Post on 23-Oct-2015
BOGY-Bericht
30.09.2013-11.10.2013
Nicole Hess
Klasse 10a
Staufer-Gymnasium
Erkundungsberuf:
Fotografin
Im
Fotostudio Artfactory
Belchenstraße 7
78054 Villingen-Schwenningen
BOGY vom 30.09.2013 bis 11.10.2013
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Inhaltsverzeichnis:
1. Persönliche Eignung und Neigung S.3
2. Die Suche nach einem Berufserkundungsplatz S.3
3. Informationen zur Erkundungsstelle S.4
3.1 Informatives über Artfactory
3.2 Dienstleistungen
3.3 Personal
4. Ablauf und Formen der Erkundung S.4
4.1 Tagesablauf / Informationen
4.2 Praktische Errungenschaften
5. Zielberuf und Berufsfeld S.9
5.1 Studium des Fotografens
5.1.1 Voraussetzungen
5.1.2 Inhalt des Studiums zum Fotografen
5.2 Benötigte persönliche Eigenschaften
5.3 Verschiedene Aufstiege
5.4 Alternative Möglichkeiten in Richtung Fotograf
6. Arbeitsmarktsituation S.10
7. Persönliches Fazit S.10
7.1 Eindrücke der Berufserkundung
7.2 Vergleich des Resultats mit meinen Erwartungen
7.3 Weitere Berufsorientierendes Vorhaben
Anhang S.13 ff.
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Persönliche Eignung und Neigung
Ich habe mich für den Beruf der Fotografin entschieden, da es mich sehr interessiert, welche
verschiedenen Themenbereiche dieser Beruf umfasst und ob dieser Beruf zu mir passt. Als
Fotografin braucht man sehr viel Kreativität, die man auch zum Ausdruck bringen muss, und
man sollte auf die Wünsche seiner Kunden eingehen können. Es fällt mir leicht auf diese zwei
Kriterien einzugehen und diese auszuüben. Es macht mir Spaß zu fotografieren und diese Fotos
so zu bearbeiten, dass sie gewisse Dinge übermitteln. Man braucht sehr viel Geduld für diesen
Beruf, sowie beim Bearbeiten der Bilder, als auch mit den Kunden. Ebenso braucht man, wie in
allen anderen Berufen auch, Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit und Verantwortungsbereitschaft.
Auch dies sind meine Stärken, die nicht nur in diesem Beruf, sondern auch überall sonst, einen
guten Eindruck machen.
Die Suche nach meinem Erkundungsplatz
Aufgrund meiner Interesse am Fotografieren und der vielen Fragen, die ich zu diesem Beruf
hatte, war für mich schnell klar, dass ich meine Berufserkundung in einem Fotostudio machen
will. Als ich mich im Internet erkundigt hatte, fiel mir direkt das Fotostudio Artfactory in
Villingen-Schwenningen auf. Als ich dort anrief, um mich zu erkundigen, ob ich dort mein
zweiwöchiges Praktikum absolvieren dürfte, sagte mir Herr Wagner, der Chef dieses
Unternehmens, dass ich ihm eine E-Mail mit dem genauem Datum schicken soll (siehe Anhang
S.13-14). Nach einer weiteren E-Mail von Frau Hartwich, seiner Angestellten und meine spätere
Ansprechspartnerin, sollte ich am 26.03.2013 nochmals bei Herr Wagner anrufen, um die
Details zu besprechen. Nach einer halben Stunde rief mich Frau Hartwich an, und teilte mir mit,
dass ich meine Berufserkundung bei ihnen machen kann. Natürlich habe ich mich sehr gefreut,
dass ich einen Einblick in diesen Beruf bekomme und bestenfalls alle meine Fragen beantwortet
werden. Allgemein hatte ich Glück, dass ich bei der ersten Stelle, für die ich mich interessiert
habe, eine Zusage bekommen habe und nicht noch andere Betriebe anfragen musste. Für mich
war es nicht schlimm, dass es kein Bewerbungsgespräch oder eine Bewerbung gab.
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Informationen zur Erkundungsstelle
Das Fotostudio Artfactory in Villingen-Schwenningen gibt es schon seit über 10 Jahren. Es gibt
noch eine zweite Filiale, das rb-Fotostudio, in Konstanz. Der Inhaber dieser beiden Filialen ist
Wolf Wagner. Insgesamt gibt es 3 Mitarbeiter: Einen Chef, eine Angestellte und eine
Auszubildende (siehe Anhang S.14). Es werden wirklich viele Dienstleistungen angeboten.
Dazu gehören Hochzeits-, Portrait-, (auch Pass-, und Bewerbungsbilder) und Babyfotografie.
Ebenso werden Werbefotografie (z.B. Architektur), Foodfotografie und Industriefotografie
angeboten (siehe Anhang S.15-16). Artfactory fertigt auch Imagefilme für kleine Unternehmen
an. Ein ganz normales Shooting läuft ungefähr so ab: Der Kunde macht einen Termin aus,
kommt an diesem Tag ins Fotostudio und bespricht dort was er geplant hat. Dann werden die
Bilder gemacht. Die Bearbeitungszeit der Fotos dauert ungefähr eine bis zwei Wochen. Erst
wenn der Kunde seine Bilder bekommt, bezahlt er.
Ablauf und Formen der Erkundung
An meinem ersten Tag, Montag, der 30. September, war ich um 8.00 Uhr an der Filiale in
Villingen- Schwenningen. Frau Hartwich zeigte mir zuerst das Fotostudio – bestehend aus dem
Arbeitszimmer, der Küche, dem Bad und dem eigentlichen Raum der Fotografie – und danach
erklärte sie mir das Programm Adobe Photoshop CS3, welches ich sehr interessant fand, da man
damit fast alles verändern kann. Ich sollte zuerst Bilder von Reinigungsutensilien einer
internationalen Eismaschinen und Kältetechnik Firma ausschneiden. Als ich damit fertig war,
gab sie mir eine Serie von Bilder von einem Mann mit Gitarre. Ich sollte eine Beauty-Retusche¹
durchführen. Genauer gesagt sollte ich die Augenringe und das Doppelkinn entfernen, dafür
benötigte ich das Clone-Stamp-Tool² von Photoshop, den Hintergrund ,,reinigen“ und Flecken,
sowie sonstigen Schmutz aus dem Bild entfernen. Dies tat ich mit dem Clone-Stamp-Tool und
dem Patch-Tool³. Nach der einstündigen Mittagspause habe ich Frau Hartwich bei einem Baby
Shooting assistiert. Sie erklärte mir, dass man bei Babys keinen Blitz benutzen darf, da man
sonst den Augen des Neugeborenen schadet.
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• Beauty-Retusche¹: Optimierung des Aussehens durch retuschieren der äußerlichen Mengel mit
Photoshop.
• Clone-Stamp-Tool² = Kopierstempel-Werkzeug von Photoshop, kann bestimmte Bereiche kopieren
und einfügen.
• Patch-Tool³ = Ausbessern-Werkzeug von Photoshop, lässt zwei Bereiche miteinander verschmelzen.
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Die Augen haben sich zu dieser Zeit noch nicht vollständig ausgeprägt. Das Fotografieren von
Babys dauert länger und ist insgesamt schwieriger, da man dabei sehr viel Geduld braucht, da
sie nicht immer das machen, was man mit ihnen vorhat. Fotografiert wurde es, in verschiedenen
Positionen, auf einem weißen Schafsfell.
Insgesamt fand ich das Baby Shooting sehr interessant und aufschlussreich, da ich dadurch sehr
viel über das Fotografieren von Babys gelernt hab und jetzt weiß, worauf ich bei so etwas
achten muss. Das Shooting ging bis 17.00 Uhr und mein erster Tag im Fotostudio war
somit auch zu Ende.
Am nächsten Tag habe ich weiterhin die Bilder von dem Mann mit der Gitarre bearbeitet, ich
sollte ihn ,,ausschneiden“, das heißt die Person vom Hintergrund zu entfernen. Nach der
Mittagspause sollte ich noch einen Hochzeitsflyer bearbeiten, dabei ist es wichtig, dass es nicht
gequetscht oder überfüllt aussieht. Natürlich sollte man auch darauf achten, dass der Flyer
ansprechend und professionell aussieht. Auf dem Flyer sind verschiedene Angebote, wie man
einen Fotografen für seine Hochzeit buchen kann. Danach hat mir Frau Hartwich gezeigt, wie
man eine Rechnung für einen Kunden schreibt.
Am Mittwoch sollte ich Fotos von einer Familie mit zwei Kindern bearbeiten. Ich habe eine
Beauty-Retusche durchgeführt, das heißt die Augenringe und Falten weg retuschiert,
Unreinheiten aus der Haut entfernt und, wenn es nötig war, das Gesicht des kleinen Mädchens
von einem anderen Bild in dieses Bild eingefügt, da sie weggeschaut hat oder die Augen zu
hatte, und die Bilder zurechtgeschnitten. Gegen 15.00 Uhr ließ sich ein Pärchen im Dirndl und
Lederhose fotografieren. Bei Pärchenshootings, erklärte mir Frau Hartwich, muss man
besonders darauf achten, dass das Haarlicht⁴ stimmt. Bei stark unterschiedlichen Haarlängen, so
wie bei diesem Pärchen, ist es wichtig, dass die Leuchte abgedeckt ist, da es sonst zu sehr glänzt
und somit verschwimmt. Wenn es richtig eingestellt ist, glänzen die Haare etwas. Die Helligkeit
spielt dabei auch eine große Rolle. Man muss es genau anpassen, damit nichts überbelichtet
oder unterbelichtet ist. Die Softbox⁵ darf nicht zu hell sein, da sonst das ganze Bild zu hell
wirkt, aber auch die Multiblitz-Lampe⁶ muss passend eingestellt sein, da ihr Blitz sonst das
ganze Bild überbelichtet.
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• Haarlicht⁴: Auch Gegenlichtlampe genannt, sorgt für die Beleuchtung von oben.
• Softbox⁵: Hauptlicht, sorgt für die Beleuchtung von vorne.
• Multiblitz-Lampe⁶: Aufhelllicht, schwächer als das Hauptlicht, sorgt außerdem für den Blitz.
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Die Hintergrund-Lampe ist dazu da, dass der Hintergrund ausreichend belichtet ist. Man
kann einstellen, ob der Verlauf punktförmig oder durchgehend ist.
Nach dem Feiertag fing ich am Freitag um 8.00 Uhr wieder im Fotostudio an. Bis die
nächste Kundin gegen 10.00 Uhr im Fotostudio eintraf, bearbeitete ich weiter die Bilder
der Familie mit den zwei Kindern. Es war ein Einzelshooting einer jungen Frau. Sie wurde
in verschiedenen Outfits und Posen fotografiert. Ich half Frau Hartwich bei den diesmal
verschiedenen Lichteinstellungen und musste drauf achten, dass nichts im Bild steht. Auch
hier war die Einstellung des Lichtes wieder wichtig. Nach der Mittagspause kam diesmal
ein älteres Pärchen für ein Shooting ins Fotostudio. Diesmal waren es nicht so viele Posen,
dafür aber mehrere Outfits. Die Softbox strahlte das Pärchen von der Seite an und die
Hintergrundlampe war so eingestellt, dass der Verlauf durchgehend ist. Die
Haarlichtlampe war abgedeckt.
Am Montag, dem 7. Oktober, habe ich wieder die Fotos der Familie bearbeitet. Als ich mit
der kompletten Serie fertig war, sollte ich eine Rechnung, mit den Daten, die mir Frau
Hartwich zuvor gegeben hatte, dafür anfertigen. Nach der Mittagspause sollte ich eine
PowerPoint Präsentation für die Kältetechnik Firma ,,Kälte Rudi‘‘ gestalten. Ich habe Fotos
der Produkte (z.B. Eismaschinen) und der Angestellten eingefügt und sollte manches
daran ändern. Ebenso habe ich einen Text über ihr 50-jähriges Jubiläum geschrieben und
ein Logo davon eingefügt.
Am Tag darauf habe ich mit der Bearbeitung der Bilder von dem älteren Pärchen
angefangen. Vor allem musste ich darauf achten, die Falten nicht vollständig zu entfernen,
da es sonst zu unnatürlich aussieht und die Leute sich selbst nicht wieder erkennen
würden. Auch sollte ich die Spiegelungen des Lichtes aus der Brille des Manns entfernen.
Dies tat ich mit dem Clone-Stamp-Tool bei Photoshop. Frau Hartwich erklärte mir, dass
man sonst die Augen nicht vollständig sehen und es unprofessionell aussehen würde. Die
Augen der Frau sollte ich ,,strahlender‘‘ machen. Ich benutzte dafür das Dodge-Tool⁷ und
fuhr damit über die Iris, damit die Augen heller werden. Mit dem Burn-Tool⁸ fuhr ich über
den Rand der Iris um ihn dunkler zu machen. Nach der Mittagspause zeigte mir Frau
Hartwich, wie man einen Gegenstand richtig beleuchtet (siehe Anhang S.16).
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• Dodge-Tool⁷ = Abwedler-Werkzeug von Photoshop, kann Bereiche abdunkeln.
• Burn-Tool⁸ = Nachbelichter-Werkzeug von Photoshop, kann bestimmte Bereiche aufhellen.
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Zuerst sollte man beachten, dass der Untergrund, auf dem der Gegenstand, den man
beleuchten will (in diesem Fall ein spiegelnder Kerzenständer mit einer roten Kerze),
steht, ungefähr einen Meter vom Hintergrund entfernt ist. Damit sich im Kerzenständer
keine anderen Sachen spiegeln, kann man ihn in einer Blackbox⁹ fotografieren. Die
Lichtkante in der Spiegelung muss durchgängig sein, sie darf nicht zwischen drin
unterbrochen sein. Damit die Rundungen richtig dargestellt werden, muss man den
Kerzenständer von verschiedenen Seiten beleuchten. Ebenso braucht man eine genormte
Farbtemperatur¹⁰, ich habe das Normlicht D65/50¹¹ benutzt. Als nächstes muss man sich
entscheiden, ob man ein Hoch-, oder Querformat braucht. Ich habe mich für ein
Hochformat entschieden, da dort der Kerzenständer besser drauf passt. Außerdem muss
man sich noch für eine passende Perspektive entscheiden. Perspektivisch ist es dann,
wenn man es schräg von oben, unten oder einer Seite fotografiert. Realistisch, ist es dann,
wenn die Kamera die gleiche Höhe wie der Gegenstand hat und sie nicht gekippt ist. Dann
ist der Chip in der Kamera gerade und somit ist alles auf dem Bild gleich groß. Würde man
einen Gegenstand perspektivisch fotografieren, zum Beispiel von oben, wäre der
Gegenstand oben größer als unten. In diesem Fall habe ich mich für die realistische
Perspektive entschieden. Nach der Softbox und der Hintergrundlampe kommt noch die
Gegenlichtlampe hinzu, damit eine Struktur entsteht. Nachdem wir ein passendes und
besonders gut beleuchtetes Bild von dem Kerzenständer gemacht haben, zeigte mir Frau
Hartwich, wie man etwas Eckiges vorteilhaft beleuchten kann. Zu dieser Gelegenheit
nahmen wir eine weiße, eckige Zuckerdose (siehe Anhang S.17). Wieder war es ein
Hochformat, aber diesmal habe ich mich für die perspektivische Sichtweise entschieden.
Dieses Mal mussten die Seiten verschieden beleuchtet werden, da sonst keine Trennung
der Seiten bestehen würde und der Gegenstand keine Ecken und Kanten mehr hätte.
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• Blackbox⁹: Wird um einen Gegenstand gesetzt, damit der Hintergrund einfarbig ist und sich nichts spiegelt
o.Ä.
• genormte Farbtemperatur ¹⁰: Helligkeit muss gleich sein, damit die Farbe des Gegenstands ebenfalls gleich
aussieht wie im Realen Zustand.
• Normlicht D65/50¹¹: definiertes Farbspektrum von 6504 Kelvin (entspricht ungefähr dem Tageslicht)
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Da ich es perspektivisch fotografiert habe, sieht man stürzende Linien¹² auf dem Bild.
Nachdem wir auch davon ein passendes Bild hatten, machte ich mich an die Arbeit und
bearbeitete diese Bilder so, dass man den Rest der übrig gebliebenen Spiegelungen im
Kerzenständer nicht mehr bemerkte (siehe Anhang S.16). Ebenso entfernte ich den
Hocker, auf dem die beiden Gegenstände standen. Da ich an diesem Tag mit der
Bearbeitung des Kerzenständers und der Zuckerdose fertig wurde, machte ich an der
Bearbeitung des älteren Pärchens weiter. Ich führte die gleiche Tätigung durch wie am
vorigen Tag.
Am Donnerstag stand mein erstes eigenes Fotoshooting an. Ich sollte mir ein Model
suchen, von dem ich Bilder mit verschiedenen Einstellungen in verschiedenen Positionen
machte. Zuerst machte ich Bilder von ihr im Liegen (siehe Anhang S.18). Ich habe sie
schräg von oben fotografiert. Die Hintergrundbeleuchtung verlief durchgehend und die
Softbox stand auf der rechten Seite. Als nächstes habe ich Bilder von ihr auf einem Stuhl
gemacht (siehe Anhang S.18). Diesmal stand die Softbox direkt neben der Kamera. Als
nächstes habe ich geübt, wie man Bewerbungsfotos fabriziert (Siehe Anhang S.19). Diese
fotografiert man nur bis zur Brust, außerdem ist eine schräge und aufrechte Sitzhaltung
angebracht. Auch sollte man darauf achten, dass die Person auf dem Foto lächelt und
nichts verrutscht oder verdreht ist (z.B. Haare, Kette, Träger vom Oberteil). Ein
Bewerbungsfoto soll ja schließlich ansprechend und auffallend sein. Ebenso erläuterte mir
Frau Hartwich, dass das Bewerbungsfoto von Beruf zu Beruf differierend sein kann. Bei
kreativen Berufen (wie z.B. als Fotograf) kann das Bewerbungsfoto sehr ausgefallen und
einfallsreich sein. Danach klärte sie mich auf, wie man ein biometrisches Passfoto macht
(siehe Anhang S.19). Die Beleuchtung muss genau von vorne sein, jedoch braucht man die
richtige Beleuchtung. Der Hintergrund und das Gesicht müssen klar voneinander
abgetrennt sein und dürfen nicht ineinander verlaufen. Jedoch muss der Hintergrund weiß
und das Gesicht muss in der Mitte sein. Beide Gesichtshälften müssen auf der gleichen
Höhe sein und brauchen die gleiche Beleuchtung. Gleichermaßen muss das Kinn leicht
angehoben sein und die Person sollte nicht lächeln. Auf diese Kriterien muss man bei
biometrischen Passbildern besonders achten.
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• stürzende Linien¹²: Bei einer perspektivischen Kameraeinstellung sind die Linien und Kanten eines
Gegenstandes nicht parallel zueinander.
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Insgesamt hat mir das Shooting sehr gut gefallen, da ich viele neue Eindrücke und
Erfahrungen sammeln konnte und ich viel über das Fotografieren von Personen gelernt
habe.
Am letzten Tag meiner Berufserkundung habe ich mich mit den Bildern vom Vortag
befasst. Die Bilder im Liegen und im Sitzen haben am meisten Zeit gebraucht, da ich sehr
viel im Hintergrund bearbeiten musste. Bei manchen Bildern musste ich die Lampen
rausschneiden und den Übergang vom Boden zur Wand herausnehmen. Vor allen Dingen
habe ich eine Beauty Retusche durchgeführt und ihre Augen etwas aufgehellt. Bei den
Bewerbungsbildern habe ich ein passendes Deckblatt dazu entworfen und das Bild
ausgeschnitten und einmal, in schwarz-weiß, in den Hintergrund miteingearbeitet und
einmal, in Farbe, gut sichtbar neben ihren Namen gesetzt. Bei den biometrischen
Passbildern hatte ich die wenigste Arbeit. Sofern es nötig war, habe ich den Hintergrund
gereinigt und eine Beauty-Retusche durchgeführt. Mehr konnte man an diesen Bildern
nicht ändern, da sie sonst nicht mehr gültig wären. Am Ende bedankte ich mich bei Frau
Hartwich für die vielen Informationen und Erfahrungen während des Praktikums und
verließ schon gegen 15.00 Uhr das Fotostudio, da ich noch einen Arzttermin hatte.
Zielberuf und Berufsfeld
Für den Beruf des Fotografens gibt es viele Verdienstmöglichkeiten. Bestenfalls sollte man
jedoch Abitur haben. Außerdem braucht man dafür vor allem Kreativität, aber auch technisches
Verständnis. Man kann eine Ausbildung oder ein Studium absolvieren. Beides dauert 3 Jahre,
d.h. 6 Semester. Bei einer Ausbildung verdient man im ersten Jahr ca. 270€ monatlich, im
zweiten Jahr ca. 290€ und im dritten Jahr ca. 305€. Dennoch verdient man höchstens 400€
in der Ausbildung. Ein Angestellter hingegen, verdient bis zu 1000€ netto im Monat. Bei
einem Studium ist die Zahl der Studienplätze sehr gering, daher muss man eine
Aufnahmeprüfung absolvieren. In den ersten Semestern geht es hauptsächlich um
Portraitfotografie und um die Wirkung von Licht und Schatten. Danach macht man sich
mit der fotografischen Bildsprache und dem Mediendesign vertraut. Nach dem Studium
kann man noch seinen Meister machen oder sich zum Berufsschullehrer weiterbilden.
Aber das Wichtigste ist, dass die Bilder den Kunden gefallen müssen.
Als Fotograf/-in hat man mehrere Alternativen, seinen Beruf zu wechseln, jedoch in der
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gleichen Branche zu bleiben. Dazu gehören: Mediengestalter, Webdesigner, die
fotografische Leitung bei Versandkatalogen oder großen Firmen, und natürlich auch die
Fotoredaktion in Magazinen oder Zeitschriften übernehmen.
Arbeitsmarktsituation
Der Arbeitsmarkt ist von diesem Beruf regelrecht überflutet. Die meisten Fotografen/
Fotografinnen arbeiten auf selbstständiger Basis. Jedoch gibt es immer mehr, die die gleiche
Idee hatten. Wer jetzt nicht gegen die Konkurrenz verlieren will, muss immer mehr, schneller
und für weniger Geld arbeiten, als je zuvor. Wer das Fotografieren zu seinem Hauptberuf
machen möchte, muss mit sehr wenig Geld auskommen. Zwar ist die Nachfrage nach guten
Bildern noch sehr hoch, jedoch ist es zum einen die Konkurrenz, die dagegen spricht, und zum
anderen gibt es immer weniger Leute, die für gute Bilder viel Geld ausgeben wollen. Das Gute
an diesem Beruf ist, dass der Arbeitsmarkt international ist. Als Fotograf/-in könnte man
theoretisch auf der ganzen Welt arbeiten. Wobei man darauf achten sollte, dass man sein
Fotostudio, wenn man selbstständig arbeitet, nicht gerade in Großstädten aufmacht, da es dort
meistens schon zu viele gibt. Lieber sollte man versuchen, in kleineren Städten, in denen es
wenige bis gar keine Studios gibt, selbstständig zu werden. Wer trotzdem nicht auf die
Fotografie in Großstädten verzichten will, sollte sich fest anstellen lassen. Kurz gesagt hat
dieser Beruf Zukunft, dennoch gibt es immer mehr arbeitslose Fotografen, die nur auf eine
Gelegenheit warten, wieder anzufangen (siehe Anhang S.19).
Persönliches Fazit
Allgemein hat mir die Berufserkundung im Fotostudio in Villingen-Schwenningen viele Fragen
und Erwartungen beantwortet. Außerdem habe ich viel dazu gelernt, was ich davor noch nicht
wusste und ich habe sehr viel über die Schwierigkeiten des Berufs gelernt. Meiner Meinung
nach sitzt man in diesem Beruf zu viel am Computer, da die Hauptaufgabe eines Fotografens
das Bearbeiten von Bildern ist. Meine Erwartungen von diesem Beruf, nämlich dass man
hauptsächlich fotografiert, haben sich nicht erfüllt. Auch dass man als Fotograf/-in dann
arbeiten muss, wenn andere frei haben, war mir davor nicht bewusst. Auch die Frage, ob dieser
Beruf zu mir passt, hat sich im Laufe der zwei Wochen wie von selbst beantwortet. Zwar macht
es mir Spaß zu fotografieren, und auch auf die Wünsche der Kunden einzugehen, jedoch ist mir
die Bearbeitungszeit einfach zu lang und lohnt sich für das Geld, das man dafür bekommt, nicht.
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Wiederfinden kann ich mich in diesem Beruf jedoch nicht, da es meinen Interessen nicht
entspricht. Ich werde daher nun nach einem anderen Beruf schauen, der mir mehr Spaß macht
und meine Kriterien erfüllt.
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Glossar
Beauty-Retusche: Optimierung des Aussehens durch retuschieren der äußerlichen Mengel
mit Photoshop.
Blackbox: Wird um einen Gegenstand gesetzt, damit der Hintergrund einfarbig ist und sich
nichts im Gegenstand spiegelt o.ä.
Burn-Tool = Nachbelichter-Werkzeug von Photoshop, kann bestimmte Bereiche aufhellen.
Clone-Stamp-Tool = Kopierstempel-Werkzeug von Photoshop, kann bestimmte Bereiche
kopieren und einfügen.
Dodge-Tool = Abwedler-Werkzeug von Photoshop, kann Bereiche abdunkeln.
genormte Farbtemperatur: Helligkeit muss gleich sein, damit die Farbe des Gegenstands
ebenfalls gleich aussieht wie im Realen Zustand.
Haarlicht: Auch Gegenlichtlampe genannt, sorgt für die Beleuchtung von oben.
Multiblitz-Lampe: Aufhelllicht, schwächer als das Hauptlicht, sorgt außerdem für den
Blitz.
Normlicht D65/50: definiertes Farbspektrum von 6504 Kelvin (entspricht ungefähr dem
Tageslicht).
Patch-Tool = Ausbessern-Werkzeug von Photoshop, lässt zwei Bereiche miteinander
verschmelzen.
Softbox: Hauptlicht, sorgt für die Beleuchtung von vorne.
stürzende Linien: Bei einer perspektivischen Kameraeinstellung sind die Linien und Kanten
eines Gegenstandes nicht parallel zueinander.
Quellen:
Beschäftigten- und Arbeitslosen-Statistik der Bundesagentur für Arbeit (IAB
Forschungsgruppe Berufliche Arbeitsmärkte):
http://www.google.de/imgres?newwindow=1&sa=X&biw=1920&bih=947&tbm=isch&tbni
d=xDsPOIm7fbE-CM:&imgrefurl=http://www.ulmato.de/fotograf.asp&docid=UgMDyBS-
2fCdhM&imgurl=http://www.ulmato.de/shared/image/jobs/fotographen.gif&w=470&h=276
&ei=X_J0UouDAcLetAaZmIDgAg&zoom=1&iact=rc&dur=359&page=1&tbnh=143&tbn
w=244&start=0&ndsp=56&ved=1t:429,r:9,s:0,i:109&tx=150&ty=63
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Arbeitsmarktsituation: http://www.sueddeutsche.de/karriere/arbeitsmarkt-erst-die-idee-
dann-der-auftrag-1.569355
Fotos: http://www.artwagner.de/
Anhang:
E-Mail an Herr Wagner:
Gesendet: Mittwoch, 20. März 2013 um 18:40 Uhr
Von: "Nicole Hess"
An: Wolfgang Wagner
Betreff: Artfactory - Fotostudio in Villingen-Schwenningen, Konstanz und Zürich: Berufserkundung
Dies ist eine Mailanfrage via http://www.artwagner.de/ von:
Nicole Hess
Sehr geehrter Herr Wagner,
Da ich davon ausgehe, dass meine erste Email nicht gesendet wurde, versuche ich es erneut.
Wie schon am Telefon erwähnt, wollte ich mich erkundigen ob es möglich wäre, bei ihnen in ihrem Fotostudio
eine Berufserkundung vom 30. September bis 11. Oktober machen zu können. Mich interessiert der Beruf als
Fotografin sehr, da es mir viel Freude bereitet und ich deswegen auch in meiner Freizeit sehr viel und gerne
fotografiere. Ausserdem habe interesse daran, in die verschiedenen Bereiche des Fotografierens hinein
zuschauen und diese auszuprobieren.
Es würde mich freuen, mich bei einem persönlichen Gespräch vorstellen zu dürfen. Ich bitte um Rückruf unter
der Nummer oder unter meiner Email Adresse.
MfG Nicole Hess
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Anwort von Frau Hartwich
Sehr geehrte Frau Hess,
vielen Dank für Ihre Anfrage.
Handelt es sich um das Studio in Konstanz oder in VS-Schwenningen?
Sollten Sie das Studio in Konstanz meinen, spricht eigentlich nichts dagegen, dass Sie diese 2 Wochen zu uns
kommen.
Nächste Woche befindet sich Herr Wagner in Konstanz im Studio, rufen Sie ihn Anfang nächste Woche unter
Nummer an und vereinbaren einen Termin mit ihm.
Mit kreativen Grüßen
i.A. Julia Hartwich
Mit kreativen Grüßen
Wolf Wagner
Member of Professional Imagers Club
--
Artfactory
Wolf Wagner
Artfactory Team
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Verschiedene Dienstleistungen
Hochzeitsfotografie
Foodfotografie
Werbe-, und Industriefotografie
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Babyfotografie
Beleuchtungstechniken
Kerzenständer Richtig beleuchtet und Kerzenständer falsch beleuchtet und
bearbeitet. unbearbeitet.
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Zuckerdose richtig beleuchtet und Zuckerdose falsch beleuchtet und
bearbeitet. unbearbeitet.
Verschiedene Lampen
Vorne links: Softbox
Hinten links: Haarlicht/ Gegenlichtlampe
Vorne rechts: Multiblitz
Hinten rechts: Hintergrundlampe
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Fotostudio von Innen
Eigenes Fotoshooting
Im Liegen Im Sitzen
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Deckblatt einer Bewerbung Biometrisches Passbild
Statistik der Fotografie