Post on 16-Mar-2019
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ArbeitsbereichBewegung und GesundheitProf. Dr. Klaus Pfeifer
Einflussfaktoren auf die Motivation–
Verhaltensbezogene Bewegungstherapie–
Bindung an einen körperlichaktiven Lebensstil
Klaus Pfeifer
AG Bewegungstherapie
Deutsche Gesellschaft für Rehabilitationswissenschaften e.V.
Pathogenesis Symptoms Physical Fitness Quality of Life
Typ-2-Diabetes ++ ++ ++ ++
Hypertension ++ ++ ++ ++
Dyslipidemia ++ ++ ++ +
Obesity ++ ++ ++ ++
COPD ? ++ ++ ++
CHD ++ ++ ++ ++
Chronic heart failure ++ ++ ++ ++
Interm. claudication ++ ++ ++ ++
Osteoarthritis ? ++ ++ ++
Rheum. Arthritis ? +- ++ +
Osteoporosis ? ++ ++ ++
Cancer +- + + +
Depression +- ++ ++ ++
Asthma ? +- ++ +
Wirkungen der Bewegungstherapie
(mod. from Pedersen, B. K., & Saltin, B. (2006). Evidence for prescribing exercise as therapy in chronic disease. Scandinavian Journal of Medicine and Science in Sports, 16(SUPPL. 1), 3-63.)
http://www.fyss.se/wp-content/uploads/2011/02/fyss_2010_english.pdf
Aktuelle Empfehlung der WHO für Erwachsene (18-64 Jahre)
•Mindestens 150´/Woche moderat-intensive aerobe körperliche Aktivität
•oder mindestens 75´/Woche aerobe körperliche Aktivität höherer Intensität
•oder entsprechende Kombinationen
• in Einheiten von mind. 10 ´Dauer
•für zusätzlichen gesundheitlichenNutzen Erhöhung auf 300´/Woche bzw. 150´/Woche oder entsprechendeKombinationen
•Zusätzliche an zwei oder mehr Tagen/Woche muskelkräftigende Bewegung
Mod. from
: http://w
ww
.who.int/dietphysicalactivity/
publications/9789241599979/en /
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ArbeitsbereichBewegung und GesundheitProf. Dr. Klaus Pfeifer
„Bewegen Sie sich möglichst 3-5 x 30 Minuten pro Woche mit moderater Intensität!“
• NCD tragen am meisten zu den “YLD” bei (Vos et al. 2012)• KA wird auch für Menschen mit chronischen Erkrankungen
empfohlen• Aber, diese haben häufig erheblich reduzierte KA
– Krebserkrankungen: 78% (Courneya et al. 2008)
– Typ II Diabetes Mellitus: 65% (Plotnikoff et al. 2008)
– KHK: 60% (Zhao et al. 2008)
– Osteoarthrose: 50% (Roseman et al. 2008)
– COPD: 84% (Arne et al. 2009)
– Rheumatoide Arthritis: 74% (Arne et al. 2009)
erfüllen die Bewegungsempfehlungen nicht!
Körperliche Aktivität (KA) und chronische Erkrankungen
Mean change in physical function over time: differences between adherent and nonadherentpatients. Negative signs indicate improvement.(mod. from: Pisters et al. 2010. Arthritis Care & Research 62(8):1087–1094)
Exercise adherence and long-term effectiveness –C
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3 Months 15 Months 60 Months
Non-adherenceAdherence
Bewegungstherapie: Dabeibleiben macht den Unterschied!
?Rückfall in
alte Gewohnheiten?
(Geidl et al. 2012, Sudeck et al. 2006, Wagner 2007)
Bewegung vor, während und nach der Reha
Sitzender Lebensstil
Neurologie: (Busse et al., 2004, 2006)MS: (Marrie et al., 2009)
Parkinson: (Elbers et al., 2009)
Stationäre RehaØ 12,1 h BT / Woche
(Brüggemann & Sewöster 2015)
Dabei bleiben macht den Unterschied!
Interventions-zeitraum
(Wochen/Monate)
Selbstständige körperliche Aktivität(Wochen, Monate, Jahre)
Anpassungen an körperliche Aktivität(bio-psycho-sozial)
hoch angepasst
gesundheits-wirksam
dekonditioniert
A
Aktivitätslevel (Form der Aktivität x
min/Woche x Intensität)
C
B
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ArbeitsbereichBewegung und GesundheitProf. Dr. Klaus Pfeifer
Problem: Motivation tatsächliches Verhaltend
Ich möchte mich mehr bewegen!
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• Welches sind personbezogene und umweltbezogene Barrieren? Systematisches Review
– disability, cerebral palsy, multiple sclerosis, spinal cord injury, brain injury, head injury, Parkinson’s disease, stroke, cerebral vascular accident
– determinants, barriers, hindrances, correlates, constraints, access, influence– physical activity, recreation, sport, exercise, training, fitness
• 2.352 Artikel 291 Duplikate Barrieren nicht untersucht in 2.032 29 Artikel analysiert
Barrieren N Studienqualität
Geringe Selbstwirksamkeitserwartung 8 B, B, A, B, A, A, B, B
Ängste, Sorgen, Bedenken(Verlassen der gewohnten Umgebung, Symptomverschlechterung?, Training bei veränderter Funktion möglich/erlaubt?
7 B, B, B, B, B, A, B
Unklarheiten: Wo und wie trainieren? Zutrauen in eigene motorischer Fitness? Übg. wd. als schwierig wahrgenommen
7 A, B, A, A, B, A, B
Fehlende Überzeugung bzgl. Gewinn 5 A, B, A, B, B
Fehlende Beratung/Information 5 B, B, B, C, B
Geringe Motivation, Energie 4 B, A, B, B
Peinlichkeitsgefühle 4 B, B, C
Frustrierender Vergleich zu Nichtbehinderten 1 B
Fehlende Freude an Bewegung 1 B
Mulligan et al. (2012). Barriers to Physical Activity for People with long-term Neurological Conditions: A Review Study. Adapted Physical Activity Quarterly, 29: 243-265
Steigerung der Motivation (21)
Steigerung der Volition (7)
(Geidl et al., 2012)
28 Techniken für den Einsatz in VBT
(Conn et al. 2008, Dunbar-Jacob et al. 2007, Marks et al. 2005a,b)
Steigerung der Motivation• Bekanntmachung mit vielfältiger KA
• Förderung von Selbstwirksamkeitserwartungen
• Einsatz von Feedback• Spezifische Bewegungsempfehlung• Risikowahrnehmung/
Problembewusstsein fördern • Nutzen vs. Kosten abwägen• Genaue Beschreibung des zu
ändernden Verhaltens• Zielsetzungstraining / Verträge• Wissensvermittlung
Steigerung der Volition• Handlungspläne („Was-Wann-Wo-Wie“)
• Antizipation von Barrieren und Hindernissen
• Bewältigungspläne/ Gegenstrategien• Selbstbeobachtung (Tagebuch,
Trainingspläne)
Aktuelle Empfehlung der WHO für Erwachsene (18-64 Jahre)
•Mindestens 150´/Woche moderat-intensive aerobe körperliche Aktivität
•oder mindestens 75´/Woche aerobe körperliche Aktivität höherer Intensität
•oder entsprechende Kombinationen
• in Einheiten von mind. 10 ´Dauer
•für zusätzlichen gesundheitlichen Nutzen Erhöhung auf 300´/Woche bzw. 150´/Woche oder entsprechende Kombinationen
•Zusätzliche an zwei oder mehr Tagen/Woche muskelkräftigende Bewegung
Mod. from
: http://w
ww
.who.int/dietphysicalactivity/
publications/9789241599979/en /
Analyse des eigenen Bewegungsverhaltens
Wie oft haben Sie in den letzten drei Monaten im Schnitt die folgenden körperlichen Aktivitäten
ausgeübt? Wie oft in der Woche? Dauer/Termin Gesamt/Woche
Anstrengende körperliche
Aktivitäten (z.B. schnelles
Radfahren, intensives Schwimmen,
Fußballspielen oder Jogging)
_____
mal /Woche
_____
Minuten/Termin
Mittelschwere körperliche
Aktivität (z.B. schnelles Gehen,
langsames Radfahren, langsames
Schwimmen)
_____
mal /Woche
_____
Minuten /Termin
Leichte körperliche Aktität (z.B.
Golf, leichtes Gehen) _____
mal /Woche
_____
Minuten /Termin
Kosten- Nerven (viel zu
anstrengend)- zeitintensiv- Soziale Kosten
(Blamage)
Nutzen- Freunde treffen- Entspannung danach- Leistungsfähigkeit im Alltag- Kognitiv leistungsfähig- tolle Figur- Gewicht- Anerkennung der anderen- Wette gewinnen
Kosten-Nutzen-Analyse
Haben Bewegungstherapeuten/innen das passende Handwerkszeug?
Nutzung psychologischer Theorien der
Verhaltensänderung
- Selbstwirksamkeits-erwartung, Wissen, Konsequenz-erwartungen, Planung etc.
- Körperliche Fitness
- Motorische Fertigkeiten- Bewegungserfahrung, Körperwahrnehmung
- affektive Einstellung - etc…
Personbezogene Faktoren, z.B.
Gesundheitszustand(Störung/Erkrankung)
Umweltfaktoren
Körperfunktionen& -strukturen
Aktivitäten Teilhabe
Bewegungstherapie
d570 = “ein angemessenes Niveau körperlicher Aktivität aufrecht erhalten
z.B. “d570”
Förderliche personaleHandlungseigenschaften und Bewertungsdispositionen
Körper- und bewegungs-bezogenes Grundwissen
Bewegungsbezogene Grund-fähigkeiten und -fertigkeiten
Physische Fitness
Motorische Fertigkeiten
(konstruktive) Einstellung,
Motivstruktur affektiv-emotional
kognitiv-rational
Selbstwirk-samkeit Verhaltens-
umsetzung
aufgaben-bezogen
Bewegungsbezogene Gesundheitskompetenz
Bewegungskompetenz
Bewegungsspezifische Selbstregulationskompetenz
(motivational-volitional)
„Effektwissen“ (BewegungGesundheit)
Ausführung/Methoden („Handlungswissen“)
Steuerungskompetenz(adäquate körperliche Belastung für
Gesundheit und Wohlbefinden)
Gesundheits-wirksame Bewegung
Basis
Körper- und Bewegungswahrnehmung
Sudeck & Pfeifer 2013, Pfeifer et al. 2013
Aufbau bewegungsbezogener Gesundheitskompetenz
Trainieren/Üben(physisch, motorisch)
Lernen(kognitiv, motorisch)
Erleben/Erfahren(affektiv-emotional,
kognitiv)
Klient/Patient
BausteinezielbezogeneKursinhalte
• Physische Fitness• Motorische Fertig-
keiten• Körper- und
Bewegungswahr-nehmung
• Effektwissen(Wirkungen vonBewegung für dieGesundheit)
• Handlungswissen(Ausführung undMethoden)
• Selbstwirksamkeit(aufgabenbezogen,Verhaltensumsetzung)
• (konstruktive) Ein-stellung, Motivstrukturkognitiv-rational,
affektiv-emotional
Zielbereiche Bewegungs-kompetenz
Steuerungs-kompetenz
Selbstregulations-kompetenz
Gesundheitswirksame Bewegung
Trainieren/Üben Lernen Erleben/Erfahren
Ziele
1 2 3 n 1 2 3 n 1 2 3 n
Integrative Patientenschulung für die stationäre Rehabilitation zur Optimierung
von Rückenschmerzen - PASTOR -
Institut für Psychotherapie und Medizinische Psychologie
AB RehabilitationswissenschaftenProf. Dr. med. Dr. phil. Hermann Faller
I. Einstellung
und Verhalten-
Umgang mit Rücken-schmerz
II.Bindung an körperliche
Aktivität
III. Verbesserung
der gesundheits-bezogenen
F,itness
Ia Ib Ic
Id Ie
IIa IIb IIc
IId IIe
IIIa IIIb IIIc
IIId IIIe
1 2 3 n
...
1 2 3 n
...
1 2 3 n
...
Zielbereiche
Spezifische Ziele
Module =zielbezogene Inhalte und Methoden
Therapietage
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12
Interventionen
Anreise
Diagnostik
RW RW RW RW RW
VBT1 VBT1 VBT1 VBT1 VBT1 VBT1 VBT1 VBT1 VBT1 VBT1 VBT1 VBT1
VBT2 VBT2 VBT2 VBT2 VBT2 VBT2 VBT2 VBT2 VBT2 VBT2 VBT2
UMS UMS UMS UMS UMS UMS
E E E E E E E E E E E
AI AI Ab-schlussIT
Module RW: rückenschmerzbezogenes Wissen; VBT 1/2: verhaltensbezogene Bewegungstherapie; UMS: Umgang mit Schmerz; E: Entspannungsverfahren; AI: arbeitsplatzbezogene Informationen; IT: interdisziplinäre Teamsitzung
• 12 Tage innerhalb eines dreiwöchigen Aufenthaltes • intensive Betreuung (~48h)
Tag 6
Handlungsplanung in der Reha
Freude an Bewegung
Wissen – Bewegung und Schmerz
Wissen – Rückenschmerz
BewegungskompetenzSelbststeuerung
Medien & Materialien
Trainermanual
Flipcharts
TN-Karten, Arbeitsblätter
Kurzübersichten & Bausteine
TN-Ordner, Präsentationen,
Filme, Schrittzähler
http://www.forschung-patientenorientierung.de/index.php/projekte/erste-foerderphase/modul-zwei-phase-1/pastor-pfeifer.html
Aufbau bewegungsbezogener Gesundheitskompetenz
Trainieren/Üben(physisch, motorisch)
Lernen(kognitiv, motorisch)
Erleben/Erfahren(affektiv-emotional,
kognitiv)