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Seite 1Freitag, 30. Juli 2010
WenigerArbeitslose
Die Arbeitslosenquote sank imLaufer Bereich auf 3,3 Prozent
LAUF — Im Juli sank die Zahl der
arbeitslosen Frauen und Männer im
Geschäftsstellenbezirk Lauf um 80
auf 2010 (minus 3,8 Prozent). Das
waren 300 weniger als vor zwölf Mo-
naten (minus 13 Prozent). Die Ar-
beitslosenquote verringerte sich im
Juli um 0,1 Prozentpunkte auf 3,3
Prozent. Gemeinsam mit Erlangen
weist damit Lauf die niedrigste Quo-
te im Agenturbezirk Nürnberg auf.
Vor einem Jahr hatte sie bei 3,8 Pro-
zent gelegen.
Im abgelaufenen Monat mussten
sich 270 Personen unmittelbar aus
Erwerbstätigkeit heraus arbeitslos
melden, 50 weniger als im Juli 2009.
Dem stand die gleiche Zahl von
Frauen und Männern gegenüber, die
die Arbeitslosigkeit durch Aufnah-
me einer abhängigen oder selbst-
ständigen Beschäftigung beenden
konnten, 40 mehr als im entspre-
chenden Monat des Vorjahres.
Seit Jahresbeginn haben sich 2160
Menschen direkt im Anschluss an
Erwerbstätigkeit arbeitslos gemel-
det. Das waren 590 (21,5 Prozent)
weniger als im gleichen Zeitraum
2009. Andererseits ist es seit Jahres-
beginn mit 2090 Arbeitslosen 230
(12,6 Prozent) mehr gelungen, in Be-
schäftigung überzuwechseln. Heuer
mussten sich 70 vorher Erwerbstäti-
ge mehr arbeitslos melden als Ar-
beitnehmer die Arbeitslosigkeit
durch Aufnahme einer Beschäfti-
gung beenden konnten. In den ersten
sieben Monaten 2009 hatte diese
Differenz noch fast 900 betragen.
Gegenwärtig sind 230 Menschen
unter 25 Jahren arbeitslos, 40 mehr
als im Juni. Entscheidend hierfür ist,
dass sich im Juli vermehrt Abgänger
allgemein- und berufsbildender
Schulen sowie nicht übernommene
Azubis arbeitslos melden. Derzeit ist
die Zahl der Arbeitslosen unter 25
Jahren aber um 60 (21,5 Prozent)
niedriger als vor zwölf Monaten, da
junge Menschen erfahrungsgemäß
besonders deutlich von einem Kon-
junkturaufschwung profitieren.
Heuer haben Betrieb und Verwal-
tungen bisher 1070 Stellenangebote
für den ersten Arbeitsmarkt gemel-
det. Das waren 190 (21,4 Prozent)
mehr als in den ersten sieben Mona-
ten 2009. Gegenwärtig umfasst der
Pool mit 360 offenen Stellen 100
(39,2 Prozent) mehr als vor Jahres-
frist. Davon sind gut die Hälfte für
Dienstleistungsberufe bestimmt
(190 Stellenangebote) und über 40
Prozent für Fertigungsberufe (150).
Ende Dezember 2009, als die ge-
samtwirtschaftlichen Aktivitäten
noch durch die stärkste Rezession
seit dem 2. Weltkrieg bestimmt wur-
den, gab es im Geschäftsstellenbe-
zirk Lauf mit 32 500 sozialversiche-
rungspflichtig Beschäftigten 400
(1,2 Prozent) weniger als zwölf Mo-
nate früher. Außerdem wurden 6100
Arbeitnehmer gezählt, deren einzige
Tätigkeit geringfügig entlohnt wur-
de. Ihre Zahl ist binnen Jahresfrist
um 330 oder 5,8 Prozent gestiegen.
Geldregen für HersbruckHERSBRUCK — Die Regierung von
Mittelfranken hat der Stadt Hers-
bruck Zuschüsse in Höhe von
240 840 Euro für die Sanierung der
Martin-Luther-Straße bewilligt.
Der gesamte Ausbau der Straße er-
folgt in zwei Bauabschnitten.
Der erste Bauabschnitt, der den
Bereich zwischen Spitalgasse und
Wassertorstraße umfasst, soll 2010
fertig gestellt werden. Nach Ab-
schluss notwendiger Arbeiten an der
Kanalisation folgt der zweite Bau-
abschnitt mit dem Bereich Kugel-
gasse/Frankengasse. Die Kosten bei-
der Bauabschnitte betragen knapp
700 000 Euro.
Die Planung führt das bisher be-
währte Gestaltungskonzept was Ma-
terial, Begrünung und Stadtmöblie-
rung angeht, fort. So bleibt es bei ei-
ner Trennung der Verkehrsarten, je-
doch werden die vorhandenen Hoch-
borde an den Gehwegen durch nied-
rigere Kanten ersetzt. Außerdem
entstehen barrierefreie Übergänge.
Die vorgesehene Markierung der
Pkw-Stellplätze mit Aluminiumnä-
geln ermöglicht eine Reduzierung
der Fahrbahnbreiten zugunsten der
Gehwege. Einen besonderen Akzent
bringt der Einsatz von Bodenein-
baustrahlern, der Fassaden in den
Abendstunden in Szene setzt.
Die Förderung erfolgt im Rahmen
des Bund-Länder-Städtebauför-
derungsprogramms III – Stadt-
umbau West. Dabei trägt die Hälfte
des Zuschusses der Bund, die andere
das Bayerische Innenministerium.
Lauf: CSU verlässt SitzungLAUF (pz) — Eklat im Laufer
Stadtrat: Die CSU verließ Dienstag-
abend den Umweltausschuss aus
Protest über das Verhalten der
Mehrheit aus Bürgermeister Bi-
sping, Grünen, Freien und SPD. Da-
bei war man sich eigentlich einig,
dass man die Windkraftstandorte
Bullach und Schönberg nicht will.
Die CSU hatte frühzeitig bean-
tragt, dass der Stadtrat die strittigen
Standorte im Stadtgebiet ablehnt
(HZ berichtete). Das wollten zwar
auch die anderen Fraktionen, die
seit der Wahl von Grünen-Bürger-
meister Benedikt Bisping eine Alli-
anz bilden. Allerdings legten sie
kurzfristig eine eigene Entschlie-
ßung vor, die laut SPD-Sprecher
Frank Ittner erst bei einer langen
nächtlichen Diskussion innerhalb
der rot-grün-freien Allianz zustande
kam. Danach wird Bullach und
Schönberg abgelehnt, zugleich aber
die konkrete Entwicklung Laufs zur
„100-Prozent-Erneuerbare-Ener-
gie-Kommune“ in den nächsten 20
Jahren festgelegt.
Das ging der CSU zu schnell, sie
wollte die beiden Themen getrennt
abstimmen. Was landesweit guter
Brauch bei der Suche nach Konsens
im Kommunalparlament ist, verwei-
gerten Bürgermeister und Allianz-
Räte plötzlich. Die CSU verließ die
Sitzung, Bürgermeister Bisping war
verdutzt und ratlos. Gestern ver-
suchte er die Scherben zu kitten: Im
Stadtratsplenum am Abend sollte
die CSU getrennt abstimmen dürfen.
Von der Polizei
Mann stürzte in Schlucht
FEUCHT — Gestern stürzte ein 46-
jähriger Mann südlich des Schwar-
zenbrucker Ortsteiles Gsteinach in
die Schwarzachschlucht. Dabei er-
litt er schwere Verletzungen. Gegen
14 Uhr teilte eine Spaziergängerin
mit, dass an der südlichen Uferseite
der Schwarzach ein Mann liegen
würde. Aus noch ungeklärter Ursa-
che war der 46-Jährige 15 Meter tief
in die Schlucht gestürzt. Auf Grund
des abfallenden Geländes war es den
Rettungskräften zunächst nicht
möglich, den Mann zu bergen. Die
Bergwacht Nürnberger Land rettete
ihn schließlich mit einem Schlauch-
boot der Feuerwehr Schwarzen-
bruck. Ein Hubschrauber brachte
den Mann in eine Klinik.
Abenteuer in Alaska abseits der AutobahnenEGENSBACH – Am morgigen Samstag
bricht Walter Költsch (links) zu einem
neuen sechswöchigen Abenteuer auf.
Der Reisefilmer aus Egensbach bei Of-
fenhausen wird Alaska mit Kanu und
Fahrrad durchqueren. Allerdings nicht
auf Autobahnen, sondern teils durch
unwegsame Wildnis. Er hofft, sogar
Grizzlies vor die Kamera zu bekom-
men. Mit dabei sind Peter Schröder
aus Forchheim, der Leinburger Horst
Scharrer und der Röthenbacher Chris-
tof Wittmann. Die Besonderheit der
Fahrt liegt darin, dass die Fortbewe-
gungsmittel immer „am Mann“ sind, al-
so die Faltkanus, wenn es über Land
geht und die Mountainbikes auf den
„Wasserstraßen“. Vor dem Aufbruch
wurde Walter Költsch in Egensbach
vom Bayerischen Fernsehen inter-
viewt. Kameramann Andreas Heinicke
filmte das Verstauen der Ausrüstung.
„Auf den Rädern ist viel Platz nach
oben“, sagte Walter Költsch auf Nach-
frage von Reporterin Ulrike Nikola. In
den Booten fehlen die Sitze, um Ge-
wicht zu sparen. Nach gestellten Sze-
nen wie „Grübelnd auf die vielen Sa-
chen schauen“ durften Walter Költsch
und Peter Schröder noch Fragen nach
Satellitentelefon, Streckenführung und
Teamwork beantworten. Die Sendung
ist im Internet (www.br-online.de/fran-
ken) zu sehen. Der Reisefilm der Aben-
teurer wird auch im Hersbrucker Raum
gezeigt. Foto: J. Ruppert
Fackelmann: Logistikzentrum an der OstbahnUnternehmen baut Halle für 5,5 Mio. Euro, um den Warenversand zu konzentrieren – Weniger Lkw in der Stadt
HERSBRUCK (gz) –
Fackelmann festigt
seinen Standort Hers-
bruck. Mit dem sym-
bolischen ersten Spa-
tenstich für ein neues
Logistik-Center haben
Firmenchef Alexander
Fackelmann und Bür-
germeister Robert Ilg
das gute Einverneh-
men zwischen der
Stadt und dem Welt-
unternehmen bekräf-
tigt. Bis zum nächsten
Frühjahr soll das Ver-
triebszentrum an der
Ostbahn fertig sein.
Die Idee, die vor-
handenen Produkti-
onsstätten und Lager-
halle in der Sebastian-
Fackelmann-Straße
(früher Werner-von-
Siemens-Straße) mit
der Warenverteilung
zum Versand zusam-
menzuführen, ist ei-
gentlich 18 Jahre alt.
Wachsendes Umwelt-
bewusstsein, der stei-
gende Ölpreis und das
Bekenntnis zum
Standort Hersbruck
haben jetzt die Ver-
wirklichung beschleu-
nigt, so Firmenchef
Sebastian Fackelmann
beim Start des Baus.
Das Logistik-Center entsteht süd-
lich der Bundesstraße neben den
vorhandenen Fabriken auf einer
Fläche von 5500 Quadratmetern.
Der Bau wird 110 Meter lang, 60 Me-
ter breit und 11 Meter hoch und kos-
tet 5,5 Millionen Euro. Mit der La-
gerhalle auf der anderen Straßensei-
te wird das Zentrum durch ein hoch-
gelegtes Förderband oberhalb der
Sebastian-Fackelmann-Straße ver-
bunden.
Bürgermeister Robert Ilg zeigte
sich nach der eben besiegelten Zu-
sammenarbeit zwischen Global
Player und Kleinstadt in der Fackel-
mann-Therme (HZ berichtete) er-
freut, dass mit dem Neubau Hers-
brucker Arbeitsplätze gesichert und
der Produktionsstandort gestärkt
wird. „Auch für uns als Stadt rech-
net es sich“, so Ilg.
Für Fackelmann rechnet sich der
neue Standort, weil dafür ab nächs-
tem Frühjahr das Lager in der Nürn-
berger Straße geräumt werden kann,
dort Heizkosten gespart werden und
viele Lkw-Fahrten durch die Stadt
wegfallen. Im neuen Logistik-Center
werden auf zwei Ebenen Haushalts-
artikel zusammengestellt, verpackt
und versandt. Zwischen 6 und 22
Uhr werden je 30 Beschäftigte dort
im Zweischichtbetrieb arbeiten. 25
000 Waren werden so künftig täglich
an der Ostbahn umgeschlagen — für
Fackelmann-Kunden auf der ganzen
Welt.
Als Bauunternehmer beauftragte
Fackelmann den Hohenstädter Wal-
ter Maisel, der kürzlich schon eine
Fackelmann-Fabrik in Aiach er-
stellte und in der Vergangenheit
schon zwei Firmengebäude in Hers-
bruck errichtete. „Wir denken an die
Zukunft der Metropolregion und an
die Zukunft unserer Kinder“, be-
gründete Sebastian Fackelmann sein
Engagement in der heimatlichen Re-
gion. Mit dem neuen Gebäude erwei-
tert sich das Firmengelände an der
Ostbahn auf 60 000 Quadratmeter,
davon 40 000 Quadratmeter an Hal-
lenflächen.
Schon seit den 80er Jahren werden
alle Gebäude mit Abfällen aus der
Holzmöbelproduktion eigenständig
beheizt. Das Familienunternehmen
Fackelmann beschäftigt weltweit in
32 Niederlassungen 4500 Menschen,
davon 420 in Hersbruck.
Sie griffen zur Schaufel (von links). Bauunternehmer Walter Maisel, Firmenchef Sebastian Fackelmann, Hersbrucks Bürgermeister Ro-
bert Ilg, Geschäftsführer Horst Bär und Projektleiter Hans-Jürgen Balasus. Foto: Grzesiek
Heute im Lokalteil
AUF GEHT’S: Ab heute rollt im Peg-
nitzgrund wieder das runde Leder.
Alles zum Saisonstart ab Seite 9