Post on 04-Sep-2019
Vortrag bei Pflegesymposium Altersmedizin am9.10.2014,
Uwe Manns
Aggressionen: verbal, gegenGegenstände, gegen andere Sehr viele Menschen mit
Demenz durchlebenPhasen, in denen SieAggressionen zeigen Aggressionen sind in der
Regel Reaktionen auf dieUmgebung, die man oftim Vorfeld erkennt
Medikamentös: Keine Wunderpille Risperidon Antidepressiva
In Leitlinien zuerst allenicht-medikamentösenTherapien angezeigt!
Wann entstehen AggressionenZu Beginn einer Demenz
oft Beschuldigungen,Drohungen, dann auchselten harte tätlicheAggressionen
In einer späten Phase derDemenz oft abwehrendAggressive Reaktionen Oft heftig, ungezielt Kurze Dauer Als direkte Reaktion bei
Unverständnis oder alsAblehnung
Aggression oft als Ersatzverbaler Möglichkeiten
Stadium 1 Mangelhafte /unglücklicheOrientierung
Merken die Defizite, leugnen sie (witzig oderaggressiv), leugnen Gefühle, sind angespanntund auf Formales bedacht
Stadium 2 Zeitverwirrt Sind deutlich desorientiert, sind gefühlsbetont,oft entspannt, singen / tanzen – in Krisenmüssen sie z.B. Kinder von der Schule abholen
Stadium 3 Sich wiederholendeBewegungen
Sind sehr in sich zurückgezogen, kaumKontakt möglich, „Arbeiten“ oder „Stören“ohne dass man erkennt, in welcher Zeit u.Realität sie sind, Sprache nur noch teilweise
Stadium 4 Vegetieren Sie sind oft bettlägerig, kaum noch zuerreichen – bei Versorgung oft abwehrendaggressiv, panisch
Resignation, Verniedlichen,GegenangriffErkennt ein Mensch, dass er in Gefahr kommt, dass
andere seine Fehler bemerken, hat er dreiMöglichkeiten zu reagieren Resignation: Ja, tut mir leid - Rückzug, vermeiden,
Niedergeschlagen / Depression Verniedlichen: Witze, Redensarten – Misstrauen,
Verfolgungsideen als Folge Gegenangriff: Den anderen eines Fehlers
beschuldigen, Zur Not auch Drohungen, letztendlichauch Tätlichkeiten
Persönlichkeit und AggressionMenschen mit Aggression
als Bewältigungsstrategieim gesamten Leben,werden noch öfter mitAggression in der Demenzreagieren.
Menschen mitFührungsposition in derBiografie fürchtenGesichtsverlust viel stärker
Eine der dreiVerteidigungsmechanismen wird jeder Mensch mitDemenz anwendenmüssen! Aggression ist kaum
Persönlichkeits-veränderung, viel mehrReaktion auf ungeeigneteUmwelt / Personen
Demenzformen und AggressionenFrontotemporaleDemenzen (LB-D.) Alkoholbedingte Demenzen
Häufig mit Enthemmung Fehlen der Norme und Werte Fehlendes
Unrechtsbewusstsein
Oft Tätlichkeiten
Oft mit starker Affektlabilität Schwer einzuschätzen Schnelles Schwanken mit
Enthemmung: weinerlich zuaggressiv…
1. Betrug – um zu beruhigen2. Entmächtigung vorhandener
Kompetenzen3. Infantilisierung – „Sie waren
heute brav“4. Einschüchterung5. Etikettierung – „die ist ja dement“6. Stigmatisierung – behandeln wie
etwas ekelhaftes7. Überholen – das Tempo der
Arbeit nicht persongemäßanpassen
8. Invalidierung – Gefühle nichtwertschätzen
9. Isolieren – „nur die Fitten zumAusflug“…
10. Zum Objekt machen –emotionslose und kalte, aber„handwerklich richtige“(schulische?) Pflege
11. Ignorieren – z.B. Gespräch mitAng. während Kontakt
12. Zwang – z.B. zum Essen,Medikamente
13. (sich) Entziehen –an weinenderFrau vorbeigehen
14. Anklagen – Person für ihr„Versagen“ beschimpfen
15. Massiv unterbrechen –Radio ausund zu WC führen
16. Lächerlich machen – z.B. überProblemverhalten
17. Verächtlich abwerten – einerPerson sagen, sie sei z.B. eineSchande
18. Mystifizieren – „Sie wollen jetztzu Bett gehen“
Einstellungen zur DeeskalationZiel: Stärken der Person Erwartungen
Eine gestärkte und sich wohlfühlende Person reagiertweniger oft und wenigerheftig mit Aggressionen
Erwarten Sie nichts, freuen Siesich über jedes Bisschen, dassheute klappt!
Ziel der Aggression bin nicht ich, sondern derVerlust / die Trauer über die Krankheit, dasverlorene Selbstbild!
Anerkennen:Anerkennen: Der demente Mensch wird als Person anerkannt, dies kann verbalDer demente Mensch wird als Person anerkannt, dies kann verbal (z.B. jemanden gr(z.B. jemanden grüßüßen) oderen) odernonverbal (z.B. durch Blickkontakt) zum Ausdruck gebracht werdennonverbal (z.B. durch Blickkontakt) zum Ausdruck gebracht werden..Verhandeln:Verhandeln: Der demente Mensch wird direkt nach seinen WDer demente Mensch wird direkt nach seinen Wüünschen und Bednschen und Bedüürfnissen gefragt und dieserfnissen gefragt und diesewerden im Betreuungsalltag berwerden im Betreuungsalltag berüücksichtigt.cksichtigt.Zusammenarbeiten:Zusammenarbeiten: Der demente Mensch erhDer demente Mensch erhäält die Mlt die Mööglichkeit, sich aktiv an der Pflege undglichkeit, sich aktiv an der Pflege undAlltagsbeschAlltagsbeschääftigungen zu beteiligen (z.B. Haushaltsarbeiten, Kftigungen zu beteiligen (z.B. Haushaltsarbeiten, Köörperpflege).rperpflege).Spielen:Spielen: Der demente Mensch hat die MDer demente Mensch hat die Mööglichkeit, anglichkeit, an nicht zielgerichteten Aktivitnicht zielgerichteten Aktivitäätenten teilzunehmen, die dieteilzunehmen, die dieSpontaneitSpontaneitäät und den Selbstausdruck ft und den Selbstausdruck föördern.rdern.Timalation:Timalation: Interaktionen mit Hilfe von AktivitInteraktionen mit Hilfe von Aktivitääten, welche die Sinne ansprechen (z.B. Massage,ten, welche die Sinne ansprechen (z.B. Massage,Aromatherapie).Aromatherapie).Feiern:Feiern: Interaktion, bei der in geselliger Stimmung ein GefInteraktion, bei der in geselliger Stimmung ein Gefüühl der Nhl der Näähe und Gleichheit zwischen Betreutenhe und Gleichheit zwischen Betreutenund Betreuern aufkommt.und Betreuern aufkommt.Entspannen:Entspannen: Demente Menschen kDemente Menschen köönnen oft nur in Gesellschaft oder bei Knnen oft nur in Gesellschaft oder bei Köörperkontakt entspannen.rperkontakt entspannen.
Drei weitere Interaktionsformen sind psychotherapeutisch ausgeriDrei weitere Interaktionsformen sind psychotherapeutisch ausgerichtet. Dazu zchtet. Dazu zäählen:hlen:Validation:Validation: Die subjektive RealitDie subjektive Realitäät und die Geft und die Gefüühle einer Person werden anerkannt und die Kommunikationhle einer Person werden anerkannt und die Kommunikationfindet auf der Geffindet auf der Gefüühlsebene statt.hlsebene statt.Halten:Halten: Das Schaffen einer AtmosphDas Schaffen einer Atmosphääre, die einer Person den Halt und die Sicherheit bietet, auch nere, die einer Person den Halt und die Sicherheit bietet, auch negativegativeEmotionen auszudrEmotionen auszudrüücken.cken.Erleichtern:Erleichtern: Handlungen einer dementen Person unterstHandlungen einer dementen Person unterstüützen, aber nur soweit, wie es notwendig ist.tzen, aber nur soweit, wie es notwendig ist.
Gesprächstechniken der Validation Extreme erfragen Helfen, Sich das Gegenteil vorzustellenWer, Wie, Was; nicht: Wieso, weshalb, warum Gefühl ansprechen Stimme, Haltung , Ausdruck Spiegeln
Selbstpflege Zentrieren Supervision Fallbesprechung Kenntnisse Überwältigungstechniken Sicherheitsmechanismen Ohne Zweifel in Situation gehen: Wie weit gehe ich,
wann darf und werde ich die Aktion abbrechen? Sicherheit durch Arbeitgeber: voller Schutz in der
Haftung / Versicherung etc.