Post on 07-Mar-2016
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Netjobbing, Jungebad, Just Pure, Sagaan
HUMBOLDT
ExkursionenDie Universität geht auf Reisen
3
L o g b u c h
Liebe Leserinnen,liebe Leser!
Herzlich willkommen zur fünften Ausga-
be des Entrepreneur Journal.
Die Humboldt Universität geht auf
Reisen - zumindest ein Teil von ihr.
Damit ist sie die erste Universität in
Deutschland die als Reiseveranstalter
auftritt. Gemeinsam mit den
Professoren geht es auf Lern- und
Entdeckungsreise, natürlich auf den
Spuren des legendären Wissenschaftlers
Alexander von Humboldt.
Im zweiten Beitrag stelle ich Ihnen das
Unternehmen Netjobbing vor welches
von zwei Absolventen der Universität
Witten Herdecke gegründet wurde.
In einem weiteren Beitrag geht es
um das Unternehmen Sagaan in
Sibirien. Aus der Rinde der Birken
entstehen wertvolle handgefertigte
Aufbewahrungsdosen. Diese Dosen sind
auch in meinem Haushalt seit Jahren im
Einsatz und ich bin immer wieder aufs
Neue überrascht, wie dicht diese Dosen
aus Birke sind, da ich sogar Mehl und
Zucker darin problemlos aufbewahren
kann.
Das Untenehmen Jungebad wird in
dritter Generation vom Entrepreneur
Florian Junge geführt. Es entwickelt und
vertreibt hochwertige Ölbadezusätze
und hat sich eine Kompetenz in Sachen
Öldispersionsbad erarbeitet.
Außerdem berichte ich dieses Mal
über das Unternehmen Just Pure. Ich
stelle Ihnen eine anthroposophische
Naturkosmetik vor, die nach den
Rythmen des Mondes konzipiert
und hergestellt wird und mit einem
bestechenden, puristischen Marktauftritt
begeistert.
In meinem Beitrag “Wie wird man
Entrepreneur” geht es um die letzten
beiden inneren Vorraussetzungen
“Unbefangenheit” und “Gleichgewicht”.
Ich wünsche Ihnen viel Freude beim
Lesen dieser Ausgabe.
Benjamin Kohlhase-Zöllner
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HUMBOLD - Exkursionen Erstmalig in Deutschland bietet eine Universität Fernreisen
an. „Auf den Spuren der Wissenschaft” – auf den Spuren
Alexander von Humboldts” ....................................S. 8
Logbuch 3
Entrepreneur Schauplätze 6
Science Entrepreneure 8
Entrepreneur Manufaktur 21
Entrepreneure Wirtschaft 28
Entrepreneurship 40
Inhalt
5
Logbuch 3
Entrepreneur Schauplätze 6
Humboldt - Exkursionen 8
Unternehmen Netjobbing 15
Familienunternehmen 18
Unternehmen Sagaan 21
Unternehmen Jungebad 28
Unternehmen Just Pure 32
Teil 4 Wie wird man Entrepreneur? 40
6
Russland/Sibirien:
Unternehmen Sagaan
S. 18
Deutschland:
Humboldt-Exkursionen S. 8
Netjobbing S. 15
Jungebad S. 28
Just Pure S. 32
Kuba:
Humboldt-Exkursionen
S. 8
Kairo:
Humboldt-Exkursionen
S. 8
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P E G A S U SS I R I U S
P E R S E U S
f r e u e n s i c h a u f s A r b e i t e n !
F r e u e n S i e s i c h j e t z t m i t !
www.entrepreneur-manufaktur.com
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Neues Reisekonzept: Mit
Humboldt unterwegs zwischen
Kairo und Hawaii
Erstmalig in Deutschland bietet
eine Universität Fernreisen „auf
den Spuren der Wissenschaft
– auf den Spuren Alexander
von Humboldts “ für die
Öffentlichkeit an. Ziel ist
es den Transfer von der in
der Universität erlangtem
Wissen in die Gesellschaft mit
Hilfe von wissenschaftlichen
Studienreisen zu fördern.
Geplant werden die Reisen
durch Wissenschaftlerinnern
und Wissenschaftler der
Humboldt-Universität, die
gleichzeitig auch die jeweiligen
Reisen exklusiv und in kleinen
Gruppen (8-18 Teilnehmer)
leiten. Für die Organisation der
Reisen konnten wir erfahrene
Reiseveranstaltungspartner wie
Windrose Fernreisen Touristik
GmbH, Lernidee Erlebnisreisen
GmbH und Orientexpress
gewinnen. Die mit jeder Reise
erwirtschafteten Überschüsse
HUMBOLDT - Exkursionen
Auf den Spuren der Wissenschaft
Science Entrepreneurship
Prof. Dr. Dr. h.c. Christoph Markschies
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fließen direkt an das Institut
bzw. die Arbeitsgruppe des
Humboldt-Reiseleiters. Das
heißt, Sie unterstützen mit
Ihrer Reiseteilnahme direkt
die Forschung und Lehre der
Humboldt-Universität zu Berlin.
Das, was Sie auf den
folgenden Seiten finden,
liest sich wie eine Kreuzung
aus Vorlesungsverzeichnis
und Urlaubsreisenbroschüre:
absolvieren Sie ein
dreiwöchentliches Studium
der Geographie in Costa Rica;
lassen Sie sich von einem
Islamwissenschaftler Kairo
erklären; beteiligen Sie sich an
archäologischen Ausgrabungen
in Kuba; führen Sie biologische
Experimente in Hawaii durch;
entdecken Sie den Iran aus
kulturgeographischer Sicht
– die neu ins Leben gerufenen
Humboldt-Exkursionen gehen
über die Idee der Bildungsreise
hinaus und laden Sie dazu
ein, eine Forschungsreise
in einem Ihnen vielleicht
gänzlich unvertrauten, Sie
aber immer schon brennend
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weniger Abenteuer bieten, als
Alexander von Humboldt in den
damals gänzlich unbekannten
und unentdeckten Gebieten
Südamerikas genoss. Er schlief
jahrzehntelang auf demselben
schmalen Feldbett und wurde
von verheerenden Stürmen
und ungeahnten Krankheiten
geplagt; so weit gehen wir in
unserer Nachahmung natürlich
nicht. Ansonsten ist die Idee
aber dieselbe.
Die Humboldt- Universität
nimmt ihre gesellschaftliche
interessierenden Gebiet
durchzuführen und beliebte
Urlaubsziele von einer ganz
anderen Seite zu erleben.
Die bald zwei hundert Jahre
alte Berliner Universität, die
Ihnen diese Reisen anbietet,
trägt den Namen des großen
Forschungsreisenden Alexander
von Humboldt. Sein Vorbild, in
die Welt aufzubrechen, um sie
zu entdecken, macht sich die
Humboldt-Universität zu Eigen
– mit dem einzigen Unterschied,
dass wir Ihnen etwas mehr
Komfort und ein kleines bisschen
11
Verpflichtung, Forschungs-
ergebnisse so weit als
nur irgend möglich in die
Gesellschaft hineinzutragen,
äußerst ernst. Die meisten
von Universitäten geplanten
Exkursionen sind Studierenden
und Wissenschaftlern
vorbehalten – an sich ist das
natürlich keine schlechte
Sache, doch eine Universität
kann mehr. Diese Exkursionen
laden einen jeden dazu ein, als
interessierter Laie den Finger
auf den Puls der Forschung zu
setzen, selber Entdeckungen zu
machen und neue Erfahrungen
mit nach Hause zu nehmen.
Und dies nicht auf theoretischer
Ebene in einem deutschen
Universitätsgebäude, sondern
vor Ort und mitten im
Geschehen. Wenn ich mit
meinen Studierenden in der
sengenden Sonne auf dem
Berg Sinai stehe und dort ihre
Fragen beantworte, dann merke
ich, dass sich nicht alles in
Seminarräumen lernen lässt. Es
gibt Wissen, das man sich nur
durch Erleben aneignen kann.
Ich freue mich bereits jetzt
schon auf eine Zeit, in der
auch ich einer der Professoren
sein kann, der Interessierte an
spannende Orte dieser Welt
begleitet.
Nichts würde mich mehr freuen,
als selbst eine Humboldt-
Exkursion nach Jerusalem zu
führen um dort im Kreise der
Teilnehmer die Entstehung
des antiken Christentums zu
erforschen – und sicherlich,
inspiriert von der neuen
Zuhörerschar, gänzlich neu zu
entdecken. Diesen Zeitpunkt
geduldig abwartend kann ich
allerdings auch schon einmal
in den bereits geplanten
Forschungsreisen stöbern
und überlegen, ob ich an der
ein oder anderen nicht selber
teilnehmen möchte.
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KUBA
22.02. -05.03.2009
Die Humboldt-Universität
zu Berlin und Kuba mit der
Hauptstadt Havanna haben
eine lange und intensive
Beziehung, die auf das Jahr
1800 zurückgeht. Es ist das
Jahr in dem Alexander von
Humboldt zum ersten Mal
Kuba bereist und zum „Zweiten
Entdecker Kubas“ wird – die
1929 angebrachte Inschrift
der Kubanischen Republik
auf seinem Denkmal vor der
Humboldt-Universität belegt
dies sogar in Berlin. Dieses auch
auf Kuba erworbene Wissen
wird an der 1810 auf Betreiben
von Alexander und Wilhelm von
Humboldt gegründeten Berliner
Universität in die Vorlesungen
Alexanders einfließen. Kontakte
zur 72 Jahre älteren Universität
in Havanna bestanden von
Anfang an; im Gegensatz zu
seinem Heimatland gehört
Humboldt noch heute zum
kubanischen Grundwissen
und fehlt in keinem Lehrplan
der Schulen. Vor mehr
als 45 Jahren wurden die
bestehenden Partnerschaften
intensiviert und in einem
offiziellen Universitätsvertrag
gebündelt. Es ist der älteste
Partnerschaftsvertrag der
beiden Universitäten. Seitdem
ist die Humboldt-Universität
an vielen wichtigen Projekten
beteiligt wie etwa dem Aufbau
des neuen botanischen Gartens,
der Förderung der Mathematiker
an der Universität, die heute
eine international beachtete
Rolle spielen, und vielen
anderen Projekten im ganzen
Land.
Mit dieser Reise wird das
13
Land, das schon Humboldt
faszinierte, näher gebracht
sowie die einmalige Gelegenheit
gegeben, Partner der Humboldt-
Universität kennen zu lernen
und von ihrem Wissen zu
profitieren.
KAIRO
10.03. -14.03.2009
Kairo ist nicht nur der
Ausgangspunkt für einen Blick
auf das Alte Ägypten, sondern
auch eine der wichtigsten
Städte der arabischen Welt und
für mehr als eine Milliarde
Anhänger des Islams eines
der großen geistigen Zentren.
Theologische Debatten zu allen
Fragen, die heute die Muslime
bewegen, nehmen von hier
ihren Ausgang.
Die große Azhar-Universität
ist seit mehr als 1000 Jahren
ein Zentrum der islamischen
Gelehrsamkeit.
Von der Azhar-Universität
werden Veränderungen im
geistigen Leben der Muslime in
Gang gesetzt. Rechtsgutachten,
die die Professoren der Azhar
verfasst haben, haben einen
hohen Stellenwert für die
Muslime in der Welt.
Zugleich ist die Stadt aber
auch der Ausgangsort für
zahlreiche Reformbewegungen
und politische Transformations-
prozesse, bei denen auch
moderne Universitäten eine
bedeutende Rolle spielten und
noch heute spielen. Für diese
modernen Universitäten typisch
ist ihre Verbindung zu westlichen
Universitätssystemen. Hier wird
die moderne Elite der arabischen
Welt ausgebildet.
Die älteste dieser
14
„ausländischen“ Universitäten ist die American University of Cairo
(AUC). Seit neuestem gibt es auch eine deutsche Universität mit
einer ähnlichen Zielstellung.
Der Besuch der verschiedenen Universitäten und Gespräche mit
den Professoren geben Ihnen einen authentischen Einblick in die
Probleme und Chancen, denen sich die arabische und die islamische
Welt gegenübersehen. Prof. Heine ist ein langjähriger Kenner der
islamischen Welt. Er besucht Kairo seit mehr als 35 Jahren. Daher
verfügt er über herzliche Beziehungen zu zahlreichen Vertretern
der Professorenschaft an allen Universitäten Kairos. Durch ihn
wird ein Blick in die Universitäten in einer der wichtigsten Städte
der islamischen Welt ermöglicht.
Quelle Text und Bilder: Prof. Dr. Dr. h.c. Christoph Markschies,
Präsident der Humboldt-Universität zu Berlin
Weitere Ziele und Informationen unter: www.humboldt-exkursionen.de
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Science Entrepreneur
Im Vergleich zu ihren Kommili-
tonen an anderen Universitäten
und an Business-Schools grün-
den Wirtschaftsabsolventen der
Universität Witten/Herdecke
überdurchschnittlich häufig ein
eigenes Unternehmen. Die Idee
zur Selbstständigkeit entsteht
oftmals schon während des
Studiums. Nils Dreyer, der in
Witten Ökonomie studierte und
hier jetzt seine Doktorarbeit
schreibt, hat eine Internet-
plattform ins Leben gerufen,
die Auftraggeber und Experten
für Projektarbeiten zusammen-
führt - von Übersetzungen über
Netjobbing
Wirtschaftswissenschaftler der privaten Univer-
sität Witten/Herdecke setzt ihre Forschungser-
gebnisse mit der Gründung der Internetplattform
„netjobbing.de“ in die Praxis um
Maßnahmen der Werbung und
Öffentlichkeitsarbeit bis zur
Erstellung von Marktstudien.
Das Konzept „netjobbing.de“
ist bereits bei hochkarätigen
Businessplanwettbewerben prä-
Dipl.Oec Nils Dreyer
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K a f f eaus der Hochlandregion
BUGISU
5 kg nur 70,25 Euro!Jetzt frisch geröstet
erhältlich unter:
www.entrepreneur-manufaktur.com
miert worden. Es antwortet auf
eine Entwicklung, die Dreyer
den „nächsten Megatrend in der
Arbeitswelt“ nennt: die Projekt-
wirtschaft.
Projektwirtschaft steht für zeit-
lich begrenzte und kooperative
Wertschöpfungsprozesse. Nils
Dreyer beschäftigte sich im
Rahmen seiner Forschungs-
tätigkeit am Wittener Insti-
tut für Familienunternehmen
mit Organisationsstrukturen
in Unternehmen. Hierbei hat
er ganz genau analysiert, wie
Arbeitsprozesse ablaufen und
dabei teilweise erschreckende
Entdeckungen gemacht: Statt
sich um ihren eigentlichen
Job zu kümmern, übernehmen
insbesondere Führungskräfte
häufig Tätigkeiten, für die sie
überqualifiziert sind. „Wenn ein
Vertriebsleiter selbst im Inter-
net die Preise seiner Konkur-
renten recherchiert, dann läuft
etwas Grundlegendes falsch“,
17
so Dreyer. Um langfristig erfolg-
reich zu sein, müssen deutsche
Unternehmen viel mehr darauf
achten, dass qualifizierte Mitar-
beiter von Aufgaben entlastet
werden, die nicht zu den primär
wertschöpfenden Tätigkeiten
gehören, für deren Erledigung
sie eigentlich bezahlt werden.
Denn das Wissen ihrer Mitarbei-
ter ist der entscheidende Wett-
bewerbsvorteil der deutschen
Unternehmen - aber nur wenn
es effizient eingesetzt wird,
bleiben die Unternehmen auch
international konkurrenzfähig.
Statt die Ergebnisse nur in For-
schungspapiere einfließen zu
lassen, sah Dreyer - geprägt
durch das praxisorientierte
Wirtschaftsstudium an der Uni-
versität Witten/Herdecke - die
unternehmerische Chance,
die seine Erkenntnisse boten:
Wenn Unternehmen zukünftig
vermehrt auf Freelancer und
externe Experten zugreifen,
dann müssen sie diese erst
einmal finden. Diese Aufgabe
kann effizienter durch einen
Dienstleister gelöst werden,
der zielgerichtet passende Ex-
perten für Projektarbeiten an
Unternehmen vermittelt. Drey-
er suchte sich Mitstreiter im
Freundeskreis und Anfang des
Jahres ging www.netjobbing.de
online. Fast 1.000 Personen und
Dienstleister haben sich bisher
bei netjobbing als Experten be-
worben. Jedes einzelne Profil
wurde auf seine Tauglichkeit
überprüft. Nils Dreyer: „Nur so
können wir eine hohe Qualität
gewährleisten.“
Das netjobbing-Konzept über-
zeugte auch Startup-Experten.
Bei den Businessplanwettbe-
werben des Bundeswirtschafts-
ministeriums und der Stadt
Bochum erzielte es Spitzenplat-
zierungen nebst Preisgeldern in
einer Gesamthöhe von 20.000
Euro. Die Juroren betonten
18
insbesondere die Zukunftsorientierung und das Entwicklungspo-
tenzial der Idee. Kein Wunder, denn auch die Deutsche Bank geht
in Ihren Zukunftsszenarien davon aus, dass die Projektwirtschaft
im Jahr 2015 rund 15 Prozent der gesamten Wertschöpfung in
Deutschland ausmachen wird - 2007 lag dieser Wert noch bei zwei
Prozent. Insofern gibt es für Dreyer und netjobbing noch viel zu
tun.
Mehr Informationen: Dipl.Oec. Nils Dreyer
www.netjobbing.de
Studie des Wittener Instituts für
Familienunternehmen an der
Universität Witten/Herdecke:
Eigentümergeführte Firmen ge-
nießen hohes Vertrauen
Eine Studie der Universität
Witten/Herdecke zeigt: Famili-
enunternehmen werden in der
Bevölkerung als Marke wahr-
genommen, der ein Vertrauen
Science Entrepreneur
Familienunternehmen
sind eigene Marken für sich
entgegengebracht wird, das
gegenüber börsennotierten Un-
ternehmen in dieser Form nicht
besteht. Insbesondere großen
Familienunternehmen wird da-
bei zugetraut, auch den Heraus-
forderungen der Globalisierung
gewachsen zu sein.
Von „Marke“ zu sprechen, be-
deutet, einer Zielgruppe ein
„Markenversprechen“ zu ge-
19
ben, das mit verlässlicher Ori-
entierung und Qualitätssicher-
heit assoziiert ist. Gerade bei
Familienunternehmen ist es oft
der Name der Familie selbst,
der im Laufe der Jahre zu einer
eigenen Marke wurde - Porsche,
Otto und Oetker sind nur einige
Beispiele. Das Wittener Insti-
tut für Familienunternehmen
(WIFU) an der Universität
Witten/Herdecke hat im Früh-
jahr in Kooperation mit dem
Bremer Beratungsunternehmen
„Nextpractice“ eine Studie zu
der Frage durchgeführt, inwie-
weit der Begriff „Familienunter-
nehmen“ selbst inzwischen zu
so etwas wie einer eigenen Mar-
ke geworden ist, inwieweit also
in den Augen der Bevölkerung
diese Unternehmensform eine
Qualität gewonnen hat, die den
Begriff „Familienunternehmen“
als eigenständiges Gütesiegel
sieht.
Eine Zufallsstichprobe aus der
Bevölkerung wurde darüber
befragt, welche Eigenschaften
sie Unternehmen allgemein zu-
schreiben und wie sie in diesem
Zusammenhang Familienunter-
nehmen als Marke wahrneh-
men.
Ein Drittel der Befragten ach-
tet bei Unternehmen generell
- unabhängig davon, ob es sich
um ein Familienunternehmen
oder eine Publikumsgesellschaft
handelt - in erster Linie auf
Nachhaltigkeit, ethisches Ver-
halten und Wahrnehmung so-
zialer Verantwortung. Speziell
bei der Frage, wie sehr ein Un-
ternehmen dem Allgemeinwohl
verpflichtet ist, werden Famili-
enunternehmen besonders nah
an den persönlichen Idealen
der Befragten gesehen. Mittel-
ständische Unternehmen und
Familienunternehmen werden
sehr ähnlich wahrgenommen,
nämlich nah an den Aussagen
„mir persönlich wichtig“, „ide-
aler Arbeitgeber“ und „ideales
Unternehmertum“. Auch Groß-
20
unternehmen in Familienbesitz
stehen diesen positiven Bezugs-
punkten noch recht nahe. Dem-
gegenüber werden Publikums-
gesellschaften eher gegenteilig
gesehen: Diese stimmen weder
mit persönlichen Werten noch
mit Vorstellungen vom idealen
Arbeitgeber/Unternehmer über-
ein.
Das Verhältnis kehrt sich al-
lerdings um, wenn es um den
Bezugspunkt „Globalisierung
als Herausforderung“ geht:
Hier wird am ehesten den Publi-
kumsgesellschaften zugetraut,
diese zu bewältigen, also ge-
rade den Firmen, die nicht mit
persönlichen Werten in Einklang
stehen. Das interessanteste Er-
gebnis der Studie ist nun, dass
große Familienunternehmen als
ähnlich kompetent angesehen
werden, wie die öffentlichen
Unternehmen, während die
kleinen Familienunternehmen
in dieser Hinsicht skeptisch be-
trachtet werden. „Gerade große
Familienunternehmen profi-
tieren davon, dass der Begriff
‚Familienunternehmen‘ heute
die Qualität einer Marke ge-
wonnen hat“, so Prof. Dr. Arist
v.Schlippe vom WIFU, „einer
Marke, die assoziiert ist mit Sta-
bilität, Mitarbeiterorientierung
und Standorttreue. Dieser Ver-
trauensvorschuss, zusammen
mit dem Zutrauen, sich zugleich
auch international behaupten
zu können, kann ein besonderer
Wettbewerbsvorteil sein.“
Zugleich zeigt die Studie aber
auch, dass die Marke unter
steter kritischer Beobachtung
steht: Familienunternehmen,
die die Erwartungen an be-
stimmte moralische Standards
enttäuschen, verlieren drama-
tisch und nachhaltig ihren Kre-
dit in der Bevölkerung.
Quelle und weitere Informationen:
Univ.-Prof. Dr. phil. Arist v. Schlippe
Private Universität Witten/Herdecke
21
Wann und wer die ersten Gefäße
aus Birkenrinde hergestellt hat,
ist unbekannt. Sicher hingegen
ist, dass man im Duvensee
Moor zwischen Hamburg und
Lübeck bei Ausgrabungen
mehrere Gegenstände aus
Birkenrinde gefunden hat. Diese
Gegenstände stammen aus der
Zeit 8000 v. Chr.
Bei Ötzi, dem Gletschermann,
den man vor Jahren aus dem
Eis im Hauslabjoch geborgen
hatte, fand man ebensfalls
ein Gefäß aus Birkenrinde. Er
bewahrte darin Essensvorräte
auf. Diese Gefäße haben bis
heute überlebt und sind in
den meisten Fällen fast nicht
verrottet.
Das Wissen über die Birke ist
demnach sehr alt. Schon früh
wussten die Menschen von der
antiseptischen Wirkung, die von
der Birke ausging. So halfen
auch vor tausenden Jahren
kleine Birkenstückchen und
Säftchen gegen Blutungen und
Entzündungen.
Entrepreneur Manufaktur
Die Entrepreneur Manufaktur
Das Unternehmen Sagaan
Unternehmer Tim Mergelsberg
22
Die Geheimnisse zur Herstellung
solcher Gefäße wurden
bis in unsere Zeit bewahrt
und praktiziert. So wurde
vor allem in Skandinavien
und Russland, den beiden
größten zusammenhängenden
Birkenwaldregionen, diese Kunst
bis heute gepflegt. Auch bei den
nordamerikanischen Indianern
ist die Birkenrinde auch heute
noch Ausgangsmaterial für viele
Gebrauchsgegenstände.
Bis heute dienen die Birkendosen
als ideale Aufbewahrung für
Nahrungsmittel, da in den
Dosen ein hervorragendes
Klima entsteht, welches zu
einer höheren Haltbarkeit von
Nahrungsmitteln beiträgt.
Sozialtherapeutisches Dorf
Istok
Das soziale Dorfprojekt
„Pribaikalskij Istok“ liegt
knappe 40 km von Irkutsk
entfernt. Rund 13 Betreute
leben hier gemeinsam mit
Betreuern. In Werkstätten
werden Töpferwaren
erstellt, Teppiche gewoben,
Kleidungsstücke gestrickt
und Holzspielzeuge gebaut.
Während im Winter viel Kraft
für die Heizmittelversorgung
aufgewendet wird, ist in den
Sommermonaten besonders
Arbeit auf dem Feld angesagt,
welches die Einrichtung mit
Lebensmitteln versorgt. Hinzu
kommt die tägliche Arbeit mit
den Tieren.
Istok leistet Pionierarbeit. Als
russlandweit erste Einrichtung,
die mit einer westlichen
Campeinrichtung zu vergleichen
ist, aber von Russen geleitet
23
www.entrepreneur-manufaktur.com
wird, haben die Gründer einen
schweren Weg eingeschlagen.
Viele Schwierigkeiten wird der
jungen Einrichtung gestellt,
trotzdem halten die Initiatoren
durch.
Die bereits 1992 gegründete
heipädagogische Schule
„Pribaikalskij Talisman“
ermöglicht rund 30 Kindern,
nach angepassten Lehrplänen,
den Schulstoff zu erlernen.
Bisher wurden Kinder mit
Behinderungen einfach bei
den Eltern gehalten, Chance
auf Teilnahme am öffentlichen
Leben bestand nicht. Erst
Talisman zeigte, dass ein
menschenwürdiger Umgang
mit Seelenpflegebedürftigen
möglich ist.
Seit dem Jahr 2000 besteht
für Schulabgänger, ihren
Lebensmittelpunkt in das Dorf
Istok zu verlegen. 13 erwachsene
Seelenpflegebedürftige leben
ab
24
heute in dem Dorf, das
russlandweiten Vorbildcharakter
hat. Finanziert wird das Dorf
neben Eigenleistungen auch
teilweise aus staatlichen
Geldern und zum großen Teil
aus westlichen Fördergeldern.
Seit dem Frühjahr 2005 besteht
in Istok eine eigene Werkstatt
für Birkenrindendosen. Diese
gibt dem Dorf die Chance, einen
großen Schritt in Richtung
Eigenfinanzierung zu gehen
und damit unabhängiger und
selbständiger von westlichen
Unterstützern, vor allem aber
vom Staat zu werden
Die Werkstatt wurde von
Jakob Steigerwald und Tim
Mergelsberg, Gründer von
sagaan, im Winter 2004/05
aufgebaut. Ein halbes Jahr ihrer
Freizeit investierten die beiden
Studenten in die Werkstatt,
die sozialtherapeutischen
Ansprüchen gleichermaßen
gewachsen sein musste, wie der
Garantie eine hohe Stückzahl
hochwertiger Produkte erstellen
zu können. Seit März 2005 kann
die Werktstatt ihren regulären
Aufgaben nachgehen.
Die Idee
Eigendlich war die Initiative
sagaan in Russland auf der
Suche nach einer umweltfreund-
lichen Verpackung. Der Name
bedeutet bei den Burjaten,
einem mongolenstämmiges
Urvolk das schon seit
Jahrhunderten die Baikalregion
besiedelt, “Weiße Schwinge”.
Aus diesem beflügelten Wort
25
entlehnte sagaan seinen
Namen.
Sagaan sucht ständig nach
weiteren Ideen, die in Europa das
Leben bereichern können. Diese
will sagaan, soweit möglich und
sinnvoll, zugänglich machen. Als
ersten Schritt wird nun ein ganz
besonderes Produkt angeboten:
Vorratsgefäße aus Birkenrinde.
Eine jahrhunderte alte
Weisheit lässt sagaan wieder
aufleben: Das Wissen um das
Kunsthandwerk, Birkendosen
zu erstellen. Sagaan verbindet
diese Weisheit mit sozialem Sinn
und lässt die Dosen in sozialen
Einrichtungen fertigen. Dies
fördert wiederum die Menschen,
die in diesen Einrichtungen
arbeiten und vermittelt ihnen
ein hohes Wertgefühl, da sie
etwas Sinnvolles leisten.
Das Material
Birkenrinde ist eines der
vielseitigsten Materialien,
das die Menschheit über
Jahrtausende begleitete. Bereits
vor 10.000 Jahren wurden aus
der Rinde des Baumes Matten
bereitet, um sich gegen die
Kälte des Bodens zu schützen.
Das Geheimnis liegt in der
vielseitigen Verwendung. Die
natürlich antiseptisch wirkende
Rinde verhindert das Verderben
der Ware. Dazu sind Birkendosen
bei sorgfältiger Verarbeitung
sogar im Stande Milch zu halten.
Auch nach einigen Tagen ist
diese weiterhin kühl und frisch.
Hinzu kommt, dass Birkenrinde
26
geschmeidig wie Leder und
doch stabil wie Holz ist. Kaum
ein Material ist so vielseitig
anwendbar und kommt - wie
die Birkenrinde - gänzlich ohne
Kleber aus. Die Verbindungen
bei Gefäßen aus Birkenrinde
müssen nur sorgfältig
verarbeitet ineinander gesteckt
werden.
Doch das Geheimnis, wieso
das jahrhunderte alte Wissen
überleben konnte, liegt nicht
allein an der vielseitigen
Anwendbarkeit. Birkenrinde
strahlt Wärme aus. Wer ein
Unikat aus dem wertvollen
Material einmal in der Hand
gehalten hat, möchte dies
immer wieder gerne fühlen.
Nachhaltigkeit- eine lange
Tradition
Die Birke sei Russlands
Reichtum, schreibt Dostojewskij
in den Brüdern Karamasow.
So pathetisch dieser Satz
erscheint, so plausibel ist
er auch. Die Natur hat das
riesige Reich zwischen St.
Petersburg und Wladiwostok
mit Schätzen ausgestattet, die
kaum ein anderes Land hat.
Besonders in Sibirien findet
man, was anderswo rar ist.
Heute heißt das vor allem: Erdöl
und Gas. Und es heißt auch: Die
Erde wird ausgebeutet. Nicht
nur die Förderung begehrter
Bodenschätze, auch die
ausbeuterische Waldwirtschaft
machen dem Land zu schaffen,
das einen Wald, größer als
der Amazonas, beheimatet.
Raubbau und Waldbrände
und industrielle Großprojekte
gefährden die Taiga.
Sagaan will eine nachhaltige
Wirtschaftsweise ermöglichen
und den Wert der Natur
schätzen. Hierfür hat sagaan
sich selbst strenge Richtlinien
gegeben. Langfristig will sagaan
das FSC-Siegel für nachhaltige
Forstwirtschaft für alle Produkte
bekommen. Viel wichtiger
27
ist aber die eigene Kontrolle.
Die Rinde darf nur von
Bäumen kommen, die ohnehin
geschlagen werden, nicht im
Raubbau abgeholzt werden
und keine schützenswerten
Naturräume nachhaltig
gefährden. Dies zu erreichen,
ist nicht immer einfach. Sagaan
sieht es aber auch langfristig als
seine Aufgabe an und geht hier
innovative Wege.
In der Verarbeitung der
Produkte verzichtet sagaan
auf künstliche Zusatzstoffe,
wie sie in vielen Dosen aus
Birkenrinde verwendet werden.
So wird die Rinde nicht
durch Paraphin geschmeidig
gemacht, und falls kleine
Leimstellen (z.B. am Deckel
zur Zierde) notwendig sind,
wird streng darauf geachtet,
keine lösungsmittelhaltigen
Klebstoffe, wie sie gängig
sind, einzusetzen. Gewöhnlich
verwendet sagaan hierfür
natürlichen Weißleim.
Die beste Möglichkeit,
Ressourcen zu schonen, ist,
hochwertige Produkte anstelle
von Massenware zu produzieren.
Noch ist sagaan am Anfang
seiner Tätigkeit. Dennoch hat
sagaan schon in diesem Jahr
darauf geachtet, nur höchste
Qualität anzubieten.
Alle Produkte von Sagaan sind in
der Entrepreneur Manufaktur
unter www.entrepreneur-
manufaktur.com erhältlich.
28
Wasser mit ätherischen Ölen
ohne chemische Zusätze oder
Emulgatoren stabil zu verbinden
- geht das überhaupt?
Werner Junge, medizinischer
Bademeister, suchte um 1930
nach einer Idee, wie er Öl mit
Wasser mechanisch mischen
konnte. Zufällig stieß er im
ersten Ärztekurs von Rudolf
Steiner “Geisteswissenschaft
und Medizin”, der eben als Buch
veröffentlicht und von Werner
Junge sofort erworben worden
war, auf eine interessante
Passage. Rudolf Steiner äusserte
darin den ausdrücklichen
Wunsch, feinzerstäubtes Öl im
Bad zu verarbeiten, um damit
Unternehmen Jungebad
Entrepreneur Florian Junge
Entrepreneurship Wirtschaft
die Ich-Wärme-Organisation
des Körpers zu kräftigen.
Im selben Moment erinnerte
sich Werner Junge an das
Lemniskaten- und Wirbelprinzip
der projektiven Geometrie
- und die Idee ließ ihn nicht
mehr los. Jahrelang forschte
und experimentierte er, um
das unmöglich Scheinende
möglich zu machen. Schließlich
Unternehmer Florian Junge
29
ließ er von einem Glasbläser
eine geeignete Verwirbelungs-
apparatur anfertigen. 1937
konnte er das Ergebnis seiner
Arbeit, das Öldispersionsbad,
zum Patent anmelden.
Die nach hartnäckigem
Mühen gefundene Lösung
zeigte bei Patienten in seinem
Schwarzwälder Kurhaus schnell
Erfolge. Die Bäder und eine von
Werner Junge gemeinsam mit
seiner Frau Franziska entwickelte
Bürstenmassage brachten
die Badeöle voll zur Wirkung.
Das führte zu erstaunlichen,
für die Schulmedizin zum Teil
überraschenden Heilerfolgen.
Aber auch Gesunde nutzten und
nutzen bis heute die Möglichkeit,
mit einem JUNGEBAD®
ihr
Immunsystem zu stärken.
Wasser und Öl stoßen sich
normalerweise ab und
verbinden sich nicht. Mit einem
speziell entwickelten Apparat,
der Wasser fein vernebelt und
Öl ansaugt, legt sich das Öl um
30
Die Entrepreneur
Manufaktur bietet jungen Unternehmen einen
professionellen Marktplatz.
Mehr Informationen unter:
www.entrepreneur-manufaktur.com
31
die einzelnen Wassertröpfchen.
So bildet sich eine stabile
Verbindung, die über Stunden
besteht und sich auf die Haut
des Badenden wie eine Hülle
legt.
Die geniale Idee, ein solches
Gerät zu entwickeln, hatte
Werner Junge. Als medizinischer
Bademeister war er mit den
Anwendungen des Wassers wohl
vertraut. Er suchte die Wirkung
des Wasserwirbels für die
Therapie nutzbar zu machen.
Wie Studien belegen, gehen
dabei die wertvollen Wirkstoffe
des ätherischen Öls dreimal
stärker „unter die Haut“
als in einem gewöhnlichen
Bad, bei dem das Öl an der
Wasseroberfläche schwimmt.
Das Öl kann dadurch seine
entspannende, kräftigende
oder heilende Wirkung optimal
entfalten.
Neben der hervorragenden
Pflege und Durchblutung der
Haut ist der besondere Effekt
dieses Bades die Stärkung des
körpereigenen Immunsystems
durch den Ausgleich der
Körpertemperatur. Bei vielen,
vor allem älteren Menschen ist
der Wärmehaushalt gestört, was
nicht nur zu Schlafstörungen,
sondern zu manchen
Stoffwechselkrankheiten führen
kann.
Das Öldispersionsgerät aus Glas
wird auch heute noch mund-
geblasen und in Präzisionsarbeit
hergestellt.
Das Unternehmen wird heute in
dritter Generation von Florian
Junge engagiert geführt.
Quelle/Copy Right Bild und Text:
Jungebad KG
Mehr Informationen unter:
www.jungebad.com
32
Unternehmen Just Pure
Entrepreneurin Gaby Just
Entrepreneurship Wirtschaft
Wie alles anfing
Eigentlich begann alles ganz
zufällig!
Irgendwann hatte ich das hek-
tische Großstadtleben satt und
es zog mich an den Wochen-
enden immer öfter hinaus aufs
Land, wo ich in unberührter
Natur Körper, Geist und Seele
wieder auf Vordermann bringen
und neue Energien auftanken
konnte.
Vor mehr als 10 Jahren be-
schloss ich dann, ganz hinaus
aufs Land zu ziehen und fand
kurze Zeit später einen al-
leinstehenden und seit vielen
Jahren verlassenen Hof, der
umgeben von Wiesen, Tälern
und Wäldern am Fuße der Baye-
rischen Berge steht.
Die anfängliche Einsamkeit,
die mich als „Langzeit-Stadt-
33
mensch“ in dieser herrlichen,
aber sehr abgeschiedenen Lage
von Zeit zu Zeit überkam, waren
durch die beeindruckendsten
Naturschauspiele, bald verges-
sen - so etwas hatte ich vorher
nie erlebt. Neben Regenbögen,
wilden Gewittern und orange-
roten Sonnenaufgängen waren
für mich die beinahe taghellen
Mondnächte, in denen „La Luna“
langsam und majestätisch über
dem See aufging, das faszinie-
rendste, was die Natur für mich
zu bieten hatte.
Die erste Ernte
So ein Landleben bringt aber
nicht nur genüssliche Stun-
den, sondern auch viel Arbeit.
So zum Beispiel unser uralter
Obstgarten, der bewirtschaf-
tet und gepflegt werden muss.
Das Ernten der Früchte und
das anschließende Einkochen,
Einlegen und Entsaften ist ein
wichtiger Vorgang und muss
mit viel Sorgfalt und Zeit erle-
digt werden.
Nach der ersten Ernte ging
ich mit Volldampf und Enthu-
siasmus ans Werk, kochte die
köstlichsten Marmeladen und
Obstsäfte genau nach Rezeptur
und Vorschrift ein, füllte alles in
hübsche Gläser und dekorierte
meine Schätze anschließend in
der Speisekammer.
Der große Frust kam dann kur-
ze Zeit später. Schimmel hatte
sich fast überall gebildet und
34
die ganze Arbeit beinahe zu-
nichte gemacht. Die Obstsäfte
waren besonders betroffen und
mussten vernichtet werden.
Ich erzählte meinen Nachbarn,
einer alteingesessenen Bauern-
familie, von meinem Schicksal
und erntete ein verständnislo-
ses Kopfschütteln.
Der richtige Zeitpunkt
Ob ich denn noch nie von den
Energien der verschiedenen
Mondphasen gehört hätte? Ob
ich nicht wüsste, dass für die
Ernte, Verarbeitung und La-
gerung die Wahl des richtigen
Zeitpunktes, nämlich dem Stand
des Mondes und der Tierkreis-
zeichen, von ganz entscheiden-
der Bedeutung sei?
Ich wollte anfangs nicht glau-
ben, dass lediglich die Wahl des
falschen Tages für meinen Miss-
erfolg verantwortlich sein könn-
te. Aber da ich schon immer
Respekt vor Hundertjährigen
Kalendern, alten Bauernregeln
und dem Wissen der „Weisen“
hatte, startete ich einen zwei-
ten Versuch. Diesmal wurde bei
„aufsteigendem Mond“ geerntet,
eingekocht und gelagert und
das Ergebnis war verblüffend:
Nicht nur die Haltbarkeit dieser
„süßen Früchte“ war gesichert,
auch das Aroma und die Farben
waren viel intensiver.
Es hatte also tatsächlich funktio-
35
niert, und mein „Eingemachtes“
erfreut sich seitdem wachsen-
der Beliebtheit im Familien- und
Freundeskreis.
Warum sollte das, was mit
Gemüse und Früchten anschei-
nend funktioniert, nicht auch
mit Cremes, Lotions und Ölen
gelingen?
Ich begann der Sache nachzu-
gehen und nach mehrjährigen
Tests, Versuchen und Bestäti-
gungen durch begeisterte Kun-
den steht nun für mich fest,
dass selbst empfindliche und
hochwertige Naturkosmetik,
zum richtigen Zeitpunkt gerührt
und abgefüllt, für einen langen
Zeitraum haltbar ist, obwohl
gänzlich auf Konservierungs-
mittel oder chemische Stabili-
satoren verzichtet wurde.
Aber nicht nur in der Herstel-
lung von Heilmitteln, Kosmetik
oder Eingemachtem macht sich
die magnetische Anziehungs-
kraft des Mondes bemerkbar:
Auch in der Schönheits- und
Körperpflege, in der Ernäh-
rungsweise und sogar während
meines Fitness Trainings stelle
ich immer wieder fest, dass
Verhalten, körperliche Leistung
wie auch Aufnahme- bzw. Ab-
gabebereitschaft des Körpers
in direktem Zusammenhang mit
Mondphasen und Tierkreiszei-
chen stehen.
Wer einmal hinter die Gesetz-
mäßigkeit der Mondphasen
und ihre Wirkung auf unseren
36
Körper gestiegen ist, für den ist
es wirklich kinderleicht, seine
Gewohnheiten darauf abzustim-
men und sich auf angenehme
Weise im Rhythmus der Natur
zu bewegen, zu pflegen und be-
wusst zu ernähre.
Anthroposophisches Her-
stellungsverfahren
Rudolf Steiner, Mediziner und
bekanntester Esoteriker des 20.
Jahrhunderts, gilt als Urvater
der anthroposophischen Heil-
kunst und als Vorreiter einer
Behandlungs- und Heilmetho-
dik, die die Konstellation der
Planeten und die Wanderung
des Mondes mit einbezog.
Was die Herstellung von Heil-
mitteln und Kosmetika betraf,
bediente man sich bereits in
vergangenen Zeiten der Wis-
senschaft über die Kraft des
Mondes und der Tierkreiszei-
chen. In den alten Kulturen be-
trachteten Naturvölker wie die
Incas, Indianer, die alten Ägyp-
ter oder Römer für die Herstel-
lung von Salben, Blütenwässern
und Tinkturen den Lauf der
Sterne und die Wanderung des
Mondes, um so auf natürlichem
Wege eine lange Haltbarkeit,
hohe Wirkung und optimale
Qualität zu erzielen.
JUST PURE nutzt traditionel-
le Herstellungsverfahren der
Vergangenheit und läßt die
komplette Beauty-Serie aus-
schließlich an Tagen bestimmter
37
38
Tierkreiszeichen innerhalb eines besonderen Mondstandes produ-
zieren. Unsere Philosophie ist es, zum Einen Haltbarkeit, Duftin-
tensität und Konsistenz zu erreichen, auch ohne Zusatz künstlicher
Stabilisatoren, Konservierungsmittel und Emulgatoren, und zum
Anderen die Qualität aller in den Produkten enthaltenen Rohstoffe
zu optimieren.
„Phänomene kann man nicht begründen - und dass wir sie nicht
begründen können, liegt nicht an den Phänomenen, sondern an
uns.“ (Hippokrates)
Das Unternehmen
Die Firma JUST PURE GmbH wurde im Jahre 1996 von Gaby Just
gegründet.
Gaby Just beschäftigt sich seit 25 Jahren intensiv mit Fitness,
Ernährung und Schönheit und wurde in Deutschland als „Fitness-,
Beauty & Wellness-Expertin“, Gründerin der Just Dance Factory,
Deutschlands größtes Fitness & Dance Studio in München sowie
ihren eigenen Fernseh-Shows „Enorm in Form“ und „Let´s move“
bekannt. Zahlreiche Bücher, Artikel, Videos und Kolumnen in
39
überregionalen Zeitschriften
und Magazinen dokumentieren
ihre langjährige Kompetenz.
Sie entwickelte ein
eigenständiges Wellnesskonzept
„ F i t n e s s - B e a u t y - H e a l t h “
unter der Anpassung an die
spezifischen Kräfte der vier
Mondphasen. Die Entwicklung
einer Naturkosmetikserie auf der
Basis von kaltgepressten Ölen,
Kräutern und Pflanzenextrakten
aus biologischem Anbau und die
Eröffnung des ersten DaySpa`s
in Deutschland im Jahre 2000 in
puristischem Design, vollenden
dieses Konzept.
Vor einigen Jahren entwickelte
Gaby Just für eine kleine Anzahl
exklusiver und internationaler
Hotels und Spa Ressorts ein
umfangreiches JUST PURE
Behandlungskonzept (Spa
Menü), welches mittlerweile
in den Medien weltweit
Anerkennung findet. Eins der
von Gaby Just entwickelten
Treatments (Mango Honig
Milch Treatment) würde
kürzlich in Hongkong mit
dem begehrten „Crystal
Award“ für das kreativste und
außergewöhnlichste Treatment
weltweit ausgezeichnet.
Geschäfte und Spa von JUST
PURE finden sich in München,
Europa, Asien, Noramerika und
Vereinigte Arabische Emirate.
Quelle Bild und Text: Just Pure
Mehr Informationen unter
www.justpure.de
40
Entrepreneurship
Im vierten Teil geht es um die
fünfte und sechste innerliche
Vorraussetzunge eines Entre-
preneurs: Umbefangenheit
und Gleichgewicht.
Die Visionen und Ideen eines
Entrepreneurs sollen in die
Wirklichkeit umgesetzt und
lebendig werden. DIes kann
nur passieren, wenn, wie die
meisten Entrepreneure es tun,
man mit anderen Menschen
zusammen arbeitet. Dabei ist
es eine große Herausforde-
rung, auf auf die Auffassung
der Mitarbeitenden einzuge-
Wie wird man Entrepreneur?
Teil 4 - Unbefangenheit und Gleichgewicht
hen und seine eigenen Er-
fahrungen, Kompetenzen und
Auffassungen eine Zeit lang
zurück zu stellen. Die Idee
oder Vision einer Unterneh-
mung ist streng genommen
nur ein roter Faden, an dem
es sich entlangzuhangeln gilt.
Wichtig ist also, dass Sie da-
bei üben, unbefangener zu
werden. Diese Unbefangenheit
geht einher mit dem Glaube an
eine positive Entwicklung und
mit Vertrauen in das Gelingen.
Natürlich sollte dann auch Ihre
Mitarbeiter eine gewisse Of-
fenheit für Neues mitbringen.
41
Üben Sie dennoch zuzuhören
und Ideen Ihrer Mitarbeiten-
den, die andere eventuell für
unmöglich halten, für möglich
zu halten.
Man kann beobachten, dass
in Unternehmungen in denen
diese Offenheit zwischen dem
Entrepreneur und den zusam-
menarbeitenden Menschen
nicht vorhanden ist, eine Ab-
wärtsspirale, langsames Sich-
tum und schlussendlich der
Tod einer Unternehmung die
Folge ist.
Diese Offenheit kann Ihnen
und Ihrer Unternehmung hel-
fen immer einen Schritt vor-
raus zu sein.
Bei der sechsten innerlichen
Vorraussetzung, dem Gleich-
gewicht, gilt es, die voran-
gegangenen fünf innerlichen
Vorraussetzungen eines En-
trepreneurs in eine Balance zu
bringen.
Geist und Wille in eine solche
Form zu bekommen, dass das
daraus entspringende Handeln
fruchtbar wird, ist ein ständi-
ges abwägen und ausbalancie-
ren- jedoch nicht nivelieren.
Fassen wir alle sechs inner-
lichen Vorraussetzungen zu-
sammen:
Als erste innerliche Vorrausset-
zung haben wir die „Gedanken-
kontrolle“ über unser eigenes
Denken zu gewinnen. Darauf
folgt der zweite Schritt: „Ini-
tiative im Handeln“ zu erüben,
um daraus anschliessend „Ge-
lassenheit“ und „Positivität“
zu entwickeln. Schlussendlich
gelingt es einem „Unbefan-
genheit“ und ein selbsterzoge-
nes „Gleichgewicht“ als innere
Vorraussetzung für eine Kultur
des Entrepreneurships zu ent-
wickeln.
Wie Sie sicher bemerkt ha-
ben, kann man hier in gewis-
ser Weise von einem inneren
Reifungs- oder Schulungsweg
42
sprechen, der dem Entrepre-
neur helfen soll, wach zu wer-
den für sich, seine Umgebung
und die Fragen der Welt.
In der nächsten Ausgabe wird
es darum gehen, sieben Ta-
ges- und zwölf Monatstugen-
den zu erüben, die in meinen
Augen jedem Entrepreneur vor
allem im Tagesgeschäft mit
Kunden und Partnern sowie
Mitarbeitenden helfen, besser
zusammen zuarbeiten und
gemeinsam Entwicklung zu
betreiben.
Benjamin Kohlhase-Zöllner
Kennen Sie schon unser En-
trepreneur Netzwerk?
Als Entrepreneur ist es im-
mer nützlich, über ein breites
Netzwerk an Persönlichkeiten
zu verfügen. So entstehen
Partnerschaften, Geschäftsbe-
ziehungen und manchmal auch
Freundschaften, die sich gegen-
seitig inspirieren. Nutzen Sie
daher unseren Entrepreneur
Club, um Menschen und ihre
Ideen kennen zu lernen.
Im Forum des Entrepreneur
Club lässt es sich auch gut über
die Inhalte im Entrepreneur
Journal diskutieren.
Besuchen Sie unseren Entre-
preneur Club und werden hier
kostenlos bei unserem Partner
Xing Mitglied.
43
Umfrage
Zu gewinnen gibt es eine auf Ihren Namen einge-schriebene Kaffeeplantage mit 10 Bäumen eines Projekts in Uganda! Mit ein wenig Glück gehört Sie Ihnen
Seit wann lesen Sie das Entrepreneur Journal?
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Finden Sie in unserem Journal die Themen, die Sie von uns erwar-ten?
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Antwort bis 30.08.08 an: umfrage@entrepreneur-journal.com senden.
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