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Erziehung und Elternbildung aus Elternsicht | 11.10.2011
Österreichisches Institut für FamilienforschungAustrian Institute for Family Studies
Erziehung und Elternbildungaus Elternsicht
Dr. Sabine Buchebner-Ferstl
11.10.2011
Erziehung und Elternbildung aus Elternsicht | 11.10.2011
Datengrundlage
A. Evaluierung Elternbildung 2006
B. Erziehungswerte und Erziehungs-verhalten 2008
C. Elternbildung Fokus Nicht-TeilnehmerInnen2010 (unveröffentl.)
Befragung von TeilnehmerInnen an Elternbildungsveran-staltungen
Onlinebefragung von Eltern im deutsch-sprachigen Raum (Juni 2007)
Online-Befragung von TeilnehmerInnen und Nicht-TeilnehmerInnenQualitative Interviews mit Nicht-Teilnehmer-Innen
N= 3159 N= 1875 N= 528 (davon 136 „Nicht-TN“)
N=17
Erziehung und Elternbildung aus Elternsicht | 11.10.2011
Themenbereiche
Erziehungswerte und –einstellungen
Erziehungsverhalten
Überforderung in der Erziehung
Elternbildung: Einstellungen, Bekanntheit und Motive für die (Nicht-) Nutzung
Eltern-Typologie
Erziehung und Elternbildung aus Elternsicht | 11.10.2011
Erhebung von Erziehungswerten und Erziehungsverhalten (2008)
26 Items die von den Eltern als persönliche Stärken und Schwächen in der Erziehung (im Rahmen der Evaluierung der Elternbildung) genannt wurden
+ 10 sanktionierende bis gewalttätige Verhaltensweisen
Erziehungswerte: auf einer Skala von 1(entspricht gar nicht) bis 6 (enspricht absolut)
Erziehungsverhalten: auf einer Skala von 1(nie) bis 6(immer)
Erziehung und Elternbildung aus Elternsicht | 11.10.2011
Erziehungswerte: förderliche Verhaltensweisen (5-6)
Frauen (n= 1613) Rang Männer (n= 251)
zuhören 1 zuhören
liebevoll sein 2 wertschätzend/achtsam sein
wertschätzend/achtsam sein 3 liebevoll sein
Selbständigkeit zutrauen 4 aktiv Zeit widmen
einfühlsam sein 5 gerecht sein
Gespräche führen 6 Selbständigkeit zutrauen
gerecht sein 7 Gespräche führen
aktiv Zeit widmen 8 einfühlsam sein
geduldig sein 9 ruhig/gelassen sein
ruhig/gelassen sein 10 geduldig sein
humorvoll sein 11 Grenzen setzen
Grenzen setzen 12 humorvoll sein
konsequent sein 13 konsequent sein
kreativ sein 14 kreativ sein
Anmerkung: *fett markiert* zeigt signifikant höheren Mittelwert an
Erziehung und Elternbildung aus Elternsicht | 11.10.2011
Erziehungswerte: ambivalent besetzte Verhaltensweisen (3-4)
Frauen (n= 1613) Rang Männer (n= 251)
fürsorglich sein 15 fürsorglich sein
Kind entscheiden lassen 16 Kind entscheiden lassen
tolerant/nachsichtig sein 17 tolerant/nachsichtig sein
behütend sein 18 fordernd sein
fordernd sein 19 behütend sein
streng sein 20 streng sein
verwöhnend sein 21 verwöhnend sein
nachgiebig sein 22 nachgiebig sein
Anmerkung: *fett markiert* zeigt signifikant höheren Mittelwert an
Erziehung und Elternbildung aus Elternsicht | 11.10.2011
Erziehungswerte: negativ bewertete Verhaltensweisen (1-2)
Frauen (n= 1613) Rang Männer (n= 251)
ängstlich sein 23 ängstlich sein
unsicher sein 24 unsicher sein
aufbrausend sein 25 gereizt reagieren
gereizt reagieren 26 aufbrausend sein
Anmerkung: *fett markiert* zeigt signifikant höheren Mittelwert an
Erziehung und Elternbildung aus Elternsicht | 11.10.2011
Erziehungsverhalten: förderliche Verhaltensweisen ( >4)
Frauen (n= 1613) Rang Männer (n= 251)
höre Kind zu 1 bin liebevoll
bin liebevoll 2 bin wertschätzend/achtsam
bin wertschätzend/achtsam 3 höre Kind zu
führe Gespräche 4 bin gerecht
bin einfühlsam 5 bin humorvoll
bin fürsorglich 6 lasse Kind entscheiden
lasse Kind entscheiden 7 setze Grenzen
setze Grenzen 8 bin einfühlsam
bin gerecht 9 bin fürsorglich
Zeit für das Kind 10 bin konsequent
bin humorvoll 11 bin tolerant/nachsichtig
bin tolerant/nachsichtig 12 führe Gespräche
bin konsequent 13 bin geduldig
bin geduldig 14 Zeit für das Kind
bin kreativ 15 bin kreativ
Anmerkung: *fett markiert* zeigt signifikant höheren Mittelwert an
Erziehung und Elternbildung aus Elternsicht | 11.10.2011
Erziehungsverhalten: ambivalent und negativ besetzte Verhaltensweisen (<4)
Frauen (n= 1613) Rang Männer (n= 251)
bin behütend 15 bin ruhig und gelassen
bin loslassend 16 bin loslassend
bin verwöhnend 17 bin fordernd
bin ruhig und gelassen 18 bin behütend
bin fordernd 19 bin verwöhnend
bin nachgiebig 20 bin nachgiebig
bin streng 21 bin streng
bin gereizt 22 bin gereizt
bin ängstlich 23 bin aufbrausend
bin aufbrausend 24 bin ängstlich
bin unsicher 25 bin unsicher
Anmerkung: *fett markiert* zeigt signifikant höheren Mittelwert an
Erziehung und Elternbildung aus Elternsicht | 11.10.2011
Sanktionierende Verhaltensweisen: Einstellung und Verhalten
SanktionierendeVerhaltensweisen
BewertungVerhalten in Wutsituation
Bewertung Verhalten in Wutsituation
Frauenn=1613
Männern=251
Konsequenzen androhen 3,55 3,49 3,39 2,86
aus dem Zimmer schicken 2,81 2,39 2,45 1,94
schimpfen 2,77 3,43 2,65 2,79
mit Verbot bestrafen 2,56 2,44 2,64 2,10
fest anfassen 1,54 1,38 1,71 1,29
Klaps geben 1,38 1,24 1,54 1,14
anschreien 1,23 2,78 1,28 2,01
Ohrfeige geben 1,10 1,06 1,15 1,04
schütteln 1,06 1,03 1,13 1,02
heftig schlagen/treten 1,04 1,01 1,01 1,00
Anmerkung: *fett markiert* zeigt signifikant höheren Mittelwert (nach Geschlecht) an
Rot: Verhalten weist höheren Mittelwert auf als Einstellung
Erziehung und Elternbildung aus Elternsicht | 11.10.2011
Diskrepanz Einstellung und Verhalten
Items mit hohem Ausmaß an Diskrepanz zwischen Einstellung und Verhalten
Geduldig sein
Ruhig/gelassen sein
Gereizt sein
Aufbrausend sein
Das Kind anschreien
Mit dem Kind schimpfen
Ängstlich sein
Kreativ sein
Zeit verbringen
Gespräche führen
Diskrepanz = Differenz zwischen Einstellung (1-6) und Verhalten (1-6)(z.B.: Einstellung = 6, Verhalten = 4 Diskrepanz = 2)
Erziehung und Elternbildung aus Elternsicht | 11.10.2011
Signifikante Unterschiede im Erleben von Diskrepanznach Geschlecht
0
0,5
1
1,5
2ko
nseq
uent
gedu
ldig
ruhi
g/ge
lass
en
hum
orvo
ll
gere
izt s
ein
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hrei
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schi
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en
Ges
präc
hefü
hren
Zei
tve
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gen
mit
tle
re D
iff.
We
rt/V
erh
alt
en
Frauen Männer
Frauen erleben sich insgesamt als diskrepanter als Männer
Erziehung und Elternbildung aus Elternsicht | 11.10.2011
Zusammenhänge zwischen dem Erleben von Diskrepanz und Überforderung in der Erziehung
Es besteht ein deutlicher Zusammenhang zwischen dem Ausmaß der erlebten Diskrepanz und Überforderung in der Erziehung
bei 26 von 36 Items bestehen hinsichtlich der erlebten Diskrepanz signifikante Unterschiede zwischen den einzelnen „Überforderungs-gruppen“ (von 1=nie überfordert bis 6=immer überfordert)
die Anzahl der Items, die eine Diskrepanz >=1 aufweisen, steigt mit dem Ausmaß der Überforderung
Erziehung und Elternbildung aus Elternsicht | 11.10.2011
1 2 3 4 5
Überforderung in der Erziehung
0
1
2
mit
tler
e D
iffe
ren
z_g
edu
ldig
CI 9
5%
n= 859
n= 442
n= 347
n= 126
n= 42
Erleben von Diskrepanz und Überforderung in der Erziehung anhand zweier Beispiele
Beispielitem „geduldig“
Erläuterung: Überforderung mit der Erziehung: 1=nie bis 6=immer; hier: ZF der Kategorien 5 und 6 zu 5
1 2 3 4 5
Überforderung in der Erziehung
0
1
2
mit
tler
e D
iffe
ren
z_lie
bev
oll
CI 9
5%
n= 858
n= 442
n= 347
n= 126
n= 42
Beispielitem „liebevoll“
Erziehung und Elternbildung aus Elternsicht | 11.10.2011
Zusammenhang zwischen Überforderung in der Erziehung und erlebter Diskrepanz
Zunahme der Itemzahl mit Diskrepanz >=1 mit dem Ausmaßder Überforderung
Erziehung und Elternbildung aus Elternsicht | 11.10.2011
0,42,5
51,0
3,7
17,2
25,1
0
10
20
30
40
50
60
immer sehr oft eher oft eherselten
sehrselten
nie
Wie häufig fühlen sich Eltern überfordert? (2006)
n = 2924
Erziehung und Elternbildung aus Elternsicht | 11.10.2011
In welchen Situationen fühlen sich Eltern überfordert?
1. Kumulation von Ereignissen
2. Geschwisterstreit
3. Trotz- oder Wutanfall des Kindes
4. Aggressives Verhalten des Kindes
5. Schlafprobleme des Kindes
6. Schule und Lernen
7. Unfolgsamkeit des Kindes
8. Allen Kindern (gleichzeitig) gerecht werden
9. Kind hat Schmerzen / ist krank
10. Vereinbarkeit von Familie und Beruf
n = 1791
Erziehung und Elternbildung aus Elternsicht | 11.10.2011
Worin sehen Eltern ihre größten Stärken und Schwächen im Umgang mit dem Kind? (2006)
28,7
20,8
41,7
33,8
23,5
42,9
28,3
50,3
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90
Zeit
Konsequenz
Liebe
Geduld
Stärke (n=2307) Schwäche (n=1890)
Erziehung und Elternbildung aus Elternsicht | 11.10.2011
Elternbildung: Intuition, Fachwissen oder beides? (2010)
n=525
höhere Zustimmung der Männer:• „Kindererziehung lernt man am besten, indem man sich die Erfahrungen anderer Eltern vor Augen führt.“
höhere Zustimmung der Nicht-TeilnehmerInnen:• „Das Lesen von Erziehungsratgebern verunsichert nur und das natürliche Bauchgefühl geht verloren“• „Theoretisches Wissen bringt nichts, da jedes Kind anders ist“• „Wie man Kinder erzieht, erfährt man am besten, indem man es einfach tut “
Erziehung und Elternbildung aus Elternsicht | 11.10.2011
Gründe für Nutzung von Elternbildungsangeboten (2010)
Erziehung und Elternbildung aus Elternsicht | 11.10.2011
Gründe für Nichtnutzung v. Elternbildungsangeboten (2010)
Aus welchen Gründen haben Sie Elternbildungsangebote bisher nicht genutzt?(Nicht-TeilnehmerInnen; n=135)
Bildung und Wohnumgebung haben großen Einfluss!
Erziehung und Elternbildung aus Elternsicht | 11.10.2011
Bekanntheit von Elternbildung (2010)
Inwieweit ist Ihnen der Begriff Elternbildung bekannt? (Nicht-TeilnehmerInnen; n=135)
Sind Ihnen Angebote bekannt, die für Sie erreichbar wären? (Nicht-TeilnehmerInnen; n=135)
Erziehung und Elternbildung aus Elternsicht | 11.10.2011
Eltern-Typologie 1 (2010)
Dirigismus – Kooperation – Missachtung
Dirigismus bezeichnet die Tendenz, einen bestimmend-kontrollierenden Kommunikationsstil im Umgang mit dem Kind zu forcieren und das Verhalten des Kindes durch strikte Vorgaben zu beeinflussen.
Kooperation/partnerschaftliches Miteinander bezieht hingegen die Vorstellungen und Meinungen des Kindes mit ein und ist durch Achtung, Respekt und Akzeptanz der Meinung des Kindes geprägt.
Missachtung/Geringschätzung beruht darauf, dass das Kind nicht als Person mit eigenen Bedürfnissen, vor allem jenem nach Achtung und Respekt angesehen wird. Allen Formen physischer und psychischer Gewalt liegt Missachtung zugrunde.
In Anlehnung an die Dimensionen von Sigrid Tschöppe-Scheffler
Erziehung und Elternbildung aus Elternsicht | 11.10.2011
Eltern-Typologie 1 (2010)
•Typ1 – die liebevoll-demokratischen Eltern (Kooperation, keine Missachtung, geringer Dirigismus): Diese Eltern vermeiden Missachtung und Zwang und versuchen, Entscheidungen gemeinsam mit dem Kind (und nicht für das Kind) zu treffen.
•Typ2 – Die liebevoll-bestimmenden Eltern (keine Kooperation, keine Missachtung, geringer Dirigismus): Missachtung, Gewalt und Zwang werden vermieden, Entscheidungen werden eher für das Kind als mit dem Kind getroffen
•Typ 3 – Die missachtend-kontrollierenden Eltern (keine Kooperation, Missachtung, hoher Dirigismus): Es besteht die Tendenz, Druck und Zwang auszuüben, Bedürfnisse des Kindes eher gering zu schätzen und dem Kind eine eher geringe Entscheidungskompetenz zuzugestehen.
•Typ 4 – Die ambivalenten Eltern: diese Eltern lassen sich nicht eindeutig einem Typ zuordnen bzw. zeichnen sich durch alternative Kombinationen der drei Dimensionen aus.
In Anlehnung an die Dimensionen von Sigrid Tschöppe-Scheffler
Erziehung und Elternbildung aus Elternsicht | 11.10.2011
Eltern-Typologie 1 (2010)In Anlehnung an die Dimensionen von Sigrid Tschöppe-Scheffler
Typ1: die liebevoll-demokratischen ElternTyp2: die liebevoll-bestimmenden ElternTyp3: die missachtend-kontrollierenden ElternTyp4: die ambivalenten Eltern
N = 525
Erziehung und Elternbildung aus Elternsicht | 11.10.2011
Eltern-Typologie 1 (2010)In Anlehnung an die Dimensionen von Sigrid Tschöppe-Scheffler
Erziehung und Elternbildung aus Elternsicht | 11.10.2011
Eltern-Typologie 1 nach Erziehungseigenschaften (Selbstzuschreibungen)
In Anlehnung an die Dimensionen von Sigrid Tschöppe-Scheffler
Erziehung und Elternbildung aus Elternsicht | 11.10.2011
Eltern-Typologie 2 (2010)
• Die „bodenständigen“ Eltern:
-Erziehung als „natürlichste Sache der Welt“-Geringes (Interesse an) pädagogischem Fachwissen-sehen sich jedoch als ExpertInnen-fühlen sich nach eigenen Aussagen weniger unsicher und überfordert als andere Gruppen Diese Eltern wollen vor allem in ihrer Rolle als kompetente ErziehungsexpertInnen wahrgenommen werden
• Die „zeitlich ausgelasteten“ Eltern
-Zeitprobleme als Hauptargument gegen die Nutzung von Elternbildungsangeboten Inhaltliche und organisatorische Effizienz steht im Vordergrund
(Maßgeschneidertes Angebot, rasche Erreichbarkeit, keine langatmigen „allgemeinen Vorträge“) Preis spielt oft untergeordnete Rolle
… auf der Basis von Bedürfnissen in Hinblick auf Elternbildungsangebote
Erziehung und Elternbildung aus Elternsicht | 11.10.2011
Eltern-Typologie 2 (2010)
• Die Väter als spezielle Gruppe
Sind oft in der Gruppe der zeitlich ausgelasteten Eltern zu finden (siehe dort)Effiziente, punktgenaue, lösungsorientierte Information Austausch mit anderen Eltern stellt starkes Motiv für Angebotsnutzung dar
•Eltern mit besonderem Lebenshintergrund und/oder besonderen Bedürfnissen
Schaffung spezifischer Angebotemöglichst individuelles Eingehen auf spezifische Situationrespektvoller, vorurteilsfreier Umgang mit der jeweiligen Besonderheit zentral
… auf der Basis von Bedürfnissen in Hinblick auf Elternbildungsangebote
Erziehung und Elternbildung aus Elternsicht | 11.10.2011
Zusammenfassung
Erziehungswerte und - verhalten
Die Eltern bevorzugen von ihrer Einstellung her einen demokratischen Erziehungsstil und ein dem Kind aktiv liebevoll zugewandtes Verhalten.
Frauen weisen für diese Erziehungshaltung eine höhere Präferenz auf als Männer.
Frauen bewerten die allgemein positiv besetzten Verhaltensweisen signifikant höher und die negativ besetzten signifikant geringer als Männer.
Die Eltern erleben sich weit überwiegend, als dem Kind aktiv positiv zugewandt.
Frauen zeigen ein aktiveres Erziehungsverhalten. Frauen erreichen bei fast allen Verhaltensweisen, aber vor allem bei den aktiven, höhere Mittelwerte als die männlichen Befragten. (Ausnahmen: „ruhig und gelassen“ und „fordernd sein“)
Frauen erleben insgesamt ein größere Diskrepanz zwischen ihrer Einstellungen und ihrem Verhalten als Männer.
Erziehung und Elternbildung aus Elternsicht | 11.10.2011
Zusammenfassung
Überforderung
Es besteht ein deutlicher Zusammenhang zwischen dem Ausmaß der erlebten Diskrepanz und der wahrgenommenen Überforderung in der Erziehung.
Etwa ein Fünftel der Eltern fühlt sich zumindest „eher oft“ überfordert.
Eltern fühlen sich am häufigsten durch eine „Kumulation von Ereignissen“, Streit zwischen Geschwistern sowie durch starke Emotionen des Kindes überfordert.
Erziehung und Elternbildung aus Elternsicht | 11.10.2011
Zusammenfassung
Elternbildung
Eltern wollen sich in der Erziehung hauptsächlich auf ihr Bauchgefühl verlassen und bevorzugen das Prinzip „learning by doing“.
Dennoch lehnt weniger als ein Drittel theoretisches Wissen über Kindererziehung ab.
Personen, die bisher keine Elternbildungsveranstaltungen besucht haben, sind signifikant häufiger der Meinung, dass Erziehung ausschließlich „aus dem Bauch heraus erfolgen sollte.“
Männer sind signifikant häufiger als Frauen der Meinung, dass man Kindererziehung am besten aus den Erfahrungen anderer Eltern lernen kann.
Erziehung und Elternbildung aus Elternsicht | 11.10.2011
Zusammenfassung
Elternbildung
TeilnehmerInnen und Nicht-TeilnehmerInnen geben nahezu dieselbe Rangfolge von Motiven an, die für den Besuch einer Elternbildungsveranstaltung ausschlaggebend sein könnten. Der Unterschied besteht primär in der Stärke der Ausprägung.
„Mir fehlt die Zeit dafür“ und „Ich habe über so etwas noch nie nachgedacht“ werden als Hauptgründe für die Nichtnutzung von Elternbildungsangeboten angeführt.
Nur 12,6% der Nicht-TeilnehmerInnen geben an, nicht zu wissen, was Elternbildung ist.
Etwas über 40% der Nicht-TeilnehmerInnen wissen von Elternbildungs-Angeboten in erreichbarer Nähe.
Erziehung und Elternbildung aus Elternsicht | 11.10.2011
Zusammenfassung
Eltern-Typologie 1
Die Dimensionen „Dirigismus“ – „Kooperation“ und „Missachtung“ bilden – abhängig von der jeweiligen Kombination – vier Erziehungstypen ab.
Knapp ein Drittel der Eltern kann dem „liebevoll-demokratischen“ Typ zugeordnet werden, etwas mehr als ein Fünftel dem „liebevoll-bestimmenden“ Typ und ca. 14% können als „missachtend-kontrollierend“ eingestuft werden.
TeilnehmerInnen von Elternbildungsveranstaltungen sind überproportional häufig in der Kategorie „liebevoll bestimmend“ und „liebevoll-demokratisch“ aufzufinden.
Nicht-TeilnehmerInnen sind überproportional häufig als „ambivalente“ oder „missachtend-kontrollierende“ Eltern zu bezeichnen.
Beim „liebevoll-demokratischen“ Erziehungsstil sind Frauen gegenüber Männern überrepräsentiert, beim „missachtend-kontrollierenden“ Stil ist es umgekehrt.
Missachtend-kontrollierende Eltern erleben sich als liebevoller (!), konsequenter, fordernder, strenger, gereizter und fürsorglicher als die übrigen Elterntypen.
Erziehung und Elternbildung aus Elternsicht | 11.10.2011
Zusammenfassung
Eltern-Typologie 2
Eltern, die bisher keine Angebote der Elternbildung genutzt haben:
Hinsichtlich ihrer Ansprechbarkeit für Elternbildungsangebote können u.a. vier Typen von Eltern identifiziert werden:
- die bodenständigen Eltern
- Die zeitlich ausgelasteten Eltern
- Die Väter als spezielle Gruppe
- Eltern mit besonderen Bedürfnissen und/oder besonderem Lebenshintergrund
Erziehung und Elternbildung aus Elternsicht | 11.10.2011
Österreichisches Institut für FamilienforschungAustrian Institute for Family Studies
Erziehung und Elternbildungaus Elternsicht
Dr. Sabine Buchebner-Ferstl
11.10.2011
Kontakt: sabine.buchebner-ferstl@oif.ac.at