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8/12/2019 Diplomarbeit zum Thema sexuelle Gewalt im Chat
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Sexuelle Gewalt und bergriffe im Chatroom und im Instant Messenger, Luise Treu, Januar 2009
MERCI!Ich danke vielmals fr die fachliche Untersttzung und Diskussion sowie daskritische Durchlesen: Renate Vitelli, Nina Grtter, Anne Wegmller, LisbethKoene, Jeanne Allemann, Natalie Raeber. Herzlichen Dank geht auch an dieMdchen und jungen Frauen aus dem Mdchentreff PUNKT 12, die mich immerwieder in die virtuelle Welt einblicken lassen, meine Fragen beantworten und mit
mir darber diskutieren. Ein grosses Merci an Laura Kng, die das tolle Titelbildgestaltet hat. Und ganz besonders grosser Dank geht an Stephan Baumann frdas engagierte bernehmen der Kinder und des Haushaltes whrend der Wen-Do-Ausbildung und Abschlussarbeit.
Luise Treu, geboren 1977, wohnhaft in BernPatent als Primarlehrerin 1998, Nachdiplomkurs in Feministischer Mdchen-arbeit an der Hochschule fr Pdagigik und Soziale Arbeit beider Basel 2004,Ausbildung zur Sexualpdagogin 2005, Ausbildung zur Wen-Do-Trainerin 2006bis 2009.Unterrichtete sechs Jahre als Primarlehrerin auf der Mittelstufe, arbeitet seit2004 im Berner Mdchentreff PUNKT 12 als Jugendarbeiterin und ist Mutter von
Nils und Anuk.
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Sexuelle Gewalt und bergriffe im Chatroom und im Instant Messenger, Luise Treu, Januar 2009
1. EinleitungAuf der Suche nach einem passenden Thema fr meine Diplomarbeit zur Wen-
Do-Trainerin bin ich in der tglichen Arbeit im Berner Mdchentreff PUNKT 12 auf
die Thematik der virtuellen Begegnungsrume im Internet gestossen. Zwei
regelmssige Besucherinnen des Mdchentreffs eine zwlf- und eine
fnfzehnjhrig haben gleichzeitig in Chatrumen einen Freund gefunden.
Das Interesse am unsichtbaren Gegenber im Internet wurde so gross, dass sie
ein Treffen arrangierten und die virtuelle Beziehung im realen Leben Platz fand.
Zu denken gab mir vor allem, dass die Safer-Chatregeln, die wir ihnen im
Mdchentreff immer wieder ans Herz legen, nicht bercksichtigt wurden. Diese
beinhalten, dass sie keine echten Daten wie Namen, Adresse, Wohnort,
Telefonnummer von sich preisgeben und keine Internetbekanntschaften treffensollen. Offensichtlich knnen die Neugier und Bereitschaft, das Gegenber
kennen zu lernen und das Vertrauen in diese Person so stark werden, dass die
Regeln fr ihre Sicherheit an Bedeutung verlieren.
Wen-Do ist eine krperliche und geistige Selbstverteidigung, welche speziell von
Frauen fr Frauen und Mdchen entwickelt wurde. Techniken und inhaltliche
Auseinandersetzung sind speziell auf bergriffe und Belstigungen angepasst,
welchen Mdchen und Frauen begegnen. Dies umfasst selbstverstndlich auch
belstigende bergriffige Situationen in virtuellen Rumen.
Fr mich stellt sich die Frage, welche Safer-Chatregeln und welche Empfehlungen
wir in Wen-Do Kursen Mdchen und jungen Frauen fr sichere Begegnungen in
den virtuellen Rumen als auch fr reale Treffen mit Chatbekanntschaften geben
knnen. Immerhin chatten mehr als die Hlfte der zwlf bis neunzehnjhrigen
Mdchen und jungen Frauen tglich oder mehrmals pro Woche.
Obwohl ich in der tglichen Arbeit mit Mdchen und jungen Frauen relativ nahe
an ihrer Lebenswelt bin, merke ich, dass gerade die virtuellen Begegnungsrume
fr mich sehr fremd sind. Ich bin gewohnt, Beziehungen mit Menschen
aufzubauen, denen ich real begegne. Ich sehe und fhle diese und kann sie so
recht gut einstufen. Einiges schwieriger ist die Einschtzung einer Person und
ihrer Absichten ber Buchstaben auf dem Bildschirm. Doch gerade in der
Anonymitt des Internets finden viele sexuelle Belstigungen und bergriffe
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Sexuelle Gewalt und bergriffe im Chatroom und im Instant Messenger, Luise Treu, Januar 2009
statt. Mdchen und (junge) Frauen werden oftmals als sexuelles Subjekt
wahrgenommen und sofort mit Sexualitt konfrontiert, ohne dass sie
irgendwelches Interesse daran gezeigt haben.
In meiner Abschlussarbeit informiere ich ber die kommunikativen Mglichkeitendes Internets. Zahlen und Vorlieben sollen ein Bild der Internetnutzung von
Mdchen und jungen Frauen schaffen. Ich erklre die Funktionsweise der
Chatrooms und gehe der Frage nach, was Mdchen und junge Frauen am
Chatten fasziniert.
Im dritten Kapitel zeige ich auf, was virtuelle Begegnungen prgt und informiere
ich ber die Formen sexueller Gewalt und Belstigungen, die Mdchen und junge
Frauen im Chat erleben knnen.
Um einen Eindruck von den Chatrumen zu vermitteln, gebe ich einige
Gesprche wieder und dokumentiere meine eigenen Erfahrungen beim Chatten.
Im fnften Teil stehen die rechtlichen Aspekte im Vordergrund. Ebenso greife ich
die Frage auf, wann unbedingt Anzeige erstattet werden soll und wie
Beweismaterial gesichert werden kann.
Im letzten Teil setze ich mich mit der Prvention auseinander und stelle Regeln
und Tipps zusammen, die Mdchen und Frauen untersttzen, sich beim Chatten
sicher zu verhalten. Ziel ist es, sie ber Gefahren zu informieren, ohne Angst zu
verbreiten.
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Sexuelle Gewalt und bergriffe im Chatroom und im Instant Messenger, Luise Treu, Januar 2009
Kurz um, das Internet ist aus unserem heutigen Leben kaum mehr
wegzudenken, bei vielen Medienexperten gilt das Internet als grsste
Vernderung des Informationswesens seit der Erfindung des Buchdrucks. In der
Tat hat das Internet grosse Auswirkungen auf diverse Bereiche des alltglichen
Lebens.
Web 2.0
Der Begriff Web 2.0 bezieht sich weniger auf spezifische Technologien, sondern
primr auf die in den letzten Jahren vernderte Nutzung und Wahrnehmung des
Internets. Neu ist dabei, dass alle, die ber einen Internetzugang verfgen,
Inhalte selbst erstellen knnen, sich selbst ausdrcken oder Wissen produzieren
knnen. Viele Inhalte werden von einer Vielzahl thematisch Interessierten ins
Internet eingestellt. Informationen und Wissen im www werden unterdessennicht mehr ausschliesslich zentralisiert und von grossen Unternehmen erstellt.
Internet frher:
Web 2.0:
Verschiedene Anwendungen des Web 2.0
Eine der bekanntesten Anwendungen ist die freie Enzyklopdie Wikipedia, die
es ermglicht, dass jedeR SpezialistIn eines Gebiets gemeinsam mit andern
lesenWebsseiten
Mit fixem Inhalt
Webseiten
Mit interaktiverstelltem Inhalt vonallen Interessierten
lesen
selbst erstellen
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ExpertInnen Texte verfassen und diskutieren kann. Auch knnen auf
unabhngigen Medienseiten wie Indymedia alle Bericht erstatten, Meinungen
ussern, Bilder und Filme einstellen.
In sogenannte tagebuchartigen Weblogs kurz Blogs machen Millionen vonMenschen ihr Privatleben ffentlich. Auf Foto- und Videoportalen wie Flickr oder
YouTube knnen alle ihre Werke zur Schau stellen, andere betrachten,
Feedbacks verteilen oder erhalten.
Soziale Online Netzwerke wie Netlog, MySpace, Facebook, Partyguide
Festzeit oder Hi5 ermglichen, sich in einem persnlichen Profil
(Steckbrief)mit Fotos, Bildern, Texten und Musik den brigen TeilnehmerInnen
vorzustellen, andere Gleichgesinnte zu treffen und mit ihnen zu kommunizieren.
Unzhlige Chatrooms ermglichen fast in Echtzeit verschriftlichte Gesprche mit
verschiedensten Leuten rundum den Erdball und Instant Messenger erlauben
den sofortigen berblick, welche Bekannte Online sind und bieten per Chat,
Internettelefonieoder Webcam-Telefoniedirekte Wege der Kontaktaufnahme.
2.2 ChattenChatten kommt aus dem Englischen und bedeutet so viel wie plaudern.
Ein Chat ist ein Online-Gesprch, den zwei oder mehrere Teilnehmerinnen und
Teilnehmer gleichzeitig fhren, indem sie ihre Botschaften per Computer live
schriftlich bermitteln. Das Textprotokoll eines Chatdialogs liest sich wie ein
Drehbuch.
Um sich im Chat anzumelden, muss man sich einen Nick(name)
(Fantasienamen/Pseudonym) ausdenken und meistens ein Passwort eingeben.Manche Chatanbieter verlangen weitere persnliche Angaben, die sie zum Teil
berprfen.
Im Chatroom
Im eigentlichen Chatroom, in dem sich oft zahlreiche Chatter virtuell treffen, ist
der schriftliche Dialog fr alle Anwesenden lesbar. OperatorInnen
(ModeratorInnen) achten in den meisten (Kinder-)chats darauf, dass die
Chatiqette(Regeln des Chats) eingehalten wird.
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gesondertes Fenster (Privatraum, Separ) einladen, das von niemandem
mitverfolgt werden kann.
Beispiel teentalk von bluewin.ch
Die Anmeldung erfolgt auf der Startseite des Chat-Anbietern in diesem Fall
www.bluewin.ch. Nach dem Klick auf Chat in der obersten Leiste gebe ich im
ersten Kstchen meinen Nicknamen ein. Dann whle ich die Kategorie, den
Chatraum und die Sprache.
Ich aktzeptiere die Bedingungen und mit dem Klick
auf Chatten ffnet sich das Fenster des
teentalks. Um in die Chats von Bluewin zukommen, brauche ich keine Registierung. D. h. ich
kann mich sehr schnell und unter immer wieder
neuen Nicknamen anmelden, wenn ich will.
Zustzlich besteht die Mglichkeit, den Nickname
registrieren zu lassen, so dass er nur von mir
verwendet werden kann.
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In der zweiten Zeile (1) entnehme ich den Namen des geffneten Chatraums und
dass 49 Leute anwesend sind. Im grossen Fenster (2) luft der aktuelle Dialog.
Zuerst wird jeweils der Nickname, dann der Text der Person eingeblendet. Rechts
vom Gesprchsfenster (3) sind die Bots und OperatorInnen in der Liste der
Anwesenden durch das @-Zeichen gekennzeichnet und ganz oben zu finden. Wie
ich in den Erklrungen fr EinsteigerInnen auf der Startseite des Chats erfahre,
sind alle vier unter dem @angemeldeten sogenannte Bots (Roboter). Chanbot
und Teeny05 verknden nach der Anmeldung automatisch die Regeln des
Chatraums und geben Sicherheitstipps. Rund 300 ehrenamtliche OperatorInnen
lesen bzw. hren mit, was rund um die Uhr in den rund 150 ffentlichen
Chatrooms von bluewin gesprochen wird. Wenn Operatorinnen Missachtungen
der Chatregeln bemerken, reagieren sie mit Kicken oder Bannen, d. h. mit
vorbergehendem oder unwiderruflichem Ausschliessen des Widersachers oder
der Widersacherin.
Beim laufenden Gesprch in der Mitte des Gesprchfensters sind die Smilies,
welche die Gefhle hinter dem Geschriebenen hervorheben, auffllig. Betritt oder
verlsst eine Person den Chatraum, wird dies schriftlich mitgeteilt(4).
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Unter dem Gesprchsfenster (5) kann der eigene Text getippt werden, der nach
Eingabe der Enter-Taste oben fr die GesprchspartnerInnen erscheint.
Normalerweise wird im Chat alles klein geschrieben. Unterschiedliche
Schriftfarben erleichtern das Lesen, indem Personen, die zusammen im Gesprch
sind, dieselbe Farbe whlen.Die Kstchen rechts vom Pfeil ffentlich (6)zeigen die geffneten Chatrume
an. Darunter, rechts vom Pfeil Privat (7), sind die geflsterten Gesprche,
also die privaten Zwiegesprche im Separ angegeben. Das Bild zeigt, dass ich
bereits von drei Personen angesprochen wurde. Durch Anklicken des
entsprechenden Kstchens mit der linken Maustaste ffnet sich das gewnschte
Gesprch in einem neuen Fenster.
Durch Anklicken des Kstchens einer Person mit der rechten Maustaste kann ich
ein Gesprch schliessen, sowie eineN GesprchspartnerIn ignorieren, das heisst
seine/ihre Nachrichten werden unterdrckt.
Es hat sich inzwischen eine eigene Chatsprache entwickelt: Eine
Zusammenstellung der wichtigsten Begriffe und Abkrzungen sind im Anhang zu
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finden. bb heisst zum Beispiel bye bye. Im Chat duzen sich alle. Damit fllt die
Grenze verschiedener Generationen und es entsteht schnell eine Atmosphre der
Vertrautheit.
In fast allen Chats knnen die User (NutzerInnen), ein eigenes Profil (einen
Steckbrief) anlegen, in dem sie Angaben zu ihrer Person (Hobbys, Motto, Beruf,
...) machen und ein Foto einstellen knnen.
Bei den Einstellungen (8) besteht die Mglichkeit vor jeder neuen Wortmeldung
jeweils die Zeit einblenden zu lassen (siehe Teil 4, S. 28). Auch knnen private
Gesprchsanfragen ausgeblendet werden.
Bei Rumen (9) kann rasch vom einen in den anderen Chatraum gewechseltwerden.
Bei Trennen (10) kann die Verbindung zum Chatraum unterbrochen und wieder
hergestellt werden.
Bei Hilfe (11) werden verschiedene Funktionen des Chats erklrt. Wie zum
Beispiel jemand ignoriert werden kann, wie ein eigener Chatraum geffnet wird,
was in den Einstellungen alles eingestellt werden kann, ...
Im Instant Messenger
Auch per Instant Messenger wird gechattet. Der Unterschied zum Chatroom auf
einer Internetseite liegt in der Technik: Bei derMessenger-Kommunikation bauen
die Computer der Teilnehmenden eine direkte Verbindung auf, die Messages
(Nachrichten) werden direkt von einem Nutzer zum anderen gesendet. Dazu wird
ein Instant-Messenger-Programm kostenlos im Internet herunter geladen und
auf dem Computer installiert.Per Messenger kann man auch sehr einfach Texte,
Daten, Fotos, Audio- und Videodateien versenden. Daneben bieten viele
Messenger reizvolle Zusatzfunktionen wie Internet-Telefonie, integrierte E-Mail-
Adressen, Voice- undWebcam-Software. Mit Hilfe von Mikrofonen werden Voice
(Stimme), mit Hilfe von Web-Cams (an die Computer angeschlossene
Filmkameras) Bilder live aufgezeichnet und bertragen. Instant Messenger bieten
somit die technischen Mglichkeiten, zu telefonieren und dabei den
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Sexuelle Gewalt und bergriffe im Chatroom und im Instant Messenger, Luise Treu, Januar 2009
Gesprchspartner auf dem Bildschirm zu sehen. Haben beide Chatpartner eine
Camund betrachten sie sich gegenseitig auf dem Bildschirm, so nennt man das
cam2cam.
Auch kleine eigene Chats und gemeinsame Online-Spiele knnen darber
organisiert
werden. Instant Messenger sind bersichtlich gestaltet und leichtbedienbar. ber die persnliche Kontaktliste ist ersichtich, wer geradeonline ist.
Jugendliche nutzen sie hufig zur direkten Kommunikation mit Freunden. Oft
tauschen Chatfreunde in Chatrooms ihre privaten Emailadressen aus oder
lassen den weiteren Kontakt ber einen Instant Messenger laufen. Messaging per
MSN, ICQ, AOL usw. liegt bei den 12- bis 19-Jhrigen an erster Stelle der
Internet-Aktivitten2. Viele Mdchen und junge Frauen, die den Mdchentreff
PUNKT 12 besuchen, chatten ausschliesslich im Messenger. Dies wird ihnen auch
eher von den Eltern erlaubt. Sie kommunizieren vorwiegend mit Bekannten oder
mit Bekannten von Bekannten. Bei genauerem Nachfragen zeigt sich hufig, dass
sie nicht alle direkt kennen, aber ungefhr wissen, wer es ist.
Soziale Online Netzwerke
Soziale Online Netzwerke sind sozusagen ffentliches Tagebuch, Fotoalbum,
Poesiealbum, sowie elektronischer Briefkasten zugleich. Jede Person kann sich
und ihr Leben mit Text, Foto und z. T. auch Filmen und Musik auf einer Seite
darstellen. In den Einstellungen lsst sich whlen, ob die Seite ffentlich, nur von
FreundInnen oder nur von sich selbst eingesehen werden kann.
Unter der Rubrik FreundInnen werden Bekannte eingetragen, die ebenfalls ber
eine Seite in diesem Netzwerk verfgen. So knnen die Seiten gegenseitig
besucht werden. Je nach Netzwerk gibt es unterschiedliche interaktive
Mglichkeiten. Zum Beispiel knnen sich beim von Jugendlichen stark genutzten
Netlog FreundInnen auch gegenseitig Kommentare auf die Seiten schreiben.
Zudem besteht bei Online Netzwerken immer die Mglichkeit, nach Personen zu
suchen und ihnen elektronische Nachrichten zu hinterlassen.
2.3 Internetnutzung
Die Verbreitung des Internets hat in den letzten 10 Jahren massiv zugenommen.
Nutzten laut Bundesamt fr Statistik 1997 erst 7 Prozent der Schweizer
Bevlkerung ab 14 Jahren das Internet regelmssig, sind im 2007 zwei Drittel
2 JIM-Studie 2007
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Sexuelle Gewalt und bergriffe im Chatroom und im Instant Messenger, Luise Treu, Januar 2009
tglich oder mehrmals pro Woche online. Das junge Medium wird von 92 Prozent
der 15 24-Jhrigen genutzt! 65% der ber 15-Jhrigen verfgen zu Hause ber
einen Internetzugang.3 Das Internet ist zu einem zentralen Kommunikations-
und Informationsmedium geworden, das nicht mehr aus dem heutigen Alltag
wegzudenken ist. Einige Mdchen, die bei uns im Mdchentreff PUNKT 12verkehren, sind immer im MSN angemeldet, wenn sie zu Hause sind egal, was
sie tun. Sie sind immer fr die anderen erreichbar und knnen die anderen auch
jederzeit kontaktieren. Hufig hren sie auch ihre Musik ber Musikvideos, die
sie am Computer laufen lassen.
Internetzugang der Mdchen und jungen Frauen
Leider habe ich in der Schweiz keine detailliertere Daten zu jngeren Nutzerinnen
gefunden. Da sich oben stehende Daten ziemlich genau mit jenen Deutschlands
decken, beziehe ich mich auf die KIM-Studie 2006 und die JIM-Studie 2007 des
deutschen Medienpdagogischen Forschungsinstuts Sdwest.
Kinder
81 Prozent der 6- bis 13-Jhrigen haben die Mglichkeit, zu Hause das Internet
zu nutzen. 55 Prozent der Mdchen (60 % der Jungen) nutzen das Internet
zumindest selten. Bei Kindern unter acht Jahren haben nur 18 ProzentErfahrungen mit dem Internet, bei den Acht- bis Neunjhrigen ist es fast die
Hlfte und bei den Zehnjhrigen sind es rund 80 Prozent, die das Internet
nutzen.4
Jugendliche
Die Haushalte, in denen 12- bis 19-Jhrige aufwachsen, sind zu 95 Prozent am
Internet angeschlossen. ber einen Internetzugang im eigenen Zimmer verfgen
41 Prozent der Mdchen und jungen Frauen (48 % der Jungen). Bei den 12- bis
13-Jhrigen sind es knapp ein Drittel der Mdchen, die vllig freien und
unkontrollierten Zugang haben. 83 Prozent der 12- bis 19-Jhrigen sind
mehrmals pro Woche oder tglich online. Regelmssig das Internet nutzende
Mdchen und junge Frauen verbringen nach eigener Einschtzung tglich
3 BFS, Indikatoren Internetnutzung, Zugriff: 1.08.2008
www.bfs.admin.ch/bfs/de/themen/16/03/key/indicator/30106.160204.print.html?open=54 JIM-Studie 2007, S. 39 ff
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Sexuelle Gewalt und bergriffe im Chatroom und im Instant Messenger, Luise Treu, Januar 2009
durchschnittlich 97 Minuten online. Je hher das Bildungsniveau der Mdchen
und jungen Frauen, je aktiver und vielfltiger nutzen sie das Internet.5
Welche Angebote des Internets nutzen Mdchen und junge Frauen?
Kommunikative Ttigkeiten sind mit zwei Drittel der Online-Ttigkeitenjugendlicher Nutzerinnen die beliebteste Aktivitt im Internet. Ein deutlicher
Trend ist der zunehmende Einsatz von Instant Messenger.
Tglich oder mehrmals wchentlich tauschen sich 68 Prozent via Instant
Messenger aus, 61 Prozent empfangen oder versenden E-Mails und 30 Prozent
suchen Chatrooms auf. Chatrooms werden hufiger von Realschlerinnen
aufgesucht, Gymnasiastinnen nutzen hufiger Instant Messenger und E-Mails.
Etwas mehr als ein Viertel der Zeit im Internet verbringen Mdchen und junge
Frauen mit der Suche und Lektre von Informationen. Tglich oder mehrmals
wchentlich informieren sich 42 Prozent fr die Schule oder den Beruf auf dem
Internet, 34 Prozent gehen eigenen Themen nach, 31 Prozent lesen Nachrichten
und Aktuelles und 14 Prozent lesen Newsgroups.
Ein bedeutender Anteil ist auch das Hren von Musik mit 41 Prozent etwas
seltener das Anschauen von Film und Videos mit 11 Prozent sowie das Radiohren und das Downloaden (Herunterladen) von Musik mit je 7 Prozent.
Das eigene Einbringen von Inhalten ist noch selten, 5 Prozent stellen Musik ins
Internet und 8 Prozent Videos. Ebenso ist nutzen von Netz-, Multiuser-Spielen
mit 7 Prozent wenig verbreitet.6
Auffllig finde ich, dass sich die Internetnutzung von Mdchen und Jungen
deutlich unterscheidet. Durchschnittlich sind Jungen tglich 30 Minuten lnger
online als Mdchen7. Mdchen nutzen das Internet deutlich hufiger fr die
Schule oder den Beruf und schreiben hufiger E-Mails. Alle anderen Internet-
Aktivitten werden von Jungen hufiger ausgebt als von Mdchen, z. B. Musik
hren, Videos schauen und Online-Spiele. Genaueres siehe folgende Grafik.
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JIM-Studie 2007, S. 37 fff6 JIM-Studie 2007, S. 37 fff7 JIM-Studie 2007, S. 37
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Sexuelle Gewalt und bergriffe im Chatroom und im Instant Messenger, Luise Treu, Januar 2009
Warum chatten Mdchen und junge Frauen?
Plaudern
Mdchen und Frauen chatten sicherlich aus Freude am Plaudern. Schnell und
unkompliziert knnen sie MitschlerInnen und FreundInnen, aber auch neue
Leute treffen. Spannend ist dabei fr Mdchen bestimmt, dass sie sich in einem
Freiraum weitgehend ohne elterliche Kontrolle bewegen. Sie verfgen gegenber
den Eltern ber einen deutlichen Wissens- und Erfahrungsvorsprung. Es ist das
einzige Medium, in dem sie so miteinander reden knnen, wie sie wollen. Die
eigene Chatsprache mit ihren Krzeln und Icons (Zeichen) sind nur fr Chat-
KennerInnen verstndlich und bilden einen kleinen Teil Jugendkultur.
Da viele Familien ber eine Breitbandleitung verfgen, ist es auch eine
Mglichkeit fr die Kinder und Jugendlichen kostenlos mit Bekannten zu
kommunizieren. Mdchen und junge Frauen mit Migrationshintergrund nutzen
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Sexuelle Gewalt und bergriffe im Chatroom und im Instant Messenger, Luise Treu, Januar 2009
den Chat, die Internettelefonie oder auch Cam2Cam-bertragung, um mit
Bekannten in der Ferne zu kommunizieren.
Beziehungen pflegen
Das Chatten ist fr viele Jugendliche ein regelrechtes Beziehungsmedium.Einerseits lernen sie neue Leute kennen, andererseits knnen sie die
Beziehungen mit Bekannten pflegen. Rund die Hlfte jugendlicher ChatterInnen
gibt an, ber Chatrooms neue richtige Freunde gefunden zu haben. Es handelt
sich bei regelmssigen Chatterinnen hufig um ein gezieltes Treffen mit anderen
Personen und weniger um zufllige Begegnungen. Die Hlfte der ChatterInnen
trifft sich fast immer mit den gleichen Leuten im Chat. Ein Drittel gibt an, in einer
richtigen Chatclique zu sein. Ein Fnftel findet, dass Chatpartner in ihrem Leben
eine wichtige Rolle spielen und fr zwei Fnftel sind sie sogar so wichtig wie
SchulfreundInnen. Allerdings berschneidet sich der reale Freundeskreis mit dem
Chatfreundeskreis.8
Eine Vierzehnjhrige erklrt: Es ist wunderbar zu chatten, da meine
Klassenkameraden auch registriert sind. Ich wohne auch sehr weit von meinen
Mitschlern entfernt und so knnen wir uns am Nachmittag austauschen. Das ist
besser als telefonieren, da ich nicht 10 Telefonleitungen habe. Ausserdem kannich viele Leute kennen lernen. Da ich dick bin, lerne ich nicht so viele Leute
kennen, und so geht das.9
Spiel mit der Identitt
Fr viele Mdchen stellt das Einmal-so-sein-knnen-wie-man-gerne-wre eine
der Hauptmotivationen fr das Chatten dar. Einen besonderen Reiz hat es fr
Kinder und Jugendliche, dass ihr Aussehen unwichtig wird und dass sie im Chat
sogar eine andere Identitt annehmen knnen. Sie knnen Geschlecht, Alter,
Aussehen, Hobbys, Vorlieben, persnliche Eigenschaften, Umfeld, Wohnort, usw.
frei erfinden und sich somit in jeder Rolle ausprobieren. Als Mdchen kann ich
zum Beispiel ausprobieren, wie es wre, ein Junge zu sein und mit einem andern
(vermeintlichen?) Mdchen zu flirten. Ich kann lter oder jnger, dicker oder
dnner, hbscher oder hsslicher sein als real.
8 Katzer, 2007, S. 14f9 Chatten ohne Risiko, S. 4
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Sexuelle Gewalt und bergriffe im Chatroom und im Instant Messenger, Luise Treu, Januar 2009
Unterschied zwischen Chat und Sozialen Online-Netzwerken
Ein wesentlicher Unterschied besteht zwischen Chatrumen, wo das Gesprch
zentral ist und Sozialen Online Netzwerken, wo es viel mehr ums bildliche
Darstellen der eigenen Person geht. Hier stellen sich Jugendliche mit ihremBedrfnis nach Anerkennung und sexueller Besttigung oftmals mit mglichst
aufreizenden Posen auf den Fotos dar. Auf Seiten wie Netlog gilt es mglichst
schn und sexy zu sein. Nur was ist, wenn eine diese Normen nicht erfllen will
oder kann? Der normative Druck ist hier sicherlich viel strker als beim Chatten,
wahrscheinlich noch strker als im realen Leben. Mdchen und junge Frauen, die
sich dem Druck etwas entziehen oder anders darstellen wollen, nutzen ihre
Kreativitt: Spezielle Fotoausschnitte whlen, Fotos kreativ bearbeiten, eigene
Texte verffentlichen, ...
Anonymitt
Gerade Mdchen in der Pubertt und junge Frauen nutzen die Chatrooms auch
als Experimentierfeld zum Flirten und Aufbauen erotischer Spannungen.
Aufgrund der Anonymitt bietet kein anderes Kommunikationsmedium
Teenagern auf vergleichbare Weise die Mglichkeit, neue Erfahrung bezglich der
eigenen sexuellen Identitt zu machen. Auch bieten das Internet und dieChatrooms Mglichkeiten zur Information und des Austausches bezglich
Sexualitt und sexuellen Erfahrungen. Besonders fr Mdchen, bei denen im
realen Umfeld Sexualitt ein Tabuthema darstellt und deshalb dort kaum eine
Werte- und Normbildung stattfindet, birgt dies strker die Gefahr, dass sie sich
ein falsches Bild von Sexualitt machen und bergriffe leichter mglich sind.10
10 Katzer, www.dji.de, Zugriff: 24.07.08
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3. Sexuelle Gewalt und Belstigungen im Chat
und im Instant Messenger
Das Internet und im speziellen die Chatrooms eignen sich hervorragend fr
sexuelle bergriffe an Kindern und Jugendlichen. Die Anonymitt schtzt die
TterInnen, das Internet ist nach wie vor ein relativ rechtsfreier Raum und die
Kinder und Jugendlichen sind teilweise stundenlang und hufig ohne elterliche
Aufsicht in den virtuellen Rumen anzutreffen. Viele Eltern und PgagogInnen
kennen die Handhabung und die Mglichkeiten des noch relativ jungen Mediums
wenig und sind sich der Gefahren kaum bewusst. Tter und Tterinnen nutzen
den Freiraum des Internets gezielt, um Kontakte zu ihren Opfern zu knpfen. DaTter und Tterinnen unentdeckt Mdchen und Jungen missbrauchen wollen,
klren diese hufig ab, ob die chattenden Kinder und Jugendlichen alleine vor
dem Bildschirm sitzen oder ob Erwachsene in der Nhe sind, die den Inhalt des
Chatgesprchs mitbekommen knnten.
Die Anonymitt des Internets eignet sich ebenfalls bestens fr die Vernetzung
pdosexueller TterInnen. Sie tauschen sowohl Strategien wie auch
kinderpornografisches Material untereinander aus. Dies sei hier jedoch nur am
Rand erwhnt, ich lege den Focus auf bergriffe, welche Mdchen und Frauen in
den virtuellen Rumen des Internets erleben knnen, auf Strategien der Tter
und Tterinnen sowie die verschiedenen Reaktionen der Opfer nach einer
Viktimisierung.
3.1 Was virtuelle Begegnungen prgt
Zwar wissen Kinder und Jugendliche in der Regel besser als ihre Eltern, wie das
Internet und Chats zu bedienen sind, doch begegnen sie Tter und Tterinnen im
Netz vllig unvorbereitet. Machen wir uns mal die genauen Umstnde bei
Kontakten im Chat bewusst, so knnen wir die Naivitt von Kindern und
Jugendlichen besser nachvollziehen: Der beim realen Kontakt natrliche Abstand
zwischen einem Erwachsenen und einem Kind, der z. B. schon durch die
unterschiedliche Krpergrsse gegeben ist, fllt weg. Das ussere
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Sexuelle Gewalt und bergriffe im Chatroom und im Instant Messenger, Luise Treu, Januar 2009
Erscheinungsbild, Mimik, Krpersprache, Stimme und Tonfall einer Person, die
helfen Personen einzuschtzen, knnen nicht wahrgenommen werden.
Minderjhrige bringen ChatpartnerInnen extrem viel Vertrauen entgegen, da es
sich um konkrete Menschen handelt. Das Misstrauen, dass sich jemand verstellen
knnte, ihnen zu nahe kommen oder gar in ihre Privatsphre eintreten, ist ihnenfremd. Viele Kinder und jngere Jugendliche knnen sich gar nicht vorstellen,
dass die Profile und die Fotos von den ChatpartnerInnen geflscht sein knnen.
Die vermeintliche Mglichkeit den Kontakt jederzeit beenden zu knnen, in dem
sie den Chat verlassen und den Computer abschalten, gibt ihnen den Eindruck
selbst ber die Kontakte zu bestimmen.
In der vertrauten Atmosphre vor dem Bildschirm zu Hause fhlen sich die
Mdchen sicher und verlieren ihr gesundes Misstrauen. Daraus entsteht ein
Gefhl der Sicherheit und einer grsseren Bereitschaft, sich gegenber Fremden
zu ffnen. Hufig berschtzen sie ihre Wehrhaftigkeit und unterschtzen die
Absichten und Strategien von Tter und Tterinnen. In den meisten Fllen
dringen diese ber die Technik in den unmittelbaren Lebensraum der Mdchen
ein, der somit zum Tatort wird. 11
Die vielen raschen Informationen beim Chatten sowie Surfen berfluten nicht
selten Kinder und Jugendliche. Zu viele Informationen fhren dazu, dass dieseim Sinne eines Selbstschutzes nicht mehr ausreichend gefiltert werden und
einzelne Informationen den berfluteten Menschen umso tiefer und intensiver
erreichen. Vor dem Bildschirm ist folglich die Widerstandsfhigkeit reduziert und
die Verletzbarkeit erhht.12
Die bergnge zwischen netter Unterhaltung und einer bergriffigen Situation
sind hufig fliessend. Dies macht es Mdchen und jungen Frauen schwer, die
berschreitung der Grenzen wahrzunehmen, die Grenzen direkt zu setzen und
zum Beispiel das Gesprch zu beenden. Auch die Neugier, das Interesse an
sexuellen Themen, sich ein Bild von Sexualitt machen zu wollen, kann Mdchen
und junge Frauen daran hindern, die Grenzen zu fhlen und sich abzugrenzen.
11 Enders, 2006, S. 428f12 Enders, ebenda
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Sexuelle Gewalt und bergriffe im Chatroom und im Instant Messenger, Luise Treu, Januar 2009
3.2 Sexuelle Belstigungen und bergriffe
In Foren und Chatrumen, spter oft per E-Mail und in Instant Messengern
unterhalten sich Tter und Tterinnen gezielt mit potenziellen Opfern. Es gibt
sehr unterschiedliche Formen sexueller Ausbeutung in Chatrumen. Nachfolgend
jeweils eine kurze Einleitung und anschliessend einige praktische Beispiele, wieTter und Tterinnen misshandeln.
Ich spreche von Tterinnen und Ttern, da davon auszugehen ist, das wie bei
sexueller Gewalt allgemein Frauen wie Mnner sexuelle Gewalt anwenden.
Ebenfalls ist anzunehmen, dass in den virtuellen Begegnungsrumen wie auch in
der realen Welt sexuelle Gewalt grsstenteils von mnnlichen Jugendlichen und
Mnnern ausgebt wird.
verbale Belstigung
Kurz nach der Begrssung, zeigt sich oftmals bereits die Absicht vieler Tter und
Tterinnen, andere bauen erst ein freundschaftliches Verhltnis auf. Meist wird
rasch nach dem Instant Messenger MSN gefragt, um dort das Gesprch noch
unkontrollierter stattfinden zu lassen, um genau zu wissen, wann das Mdchen
oder die junge Frau online ist und um sie immer wieder kontaktieren zu knnen.
Tter und Tterinnen belstigen Mdchen und junge Frauen mit sexueller
Anmache.
Sie verwickeln ihre Opfer in Chatdialoge ber sexuelle Praktiken.
Sie fragen Mdchen und junge Frauen nach sexuellen Erfahrungen aus.
Sie beschreiben, dass sie nackt sind, wie sie aussehen, wie sie sich gerade
selbst befriedigen.
Sie beschreiben detailliert ihre sexuellen Vorlieben bis hin zuPerversionen.13
Konfrontation mit pornografischen Fotos, Ton und Filmen, Herstellungvon pornografischen Montagen und Filmen
In Instant Messengern knnen Fotos, sowie ber das Mikrofon Ton und ber die
Webcam Filme live bertragen werden. Der Tter oder die Tterin kann so das
13 Enders, 2006, S.
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Sexuelle Gewalt und bergriffe im Chatroom und im Instant Messenger, Luise Treu, Januar 2009
Mdchen direkt mit sexuellen Handlungen konfrontieren und die Reaktionen im
Chat erfragen.
Pornografische Bilder oder kurze Filme werden Kindern und Jugendlichen auf den
Instant Messenger oder auch auf das Handy geschickt. Hufig werden diese ohne
Wissen des Mdchens oder in einem Tausch, bei dem eigentlich beide ein Bildvon sich schicken sollten, zugesandt. Es kann sich bei solchem Bildmaterial auch
um illegale Pornografie sexuelle Handlungen mit Tieren, Kindern, Exkrementen
und Gewalt handeln. Oftmals steigern Tter und Tterinnen das Ausmass der
dargestellten Gewalt. Auch hier berprfen die TterInnen hufig die Reaktion
des Kindes.14
Tterinnen und Tter versenden pornografisches Material (Bilder und
Filme) auch von der sexuellen Ausbeutung von Kindern und
Jugendlichen.
Sie befriedigen sich selbst vor der Webcam und bertragen diese Bilder
auf den Bildschirm des Opfers.
Sie verfhren Mdchen und Jungen, sich selbst vor der Webcam zu
befriedigen und ihnen diese Bilder zu bertragen.
Sie erstellen kinderpornografische Filme, indem sie die Webcam-
bertragungen mit den sexuellen Handlungen von Kindern undJugendlichen aufzeichnen.
Sie produzieren pornografische Fotomontagen, indem sie die Kpfe ihrer
kindlichen und jugendlichen Chatfreunde aus Fotos, die in deren Profil
stehen bzw. von den Mdchen und Jungen gutglubig an den
vermeintlichen Chatfreund gemailt wurden, in pornografische Fotos
einsetzen.
Sie erpressen die Opfer mit den aufgezeichneten Webcam-bertragungen
oder den montierten pornografischen Darstellungen indem sie fr die
Nichtverffentlichung von dem Kind oder Jugendlichen bestimmte
Handlungen oder ein bestimmtes Verhalten verlangen.
Vorbereitung eines Missbrauchs in der realen Welt
Wie in der realen Welt findet eine so genannte Grooming-Phase statt, in der die
Reaktion des Mdchens auf Sexuelles getestet wird und Gesprche ber
14 Enders, 2004, S.6f
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Sexuelle Gewalt und bergriffe im Chatroom und im Instant Messenger, Luise Treu, Januar 2009
Sexualitt sowie sexuelle Kontakte zwischen Erwachsenen und Kindern als
normal eingestuft werden. TterInnen desensibilisieren Kinder und Jugendliche
oft mit (kinder)pornografische Bilder, so dass sie sich an sexuelle
Grenzberschreitungen gewhnen und sich der eigentlichen Grenzen nicht mehr
sicher sind. Gleichzeitig versucht der Chatpartner das Vertrauen des Mdchens,der jungen Frau zu strken, intensiviert den Kontakt und erfragt zustzliche
Kommunikationskanle und Informationen zur Identitt wie Instant Messenger,
E-Mail, Handy, Adresse, Name, ...
Eine Untersuchung der University of New Hampshire kam 2001 zum Ergebnis,
dass Tter, die ihre Opfer im Internet kennen gelernt hatten, nur selten ber ihr
Alter gelogen hatten. Sie hatten mit den Jugendlichen ber lngere Zeit
kommuniziert, hatten ihnen Geschenke gemacht und nur selten ber ihre Motive
gelogen. Die Opfer waren zwischen 13 und 15 Jahre alt und wussten, dass sie
sich mit deutlich lteren Mnnern trafen, die sexuelle Kontakte wollten. Sie
fhlten sich emotional zu den Ttern hingezogen.15(Mit einem Klick, S. 118f)
Tter und Tterinnen beschenken ihre jungen ChatpartnerInnen.
Sie fordern Mdchen auf, ihnen ihre getragenen Slips zu verkaufen.
Sie erklren den Kontakt zum gemeinsamen Geheimnis. Sie bieten Mdchen und Jungen Geld fr sexuelle Treffen an.
Sie bieten Mdchen und Jungen Geld, wenn sie zu diesen Treffen andere
Kinder und Jugendliche mitbringen.
Sie fragen mgliche Treffpunkte ab.
Sie verabreden sich mit Mdchen und Jungen zu Treffen in der realen
Welt, um diese zu missbrauchen, zu filmen, zu entfhren oder zu tten.
(nach U. Enders, click it, S. 6)
3.3 Jugendliche Tterschaft
Etwa bei einem Drittel aller Delikte gegen die sexuelle Selbstbestimmung von
Mdchen und Jungen sind die TterInnen nicht lter als 18 Jahre alt, belegen
internationale Forschungsergebnisse durchgngig. In den von Jugendlichen
15 Kerger, 2007, S. 118
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Sexuelle Gewalt und bergriffe im Chatroom und im Instant Messenger, Luise Treu, Januar 2009
intensiv genutzten neuen Medien wird der Anteil junger TterInnen keinesfalls
geringer, wahrscheinlich eher hher sein.16
Zartbitter weiss aus der Beratungsttigkeit, dass sich erwachsene Fremdtter
weitaus seltener als bisher angenommen als Jugendliche ausgeben, sonder die
Masche des verstndnisvollen erwachsenen Freundes whlen, um sich beiMdchen einzuschleimen. Auch wird die sexuelle Gewalt in den Neuen Medien
sehr hufig von jugendlichen Ttern und auch Tterinnen verbt meist von
persnlich bekannten Jungen und Mdchen.17
Berichte von Jugendlichen an Prventionsveranstaltungen von Zartbitter machen
deutlich, dass Gewalt in den neuen Medien vielfach von TterInnen aus dem
sozialen Nahbereich verbt wird vor allem durch gleichaltrige und ltere
Jugendliche. Nicht nur Handygewalt sondern auch sexuelle bergriffe im Instant
Messenger werden hufig von den Opfern bekannten Jugendlichen oder von
solchen, die Handynummern oder Messenger-Adressen von KlassenkameradIn-
nen oder FreundInnen des Opfers bekommen haben, ausgebt.
Gerade im schulischen Umfeld beginnen die Belstigungen eher als sogenanntes
Spiel. Der Instant Messenger und das Handy werden so zum erweiterten
Schulhof jedoch ohne Aufsicht. Die ewig nervigen kleinen Sticheleien, die
Intrigen und das Mobbing finden oftmals in der Freizeit in den neuen Medien ihreFortsetzung. Sich da Hilfe zu holen ist sehr schwierig, da es als Spass daher
kommt. Viele getrauen sich nicht, ihre Verletzungen zu zeigen und sich Hilfe zu
holen. Das Ausmass an Gewalt in den neuen Medien eskaliert besonders dann,
wenn das Klima der Clique oder Klasse ohnehin von Grenzverletzungen und
Gewalt geprgt ist.18
3.4 Viktimisierung von Mdchen und jungen Frauen im Internet
Die 2008 gestartete Kampagne der Stadt Zrich schau genau! gegen die
sexuelle Ausbeutung von Kindern und Jugendlichen im Internet geht davon aus,
dass
Kinder und Jugendliche, die in einem Chatroom fr unter 15-Jhrige chat-
ten, durchschnittlich nach 2,6 Minuten sexuell angemacht werden.
16
Enders, 2008, S.11117 ebenda18 Enders, 2008, S. 112
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50 Prozent der Kinder und Jugendlichen, die im Internet surfen, schon mal
mit einem pornografischen Bild konfrontiert wurden.
Ich gehe davon aus, dass dies beim Surfen, Recherchieren mit einschlgigen
aber auch harmlosen Begriffen verbreiteter ist, als beim Chatten. (Z. B. wenn ich
Bilder mit dem Begriff Girl suche.)
Eine Studie des Sozialpsychologischen Instituts der Universitt Kln aus dem
Jahr 2005 besttigt ebenfalls, dass Kinder und Jugendliche oft sexuell
angesprochen werden. Vom Befragungszeitpunkt rckblickend auf den letzten
Monat wurden:
38,2% ungewollt sexuell angesprochen
25,9% unaufgefordert nach krperlichem Aussehen gefragt
26,3% ungewollt nach eigenen sexuellen Erfahrungen gefragt
24% unaufgefordert von sexuellen Erfahrungen anderer erzhlt be-
kommen
11% erhalten unaufgefordert Fotos nackter Personen
4,6% erhalten unaufgefordert Pornofilme
8,3% werden ungewollt zu sexuellen Handlungen vor der Webcam
aufgefordert
Nach Geschlecht untersucht zeigt sich, dass Mdchen und junge Frauen
insgesamt wie auch im realen Umfeld hufiger sexuell viktimisiert werden. Dabei
hat das Alter der Chatterinnen keinen Einfluss. Die Wahrscheinlichkeit sexuelle
bergriffe im Internet zu erfahren ist fr 10-Jhrige gleich gross wie fr 18-
Jhrige. Allerdings zeigen sich jngere Mdchen in der akuten Situation sowie
dauerhaft strker belastet. Jungen und junge Mnner werden hufiger als
Mdchen und junge Frauen mit pornografischen Bildern und Filmen
konfrontiert.19
19 Katzer, www.dji.de, Zugriff: 24.07.08
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Sexuelle Gewalt und bergriffe im Chatroom und im Instant Messenger, Luise Treu, Januar 2009
3.4 Reaktionen auf erlebte sexuelle Viktimisierung
Wie wird sexuelle Viktimisierung von den Opfern empfunden?
Mehr als die Hlfte der Mdchen und jungen Frauen findet die sexuelle
Viktimisierung unangenehm. Zwei von fnf werden wtend und jede sechste
fhlt sich ngstlich und verletzt.
54,5 % empfinden es als unangenehm
40 % sind wtend
17,3 % sind frustriert
14,9 % sind verngstigt
14,4 % fhlen sich verletzt
11,3 % sind niedergeschlagen
Das Erleben der sexuellen Viktimisierung wird nicht von allen gleich empfunden,
es ist nicht mglich, von DEN viktimisierten Mdchen als homogene Gruppe zu
sprechen. Es muss in mehrere Opfergruppen unterteilt werden, wie die Studie
von der Universitt Kln zeigt.
Bei jngeren und eher braven Mdchen, die vorwiegend leichte Formen sexueller
Viktimisierung erlebt hatten, wie nach sexuellen Dingen oder nach sexuellen
Erfahrungen gefragt werden, konnte eine starke akute Belastung (wie Angst,
Frustration oder Niedergeschlagenheit) sowie eine emotionale Langzeitbelastung
(nicht Vergessen-Knnen) festgestellt werden.
Bei etwas lteren Mdchen mit wahrscheinlich mehr Chaterfahrung und einer
ersten Erfahrungen im Bereich der Sexualitt wie Kssen oder Petting wurden die
erlebten Viktimisierungen nicht als emotionale Belastung empfunden. Vielmehr
scheint sexuelle Viktimisierung zum Chatalltag dazuzugehren.
Eine besonders auffllige Gruppe bildeten einige junge eher frhreife Mdchen,mit einem grossen Interesse an der erotischen Erwachsenenwelt. Sie
besuchten Pornochatrooms und zeigten den meisten Spass an sexuellen Themen
und Gesprchen whrend ihrer Chatbesuche. Laut Katzer wurden diese
Abenteurerinnen hufiger als alle anderen Chatterinnen sexuell viktimisiert und
erlebten die meisten schweren Viktimisierungen (wie pornografische Fotos und
Filme erhalten, aufgefordert werden zu sexuellen Handlungen vor der Webcam).
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Es zeigte sich, dass sich gerade diese schwer sexuell viktimisierten Chatterinnen
kaum belastet fhlten.20
Ich frage mich, inwiefern hier von Viktimisierung gesprochen werden kann.
Rechtlich gesehen, sind diesen noch minderjhrigen Mdchen sicherlich
pornografische Bilder zugestellt worden oder sie wurden zu sexuellenHandlungen aufgefordert, was strafbar ist. Ich kann mir vorstellen, dass sich
diese Mdchen nicht als Opfer fhlen, sondern eben danach gesucht und sich auf
sexuelle Inhalte eingelassen haben. Deshalb fhlen sich auch kaum belastet.
Oder aber sie haben schon in der realen Welt sexuelle Gewalt erlebt und nehmen
sexuelle Grenzberschreitungen anders wahr. Auf jeden Fall wren hier
detailliertere Informationen wnschenswert.
Wie handeln betroffene Mdchen?
Nur 9% der viktimisierten Mdchen sprechen mit ihren Eltern oder anderen
Erwachsenen ber die unangenehmen sexuellen Erlebnisse in Internet-
Chatrooms. Scham, Angst vor Unverstndnis, aber auch vor einem generellen
Internetverbot sind mgliche Hintergrnde. Rund 20% aller viktimisierten
Chatterinnen sprechen mit anderen ChatterInnen ber die sexuellen bergriffe
und ebenfalls 20%melden die sexuellen Viktimisierungen den Chatbetreibern.21
3.5 Risikofaktoren
Ein risikobehaftetes, sexuell neugieriges und aufgeschlossenes Chatverhalten, die
Suche nach dem erotischen sexuellen Kick erhht die Wahrscheinlichkeit
leichter und schwerer sexueller Viktimisierungen im Gegensatz zu bravem,
sexuell unaufflligem Chatverhalten.
Ein weiteres Risiko liegt in den Profilen, die jedeR NutzerIn sich innerhalb derMessenger und Sozialen Online Netzwerken erstellen kann. Mdchen und junge
Frauen prsentieren sich in ihrem Profil hufig sehr umfassend mit Fotos oft
mglichst attraktiv und sexy sowie persnlichen Angaben zu Alter, Wohnort,
Hobbys etc. Sie haben das Ziel andere Jugendliche auf sich aufmerksam zu
machen und von ihnen angesprochen zu werden. Die Messenger bieten dazu
entsprechende Suchfunktionen, ber die man andere Nutzer anhand ihrer
20 Katzer, www.dji.de, Zugriff: 24.07.0821 Katzer, www.dji.de, Zugriff: 24.07.08
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Profildaten finden kann. Diese Suchfunktion macht es Pdokriminellen sehr
leicht, gezielt nach Nutzern in einem bestimmten Alter oder in einer bestimmten
Wohnregion zu suchen, um mit ihnen direkt per Messenger in Kontakt zu treten.
Die Recherchen von Jugendschutz.net belegen, dass problematische
Kontaktanfragen umso hufiger an die vermeintlich minderjhrigen Charrerinnengerichtet wurden, je mehr persnliche Angaben sie in ihren Profilen verffentlicht
hatten.22
22 http://www.chatten-ohne-risiko.net/index.php?id=147&type=98), Zugriff, 24.07.2008
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Sexuelle Gewalt und bergriffe im Chatroom und im Instant Messenger, Luise Treu, Januar 2009
4. Eigene Chat-ErfahrungenJedes Mal, wenn ich mich im teentalk bei bluewin angemeldet habe, erhielt ich
zwischen fnf und dreissig private Nachrichten. Etwa 80 Prozent waren
mnnliche Identitten. Sie wollten bei den ersten Fragen in Erfahrung bringen,
woher ich komme und wie alt ich war. Einige verabschiedeten sich sofort und
freundlich, als sie hrten, dass ich elf bin, da sie deutlich lter waren. Einige
waren (vermeintliche?) Gleichaltrige, einige etwa Dreissigjhrige sahen kein
Problem darin mit mir zu chatten, da das ja nur Reden ist. Etwa die Hlfte der
Jungen/Mnner kamen rasch zum Thema Sex. Mehr als die Hlfte fragte noch im
Verlauf der ersten Seite, ob ich MSN habe, ebenfalls wurde ich immer wieder
gefragt, ob ich ein Handy habe und MMS empfangen knne oder eine Cam habe.
Die technischen Mglichkeiten wurden rasch abgecheckt und waren sehrbedeutend fr meine Attraktivitt. Einige schmierige Dialogspartner
unterbrachen das Gesprch mittendrin, sobald sie wussten, dass ich kein MSN
oder keine Cam habe. Andere suchten nach Alternativen, z. B. das Handy.
Diese technische Abklrungen liefen meist, bevor berhaupt ein gemeinsames
Gesprchsthema gefunden war. Oder nach ganz kurzer Beschnupperung, ein
paar anzglichen und doppeldeutigen Aussagen. Einige Gesprchsbeispiele:
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Besonders bei den Nicknamen Chica11 und Sweetchica11 waren viele
unangenehme Jungen/Mnner darunter. Ich schliesse dies darauf zurck, dass
Geschlecht und Alter bereits im Namen erkennbar waren und ich so von weitem
der interessanten Zielgruppe zugeordnet werden konnte. Die Flut unangenehmer
Zuschreibenden liess mich erlahmen. Ich htte keine Chance gehabt, diese zu
melden. Ich htte nur noch gemeldet und nicht mehr gechattet. Ausserdem ist
bei bluewin das Anmelden so einfach, dass ein Ausschluss aus dem Chat keineschmerzhafte Sanktion ist, da in einer halben Minute unter neuem Nicknamen
wieder am Geschehen teilgenommen werden kann.
Die einzigen einfachen Mglichkeit ohne grossen Aufwand verbale Belstiger
loszuwerden sind nicht zu antworten oder das Sperren der sexuell Anzglichen.
Mit einem Klick auf die rechte Maustaste, whle ich ignorieren und habe Ruhe,
zumindest bis sie sich nicht unter anderem Nicknamen wieder melden. Das einzig
nachhaltig Sinnvolle erscheint mir als Mdchen, einen kleineren Chatroom zu
suchen sowie im ffentlichen Chatraum zu bleiben.
Da ich keine MSN- und E-Mailadresse sowie Telefonnummer rausgab und nur
punktuell in den Chatrumen anwesend war, hatte ich jeweils nur einmalige
Kontakte.
Whrend meinen Recherchen und jenen des Jugendschutz.net zeigte sich, dass
sehr oft nachdem Besitz der gngigen Instant Messenger wie z.B. MSN oder ICQ
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Sexuelle Gewalt und bergriffe im Chatroom und im Instant Messenger, Luise Treu, Januar 2009
gefragt wird. Dies obwohl in den Chatregeln fast aller Chatanbieter das Abwerben
fr MSN und Co. untersagt ist.
Im Chat werden hufig die Adressender Instant Messenger getauscht, um ber
diese Programme privat weiter chatten zu knnen. Whrend in den meisten
Chats ein Mindestmass an
Moderation oder eine Beschwerdestelle gegeben ist,entflltdies bei den Instant Messengern.
Die Mglichkeit Dateien einfach zu bermitteln und die Privatheit der Instant
Messengern bergen ein hohes Risiko, das sich auch in den Recherchen des
deutschen Jugendschutz.net besttigte. Das Material, das den vermeintlich
minderjhrigen Chat-Partnerinnen per Messengerzugeschickt wurde, reichte von
Tonaufnahmen z. B. Schilderung whrend des Onanierens ber selbst gefilmte
Pornovideos bis hin zu sodomistischen, gewaltverherrlichenden und
kinderpornografischen Bildern und Links, deren Verbreitung grundstzlich
strafbar ist. Vorflle dieser Art kamen in allen recherchierten Messengern in
nahezu gleichem Ausma vor. Sehr massive bergriffe erfolgten hufiger als in
vielen der untersuchtenWebchats. Vermutlich senkt die fehlende Moderation hier
die Hemmschwelle bei den Ttern noch einmal.23
23 http://www.chatten-ohne-risiko.net/index.php?id=147&type=98, Zugriff 24.07.2008
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Sexuelle Gewalt und bergriffe im Chatroom und im Instant Messenger, Luise Treu, Januar 2009
5. Rechtliche Aspekte
5.1 Gesetzliche Grundlage
Seit dem 1. Oktober 1992 ist das revidierte Sexualtstrafgesetz ber strafbare
Handlungen gegen die sexuelle Integritt in Kraft. Die Artikel 187 bis 200 des
Strafgesetzbuches (StGB) sind auch fr sexuelle bergriffe im Internet
massgebend.24
Kinder, die das 16. Lebensjahr noch nicht zurckgelegt haben, befinden sich im
Schutzalter und werden durch das Gesetz in zweifacher Hinsicht geschtzt:
Sexuelle Handlungen zwischen Erwachsenen und Kindern sind generell verboten,
ausser der Altersunterschied zwischen zwei Personen betrgt weniger als drei
Jahre. (Art. 187 Sexuelle Handlungen mit Kindern) Was eine sexuelle Handlung
darstellt, wird vom Gesetzgeber sehr weit ausgelegt.25
Pornografische Erzeugnisse, Bilder, Videos, Text, usw. drfen Kindern unter 16
Jahren nicht gezeigt werden. (Art. 197 Pornografie) Das gilt auch fr Chat, Blog
und Handys: Auch hier drfen Kindern keine pornografischen Bilder gezeigt
werden!
Die Herstellung (ebenfalls die Einfhrung, Lagerung, Anpreisung sowieVorfhrung) von pornografischen Schriften, Abbildungen, Ton- oder
Bildaufnahmen, welche sexuelle Handlungen mit Kindern, oder mit Tieren,
menschlichen Ausscheidungen und Gewaltttigkeiten zum Inhalt haben, werden
mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder Geldstrafe bestraft. Auch als
Beweismaterial darf illegale Pornografie deshalb niemals gespeichert werden!
Auch sexuelle Belstigungen und die bertretungen gegen die sexuelle Integritt
sind in Art.198 Bestandteil des Strafgesetzbuches. Wer vor jemandem, der dies
nicht erwartet, eine sexuelle Handlung vornimmt und dadurch rgernis erregt,
wer jemanden ttlich oder in grober Weise durch Worte sexuell belstigt, wird,
auf Antrag, mit Busse bestraft.
24 Die Gesetzestexte sind unter www.admin.ch/ch/d/sr/c311_0.html,Seite 78 bis 82, zu finden.25 Click it, 2006, S. 23
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Sexuelle Gewalt und bergriffe im Chatroom und im Instant Messenger, Luise Treu, Januar 2009
5.2 Anzeige erstatten
Anzeige erstatten empfiehlt sich, wenn tatschlich auch auf das Gesetz
zurckgegriffen werden kann. Anzeige kann auf einem Polizeiposten erstattet
werden oder bei der lokalen Opferhilfe. Ebenfalls kann eine Meldung bei der
nationalen Koordinationsstelle zur Bekmpfung von Internetkriminalitt KOBIKauf der Website www.kobik.chgemacht werden.
Anzeige sollte unbedingt erstattet werden, wenn
Minderjhrige zu sexuellen Handlungen aufgefordert werden
Minderjhrigen Geld fr sexuelle Handlungen angeboten wird
Minderjhrige mit pornografischem Material belstigt werden
illegales pornografisches Material zugeschickt wird26
Obengenannte Tatbestande sind Offizialdelikte. Das heisst, sie werden von
Staates wegen verfolgt, sobald die Polizei davon Kenntnis hat. Das Opfer wird
zur Zeugin und hat keine Mglichkeit, die Anzeige zurckzuziehen.
Wird ein Mdchen oder eine Frau immer wieder sexuell belstigt, vielleicht auch
auf mehreren Wegen (Chat, E-Mail, Telefon, Handy,...) oder sie fhlt sich
bedrngt, empfiehlt es sich auch, Anzeige zu erstatten. Hier handelt es sich
jedoch um ein Antragsdelikt. Das Opfer ist somit Klgerin.
Bei sexuellen Belstigungen (die nicht angezeigt werden), sollte auch der
Betreiber des Chatrooms informiert werden. Dieser kann den Belstiger
sanktionieren, indem er diesen sperrt.
5.3 Sichern von Beweismaterial
Um eine Tat zu beweisen und einen Tter, eine Tterin zu berfhren braucht es
mglichst genaue Angaben. Je mehr Angaben, desto einfacher ist es, den Tter
oder die Tterin zu finden. Dokumentieren sollte man folgende Informationen,
sie helfen bei den Ermittlungen:
Beweise der Tat speichern: E-Mails, Bilder, Videos, Texte, Chatprotokolle,
SMS, MMS aber keine illegale Pornografie
26 Nach www.kindersindtabu.deund einem Gesprch mit Herrn Stachler, Leiter der Sittenpolizei desKantons Bern
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Sexuelle Gewalt und bergriffe im Chatroom und im Instant Messenger, Luise Treu, Januar 2009
Tatzeit und Ort festhalten: Genaues Datum mit genauer Uhrzeit (mglichst
auf die Minute) Chatraum bzw. Programm, wird gebraucht um die IP-
Adresse (Internetprotokoll-Adresse) des Tters herauszufinden.
Alle Informationen ber den Tter oder die Tterin sammeln:
Nicknamen, angegebene Namen, Telefonnummern oder falls vorhandendie IP-Adresse des Tters, der Tterin.
Gesprche im Chat knnen wie folgt gespeichert werden:
Per Screenshot (Abbild des Chatfensters):
1. Gleichzeitig Alt-Taste Print-Screen-Taste drcken.
2. In einem Text- oder Grafikprogramm Ctrl-Taste und V drcken, um das
Abbild einzusetzen.
3. Datei speichern
Per Logfile:
1. Text im Chatfenster mit der Maus markieren.
2. Text mit Ctrl-Taste und C kopieren
3. In einem Text- oder Grafikprogramm Ctrl-Taste und V drcken, um das
Abbild einzusetzen.4. Datei speichern
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6. Prvention im Wen-Do-KursEine umfassende Prvention von sexueller Gewalt wie auch die Prvention
sexueller Gewalt in virtuellen Rumen im Speziellen setzen die sexuelle
Aufklrung von Mdchen und jungen Frauen voraus. Wer ber seine
Geschlechtsorgane sowie ber Liebe und Sexualitt Bescheid weiss, kann
bergriffiges Verhalten besser erkennen. Dies ist eine wichtige Voraussetzung,
um nein zu sagen und unangenehmen Situationen ein Ende zu setzen. Wen-Do
kann in einem Wochenend-Kurs natrlich nicht das sexuelle Grundwissen
vermitteln. Als Wen-Do-Trainerin kann ich jedoch eine Offenheit und
Gesprchsbereitschaft zu den Themen Krper, Liebe und Sexualitt signalisieren
oder dies sogar mit aufgelegten Informationsbroschren betonen. Ich finde es
wichtig, eingebrachte Fragen oder Themen zu Liebe und Sexualitt derTeilnehmerinnen mit einer dem Alter angepassten Sprache ohne Verlegenheit
und ohne Ausweichen aufzugreifen.
Ebenfalls zentral fr die Prvention vor Sexueller Gewalt ist die Strkung des
Selbstwertgefhls sowie der Persnlichkeit von Mdchen und jungen Frauen.
Wen-Do ist sich dies bewusst und achtet auf einen sorgfltigen und
wertschtzenden Umgang im Kurs.
Im Rahmen von Gesprchsrunden greift Wen-Do whrend eines Kurses die
unterschiedlichsten Situationen aus dem Leben von Mdchen und Frauen auf. Die
virtuellen Rume als hufiger Aufenthaltsort jugendlicher Kursteilnehmerinnen
mssen hier einbezogen werden. Manchmal erzhlen Teilnehmerinnen von selbst
negative Erlebnisse aus Chatrumen oder Instant Messenger. Die unter Kapitel
3.4 ausgefhrte Untersuchung von Catarina Katzer jedoch zeigt, dass nur sehr
wenige Mdchen von sich aus ber negative Online-Erlebnisse sprechen. Deshalb
empfehle ich die direkte Nachfrage der Wen-Do-Trainerin. So vernimmt sie auch,
wie erfahren die Mdchen mit diesen Medien sind, ob sie bereits negative
Erfahrungen gemacht haben und bei welchem Wissenstand sie anknpfen kann.
Im Rahmen der Diskussion ber sexuelle Belstigungen und sogenanntes
Cyberbulling (nachstellendes und verletzendes Verhalten ber elektronische
Medien, also Mobbing im virtuellen Raum) finde ich es wichtig, erzhlte Vorflle
ernst zu nehmen, Gefhle zu benennen sowie allen Teilnehmerinnen aufzuzeigen,
dass dies niemals ein Spiel ist. Mobbing (auch im virtuellen Raum) ist gerade bei
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Sexuelle Gewalt und bergriffe im Chatroom und im Instant Messenger, Luise Treu, Januar 2009
Mdchen verbreitet. Sie drfen dies nicht tun und sollen auch anderen Grenzen
setzen, wenn sie davon erfahren.
6.1 Grundhaltung fr die Prvention
Viele Mdchen und junge Frauen finden Chatten sehr attraktiv. Aus Gesprchenmit verschiedensten Mdchen und jungen Frauen im Mdchentreff weiss ich, dass
immer wieder Eltern jngeren Mdchen und manchmal auch
Oberstufenschlerinnen, verbieten zu chatten. Die einen Mdchen halten sich an
das Verbot, andere chatten dann bei Freundinnen oder anderorts. Ein Verbot
verbreitet diffuse Angst, indem Gefahren genannt werden, ohne genau
aufzuzeigen, wo diese liegen. Mdchen werden auf ihre Verletzbarkeit
hingewiesen statt gestrkt, was gerade bei der Missachtung des Verbots sehr
kontraproduktiv wirkt.
Der Bewegungsradius und die Handlungsfreiheit von Mdchen und Frauen wird
im virtuellen Raum wie auch real ausserhalb der Wohnung aufgrund der Angst
vor sexueller Gewalt beschrnkt. Es darf jedoch nicht sein, dass Mdchen und
Frauen aufgrund ihres Geschlechts, das sie zum potenziellen Opfer macht,
eingeschrnkt werden. Ziel ist durch Empowerment und Prvention, die Mdchen
und Frauen in ihrem Selbstbewusstsein zu strken und sie zu befhigen, die
Medien kompetent zu nutzen, Gefahren einzuschtzen und adquat zu reagieren.
Ich gehe davon aus, dass durch das Wissen um mgliche sexuelle Belstigung
und Konfrontationen mit Pornografie im Chatroom und Instant Messenger
untersttzend wirkt, wie das Wissen um Exhibitionisten bei der Begegnung mit
Exhibitionisten. Eine allfllige Konfrontation ist weniger bedrohlich, das
Ohnmachtsgefhl ist weniger gross und die Handlungsfhigkeit wird durch die
Kenntnis mglicher Reaktionen gestrkt. Aufklrung kann unangenehme
Situationen nicht verhindern. Sie kann jedoch dafr sorgen, dass Mdchen undjunge Frauen diese frhzeitig erkennen und beenden. Somit geraten sie seltener
in weniger gefhrliche und belastende Situationen.
Im Bereich der virtuellen Begegnungsrume umfasst eine sinnvolle Prvention
neben der Schulung der Medienkompetenz auch Aufklrungsarbeit in Bezug auf
die Gefahren. Mdchen und junge Frauen sollen die neuen
Kommunikationsmglichkeiten mit allen Vorteilen kreativ nutzen sofern sie dies
wollen und sie sollen die Nachteile und die Gefahren kennen. Mdchen und
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Sexuelle Gewalt und bergriffe im Chatroom und im Instant Messenger, Luise Treu, Januar 2009
Frauen sollen sich ebenso selbstbewusst und lustvoll in den virtuellen Rumen
bewegen knnen, wie wir sie in Wen-Do-Kursen darin bestrken im realen Leben,
das zu tun, worauf sie Lust haben.
6.2 Sicherheitstipps nach Altersgruppen
Leider lassen der knappe Zeitrahmen von Wen-Do-Kursen sowie die
Rumlichkeiten in Turnhallen weder eine praktische Veranschaulichung des
Umgangs mit den virtuellen Rumen noch eine Schulung der Medienkompetenz
der Mdchen und jungen Frauen zu. Dieser praktische und mdchennahe Zugang
zu diesem Thema muss anderorts geleistet werden. Die Aufgabe von Wen-Do
besteht darin, Mdchen und jungen Frauen Tipps fr ein sicheres Verhalten zu
geben, ohne Angst zu machen.
Je nach Alter unterscheidet sich ob und wie oft der virtuellen Raum genutzt wird,
das Verhalten gegenber Regeln verndert sich und das Interesse
Bekanntschaften zu schliessen sowie die Risikobereitschaft wchst mit dem Alter.
Um den unterschiedlichen Ausgangslagen von Mdchen vor der Pubertt und
lteren Mdchen sowie jungen Frauen gerecht zu werden habe ich zwei separate
Tipplisten frs Chatten zusammengestellt.
Jngere Mdchen halten sich hufig gut an Regeln, die sie von ihren Eltern oder
anderen Erwachsenen erhalten. Sie nehmen ernst, was Erwachsene gesagt
haben und sind meistens darauf bedacht, mit den Eltern oder Erwachsenen
zusammen zu arbeiten.
Pubertierende Mdchen hinterfragen Regeln und wollen sich von Erwachsenen
auch abgrenzen. Zu kindliche Regeln werden verworfen, nicht ernst genommen
und auch nicht eingehalten. Das Interesse an der Sexualitt und Partnerschaft
bringt in der Begegnung mit anderen Personen offeneres Verhalten mit. Das
Ausprobieren wird interessant, Flirten fasziniert unglaublich, das Interesse an
Sexualitt und Partnerschaft frdert die Offenheit und die Neugier eine
Chatbekanntschaft real kennen zu lernen wird auf einmal gross. So wird das
Verbot, sich mit einem Chatpartner zu treffen, pltzlich wirkungslos. Mdchen
und Frauen sollen sich, wenn sie sich dazu entschliessen ihr virtuelles Gegenber
zutreffen, mglichst sicher verhalten. Ich habe mich entschlossen, auch Tipps fr
reale Treffen mit Chatpartnern zusammen zu stellen, obwohl von offiziellen
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Sexuelle Gewalt und bergriffe im Chatroom und im Instant Messenger, Luise Treu, Januar 2009
Seiten her keine solchen gegeben werden. Jedoch finde ich es wichtig, mit den
Kursteilnehmerinnen ber die Empfehlungen zu diskutieren und sie nicht
kommentarlos abzugeben.
Ein wichtiges Thema sowohl mit jngeren und lteren Mdchen ist dieHandhabung von Instant Messengern wie MSN. Dazu habe ich eine
selbsterklrende Sammlung von Tipps erarbeitet, die den Mdchen und jungen
Frauen abgegeben werden kann. Diese Liste deckt sich mit meinem Stand zu
Tipps fr die sichere Nutzung von Sozialen Online Netzwerken. Mit lteren
Mdchen steht sicherlich das Thema Selbstdarstellung in Sozialen Online
Netzwerken zur Diskussion: Welche Informationen gibst du in einem Profil Preis
(z. B. bei MSN, Netlog, Partyguide,...)? Wie willst du auf deinem Profil wirken?
Wie stellst du dich bildlich dar wie tun dies andere? Kennst du die Konkurrenz
zwischen Mdchen und jungen Frauen und der Druck sich mglichst schn und
sexy darzustellen? Wie gehst du damit um? Kennst du Sicherheitstipps fr die
Selbstdarstellung im Internet?
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Sexuelle Gewalt und bergriffe im Chatroom und im Instant Messenger, Luise Treu, Januar 2009
6.3 Chattipps fr Mdchen27
Chatte am Anfang nicht allein.Frag deine Eltern, eine Vertrauenspersonoder ltere Geschwister, ob sie dir helfen.
Such dir einen guten Spitznamen aus.Der Nickname sollte reine Phantasie sein. Whle einen Nicknamen, der
nichts ber dein Aussehen, Geschlecht und Alter sagt. So wirst du wenigerbelstigt.
Such dir einen kleinen Chat, in dem jemand aufpasst.OperatorInnen achten darauf, dass alle freundlich sind. Sie helfen dir auchbei Fragen oder Belstigungen.
Sei freundlich, aber bleibe misstrauisch.Verhalte dich so freundlich, wie du auch im richtigen Leben bist. Aberglaube nicht alles, was jemand im Chat ber sich erzhlt. Manchmal wirdgeflunkert.
Verrate nie deine Adresse, Telefonnummer und deinen Nachnamen!Verschicke auch nie Fotos an Leute, die du aus dem Chat kennst.
Triff dich nicht mit Leuten aus dem Chat! Wenn du unbedingt jemandenaus dem Internet treffen willst, dann bitte eine erwachsene Person, dich zubegleiten. Damit du keine bse berraschung erlebst.
Gehe nicht in Chats fr Erwachsene. Oftmals wollen dort Erwachseneandere Erwachsene kennen lernen. Sie sprechen auch ber Sexualitt, wasfr dich unangenehm sein kann.
Meistens ok sind Fragen zu deinen Hobbys, Alter, Wohnregion (nichtgenauer Wohnort), Haustiere oder Sport. Bist du oft hier? Wie siehst du aus?
Was hast du heute gemacht?
Nicht ok sind Fragen wie
Bist du allein? Wissen deine Eltern, dass du chattest? Hast du ein Handy?
Ich bin dir hoffentlich nicht zu alt. Ich bin 43. Schlimm?
Darf ich dir mal eine persnliche Frage stellen? Zu persnlich/intim? Seiruhig offen. Ich mache... Wenn ich dir das sage, gehst du bestimmt ausdem Chat.
Was hast du an? Und darunter? Hast du schon Brste? Welche Grsse?Hast du schon einen Freund? Hast du MSN? Hast du Lust abzumachen?
Lust auf CS/TS? Ich mache nichts, was du nicht willst. Das wird dir auchgefallen. Macht doch jeder, aber keiner redet darber.
Antworte nicht auf unangenehme, belstigende Fragen. Am bestenwhlst du fr diese Leute die Einstellung ignorieren.
Sprich darber, wenn dir etwas Unangenehmes passiert.Erzhle deinen Eltern oder einer Vertrauensperson, wenn du belstigt oderzu einem Treffen aufgefordert wirst.
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6.4 Chattipps fr Jugendliche28
Nutze Fantasienamen. Verrate deinen richtigen Name und dein Alternicht durch den Nicknamen oder die E-Mailadresse.
Check den Chat. Wird man beschimpft und beleidigt? Gibt es OperatorInnen? Wie kannst
du nervige ChatterInnen ignorieren? Wo kannst du Hilfe holen? Ingrossen Chats wird man hufig angemacht. Such dir einen anderenChat, wenn dich das nervt.
Sei freundlich, aber bleibe misstrauisch. Verhalte dich so freundlich, wie du auch im richtigen Leben bist. Aber
glaube nicht alles, was jemand im Chat ber sich erzhlt. Manchmalwird geflunkert. Am andern Ende kann auch eine Person mit blenAbsichten sein.
Denk daran: Gib Namen, Adresse und Telefon- und Handynummmer nicht (weiter)
bekannt. Verschicke keine persnliche Fotos an Leute, die du aus dem Chat
kennst. Mit Fremden nicht gleich in einem privaten Raum chatten gehen. Wenn dir jemand Bilder schicken will, sind sie hufig pornografisch, das
heisst, sie zeigen sexuelle Handlungen. Geh nicht allein zu Treffen mit Chatpartnern. Triff dich nicht mit
lteren.
Tu was Antworte nicht auf unangenehme, belstigende Fragen. Ignoriere oder
banne Leute, die sich unangenehm verhalten. Kommt es dir komisch vor: Sag du bist in der Schule oder deine Eltern
kommen gerade heim. Willst du deine Cam nicht einschalten, kannst du auch mal sagen, sie
sei kaputt. Wird es unangenehm: Beende das Gesprch. Bitte die Operatorin oder
den Moderator um Hilfe. Fhlst du dich bedrngt: Sag deinen Eltern Bescheid, damit sie den
Chatter/die Chatterin anzeigen.
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Sexuelle Gewalt und bergriffe im Chatroom und im Instant Messenger, Luise Treu, Januar 2009
6.5 Tipps fr MSN, Netlog, Partyguide und Co.:
Die Passwrter zu MSN, Partyguide, Netlog sind immer geheimunddrfen auch nicht der allerbesten Freundin/ dem besten Freund verratenwerden.
Das ffentliche Profil soll so anonym wie mglich sein.(Untersuchungen zeigen, dass bei genauen Angaben viel hufigerbelstigt wird.) Gib nie den vollen Namen, genaue Angaben zum Alter undWohnort, Schule, Vereinen, etc. an.
Fotos im Internet (z. B. in einem Profil) knnen von allen gesehen,gespeichert und verwendet werden.Bevorzuge Fotos mit lustigen Ausschnitten oder mit witzigenGegenstnden. Vermeide Fotos, auf denen du gut erkennbar bist.
Setze die Sicherheitsfunktionen auf die hchste Stufe.Schtze die Privatsphre so weit wie mglich. Deine Angaben sowie deinStatus sollen nur fr Leute, die du im Adressbuch hast, sichtbar sein.
Kommuniziere mit Leuten, die du kennst und magst.
Unterdrcke unerwnscht zugesandte Nachrichten
Lasse keine unaufgeforderte Kontakte zu bzw. lehneKontaktanfragen unbekannter TeilnehmerInnen ab.
Schalte Dateien-bermittlung sowie Cam- und Voice-bertragungaus bzw. lehne sie bei Unbekannten ab. Whle die Einstellung, dassdie Webcam fr andere nicht sichtbar ist, falls du eine hast.
Schalte die Funktion Uhrzeiten anzeigen, zu denen Nachrichtengesendet werden und Automatisch den Verlauf meinerUnterhaltungen (Logfiles) archivieren ein. So ist bei Belstigungengleich alles dokumentiert.
Setze unangenehme Chatpartner auf die Liste blockierter Kontakte.So hast du Ruhe.
Schaue am besten dein Profil mit einer erwachsenenVertrauensperson an. Sie kann dir ein Feedback geben, wie es wirkt.
Im MSN:In der Menleiste des Messenger unter Extras befinden sich dieOptionen. Dort kannst du die genannten Einstellungen vornehmen.
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Sexuelle Gewalt und bergriffe im Chatroom und im Instant Messenger, Luise Treu, Januar 2009
6.6 Tipps fr ein Treffen mit einem Chatpartner29
Gehe nur hin und bleibe nur dort, wenn du
ein 100% gutes Gefhl hast! Wenn dir etwas
komisch vorkommt, gehe nicht hin bzw. brichdas Treffen ab. Traue deinen Gefhlen!
Triff dich an einem ffentlichen Ort mit deinem Chatpartner.Lade ihn auf keinen Fall zu dir nach Hause ein. Der Nachmittag ist dabei alsTageszeit eher geeignet als der Abend. Am besten du nimmst eine Freundinmit.
Verzichte bei deinem Date auf Alkohol. Lass dein Getrnk nicht aus denAugen. Trinke aus, bevor du auf die Toilette gehst.
Lass dir vor dem Date die Telefonnummer deines Chatpartners gebenund berprfe sie.Wenn du ihn nicht erreichst, gehe besser nicht zu demTreffen. Falls du SMS oder MMS von ihm erhltst, behalte sie auf deinemHandy.
Lass dir ausserdem seinen Namen und seine Adresse geben.Wenn er das nicht will oder eine Ausrede bringt, sage das Treffen ab
Teile alle Informationen ber den Chatpartner und das Treffen einerPerson mit, der du vertrauen kannst. (Man nennt das Covern.) Sagedieser Vertrauensperson auch, wann du wieder zu Hause bist oder sieanrufst. Am besten du rufst sie eine Stunde nach dem Treffen an. Wenn dudich nicht wie abgemacht meldest, ruft deine Vertrauensperson die Polizei anund gibt ihnen alle Informationen.
Sage deinem Chatpartner, dass du, um sicher zu gehen, eineranderen Person seine Daten weitergegeben hast.
29 nach Weber, 2007, S. 53 mit Ergnzungen von Luise Treu nach einem Gesprch mit Herrn Stachler, Leiterder Sittenpolizei des Kantons Bern
Wird dir fr ein Treffen Geld angeboten, so handelt es sich sicher nichtum einen gleichaltrigen Chatfreund, sondern um jemanden, der dichoder besser deinen Krper kaufen will. Wahrscheinlich verlangt er vondir Handlungen, die du ohne Geld nicht tun wrdest. Du weisst nie, obdeine Grenzen akzeptiert werden und ob du das Geld am Schlusserhltst. Am besten gehst du nicht hin und kmmerst dich um einenanderen sicheren Verdienst.
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Sexuelle Gewalt und bergriffe im Chatroom und im Instant Messenger, Luise Treu, Januar 2009
7. Schlusswortber ein Jahr habe ich mich mit dem Thema sexuelle Gewalt und sexuelle
bergriffe in den virtuellen Begegnungsrumen auseinander gesetzt. Ich habe
mir in dieser Zeit viel technisches Know-how sowie die Handhabung der neuen
Kommunikationsmedien angeeignet. Gerade auch die Diskussion mit Mdchen
und jungen Frauen waren sehr spannend und bereichernd. Ich merkte jedoch
auch, dass die Chatrooms, Instant Messenger und Sozialen Online Netzwerke
nicht meine Welt und nicht meine Art zu kommunizieren sind. Auch wenn ich
weiss, wie sie funktionieren, kann ich mir nicht umfassend vorstellen, wie sich
der Alltag und die Kommunikation mit ihnen verndert. Wie sich dies auf das
Verhalten, die Beziehungen und Vernetzung auswirkt.
Ein Mdchen schilderte mir zum Beispiel, dass sie in ihrem Zimmer immer onlineist: Das heisst, sie konsumiert ununterbrochen Musikvideos von Youtube und hat
immer ihren MSN-Account offen, was auch immer sie sonst eigentlich tut.
Daneben ist sie selbstverstndlich auch jederzeit auf ihrem Handy erreichbar.
Jeden Moment kann ein SMS oder eine Chatnachricht fr sie reinkommen. Sie ist
immer erreichbar fr ihre KollegInnen und umgekehrt.
Die virtuellen Rume und interaktiven Mglichkeiten des Internets bieten fr
Mdchen und junge Frauen jedoch auch grosse Ressourcen. Sie eignen sich auf
spielerische und spannende Weise riesige Medienkompetenz und auch
kommunikative Fhigkeiten an. Zahlreiche Kompetenzen am Computer fr die
Berufswelt beherrschen sie bereits in- und auswndig. Wenn ich als Jugendliche
eine Freundin in diesem Tempo tippen gesehen htte, ich htte meinen Augen
nicht getraut.
Fr Mdchen mit Migrationshintergrund oder Bekannten in der Ferne ist die
Cam2Cam-Kommunikation eine geniale Mglichkeit, um mit Nahestehenden in
anderen Lndern zu kommunizieren. Ohne teure Telefonkosten und mit Bild ist
dies ein hervorragendes Mittel zur Kontaktpflege.
Ich merkte, dass gerade die Sozialen Online Netzwerke wie Partyquide, Netlog
oder auch Facebook sehr interessant zu untersuchen sind. Ansatzweise habe ich
mir ein Bild gemacht, wie sie funktionieren. Darauf aufbauend habe ich einige
Tipps fr den sicheren Umgang zusammengestellt. Doch gerade die Regel, sich
nicht mit richtigem Namen und Bild ins Internet zu stellen, widerspricht dem
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Sexuelle Gewalt und bergriffe im Chatroom und im Instant Messenger, Luise Treu, Januar 2009
Grundprinzip von Facebook. Dort geht es gerade darum, Bekannte wieder zu
finden, Leute ausfindig zu machen. Und das funktioniert nur mit richtigem
Namen. Momentan ist Facebook ein virtueller Treffpunkt fr Erwachsene, die
meisten Jugendlichen nutzen Partyquide und/oder Netlog und verwenden ein
Pseudonym. Ich kenne nur ganz wenige junge Frauen, die bei Facebook ange-meldet sind. Wahrscheinlich werden sich die Treffpunkte fr Erwachsene und
Jugendliche in der virtuellen Welt, wie auch in der realen Welt kaum miteinander
vermischen.
Im Bereich der Sozialen Online Netzwerke gbe es Bedarf die unterschiedlichen
Funktionsweisen zu ergrnden und ausfhrliche Sicherheitstipps zu erarbeiten.
Dies sprengt jedoch den Rahmen dieser Abschlussarbeit. Bei der Arbeit mit Md-
chen und jungen Frauen im Mdchentreff werde ich sicher am Thema Prvention
in den neuen Medien dran bleiben, mein Wissen vertiefen und neue mdchen-
relevante Entwicklungen verfolgen. Bei Fragen zum Thema stehe ich auch gerne
zur Verfgung.
Ich hoffe, mit dieser Arbeit Interessierten, die wie ich sogenannte virtual
immigrants sind, einen Einblick in das Medium gegeben zu haben und das
Interesse dafr geweckt zu haben. Ich mchte alle ermutigen, sich von den
virtual natives, den Mdchen und Jungen, in ihrer Umgebung mal beim Ge-brauch der neuen Medien ber die Schulter zu schauen und sich die virtuelle Welt
direkt erklren zu lassen.
Aufgefordert sind Lehrerkrfte, PdagogInnen, Jugendarbeitende sowie Eltern
Kinder und Jugendliche in der Medienkompetenz zu frdern und der Umgang mit
den neuen Medien zu thematisieren. Ebenso ist es ihre Aufgabe mit Jungen
prventiv zu arbeiten. Sie gerade im Bereich rund um Liebe, Sexualitt, Grenzen
und Gewalt zu informieren. Damit auch Jungen keine sexuellen bergriffe
erleben, sich bei sexuellen Belstigungen zu wehren wissen sowie lernen, sich in
gewaltsamen Situationen angemessen zu verhalten. Aber auch um Jungen und
junge Mnner zu sensibilisieren, damit sie die Grenzen kennen und auch
respektieren lernen.
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Es liegt mir am Herzen, dass Wen-Do-Trainerinnen, die in ihren Kursen einen
wichtigen Beitrag zur Prvention sexueller Gewalt leisten, auch die virtuellen
Rume mit den sehr realen Gefahren thematisieren.
Nach der vertieften Auseinandersetzung mit sexueller Gewalt im Chat und im
Instant Messenger bin ich mehr denn je der berzeugung, dass dies extremwichtig ist. So fordere ich auch PdagogInnen, Lehrkrfte, Jugendarbeitende und
Eltern auf: Schaut hin, was die Mdchen und jungen Frauen tun. Fragt nach und
zeigt Interesse! In der Handhabung der verschiedenen Medien sind sie Exper-
tinnen, im Wissen um Prvention und mgliche Gefahren sind sie jedoch auf
unsere Informationen angewiesen!
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8. Anhang
8.1 Chatsprache
In Chats werden hufig Akronyme, Abkrzungen, Lautmalereien und Smileys verwendet.Gefhlsausdrcke und Handlungen stehen in den meisten Chats entweder in Sternchen
oder werden kursiv geschrieben. Z. B. *knuddel*, *lol*
Hier eine kurze Liste der gelufigsten Abkrzungen, die man kennen sollte, um sich ineinem Chat zurechtzufinden:
Gefhle:*ggg* -steht fr "giggeling".Das ist Englisch und bedeutet"kichern". Dabei knnen dieg's beliebig oft wiederholtwerden - je nachdem wie starkman gerade kichern muss
*grmpf*grummeln, motzen*g* Grinsen (auf Englisch:"grin"). Genauso gibt es:*fg* - (auf Englisch: "fatgrin", auf Deutsch: "fettesGrinsen") *eg*(auf Englisch:"evil grin", auf Deutsch:"teuflisches Grinsen"), *bg* -(auf Englisch: "big grin", aufDeutsch: "breites Grinsen").*lol* ist eine Abkrzung frdas englische "laughing out
loud", was im Deutschen "lautlachen" bedeutet. Auch unterChattern bekannt: *lolwech*als Steigerung von lol*rofl* Abkrzung fr dieenglische Redewendung"rolling on floor, laughing", imDeutschen: "vor Lachen amBoden liegen". Manchmalauch: *rotfl*
:-) frhlich, glcklich;-)zwinkernd:-(traurig, unzufrieden:-pstreckt die Zunge heraus:-Dsehr freudig-_- gelangweilt, mde8-)Brillentrger:x oder :-*kssen.oO( )an etwas denken, z. B..oO (endlich Ferien)o.Oberrascht8> Herz
Abkrzungen:addy E-Mail-Adresseafk auf Englisch: "away from keyboard", aufDeutsch: der Chatter ist nicht an der Tastaturbrb auf Englisch: "be right back", auf Deutsch: derChatter ist gleich wieder zurckbug- das englische Wort fr Kfer, im Chat meint es
einen Programmierfehler, also wenn der Chat nicht sofunktioniert wie er sollct Chattertreffen: ein reales Treffen eines Channelsoder Chatscu auf Englisch: "see you", auf Deutsch: "Tsch!Bis bald!"cs- Cybersexfaq auf Englisch: "frequently asked questions", aufDeutsch: hufig gestellte Fragen, die als Liste frAnfnger zum Nachlesen zusammengestellt werdenhdl, ild "hab dich lieb" und "ich liebe dich". DasGanze ist noch weiter ausbaubar: z.B. hdgdl "hab
dich ganz doll lieb"hp Homepage (Internetseite einer bestimmtenPerson)ka "keine Ahnung"m/w Frage, ob du mnnlich oder weiblich bist;auch: mow?mom "einen Moment bitte"; auch bekannt: momtel "Moment, ich muss gerade telefonieren!"n8 "Nacht"; oder auch: gn8 "Gute Nacht!"re auf Englisch: "return", auf Deutsch: "Ich binwieder da!". Genauso kannst du schreiben: rehi "Hi!Ich bin wieder da!"rl auf Englisch: "real life", auf Deutsch: "RealesLeben", das "echte Leben", also alles auerhalb desChatsthx auf Englisch: "thanks", auf Deutsch: "Danke"ts- Telefonsexwe Wochenende
www.chatten-ohne-risiko.de
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Sexuelle Gewalt und bergriffe im Chatroom und im Instant Messenger, Luise Treu, Januar 2009
8.2 Literaturliste
Enders, Ursula: Gefangen im Netz Mdchen als Oper und als Tterinnen. In
Betrifft Mdchen 3/2008: Gruscheln oder Gruseln ;-) Mdchen und neue
Medien, S. 111-116, Juventa, Weinheim, 2008.
Enders, Ursula: Click it Tipps gegen sexuellen Missbrauch im Chat.Schweizerische Kriminalprvention, 2006.
Enders, Ursula: Zart war ich, bitter war's Handbuch gegen sexuellen
Missbrauch. Verlag Kiepenheuer & Witsch, Kln, 2. Auflage 2006
Enders, Ursula: Sexueller Missbrauch in den Chatrumen des Internets,
Zartbitter, Kln, www.zartbitter.de, 2004.
JIM-Studie 2007 Jugend, Informatik, (Mulit)Media. Basisuntersuchung zum
Medienumgang 12- bis 19-Jhriger in Deutschland. Medienpdagogischer
Forschungsbund Sdwest, Stuttgart, 2007.
KIM-Studie 2006 - Kinder und Medien, Computer und Internet.
Basisuntersuchung zum Medienumgang 6- bis 13-Jhriger in Deutschland.
Medienpdagogischer Forschungsbund Sdwest, Stuttgart, 2006.
Katzer, Catarina: Tatort Chatroom. In Mit einem Klick zum nchsten Kick
Agression und sexuelle Gewalt im Cyberspace, S. 11-27, mebes und noack,
Kln, 2007.
Katzer, Catarina: Gefahr aus dem Netz Sexuelle Viktimisierung in Internet-
Chatrooms. Deutsches Jugendinstitut, DJI-Thema 2007/08: Tatort Internet
Sexuelle Gewalt in den neuen Medien, www.dji.de, (Zugriff 24.07.2008).
Kerger, Carmen: Knnen wir die Kids berhaupt noch einholen? In Mit einem
Klick zum nchsten Kick Agression und sexuelle Gewalt im Cyberspace, S.
114-119, mebes und noack, Kln, 2007.
Scheu, Nina: Nids im Netz Handy, Internet, TV & Co. Ein Ratgeber der Stiftung
fr Konsumentenschutz, hep verlag ag, Bern, 2008Weber, Antette: Im Chat war er noch so sss. In Mit einem Klick zum nchsten
Kick Agression und sexuelle Gewalt im Cyberspace, S. 48-55, mebes und
noack, Kln, 2007.
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Sexuelle Gewalt und bergriffe im Chatroom und im Instant Messenger, Luise Treu, Januar 2009
8.3 Infobroschren
click it - Tipps gegen sexuellen Missbrauch im Chat. (In zwei Ausgaben: Fr
Kinder und fr Erwachsene) Herausgeberin: Schweizerische Kriminalprvention,
2006, Texte und Idee: Ursula Enders, Zartbitter, e.V., Kln. Als PDF zumDownloaden unter www.skppsc.ch oder gedruckt gratis bei der Kantonspolizei
erhltlich (auch zum Abgeben).
Schau genau Informationsbroschre zur Kampagne der Stadt Zrich gegen
sexuelle Ausbeutung von Kindern und Jugendlichen im Internet, 2008.
Chatten ohne Risiko? Zwischen fettem Grinsen und Cybersex. Eine
Informationsbroschre des Jugendschutz.net Jugendschutz in Telemedien. Als
PDF zum Downloaden und weitere Informationen unter www.chatten-ohne-
risiko.de. Mainz, 3. Auflage 2006.
8.4 Links
Wen-Do Selbstbehauptung und Selbstverteidigung
www.wendo.ch: Website der Vereine Wen-Do Bern, St. Gallen und Zrich
Zum Thema Sicherheit beim Chatten und im Internet
www.security4kids.ch
security4kids ist eine Initiative von Partnern des Bildungswesens, Stellen und
Organisationen sowie privaten Firmen zur Bekmpfung der Online-Kriminalitt.
Sicherheitstipps fr Eltern, Lehrpersonen, Schulen und Jugendliche.
www.fit4chat.ch: