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POLEN & DEUTSCHLANDWirtschaftsbeziehungen zwischen den Nachbarstaaten
Bettina Groß
INHALT
I. Einführung in die Thematik
II. Entwicklung und aktuelle Situation in Polen
III. Handelsbeziehungen
IV. Deutsche Unternehmen in Polen
V. Polnische Unternehmen in Deutschland
VI. Fazit & Ausblick
Bettina Groß Deutsch-Polnische Wirtschaftsbeziehungen 2. Juni 2010
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EINFÜHRUNG IN DIE
THEMATIK
ÜbersichtBedeutung des Deutsch - Polnischen
Verhältnisses
ÜBERSICHT
Deutschland ist Polens wichtigster Handelspartner
Jährlicher Warenaustausch von 60 Mrd. €
13.000 deutsche Unternehmen in Polen
→ starke, dynamische und zukunftsweisende Beziehung zwischen Polen und Deutschland
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HERVORGEHOBENER RANG DES DEUTSCH - POLNISCHEN
VERHÄLTNISSES
lässt sich erklären durch:
Größe beider Staaten
Historische Belastung der bilateralen Beziehung
Neugewichtung der mitgliedsstaatlichen Einflussverteilung innerhalb der EU
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DETERMINANTEN FÜR GUTE ZUSAMMENARBEITPolitische Klima beider StaatenZusammenarbeit auf EU-EbeneRechtsgrundlage für bilaterale Kooperation
Nachbarschaftsvertrag (1991)Beitrittsabkommen (2004)Protokoll über die Förderung und den gegenseitigen Schutz von Kapitalanlagen (2005)
Politische Determinanten
Wirtschaftliche Determinantendie aktuelle Wirtschaftslagestetiges Wirtschaftswachstum PolensAbsinken der Arbeitslosenquote in Polenreger HandelsaustauschAnstieg im Investitions- und Kapitalfluss
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POLENRückblick - Entwicklung -
Aktuelle Situation
RÜCKBLICK
80er Jahre: „Eine Periode andauernder krisenhafter Zustände in nahezu allen Bereichen“
→ Auswirkungen auf politische, ökonomische und soziale Stabilität des Landes
Transformation 1989/90 → Strukturwandel
2008: Rang 7 aller Nationalökonomien der EU
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WIRTSCHAFTSLAGE
Wirtschaftswachstum nach Sektoren:
Industrie: + 3,9 %
Bauwesen: + 11 %
Marktbestimmte Dienstleistungen: + 5,9 %
BIP Wachstum (1995 - 2007) PL
DE
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HANDELS-BEZIEHUNGEN
Polnischer und deutscher Außenhandel
Entwicklung der Beziehungen
Warenstruktur
ALLGEMEIN
Die wirtschaftliche und strukturelle Entwicklung Polens seit Systemwechsel bildet die Grundlage für Handelsbeziehungen zu Deutschland
Seit Transformation: stetiger Anstieg des Handelsvolumens (+ 26,7 Mrd. € in 13 Jahren)
Schwerpunkt des polnischen Außenhandels ist die EU
77,5 % der Exporte und 61,4 % der Importe (in 2008)
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POLNISCHE AUßENHANDELS-
PARTNER
Fokus auf EU-Mitgliedsstaaten,
aber besondere Position Deutschlands
DEUTSCHER AUßENHANDEL
ENTWICKLUNG DES POLNISCHEN AUßENHANDELS
MIT DEUTSCHLAND1992 - 2004
HANDELSVOLUMEN 2008
Deutscher Handel mit Polen
Handelsbilanzsaldo: + 13,9 Mrd. €
Importe aus Polen: + 9 % zum Vorjahr
Exporte nach Polen: + 11 % zum Vorjahr
Deutschland: Handelspartner Nr. 1 für Polen
Polen: Handelspartner Nr. 10 für Deutschland (2009)
2008 Veränderung zum Vorjahr
Deutscher Außenhandel mit Polen (Mrd. €)
Umsatz 66,3 10,10%
Importe 26,2 9%
Exporte 40,1 10,90%
Saldo 13,9 -
Platz auf Handelspartnerliste
11 -
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FINANZKRISE
Einbruch um 17 % in Gesamtausfuhr und 26 % in Gesamteinfuhr
Januar/Februar2010
Veränderung zu Januar/Feb 2009
Polnischer Außenhandel mit Deutschland (Mrd. €)
Umsatz 7,79 -
Importe 3,63 0,60%
Exporte 4,16 1,30%
Saldo 0,53 -
Platz auf Handelspartnerliste
11 -
Auswirkungen der Internationalen Finanzkrise auf den polnischen Außenhandel mit Deutschland
Negatives Saldo in Handelsbilanz 2009
2010: Erneut positive Wachstumsraten (1,3 % Export / 0,6 % Import)
33 % der in die EU exportierten Waren gingen nach DE
→ DE hat auch nach der Krise Vorreiterstellung behaltenBettina Groß Deutsch-Polnische Wirtschaftsbeziehungen 2. Juni 2010
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Polnische Exporte: Maschinen, Fahrzeuge, Haushaltsgeräte, chemische Produkte und Möbel
Polnische Importe: Maschinen, Anlagen, Fahrzeuge, Elektrotechnik, chemische und Kunststofferzeugnisse
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Importe 2007
→ Dt - Platz 1: Teile und Zubehör für KFZ: 840 Mio. €
→ Pl - Platz 1: PKW: 460 Mio. €
Agrar/Lebensmittel Mineralprodukte Chemie Holz/PapierindustrieMetallindustrie Maschinenbau Sonstige
Polnische Einfuhren aus Deutschland (2007)Polnische Ausfuhren nach Deutschland (2007)
WARENSTRUKTUR
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DEUTSCHE UNTERNEHMEN
IN POLENGewerbefreiheit in Polen
Ausländische InvestitionenStruktur der ADI
RÜCKBLICK: UNTERNEHMENS-SITUATION
1989 Einführung der allgemeinen Gewerbefreiheit in Polen → Große Welle von Existenzgründungen
1991: Privatsektor steuert bereits 45 % zum BIP bei und beschäftigt 50 % der polnischen Arbeitnehmer
Heute: 3,8 Mio. polnische Unternehmen (84 % im Privatsektor)
+ 13.474 Deutsche Unternehmen
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VORZÜGE DES STANDORTES
Beachtliche Wachstumsraten (zukünftiges Potenzial → hohe Ertragschancen)
EU-Mitgliedschaft (Einhaltung von vorgesetzten Regeln/Normen; Zugang zu Fördermitteln)
Binnenmarkt mit 38,2 Mio. Einwohner
Geographische Nähe zu Deutschland und anderen wichtigen Exportmärkten (Tschechien)
wettbewerbsfähige Unternehmensbesteuerung
Verfügbarkeit gut ausgebildeter Hochschulabsolventen und qualifizierter Fachkräften
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HERKUNFT DER INVESTITIONEN IN POLEN
EU andere Länder
Deutschland andere EU - Länder
EU Investitionen
Zufluss von ausländischen Direktinvestitionen nach Polen, 2005
PrivatisierungÜbernahmeGreenfield
95 % der deutschen Gesamtinvestitionen sind Greenfield - Investments
INVESTOREN
Schwerpunkte in:
Chemie-/Pharmaindustrie (10 %)
Lebensmittelindustrie (17 %)
Automobilindustrie und Maschinenbau (28 %)
Investition in technologisch fortgeschrittene Produktionsprozesse und Entwicklungstätigkeiten
Auslagerung von Geschäftsprozessen (IT -Bereich)
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ENTWICKLUNG DER DEUTSCHEN DIREKTINVESTITIONEN
8.020 Mio. €
14.186 Mio. €
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DEUTSCHE UNTERNEHMEN IN POLEN
Anzahl der Unternehmen
Stetiges Wachstum der Anzahl deutscher Unternehmen in Polen:
durchschnittlich 710 „neue“ Unternehmen pro Jahr
2003: 34 % aller deutschen Unternehmen in den neuen EU-Ländern in Polen
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IMPAKT AUF DEN ARBEITSMARKT
Beschäftigte in deutschenUnternehmen in Polen
Firmen mit deutscher Kapitalbeteiligung bedeutender Arbeitgeber auf dem polnischen Markt:
2000: Knapp 4,3 % der Beschäftigten des verarbeitenden Gewerbes waren für Unternehmen mit deutscher Beteiligung tätig
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AUSWIRKUNGEN
Durch die:Intensivierung der Handelsbeziehungenzunehmende ausländische InvestitionenDifferenzierung der Industriestrukturen
→ Eröffnung langfristiger Wachstumspotenziale
Möglichkeit im Rahmen dieser Entwicklung weitere Beschäftigungsfelder zu erschließen
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POLNISCHEUNTERNEHMEN
IN DEUTSCHLAND
TätigkeitsfelderBeispielsunternehmen
POLNISCHE UNTERNEHMEN IN DEUTSCHLAND
Klein- und KleinstbetriebeSeit dem EU-Beitritt wanderten immer mehr Unternehmen ins europäische Ausland2006: 9.500 polnische Unternehmen in deutschen Handelsregistern eingetragen2006: Investitionsvolumen von 550 Mio. €80 % im Dienstleistungsbereich
LebensmittelbrancheSektor der fortgeschrittenen Technologien
Räumliche Konzentration in BerlinVerdreifachung der Anzahl polnischer Unternehmen im Laufe des Jahres 2005
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BEISPIEL: ORLEN SA
Mineralölkonzern PKN Orlen S.A.
Markteintritt 2003
Erwerb von 500 Tankstellen - Investition von 140 Mio. €
Heute: 3000 Mitarbeiter an 521 Star-Tankstellen in der Nordhälfte Deutschlands
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FAZIT
ZusammenfassungAusblick
DAS POLNISCH-DEUTSCHE VERHÄLTNIS....
ist eine zukunftsweisende Erfolgsgeschichte
Beispiel für andere EU-Partnerländer
2 Staaten, die sich seit Jahrhunderten feindlich gegenüberstanden
→Annäherung und Verflechtung beider Staaten durch Kooperation auf politischer und wirtschaftlicher Ebene
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Nähe der beiden Staaten nicht ausschließlich politischer Art
Wirtschaftliche Ebene: reger Handels- und Kapitalaustausch
Nicht nur Nachbarn, sondern Kooperationspartner in einem zusammenwachsenden Europa
„Deutschland und Polen führen außergewöhnlich dynamische
Handelsbeziehungen, die zur Strukturänderung der polnischen
Wirtschaft beigetragen haben“
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17.06.2011 : 20-jähriges Bestehen des Nachbarschaftsvertrages
Die überwiegende Mehrheit der Polen sieht in Deutschland kein Feindesland mehr
Nur noch jeder Siebte empfindet „Angst vor dem mächtigen Nachbarn im Westen“
„Wir sind uns einig, dass dieser Vertrag auch weiterhin die
Grundlage für das Verhältnis zwischen den beiden
Ländern bilden solle - Denn er hat sich bewährt“
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ANHANGQuellenverzeichnis
BUCHQUELLEN
Böhm, Volker (2007): Produktionsverlagerungen deutscher Unternehmen nach Polen
1. Auflage, VDM Verlag, Saarbrücken
Jäger, Thomas (2008): Deutschland und Polen
1. Auflage, VS Verlag Für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Kämpfe, Martina (1992): Standortbedingungen für ausländische Investitionen in Polen
1. Auflage, IDW-Verlag, Düsseldorf
Reith, Thomas (1994): Wirtschaftspartner Polen
3. Auflage, Economica Verlag, Bonn
Warchol, Joanna (2008): Squeeze-Out in Deutschland, Polen und übrigen Europa
1.Auflage, Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-Baden
INTERNETQUELLEN
Auswärtiges Amthttp://www.auswaertiges-amt.de/diplo/de/Europa/DeutschlandInEuropa/BilateraleBeziehungen/Polen/DePlStart.html, 01.04.2010
Deutsche Botschaft in Warschauhttp://www.warschau.diplo.de/Vertretung/warschau/de/Startseite.html, 01.04.2010
Botschaft der Republik Polen in Berlinhttp://www.berlin.polemb.net/, 02.04.2010
Deutsch-polnische Industrie und Handelskammerhttp://www.ihk.pl/index.html, 02.04.2010
Deutsche Investitionen in Polen (2004)http://www.ihk.pl/img_upload/files/inwestycje%20niemieckie%20w%20Polsce_NIEM_1.pdf, 12.05.2010
Offizielles Förderportal der Republik Polenhttp://www.poland.gov.pl/index.php?document=3, 02.04.2010
CIA - The World Factbookhttps://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/geos/pl.html, 02.04.2010
Abteilung für Handel und Investitionen (Der Botschaft der Republik Polen in der Bundesrepublik Deutschland)http://www.berlin.trade.gov.pl/de/businessfuehrerpolen, 4.04.2010
Ministry of Economy, Republic of Polandhttp://www.mg.gov.pl/English, 04.04.2010
Ministry of Foreign Affairs, Republic of Polandhttp://www.msz.gov.pl/index.php?document=2, 14.04.2010
Bundesministerium für Politische Bildung (2005): Deutschland und Polenhttp://www.bpb.de/files/EF4HOZ.pdf02.04.2010