Post on 06-Aug-2019
Notfallmedizin für Hundund Katze
Sofortmaßnahmen und sichere Aufarbeitung
Herausgegeben von
Nadja Sigrist
Unter Mitarbeit von
Katja-Nicole Adamik, Marcel Aumann,
Elise Boller, Manuel Boller, J. Corinna Eule,
Daniel J. Fletcher, Franck Forterre,
Thierry Francey, Esther Haßdenteufel,
Rahel Jud Schefer, Sebastian Knell,
Alan Kovacevic, Silvia Rüfenacht,
Laura Ruys, Ariane Schweighauser,
Martina Stirn, Axel Wehrend
176 Abbildungen
Enke Verlag · Stuttgart
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© 2017 Enke Verlag in Georg Thieme Verlag KGRüdigerstr. 1470469 StuttgartDeutschland
www.enke.de
Printed in Germany
Satz: L42 AG, BerlinUmschlaggestaltung: Thieme VerlagsgruppeZeichnungen: Angelika Brauner, HohenpeißenbergDruck: Westermann Druck Zwickau GmbH
DOI 10.1055/b-004-129 977
ISBN 978-3-13-205281-9 1 2 3 4 5 6
Auch erhältlich als E-Book:eISBN (PDF) 978-3-13-205291-8eISBN (epub) 978-3-13-205381-6
Wichtiger Hinweis:Wie jede Wissenschaft ist die Veteri-närmedizin ständigen Entwicklungen unterworfen. For-schung und klinische Erfahrung erweitern unsere Erkennt-nisse, insbesondere was Behandlung und medikamentöseTherapie anbelangt. Soweit in diesem Werk eine Dosierungoder eine Applikation erwähnt wird, darf der Leser zwar da-rauf vertrauen, dass Autoren, Herausgeber und Verlag gro-ße Sorgfalt darauf verwandt haben, dass diese Angabedem Wissensstand bei Fertigstellung des Werkes ent-spricht.Für Angaben über Dosierungsanweisungen und Applikati-onsformen kann vom Verlag jedoch keine Gewähr über-nommen werden. Jeder Benutzer ist angehalten, durchsorgfältige Prüfung der Beipackzettel der verwendeten Prä-parate und gegebenenfalls nach Konsultation eines Spezia-listen festzustellen, ob die dort gegebene Empfehlung fürDosierungen oder die Beachtung von Kontraindikationengegenüber der Angabe in diesem Buch abweicht. Eine sol-che Prüfung ist besonders wichtig bei selten verwendetenPräparaten oder solchen, die neu auf den Markt gebrachtworden sind. Jede Dosierung oder Applikation erfolgtauf eigene Gefahr des Benutzers. Autoren und Verlagappellieren an jeden Benutzer, ihm etwa auffallende Unge-nauigkeiten dem Verlag mitzuteilen.Vor der Anwendung bei Tieren, die der Lebensmittelgewin-nung dienen, ist auf die in den einzelnen deutschsprachi-gen Ländern unterschiedlichen Zulassungen und Anwen-dungsbeschränkungen zu achten.
Geschützte Warennamen (Warenzeichen ®) werden nichtimmer besonders kenntlich gemacht. Aus dem Fehleneines solchen Hinweises kann also nicht geschlossen wer-den, dass es sich um einen freien Warennamen handelt.
Das Werk, einschließlich aller seiner Teile, ist urheberrecht-lich geschützt. Jede Verwendung außerhalb der engenGrenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmungdes Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesonderefür Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungenoder die Einspeicherung und Verarbeitung in elektro-nischen Systemen.
Vorwort
Die Idee für dieses Buch ist im Rahmen meiner Tä-tigkeit als Betreuerin von Studierenden und In-terns im Notfalldienst sowie unzähligen Semina-ren und Workshops zum Thema schon vor einigenJahren entstanden – nun ist zusammen mit demEnke Verlag und den Koautoren in kurzer Zeitdoch noch ein Buch daraus geworden!
Die veterinärmedizinische Notfallmedizin ist einsich schnell entwickelndes Gebiet mit immer hö-heren Ansprüchen. Obwohl die Notfallmedizin imStudium an den meisten Universitäten grob ver-nachlässigt wird, ist die Behandlung von Notfall-patienten ein wichtiger Bestandteil der täglichenArbeit einer praktischen Kleintierärztin. Als inter-disziplinäres Gebiet wird von der Notfall-Tierärz-tin erwartet, auf allen Gebieten der Veterinärme-dizin sowohl Grundlagen als auch spezifischesWissen sofort und routinemäßig abrufen und an-wenden zu können.
Dabei sind die Grundlagen der Notfallmedizineigentlich ganz einfach und in Kombination mitetwas klinischer Erfahrung, problemlos zu erler-nen! Das ABC der Notfallmedizin erlaubt es, prak-tisch jeden Patienten unabhängig von der Ursachezu stabilisieren. Den Kapiteln Atmung und Kreis-lauf ist deshalb ein großer Teil dieses Buchs ge-widmet und auch die spezifischen Kapitel konzen-trieren sich primär auf die Stabilisation des Patien-ten und verweisen bei der spezifischen Diagnostikund Therapie auf die Fachliteratur.
Sind Atmung, Bewusstsein und Kreislauf stabili-siert, lässt es der Zustand des Patienten i. d. R. zu,bei Bedarf zum Fachbuch zu greifen um Differenzi-aldiagnosen, diagnostische Aufarbeitung undneuste Therapiemöglichkeiten aufzufrischen.
Das ABC der Notfallmedizin ist auch während derStabilisierung des Patienten als routiniertes Vor-gehen beimManagement von Notfällen unumgäng-lich, um in Stresssituationen und unter Krisenbe-dingungen schnell und zielgerichtet auch mehrerekritische Patienten adäquat stabilisieren und be-handeln zu können und – ebenfalls wichtig – deneigenen Stresslevel in Grenzen zu halten. Das routi-nierte Vorgehen ist im Detail unter Triage und Erst-versorgung (S.108) beschrieben und begleitet den
Leser durch sämtliche Kapitel. Die erworbene kli-nische Erfahrung und die Erfolgserlebnisse führendann hoffentlich zur begeisterten und kompetentenNotfalltierärztin, die sich durch nichts aus der Ruhebringen lässt und im Halbstundentakt Leben rettet!
Das Ziel dieses Werkes ist es, als Fachbuch dieStabilisierung der verschiedenen Notfallerkran-kungen im Detail zu beschreiben und gleichzeitigden Zugang zu den wichtigen Informationen, dieman in einer Notfallsituation benötigen könnte, zuermöglichen ohne unzählige Hintergrundinforma-tionen lesen zu müssen bis man die benötigtewichtige Information findet. Dafür wurden ein ex-tensives Stichwortverzeichnis, Merksätze und aus-führliche Notfallprotokolle und Medikamenten-tabellen erstellt, die das speditive Auffinden dergesuchten Antwort erlaubt. Denn: in der Notfall-medizin zählen unter Umständen die Sekunden!
Wie oben beschrieben, ist dieses Buch nur mitder Hilfe der Koautoren und den Mitarbeitern desEnke-Verlags entstanden. Ihnen gebührt meinherzlichster Dank! Den Koautoren für die enga-gierte Mitarbeit und angenehme Zusammenarbeit,dem Enke-Verlag für das Vertrauen und speziellFrau Dr. Maren Warhonowicz für die sofortige Be-geisterung und wertvolle Unterstützung der Ver-wirklichung meiner Idee sowie ihr und Frau Caro-lin Frotscher für die unkompliziete und professio-nelle Betreuung bei der Fertigstellung des Buches.
Nicht zuletzt möchte ich auch meiner Familiedanken – meinem Mann und den Kindern Florianund Liliane, welche öfters alleine Ausflüge machenmussten und verständnisvoll waren, wenn Mamimal wieder bis spät in die Nacht arbeitete undnicht immer gleich viel Geduld aufbringen konnte,wenn mal wieder ein Abgabetermin fällig war.
Ich wünsche allen Lesern viele AHA-Erlebnissebeim gemütlichen Lesen außerhalb des Notdiens-tes, Erfolg beim Auffinden von wichtigen Informa-tionen und praktischen Anleitungen wenn es eiltund v. a. viele Erfolgserlebnisse und somit (mehr)Freude und weniger Stress beim Ausüben von Not-diensten! Und nicht vergessen: A – B – C ...
Herzlich, Nadja Sigrist
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Inhaltsverzeichnis
Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
Anschriften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
Teil 1Leitsymptome und Sofortmaßnahmen
1 Leitsymptome . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
Nadja Sigrist
1.1 Abdomen, akutes. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17
1.2 Abdomen, vergrößertes. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
1.3 Anfälle, Krampfanfälle, Status epilepticus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
1.4 Arrhythmien. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26
1.5 Atemnot, Dyspnoe, Tachypnoe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28
1.6 Atemstillstand. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31
1.7 Verändertes Bewusstsein: Apathie, Stupor, Koma . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34
1.8 Blutungen, äußerliche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36
1.9 Bradykardie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38
1.10 Durchfall, akuter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41
1.11 Erbrechen, Hämatemesis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43
1.12 Hämaturie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48
1.13 Harnverhalten (Strangurie) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50
1.14 Herzgeräusch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52
1.15 Herzstillstand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54
1.16 Husten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57
1.17 Hyperthermie, Fieber . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60
1.18 Ikterus (Gelbsucht) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64
1.19 Juckreiz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67
1.20 Meläna . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68
1.21 Nasenbluten (Epistaxis) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70
1.22 Ödeme, generalisierte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72
1.23 Paresen, Paralysen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74
1.24 Petechien, Ecchymosen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76
1.25 Polyurie/Polydipsie (PU/PD). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78
1.26 Regurgitieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80
1.27 Schock . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82
1.28 Schleimhäute, blasse. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 85
1.29 Schleimhäute, gerötete . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 87
1.30 Schwellung, akute, Urtikaria . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 89
1.31 Seitenlage, Kollaps . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91
1.32 Synkopen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94
1.33 Tachykardie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 96
1.34 Trauma . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 98
1.35 Vaginalausfluss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 100
1.36 Zittern, Tremor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 102
1.37 Zyanose . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 104
Teil 2Grundlagen und Erstversorgung
2 Triage und Erstversorgung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 108
Nadja Sigrist
2.1 Das Wichtigste vorweg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 108
2.2 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 108
2.3 Notfalleinrichtung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 109
2.4 Triage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 110
2.4.1 Telefontriage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 110
2.4.2 Triage in der Praxis/im Wartezimmer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 112
2.5 Untersuchung und Stabilisierung des Patienten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 112
2.5.1 Anamnese . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 112
2.5.2 Notfalluntersuchung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 113
2.5.3 Notfallstabilisierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 113
2.6 Referenzen und weiterführende Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 114
3 Labordiagnostik beim Notfallpatienten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 115
Nadja Sigrist
3.1 Das Wichtigste vorweg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 115
3.2 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 115
3.3 Minimale Labor-Datenbasis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 116
3.3.1 Mikrohämatokrit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 116
3.3.2 Plasmaprotein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 116
3.3.3 Glukose . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 117
3.3.4 Laktat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 117
3.3.5 Kreatinin. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 117
3.3.6 Harnstoff . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 117
3.3.7 Kalium . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 118
3.3.8 Natrium . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 119
3.3.9 Kalzium . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 119
3.3.10 Blutausstrich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 119
3.4 Referenzen und weiterführende Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 119
4 Kardiopulmonale Reanimation (CPR) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 120
Manuel Boller, Daniel J Fletcher
4.1 Das Wichtigste vorweg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 120
4.2 Crashcart und kognitive Hilfsmittel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 120
4.3 CPR. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 122
4.3.1 Verhinderung des Herz-Kreislauf-Stillstandes. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 122
4.3.2 Vorbereitung und frühe Erkennung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 123
4.3.3 Basismaßnahmen der Reanimation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 123
4.3.4 Weiterführende Maßnahmen der Reanimation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 126
4.3.5 Behandlung nach Rückkehr der spontanen Zirkulation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 131
4.3.6 Prognose . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 131
4.4 Referenzen und weiterführende Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 132
Inhaltsverzeichnis
7
5 Infusionslösungen und allgemeine Infusionstherapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 133
Nadja Sigrist
5.1 Das Wichtigste vorweg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 133
5.2 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 133
5.3 Physiologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 133
5.4 Infusionsarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 134
5.4.1 Kristalloide Infusionslösungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 135
5.4.2 Kolloidale Infusionslösungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 138
5.5 Allgemeine Infusionstherapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 141
5.5.1 Erhaltungsinfusion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 141
5.5.2 Elektrolytsupplementierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 141
5.5.3 Glukosesupplementierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 141
5.6 Referenzen und weiterführende Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 142
6 Transfusionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 143
Nadja Sigrist
6.1 Das Wichtigste vorweg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 143
6.2 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 143
6.3 Blutprodukte und Indikationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 143
6.3.1 Vollblut . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 143
6.3.2 Erythrozytenkonzentrat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 143
6.3.3 Plasma . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 144
6.3.4 Autotransfusion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 144
6.4 Herstellen einer Transfusion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 144
6.4.1 Spendertiere . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 145
6.4.2 Blutentnahme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 146
6.5 Verabreichung von Blutprodukten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 146
6.6 Transfusionsreaktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 148
6.7 Referenzen und weiterführende Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 148
7 Analgesie und Anästhesie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 149
Rahel Jud Schefer
7.1 Das Wichtigste vorweg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 149
7.2 Analgesie. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 149
7.2.1 Pathophysiologie Schmerz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 149
7.2.2 Schmerzevaluation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 150
7.2.3 Analgetika . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 151
7.2.4 Schmerzprotokolle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 156
7.3 Anästhesie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 157
7.3.1 Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 157
7.3.2 Anästhetika . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 159
7.3.3 Ausgewählte Anästhesieprotokolle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 161
7.3.4 Anästhesiemonitoring . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 163
7.4 Referenzen und weiterführende Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 166
Inhaltsverzeichnis
8
Teil 3Organbezogene Notfälle
8 Respiratorische Notfälle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 168
Nadja Sigrist
8.1 Das Wichtigste vorweg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 168
8.2 Aufarbeitung respiratorischer Notfälle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 168
8.3 Erkrankungen der oberen Atemwege . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 180
8.4 Erkrankungen der unteren Atemwege. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 185
8.5 Parenchymale Erkrankungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 188
8.6 Pleuralspalterkrankungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 195
8.7 Brustwandverletzungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 211
8.8 Respiratorisches Monitoring . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 213
8.9 Referenzen und weiterführende Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 215
9 Schock und Dehydratation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 216
Nadja Sigrist
9.1 Das Wichtigste vorweg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 216
9.2 Aufarbeitung Schock . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 216
9.3 Kardiovaskuläres Monitoring . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 228
9.4 Referenzen und weiterführende Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 230
10 Kardiologische Notfälle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 231
Alan Kovacevic
10.1 Das Wichtigste vorweg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 231
10.2 Aufarbeitung kardiologischer Notfälle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 231
10.3 Linksherzversagen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 237
10.4 Rechtsherzversagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 244
10.5 Synkopen/Arrhythmien. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 248
10.6 Aortenthromboembolie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 252
10.7 Hypertension . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 253
10.8 Referenzen und weiterführende Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 255
11 Neurologische Notfälle. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 256
Franck Forterre, Nadja Sigrist
11.1 Das Wichtigste vorweg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 256
Frank Forterre, Nadja Sigrist
11.2 Aufarbeitung neurologischer Notfälle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 257
Franck Forterre
11.3 Gehirn . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 260
Nadja Sigrist
11.4 Rückenmarkserkrankungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 273
Franck Forterre
11.5 Neuromuskuläre Erkrankungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 279
Franck Forterre
11.6 Referenzen und weiterführende Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 280
Franck Forterre, Nadja Sigrist
Inhaltsverzeichnis
9
12 Abdominale Notfälle. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 281
Katja Adamik, Nadja Sigrist
12.1 Das Wichtigste vorweg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 281
Katja Adamik, Nadja Sigrist
12.2 Aufarbeitung akutes Abdomen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 283
Nadja Sigrist
12.3 Ösophagus. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 290
Katja Adamik
12.4 Magen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 294
Nadja Sigrist
12.5 Dünndarm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 299
Katja Adamik
12.6 Dickdarm, Rektum und Perineum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 305
Katja Adamik
12.7 Peritoneum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 308
Katja Adamik
12.8 Milz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 317
Katja Adamik
12.9 Leber . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 319
Katja Adamik
12.10 Pankreas . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 322
Katja Adamik
12.11 Referenzen und weiterführende Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 326
Katja Adamik, Nadja Sigrist
13 Notfälle des Harntrakts . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 327
Ariane Schweighauser, Thierry Francey
13.1 Das Wichtigste vorweg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 327
13.2 Aufarbeitung urologischer Notfälle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 327
13.3 Nieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 329
13.4 Ureter. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 336
13.5 Blase . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 339
13.6 Urethra . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 341
13.7 Uroabdomen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 344
13.8 Referenzen und weiterführende Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 345
14 Reproduktionsmedizinische Notfälle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 346
Axel Wehrend
14.1 Das Wichtigste vorweg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 346
14.2 Aufarbeitung reproduktionsmedizinischer Notfälle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 346
14.3 Aufarbeitung des Patienten mit reproduktionsmedizinischen Problemen . . . . . . . . . . 348
14.4 Erkrankungen der Hündin und Kätzin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 349
14.5 Erkrankungen des Rüden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 357
14.6 Referenzen und weiterführende Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 360
15 Welpennotfälle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 361
Axel Wehrend
15.1 Das Wichtigste vorweg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 361
15.2 Aufarbeitung des neonatalen Welpen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 361
Inhaltsverzeichnis
10
15.3 Reanimation nach Schwergeburt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 369
15.4 Respirationstrakt: Atemnot . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 370
15.5 Aufgeblähtes Abdomen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 371
15.6 Gastrointestinaltrakt: Durchfall . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 372
15.7 Referenzen und weiterführende Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 372
16 Metabolische und endokrinologische Notfälle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 373
Marcel Aumann
16.1 Das Wichtigste vorweg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 373
16.2 Aufarbeitung metabolischer Notfälle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 373
16.3 Nebenniere . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 374
16.4 Pankreas . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 377
16.5 Elektrolytveränderungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 386
16.6 Referenzen und weiterführende Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 398
17 Hämatologische Notfälle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 399
Martina Stirn, Esther Haßdenteufel
17.1 Das Wichtigste vorweg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 399
Martina Stirn, Esther Haßdenteufel
17.2 Aufarbeitung hämatologischer Notfälle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 401
Martina Stirn, Esther Haßdenteufel
17.3 Anämie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 408
Martina Stirn
17.4 Thrombozytopenie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 416
Martina Stirn
17.5 Gerinnungsstörungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 419
Esther Haßdenteufel
17.6 Hämatopoetische Neoplasien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 424
Martina Stirn
17.7 Referenzen und weiterführende Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 428
Martina Stirn, Esther Haßdenteufel
18 Systemisch-entzündliches Reaktionssyndrom (SIRS) und Sepsis . . . . . . . . . . . . . 429
Elise Boller, Manuel Boller
18.1 Das Wichtigste vorweg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 429
18.2 Aufarbeitung des Patienten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 429
18.3 Referenzen und weiterführende Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 436
19 Ophthalmologische Notfälle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 437
J. Corinna Eule
19.1 Das Wichtigste vorweg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 437
19.2 Aufarbeitung ophthalmologischer Notfälle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 437
19.3 Bulbus und Orbita . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 444
19.4 Lider . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 447
19.5 Konjunktiva. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 448
19.6 Kornea . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 450
19.7 Uvea . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 452
19.8 Glaukom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 454
19.9 Referenzen und weiterführende Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 456
Inhaltsverzeichnis
11
20 Umweltbedingte Notfälle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 457
Laura Ruys
20.1 Das Wichtigste vorweg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 457
20.2 Aufarbeitung des Patienten mit umweltbedingten Problemen . . . . . . . . . . . . . . . . 457
20.3 Temperatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 457
20.4 Schlangenbisse und Insektenstiche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 465
20.5 Referenzen und weiterführende Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 469
21 Vergiftungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 470
Nadja Sigrist
21.1 Das Wichtigste vorweg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 470
21.2 Aufarbeitung des Patienten mit Vergiftung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 471
21.3 Referenzen und weiterführende Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 481
22 Trauma, Wunden und Frakturen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 482
Sebastian Knell, Nadja Sigrist
22.1 Das Wichtigste vorweg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 482
Nadja Sigrist
22.2 Aufarbeitung Traumapatient . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 482
Nadja Sigrist
22.3 Wundversorgung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 486
Sebastian Knell
22.4 Geschlossene Frakturen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 497
Sebastian Knell
22.5 Offene Frakturen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 499
Sebastian Knell
22.6 Luxationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 501
Sebastian Knell
22.7 Referenzen und weiterführende Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 504
Sebastian Knell, Nadja Sigrist
23 Dermatologische Notfälle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 505
Silvia Rüfenacht
23.1 Das Wichtigste vorweg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 505
23.2 Aufarbeitung dermatologischer Notfälle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 506
23.3 Starker Juckreiz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 508
23.4 Plötzliche Hautschwellungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 510
23.5 Erosionen und Ulzerationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 511
23.6 Ohren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 513
23.7 Referenzen und weiterführende Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 515
Teil 4Anhang
24 Abkürzungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 518
Sachverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 521
Inhaltsverzeichnis
12
Anschriften
Herausgeber
Dr. med. vet. Nadja SigristFachtierarzt FVH für Kleintiere, Dipl. ACVECC undECVECCVetsuisse-Fakultät Universität ZürichDepartement für KleintiereWinterthurerstr. 258c8057 ZürichSchweiz
Mitarbeiter
Dr. med. vet. Katja-Nicole AdamikDipl. ACVECC und ECVECCVetsuisse-Fakultät Universität BernDepartement für klinische VeterinärmedizinKleintierklinikLänggassstr. 1283012 BernSchweiz
Dr. med. vet. Marcel AumannDipl. ACVECC, ACVIM, und ECVECCCentre hospitalier universitaire vétérinaireEcole Nationale Vétérinaire de Toulouse23, chemin des capelles31076 ToulouseFrankreich
Elise BollerDVM, Dipl. ACVECCThe University of MelbourneFaculty of Veterinary and Agricultural Sciences250 Princes HighwayVIC3030 WerribeeAustralien
Dr. med. vet. Manuel BollerDipl. ACVECCThe University of MelbourneFaculty of Veterinary and Agricultural Sciences250 Princes HighwayVIC3030 WerribeeAustralien
Prof. Dr. med. vet. J. Corinna EuleDipl. ECVO, Zusatzbezeichnung AugenheilkundeFreie Universität BerlinFachbereich VeterinärmedizinKlinik für kleine HaustiereOertzenweg 19b14163 BerlinDeutschland
Daniel J. FletcherPhD, DVM, Dipl. ACVECCCornell University College of Veterinary MedicineDCS Box 31NY 14853 IthacaUSA
Prof. Dr. med. vet. Franck ForterreDipl. ECVSVetsuisse-Fakultät Universität BernDepartement für klinische VeterinärmedizinKleintierklinikLänggassstr. 1283012 BernSchweiz
Dr. med. vet. Thierry FranceyDipl. ACVIM-SAIM und ECVIM-CAVetsuisse-Fakultät Universität BernDepartement für klinische VeterinärmedizinKleintierklinikLänggassstr. 1283012 BernSchweiz
Dr. med. vet. Esther HaßdenteufelDipl. ACVECC und ECVECCJustus-Liebig-Universität GiessenKlinik für KleintiereFrankfurter Str. 12635392 GießenDeutschland
13
Dr. med. vet. Rahel Jud ScheferDipl. ECVAAVetsuisse Fakultät Universität ZürichDepartement für KleintiereWinterthurerstr. 258c8057 ZürichSchweiz
Dr. med. vet. Sebastian KnellDipl. ECVSVetsuisse Fakultät Universität ZürichDepartement für KleintiereWinterthurerstr. 258c8057 ZürichSchweiz
Dr. med. vet. Alan KovacevicDipl. ECVIM-CAVetsuisse-Fakultät Universität BernDepartement für klinische VeterinärmedizinKleintierklinikLänggassstr. 1283012 BernSchweiz
Dr. med. vet. Silvia RüfenachtDipl. ECVDdermaVetMuhenstr. 565036 OberentfeldenSchweiz
Laura RuysDVM, Dipl. ACVECCKorte Meent 114101 bz CulemborgNiederlande
Dr. med. vet. Ariane SchweighauserDipl. ACVIM-SAIM und ECVIM-CAVetsuisse-Fakultät Universität BernDepartement für klinische VeterinärmedizinKleintierklinikLänggassstr. 1283012 BernSchweiz
Dr. med. vet. Martina StirnDipl. ECVCPVetsuisse Fakultät Universität ZürichVeterinärmedizinisches LaborWinterthurerstr. 2608057 ZürichSchweiz
Prof. Dr. med. vet. AxelWehrendFachtierarzt für Reproduktionsmedizin, Dipl. ECARJustus-Liebig-Universität GießenFachbereich VeterinärmedizinKlinik für Geburtshilfe, Gynäkologie undAndrologie der Groß- und KleintiereFrankfurter Str. 10635392 GießenDeutschland
Anschriften
14
Teil 1Leitsymptome undSofortmaßnahmen
1 Leitsymptome . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
1 Leitsymptome
Nadja Sigrist
Anschließend an die Notfalluntersuchung (S.113)und das Erfragen einer Kurzanamnese kann auchbeim Notfallpatienten in aller Regel ein Leitsymp-tom erkannt werden. Als Leitsymptom fungiertdas lebensbedrohlichste Problem des Patienten,z. B. Atemnot anstelle von Anorexie. Im Folgendenwerden die beim Notfallpatienten wichtigen Leit-symptome inklusive Stabilisierungsmaßnahmen,ersten Untersuchungen zur Diagnosefindung so-wie die möglichen Differenzialdiagnosen mit Ver-weisen zu den entsprechenden Kapiteln im Buchvorgestellt. Dabei ist zu beachten, dass die Stabili-sierung des Patienten vor oder zumindest wäh-rend den ersten Diagnostikmaßnahmen durch-zuführen ist. Die Differenzialdiagnosenliste be-inhaltet die häufigsten und wichtigsten Differen-zialdiagnosen und ist nicht abschließend, und dieerwähnten Tests zur Diagnosestellung sind wo im-mer möglich auf die Situation in der Privatpraxisangepasst.● Abdomen, akutes (S.17)● Abdomen, vergrößertes (S.20), z. B. durch Aszi-
tes, Organomegalie● Anfälle, Krampfanfälle, Status epilepticus (S.24)● Arrhythmien (S.26)● Atemnot, Dyspnoe, Tachypnoe (S.28)● Atemstillstand (S.31)● Apathie bei verändertem Bewusstsein (S.34)● Blutungen, äußerliche (S.36)
● Bradykardie (S.38)● Durchfall, akuter (S.41)● Erbrechen, Hämatemesis (S.43)● Hämaturie (S.48)● Harnverhalten, Strangurie (S.50)● Herzgeräusch (S.52)● Herzstillstand (S.54)● Husten (S.57)● Hyperthermie, Fieber (S.60)● Ikterus, Gelbsucht (S.64)● Juckreiz (S.67)● Meläna (S.68)● Nasenbluten, Epistaxis (S.70)● Ödeme, generalisierte (S.72)● Paresen, Paralysen (S.74)● Petechien, Ecchymosen (S.76)● Polyurie/Polydipsie (PU/PD) (S.78)● Regurgitieren (S.80)● Schock (S.82)● Schleimhäute, blasse (S.85)● Schleimhäute, gerötete (S.87)● Schwellung, akute, Urtikaria (S.89)● Seitenlage, Kollaps (S.91)● Synkopen (S.94)● Tachykardie (S.96)● Trauma (S.98)● Vaginalausfluss (S.100)● Zittern, Tremor (S.102)● Zyanose (S.104)
16
1.1 Abdomen, akutes
Leitsymptom
e
17
1.1
Abdomen, akutes1.1.1 Allgemeines
● akut eintretende, schmerzhafte Symptomatik imBereich des Abdomens
● Ein akutes Abdomen geht häufig mit Schockund rascher Verschlechterung des Allgemeinbe-findens einher.
● Weitere Leitsymptome, die mit einem akutenAbdomen assoziiert sind, sind vergrößertes Ab-domen (S.20), Erbrechen (S.43), Durchfall(S.41).
● Die initiale Stabilisierung des Patienten vor wei-terer Diagnostik ist unabdingbar.
● ausführliche Information unter AbdominaleNotfälle (S.281)
1.1.2 Notfallstabilisierung
+ Stabilisierungsprotokoll akutes Abdomen1. Sauerstoffsupplementierung falls Schock oder
Dyspnoe (Flow-by, Maske)2. i. v.-Katheter und Blutentnahme für Hkt, PP,
Kreatinin, Elektrolyte, Glukose, evtl. Blutgas,Albumin, Gerinnung
3. Schocksymptome (Tachykardie, Apathie, blasseoder gerötete Schleimhäute mit abnormalerKFZ):– isotones Kristalloid (▶ Tab. 5.1) i. v. über
10–15min:• Katze: 5–10ml/kg (+Wärmen falls
Temp. < 37,0 °C)• Hund 10–20ml/kg
4. Analgesie (Gabe sobald i. v.-Katheter gesetzt ist)– Methadon 0,1–0,2mg/kg i. v. oder– Fentanyl 0,002–0,005mg/kg gefolgt von
0,005mg/kg/h DTI i. v. oder– Butorphanol 0,2mg/kg i. v.– Lidocain 2mg/kg langsam i. v. gefolgt von
3mg/kg/h DTI (nur beim Hund)– keine NSAIDS!
5. Reevaluation Kreislauf: Ist der Patient weiterhinim Schock weitere Infusionsboli bis normale Per-fusionsparameter (HF, SH-Farbe, KFZ)– bei > 30–40ml/kg Kristalloid oder PP < 40g/l
(< 4,0 g/dl) weitere Boli mit Kolloid (HES, Gela-tine) i. v. über 10–15min• Katze 3–5ml/kg i. v. über 10–20min• Hund 5–10ml/kg i. v. über 10–15min
1.1.3 Wichtigste diagnostische Schritte
● Blutchemie zum Ausschluss metabolischer Ursa-chen und sekundärer Veränderungen
● FAST-Abdomen ± Abdominozentese, AusschlussBlutung → siehe Hämoabdomen (S.314) bzw.septisches Abdomen (S.312)
● anschließend an die Stabilisierung diagnostischeAufarbeitung des akuten Abdomens mittelsbildgebender Diagnostik (▶Abb. 12.1)
1.1.4 Häufigste Differenzialdiagnosen
Als Ursache kommen entzündliche, traumatischeund neoplastische Veränderungen sämtlicher ab-dominalen Organe und des Peritoneums infrage.Differenzialdiagnostisch ist auch an ein Wirbelsäu-lenproblem zu denken. In ▶ Tab. 1.1 sind die wich-tigsten Differenzialdiagnosen aufgelistet.
1.1.5 Weiteres Vorgehen
● komplette klinische Untersuchung● Aufarbeitung Laborabnormalitäten, siehe Labor-
diagnostik beim Notfallpatienten (S.115)– Hypokaliämie (▶ Tab. 16.12)– Hyperkaliämie (S.392)– Hypoglykämie (▶ Tab. 16.5)– Gerinnungsprobleme (S.419)
● Antibiose: Bei Verdacht Sepsis/septische Perito-nitis (bakterielle Translokation, Perforation):– Amoxicillin-Clavulansäure oder Ampicillin-
Sulbactam: 20mg/kg i. v. q8h oder– Cefalosporin 20mg/kg q8h plus Metronidazol
20mg/kg i. v. q12h● Rehydratation (sobald Kreislaufparameter im
Normbereich):– Defizit (ml): % Dehydratation × kg KG×10
über 4–12 h→ml/h
– zusätzlich Erhaltungsdosis 2ml/kg/h, sieheRehydratation (S.226)
● Antiemetika nach Bedarf (▶ Tab. 12.1)● spezifische Therapie des verursachenden Pro-
blems
1 – Leitsymptome
18
▶ Tab. 1.1 Die wichtigsten Differenzialdiagnosen des akuten Abdomens
betroffe-nes Organ-system
Differenzialdiagno-sen (Seitenverweis)
anamnestische Hinweise undspezifische Befunde aus derklinischen Untersuchung
Diagnostik
Magen Magendrehung(S.296)
große ältere Hunde, Versuch zuerbrechen,tympanisches kraniales Abdo-men, Schock
Rö: Zipfelmütze auf rechts-lateralemAbdomenröntgen (▶Abb. 12.5)
Magendilatation,-überladung (S.296)
evtl. tympanisches kraniales Ab-domen, Schock
Rö: großer gefüllter Magen in ana-tomisch richtiger Position
Magenulkus (S.298) chronische NSAID-Aufnahme,Hämatemesis, Meläna, Erbrechen
Endoskopie
Darm Volvulus (S.304) Hund > KatzeSchock, Seitenlage, blutigerDurchfall, Hämatemesis
Rö: generalisiert massiv dilatierteDünndarmschlingen (▶ Tab. 12.2)
mechanischerIleus, FK, Invagina-tion (S.303)
Erbrechen, Dehydratation, seltenDurchfall
Rö: Ileusanzeichen (▶ Tab. 12.2)US: Darstellung FK, Invagination
akuter hämorrhagi-scher Durchfall(S.300)
Hundblutiger Durchfall, evtl. ErbrechenHämokonzentration
Rö: flüssigkeitsgefüllte Darmschlingenohne Ileus auf Abdomenröntgen,Blut: ausgeprägte Hämokonzentration
Gastroenteritis Durchfall, Erbrechen, Dehydrata-tion
Rö: flüssigkeitsgefüllte Darmschlingenohne Ileus auf Abdomenröntgen
Obstipation Katze >HundKotabsatzbeschwerden, Erbre-chenharter Kot palpierbar bzw. rektalfühlbar
Rö: Kotanschoppung im Abdomen-röntgen
Milz Milztorsion (S.317) Hund > Katzepalpierbare große Masse immittleren Abdomen
Rö: C-förmige Struktur oder weich-teildichte MasseUS: gestaute Milzgefäße, fehlenderBlutfluss (▶Abb. 12.16)
blutende Milzmas-se (S.314)
Schock, blasse SH, Aszites, Balot-tement
Rö: Erguss, MasseUS: hyperechogener Erguss, MilzmasseFA: Hkt > 20%, HktPunktat≥HktBlut
Leber Hepatitis (S.319) Ikterus, Erbrechen, Fieber, evtl.Hepatomegalie, Aszites
Blut: erhöhte Leberenzyme, BilirubinUS: Hepatomegalie, Leberveränderun-gen, evtl. AszitesLeberbiopsie
blutende Lebermas-se (S.314)
Schock, blasse SH, Aszites, evtl.Ballotement
Rö: Erguss, HepatomegalieUS: hyperechogener Erguss,abdominale MasseFA: Hkt > 20%, HktPunktat≥HktBlut
Pankreas Pankreatitis(S.323), Pankreas-abszess
dolentes Abdomen, Erbrechen,evtl. Gebetsstellung
Blut: Lipase erhöhtFA: Peritonitis, sterilUS: Pankreatitisanzeichen im Ultra-schall (S.323)
1.1 Abdomen, akutes
Leitsymptom
e
19
▶ Tab. 1.1 Fortsetzung.
betroffe-nes Organ-system
Differenzialdiagno-sen (Seitenverweis)
anamnestische Hinweise undspezifische Befunde aus derklinischen Untersuchung
Diagnostik
Harntrakt akutes Nierenver-sagen (S.330)
Erbrechen, Anurie-Oligurie Blut: Azotämie;Harn: Isosthenurie, evtl. Glukosurie
Pyelonephritis(S.335)
PU/PD, Fieber US: dilatiertes NierenbeckenUrin: Pyurie, Proteinurie, Zylinder,positive Kultur
Ureterobstruktion(S.336)
evtl. Oligurie Rö: darstellbarer SteinUS: Obstruktion, Dilatation Ureterproximal
Urethraobstruktion(S.342)
Katze >HundStrangurie, große dolente Blase
nicht ausdrückbare große dolente Blase
Blasenruptur (S.339) evtl. TraumaanamneseErbrechen, Aszites
Blut: Azotämie, evtl. Hyperkaliämie,HyponatriämieUS: AszitesFA: KreaPunktat : KreaBlut > 2 : 1 diagnos-tisch, KreaPunktat > KreaBlut verdächtig
Genital-trakt
akute Prostatitis,Prostataabszess
nur (intakter) Hundevtl. Aszites, Fieber, Hämaturie
US: vergrößerte Prostata, inhomogen,evtl. flüssigkeitsgefüllte KammernFNA Prostata und Zytologie
Pyometra (S.353) Vaginalausfluss, PU/PD, Fieber Rö: flüssigkeitsgefüllte Struktur zwi-schen Blase und KolonUS: flüssigkeitsgefüllter, zystischerUterus
Peritoneum septisches Abdomen(S.312)
Schock, Erbrechen, evtl. Fieber US: echoreiche FlüssigkeitFA: Exsudat, zytologisch Neutrophilemit intrazellulären BakterienGlukosePlasma – GlukosePunktat > 38mg/dl (2mmol/l)
Uroabdomen(S.344)
Erbrechen, Aszites Blut: Azotämie, evtl. Hyperkaliämie,HyponatriämieUS: AszitesFA: KreaPunktat : KreaBlut > 2 : 1 diagnos-tisch, KreaPunktat > KreaBlut verdächtig
Hämoabdomen(S.314)
Schock, blasse SH, Aszites, evtl.Ballotement
Rö: Erguss, evtl. MasseUS: echoreicher Erguss,abdominale MasseFA: Hkt > 20%, HktPunktat≥HktBlut
Wirbelsäule Diskushernie (S.275) Hund > KatzeParese, Paraparese, Schmerz beiPalpation Wirbelsäule, neurologi-sche Ausfälle
MRT
Diskospondylitis Hund > KatzeSchmerz bei Palpation Wirbel-säule, evtl. neurologische Ausfälle
Rö: Aufhellung Wirbelendplatten
1 – Leitsymptome
20
1.2
Abdomen, vergrößertes1.2.1 Allgemeines
● Ein akut vergrößertes Abdomen ist i. d. R. durchAszites oder eine Organvergrößerung bzw. -di-latation verursacht.
● Bei Gasansammlung (Magendilatation, Magen-drehung, Volvulus) erscheint das Abdomen tym-panisch.
● Bei Vorliegen von Flüssigkeit kann u.U. ein Bal-lotement ausgelöst werden. Die Punktion undAnalyse der Flüssigkeit erlaubt die weitere Ein-grenzung der Differenzialdiagnosen.
● Massive Flüssigkeitsansammlung in der Bauch-höhle oder Gasansammlungen in Hohlorganenkönnen zu einer massiven und lebensbedrohli-chen Kreislaufproblematik (S.216) und Tachy-pnoe führen.
● Vor der Einleitung von weiteren Untersuchun-gen zur Diagnosestellung muss der Kreislauf desPatienten stabilisiert werden (S.220) und beiBedarf Analgesie (S.149) verabreicht werden.
● Weitere Leitsymptome, die mit einem vergrö-ßerten Abdomen assoziiert sind, sind akutes Ab-domen (S.17), Erbrechen (S.43), Durchfall(S.41), blasse Schleimhäute (S.85).
● ausführliche Informationen siehe unter abdomi-nale Notfälle (S.281), kardiologische Notfälle(S.231)
1.2.2 Notfallstabilisierung
+ Stabilisierungsprotokoll vergrößertes Abdomen1. Sauerstoffsupplementierung falls Schock oder
Dyspnoe (Flow-by, Maske)2. Venenkatheter und Blutentnahme für Hkt, PP,
Kreatinin, Elektrolyte, Glukose, evtl. Blutgas, Al-bumin, Gerinnung
3. Verdacht Schock (Tachykardie, blasse SH, ver-längerte KFZ):a) Isotones Kristalloid (▶ Tab. 5.1) i. v. über
10–15min:• Katze: 5–10ml/kg (erst nach Aufwär-
men falls nicht eindeutig im Schock)• Hund 10–20ml/kg
b) evtl. zusätzlich Kolloid 3–5ml/kgc) nach Bedarf wiederholen
4. Analgesie (Gabe sobald i. v.-Katheter gesetzt ist)a) Methadon 0,1–0,2mg/kg i. v. oderb) Fentanyl 0,002–0,005mg/kg gefolgt von
0,005mg/kg/h DTI i. v. oderc) Butorphanol 0,2mg/kg i. v.d) Lidocain 2mg/kg langsam i. v. gefolgt von
3mg/kg/h DTI (nur Hund)e) keine NSAIDS!
5. Reevaluation Kreislauf: Ist der Patient weiterhinim Schock weitere Infusionsboli bis normale Per-fusionsparameter (HF, SH-Farbe, KFZ)– bei > 30–40ml/kg Kristalloid oder PP < 40g/l
(< 4,0 g/dl) weitere Boli mit Kolloid (HES, Gela-tine)• Katze 3–5ml/kg i. v. über 10–20min• Hund 5–10ml/kg i. v. über 10–15min
1.2.3 Wichtigste diagnostische Schritte
● Palpation des Abdomens und Perkussion– Perkussion tympanisch: Abdomenröntgen
und Ausschluss Magendrehung (▶ Tab. 12.8)– Abdominale Masse: Abdomenröntgen und/
oder Ultraschall Abdomen– Ballotement: FASTund/oder Abdominozentese
● FAST-Abdomen ± Abdominozentese● Flüssigkeitsuntersuchung: Hkt und PP, Zellzahl,
Farbe, Zytologie siehe auch Flüssigkeitsanalyse(S.310) und ▶ Tab. 1.2
– Transsudat: Zellzahl < 1500/μl, Protein < 25 g/l(2,5 g/dl)
– modifiziertes Transsudat: Zellzahl 3–7500/μl,Protein< 50 g/l (< 5 g/dl)
– Exsudat: Zellzahl > 7500 pro μl, Protein> 30g/l(> 3 g/dl), siehe septisches Abdomen (S.312)
– Hämoabdomen: Hkt > 20%, siehe Hämoabdo-men (S.314)
● Beurteilung der Jugularisfüllung● Blut: Hkt, PP, Albumin, Kreatinin, Glukose, Blut-
bild
1.2 Abdomen, vergrößertes
Leitsymptom
e
21
▶ Tab. 1.2 Die wichtigsten Differenzialdiagnosen von vergrößertem Abdomen
betroffenesOrgan-system
Differenzialdiagnosen(Seitenverweis)
anamnestische Hinweise undspezifische Befunde aus derklinischen Untersuchung
Diagnostik
Transsudat
Hypo-albuminämie(Alb<15g/lbzw. 1,5g/dl)
Proteinverlust Entero-pathie (PLE)
HundDurchfall, Ödeme,
Blut: PanhypoproteinämieUrinanalyse: unauffällig (AusschlussAlb Verlust über die Niere)US: hyperechogene parallele Streifenin der Mukosa, AszitesHistopathologie
Proteinverlust Nephro-pathie, Glomeruloneph-ritis, Amyloidose
PU/PD, Ödeme Blut: PanhypoproteinämieUrin: Proteinurie, UPC ≥ 2
Harntrakt Uroabdomen (S.344) TraumaanamneseErbrechen, Harnabsatzstö-rung, Anurie, Hämaturie,schmerzhaftes Abdomen
FA: KreaPunktat : KreaBlut > 2 : 1 diag-nostisch, KreaPunktat > KreaBlut ver-dächtig
Leber portosystemischerShunt
junge Tiere, evtl. neurologi-sche Symptome im Zusam-menhang mit Futteraufnahme
US oder CT: Darstellung Shuntgefäß
Leberinsuffizienz(S.319)
Ikterus, neurologische Symp-tome
US, Biopsie
modifiziertes Transsudat
Herz-Kreis-lauf
Rechtsherzversagen(S.244)
Schwächedilatierte Jugularvenen,Schock
Rö oder US: RechtsherzvergrößerungFA: evtl. Chylus
Perikarderguss(S.245)
Kollaps, Erbrechendilatierte Jugularvenen, Pulsusalternans, Schock
Rö: großes rundes Herz;US: Perikarderguss mit Ultraschalldarstellbar
Dirofilariose Hund > KatzeSchwäche, dilatierte Jugular-venen
Blut: Nachweis von Filarien im Kapil-larblut, AntigennachweisEchografie: Darstellung adulte Wür-mer
Milz Milztorsion (S.317)Milzthrombose
Hund > Katzevariabel, dolentes Abdomen
Rö: große Milz im Röntgen;US: fehlender Blutfluss im Doppler-Ultraschall
Harntrakt Uroabdomen (S.344),BlasenrupturUrethrarupturUreterenruptur
TraumaanamneseErbrechen, Harnabsatzstö-rung, Anurie, Hämaturie,schmerzhaftes Abdomen
FA: KreaPunktat : KreaBlut > 2 : 1 diag-nostisch, KreaPunktat > KreaBlut ver-dächtig
Glomerulopathie (PNE,nephrotisches Syndrom)
PU/PD, Ödeme Blut: PanhypoproteinämieUrin: Proteinurie, UPC ≥ 2
Leber Leberzirrhose Erbrechen, Ikterus US: ZirrhoseBiopsie
Cholangiohepatitis Ikterus, Erbrechen Hepatomegalie Histopathologie
portale HypertensionThrombose Portalvene
dolentes Abdomen US: dilatierte Portalvenen, evt.Thrombus darstellbar
1 – Leitsymptome
22
▶ Tab. 1.2 Fortsetzung.
betroffenesOrgan-system
Differenzialdiagnosen(Seitenverweis)
anamnestische Hinweise undspezifische Befunde aus derklinischen Untersuchung
Diagnostik
Chylus
Herz Kardiomyopathie KatzeDyspnoe, Galopprhythmus
Echografie Herz
Peritoneum Karzinomatose, Lym-phom
Anorexie, Gewichtsverlust,variabel
Punktat: Tumorzellen im Zytologie-präparat
idiopathisch variabel Ausschlussdiagnose
Exsudat
Peritoneum Peritonitis (S.308) Erbrechen, Tachykardie, gerö-tete SH, schnelle KFZ, Hypo-oder Hyperthermie, schmerz-haftes Abdomen
FA: intrazelluläre Bakterien im Zyto-logiepräparat, GlukosePlasma – Gluko-seAbdomen > 38mg/dl bzw. 2mmol/l
FIP KatzeAnorexie, Gewichtsverlust,Hyperthermie, Uveitis, Irisver-färbung, neurologischeSymptome
Blut: HyperglobulinämieSerologie: Immunhistochemie, PCRFA: bernsteinfarben, fadenziehend,Alb : Glob < 0,45evtl. auch mod. Transsudat
Karzinomatose Anorexie, Gewichtsverlust,variabel
Punktat: Tumorzellen im Zytologie-präparat
Pankreas Pankreatitis (S.323) Erbrechen, Gebetsstellung Blut: Lipase erhöht, PLI erhöht
Harntrakt Uroabdomen (S.344) TraumaanamneseErbrechen, Harnabsatzstö-rung, Anurie, Hämaturie,schmerzhaftes Abdomen
FA: KreaPunktat : KreaBlut > 2 : 1 diag-nostisch, KreaPunktat > KreaBlut ver-dächtig
Hämoab-domen(S.314)
Ruptur Masse Milzoder Leber
Tachykardie, blasse SH, verlän-gerte KFZ, schmerzhaftesAbdomen, evtl. Organomegalie
FA: HktAbd≥HktBlut;US: abdominale Masse im Ultraschallnachweisbar
traumatisches Hämo-abdomen (S.314)
Trauma, Tachykardie, blasseSH, verlängert KFZ, schmerz-haftes Abdomen
FA: HktAbd >HktBlut
Koagulopathie (S.419) Schock, Tachykardie, blasseSH, weitere Blutungen,schmerzhaftes Abdomen
Blut: Gerinnungsparameter PT, aPTT,ACT massiv verlängertFA: HktAbd≥HktBlut
Organvergrößerung
Magen Magendrehung(S.296)
nur Hund, große Rassentympanisches kraniales Abdo-men, Versuch zu erbrechen,Schock
Rö: Zipfelmütze auf rechts-lateralemAbdomenröntgen
Magendilatation, -über-ladung (S.296)
primär beim Hundevtl. Tympanisches kranialesAbdomen, Schock
Rö: großer gefüllter Magen in ana-tomisch richtiger Position
Darm Volvulus (S.304) Hund > KatzeSchock, Seitenlage, blutigerDurchfall, Hämatemesis
Rö: generalisiert massiv dilatierteDünndarmschlingen
1.2.4 Häufigste Differenzialdiagnosen
Als Ursache kommen primär entzündliche odertraumatische Veränderungen des Gastrointestinal-traktes sowie des Peritoneums infrage, aber auchHerz- und Kreislaufstörungen sind Differenzial-diagnosen von Aszites. Die Differenzierung der ab-dominalen Flüssigkeit in ein Transsudat, modifi-ziertes Transsudat oder Exsudat (▶ Tab. 8.8) gren-zen die entsprechenden Ursachen ein. Dabei ist zubeachten, dass die Abgrenzung bzw. Einteilungz. B. auch vom Proteingehalt des Blutes abhängtund nicht immer eindeutig ist. In ▶ Tab. 1.2 sinddie wichtigsten Differenzialdiagnosen aufgelistet.
1.2.5 Weiteres Vorgehen
● komplette klinische Untersuchung● Aufarbeitung Laborabnormalitäten, siehe Labor-
diagnostik beim Notfallpatienten (S.115)● Antibiose: Bei Verdacht Sepsis/septische Perito-
nitis (bakterielle Translokation, Perforation):– Amoxicillin-Clavulansäure oder Ampicillin-
Sulbactam: 20mg/kg i. v. q8h oder– Cefalosporin 20mg/kg q8h plus Metronidazol
20mg/kg i. v. q12h● Rehydratation (wenn Kreislaufparameter im
Normbereich):– Defizit (ml): % Dehydratation × kg KG×10
über 4–12 h→ml/h– zusätzlich Erhaltungsdosis 2ml/kg/h, siehe
Rehydratation (S.226)● Antiemetika nach Bedarf (▶ Tab. 12.1)● spezifische Therapie des verursachenden Pro-
blems
1.2 Abdomen, vergrößertes
Leitsymptom
e
23
▶ Tab. 1.2 Fortsetzung.
betroffenesOrgan-system
Differenzialdiagnosen(Seitenverweis)
anamnestische Hinweise undspezifische Befunde aus derklinischen Untersuchung
Diagnostik
Milz Milztorsion (S.317),Milzthrombose
Hund > Katzevariabel, dolentes Abdomen
Rö: große Milz im Röntgen;US: fehlender Blutfluss im Doppler-Ultraschall
Neoplasie extramedullä-re Erythropoese, Spleno-megalie anderer Ursache
variabel US: Milzvergrößerung, -masse imUltraschall
Leber Lebermasse variabel, evtl. Ikterus US: Lebervergrößerung, -masse imUltraschall
Harntrakt Blasenvergrößerung Strangurie, Pollakisurie, Harn-träufeln
Rö: große BlaseUS: große Blase im Ultraschall
Genitaltrakt Pyometra (S.353) Vaginalausfluss, gerötete SH,Fieber, Schock
Rö: vergrößerter Uterus;US: flüssigkeitsgefüllter Uterus
Dystokie (S.353) Unruhe, Presswehen Rö: Föten darstellbar, evtl. Obstruk-tionUS: HFWelpen < 180/min oder fehlend
Trächtigkeit variabel Rö: Föten darstellbar, lebend,HF > 180/min
Diverse Obesitas variabel -
Cushing Hund, variabel Blut: Stressleukogramm, Thrombo-zytoseACTH-Stimulationstest > 3-facheErhöhung nach StimulationDexamethason Suppressionstest,fehlende Suppression
UPC: Verhältnis ProteinUrin : KreatininUrin
1 – Leitsymptome
24
1.3
Anfälle, Krampfanfälle, Statusepilepticus1.3.1 Allgemeines
● Isolierte Krampfanfälle sind i. d. R. nicht lebens-bedrohlich.
● Das Vorliegen eines Krampfanfalles von>5 Mi-nuten oder Anfällen ohne vollständige Erholungzwischen den Anfällen wird als Status epilepti-cus bezeichnet
● Ein Status epilepticus ist aufgrund der kontinu-ierlichen ungehemmten Hirnaktivität und Wär-meproduktion ein lebensbedrohlicher Notfall,der so schnell wie möglich unterbrochen wer-den muss.
● Weitere Leitsymptome, die mit Anfällen assozi-iert sind, sind verändertes Bewusstsein (S.34),Hyperthermie (S.60), Tremor und Zittern(S.102).
● weitere Informationen siehe Status epilepticus(S.270).
1.3.2 Notfallstabilisierung
+ Stabilisierungsprotokoll Status epilepticus1. O2 mit Maske2. i. v.-Zugang setzen→ 1mg/kg Diazepam oder
0,5mg/kg Midazolam i. v.– falls i. v.-Zugang nicht möglich: Diazepam
1mg/kg rektal oder Midazolam 0,5mg/kgintranasal
3. bei Schocksymptomen isotones Kristalloid(▶ Tab. 5.1) 5–10ml/kg Bolus i. v. über 15min
4. T messen, falls T > 40,0 °C kühlen bis 39,5 °C,regelmäßig kontrollieren
5. Blutentnahme für Hkt, PP, Harnstoff, Glukose,Na, K, Cl, iCa– Azotämie→ Niereninsuffizienz ausschließen,
siehe Nieren (S.329)– Glukose < 3mmol/l bzw. 50mg/dl→ Glukose
Bolus 0,5ml/kg einer 40–50% Lösung 1:4verdünnt langsam i. v.
– Ca < 2mmol/l oder iCa < 1mmol/l → Kalzi-umglukonat 100mg/kg langsam i. v.
6. falls weiter Krämpfe → erneut Diazepam oderMidazolam– bei Ansprechen Midazolam DTI 0,2–
0,5mg/kg/h empfohlen
7. falls weiter Krämpfe → Phenobarbital (Katze)5mg/kg, Hund 10mg/kg i. v. (außer Hepatoen-zephalopathie→ direkt zu 8)
8. falls weiter Krämpfe → Levetiracetam (Keppra®)40 (20–60) mg/kg i. v.
9. falls weiter Krämpfe → evtl. Phenobarbital5–10mg/kg i. v. wiederholen
10. falls weiter Krämpfe → Propofol 2–6mg/kg Bolusi. v. nach Effekt– Intubation und bei Bedarf Beatmung– Propofol DTI 2–5mg/kg/h i. v.– evtl. zusätzlich Midazolam DTI 0,2–0,5mg/kg/h
i. v.– evtl. zusätzlich Medetomidin DTI 1–2μg/kg/h
i. v.11. Monitoring HF, AF, SH/KFZ, T, endexspiratori-
sches CO2 oder PCO2
12. bei Verdacht Intoxikation Magenspülung undKohlegabe
13. Erhaltungsdosis Antiepileptika– Phenobarbital 2–5mg/kg q12h– Keppra® 20mg/kg q8h
14. weitere Diagnostik wie MRI, CT, Liquorentnahme
1.3.3 Wichtigste diagnostische Schritte
● Ausschluss von metabolischen Ursachen wie Hy-poglykämie bei Jungtieren, Zwergrassen, Hypo-kalzämie, Nierenversagen oder Leberinsuffizienz
1.3.4 Häufigste Differenzialdiagnosen
Krampfanfälle werden durch primäre ZNS-Problemeaber auch sekundär durch metabolische Verände-rungen von andern Organerkrankungen ausgelöst.
Die wichtigsten Differenzialdiagnosen beim Notfall-patienten sind in ▶Tab. 1.3 zusammengefasst.
1.3.5 Weiteres Vorgehen
● komplette klinische und neurologische Unter-suchung sobald der Patient ansprechbar ist
● weitere Abklärungen anhand der Differenzial-diagnosenliste und evtl. Überweisung für Spezi-aluntersuchungen wie MRT oder CT
1.3 Anfälle, Status epilepticus
Leitsymptom
e
25
▶ Tab. 1.3 Die wichtigsten Differenzialdiagnosen von Krampfanfällen und Status epilepticus
betroffenesOrgan-system
Differenzialdiagnosen(Seitenverweis)
anamnestische Hinweiseund Befunde aus der kli-nischen Untersuchung
Diagnostik
ZNS – vas-kulär
Infarkt, Blutung lateralisierte Symptome,Blutungstendenz
MRT, CT
Hypoxie respiratorisches Problem –
ZNS-Ent-zündung
granulomatöse Meningoen-zephalitis
vorbestehende neurologi-sche Symptome
Liquor: Pleozytose mit primär Lym-phozyten, erhöhtes ProteinMRTGentest
Meningitis, Enzephalitis Mops, Yorkievorbestehende neurologi-sche Symptome
RasseLiquor: Pleozytose mit primär Neu-trophilen oder Monozyten, erhöhtesProtein
ZNS-Infek-tion
FIP KatzeFieber, Anorexie
Liquor:FIP-Titer positivProtein > 35mg/dl und > 100 Zellen/μl
Meningitis, bakterielleEnzephalitis
Fieber Liquor: Pleozytose mit primär Neu-trophilen, erhöhtes Protein, seltenintrazelluläre Bakterien
Toxoplasmose, Neosporose Fieber, variabel IgM-Antikörpern oder PCR im Liquoroder Blut
Staupe junger ungeimpfter HundHusten, Dyspnoe, Erbre-chen, Durchfall
PCR aus Konjunktivalabstrich oderLiquor positiv
metabolisch Hypoglykämie (S.382)Xylitol-Intoxikation, Insuli-nom
Jungtiere, Zwergrassen,septische PatientenXylitolaufnahme, Anorexie
Glukose < 3mmol/l bzw. ≤ 50mg/dl
Hypokalzämie (S.119) laktierende HündinnenTremor, Gesichtreiben
iCa < 0,8mmol/lCa < 1,8mmol/l
Niere Nierenversagen (S.329) Erbrechen, Durchfall,Azotämie
Blut: AzotämieUrin: evtl. Proteinurie, Glukosurie
Leber Leberversagen Ikterus, Blut: Hyperbilirubinämie, Hypoalbu-minämie, UREA tief, erhöhte Gallen-säuren, AmmoniakLeberenzyme hoch oder tiefUS und FNA oder Biopsie
portosystemischer Shunt Jungtiere, neurologischeSymptome im Zsh mitFutteraufnahme
Blut: Ammoniak erhöht, Alb, UREA tiefUS oder CT: Darstellung Shuntgefäß
Neoplase primärer Hirntumor, Metas-tasen
vorbestehende neurologi-sche Symptome
MRT oder CT
Trauma Schädel-Hirn-Trauma(S.267)
Traumaanamnese, Kopf-nervenausfälle
Anamnese, Ausschluss anderer Ursa-chen
Toxine Intoxikationen wie Metal-dehyd (S.478), Organo-phosphate, Lidocain
- Anamnese, Ausschluss anderer Ursa-chen
idiopathisch - selten erste Präsentationim Status
Ausschlussdiagnose
1 – Leitsymptome
26
1.4
Arrhythmien1.4.1 Allgemeines
● Arrhythmien=Herzrhythmusstörungen beinhal-ten Abweichungen der elektrischen Herzaktionbezogen auf die Frequenz, Regelmäßigkeit, Wei-terleitung und Ursprung des Impulses.
● Sie können eine kardiale oder extrakardiale Ur-sache haben.
● Arrhythmien sind v. a. lebensbedrohlich, wennsie mit einer sehr tiefen oder sehr hohen Herz-frequenz einhergehen, siehe Leitsymptome Bra-dykardie (S.38) und Tachykardie (S.96).
1.4.2 Notfallstabilisierung
+ Stabilisierungsprotokoll Arrhythmien1. Tachypnoe oder Dyspnoe: Sauerstoffsupple-
mentierung2. massive Bradyarrhythmie < 30/min beim Hund
bzw. < 80/min bei der Katze:a) Atropin 0,02mg/kg i. v.b) Antagonisierung von Medikamenten falls
diese eine mögliche Ursache darstellen:• Medetomidin und Xylazin mit Atipame-
zol (gleiche Menge)• Opioide mit Naloxon 0,01–0,04mg/kg
i. v., i.m., s. c.c) Wärmen bis rektale oder innere Körper-
temperatur > 36,0 °C3. EKG-Analyse über 3min siehe auch Arrhyth-
mien (S.248)a) Herzfrequenz bestimmenb) P-QRS-Komplexe vorhanden?
1. Gleiche Anzahl P-Wellen wie QRS-Kom-plexe– QRS-Komplex normal→ Sinusar-rhythmie– QRS-Komplex verbreitert → Schen-kelblock, Hyperkaliämie
2. weniger P-Wellen als QRS-Komplexe→Extrasystolen
3. mehr P-Wellen als QRS-Komplexe →AV-Block 2° oder 3°– Abstand der P-Wellen zum QRS-Komplex→ Einteilung AV-Blöcke
4. sehr viele P-Wellen→ Vorhofflattern/Vorhofflimmern
5. keine P-Wellen– langsame QRS-Frequenz→ Sinus-block/Sinusarrest mit Ersatzrhythmus– schnelle QRS-Frequenz, breiter Kom-plex→ ventrikuläre Tachykardie
6. keine P-Welle und unregelmäßigerRhythmus→ Vorhofflimmern/Vorhof-flattern
4. Venenkatheter und Blutentnahme für Hkt, PP,Elektrolyte, Glukose
5. Blutdruckmessung6. Bradyarrhythmie mit Schocksymptomen oder
Hypotension nach Aufwärmena) Atropin 0,01–0,04mg/kg i. v., i.m. oder Gly-
kopyrrolat 0,005–0,01mg/kg i. v., i.m.7. EKG ventrikuläre Tachykardie mit HF > 180/min
beim Hund oder > 240/min bei der Katze:a) Lidocain 2mg/kg Hund bzw. 0,5mg/kg Kat-
ze langsam i. v.,b) Bolus kann einmal wiederholt werden, ge-
folgt von DTI 1,5–6mg/kg/h (Hund) bzw.0,6–2,4mg/kg/h (Katze)
c) falls kein Ansprechen und stabiler Kreislauf:• Esmolol 0,25 – 0,5mg/kg i. v. über 2–
5min gefolgt von DTI 10–200μg/kg/min• oder Atenolol 0,25– 1mg/kg p. o.• oder Sotalol 1–2mg/kg p. o.
8. EKG supraventrikuläre Tachykardie > 220/minund Schocksymptome oder Hypotension:a) vagales Manöver: vorsichtiger Druck wäh-
rend 5–10 s auf die Karotis am Thoraxein-gang unter EKG-Kontrolle
b) Verdacht Hypovolämie: Bolus isotones Kris-talloid (▶ Tab. 5.1) i. v. über 10–15min:• Katze: 5–10ml/kg (erst nach Aufwärmen
falls nicht eindeutig im Schock)• Hund 10–20ml/kg
9. EKG Vorhofflimmern mit HF > 180/min beimHund oder > 240/min bei der Katzea) Diltiazem 0,125–0,35mg/kg i. v. über
2–3min, Wiederholung bei persistierenderTachykardie bzw. Diltiazem 0,5mg/kg p. o.
b) oder Atenolol 0,25–1mg/kg p. o.10. Therapie von Laborabnormalitäten
a) Hyperkaliämie oder Hypokalzämie (S.119):Kalziumglukonat 100mg/kg = 1ml/kg Kalzi-umglukonat 10% langsam i. v.
b) Hypoglykämie: Glukose 40–50% 0,5ml/kgverdünnt 1 : 4 i. v.
c) Hypokaliämie: Substitution in Infusion ge-mäß ▶ Tab. 5.3
1.4.3 Wichtigste diagnostische Schritte
● EKG● Blut: Hkt, PP, Kalium, Kalzium, Glukose● Herzabklärung: insbesondere Puls, Herztöne, Herz-
geräusche und kapillare Füllungszeit begutachten
1.4.4 Häufigste Differenzialdiagnosen
Arrhythmien können kardial, metabolisch oder to-xisch bedingt sein. Die wichtigsten Differenzial-diagnosen sind in ▶ Tab. 1.4 zusammengefasst.
Für Sinusbradykardie und Sinustachykardie sieheunter Bradykardie (S.38) und Tachykardie (S.96).
1.4.5 Weiteres Vorgehen
● komplette klinische Untersuchung
Die weitere Stabilisierung bzw. Abklärung erfolgtanhand der Resultate der ersten diagnostischenUntersuchungen:● Hyperkaliämie siehe ▶ Tab. 3.2● Bradyarrhythmien siehe Synkopen, Arrthymien
(S.248)● Abklärung und Therapie von neurologischen
Symptomen
1.4 Arrhythmien
Leitsymptom
e
27
▶ Tab. 1.4 Die wichtigsten Differenzialdiagnosen von Arrhythmien
Ursache Differenzialdiagnosen(Seitenverweis)
anamnestische Hinweise undBefunde aus der klinischenUntersuchung
Diagnostik
ventrikuläreExtrasystolen,ventrikuläreTachykardie
Magendrehung (S.296) nur Hund, große Rassentympanisches kraniales Abdo-men, Versuch zu erbrechen,Schock
Rö: Zipfelmütze auf rechts-late-ralem Abdomenröntgen
Milztorsion (S.317)Milzthrombose, Milzmasse
Hund >Katzevariabel, dolentes Abdomen
Rö: große Milz im RöntgenUS: fehlender Blutfluss imDoppler-Ultraschall
Hämoabdomen Tachykardie, blasse SH, verlän-gerte KFZ, schmerzhaftes Ab-domen, evtl. Organomegalie
FA: HktAbd ≥HktBlutUS: abdominale Masse im Ultra-schall nachweisbar
Herzinsuffizienz, Kar-diomyopathie (S.237)
Dyspnoe, Herzgeräusch oderArrhythmie, schwacher Puls
Herzultraschall: Ventrikelverände-rungen und großer linker Vorhof
Myokardschaden, trauma-tische Myokarditis
schwacher Puls Blut: Troponin > 0,2 ng/ml
Schokoladenintoxikation(S.477), Methylxanthine
Anamnese, Unruhe, Zittern,evtl. Krämpfe
Anamnese, Klinik
Hypoxie – Lungenproble-me, Anämie
Dysnoe, Zyanose SpO2 stark erniedrigtBlutgas-PO2 erniedrigt
supraventri-kuläre Extra-systolen
Schokoladenintoxikation(S.477), Methylxanthine
AufnahmeUnruhe, Tremor, evtl. Krämpfe
Anamnese und KlinikEKG
Vorhofflim-mern
dilatative Kardiomyo-pathie (S.241)
große HunderassenSchwäche, schwacher Puls, evtl.Dyspnoe, evtl. Herzgeräusch
Rö: großes HerzHerzultraschall: großer linkerVentrikel, verminderte Kontrak-tilität, großer linker Vorhof
AV-Block(S.250)
Medikamente, Sedativa:β-Blocker, Ca-Antagonis-ten, Digitalis, Medetomidin,Xylazin, Oleandervergiftung
Medikamentengabe Anamnese
vagaler Stimulus brachyzephale Rasse,Schwäche, Synkope
Ausschlussdiagnose
Sinusarrest(S.249)
Vagotonie i. Z. mit chron.Respirationstrakt oderGI-Trakt Erkrankung
Schwäche, SynkopeArrhythmie
EKG-VeränderungDiagnose der Ursache variabel
1 – Leitsymptome
28
1.5
Atemnot, Dyspnoe, Tachypnoe1.5.1 Allgemeines
● Dyspnoe kann sich in Form von starker Tachy-pnoe, Orthopnoe, Maulatmung, Hecheln, ver-stärkter abdominaler Atmung, abnormalemAtemmuster und unphysiologischen Thoraxbe-wegungen und/oder Zyanose äußern.
● Dyspnoe ist ein lebensbedrohliches Symptom,welches unverzüglich und ohne zusätzlichenStress stabilisiert werden muss.
● Die Stabilisierung des Patienten mit Sauerstoff,Stressreduktion und Analgesie steht im Vorder-grund und diagnostische Untersuchungen sindnur am stabilen Patienten durchzuführen.
● Die Lokalisation anhand der klinischen Symptomeerlaubt sowohl die Initiierung von spezifischenStabilisierungsmaßnahmen als auch das Eingren-zen der Differenzialdiagnosen (▶Tab. 1.5).
● Weitere Leitsymptome, die mit einer Atemnotassoziiert sind, sind Hyperthermie (S.60), Zya-nose (S.104), Tachykardie (S.96).
● ausführliche Informationen und Stabilisierungs-protokolle siehe unter respiratorische Notfälle(S.168)
1.5.2 Notfallstabilisierung
+ Stabilisierungsprotokoll Dyspnoe/Atemnot1. Sauerstoffsupplementierung (S.173)
a) Hund: Sauerstoff-Flowby oder O2-Maskeb) Katze, kleiner Hund: O2-Käfig, evtl. O2-Maske
2. Stupor oder Koma: Intubation und Beatmungmit 100% O2
3. Stressreduktiona) kein unnötiges Festhaltenb) Patient bestimmt die Position selberc) Katze im O2-Käfig
4. Trauma oder Schmerzäußerung: Analgesie(S.149)– Methadon 0,2mg/kg i.m. oder Butorphanol
0,1–0,2mg/kg i.m.5. Lokalisation des Problems und Stabilisierung
gemäß Abbildung (▶Abb. 8.3)a) obere Atemwege, siehe Stabilisierungspro-
tokoll obere Atemwege (S.181)• Sedation bei Aufregung/starkem He-
cheln: Butorphanol 0,1–0,2mg/kg i.m.(i. v.) ± Acepromazin 0,01mg/kg i.m.(0,005mg/kg i. v.), evtl. Midazolam0,1–0,2mg/kg i.m. oder i. v.
• Abschwellen der oberen Atemwege: Kor-tikosteroide lokal oder systemisch (De-xamethason 0,1–0,2mg/kg i. v. oderPrednisolonsuccinat 0,5–1mg/kg i. v.)
• Temperaturkontrolle, kühlen sofern über40 °C (Stopp bei 39,5 °C)
b) untere Atemwege, siehe Stabilisierungspro-tokoll untere Atemwege (S.186)• Bronchodilatation:
– Terbutalin 0,01mg/kg s. c.– alternativ Aminophyllin 5mg/kg i. v.oder Theophyllin 4mg/kg i. v.– alternativ Inhalation mit Salbuterol(Ventolin®) 108μg (1 Pumpstoß)
• bei massiver Dyspnoe Kortikosteroide:– Dexamethason 0,1–0,25mg/kg i. v. oder– Inhalation mit Fluticason (Axotide®)44–220μg
c) Lungenparenchymmit verschärften Lungen-geräuschen und Arrhythmie oder Herzge-räusch oder vorbestehende Herzerkrankung:• Furosemid 1–2mg/kg i.m. oder i. v.,• bei ungenügender Wirkung nach
30–60min wiederholend) Pleuralspalt, siehe Stabilisierungsprotokoll
Pleuralspalt (S.196)• verminderte Lungengeräusche dorsal oder
ventral: Thorakozentesee) Brustwand, siehe Stabilisierungsprotokoll
Brustwand (S.212)• Abdecken von großen Wunden mit steri-
len Gazetupfern• offener Thorax: Legen einer Thoraxdraina-
ge direkt in die Wunde, Verband und re-gelmäßiges Absaugen der Drainage
6. weiter Dyspnoe trotz ersten Stabilisierungsmaß-nahmen: Intubation und Beatmung (S.179) mit100% O2
1.5.3 Wichtigste diagnostische Schritte
● Lokalisation des Problems durch– Evaluation Atemtyp– Auskultation Lunge und Herz– Palpation, Perkussion
● Thoraxröntgen erst nach der Stabilisierung
1.5.4 Häufigste Differenzialdiagnosen
Atemnot und Tachypnoe können sowohl respira-torisch als auch nicht respiratorisch bedingt sein,wobei die nicht respiratorischen Ursachen wieStress, Hyperthermie, Säure-Base Veränderungensowie ZNS-Probleme i. d. R. höchstens zu Tachy-pnoe und nicht zu Dyspnoe führen. Die wichtigs-ten Differenzialdiagnosen zu Atemnot sind in▶ Tab. 1.5 aufgelistet.
1.5.5 Weiteres Vorgehen
● komplette klinische Untersuchung
Die weitere Stabilisierung ist abhängig vom ver-ursachenden Problem und bedingt i. d. R. bildge-bende Diagnostik, welche nach der Stabilisierungdes Patienten durchgeführt wird. Weitere Infor-mation in den entsprechenden Kapiteln, siehe u. a.respiratorische Notfälle (S.168).
1.5 Atemnot, Dyspnoe, Tachypnoe
Leitsymptom
e
29
▶ Tab. 1.5 Die wichtigsten Differenzialdiagnosen von Dyspnoe bzw. Atemnot
Lokalisation Differenzialdiagnosen(Seitenverweis)
anamnestische Hinweise undBefunde aus der klinischenUntersuchung
Diagnostik
obereAtemwege
brachyzephalesSyndrom (S.184)
brachyzephale Rasseinspiratorische Dyspnoe, Stridor
RasseLarynxinspektion
Trachealkollaps (S.184) kleine HunderassenStridor, Husten
Rö: Einengung Trachea währendIn- oder ExspirationEndoskopie
Larynxparalyse (S.183) große ältere HundeHecheln mit Stridor
Larynxbeurteilung unterNarkose
Larynxfremdkörper, Masse,Schwellung
Hecheln mit Stridor Larynxinspektion
trachealer Fremdkörper Dyspnoe, Husten Rö: darstellbarer Fremdkörer inTracheaBronchoskopie
Trachearuptur Emphysem subkutan, vom Halsausgehend
KlinikTracheoskopie
untereAtemwege
Asthma (S.186) Katzenexspiratorische Dyspnoe,auskultatorisches Giemen
Rö: großes Lungenvolumen,evtl. atelektatischer re mittlererLungenlappen, bronchiales Lun-genmuster: Donuts und Tram-linienBronchoskopie und Zytologie
Bronchopneumonie exspiratorische Dyspnoe,verstärkte Lungengeräusche
Rö: bronchial-interstitielles Lun-genmuster, Donuts und Tram-linienBronchoskopie und Zytologie