht vor?“
Dr. Breuer: „Naja, das kann man so sicherlich nicht sagen. Es gibt immer mal wieder produktionstech- nische Probleme, die zu Teilausfällen in der Produktion führen. Wir haben es bis jetzt aber immer geschafft, diese an anderer Stelle wieder aufzufangen, um unseren Lieferverpflichtungen nachzukommen.“
NOZ: „Mit anderen Worten, in Ihren Fertigungsbereichen gibt es Optimierungspotenzial?“
Dr. Breuer: „Optimierungspotenzial gibt es in einem Unternehmen immer. Kein Unternehmen ist voll-kommen. Das gilt für uns selbstverständlich auch. Wir denken z. B. gerade über die Ein- führung einer neuen Produktlinie nach. Dies würde dann auch zu Umstellungen in unserer Fertigung führen, was unsere Geschäftsprozesse sicherlich noch optimieren könnte.“
NOZ: „Sie sprechen eine neue Produktlinie an. Können Sie das konkretisieren?“
Dr. Breuer: „Leider kann ich Ihnen zu diesem Zeitpunkt noch keine genaueren Informationen geben. Nur so viel, wir versuchen ständig, uns den Bedürfnissen am Markt anzupassen. Dabei gilt es vor allem, immer wieder das Produktions- und Absatzprogramm im Unternehmen zu optimieren.“
NOZ: „Hat die Planung einer neuen Produktlinie auch mit der Unzufriedenheit der Aktionäre auf der letzten Hauptversammlung zu tun?“
Info 2: Regionale Unternehmen im Blickpunkt!
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Dr. Breuer: „Natürlich, die Umsatz- und Gewinnerwartung unseres Unternehmens stagnierte in den letzten beiden Geschäftsjahren. Das hat die Stimmung unserer Aktionäre sicherlich gedrückt. Auch deshalb müssen wir uns den Bedürfnissen unserer Kunden noch besser anpassen.“
NOZ: „Glauben Sie denn, Ihre neue Produktlinie wird am Markt angenommen?“
Frau Röben: „Unsere Marketingabteilung ist da sehr zuversichtlich. Es liegen zwar noch keine vollständigen Marktforschungsergebnisse vor, aber wir werden ein Entwicklungsteam mit der Konzeption und der Vermarktung der neuen Produktlinie beauftragen. Bis wir allerdings einen Prototypen vorstellen können, ist es noch ein weiter Weg.“
NOZ: „Frau Röben, können Sie uns sagen, welche Aufgaben mit der Einführung einer neuen Produkt-linie im Einzelnen auf Sie zukommen?“
Frau Röben: „Also, zunächst müssen wir ein ansprechendes Design der neuen Produktlinie entwickeln sowie die technische Umsetzung durchdenken. Außerdem muss das Produkt bzw. die Produkt-linie dann auch einen Namen bekommen. Auch müssen wir prüfen, ob alle produktionstech-nischen Gegebenheiten vorhanden sind, wie z. B. die entsprechenden Produktionsfaktoren, um die neue Produktlinie auf Dauer zu produzieren. Des Weiteren müssen wir einen Preis kalkulieren, der vom Markt angenommen wird und auch konkurrenzfähig und kosten- deckend ist. Es sind logistische Fragen zu klären, z. B. ob die neue Produktlinie über die bis- herigen Vertriebswege verkauft werden soll. Und wenn das alles passt, ist noch ein komplettes Marketingkonzept zu entwickeln, um Markteintrittsbarrieren zu überwinden und das Produkt schlussendlich erfolgreich am Markt zu platzieren. Das sind keine leichten Aufgaben.“
NOZ: „Das scheint ja so, als wenn an der Einführung ihrer neuen Produktlinie alle Abteilungen im Unternehmen irgendwo beteiligt sind.“
Dr. Breuer: „Das sehen Sie richtig. Und bedenken Sie, dass die Märkte mittlerweile gesättigt sind und sich die Bedürfnisse der Menschen immer schneller ändern. Für viele Menschen werden z. B. Lifestyle und Umweltbewusstsein immer bedeutender. Auch das muss bei den Planungen beachtet werden. Diese ganzen Aufgaben kann man im Übrigen nicht alleine bewältigen. Dazu braucht man ein gutes Team. Auch da sind wir im Unternehmen auf einem guten Weg, unsere noch etwas schwach ausgeprägten Teamstrukturen zu verbessern.“
NOZ: „Sie sprechen das Thema Umweltbewusstsein an. Wie sieht denn Ihr ökologisch verant-wortliches Handeln aus?“
Dr. Breuer: „Nun, seit ca. 3 Jahren setzen wir auf die Energiegewinnung durch eine eigene Solaranlage. Dazu mussten wir damals zwar viel Geld in die Hand nehmen, um das Investitionsvolumen tragen zu können, aber ich denke, es hat sich gelohnt.“
NOZ: „Inwiefern?“
Dr. Breuer: „Also, nach unseren Berechnungen werden sich die Ausgaben für die Solaranlage in spätes-tens 10 Jahren amortisiert haben. Ganz zu schweigen von dem Imagegewinn in der Öffent-lichkeit. Sicherlich eine zusätzliche Stärke des Unternehmens.“
NOZ: „Abschließend die Frage an Sie, Herr Dr. Breuer: Wie sehen Sie Ihr Unternehmen für die Zukunft aufgestellt?“
Dr. Breuer: „Ich bin sehr optimistisch. Wenn wir es schaffen, unsere Produktionsbereiche zukünftig etwas auszubauen und dann die neue Produktlinie erfolgreich auf den Markt zu bringen, werden unsere Umsätze zukünftig wieder stärker ansteigen.“
NOZ: „Vielen Dank für das Gespräch!“
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Situationsanalyse, Entwicklungspotenzial und Zielhorizont
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Krehler Crosstrainer überzeugen Stiftung Warentest01.02.2017 | Krehler Sport
Die Modelle CTR 3 und Satura E von Krehler überzeugen im Test von zehn Crosstrainern verschiedener Hersteller mit Bestnoten. In der Gesamtbewertung landen die Crosstrainer des deutschen Traditionsunternehmens auf den Plätzen eins uns zwei.
Die Krehler Crosstrainer CTR 3 und Satura E sind im Rahmen eines großen Fitnesstests von der Stiftung Warentest auf Platz eins und zwei gelandet. Insgesamt 10 Crosstrainer verschiedener Hersteller wurden auf Herz und Nieren geprüft und sowohl im praktischen Test als auch im Labor untersucht. Sieben Sportler haben die Crosstrainer unter anderem auf Körperanpas-sung, Gleichförmigkeit der Bewegung, Wider-standsverstellung beim Training, Funktion und Tragekomfort des Pulsmessers, Förderung der Trainingsmotivation, Anzeigen und Geräusche-entwicklung beim Trainieren getestet.
Dabei schnitten der CTR 3 und der Satura E mit den Noten 1,9 und 2,0 unter allen Testgeräten am besten ab. Aber auch in anderen Bereichen wussten die Trainingsgeräte von Krehler zu über-zeugen: Die technische Prüfung ergab, dass den zwei Crosstrainern in punkto Anzeigengenauig-keit, Wiederauffindbarkeit der Leistungsstufen, Verschleiß und Haltbarkeit kein anderer Cross-trainer das Wasser reichen kann. Auch bei Prüfung der Sicherheit beim Training sowie der verarbeiteten Materialien konnte Krehler mit Bestnoten überzeugen, was den Qualitätsstandard der Firma Krehler zusätzlich unterstreicht.
„Wir sind erfreut über die Testergebnisse, aber nicht überrascht. Es ist seit mehr als 60 Jahren Anspruch des Unternehmens Krehler, richtungsweisende Pro-dukte mit einem sehr hohen Qualitätsstandard her-zustellen. Unsere Forschungs- und Entwicklungs- abteilung zählt zu den besten am Markt und durch die Produktion der Geräte in Deutschland können wir diese Qualitätsstandards und Verlässlichkeit der Geräte gewährleisten“, so Pascal Schweizer, Leiter des Geschäftsbereichs Krehler Sport.
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Quelle: www.Krehler.net, vom 21.08.2017
Info 3: Neues von der Konkurrenz
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